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Der Thron von Mittelerde-Backstory

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Darkayah:
Die Aufräumarbeiten dauerten bis zum Mittag. Etliche tote Körper wurden auf Scheiterhaufen gelegt. Kiana beobachtete das ganze Geschehen und bewegte sich seit der Verbannung Melkors nicht von der Stelle. Zu sehr war sie noch vom Tod ihres Freundes Faramir bestürzt. Er war seit dem ersten Tag, als sie von Mistrand aufbrach, an ihrer Seite. Er beschützte und tat alles für sie. Nun war er tot. Sie wusste, dass sie ihn eines Tages vom Alter überlebte. Doch sie dachte niemals, dass der Tag so früh eintraf. Er liebte sie aufrichtig und wusste das seine Königin eine bessere Welt erschaffen wollte.
Nach einiger Zeit kam Thirak auf sie zu. Sie bemerkte ihn gar nicht und zuckte zusammen, als er sie am Arm packte. Die Toten waren zusammengelegt und Thirak wollte sie zu ihnen führen, um den Verstorbenen die  letzte Ehre zu erweisen.
Wortlos folgte sie ihm außerhalb der Festung.  Dort waren die tausend Scheiterhaufen. An der Mauer entlang standen die Überlebenden: Mina mit Grauer Staub bei Saruman und Galador Imrazor, Davos bei Lynn Stark, Fürst Hildamaf Rhostt, Lohr Schekel und Fürst - Protektor Anbur Bittermark von Arnor . Elphir Imrazor stand weiter mit Wiemund am Rand.
Kiana ging zu ihrem Gefolge, während Thirak eher mittig blieb. Er sah der jungen Frau noch hinterher, da er dachte sie bliebe bei ihm.
Er wusste, dass sie noch am trauern war und dachte sich so nichts weiter dabei. Die Stimmung war trüb und gedämpft.
Thirak erhob seine Stimme: "Wir sind hier, um unsere Brüder und Schwestern, Väter und Mütter, unsere Freunde und all die Männer und Frauen zu verabschieden, die ihre Streitigkeiten ruhen lasen haben ... Die vereint kämpften und vereint starben,  damit andere überleben konnten! Jeder Mensch dieser Welt ist ihnen etwas schuldig,  was wir niemals begleichen können... Es ist unsere Pflicht und eine Ehre sie in unseren Erinnerungen lebendig zu erhalten... Sie waren der Schild, der alle vor der ewigen Dunkelheit beschützt hat!".
Kiana ging nach der Rede nochmal zu Faramirs toten Körper.  "Mach es gut, Freund! Du weißt das ich dich auch immer liebte!", flüsterte sie in seinem Ohr. Die junge Königin gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging einige Schritte zurück. Danach bekam sie eine Fackel in die Hand gedrückt. Sie und die anderen zündeten die Scheiterhaufen an. Es dauerte nicht lange, da lag dichter Rauch über der Festung.  Kiana kamen erneut die Tränen,  als sie an Faramir dachte. Sie wünschte sich sehr, Faramir wäre nicht gefallen...
Am Abend stand die große Feier an. Es wurde viel Bier und Wein getrunken. Viele lachten und redeten miteinander. Zwar war Kiana und ihrem Gefolge nicht unbedingt nach Feiern zumute, doch sie fügten sich den Traditionen des Nordens.
Wiemund erhob sich plötzlich und hob seinen Becher in Richtung Kiana. "Auf die Drachenkönigin!", rief er nur. Einige der Anwesenden jubelten daraufhin. Als Kiana ihren Becher hob und erwiderte: "Auf Thirak Eisen,  den Helden von Carn-dûm!", jubelten viel mehr Leute. Thirak sah daraufhin zu ihr rüber und lächelte leicht. Kiana lächelte nur gequält zurück.
Galador setzte sich zu seinem Neffen und Davos Schneewert.  Grauer Staub fragte seine Königin, ob er den Thronsaal verlassen durfte,denn er war müde. Kiana ließ ihn gewähren. Es dauerte auch nicht lange, da bat auch ihre Beraterin und Freundin Mina darum, den Saal zu verlassen. Sie wusste das Mina zu Grauer Staub wollte und ließ auch sie gewähren. Nun saß sie an ihrem Tisch alleine. Saruman befand sich zwar in der Nähe, war aber zu weit weg. Sie fühlte sich einsam und unwohl. Die junge Frau wurde aber aus ihren Gedanken gerissen,  als Wiemund laut zu hören war: "Nein, ich hab ihn gesehen wie er den verdammten Drachen geritten hat!".
"Das haben wir alle...", erwiderte Davos.
"Nein, ich habe es richtig gesehen! Deshalb haben wir alle zugestimmt ihm zu folgen! Er ist ein waher Mann! Er ist zwar kleiner als die meisten,  aber stark genug zu kämpfen und sich nach einem Sieg ermorden zu lassen!", rief Wiemund lallend während er einen Arm um Thirak legte. Viele Männer drumherum lachten.
"Die meisten Männer die ermordet werden, bleiben tot... Aber nicht der hier! Er kämpft einfach weiter! Hier, nördlich der Mauer und dann wieder in Carn-dûm! Er  kämpft weiter immer weiter...", wieder lachten einige und stimmten Wiemund zu. "...Er ist auf einen beschissenen Drachen gestiegen... Wer Bitte macht so etwas? Ein Verrückter oder ein König ?". Wieder jubelten die Männer drumherum.
Kiana sah und hörte nur zu. Als sie Thiraks Blick zu ihr sah, lächelte sie ihm nur wieder gequält zu. Dies war das was sie am wenigsten hören wollte. Sie erinnerte sich noch daran, was Thirak zu ihr sagte. Wer er wirklich war. Auch sie ritt von Anfang an auf den Drachen, brachte sie wieder nach Mittelerde. Doch niemand sagte etwas zu ihr. Nur Thirak fand Beachtung dafür.
Sie sah in den Raum. Galador lachte mit Davos und Elphir. Thirak und Wiemund lachten. Viele der Feiernden lachten. Kiana hatte das Gefühl alle Blicke würden sich dabei auf sie richten. Alle würden sie auslachen. Sie konnte das nicht mehr aushalten. So beschloss sie aufzustehen und ebenfalls den Saal zu verlassen. Saruman beobachtete sie die ganze Zeit und erhob sich, als sie ging. Der Istari machte sich Sorgen. Er beschloss ihr zu folgen.

Tief in der Nacht befand sich Thirak in seinen Gemächern. Er rieb sich die Stirn, da sein Kopf vom vielen Alkohol dröhnte.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Kiana betrat den Raum.
"Bist du betrunken?", fragte sie ihn direkt.
"Nein...", sagte er zunächst,  als er Aufstand und taumelte. "...Na, gut vielleicht ein wenig...", scherzte er.
Kiana sagte zunächst nichts.
"Ich kannte Herr Faramir nicht gut, aber ich weiß das wenn er sich aussuchen konnte zu sterben,  hätte er es gewollt während er euch beschützt!". Erst nach diesen Worten Begriff er, daß dies nicht die beste Wahl des Gespräches war.
Kiana erwiderte nur: "Er liebte mich... Und ich konnte ihn nicht zurück lieben, so wie er es wollte...". Die junge Frau ging einige Schritte auf Thirak zu. "... Nicht so, wie ich dich liebe!".
Thirak konnte nicht anders und zog sie zu sich. Er nahm ihr Gesicht in die Hände  und küsste sie. Natürlich erwiderte sie dies, woraufhin Thirak ihr ihre Kleidung ausziehen wollte. Doch er stieß sie schnell wieder von sich. Denn er wusste wer sie war, auch wenn er sie liebte.  Immerhin war sie seine Tante.
Kiana sah ihn entsetzt und enttäuscht an. Thirak wendete sich ab.
"Ich wünschte du hättest es mir nie gesagt... Wenn ich es nicht wüsste, wäre ich jetzt glücklich....", beschwerte sie sich. Die junge Maia setzte sich auf das Bett. "... Ich versuche es zu vergessen... Diese Nacht hat es kurz geklappt... Bis alle um dich versammelt waren... Ich habe gesehen wie sie dich angesehen haben... Ich kenne diese Blicke... Viele Menschen haben mich genauso angesehen... Aber niemals hier... Nur auf der anderen Seite der Welt...". Dabei klang sie bedrückt und nachdenklich.
Thirak entgegnete: "Ich sagte bereits, das ich den Thron nicht will...".
"Es ist egal was DU willst!", erwiderte Kiana lauter.  "...Du wolltest auch nicht König des Nordens sein...Was ist, wenn sie darauf bestehen das du deinen Anspruch durchsetzt und das nimmst was mein ist?".
Thirak seufzte. "Dann werde ich es ablehnen!", sagte er ruhig, während er sich vor ihre kniete. "Du bist meine Königin, ich weiß nicht was ich noch sagen kann...".
Kiana unterbrach ihn: "Du kannst niemanden davon erzähle  wer du wirklich bist! Niemanden! Lass Lohr Schekel und Eldarion schwören dass die das Geheimnis für sich behalten!". Dabei hielt sie sein Gesicht in der Hand.
Thirak erhob sich daraufhin genervt. "...Oder es wird sich selbstständig machen und du wirst es nicht mehr kontrollieren können und das was es mit den Menschen macht.... Es ist dann egal wie oft du das Knie beugt... Egal was du schwörst...", dabei klang Kiana ziemlich verzweifelt und weinerlich. Sie nahm seine Hände in ihre, als sie sich ebenfalls erhob.
"Ich will das es wieder so zwischen uns ist, wie es war!", dabei sah sie ihn innig an.
Thirak griff auch ihre Hände. 'Ich muss es Lynn erzählen... Sie hat die Wahrheit verdient!", beschwor er.
Langsam hörte sich Kianas stimme wütend an: "Lynn will mich nur weg haben und dich auf den Thron sehen...".
"Nein, wird sie nicht... Ich kenne sie lange genug...", sagte der Mann Angmars.
Kiana erwiderte: "Sie ist nicht mehr das Mädchen mit der zu aufgewachsen bist... Nicht nachdem was sie alles sehen musste, was mit ihr passierte... Sie hat es selbst indirekt zu mir gesagt...".
Thirak verstand nicht was Kiana von sich gab. Er schüttelte nur den Kopf und verteidigte seine Entscheidung: "Ich muss ihr die Wahrheit sagen... Ich schulde ihr die Wahrheit!".
Tränen füllten die Augen der jungen Frau. "Auch wenn die Wahrheit uns zerstört?", wollte sie wissen.
Thirak erwiderte nur: "Wird es nicht!".
"Doch wird es!". Sie drückte sich an ihm und leckte sich über die trockenen Lippen. "Ich habe nie um etwas gebettelt, doch ich flehe dich an... Tu das nicht,  bitte!", winselte sie. Wieder klang die junge Frau sehr verzweifelt.
Thirak seufzte und nahm wieder ihr Gesicht in seine Hände. Kiana genoß dies und schmiegte sich schon fast an den Händen.
"Du bist meine Königin und nichts wird es ändern! Doch sie ist meine Familie... Wir können zusammen leben!", als er das sagte lächelte er sie liebevoll an. Kianas Mine verfinsterte sich dagegen. Sie ließ ihn los und sagte: "Können wir... Und ich sagte dir wie!".
Daraufhin ließ auch er ihr Gesicht wieder los und sah sie erschrocken an. Sie entfernte sich von ihm und verließ den Raum mit schweren Schritten. Thirak seufzte. Er wusste in diesem Moment nicht mehr weiter. Er liebte sie doch, aber er verstand nicht warum sie so reagierte.  Lynn war seine Familie. Sie verdiente die Wahrheit...

Schon am nächsten Tag waren alle im Thronsaal um einen Tisch versammelt auf dem einr Karte von Mittelerde ausgebreitet war, mit hölzernen Steinen, die die Truppen zeigten.
Grauer Staub nahm die Hälfte der Steine weg, auf denen der dreiköpfige Drache gezeichnet war, und sprach: "Zehntausend sind weg... somit die Hälfte...". Dabei sah er Kiana ernst an.
Thirak nahm ebenfalls die Hälfte der Steine, die den grauen Wolf trugen. "Genau wie bei den Nordmännern...". Daraufhin  nahm Hildamar Rohstt die Hälfte der Steine von Arnor  wortlos vom Tisch. Auch einer der Hauptmänner der Variags war anwesend und nahm ebenfalls viele Steine vom Tisch, die die Variags anzeigten.
Saruman aber legte einen großen und einige kleine Steine auf die Stelle der Karte auf der sich Minas-Tirith befand. Kiana sah skeptisch dorthin. "Die Violette Garde ist in Minas-Tirith eingetroffen, zusammen mit den Truppen aus Rohan und die von Avaros Dumath aus Dämmerstadt... Langsam ist die Stärke der Armeen beunruhigend ausgeglichen...", merkte Saruman an. Kiana seufzte leise. Sie wusste es. Sie wusste dass Imrahil den Kampf mit Melkor ausnutzte um selbst stärker zu werden. Der Thron von Mittelerde rückte immer weiter in die Ferne.
Mina erhob ihre Stimme: "Wenn die Menschen erfahren was wir für Sie getan haben... Immerhin haben wir sie gerettet!".
"Imrahil wird dafür sagen das sie es nicht glauben...", entgegnete Kiana leicht genervt. "Wir werden sie schwer treffen müssen... Wir werden sie mit Stumpf und Stiel ausrotten...", dabei klang sie entschlossen.
Sofort warf Galador ein: "Der Plan war Imrahil zu stürzen, ohne Minas-Tirith zu zerstören...".
"Nun ja, immerhin verliert Imrahil Verbündete... Glücklicherweise konnte sich Fennies Turmbauer flüchten und mit einigen Männern aus Mordor und restlichen getreuen aus Thal Dämmerstadt und somit die Weite um den alten Düsterwald erobern! So kann sich Fürst Avaros nicht zurückziehen! Der neue Fürst von Thal hat ebenfalls seine Unterstützung zugesichert!".
Kiana schnaubte leicht verärgert und erwiderte: "Es ist egal wie viele Fürsten sich gegen Imrahil stellen.... Solange er auf dem Thron von Minas-Tirith sitzt,  kann er sich König von Mittelerde nennen...".
Sie sah zu galador: "Wie brauchen die Hauptstadt!".
"Ich habe vor vielen Jahren einmal aus Hunger gegen den eigenen König rebellieren sehen, als Thurion die Stadt nach Kianas tot belagerte... Das war sogar nicht im Winter... Gebt ihnen die Gelegenheit und sie werden Imrahil davon jagen!".
"Wir umstellen die Stadt! Wenn er irgendwie versucht mit seiner Schwanenflotte Vorräte in die Stadt zu bringen,  werden die Drachen sie vernichten. Wenn dir Armee der Imrazors, aus Dämmerstadt, Rohan und die Violette Garde auf offenen Feld angreift werden wir sie auf dem Schlachtfeld besiegen!", schlug Thirak vor.
"Wenn das Volk merkt, dass nur Imrahil unser Feind ist, ist seine Herrschaft vorbei!", sagte Galador.
Daraufhin seufzte Kiana erneut und rollte die Augen. "Na, schön...", sagte sie endlich.
Lynn erhob nun ihre Stimme und wandte ein: "Die Männer sind erschöpft... Viele sind verwundet... Sie würden besser kämpfen wenn sie sich erholen könnten...".
"An wie viel Zeit denkt ihr?", fragte Kiana genervt.
"Das kann ich nicht genau sagen... Ich müsste die Hauptmänner fragen...", erwiderte sie.
Entsetzt sah sie Lynn an. Die junge Frau entgegnete: "Ich kam um an eurer Seite zu kämpfen... Ich habe einen hohen Preis dafür bezahlt und nun da die Zeit gekommen ist euch zu revanchieren, wollt ihr um Aufschub bitten?". Kiana konnte innerlich explodieren. Sie hatte so viele Männer verloren. Männer die sie für den Krieg gegen Imrahil brauchte. Stattdessen  rettete sie den undankbaren Norden.
"Es geht auch um eure Truppen... Wollt ihr sie in einen Krieg schicken, für den wir nicht bereit sind?", wollte Lynn Stark wissen.
"Je länger ich warte, desto stärker werden meine Feinde!". Kiana war sich sicher. Auch wenn  sie die argwöhnischen Blicke auf sich ruhen spürte.
Thirak sagte nun: "Der Norden steht zu seinrm Wort...Vor allem zu seiner Treue gegenüber ihrer Königin der sieben Königreiche!". Dabei sah er streng zu Lynn.  Als er sich dann zu Kiana wendete sagte er noch: "Was du auch befiehlst, wir werden uns fügen!".
Zufrieden und zuversichtlich lächelte Kiana ihm zu. Sie wusste das es Lynn und ihren Hauptmännern nicht gefiel, doch Thirak hatte sich schon dafür entschieden.
"Schön, da wir uns nun alle einig sind, reiten Thirak und Herr Davos auf der Hauptstraße nach Minas-Tirith. Gefolgt von den Nordmännern, Variags und den Großteil der schwarzen Ostlinge. Eine kleine Gruppe wird nach Forochelhafen reiten und von da aus nach Minas-Alagos segeln. Die Königin wird uns mit den Drachen folgen... Elphir hat beschlossen hier zu bleiben, als Gast der Herrin von Carn-dûm!".
Zufriedenheit machte sich in Kiana breit. Siegessicher blickte sie zu Lynn und verließ daraufhin den Saal.
Die Schwester von Thirak wandte sich an ihren Bruder: "Wir muss dich sprechen...". Thirak willigte ein.
Sie trafen sich draußen,  wo sich auch Eldarion und Lohr befanden. "Euch ist doch klar, daß wir ohne sie schon lange tot wären! Einfach Tote die nach Minas-Tirith marschieren...", beschwerte sich Thirak lautstark.
Lynn erwiderte: "Du hast Melkor besiegt...".
"Ihre Männer haben ihr Leben für  Carn-dûm gegeben...".
"Und das werden wir auch nie vegessen...", entgegnete Lynn schnell. "... Das heisst aber nicht , dass ich vor jemanden Knie der..."., fing sie an. Thirak unterbrach sie: "Ich habe im Namen des Nordens geschworen für sie zu kämpfen...".
Lohr erhob das Wort: "Das respektiere ich...".
Lynn sah in entsetzt an: "Du respektierst das? Auch wenn du eigentlich nichts damit zu tun hast, nicht einmal aus Angmar bist, aber...".
"Wir brauchten ihre Drachen und ihre Männer....", sagte Lohr. "...Du hast das richtige getan... Und Lynn und ich tun das richtige, wenn wir sagen dass wir deiner Königin nicht vertrauen...".
Thirak seufzte daraufhin.  "Ihr kennt sie ja noch nicht richtig...".
"Ich werde sie nie kennen, denn sie ist keine von uns...", sagte Lynn.
Sofort erwiderte der Fürst von Carn-dûm: "Wenn du nur denen vertraust die zu uns gehört, stehst du ziemlich alleine da...".
"Dann ist das so! Wir sind eine Familie... Wir müssen zusammenhalten... Wir beide sind die letzten der Starks...", sagte Lynn.
Thirak rieb sich die Stirn.  Schließlich sagte er: "Ich bin nie ein  Stark gewesen...".
"Du bist genauso der Sohn von Thir Stark wie ich... Du bist mein Bruder... Nicht mein Bastard Bruder oder Halbbruder...", erwiderte Lynn.
Thirak sah dann zu Eldarion. "Es ist deine Entscheidung...", sagte er plötzlich während er an einem Ast herumspielte.
"Ich werde dir was verraten, aber du musst mir schwören es niemanden zu verraten!", sagte Thirak zu seiner Schwester. Sofort entgegnete sie: "Wie soll ich etwas schwören,  wenn ich nicht weiß worum es geht?".
"Bitte, tu es einfach!".
Schließlich knickte sie neugierig ein: "Gut,  ich schwöre es.".
"Sagt es ihr...", dabei sah er abwechseln zu Lohr und Eldarion.
Eldarion ging einige Schritte auf die anderen drei zu.
"Thirak ist in Wirklichkeit nicht der Bastard von deinem Vater Thir Stark... Er ist der leibliche und legitime Sohn von Aranion Vaneryen, dem Bruder Kianas,  und Elina Stark, deiner Cousine...", sagte er ruhig. Er legte seine Hand in die ihre. Sofort erschien in ihrem Kopf Bilder. Von der Hochzeit der beiden. Der Geburt Thiraks und wie ihr Vater ihn mit zu dich nahm, während Thir seiner Nichte versprach niemanden von Thiraks wahrer Identität zu erzählen.
"W-Wie... Wie kann das sein...", stotterte sie.
Thirak sagte leise und bedrückt: "Mein wahrer Name ist Anaryon Vaneryen...".
Sofort wurde Lynn klar: "Dann bist du der wahre Erbe des Thrones... Nicht Kiana oder sonst wer...".
Thirak nickte. Sagte aber: "Ich möchte ihn aber nicht... Und bitte niemand darf davon wissen, aber ich denke du solltest es wissen...".
Mit diesen Worten ging de mit gesenktem Kopf in Richtung Festungshof. Immerhin machte sich die Armee auf zum abmarschieren. Lynn sah ihm noch nachdenklich nach...

Die Armeen marschierten schon los. Galador eilte aus der Burg. Er musste mit seiner Gruppe immerhin nach Forochelhafen reiten. Kiana flog mit ihren Drachen auch schon los. Kurz bevor er in den Stall trat, sah er Lynn auf der Mauer die die Drachen beobachtete.
Er ging zu ihr und stellte sich daneben.
"Meine Herrin...", sagte er.
Lynn erwiderte nachdenklich: "Warum sie?".
"Nun ja... Ihr wisst dass sie euren Bruder liebt...", sagte Galador.
Lynn entgegnete trocjrn: "Das bedeutet nicht, dass sie eine gute Königin ist....".
"Ihr wirkt entschlossen, sie nicht zu mögen... Eine Beziehung zwischen der Krone und dem Norden würde Frieden in jede Ecke des Landes bringen!", behauptete er.
Sofort sagte sie: "Ja, Thirak wird Wächter des Nordens...  Eine wirklich gute Beziehung....".
"Ich denke er wird nicht mehr viel Zeit hier verbringen um...", wollte er gerade anfangen da sagte Lynn sofort: "Ich nehme an das war es für ihn...", merkte sie an.
Galador sah sie skeptisch an. "Lynn, sieht mich an!". Daraufhin drehte sie sich zu ihm. "Mit Thirak in der Hauptstadt werdet ihr zur mächtigsten Frau im Norden .... Es würde sich aber besser anfühlen, wenn ich weiß das Kiana und ihr Verbündete seid, wenn ich diesen Ort hier verlasse!".
"Wovor habt ihr Angst?", fing sie an. "Thirak nimmt unsere Armee mit sich und eure Königin hat noch kmmer ihre Drachen...".
Galador signalisierte ihr leiser zu sprechen: "Psst, sie ist auch eure Königin! Ihr müsst keine besten Freunde werden... Aber wie kann es im Interesse euer er Familie sein, sie zu provozieren...".
"Ach, ihr habt Angst vor ihr, richtig?", bemerkte Lynn an der Reaktion von Galador. Dieser ringte nach Worten. Er  versuchte weiter seine Königin zu verteidigen: "Jeder Herrscher muss ein wenig Furcht verbreiten...".
"Ich möchte nicht das Thirak dort hin geht... Den Männern meiner Familie ging es nicht wirklich gut,  als sie Richtung Hauptstadt gingen...", erwidete sie besorgt.
"Ja, das sagte euer Bruder auch einmal, er sagte aber auch dass er kein Stark ist...".
Als Galador diese Worte sprach drehte sich Lynn weg. Der Berater von Kiana war irritiert: "Ist alles in Ordnung?".
Sie antwortete nicht.  Eher quälten sie ihre Gedanken.
"Ihre Leute lieben sie, du hast es gesehen... Sie hatte das Blut eines Maia in sich... Du hast gesehen, wie sie für sie kämpfen... Sie will die Welt zu einem besseren Ort machen... Ich glaube an sie...", beschützte er seine Königin weiter.
Als Lynn keine Regung zeigte, entschied sich Galador zu gehen. Doch diese hielt ihn auf.
"Was ist wenn es jemanden besseren gibt ? Jemanden mit dem selben Blute? ", plauderte sie aus. Galador verstand nicht. Allerdings war er hellhörig und hörte sich an was Lynn zu sagen hatte. Auch wenn er es zunächst nicht glauben konnte, als Lynn ihn die Wahrheit über Thiraks Herkunft erzählte, wurde auch er nachdenklich. Niemand durfte davon erfahren. Diese Geschichte konnte das ganze Vorhaben gefährden...
Während der ganzen Reise nach Forochelhafen dachte er darüber nach...
Die Schiffe legten schnell ab und segelten Richtung Süden.  Der nächste große Krieg stand bevor und Galador hoffte, dass Kiana die richtige Entscheidung traf....


Darkayah:
Die Reise in den Süden war lang. Galador war es leid auf dem Schiff zu sein. Lange überlegte er, ob er Saruman etwas von Thiraks wahrer Herkunft sagen sollte. Immerhin vertraute er ihm. Er war ein langjähriger Freund. Wenn nicht sogar der Einzige. Somit erzählte er dem Istari davon.
"... Imrahils Rebellion ist also nur eine Lüge... All das Leid und der Tod in den letzten 20 Jahren nur weil er eine Frau liebte, die jemanden anders liebte...", sagte Galador.
"Aber das erklärt so einiges... Wie viele wissen davon?", entgegnete Saruman.
"Mit uns beiden sieben...".
"Dann ist es kein Geheimnis mehr, sondern eine Information... Wenn es nur einige wissen,  werden es demnächst hundert wissen, dann tausende... Ihr wisst was dann passiert...".
Galador seufzte und erwiderte: "Sie wird den Norden verlieren und Arnor... Dafür wird Lynn sorgen...".
"Nein, es ist schlimmer als das... ER hat dem besseren Anspruch auf den Thron...".
"Aber er will den Thron nicht!", sagt Galador.
Saruman erwiderte rasch: "Ich denke nicht, dass es wichtig ist was er will... Fest steht, dass viele einen Bezug zu ihm haben...Das freie Volk des hohen Nordens, die Nordmänner... Immerhin ist er ein Kriegsheld!".
Galador lief nervös auf und ab. "Aber er liebt unsere Königin, und sie liebt ihn... Wenn sie heiraten, könnten sie zusammen regieren!".
"Sie ist seine Tante!", antwortete Saruman daraufhin entsetzt.
"Ach, wir wissen doch gar nicht was das für Auswirkungen hat, wenn beide Maiar sind..".
"Nein,  aber er ist in Carn-dûm aufgewachsen und dort ist es nicht gewöhnlich die eigene Tante zu heiraten!".
Galador nahm daraufhin einen kräftigen Schluck aus seinem Weinbecher. Er wusste, dass diese Gedankenspiele schon an Verrat grenzen.
"Ihr kennt unsere Königin besser aks ich, aber denkt ihr wirklich unsere Königin will den Thron teilen? Ihr wird es nicht gefallen, wenn ihre Autorität in Frage gestellt wird...", sagte Saruman.
"Da hat sie wohl was gemeinsam,  mit jeden Herrscher der jemals gelebt hat...".
"Ich mache mir aber sorgen um ihren Geisteszustand... Scheinbar hat sie sehr viel von Thurion geerbt...", fing Saruman nun an.
Galador sah ihn irritiert an. Er fragte sich nun wie der Istari darauf kam und erwiderte: "Wir sind Berater der Königin... Uns sorgen um ihren Verstand zu machen ist unsere Aufgabe!".
Saruman sah besorgt drein. Galador versuchte nun abzulenken: "Erstmal nehmen wir Minas-Tirith ein... Vielleicht gewinnt Imrahil und tötet uns alle... Das würde unsere Probleme lösen...", scherzte er.

Kiana flog auf Ancalagon über den Schiffen. Frei von allen sorgen flog sie mit ihren Drachen durch die Wolken. Sie mochte den Anblick ihrer freien Drachen. Darium schien sich auch wieder erholt zu haben. Der Tote Aranion hatte ihm während der Schlacht von Carn-dûm schwer zugesetzt.
Gerade war Minas-Alagos in Sicht, da schrie Darium nur auf. Als Kiana sich ihm drehte, erkannte sie nur ein großes Geschoss einer Balliste in ihm stecken. Es folgte ein zweites Geschoss, ein drittes,  ein viertes... Bis der Drache langsam an Höhe verlor und in das Wasser stürzte. Kiana war erschrocken. Sie sah nirgends feindliche Truppen. Aus der Festung Minas-Alagos kamen die Schüsse auch nicht. Schließlich offenbarten sich Schiffe mit dem Segel des silbernen Schwans aus einer Nebelbank in Richtung Gondors Küste.
Die junge Königin hoffte noch,  dass der Drache wieder aus dem Meer erschien, doch es war vergebens. Eine immense Wut stieg in ihr auf. Mit einem Sturzflug raste sie auf die Schiffe zu, doch viele Geschosse ließen sie abdrehen und nach Minas-Alagos fliegen.
Galador und Saruman beobachteten das Schauspiel vom Boden aus. Der Berater der Königin hoffte nur, dass seine Königin nicht getroffen wurde. Lange konnte er sich darüber keine Gedanken machen. Plötzlich schossen die Feindlichen Schiffe auf die der Drachenkönigin und ließen diese zerbersten. Verzweifelt versuchten die schwarzen Ostlinge die Schiffe zu verteidigen oder die Boote in das Waser hinab zu lassen. Die Schiffe wurde aber viel zu schnell zerstört.
Galador sprang nur in das Meer und hoffte zu überleben. Er musste nur an die Küste von Tolfalas gelangen um Minas-Alagos zu erreichen. Er hatte Glück,  dass die Strömung ihn schnell an den Strand der Insel spülte. Dort waren auch schon einige der schwarzen Ostlinge und Saruman, die das Wasser aus ihren Lungen husteten. Grauer Staub suchte verzweifelt nach Mina, die Beraterin und Freundin der Königin. Von ihr war allerdings weit und breit keine Spur. Galador seufzte laut. "Lasst und schnell zu der Königin...", sagte er zu Saruman, der ihm daraufhin erschöpft zunickte.

In der Festung angekommen, suchten beide sofort Kiana auf, die im Plangsraum stand. Vor ihr befand sich der Tisch, der die Form von Mittelerde hatte. Grauer Staub kam ebenfalls wütend in den Raum gestampft. "Sie haben Mina... Sie kam hier nicht an... Selbst toter Körper wurde nicht angespült...", sagte er schnaubend.
Kiana nahm eine Figur die einen der Drachen darstellte und ließ sie umkippen. Sie sah dabei äußerst getroffen aus. Auch ein Hauch von leere lag in ihren violetten Augen.
"Wir werden die Stadt stürmen und alle eure Feinde töten, meine Königin! ",fing Grauer Staub an. Die junge Königin nickte ihm zu.
Sofort ergriff Saruman das Wort: "Ich habe euch versprochen, dass ich in eure Augen gucken werde und es euch direkt sage,  wenn ich denke dass ihr einen Fehler macht...". Er machte eine kurze Pause. Kianas leerer Blick richtete sich auf den Istari. "... DAS. IST. EIN. FEHLER!".
"Ihr habt meinen Drachen vom Himmel fallen sehen... Sie haben Mina...".
"Imrahil muss vernichtet werden, ja.., Aber wenn ihr Minas-Tirith mit Ancalagon , den schwarzen Ostlingen und den Variags angreift,  werden zehntausende von Unschuldigen sterben!", versuchte Saruman seine Königin zu überzeugen. "Meine Spionen berichten, dass Imrahil die Bewohner der Stadt in die weiße Festung holt, um ein Schild zu haben... Weil ihr die Unschuldigen nicht töten wollt... So wie es der Plan war... Das sind die Leute, die ihr beschützen wolltet...Und ich flehe euch an, euer Gnaden: Zerstört nicht die Stadt, die ihr retten wolltet und werdet nicht zu dem, was ihr die ganzen Zeit versucht zu bekämpfen!".
Nach der Rede von Saruman sah Kiana ihn noch immer mit einem leeren Blick an. Schließlich erwiderte sie: "Denkt ihr wir sind wegen einem Grund hier auf dieser Welt,  Fürst Saruman?".
Sie wartete nicht wirklich auf eine Antwort. Saruman hörte weiter besorgt zu: "Ich bin hier um die Welt vor Tyrannen zu befreien! Das ist mein Schicksal! Und ich werde es erfüllen,  was auch immer es kosten wird!".
In diesem Moment begriff Saruman, dass er sie nicht mehr vom Gegenteil überzeugen konnte. Galador bemerkte dies auch. Er versuchte aber wenigstens seine Königin in eine andere Richtung zu führen: "Es wird noch einige Tage dauern, bis Thirak mit den Nordmännern und schwarzen Ostlingen Minas-Tirith erreicht... In der Zwischenzeit solltet ihr Imrahil eure Forderungen unterbreiten... Fordert seine Aufgabe und versichert ihm im Gegenzug sein Leben...".
Sowohl Grauer Staub als auch Kiana sahen nicht begeistert aus.
"Wenn es einen Weg gibt, das Schlachten zu vermeiden,  dann sollten wir diesen nutzen! Wir sollten alles versuchen!".
Schnell antwortete Kiana: "Mit Imrahil zu sprechen wird das Schlachten nicht aufhalten... Vielleicht ist es aber gut, dass die Menschen sehen werden, dass Kiana Sturmgeborene jeden Versuch unternahm um das Blutvergießen zu verhindern und Imrahil lehnte ab...".
Kurz atmeten Saruman in Galador auf.
"...Sie sollten wissen, wen sie beschuldigten sollen, wenn der Himmel über ihnen zusammenbricht!", machte Kiana klar. Sie sah ernst zu Galador und dann zu Saruman.
Die Blicke der beiden Berater kreuzten sich ebenfalls, als Kiana daraufhin dem Raum verließ. Grauer Staub folgte seiner Königin. Die beiden wussten was ihre Worte zu bedeuten hatten.
Galador seufzte laut. Saruman wendete sich ihm zu und sagte: "Ich habe unter einigen Tyrannen gedient und jeder von ihnen sprach von Schicksal... Egal ob es Thurion oder Anarya war...".
Galador goß sich Wein ein. Er vergewisserte sich, dass auch wirklich keiner zuhörte. Er ging in den Thronsaal der sich direkt nebenan befand. Auch er war vollkommen leer. Der Berater setzte sich auf eine Stufe vor dem Thron. Saruman folgte ihm.
"Sie ist ein Mädchen, welches eine Maia ist, welches mit drei Steinen in das Feuer lief und mit drei Drachen wieder heraus kam... Wie könntest du da nicht an Schicksal glauben...", erwiderte Galador leise und verzweifelt.
Saruman entgegnete: "Wahrscheinlich ist das auch das Problem... Ihr Leben hat sie darin bestätigt uns alle zu retten...".
"Woher willst du wissen, dass sie das nicht wird?".
"Ihre Augen... Sie erinnerten mich an die Entschlossenheit ihres Vaters... Und da ist das Problem mit Thirak Eisen...", merkte der Istari an.
"... Vielleicht ist dies ja die Lösung.... Du kennst beide.... Sag mir wer von beiden der bessere Herrscher wäre!".
Galador überlegte nicht lange und erwiderte: "Thirak will den Thron nicht...". Er goß sich erneut Wein ein. "...Deshalb hat er sein Knie gebeugt...".
"Meinst du nicht, der beste Herrscher ist jemand,  der gar nicht herrschen will?".
"Wir reden über Verrat...", warnte Galador.
"Du kannst mir nicht sagen, dass du noch kein einziges mal darüber nachgedacht hast...".
"Natürlich habe ich es auch... Aber es sind Gedanken über Verrat!".
"Er ist sanftmütig und gerecht! Und er ist ein Mann.... Durch die alte Tradition wird dies den meisten Fürsten von Mittelerde viel mehr zusagen... Und deren Unterstützung brauchen wir...".
"Imrahil ist auch ein Mann... Ich denke diese Eigenschaft macht ihn nicht zu König... Ich bin  mir sicher, dass du mir dabei zustimmst!", dabei klang Galador ziemlich verärgert.
"Ja, aber Thirak ist der wahre Erbe des Thrones von Mittelerde laut geltendem Gesetz, selbst unter Anarya.. Somit ist diese Eigenschaften wichtig dass er ein Mann ist!".
"Was ist mit meinem vorherigen Vorschlag?  Beide könnten heiraten.... zusammen regieren als König und Königin ?", warf er hinein.
Sofort erwiderte Saruman: "Nein, sie ist zu stark für ihn... Sie würde ihn an ihren Willen binden, so wie sie es jetzt schon hat...".
"Er könnte ihre schlechten Impulse bändigen ...".
"So wie du es versucht hast?", spottete der Istari. Kurz herrschte schweigen im Saal. Galador trank und trank.
"Du trinkst viel, Freund... Denkt daran: Eine Stark Mutter und einen Vaneryen Vater... Er ist dem Temperament des Maia Blutes weiter entfernt als Kiana.... Auch ist Thirak der einzige Mann, der den Norden in den sieben Königslanden halten kann...".
Erboßt verteidigte Galador seine König: "Du hast schon mehreren Königen gedient... Wie viele Waren es drei, vier oder fünf ?".
"Du weißt meine Gründe, mir war das Volk welches Mittelerde bewohnt wichtiger...".
"Ab einen bestimmten Punkt wählst du dir eine Person an die du glaubst, für diese Person kämpfst du...", entgegnete er.
"Auch wenn du weißt, dass es ein Fehler ist?".
"Ich glaube an unsere Königin! Sie wird die richtige Entscheidung treffen... Mit der Hilfe ihrer loyalen Berater....", versuchte Galador noch seinen Freund zu überzeugen.
"Du weißt wem meine Loyalität gehört... Du weißt,  dass ich niemals das Reich verrate...".
"Was ist das Reich? Der Kontinent ist das zu hause von Millionen von Menschen denen es egal ist, wer auf dem Thron sitzt...".
"Millionen von Menschen die sterben werden, wenn die falsche Person die Krone trägt... Wir kennen ihre Namen nicht, aber sie sind real... Genau wie du und ich... Sie alle haben es  verdient zu leben... Essen für ihre Kinder... Ich werde in deren Interesse handeln...  Ganz gleich was es für mich kostet...", stellte Saruman klar.
Galador wirkte traurig. "Was passiert dann mit ihr?".
Sarumans Blick sagte schon alles. Galador befürchtete dies. Er konnte es aber nicht zulassen, dass sie sterben musste.
"Bitte.... Mach das nicht....".
Saruman sah ihn nur weiter an.
"Ich habe versucht es so ehrbar zu sagen wie ich konnte... Jeder von uns hat eine Wahl zu treffen... Ich hoffe nur,  dass jeder von uns Weise wählt...". Mit diesen Worten verließ Saruman mit schnellen Schritten den Saal. Das war genau die Situation die Galador vermeiden wollte. Er hoffte , dass Saruman doch noch zu besinnen kam. Wenn seine Königin doch nur eine andere Entscheidung treffen würde. Noch hatte er die Hoffnung. Erschöpft rieb er sich die Stirn. Sie waren so nah am Ziel und doch wurde es jetzt kompliziert...


Darkayah:
Kiana Vaneryen reiste mit Galador, Grauer Wurm, Saruman und den schwarzen Ostlingen die ihr auf Minas-Alagos blieben nach Minas-Tirith, um mit Imrahil zu verhandeln. Auch wenn es vielleicht nur fünfzig Mann waren, standen sie in ihrer Blockformation. Dabei wehten die Banner des dreiköpfigen roten Drachen auf schwarzem Grund,  im Wind. Hinter ihnen stand Ancalagon, der letzte überlebende der drei Drachen. 
Imrahil war mit seinem Gefolge -welches aus Avaros Dumath, Theomer von Rohan und seinem obersten Kommandanten Remiref bestand- auf der Mauer über dem Tor. Die ganze Armee des Königs war aktuell in der Stadt und der Mauer. Dagegen sah die Truppe Kianas sehr mickrig aus.
Unter anderem deswegen,, sah Kiana alles andere als glücklich aus. Aus ihr heraus sprühte ihr Stolz, ihre Arroganz und ihr Zorn.
Als schließlich Mina auch auf die Mauer geführt wurde,  trat Galador an das Tor heran. Im selben Moment öffneten sich die Tore ein Stück und Norys, der Berater Imrahils trat hervor.
Als beide voreinander standen, sagte Galador: "Königin Kiana fordert Imrahils bedingungslose Kapitulation und die sofortige Freilassung von Frau Mina!". Dabei klang er ziemlich ruhig. Norys setzte nur ein Grinsen auf und erwiderte: "König Imrahil fordert Kianas bedingungslose Kapitulation. Wenn sie ablehnt, wir Frau Mina hier und jetzt hingerichtet!".
Galador konnte seinen Ohren nicht trauen. Er musste dies um jeden Preis verhindern. "Norys...", fing er an. "...Wir waren nie einer Meinung, wir waren nie Freunde... Nein, vermutlich hassten wir uns... Doch ich möchte ein Blutbad verhindern und ich halte euch schon für so schlau, dass ihr das auch wollt...".
"Das tue ich ja, deshalb kommt König Imrahil auch mit dem Angebot. Er möchte sein Volk vor einer Invasion beschützen!".
Galador wurde lauter: "Denkt ihr wirklich er kann es? Wir wissen beide,  dass keine Armee der Welt einen Drachen aufhalten kann. Wenn die Armee der Nordmänner und die der schwarzen Ostlinge hier eingetroffen ist, gibt es kein zurück mehr.... Und ich werde alles versuchen um die Vernichtung der Stadt zu verhindern!".
"Dann wisst ihr ja wie...", entgegnete Norys. "...Überbringt eurer Königin die Forderung und bringt sie zum akzeptieren!".
"Ich möchte die Stadt nicht brennen sehen, ich möchte nicht die Schreie von brennenden Unschuldigen Menschen hören...".
"Oh, ja....  Ein schrecklicher Ton...", sagte Norys ziemlich sarkastisch.
Galador war leicht irritiert von seinem Auftritt: "Ich WILL ES NICHT hören! Nord,  helft mir die Stadt zu retten, macht Imrahil klar, dass er aufgeben muss...".
"Mein Herr, König Imrahil ist der König der sieben Königslande... Auch ihr seid sein Untertan...".
Sofort unterbrach Galador ihn: "Seine Herrschaft ist vorbei... Ihr versteht das... Und jetzt helft Imrahil, dass er es versteht!".
"Wir verstehen das nicht so... Der letzte Drache eurer Königin ist verletzbar... Eure Armeen sind dezimiert,  während unsere ausgeruht und frisch ist... Dazu kommt noch, dass die violette Garde aus Dorwinion eingetroffen ist...".
Der Berater der Königin wollte Norys nicht weiter zu hören. Es war sinnlos. Mit wütenden Schritten lief er einfach an den älteren Mann vorbei und ging weiter auf die Tore zu. Daraufhin zielten die Bogenschützen auf den Mauern auf Galador. Er sah nur zu Imrahil auf und Imrahil sah ihn an. Es dauerte eine Weile, bis Imrahil schließlich die Bogenschützen ablegen ließ. Daraufhin atmete der Bruder von Imrahil erleichtert durch.
Er erhob seine Stimme: "Ich weiß, dass dir das Volk mittlerweile egal ist... Warum sollte es dich scheren? Sie hassen dich und du hasst sie... Früher war es anders... Du warst der ehrbare Ritter, der für Gondor einstand.... Für das wohl von Mittelerde... Du bist kein Monster... Ich weiß das.... Ich weiß es, weil ich es gesehen habe!". Er ging noch zwei Schritte nach vorne. "Du hast immer deinen Sohn geliebt... Mehr als dich selbst... Mehr als alles andere...". Galador machte wieder eine kurze Pause. Er versuchte trotz trockenen Hals zu schlucken.,seine Stimme wurde zittrig. "Ich flehe dich an, wenn nicht für dich, dann wenigstens für deinen Sohn! Deine Herrschaft ist vorbei, aber das bedeutet nicht dass dein Leben vorbei ist!".
Imrahil wendete sich nur von ihm ab und drehte sich zu Mina.  Grauer Wurm und Kiana gingen sofort auch einige Schritte nach vorne.
Imrahil sprach zu Mina: "Wenn ihr letzte Worte sprechen wollt, ist dies jetzt Eure Gelegenheit!".
Mina wusste was ihr bevorstand. Schon seit dem Tag, als sie von den Männern Imrahils aus dem Meer gezogen wurde.
Ängstlich und doch stolz sah sie in Richtung von Kiana. Laut schallten die Worte von ihr: "FOTIA". Was das Wort Feuer auf Ostron war.
Es dauerte auch nicht lange, da zückte Remiref sein Schwert und enthauptete die junge Frau. Der Körper Minas viel von der Mauer herab. Galador wendete sich seiner Königin zu,  wagte es aber nicht den Kopf zu heben. Er wusste, dass er versagt hatte und die ganze Sache nichts gutes bedeutete. Grauer Staub und Kiana waren wie angewurzelt. Während im Grauer Staubs Gesicht der Schmerz und das Entsetzen geschrieben war, sah man in Kianas Gesicht den Zorn und den Hass.
Sie fühlte sich leer. Denn jetzt hatte sie nicht nur ihre zwei Drachen verloren, ihren Freund Faramir.... Jetzt wurde ihre Freundin Mina kaltblütig vor ihren Augen ermordet.
Um sie herum schienen die Geräusche zu verschwinden. Sie nahm nur noch einen lauten Tinitus war. Dabei mischten sich verschiedene
Stimmen in ihrem Kopf. Es waren die Stimmen von Irna Girion, die ihr sagte sie sollte ein Drache sein. Von Beregond, der ihr von den schlimmen Taten ihres Vater erzählte, Galador, der sagt dass Kinder nicht ihre Väter sind,  von Faramir, der ihr sagt die hatte war barmherzig, von Davos, der sagte dass eine Vaneryen alleine in der Welt eine schreckliche Sache war, verschiedene Schreie von den sterbenden Männern während der Schlachten.  Dann trat eine Stimme Dominanz hervor.  Sie war dunkel und tief. Kiana kannte diese Stimme. Es war noch gar nicht so lange her, da hörte sie diese Stimme.
"Dich liebt keiner! Für dich gibt es NICHTS auf dieser Welt!  NUR FURCHT.... UND DEN TOD!".
Es waren die Worte von Melkor. Auch verstand sie die Botschaft von Mina, warum sie ausgerechnet "Fotia" als letzte Worte wählte. Entschlossen bis sich Kiana auf die Lippen. Bevor Galador auf sie zu kam und etwas sagen konnte, verschwand der Tinitus wieder und die junge Frau wendete sich ab. Sie lief direkt ohne nur einen Ton zusagen zu Ancalagon, stieg auf dessen rücken und flog weg.
Saruman sah nur besorgt und Galador, sagte aber nichts und folgte den schwarzen Ostlingen in Richtung der Schiffe. Galador lief ihnen ebenfalls nach. Er behielt aber noch Abstand. Er musste dringend mit der Königin sprechen, bevor alles zu spät war.

Einige Tage waren auf Tolfalas in Minas-Alagos vergangen. Inzwischen stand die Armee der Nordmännern, schwarzen Ostlinge und Variags aus den Weiten Khands vor Minas-Tirith. Thirak setzte direkt nach der Ankunft in den Königslanden mit einem Schiff  nach Tolfalas über. Auch wenn er etwas Abstand zu Kiana behielt -aufgrund ihres letzten Gespräches- und er wusste dass sie die Nachricht seiner wahren Herkunft nicht gut hieß, freute er sich trotzdem sie wieder zu sehen.  Klar war sie seine Tante , doch es änderte nichts an den Gefühlen zu ihr. Er liebte sie, auch wenn es für ihn unmöglich war mit Kiana irgendeine Art von Beziehung zu führen. Er wollte den Thron nicht, doch Kiana war davon überzeugt, dass niemand sie als Königin wollte. Dies konnte er nicht ganz nachvollziehen, denn er wusste dass Kiana eine gute Königin war. Anders als ihr Vater, der Terror in das Land brachte. Allerdings wollte die junge Frau all diese Worte nicht hören. Bei der letzten Konversation war sie verärgert und seitdem hatten sie kein Wort miteinander gewechselt.
Thirak wurde von Saruman an der Küste empfangen. Sofort fragte er: "Was ist mit den Armeen den Nordens?".
"Sie sind am Anduin eingetroffen und befinden sich vor Osgiliath... Minas-Tirith erreichen die spätestens in zwei Tagen!".
Saruman nickte ihm daraufhin zu. "Wie geht es IHR?", wollte Thirak sofort wissen.
"Sie hat niemanden sehen wollen, seitdem wir zurück sind... Sie hat ihre Gemächer nicht verlassen und hat kein Essen angenommen...", antwortete Saruman.
 "Sie sollte nicht alleine sein...".
"Ihr macht euch sorgen um sie... Ich bewundere eure Empathie...", entgegnete der Istari.
Thirak fragte skeptisch: "Macht ihr euch etwa keine Sorgen?".
"Um ehrlich zu sein, ich mache mir Sorgen um uns alle... Sie ist die Tochter eines mächtigen und bösen Maia... Man weiß nicht was dies bedeutet... Ob gut oder schlecht.... Somit kann man sagen, dass jedes mal wenn ein Vaneryen geboren wird, die Valar eine Münze werfeb und währenddessen hält die Welt den Atem an....".
"Da wo ich herkomme, bleibt nicht viel für Rätsel übrig...", erwiderte Thirak.
Saruman seufzte und versuchte mit dem jungen Mann Schritt zu halten.
"Nun gut: Wir wissen beide, was SIE tun wird...", als Saruman dies sagte, bliebt Thirak stehen und wendete sich ihm zu.
"Ich diene ihr,  egal welche Entscheidung sie trifft! Sie ist unsere Königin!", entgegnete Thirak leicht genervt.
"Menschen entscheiden bei wem und wo die Macht liegt... Sie wissen es...", sagte Saruman.
"Was wollt ihr?", wollte Thirak irritiert wissen.
"Alles was ich immer wollte: Ich wurde hier her nach Mittelerde geschickt, um den Kontinent zu beschützen.... Das einfache Volk zu beschützen... Also will ich den richtigen Herrscher auf dem Thron! Ich weiß nicht wie IHRES Münze landen wird, aber ich bin mir über eure sicher...".
Jetzt verstand Thirak. Er wusste -woher auch immer- scheinbar von seiner wahren Herkunft. Doch woher? War es doch ein Fehler Lynn davon zu erzählen?
"Ich will den Thron nicht und ich wollte es nie...", zischte er heraus. Saruman schüttelte nur den Kopf: "Ich habe mehr Könige und Königinnen gekannt,  als jeder andere der lebt... Ich habe gehört was sie zu der Masse sagten und was sie in Wirklichkeit in den Schatten taten... Ich habe deren Dinge gefördert, egal was es gekostet hat ... Aber was ich euch jetzt sage ist wahr: IHR werdet Weise und gut herrschen, während sie...".
Thirak wollte keine weiteren Worte des Istari kennen. Er war verärgert und wütend zugleich. Auf sich selbst, genauso wie auf Lynn.  Er unterbrach Saruman daraufhin: "Sie ist meine Königin...". Mit diesen Worten warf er dem alten Mann nur einen bösen Blick rüber und wendete sich ab. Er stampfte mit schnellen Schritten in Richtung der Festung Minas-Alagos.

Galador beobachtete das Gespräch von der Ferne. Er ahnte schon worum es ging. Es war offensichtlich dass Thirak wegen etwas aufgebracht war. Der Berater der Königin seufzte. Er rung mit sich, ob er seiner Königin davon erzählen sollte oder nicht. Er musste es tun. Immerhin begann Saruman Hochverrat. Wer weiß was er sonst noch vor hatte. Er wusste was ihm blühte, wenn er es verschwieg. Galador dachte nochmal an die Worte des Istari. Dann aber machte er sich auf dem Weg in die Gemächer der Königin. Er hoffte, dass er vielleicht Sarumans handeln irgendwie rechtfertigen und hinunterspielen konnte.
Vorsichtig betrat er die Räumlichkeiten. Kiana stand dort: Vor einer großen Öffnung stehend, sah sie auf das weite Meer hinaus. Er war leicht erschrocken als er sie sah. Die silbernen Haare der jungen Frau waren ganz zerzaust. Ihr Körper war nur noch in einem Mantel eingewickelt. Auch ihr Gesicht wirkte aufgequollen, als hätte sie mehrere Tage geweint und keinem Schlaf mehr gefunden. Dies würde die tiefen Augenringe erklären.  Ihre Aura war verschwunden, welche jeden Mann warm um das Herz werden ließ. Dagegen wirkte sie nun verbittert und leer. In ihren Händen hielt sie die schwarze Krone.
Galador ging in die Mitte des Raumes und sagte vorsichtig: "Da gibt es etwas was ihr wissen müsst.".
"Jemand hat mich verraten...", entgegnete Kiana sofort. Galador war verwundert, da sie es schon wusste oder zumindest davon ausging.
"Eh, ja...".
Kiana wendete sich ihrem Berater zu und erhob ihre gedämpfte Stimme erneut: "Thirak Eisen...".
Galador sah sie nur verdutzt an. Wie kam sie auf Thirak? "Nein, Saruman...", sagte er.
"Er weiß die Wahrheit über Thirak...", fing sie an.
Galador schluckte und erwiderte mit zittriger Stimme: "Ja, weiß er....".
"Und das, weil ihr ihm davon erzählt habt... Ihr habt es von Lynn erfahren und sie von Thirak, obwohl ich ihn anflehte ihr nichts zu sagen... Also ist es so wie ich es schon sagte: ER hat mich verraten!",  es war ein wunder dass sie noch so ruhig klang.
"Ich bin froh, dass Lynn es mit erzählte... Immerhin bin ich eure Hand... Ich muss mir die Bedrohungen um euch bewusst sein!", verteilte er sich.
"Und Saruman?", fragte sie direkt.
Galador schluckte nur erneut und antwortete: "Euer Meister der Flüstere und Informationen muss sich auch darüber bewusst sein!".
"Ihr seid zu erst zu ihm gegangen, ohne vorher mit mir zu sprechen oder mich um meine Erlaubnis zu fragen...", ärgerte sich die junge Frau.
"Es war ein Fehler...", sagte Galador nur.
"Warum glaubt ihr, hat Lynn euch davon erzählt? Was glaubt ihr erhofft sie sich davon?".
Galador war sich sicher: "Sie vertraut mir!".
"Ja... Sie vertraute euch... Sie vertraute euch, dass ihr Geheimnisse verbreitet, die eure eigene Königin zerstören könnten und ihr hab sie nicht enttäuscht!". Unfassbare leere sprach aus Kianas Augen.  Galador hörte auch deutlich die Wut heraus. Langsam fürchtete er sich. Er versuchte sich irgendwie zu retten: "Wenn ich euch enttäuscht habe, meine Königin, dann Verzeiht mir... Unsere Intentionen waren mit Guten Absichten... Wir wollen das was ihr wollt: Eine bessere Welt für jeden von uns!  Saruman noch mehr als jeder andere....". Er versuchte noch alles um auch Saruman zu retten. Kiana allerdings sah ihn nur an. Er verstand schnell was sie dachte und damit sagen wollte.
"Es spielt keine Rolle mehr...", stellte er fest.
Kiana bestätigte nur mit zittriger Stimme: "Nein, das spielt keine Rolle mehr...".
Die Königin wendete sich wieder zu der Öffnung und sah nach draußen auf das Meer. Galador wusste was er getan hatte. Er hatte Saruman, seinen vielleicht einzigen Freund, zum Tode verurteilt. Er wusste dass er nichts mehr für ihn tun konnte und verließ den Saal.
Am Abend wurde Saruman nach draußen an die Küste geführt. Dort warteten schon Kiana Vaneryen, Thirak Eisen und Galador Imrazor. Galador ging noch auf Saruman zu und packte ihm am Arm und wagte es nicht in seine Augen zu sehen.
"Es tut mir leid, ich musste es sagen...", versuchte er sich zu entschuldigen. Saruman nickte ihm nur zu und entgegnete: "Ich hoffe wirklich,  dass ich das verdiene... Ich hoffe ich lag mit all dem falsch.... Macht es gut, alter Freund!".
Nun sah Galador zu ihm und nickte ihm zu, danach trat er neben Kiana.  Diese hatte ihre Haare wieder zurecht gemacht. Sie hatte zwar keine der aufwendigen Flechtfrisuren mehr, aber sie hatte die Haare zusammengebunden. Die junge Königin erhob ihre Stimme: 'Fürst Saruman, ICH Kiana aus dem Hause Vanerye, Erste meines Namens , Befreierin der Sklaven und Mutter der Drachen verurteile euch zum Tode!".
Hinter ihr tauchte plötzlich der riesige Kopf des Drachen Ancalagon auf. Mit den Worten "Fotia!" zögerte der Drache nicht lange und versprühte auf Saruman Feuer.
Als das Feuer erlosch, blieb nicht viel übrig außer Asche und es machte den Anschein, als würde Sarumans Körper noch dort liegen in einer leuchtenden durchsichtigen Form. Durch einen Wind wurde dieses Licht aber durch die Luft zerstreut bis es verschwand. Galador sah die ganze Zeit auf die Stelle,  auf der vorher noch sein Freund Stand. Auch Thirak fixierte diese Stelle mitvseinrm Blick,  bis er schließlich Kiana anblickte. Vielleicht fragte er sich tief im inneren ob Saruman recht hatte, mit dem was er über Kiana dachte. Doch er wusste auch,  dass er damit Verrat begannen hat und somit ein gerechtfertigter Tod war.
Kiana machte sich mit ihren Wachen und Grauer Staub auf dem Weg zurück in die Festung Minas-Alagos.

In der Festung saß die junge Frau vor einer Feuerstelle. Grauer Staub stand bei ihr und wich ihr nicht von der Seite. Sie holte die alten Fesseln von Mina hervor und übergab sie Grauer Staub. Sie wusste, dass ihr Tod ihrem obersten Hauptmann der schwarzen Ostlinge sehr getroffen hatte.
"Ich weiß was du für sie fühltest und bin auch noch immer voller Schmerz... Das war das einzige was sie jemals mitgenommen hatte...", sagte sie noch.
Grauer Staub betrachtete die Fessel kurz und warf sie wütend in das Feuer.
Dann betrat Thirak den Raum und der Hauptmann der Ostlinge stellte sich schützend vor seine Königin.
"Es ist schon in Ordnung... Lass mich mitkommen sprechen...", beruhigte sie ihn. Daraufhin machte ER eine Verbeugung und verließ den Raum.
" Ich hab dir gesagt was passiert,  wenn du deiner Schwester davon erzählst...", fing sie an.
"Das ist nicht das was ich wollte, das ist auch das was ich ihm sagte...".
Kiana verteidigte ihre Tat: "Sie hat dein Vertrauen missbraucht... Sie hat Saruman genauso getötet wie ich!". Ihre Stimme hörte sich dabei gebrochen an.
"Es ist ein Sieg für sie...", fügte sie noch hinzu. "...Und jetzt stell dir vor noch mehr erfahren die Wahrheit über dich... Die Leute lieben eher dich, als das sie mich lieben würden...", klagte Kiana. Sie schluckte kurz und benässte mit ihrer Zunge ihre Lippen. "...Ich habe keine Liebe hier... Nur Furcht und Schrecken....".
Thirak sah sie erschrocken an. Er kannte die Worte. Zählte seine Liebe etwa nicht?
"Nein, das sind nicht deine Worte... Du weißt wer das sagte... Und außerdem liebe ICH dich!", versuchte er ihr deutlich zu machen. "Du wirst immer meine Königin sein!".
Kiana erhob sich und stellte sich direkt vor Thirak.  "Ist es nur das was ich für dich bin? Nur deine Königin?", nach den Worten versuchte sie ihn nochmals zu küssen. Zunächst erwiderte der Mann Angmars den Kuss, dann aber besinnte er sich wieder darauf, dass sie dies nicht tun durften.
Die junge Frau bemerkte dies sofort. Als sie von ihm ab ließ sah sie ihn zunächst enttäuscht an. Dann verwandelte sich ihr Blick in Trotz. So flüsterte Kiana, während sie einige Schritte rückwärts ging: "Gut, dann soll es Furcht sein...".
Sie stampfte in den Thronsaal und ließ Grauer Staub und Galador dorthin zitieren. Der Berater der Königin wusste sofort worum es ging. Er versuchte nun alles u, ein Blutbad in Minas-Tirith zu verhindern. Er musste es tun. Dies war er Saruman schuldig.
"Die Menschen die dort leben,  sind nicht eure Feinde! Sie sind unschuldig wie die, die ihr in Umbar befreit habt!", rief er mit lauter Stimme.
Kiana entgegnete dagegen ruhig: "Die Sklaven und niedrig Geborenen haben sich gegen ihre Meister und Unterdrücker gestellt und die Stadt selbst befreit, als ich ankam!".
"Sie haben Angst! Jeder der gegen Imrahil war, hat gesehen wie die eigene Familie geschlachtet wurde! Ihr könnt nicht erwarten, dass diese Menschen Helden sind... Sie sind Geiseln...", beschwerte er sich.
"Das sind sie... Im Käfig eines Tyrannen... Wessen Schuld ist das? Meine?", entgegnete sie.
"Was spielte für eine Rolle wessen Schuld es ist? Tausende Kinder werden sterben,  wenn die Stadt brennt!".
Kiana hielt dagegen: "Euer Bruder weiß, wie sie die Schwächen seiner Feinde gegen sie verwenden muss. .. Er denkt die Gnade und Barmherzigkeit ist unsere Schwäche..".
"Ich  flehe euch an , meine Königin!", flehte Galador.
"Und er ist falsch... Die Gnade ist unsere Stärke! Unsere Gnade wird für die folgenden Generationen bestehen, so dass nie wieder jemand als Geisel von einem Tyrannen gehalten werden kann!", machte sie klar. Galador sagte zunächst nichts. Ihm fehlten die Worte.
Dann sprach Kiana zu Grauer Staub: "Mach die schwarzen Ostlinge bereit! Reise selbst nach Minas-Tirith um mit ihnen die Armeen den Nordens zu treffen!".
Der Hauptmann nickte ihr zu und wollte sofort los gehen. Sofort versuchte Galador wenigstens etwas zu erreichen: "Imrahils Anhänger werden ihn verlassen, wenn sie wissen dass der Krieg verloren ist... Gibt ihnen die Chance.... Wenn die Stadt aufgibt, werden sie die Glocken läuten und die Tore öffnen! Bitte, wenn ihr die Glocken hört,  ruft den Angriff zurück!". Der Berater sprach in einem Stück durch ohne Luft zu holen.
Kiana aber sah ihn nur an und sagte nichts.  Wieder sprach sie zu Grauer Staub: "Wartet außerhalb der Stadt auf mich... Ihr werdet wissen wann es soweit ist...". Nun machte sich der Hauptmann auf dem Weg.
Galador sagte nichts mehr. Er wusste dass es vergeblich war. Hatte Saruman doch recht? Mit gesenkten Kopf und langsamen Schritten wollte er sich aus dem Thronsaal entfernen. Er blieb allerdings stehen,  als Kianas Stimme ertönte: "Euer Neffe wurde gestoppt,  als er auf unssre Truppen stieß...Scheinbar hat er eurem Bruder nicht vollständig versagt...".
Galador blieb daraufhin das Herz stehen. Er wusste was dies bedeutete. Wahrscheinlich ereilte ihn der gleiche Tod wie Saruman.
"...Das nächste mal wenn ihr mich enttäuscht,  wird das letzte mal sein, dass ihr mich enttäuscht habt!". Die Drohung verstand er sofort. Er fragte sich nur, was die Frau die er liebte und bewunderte, an die er glaubte so verändern ließ.
Doch er musste auch etwas unternehmen. Er konnte nicht zulassen, dass Elphir etwas passierte... Mit schnellen Schritten verließ er den Saal.


Galador reiste ebenfalls mit Thirak und Grauer Staub an das Festland. Als sie im Lager der Nordmännern eingetroffen waren, offenbarte Galador die Pläne der Königin.
"Sie will morgen früh angreifen. ..", sagte er nur. Als Thirak durch das Lager lieferbar um zu sehen, ob alle da waren, sprach Galador Davos an: "Ich muss nochmal in euer Schuld stehen: Ihr seid der beste Schmuggler den es gibt, ihr müsst mir helfen meinen Neffen heraus zu bekommen,  bitte...".
"Eure Forderungen sagen mir nicht so zu...", erwiderte er.
"Es ist die einzige Chance,  wie der Dummkopf überlebt,  ich flehe euch an, er ist noch so jung... So viele Unschuldige mussten schon das Leben lassen...".
Schließlich knickte Davos Schneewert ein und half ihm. Spät in der Nacht ging Galador zu dem Zelt, in den Elphir gefangen war. Natürlich wurde es von zwei Ostlingen bewacht.
"Geht und ruht euch aus, ich muss mit dem Gefangenen sprechen !", befahl er.
Einer der Wachen erwiderte mit gebrochenem Westron: "Wir haben Befehle hier zu bleiben!".
"Wer hat euch den Befehl gegeben? Die Königin selbst?".
Die Wachen verneinte die Frage.
Galador behauptete: "Da ich die Hand der Königin bin, hab ich die Autorität euch Befehle zu geben...".
Schließlich hörten die beiden Wachen drauf und verließen den Posten. Galador seufzte. Er betrat das Zelt.
"Wie haben Sie dich gefunden?", fragte er.
Elphir erwiderte: "Ich ritt direkt in die Armee der Nordmänner...".
"Du musst zu Imrahil gelangen und ihn dazu bringen,  seine Aktionen zu überdenken....", sagte Galador.
Elphir atmete laut aus: "Wahrscheinlich wird es für mich unmöglich sein überhaupt mit ihm zu sprechen...".
"Du musst es versuchen... Wenn nicht für deinen Vater oder für dich,  dann für die Millionen von Menschen in der Stadt...".
"Ein bisschen schwierig von hier...", sagte Elphir und hielt seinegefesselten Hände hoch.
"... Abgesehen davon,  hat sich mein Vater die letzten Jahre nicht um Unschuldige geschert...".
"Aber ich weiß das du es tust... Und wenn er dich sieht hat er einen Grund, die Stadt nicht untergehen zu lassen...", sagte Galador.
Elphir entgegnete: "Zwei ihrer Drachen sind tot,mein Vater hat noch eine ganze Armee... Er wird nicht so einfach aufgeben und noch Hoffnung sehen...".
"Die Stadt wird morgen fallen... Glaub mir... Sie wird fallen... Versuch deinen Vater zu entkommen zu bringen... Ich werde dafür sorgen dass ihr aus der Stadt könnt und irgendwo neu anfangen könnt, wo euch niemand findet oder verfolgt, weit im Osten! ".
Elphir sagte zunächst nichts.
"...Tu es... Wenn du willst dass unsere Familie besteht -und das ist was ich will- dann müsst ihr fliehen! Bitte, verspricht es mir!", flehte Galador.
Elphir nickte ihm zu. Daraufhin löste der Berater der Königin die Fesseln.
"Ich hab niemals gedacht, dass ich die Schulden zurückgeben kann, als du mir aus der Stadt geholfen hast... Denk dran: Wenn die Glocken schlagen,  ist es das Zeichen dass ihr fliehen müsst!"
Besorgt merkte Elphir an: "Deine Königin wird dich dafür hinrichten...".
"Wenn Kiana den Thron hat, ohne  einen Fluß aus Blut zu hinterlassen,  wird sie sich vielleicht gnädig gegenüber der Person zeigen, die dies möglich gemacht hat....", redete er sich ein.
"Zehntausende unschuldige  Leben gegen ein Leben eines unfähigen Mann scheint für mich ein fairer Tausch zu sein.. ",  Galador kamen daraufhin die Tränen. "... Du warst der einzige der mich nie wie ein Monster behandelt hat... Seit deiner Geburt hatte ich etwas gutes im Leben,  weshalb es sich zu kämpfen lohnte...".
Elphir lächelt ihm daraufhin zu.
"...Du bist alles was ich habe!",  sagte der Berater. Beide fielen sich daraufhin in die Arme.
"Los, du musst jetzt gehen!", befahl er während er sich eine träne weg wischte. Elphir zögerte nich lange und lief aus dem Zelt. Galador hoffte, dass Kiana doch noch zu besinnen konnte und Elphir mit Imrahil entkommen konnte...
Der nächste große Krieg stand bevor. Die Welt hielt den Atem an und blickte nach Minas-Tirith...

Darkayah:
Angriff auf Minas-Tirith: Königin Kiana Vaneryen.

Als der Angriff bevorstand,  war Kiana alleine auf Minas-Alagos. Sie überlegte keinen einzigen Zeitpunkt, ob ihre Entscheidung voreilig oder falsch war. Sie musste die Stadt befreien und säubern. Sie hatte keine Zweifel. Die ganzen Armeen des Nordens, die Ostlinge und Variags befanden sich vor den Toren der Stadt. Die junge Königin zögerte nicht lange und stieg auf Ancalagon und flog in Richtung der Hauptstadt von Mittelerde. Sie trug -wie fast immer-  schwarze Kleidung, mit einigen roten Stoffen.
Sie flog zum Anduin-Delta und dann den Fluss entlang. Dort überall standen die Schiffe aus Dol-Amroth bereit, die mit großen Ballisten bewaffnet waren, um den letzten Drachen zu töten. Kiana flog hoch genug und versteckte sich auf Ancalagon hinter den Wolken. Kiana wollte Rache , für das was sie Darium und Mina  antaten. Es dauerte nicht lange,  da setzte sie zum Sturzflug an und überraschte die ersten Schiffe mit einem Strahl aus Feuer. Verzweifelt versuchten die Männer auf den Schiffen den Drachen mit ihren Ballisten zu treffen, doch Ancalagon war zu wendig. Schiff für Schiff wurden in Brand gesetzt und zerstört. Kiana ließ keines übrig. Auch das große Flaggschiff, welches die Armada anführte wurde vernichtet und sank zum Grund.
Schon jetzt wurden die Schreie der Besatzung laut und deutlich. Kiana aber hatte kein Mitleid. Als sie die letzten Schiffe zerstörte, flog Ancalagon tief am Fluss entlang, so dass seine Krallen und seine Schwanzspitze das Wasser berührten. Ihr Weg führte sie weiter in Richtung Minas-Tirith. Auch von dort aus versuchten die Soldaten mit aufgestellten Ballisten -auf den Mauern- den Drachen zu treffen und zu töten. Kein Geschoss traf sein Ziel. Kiana aber ließ auf die Mauern Feuer versprühen und folgte der Mauer entlang. Teile des Mauerwerkes wurden dabei zerstört. Holz verbrannte sofort. Auch die Soldaten Imrahils auf den Mauern wurden zu Asche. Viele versuchten schon zu diesem Zeitpunkt zu fliehen. Wahrscheinlich hatten sie sich erhofft den Drachen mit den Ballisten zu treffen. Wenn Ancalagon gerade abgewandt von einer Balliste war, schoss Kiana aus ihrer Hand einen Feuerball in dessen Richtung und verhinderte so einen Abschuss.
Sie flog über die Stadt hinweg, bis  zum Tor. Sie sah, dass hinter den Toren die gesamte Armee der violetten Garde aus Dorwinion stand. Eiskalt ließ sie die Flammen auf sie niederregnen und zerstörte so auch das Torhaus,  dass sofort in sich zusammen fiel. Etliche Schmerzensschreie ertönten von die Menschen die verbrannten.
Die junge Maia flog über ihre eigenen Armeen und drehte wieder zurück zur Stadt. Im selben Moment sah sie nur, wie die Armeen in die Stadt stürmten. Kiana erreichte auf Ancalagon die Mauern die sich am Tor befanden und zerstörte auch dort die Ballisten. Feindliche Soldaten, die versuchten aus der Stadt zu flüchten verbrannte sie sofort.
Inzwischen waren alle Mauerabschnitte der äußeren Stadtmauern mit Feuer und Flammen übersät. Als sie sah, dass ihre Truppen auf der Hauptstraße der Stadt vor den Armeen Imrahils stehen blieben, ließ sie Ancalagon auf einem Mauerstück in der nähe absetzen. Dabei konnte sie nur sehen, wie die Menschen der Stadt hilflos umher rannten.  Wie Ameisen,  die vor einer Bedrohung flüchteten.
Sie wartete eine Weile. Sie dachte kurz an die Worte von Galador, der ihr sagte,  dass wenn die Glocken der Stadt ertönten, die Armeen von Minas-Tirith und deren Bewohner sich ergaben. Weit und breit ertönte keine einzige Glocke. Sie konnte auch nicht sehen,  was dort bei den Armeen vor dich ging. Es war ihr aber auch egal. Die junge Königin wartete auf den Ton der Glocken. Ihre Geduld war begrenzt.  Sie sah über die Stadt auf die weiße Festung.
Immer wieder wurden Stimmen laut, die riefen, dass jemand die Glocken läuten sollte und schließen ertönte das dumpfe Läuten. Es war geschafft. Die Stadt hatte sich ergeben und konnte erobert werden.
Kiana aber kam es eher wie eine Schmach vor, da es bis zum läuten der Glocken so lange dauerte. Auch kam es ihr vor, als würden andere darüber bestimmen, wer die Schlacht gewinnt oder wer nicht. In ihrem Kopf ertönte wieder diese dunkle Stimme. Diese wurde von weiteren Stimmen begleitet, die in ihrem Kopf hallten und dröhnten.
"Hier gibt es nur NICHTS für dich! Nur den Tod und Furcht!", sagte die Stimme immer wieder. "Niemand liebt dich!". Sie wusste, dass dies Melkors Worte waren. Doch in gewisser Weise hatte er recht: Ihre eigenen Berater verbündeten sich gegen sie. Wollten Thirak auf den Thron setzen. Selbst Thirak, der Mann den sie liebte, hatte sie verraten indem er die Geheimnisse über seine wahre Herkunft Lynn Stark erzählte, obwohl Kiana flehte dies nicht zu tun. Sie FLEHTE ihn  an!
In Kianas Kopf kamen wieder all die Bilder in den Kopf: Alle schlimmen Dinge, die Männer versuchten ihr anzutun, die Verachtung die sie in Mittelerde erfahren hat, der Tod von Darius und Beregond, wie Faramir sterbend in ihren Armen lag, die Hinrichtung von Mina vor ihren Augen, der Tod ihrer zwei Drachen, die Ablehnung die sie von Thirak erfuhr. All die Stimmen der Personen drang auch noch durch ihren Kopf. Alles was diese mal zu  ihr sagten.
Die dunkle Stimme die alles übertönte sagte nur: "Du bist die, die eine neue Welt erschaffen muss! Dein Vater mochte das töten nicht, doch er liebte es! Und so wirst du....".
Kiana atmete schwer. Es fühlte sich so an, als würden die Tyrannen dieser Welt und die gesamte Stadt von ihrer Seele zehren, ihr die Luft zum Atmen wegnehmen. Eine unfassbare Wut kam in ihr auf. Die Töne der Glocken nahm sie schon gar nicht mehr wahr. Entschlossen und voller Hass sah sie zur weißen Festung. Sie lehnte sich auf Ancalagon nach vorne und ließ ihn abheben. Anstatt dass sie aber direkt zu der weißen Festung flog, ließ sie mittendrin auf die unzähligen Häuser und Menschen in der Stadt Feuer regnen.
Auf all die Männer, Frauen und Kinder die in der Stadt wohnten.  Ganz gleich ob Sie Imrahil verehrten oder nicht. Aus ihrer Perspektive waren es lediglich kleine Ameisen, die versuchten Schutz zu finden und Ungeziefer waren, da sie sich nicht gegen ihren Unterdrücker auflehnten. Laute Schreie hallten durch die Stadt. Die Häuser wurden von den Flammen zerstört. Sie ließ keinen Winkel der Stadt von den Feuern Ancalagons unberührt. Straße für Straße übersäte sie mit Flammen. Dann flog sie zu der weißen Festung und zerstörte auch diese. Die junge Frau saugte förmlich die Angst der Menschen auf. Es ließ sie mächtiger und mächtiger fühlen. Die Verteidigungsanlagen, Gebäudeteile und Türme fielen herab und bedeckten die unzähligen Menschen die in der Festung Schutz suchten. Die Banner des silbernen Schwans lösten sich rasch in der Hitze auf. Ebene für Ebene zerstörte Kiana die alte weiße Festung. Selbst auf der obersten Ebene blieb kein Turm stehen und auch er Palast wurde getroffen. Auch der mächtige Bergfortsatz begann zu bröckeln und fiel in die Tiefe.
Sie erkannte beim Palast jemanden,  der nicht wie die anderen floh. Er hatte jemanden bei sich. Es war Elphir Imrazor. Ohne lange zu überlegen,  warum der Sohn Imrahils frei war, wusste sie nun, dass der andere Mann Imrahil sein musste. Als sie Ancalagon auf der obersten eben auf Trümmern landen ließ, breitete er sich vor Imrahil aus. Sie sah nur, wie Elphir plötzlich los rannte, während Imrahil sein Schwert zog und ihr entgegen hielt.
Sie hörte ihn nur laut lachen und spotten. Wie er sich über sie lustig machte. Wieder ertönte die dunkle tiefe Stimme in ihrem Kopf. Und sprach ihr zu. Mit ihren Gedanken befahl sie Ancalagon Imrahil anzugreifen und dann schnappte der Drache nach dem Mann und schleudete ihn etwas herum. Selbst jetzt hörte sie ihn spotten und laut lachen, als er nochmal versuchte sich aufzuraffen.
Soll er nur lachen,  dafür wird er büßen! Er hat sich mit der falschen angelegt! Der Tyrann wird sterben...., sagte sie zu sich selbst und zu der Stimme in ihrem Kopf.
 Die junge Maia setzte ihre Kräfte ein und schnürte, mit einer Handbewegung aus der Ferne, Imrahil die Luft ab. Dann riss sie ihn zu Boden und ließ Ancalagon Feuer auf den Mann nieder prasseln. Es gab ihr eine gewisse Genugtuung. Auch wenn er sie noch vor seinem Tod verspotte, war sie viel mächtiger um ihn zu töten. Wer war er überhaupt, dass er dachte er könnte es mit ihr aufnehmen? Einfach mit einem Schwert auf sie zu rennen. Sie dachte sowieso, er tat dies nur um sie zu verspotten. Als Ancalagon aufhörte sein Feuer auf Imrahil zu spucken und nur noch ein Aschehaufen übrig blieb, verschwand das Lachen. Dass er in Wirklichkeit keinen Ton -bis auf Schmerzensschreie- von sich gab, wusste sie in ihrem Wahn nicht. Damit war sein armseliges Leben vorbei und Kiana hatte die Welt vor einem Tyrannen gerettet. Auch war sie zufrieden, dass sie endlich Rache für alles bekommen hatte, was er ihrer Familie antat. Kiana hob mit Ancalagon wieder ab und flog über der Stadt, um sie weiter zu zerstören. So brachte weiter Feuer und Blut nach Minas-Tirith... Mittlerweile befand sich schon eine riesige Rauchwolke über dem Land.


Angriff auf Minas-Tirith: König Imrahil Imrazor .

Auch wenn Imrahil Zweifel an all dem kam, schien er nach außen zuversichtlich. Die Schwere, die auf seinem Herzen lag verschwand vor der Schlacht allmählich. Als sein Sohn Elphir in den Norden reiste, Stahl er die schwarze Krone. Dies ließ Imrahil tiefer in seine Wahnvorstellungen verfallen, doch nun fühlte er sich besser.
Von der obersten Ebene beobachtete er die Schlacht. Er hatte die Arme verschränkt, als er auf den Anduin sah und somit den Rauch über den Fluss. Scheinbar wurde seine Flotte vernichtet. Er erkannte den schwarzen Drachen aus der Ferne, der immer näher an die Stadt kam und schließlich Feuer auf die Mauern spuckte. Der König wartete gespannt, bis ein Geschoss der Ballisten endlich das richtige Ziel traf. Er konnte nichts machen,  als abzuwarten und zuzusehen, wie der Drache die Stadt zerstörte.
"Wir brauchen nur einen Ordentlichen Schuss...", sagte er zu Norys, seinen Berater.
Dieser erwiderte nur: "Alle Ballisten sind zerstört... Selbst unsere Flotte...". Nach diesen Worten ging gingen wieder zu den Hauptmännern der Stadt.
Imrahil blieb erstaunlich ruhig dafür, dass selbst die Mauern und das Tor dem Drachen nicht stand hielten.  Er beobachtete Kiana genau, als sie sich auf der Mauer mit Ancalagon absetzte und auf irgendetwas wartete. Dann aber ertönten die Glocken er Stadt. Imrahil atmete daraufhin stark aus. Die Stadt hatte sich ergeben und er wusste was dies bedeutete. Die Schlacht war verloren. Der Krieg war verloren. Erschöpft senkte er den Kopf und rieb sich die Stirn. War es Alles richtig was er machte? Die ganzen Menschen die er tötete? Das Leid welches er verursachte?
Er blickte auf, als er Ancalagons Schrei hörte. Der Drache flog direkt in Richtung der weißen Festung. Als er schon damit rechnete zu sterben, spuckte der Drache plötzlich auch Feuer auf die Stadt. Auf all die Menschen,  die dort waren. Er lockte sie in die Stadt, weil er dachte Kiana würde Unschuldigen nichts antun, doch nun vernichtete sie deren Häuser, verbrannte sie auf den Straßen. Er war erschrocken und sprachlos. Das sorgte auch dafür, dass er sich nicht von der Stelle bewegte und wie angewurzelt zu dem Geschehen starrte. Nichts und niemand konnte sich dem schwarzen Drachen entgegenstellen. Als die ganze Unterstadt einem Meer aus Flammen glich, flog der Drache in Richtung der weißen Festung und zerstörte auch diese. Die Zerstörung ließ die ganze oben Ebene beben. Selbst Remiref -der furchtlose und skrupellose Kommandant des Königs- schien leicht eingeschüchtert.
Plötzlich tauchte Norys neben Imrahil auf und rief: "Ihr müsst hier weg, es ist nicht mehr sicher hier!".
"Die weiße Festung ist der sicherste Ort in dieser Stadt...", entgegnete Imrahil.
"Die Ostlinge haben schon die Tore der Festung durchbrochen... Dämmerstadt sollte ein besserer Ort sein, um den Sturm abzuwarten...".
Imrahil dachte in diesem Moment an seinen Sohn Elphir. Er sah ihn nie wieder. Er seufzte und wollte Norys folgen,  da tauchte ER plötzlich auf. Der König sah verwundert zu ihm hinüber.
"Was um aller Welt machst du hier?", fragte er erbost.
"Es tut mir leid, wenn du verärgert bist, dass ich die Krone gestohlen habe und in den Norden ging... Du hast mich zu einem ehrenwerten Ritter erzogen und dieser Wollte ich sein um das versprechen einzulösen...".
Imrahil entgegnete: "Nein, ich bin dir nicht böse.. Ich kann auch deine Beweggründe verstehen... Ich war die letzten Jahre nicht bei Verstand.... Die Krone hat meine Gedanken vernebelt und seitdem sie weg ist sehe ich wieder klar... Aber erklärt mir warum bist du nun an diesem verdammten Ort?".
 Elphir erwiderte: "Ich war auf dem Weg hier her und wurde gefangen genommen.... Galador befreite mich, damit ich dir aus der Stadt helfen kann. ..".
Imrahil schnaubte daraufhin. "Pff, Galador....".
"Er hat es geahnt, dass Kiana die ganze Stadt vernichten wollte... Er hat uns eine Fluchtmöglichkeit verschafft...", versuchte Elphir seinen Vater zu überzeugen. Dann plötzlich flog der schwarze Drache über ihren Köpfen hinweg und zerstörte den weißen Turm. Das Gebäude stürzte in sich zusammen.  Imrahil und Elphir konnten rechtzeitig ausweichen, während Remiref und Norys von den Trümmern begraben wurden.
"Warum hat er dich überhaupt hier her geschickt... Er hat dich damit ebenfalls verdammt...", schrie der König verärgert.
Elphir entgegnete ruhig: "Er tat es, weil er dich genauso liebt, wie er mich liebt... Er hat sein Leben dafür riskiert indem er mich befreit hat und ich dich hier herausbringen kann...".
Imrahil wusste dass ihnen keine andere Möglichkeit blieb als jetzt Galador zu vertrauen.  Sie wollten gerade die große Treppe -oder was davon übrig ist- hinunter gehen, da setzte sich der schwarze Drache vor ihnen ab. Er Schrie die beiden Männer lautstark an. Elphir fing an am ganzen Leib zu zittern. Imrahil spürte dies sofort und stellte sich schützend vor ihm. Der König wusste, dass sie nicht zusammen entkommen konnten. Er nahm das Gesicht seinen Sohnes in die Hände und sagte: "Los, du musst alleine entkommen... Ich werde sie aufhalten...".
"Ich lass dich nicht im Stich Vater!", rief Elphir entgegen.
"Du Narr! Dann werden wir beide sterben! Du musst überleben um das Haus Imrazor weiterzuführen! ",sagte Imrahil lauter.  "Und außerdem bin ich es der Welt schuldig, indem ich versuche das Volk zu beschützen... Ich habe lange genug Leid über unser Volk gebracht....".
Daraufhin nickte Elphir seinem Vater zu. Imrahil schloss ihn noch ein letztes mal fest in seine Arme. "Sag Galador,  dass ich nicht mehr wütend auf ihn bin... Sag ihm, ich liebte ihn immer... Auch wenn ich es nie zeigte... Aber er muss jetzt den Fehler den er getan hat -dieses Monster welches er nach Mittelerde brachte- beheben indem er sie besiegt! Und jetzt auf mit dir, los!".
Daraufhin lief Elphir los. Ein paar mal drehte er sich noch nach seinem Vater um.
Imrahil löste sein Gewand, welches er trug. Darunter blitzte die silberne Rüstung des Mannes aus Dol-Amroth auf. Er zog sein Schwert und lief dem Drachen entgegen. Ein letztes Mal war er der Mann, der er vor vielen Jahren war. Ein Ritter aus Dol-Amroth, der geschworen hatte, die zu beschützen, die sich nich wehren konnten: Das Volk. Lange genug hat er aus eignen Interessen und Hass die Menschen leiden lassen. Hat sich von Hass blenden lassen...
Stolz und mit erhobenen Hauptes lief er dem Drachen entgegen der seinen Kopf hob und nach den Körper Imrahils schnappte. Der König wurde durch die Luft  gewirbelt, bis er gegen Trümmer geschleudert wurde. Trotz Schmerzen stützte er sich auf sein Schwert ab um aufzustehen.
Er sah zu der Treppe um sich zu vergewissern, dass sein Sohn weg war. Der König richtete sich erneut auf und hielt sein Schwert Kiana und ihrem Ungeheuer entgegen.
"Du wirst diese Welt nicht vernichten...", sprach er verbissen. Kiana selbst hörte vermutlich überhaupt nichts davon. Imrahil verspürte nur eine unsichtbare Kraft, die seinen Hals zuschnürrte und er leicht in die Luft gehoben wurde. Der Mann ließ sein Schwert klirrend zu Boden fallen, während er versuchte irgendwie seinen Hald zu befreien, doch es war vergebens.  Im selben Augenblick konnte er genau in Kianas violette Augen sehen. Diese Augen wirkten Leer und voller Hass. Selbst bei Thurion hatte Imrahil nie zuvor so einen Blick gesehen.
Er fiel wieder zu Boden und als er aufblickte, sah er nur das geöffnete Maul des Drachen und die Flammen die aus seinem Rachen hervorkamen und ihn schlussendlich vollständig verschlungen....


Angriff auf Minas-Tirith: Thirak Eisen und Galador Imrazor.

Thirak stand mit Davos, Galador und Grauer Wurm vor der Armee. Sie befanden sich vor den hohen Mauern der Stadt. Galador sagte Thirak noch, dass er seine Männer zurückrufen sollte, wenn die Glocken ertönten.  Die Armee hatte weder Leitern um die Mauern zu erklimmen, noch einen Rammbock um das Tor zu öffnen. Doch die Anweisungen waren klar: Sie würden wissen,  wann der Zeitpunkt gekommen war.
Dies sagte zumindest die Königin. Nach einer Zeit hörten sie Tumulte, als würde etwas explodieren und zusammenfallen. Allerdings machte sich Thirak nicht viele Gedanken darüber, denn er war schon so nervös genug. Dann kam ein lautes knacken von dem Torhaus und es fiel schließlich  zusammen. Ihnen kamen große Flammenwolken entgegen. Selbst ihnen wurde es unter den Rüstungen kurzzeitig sehr heiß. Ancalagon flog im selben Moment über ihren Köpfen hinweg. Dann rannten Grauer Staub und die Ostlinge in die Stadt. Die Nordmänner warteten nicht lange und folgten ihnen. Auch die Variags reiteten auf ihren Pferden in die Stadt und töteten die ersten überlebenden Soldaten an den Toren. Thirak sah nur wie Kiana auf Ancalagon die Mauern und die aus der Stadt fliehenden Feinde mit Feuer besprühte.
Als Thirak mit Davos und Grauer Staub -dicht gefolgt von der Hauptarmee- in die Stadt marschierte, wurden einige wenige feindlichen Soldaten auf dem Weg bekämpft. Schließlich kam Thirak mit der Hauptarmee bei der Vorhut an. Sie standen vor einer großen Gruppe von Soldaten Imrahils. Beide blieben aber stehen und taten sich zunächst nichts.
Ancalagon setzte sich in der Zeit auf einem Mauerstück in der Nähe ab und schrie in die Straßen von Minas-Tirith.  Thirak beobachtete die Feinde genau, denn er wartete nur auf einen Angriff von ihnen. Gleichzeitig hoffte er aber auch, dass sie sich direkt ergaben. Denn sie hatten nicht einen Hauch einer Chance.
Es dauerte nicht lange,  da warfen die Soldaten Imrahils ihre Schwerter nieder. Thirak atmete erleichtert durch. Das hatte bedeutet,  dass ein größeres Blutvergießen vermieden wurde. Es dauerte eine Weile, bis endlich die Glocken der Stadt geläutet wurden. Der Mann Angmars wartete schon ungeduldig, genau wie Galador -der sich außerhalb der Stadt befand- der Kiana genau beobachtete. Alle hielten zu diesem Zeitpunkt den Atem an. Wahrscheinlich war dies der Moment, an dem die Valar eine Münze warfen. Als endlich die Glocken läuteten atmeten alle erleichtert auf.
Aber als plötzlich Kiana mit Ancalagon in Richtung der weißen Festung flog und der Drache anfing Feuer auf die Stadt zu spucken, waren Thirak und Davos genauso geschockt wie Galador. Die Mäner die sich ergeben hatten, war die Angst anzusehen. Auch Grauer Staub nahm nun seinen Speer und warf ihn in die Menge der Männer die sich ergeben hatten. Daraufhin stürzten sich alle Soldaten, die für Kiana kämpften, wieder in das Kampfgeschehen und schlugen ihre Feinde nieder.
Thirak war wie angewurzelt,  als selbst die Männer Angmars und Arnors die entwaffneten Soldaten töteten. Um ihn herum schien die Welt zu verstummen und er hörte nur noch seinen eignen Atem. Er versuchte seine Männer zurückzuhalten und forderte sie auf sich zurückzuziehen, doch niemand hörte auf Thirak.  Die Männer aus Angmar und Arnor hatten jetzt Blut geleckt. Sie waren genauso auf Rache am Hause Imrazor aus, wie Kiana und Grauer Staub.  Zu viel mussten sie die letzten Jahre leiden.
Davos war neben Thirak der einzige, der nicht mehr am kämpfen war. Grauer Staub richtete dagegen förmlich ein Blutbad an. Er kämpfte sich von Feind zu Feind.
Immer wieder versuchte Thirak die Männer des Nordens zum aufhören zu bringen, doch es brachte nichts.  Davos versuchte nur die Unschuldigen Bewohner aus der Stadt zu bringen und leitete sie aus der Stadt. Die, die aber nicht mehr aus der Stadt herauskamen, wurden ebenfalls gnadenlos niedergemetzelt. Hatte Saruman recht gehabt? War Kiana eine kaltblütig Mörderin und verrückte wie ihr Vater? War es vielleicht seine eigne Schuld, weil er Kiana abgewiesen hatte? Er hat so viele Gedanken im Kopf,  doch er hat keine Zeit dafür sie auszudenken.
Thirak konnte nur mit ansehen, wie seine eignen Männer die Bevölkerung massakrierten. Er war schockiert,  was der Krieg aus den Männern machte. Er selbst verteidigte sich nur noch gegen die vergeblichen Angriffe der Männer Imrahils.  Der Mann Angmars sah, wie ein Mann  in den Rüstungen Angmars eine Frau packte und sie ihn eine Gasse zog. Thirak folgte ihnen und rette die Frau, indem er seinen eignen Soldaten tötete.
"Los, finde ein Versteckt!", rief er nur zu der Frau die dann los rannte. Währenddessen flog der schwarze Drache Ancalagon weiter über die Stadt und zerstörte diese. An einigen stellen der Stadt schienen Gebäude zu explodieren. Es waren die geheimen Lager mit Isenfeuer,  die Thurion damals unter der Stadt platzierte und nun explodierten die Fässer. Der Fürst Angmars erkannte die Gefahr.  Er und die anderen mussten hier dringend raus.
"Wir müssen uns zurückziehen! Wir müssen hinter die Mauern!", schrie er. "Zieht euch zurück, wir müssen aus der Stadt!".
Er zog seine Männer vom Boden auf -die gerade ihre Feinde töteten- , aber auch die Bewohner der Stadt und Männer Imrahils. Sie zogen sich alle aus der Stadt heraus um einem großen Unglück zu entkommen. Dichter Rauch und Staubwolken behinderten die Sicht.  Asche und Staub bedeckten die Straßen und die gesamte Stadt.
Als Thirak aus der Stadt war, erreichte er Davos, der sich um einige der Verwundeten kümmerte. Er sah auch Galador,  der einfach wie angewurzelt an der selben Stelle stand. Sein Mund war Sperrangel weit geöffnet. Was nicht nur daran lag,  dass Saruman recht hatte was Kiana betraf, sondern auch dass sein geliebter Neffe und sein Bruder es wohl kaum aus der Stadt schafften. Klar hatte er noch Hoffnung dass sie rechtzeitig herauskamen, doch diese Hoffnung war verschwindend gering. Thirak hatte keine Zeit sich um Galador zu kümmern. Er selbst war fassungslos. Kiana, die Frau die er liebte, hatte in binnen kürzester Zeit eine ganze Bevölkerung getötet und massakrieren lassen. Dabei hatten sie doch versucht, die Menschen zu retten, als die lange Dunkelheit bevorstand.
Dichter Rauch verdunkelte den Himmel und versteckte die Sonnenstrahlen. Die Temperatur sank deutlich hinunter und ließ die aufsteigenden heißen Dämpfer wieder als Schnee auf die Erde fallen. Es war ein schwarzer Tag in der Geschichte von Mittelerde. Nun ging es nur noch um Schadensbegrenzung und so viele Leben zu retten, wie möglich...

Darkayah:
Der Himmel war verdunkelt und kein Sonnenstrahl durchdrang die dichten Wolken. Die aufsteigenden Dämpfe wurde zu Schneeflocken, die wieder auf die Erde fielen und den Boden bedeckten. In der ganzen Stadt roch es verbrannt und nach Tod.
Galador ging durch die zertörte  Stadt und sah sich alles dabei an. Überall lagen Tote, Verbrannte, Trümmer  und Asche. Der Anblick war sicherlich nicht der schönste. Auch Davos und Thirak folgten ihm. An manchen Stellen saßen Menschen auf dem Boden und weinten, weil sie alles verloren hatten oder Schmerzen erlitten.
"Ich werde euch später wiederfinden...", sagte Galador mit gebrochener Stimme.
Thirak erwiderte nur getroffen, denn er wusste dass Galador seinen Neffen aus der Gefangenschaft befreite: "Es sich nicht sicher für euch... Lasst mich wenigsten einige Männer mit euch schicken...".
Galador wirkte bedrückt und engegnete nur leise: "Ich werde alleine gehen...".
Thirak akzeptierte dies schließlich und ließ den Berater der Königin ziehen.
Der Mann aus Angmar und Davos zogen mit einigen ihrer Soldaten weiter durch die Stadt. Niemand sagte auch nur ein Wort.  An der Straße zur weißen Festung fanden sie Grauer Staub mit ein paar Ostlingen und Soldaten Imrahils als Gefangene, die auf dem Boden knieten.
"Im Namen der einzig wahren Königin, Kiana Vaneryen, verurteile ich euch zum tode!", sagte Grauer Staub gerade. Thirak fragte sich was das soll und rief zu ihm: "Grauer Staub! Es ist vorbei... Diese Männer sind Gefangene!". Mit diesen Worten lief er auf den Hauptmann der schwarzen Ostlinge zu. "Es ist nicht vorbei, bis die Feinde der Königin besiegt sind...", gab er zu verstehen. Davos mischte sich nun ein: "Wie sehr wollt ihr sie denn noch besiegt haben? Diese Männer sind auf ihren Knien!".
"Sie atmen!", sagte Grauer Staub.
Davos hielt dagegen: "Sieht euch um, Freund... Wir haben gewonnen...".
"Ich gehorche den Befehlen meiner Königin, nicht euren..", entgegnete der Hauptmann.
Ruhig wollte Thirak wissen: "Und was sind die Befehle der Königin?".
Grauer Staubs Gesicht war schon die ganze Zeit ernst, doch nun schien es ernster auszusehen. "Töte alle, die Imrahil Imrazor folgen...", behauptete er. "... Dies sind alles freie Männer... Sie haben gewählt für ihn zu kämpfen!". Daraufhin zog er seinen Dolch und wollte auf die Gefangen zugehen. Sofort griff Thirak seinen Arm. Die Ostlinge richteten ihre Speere auf Thirak und seine Männer. Die Soldaten Thiraks zogen ihre Schwerter. "Ruhig, Männer, ruhig!", rief Davos. Grauer Staub sah Thirak nur böse an. "Thirak, du solltest mit der Köngin sprechen", versuchte Davos die Situation zu beruhigen. Dann ließ er den Hauptmann der Ostlinge los. Sofort machte sich Grauer Staub daran, die kehlen der Gefangen aufzuschlitzen. Der Fürst von Angmar wollte es nicht mit ansehen und lief in Richtung Festung, um dringend mit Kiana zu sprechen.

Galador lief durch die Festung von Minas-Tirith. Er suchte sich einen Weg durch die Trümmer in den Gängen. Er hoffte ständig einen Hinweis auf Imrahil oder Elphir zu finden. Der Berater der Königin  räumte einge der Steine weg um den Weg frei zu bekommen. Er arbeitete sich bis zu einer Treppe durch, die in Festung hinaufführte. Diesen Stufen folgte er direkt bis er in einen anderen Raum ankam, der eingestürzt und zerstört war. Das war der Zugang, durch den sein Bruder und sein Neffe unbemerkt aus der Stadt gelangen sollten. Galador räumte einige der Steine zur Seite. Er konnte etwas zwischen den Lücken erkennen, konnte es aber nicht ganz deuten. So räumte er Stein für Stein weg, bis er langsam das Gesicht Elphirs erblickte. Sein geliebter Neffe war  tot. Erschlagen von hunderten von Steinen. Er räumte weitere Steine hinfort und schluchzte dabei. Imrahil befand sich nicht in seiner Nähe. Elphir trug den Umhang seines Vaters bei sich. Galador kamen die Tränen, als er den toten Körper betrachtete. Auch wusste er, was es bedeutete dass sein Bruder nicht unter den Trümmern war und Elphir seinen Mantel bei sich trug. Somit musste auch Imrahil tot sein. Galador weinte und nahm einen Stein, mit dem er wütend auf die Trümmer einschlug.
Er hatte gehofft, dass er wenigstens seine Familie retten konnte. Wenigstens einmal im Leben. Doch er hatte versagt. Er warf den Stein in die Ecke und lehnte sich an eine Wand. Er wollte am liebsten nie wieder in die Welt hinaus. Er war wütend auf Kiana, aber vor allem auf sich selbst, weil er all dies zu ließ und nicht auf seinen Freund Saruman hörte. Auf all die Warnungen.

Thirak drängte sich durch die Pferde der Variags aus dem weiten Osten. Auch lief er durch die Reihen der schwarzen Ostlinge, die am vorplatz zur weißen Festung geordnet in ihren Formationen standen. Er musste einige Stufen hinauf und da erblickte er schon Grauer Staub, der am oberen Ende der Treppe stand. Er war schneller. Dabei wollte Thirak doch mit Kiana sprechen. An den Trümmern der Mauer hing ein gewaltiges schwarzes Banner, welches den roten dreiköpfigen Drachen abbildete. Im selben Moment flog Ancalagon über ihre Köpfe hinweg und setzte sich innerhalb der Mauern der weißen Festung ab.
Der Mann aus Angmar stieg die Stufen ganz hinauf und als er Kiana erblickte, sah er hinter ihr nur die Flügel des schwarzen Drachen, der gerade wieder zum Flug ansetzte. Das Bild, welches sich ihm bot, wirkte für ihn, als wäre Kiana die dunkle Füstin in Person.
Als sie nach vorne an die Stufen trat, würdigte sie ihm keines Blickes und sah zu den jubelnden Variags. Sie saugte die Kriegsgeschreie und Rufe ihres Gefolges förmlich auf. Dann erhob sie ihre Stimme und sprach auf Ostron:


Blut meines Blutes,
Ihr habt eure Versprechen gehalten.
Ihr habt meine Feinde in ihren eisernen Anzügen getötet.
Ihr habt ihre steinernen Häuser niedergerissen.
Ihr habt mir die sieben Königslande gegeben!


Im selben Moment setzte sich Ancalagon auf die Ruinen der Mauern und schrie auf. Die Varaiags jubelten ihr weiter zu. Sie hielten ihre Waffen in die Luft und die extase war kaum zu stoppen. Thirak beobachtete alles mit skepsis. Kiana sprach immer wieder davon, dass niemand in Mittelerde sie  liebte. Ist es denn das was sie wollte? Er konnte nur sehen wie sie die ganze Aufmerksamkeit genoss. Dann wendete sie sich direkt an Grauer Staub:


Grauer Staub,
Du bist an meiner Seite, seitdem ich in Ammu-Khand war.
Du bist der tapferste meiner Männer,
der loyalste von allen meiner Soldaten.
Ich ernenne dich zum Befehlshaber ALLER  meiner Armeen,
zum Kriegsmeister der Königin!


Die schwarzen Ostlinge schlugen das untere Ende ihrer Speere zustimmend drei mal auf den Boden. Grauer Staub lächelte leicht und nickte ihr dankend zu. Auch wenn er all dies aus Rache, wegen der Hinrichtung Minas machte, folgte er seiner Königin zweifelslos. Wieder nahm die junge Frau die Zustimmung auf. Ihr zauberte es eine äußerste Zufriedenheit in das Gesicht und ihre Lippen verwandelten sich in ein Lächeln.. Nun kam auch Galador dazu, sah Kiana dabei besorgt an und hörte die Rede mit an. Als er an Thirak vorbei ging, warf er ihm nur einen verängstigten Blick zu.
So fuhr Kina fort:


Ostlinge,
Ihr alle wurdet euren Müttern auf den Armen weggenommen und als Sklaven erzogen.
Jetzt.... seid ihr Befreier!
Ihr habt die Menschen von Minas-Tirith aus den Griffen eines Tyrannen befreit!
Aber der Krieg ist noch nicht vorbei.
Wir werden unsere Speere nicht niederlegen, bis wir alle Menschen  auf dieser Welt befreit haben!
Von Carn-dûm bis Haradris,
von Mithlond bis nach Mistrand,
vom Belegaer bis zum Ost-Meer!
Hochgeborene Menschen, Elben, Maiar  oder Sogar Valar,
werden nie wieder andere Unterdrücken!
Denn Frauen, Männer und Kinder
haben genug unter dem Rad gelitten.

Werdet ihr das Rad mit mir zusammen brechen?


Daraufhin klopften die Ostlinge erneut ihre Speere auf den Boden. Sie hörten fast gar nicht mehr auf und Kiana bekam davon nicht genug. Sie atmete tief ein und ihre Lippen verwandelten sich in ein Lächeln.
Galador konnte dies nicht länger mit ansehen und trat neben seine Herrin. Thirak beobachtete die Szenerie genau. Er wusste, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mit Kiana sprechen konnte. Auch fürchtete er sie in gewisser Weise. Für ihn war sie nicht mehr sie selbst. Die junge Maia sah von der Seite nur kurz zu ihrem Berater. Dann sagte sie:
"Ihr habt euren Neffen befreit... Ihr habt Verrat begannen!"
Galador zog seine Augenbrauen hoch und formte seine Lippen nach vorne. Dann erwiderte er locker: "Ich habe meinen Bruder befreit, ja... Aber ihr habt eine ganze Stadt abgeschlachtet!". Er wusste, dass dies Kiana verärgern konnte. Doch es war ihm egal. Sie sah ihn dann auch nur entsetzt an, wie er so etwas zu seiner Königin sagen konnte. Er nahm die Brosche ab, welche das Symbol des Beraters war -eine Hand, die ein Schwert in der Hand hielt- und warf das Stück Metall die Treppe hinunter. Dann stoppte das Klopfen der Ostlinge und es wurde plötzlich ganz still.
Kiana sah ihn weiter entsetzt an. Galador hielt ihrem Blick stand, sah sie leer und gleichgültig an. Sie setzte ein arrogantes, leicht verachtendes Gesicht auf und befahl Grauer Staub auf Ostron ihn festzunehmen.
Dieser gehrochte seiner Königin sofort und führte Galador ab. Als er an Thirak vorbeikam, warf Galador ihm erneut einen Blick zu. Als er dann in Richtung Kiana schaute, erschrack er fast, als die junge Frau mit dem silbernen Haar ihn anstarrte. Sie sagte allerdings nichts und ging in Richtung der weißen Festung, dicht gefolgt von ihren Wachen. Der Mann aus Angmar sah ihr noch einige Zeit nach.
War das alles wirklich weil er sie von sich wies? Hätte er das Blutbad verhindern können? War sie von Natur aus so? Hatten Saruman und Lynn recht?
Er musste eine Gelegheit finden um mit Galador zu sprechen. So machte er sich auf die Suche nach ih, wo auch immer die Ostlinge ihn hinbrachten. Er hoffte nur nicht, dass er sofort hingerichtet wurde.

Er fand schließlich den Raum in dem er festgesetzt wurde. Er gab den Wachen sein Schwert und betrat den Raum. Der ehemalige Berater saß einfach auf den Boden und sah zutiefst betroffen aus.
Das erste was er wissen wollte: "Habt ihr mir Wein mitgebracht?". Dabei klang er ziemlich sarkastisch.
Thirak war irritiert und verneinte die Frage.
"Dann danke dass ihr kommt um mich zu sehen...", er hörte sich nicht Glücklich an. Eher Hoffnungslos und kalt. "...Unsere Königin hält keine Gefangen für lange Zeit... Ich denke auf mich wartet eine grobe Art von Gerechtigkeit... Ich hab meinen engsten und einzigen Freund verraten und hab zugesehen wie er brennt... Jetzt kann Sarumans Asche zu  meiner Asche sagen: Siehst du, ich habe es dir gesagt!".
Thirak antwortete nicht. Ihm passte  dieser markabere Humor in dieser Situation nicht. So sprach Galador weiter: "Mir fällt gerade auf, dass ich zu der einzigen Person rede, die weiß wo es für mich hingeht... Also ist dort Leben nach dem Tod? Gibt es Valinor?".
Der Mann Angmars erwiderte nur gebrochen: "Nein, nicht das was ich gesehen habe...".
Galador seufzte. "Ich denke ich sollte Dankbar sein... Vergessenheit und das Nichts sollte das Beste sein, auf das ich hoffen kann... Ich habe soviel in meinem Leben falsch gemacht... Ich hab sogar meine Königin verraten...".
"Habt ihr nicht...", wollte Thirak gerade einwerfen, da erwiderte Galador sofort: "Doch, habe ich... Und ich würde es immer wieder machen, nachdem ich gesehen habe, was ich gesehen habe! Ich habe mein Schicksal gewähl... Die Menschen von Minas-Tinirth konnten dies nicht...". Thirak schluckte und entgegnete: "Ich kann nicht rechtfertigen, was passiert ist.... Ich werde es erst gar nicht versuchen... Aber der Krieg ist jetzt vorbei..".
"Ist er? Hast du gehört was sie zu ihren Soldaten gesagt hat? Hat sie sich angehört wie jemand, der mit dem Kämpfen fertig ist?".
Thirak sah ihn nur an. Tief im innern wusste er, dass Kianas Kriege nicht vorbei war. Galaodor erhob sich und fing an: "Sie befreite die Menschen im Osten, sie befreite die Menschen von Minas-Tirith und sie wird weiter befreien, bis alle Menschen dieser Welt frei sind... Und sie wird sie alle beherrschen...".
Sofort erwiderte der Mann aus Angmar: "Und ihr werdet an ihrer Seite sein, sie beraten...Bis heute...".
"Bis heute...", wiederholte Galador. "...Saruman hatte recht... Ich lag falsch.Es war naiv von mir zu denken, dass ich sie leiten kann...  Sie ist die Tochter eines dunklen Maia...Die Natur unserer Königin ist Feuer und Blut... Und der Tod...".
"Denkt ihr wirklich unsere Haussprüche sind in unserem Körper eingemeißelt wenn wir geboren werden und das sind wir dann? Dann bin auch ich Feuer und Blut... Sie ist nicht ihr Vater... Genau wie ihr nicht euer seid...", beschwerte sich Thirak.
Galaodor antwortete nur: "Mein Vater war ein böser Mensch, mein Bruder war ein böser Mensch...  Von mir aus stapelt alle Leichen, die sie getötet haben aufeinander... Es werden nicht halb so viel sein, wie unsere Königin an einem Tag getötet hat!".
"Imrahil ließ ihr keine Chance", verteidigte Thirak seine Königin.
"Im selben Moment, als die Tore fielen, war die Schlacht vorbei...", regte sich Galador auf.
Der Mann des Nordens verteidigte sie weiter: "Sie sah wie ihre Freundin geköpft wurde, wie ihr Drache von Himmel geschossen wurde...".
"Und trotzdem hat sie dafür die ganze Stadt niedergebrannt!", unterbrach ihn der Berater.
"Es ist einfach zu urteilen, wenn man weit weg vom eigentlichen Schlachtfeld war...", langsam gingen ihm die Argumente aus.
Galador änderte seine Taktik: "Hättet ihr es getan?".
Thirak war irritiert.
"Da oben, auf dem Rücken eines Drachen  dazu noch ihre Kräfte... Ihr hättet die Macht... Hättet ihr die Stadt niedergebrannt?", fragte Galador direkt.
"Ja, hättet ihr... Ihr müsst es nicht sagen, weil ihr sie nicht verraten wollt... Aber ihr wisst es...", flüsterte er fast.
Thirak entgegnete: "Es darf keine Rolle spielen was ich mache oder machen würde...".
"Es zählt mehr als alles andere... Als sie die Sklaventreiber von Haradris ermordet hat... Sicher niemand außer die Sklaventreiber beschweren sich darüber, sie sind böse Männer... Als sie hunderte Adelsmänner aus Umbar gekreuzigt hatte, könnte man argumentieren, dass dies böse Männer waren.... Die Variags die draußen rufen, haben sie lebendig brennen sehen, hätten ihr noch schlimmeres angetan.... Überall wo sie hingeht, Böse Menschen sterben und wir jubeln ihr dafür zu... Und sie wird mächtiger und fühlt sich, als würde sie gut sein und das richtige tun...". Er machte eine kurze Pause. "...Sie glaubt ihr Schicksal ist es eine bessere Welt zu bauen und das für jeden... Für ALLE... Sie glaubt das... Sie glaubt das wirklich... Würdet ihr nicht jeden töten, der zwischen euch und dem Paradis steht?".
Zuerst sah Thirak ihn fragend an. Dann aber kamen ihm leichte Tränen in die Augen. Er wusste, dass Galador recht hatte. Er wuste, dass Kiana inzwischen größenwahnsinnig war.  Er wusste aber auch, dass die Worte nicht alleine von ihr stammen, sondern auch von Melkor. Er setzte sich auf einen kleinen Hocker und sagte erstmal nichts. Melkor hatte sie in seinen Bann gezogen, als er während der Schlacht um Carn-dûm mit ihr sprach. Thirak hätte sie retten müssen...
"Ich weiß ihr liebt sie...", fing Galador wieder an. "...Ich liebe sie auch... Nicht so erfolgreich wie ihr... Aber ich habe an sie geglaubt... Vom ganzen Herzen... Die Liebe ist viel mächtiger als die Vernunft.... Wir alle wissen das... Seht es an meinen Bruder... Wohin es ihn gebracht hat...".
Plötzlich sagte Thirak: "Liebe ist der Tod der Pflicht...".
Galador erstarrte auf einmal: "Habt ihr euch das gerade ausgedacht?".
"Nein, der alte Braken, der Hauptmann der Nordwacht, sagte es mir einmal vor einer sehr langen Zeit...".
Galador kamen auch wieder die Tränen. Er zog seine Nase hoch und erwiderte: "Und manchmal ist die Pflicht der Tod der Liebe...".
Thirak sah ihn erneut fragend an.
"...Ihr seid der Schild, der die Menschen beschützt und ihr habt stets versucht das richtige zu tun... Was auch immer es euch gekostet hat... Ihr habt versucht Menschen zu beschützen... Wer ist die größte Bedrohung jetzt für die Menschen? Ich weiß es ist eine Schreckliche Sache, die ich Frage... Es ist auch das Richtige... Glaubt ihr ich, obwohl ich nur ein verlorener Mann bin,  sollte Hingerichtet werden? Wer ist gefährlicher, als der rechtmäßige Erbe des Thrones von Mittelerde?", versuchte Galador begreiflich zu machen.
Thirak verstand natürlich worauf er hinaus wollte. Aber wie sollte er es vollbringen sie zu töten?
"Es ist ihre Entscheidung... Sie ist die Königin...", behauptete er. "... Es tut mir leid, aber ich kann das nicht machen...". Er griff Galador am Arm und wollte danach gerade den Raum verlassen, da erhob der Berater der Königin die Stimme: "Was ist mit euer Schwester? Glaubt ihr, sie wird das Knie beugen?".
"Lynn wird der Krone treu sein, weil ich es bin.".
"Warum glaubst du hat Lynn mir die Wahrheit gesagt? Sie will Kiana nicht auf dem Thron...",  sagte Galador.
Thirak erwiderte rasch: "Sie hat nicht das Recht dies zu entscheiden.."
"Nein, aber IHR habt und könnt es! Und DU musst dich jetzt entscheiden....". Galador verzichtete aus Verzweiflung auf förmliche Anreden. Er wusste nicht, wie er den Mann aus Angmar noch überzeugen sollte.
Thirak sah Galador nochmal an , verließ dann aber das Gefängnis.
Der Fürst Angmars ärgerte sich leicht über Galador. Tief im Inneren wusste er aber auch, dass der Mann recht hatte. Immerhin hat Kiana eine ganze Stadt ausgelöscht. Auch wenn er sie liebte, war dies keine schreckliche Tat. Er musste mit ihr Sprechen Musste sich überzeugen ,dass sie nicht verrückt war. Dass sie sie selbst war. So machte er sich auf dem Weg zu ihr.
Inzwischen lag viel mehr Schnee auf dem Boden. Als er auf dem Weg zum Thronsaal hoch oben im Palast war – wo er Kiana auch vermutete- lief er an einem Berg aus Schnee vorbei. Als er daran vorbei ging, entpuppte sich der Haufen aus Schnee als Ancalagon, der sich aufrappelte und den Schnee abschüttelte. Thirak konnte keine Zeit vergeuden und ging weiter zum Thronsaal.

Kiana erreichte endlich den Ort, wo sie so lange schon hinwollte. Der Thron von Mittelerde stand direkt vor ihr. Auch der Saal war voller Schnee, denn die Decke war eingebrochen. Mit langsamen Schritten näherte sie sich dem Thron, bis sie ihn schließlich an der Armlehne berührte und mit der Hand dort entlang strich. Endlich stand sie davor: Das was sie so lange begehrte. Sie sah vom Thron weg, in die große Halle und stellte sich vor, wie alle dort standen und ihr zu jubelten. Sie spürte dass Thirak den Saal betrat. So erhob sie direkt ihre Stimme: "Als ich ein Mädchen war, erzählte mein Ziehvater mir, er wäre aus edelsten Marmor und hätte Tausend Kristalle hineingearbeitet, die das Licht der Welt und die Sterne Symbolisieren sollten... Wie sehen Tausend Kristalle im Verstand  eines kleinen Mädchens aus, die noch nicht bis dreißig zählen konnte... Ich habe mir vorgestellt, der Thron wäre voll von Kristallen und Edelsteinen... Würde fast daraus bestehen... So dass die Sterne hier selbst am Boden von Arda sind!". Sie ging dabei auf Thirak zu und lächelte glücklich.
Thirak trübte die Stimmung indem er mit den letzten Ereignissen ankam: "Ich sah die Imrazor-Gefangene hinrichten auf den Straßen... Geschieht dies auf deinen Befehl?".
Kianas Lächeln verschwand sofort.
"Es war nötig...", verteidigte sie sich. Immerhin wollte sie ihre neue Welt erschaffen und die Stadt vom Tyrannen Imrahil befreien.
"Nötig? Warst du da unten? Hast du es gesehen? Kinder, kleine Kinder die verbrannt sind...", dabei wurde er lauter.
Die junge Frau redete sich weiter heraus: "Ich habe versucht mit Imrahil Frieden zu machen... Er hat versucht, Unschuldige als Waffe gegen mich einzusetzen! Er dachte das würde mich behindern....".
"Und was ist mit Galador?".
Kiana ging einige Schritte auf Thirak zu: "Er hat hinter meinen Rücken mit meinen Feinden zusammengearbeitet, wie bestrafst du Leute, die das bei dir machen auch wenn es dein Herz bricht?".
"Vergib ihm...", verlangte der Mann des Nordens.
"Kann ich nicht..."-
"Doch kannst du...  Du kannst ihnen allen verzeihen... Mach ihnen deutlich dass sie einen Fehler gemacht haben... Sorgt dafür dass sie das verstehen...", sagte er. "...Bitte Kia....".
Sie sah Thirak mitleidig an, da sie nicht verstand, was er daran nicht begriff und erwiderte: "Wir können uns nicht hinter kleinen Gnaden verstecken... Die Welt die wir brauchen, kann nicht von denen errichtet werden, die Loyal zur jetzigen Welt sind...".
Thirak entgegnete: "Die Welt die wir brauchen, ist eine Welt voll von Barmherzigkeit...".
Kiana trat noch näher an Thirak. Sie machte klar: "Wird sie auch sein! Es ist nicht einfach, etwas zu sehen, was vorher noch nie da war! EINE GUTE WELT". Dabei sah sie ihn tief in die Augen und flüsterte fast. Sie sah wahrlich überzeugt davon aus.
"Woher willst du das wissen? Woher willst du wissen dass es gut wird?", wollte Thirak wissen, während seine Augen schon glasig wurden.
"Weil ich weiß was gut ist...",  meinte die junge Maia. Thirak erinnerte sich an die Worte von Galador. Noch vor kurzem sprach er davon, dass Kiana dachte sie war die einzige, die wusste was gut für die Welt ist. "Du weißt es auch!", ergänzte sie noch  flüsternd.
Thirak schüttelte den Kopf: "Nein, weiß ich nicht...".
"Doch, tust du!". Dabei streichelte sie ihm über den Arm. "Du hast es immer gewusst!".
Thirak  fragte zittrig: "Was ist mit all den  Anderen? Was ist mit den Menschen, die denken sie wissen was gut ist?".
"Sie werden das nicht entscheiden können!", entgegnete Kiana ernst. "Bleib bei mir,  baue die neue Welt mit mir auf, das ist unsere Bestimmung! Es stand schon fest, seitdem du noch ein kleiner Junge mit dem Namen eines Bastards warst und ich ein kleines Mädchen, welches noch nicht bis dreißig zählen konnte! Wir machen das zusammen! Wir werden das Rad zusammen brechen!".
Dabei war Kiana ganz nah an Thirak gedrückt. Er erkannte die Hoffnungslosigkeit an der Sache. Auch wenn sie ihn dabei unbeschreiblich leidenschaftlich und glücklich ansah, sah er auch den gewissen Wahnsinn in ihren glänzenden Augen.
"Du wirst immer meine Königin sein, jetzt und für immer!", flüsterte er, während er sie tief und innig küste. Die eine Hand hielt Kianas Gesicht, während die andere an seinen Gürtel wanderte. Er ergriff seinen Dolch, den er fest umklammerte. Es war eine Bewegung und sie war tot. Ein Stich in ihr dunkles Herz und die Welt war befreit. Sein Herz raste bei der Vorstellung. Es brach ihm das Herz. Die Vorstellung, dass er alleine daran dachte die Frau zu töten die er liebte. Auch hatte ihre Aura ihn wieder im Bann . Der junge Mann konnte dies nicht tun. Er liebt sie zu sehr. Vorsichtig und unbemerkt versuchte er den Dolch wieder in die Scheide an seinem Gürtel zu stecken.
Er ließ von ihr ab und taumelte einige Schritte Rückwärts. Kiana sah ihn nur verdutzt und enttäuscht an. Kurz darauf wendete er sich ab und verschwand sofort aus dem Saal. Thirak konnte Kiana nicht töten, entschied sich aber für etwas anderes: Er wusste, dass was er jetzt tat, verhinderte ebenfalls das Zusammensein der Beiden genauso wie wenn er Kiana einfach getötet hätte. Kurzerhand ging er izu dem Raum, indem Galador Gefangen war. Er wartete nicht lange und erschlug die Wache, die vor dem Raum stand, mit einem Schlag auf den Kopf. Ethirak schloss die Tür auf. Galador saß dort verwundert.
"Habt ihr es getan?", wollte er wissen. Thirak erwiderte nur: "Kommt schnell... Wir haben Keine Zeit, wir müssen weg hier...".
Galador hatte dabei kein gutes Gefühl, gehorchte aber. Immerhin wollte er seinem Tod doch noch entkommen. Sie schlichen sich so schnell es ging aus der Stadt. Vor den Mauern trafen sie auf Davos Schneewert.
"Wo wart ihr so lange?", wollte der ältere Mann wissen.
Thirak erwiderte nur:"Zieh mit den Truppen zurück in den Norden... Sag Lynn ich werde bald zurückkehren und sie soll nichts dummes tun... bitte...". Davos verstand nicht.
"Ihr habt es nicht getan, oder?", fragte Galador gedämpft.
Thirak sagte nichts und biss sich nur auf die Lippe. Galador verstand es sofort. Er seufzte.
"Wir müssen jetzt verschwinden...", mahnte er den ehemaligen Berater Kianas.  Dieser nickte und beide bekamen von Davos Pferde und verschwanden innerhalb Sekunden. Davos Schneewert sah ihnen noch hinterher.
"Machts gut, Freunde... Mögen sich unsere Wege wieder kreuzen...", sagte er leise vor sich hin. Kurz danach orndete er den Aufbruch sofort an.
Es dauerte nicht lange und Kiana  mitbekam, dass die Armee des Nordens mit Thirak abreiste.
Nachdem Kiana herausgefunden hat, dass Thirak Galador zur Flucht verhalf war sie verärgert. Schon wieder wurde sie von ihm enttäuscht. Sie ließ die Beiden suchen. Die Armee des Nordens, die auf dem Rückweg war, wurde mehrere Male durchsucht. Doch die beiden blieben verschollen.  Davos konnte sie auch nicht fragen, denn er war ebenfalls weg. Zunächst kümmerte sich die junge Königin nicht darum, denn sie hatte wichtigeres zu tun:
Die Stadt musste wieder aufgebaut werden, die restlichen Gebiete innerhalb des Königreiches Mittelerde befreit werden. Sie zögerte nicht lange damit, denn sie wollte ihre Vorstellung von einer guten Welt schnell umsetzen.
Was dies für die ganze Welt bedeutete, wusste niemand. Eins stand fest: Kiana hatte viel Macht und war bis zu diesem zeitpunkt unaufhaltbar. Mittelerde war nun ein Reich, welches aus Feuer und Blut erschaffen wurde.

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