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Autor Thema: Helluin, dritter Char von Thorondor the Eagle  (Gelesen 3965 mal)

Thorondor the Eagle

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  • Beiträge: 1.253
Helluin, dritter Char von Thorondor the Eagle
« am: 2. Nov 2019, 22:55 »
Name:
Helluin (Sindarin: Der Eisblaue)

Geschlecht:
Männlich

Rasse:
Dúnadan des Nordens

Alter:
20 Jahre (geb. 3.002 D.Z.)

Geburtsort:
Ruinen von Annúminas

Start: Rohan

Aussehen:
Helluin ist 1,90m groß, hatte schwarzes, kurzes, gekräuseltes Haar. Seinen Namen und seine Bekanntheit erlangte er durch seine auffälligen stahlblauen Augen. Sein Unterkiefer ist relativ breit, wodurch sein Gesicht sehr kantig wirkt. Unterhalb der Lippen trägt er einen schmalen Bart.
Seine Augenbrauen verlaufen von der Stirnmitte nach außen leicht nach oben und machen erst am Schluss eine Biegung nach unten, was seinem Blick eine gewissen Strenge gibt. In der Tradition der Waldläufer trägt er meistens einen grauen Mantel, eine Lederrüstung und dunkle Gewänder in den Farbtönen braun oder grau. Helluin, als Stammesführer der Dunedain, wurde das ursprüngliche Elendilmir übergeben. In seiner Zeit der Verblendung trug er es oft selbst.

Charakter:
Helluin war immer ein sehr aufgewecktes und abenteuerlustiges Kind und für jeden Spaß zu haben. Er besaß auch viel Fantasie, was seine Mutter immer unterstützte. Nachdem sein Vater verschollen war, stürzte seine Mutter in ein tiefes Loch. Zu dieser Zeit lernte er Mitgefühl zu haben und für die Familie da zu sein. Oft versuchte er seine Mutter mit Albernheiten aufzumuntern. Da der Zustand von Elea allerdings stagnierte, lernte er später die Notwendigkeit sich vor den Gefühlen anderer Menschen zu verschließen.
In ihm spiegelte sich auch der kriegerische Geist seines Vaters. Schon immer hat er gerne mit seinen Freunden Schlachten nachgestellt, (fiktive) Trolle gejagt oder er hat sich einfach nur über die abenteuerlichen Geschichten seines Vaters gefreut.
Er war gehorsam gegenüber Respektspersonen, hatte aber auch Qualitäten seine Männer anzuführen. Zu seinem Wesen gehört auch ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, dieser hat unter Saruman’s Einfluss gelitten.

Fertigkeiten:
+ Ausbildung der Dunedain
Durch seine Ernennung zum Stammesoberhaupt genoss Helluin eine gute Ausbildung. Er ist ein guter Kämpfer mit Fern- und Nahkampfwaffen, er kann gut Fährten lesen, sich lautlos im Wald bewegen und sich auch meisterhaft verstecken.
+ Stratege (Ausbildung + Erfahrung)
+ geringe Heilkünste

0 (blinder) Gehorsam
Helluin war immer gegenüber Respektspersonen und Anführern gehorsam. Dies erleichterte vermutlich auch die Verblendung durch Saruman.

0 nicht immer mutig
Der Dunedain ist froh, wenn er nicht in erster Front gegen den Feind kämpfen muss.
0 nicht gerne allein

- manipulierbar
- reagiert manchmal unpassend, was auf seine Sturheit zurückzuführen ist
- leicht zu verunsichern
- Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten beeinträchtigt
Ihn verfolgt das Gefühl sich selbst verloren zu haben und wieder ganz von vorne anfangen zu müssen. Sich quasi seinen Ruf wieder verdienen.

Ausrüstung:
Wie bereits beschrieben besitzt Helluin eine dunkle Lederrüstung die Brust- und Rücken schützen. Die Schultern sowie zwei Drittel des Oberarmes waren ebenfalls vom Leder geschützt. Er besaß ebenfalls einen Hüftgurt an dem links und rechts Oberschenkelschützer befestigt waren. Diese bedeckten ebenfalls zwei Drittel des vorderen, äußeren und hinteren Oberschenkels. Von Saruman erhielt er ein relativ leichtes Kettenhemd, dass er unter der Rüstung tragen konnte. Dieses beraubte ihm aber seiner Fähigkeit sich geräuschlos zu bewegen und war ein Handicap bezüglich seines Gewichtes.
Bevor er Eriador verlassen hat, besaß er abseits seiner Rüstung auch Alltagskleidung. Meist war dies ein knielanger dunkelblauer Gehrock mit den für Dunedain typischen Sternmuster. Um die Taille trug er dabei immer einen Gürtel, darunter entweder ein weißes oder auch dunkles Hemd.

Geschichte:

Es war nun beinahe zwei Wochen her, dass Helluin den Saum des Düsterwaldes hinter sich gelassen hatte. Er konnte noch immer nicht glauben was dort vorgefallen war. König Thranduil war gefallen, heimtückisch ermordet von den treulosen Orks unter Sarumans Hand.

Wie konnte es nur soweit kommen? Warum habe ich nur so lange weggeschaut? Thranduil hat Saruman vertraut, zumindest in der Hinsicht, dass er ihn nicht hintergehen würde, solange er ihm Treu ist. War es die Absicht des Zauberers? War es gar geplant? Warum sollte er mit den Dunedain anders verfahren…

Sein Magen knurrte und rief ihm sein eigentliches Vorhaben wieder in den Sinn Essen, ich muss was zu essen finden .
Im Schutze des kleinen Wäldchens in dem er sich befand, hielt er Ausschau nach irgendwelchen Tieren die er erlegen konnte. Doch selbst die Bewohner des Waldes hatten sich mitten im Winter versteckt und kamen nur wenn es notwendig war aus ihrem Versteck. Er brach den Stiel einer verdorrten Blume ab und roch daran. Er erkannte den Duft sofort und zog fest an dem Stiel, sodass er die Wurzel aus der Erde zog. Er säuberte sie im Celduin und knabberte lustlos daran.
Mit dem Wissen, dass er im Düsterwald und westlich davon keine Freunde mehr hatte und vermutlich auch gejagt werden würde, war Helluin die letzten Wochen dem Celduin Richtung Osten gefolgt. Begleitet wurde er stets von einem beklemmenden Gefühl der Aussätzigkeit. Es nagte an ihm.
Gerade jetzt dachte er wieder an seine Heimat und daran, was er verloren hatte und die Einsamkeit wurde dabei unerträglich. Verzeiht mir Er dachte dabei an seine Mutter, an seinen Vater, an all jene die gefallen sind und jene die er nötigte seiner Sache zu folgen. Sein Magen verkrampfte sich und gleich würde das dürftige Essen wieder seinen Weg zurückfinden, doch dann erinnerte er sich an dieses schüchterne Lächeln, an den Ausdruck in Kerrys Gesicht, den sie nur trug, wenn sie dachte, dass er nicht hinschaute. Es füllte seine innere Leere und löste seine Anspannung. In gewisser Art und Weise gab es ihm einen Funken Hoffnung. Kerry hat gesehen, wie ich wirklich bin. Ganz bestimmt.

In dieser, sowie in vielen anderen Nächten quälten ihn auch Albträume und weckten ihn oft vor der Morgendämmerung. Er beschloss die unlichten Stunden der Morgendämmerung zu nutzen um noch ein Stück weiter Richtung Osten vorzudringen. Je größer die Distanz zwischen ihm und dem Erebor und Düsterwald war, umso sicherer fühlte er sich.
Er beschloss auch bei der nächsten Gelegenheit seine auffällige Kleidung auszutauschen. Aber wie würde er es anstellen? Sollte er einen Soldaten Rhûns überfallen um an seiner Ausrüstung zu kommen? Das Aussehen der Dúnedain war den Ostlingen seit der Schlacht am Erebor sicher bestens bekannt.

Eilig lief er durch das flache Land östlich des Celduin. Es war sehr dünn besiedelt, sodass er auf keine anderen Menschen traf. Entkräftet von dem langen Marsch und dem wenigen Essen erreichte er am frühen Abend den Saum eines kleinen Waldes. Als er dort einen Hasen erspähte der gerade auf der Suche nach Futter in der Erde buddelte, kam Freude in ihm auf. Er nahm seinen Bogen vom Rücken und spannte einen Pfeil auf der Sehne. Er nahm sich Zeit um das kleine Tier anzuvisieren, ein Fehlschuss und sein Abendessen wäre dahin. Gerade in dem Moment, als er den Pfeil abschießen wollte, stürzte plötzlich ein Vogel aus der Luft auf den Dúnadan. Er prallte an der Kapuze ab, sorgte aber auch dafür, dass Helluin seine Waffe verriss und der Pfeil direkt im Boden neben dem Hasen einschlug. In Panik versetzt flüchtete seine Beute in den schützenden Wald.
„Verdammt“, fluchte der junge Mann „Verdammter Vogel. Du könntest ruhig mit mir teilen.“
Genervt schaute Helluin dem Vogel nach, wie er nach Osten davonflog.
„Vermutlich hat dich auch Saruman geschickt“, ärgerte er sich und schrie ihm nach „Du willst, dass ich hier elendiglich verhungere, nicht wahr!“

Aufgebracht zog er den Pfeil aus der Erde und steckte ihn in den Köcher. Er folgte der Fährte des Hasen in den Wald hinein, in der Hoffnung doch noch zu seinem Festmahl zu kommen. Er konzentrierte sich die Spur nicht zu verlieren als ihn plötzlich ein Schmerz durchfuhr. Ihm entfuhr ein lauter Schrei als er in die Knie ging. Ein Brennen strahlte aus seiner Wade aus und als er sich umdrehte sah er den Pfeil aus seinem Fleisch ragen. Als er sich wieder nach vorne drehte, stand ein Elb mit gespanntem Bogen vor ihm. Ein anderer riss ihm den Bogen von den Schultern und nahm ihm sein Schwert ab.
„Wer bist du? Und was willst du hier?“, fragte der Elb auf Sindarin.
Unter Schmerzen presste er die Worte heraus: „Ich bin auf der Jagd nach einem Abendessen.“
„Dies ist in unseren Wäldern nicht gestattet“, antwortete der Elb „Woher kommst du?“
Helluin schwieg.
„Woher kommst du und wie heißt du?“, herrschte der Elb ihn nun an.
Was soll ich nur sagen? Wenn ich sage ich komme aus dem Düsterwald? Vielleicht sind sie Verbündete Thranduils oder vielleicht wissen sie auch von seinem Verrat und töten mich deswegen? Was soll ich nur sagen? Meinen Namen?
„Helluin“, riskierte der Dúnadan es.
„Was sagst du?“, fragte der Elb nach.
„Helluin. Mein Name ist Helluin.“
Die stählerne Mine seines Gegenübers veränderte sich kaum.
„Verbindet ihm die Augen. Er kommt mit.“

Sein Bein schmerzte unentwegt als er mit zusammengebunden Händen durch den Wald gezogen wurden. Es war ein langer Marsch ehe sie einen Ort erreichten, wo Helluin Stimmen zahlreicher Elben hörte. Der Laufschritt seiner Peiniger verlangsamte sich ab diesem Zeitpunkt. Er bemerkte auch, dass sie nicht mehr zick zack liefen, was nahelegte, dass sie auf einer Lichtung waren oder den Wald verlassen hatten. In der Nähe plätscherte ein kleiner Bach dahin.
„Ihr behandelt seine Wunde, ich gebe der Herrin Bescheid“, hörte er den Elben sagen. Er hörte wie sie eine Tür öffneten und ihn in einen Raum zerrten, dort wurde er auf ein Bett gesetzt. Jemand tastete sein Beim ab. Vor Schmerzen biss er die Zähne zusammen, immer wieder entwich ihm ein zischen und er zuckte mit dem Bein zurück. Als jemand den Pfeil behutsam aber unter großen Schmerzen entfernte, wurde der ohnehin bereits entkräftete Helluin bewusstlos.



Als er das nächste Mal seine Augen öffnete, stand eine blonde Elbe neben ihm mit smaragdgrünen Augen. Sie trug einen blassgrünen Umhang. Mit ihrem Finger deutete sie auf einen kleinen Tisch neben seinem Bett: „Iss das, dann wird es dir bald besser gehen.“
Helluin nickte so gut er konnte. Er versuchte mit einer Hand die Schüssel zu nehmen, die Schmerzen ließen aber nicht zu, dass er sich zur Seite drehte. Sanft legte sie ihre Hand auf seine Schulter und drückte ihn in seine Liegeposition zurück. Sie setzte sich neben ihn und begann den Dúnadan zu füttern.
Seit langem war dies die erste vernünftige Mahlzeit die er zu sich nahm. Er spürte wie die warme Suppe seine Speiseröhre hinunter rann und seinen Magen füllte. Auch das Stück Brot verschlang er gierig.
In den folgenden Tagen kümmerte sich die Elbe um den Menschen. Sie wechselte immer wieder den Verband, gab ihm zu essen und unterhielt sich mit ihm. Ihr Name war Asëra, wie sie ihm anvertraute und sie war eine der Heilerinnen hier an diesem Ort.

Bereits nach drei Tagen hatte sich sein Zustand wesentlich gebessert. Er musste zwar die meiste Zeit liegen, konnte aber bereits ein paar Schritte humpeln. Als er sich gerade wieder auf das Bett fallen ließ, stand plötzlich eine große Elbe in der Tür. Ihr Haar war kastanienbraun und ihre Augen silbrig wie das Meer unter gleißendem Vollmond.
„Wie ich sehe geht es dir bereits wieder besser“, sagte sie und wirkte dabei wenig überrascht.
„Ja“, antwortete er. Sie ging ein paar Schritte auf Helluin zu und musterte ihn genau.
„Du machst deinem Namen alle Ehre, Helluin.“
Er nickte.
„Warum bist du hier?“, fragte sie nun misstrauisch. Er hatte den Verdacht, dass diese Elbe etwaige Lügen durchschauen würde.
„Nun, ich würde sagen ich bin auf der Flucht“
„Du würdest sagen? Bist du es oder bist du es nicht?“
„Da wo ich herkomme, bin ich nicht mehr erwünscht. Wo ich Freunde hatte, habe ich nur noch Feinde. Ich laufe nicht vor etwas davon, aber ich habe nichts mehr wohin ich zurückkehren könnte.“
„Der Sternenwald ist aber kein Obdach für Heimatlose, Menschen sind hier nicht erwünscht.“
„Hätte ich das gewusst, hätte ich diesen Ort gemieden.“
„Aber ich weiß wie es ist seine Heimat hinter sich lassen zu müssen“, antwortete sie nun und ein Hauch von Traurigkeit lag in ihrem sonst sehr bestimmten Tonfall „Daher darfst du bleiben bis du vollkommen geheilt bist.“
„Das ist sehr großzügig im Anbetracht dessen, dass eure Leute mir diese Wunde zugefügt haben.“
„Die Wahl deiner Worte sollte deiner Situation entsprechen, vergiss das nicht“, tadelte sie ihn „Sei froh, dass es nur eine so harmlose Wunde ist. Unsere Grenzwächter haben den Befehl alle Menschen, Zwerge und Orks zu töten die unsere Grenzen überschreiten.“
„Dann sollte ich mich wohl bedanken“, antwortete er mit verstecktem Zynismus, aber es entging ihr nicht.
Mit ihren Augen giftete sie ihn an und sagte ohne sich wegzudrehen: „Asëra, unser Gast will unsere Gastfreundschaft offensichtlich nicht. Du kannst gehen, er benötigt heute nichts mehr; weder essen noch sonst etwas.“ Ohne Umschweife verließ die blonde Elbe das Haus, die braunhaarige folgte ihr blieb aber in der Türe stehen: „Eine gute Nacht wünsche ich!“ Dann verschwand auch sie.

Helluin blieb alleine zurück. Er rechtfertigte seine Aussagen vor sich selbst und fühlte sich bestätigt. Warum soll ich mich bedanken? Sie haben mich angeschossen und jetzt pflegen sie mich gesund.



Der Traum in dieser Nacht führte Helluin zurück in die Zeit in Eriador. Er war in einer alten Ruine im Wald um auszutreten.
„Herr, da kommen sie“, hörte er plötzlich die vertraute Stimme Forgam‘s. Er ging hinaus uns stellte sich neben seinen engsten Berater. Aus dem Dickicht der Bäume kamen einige seiner Männer, sie schleiften drei Gefangene mit sich.
„Herr, wir haben auf unserer Patrouille diese drei Verdächtigen gefunden. Sie haben sich in einem Haus in den Ruinen von Annúminas versteckt“, sagte einer der ankommenden Soldaten.
„Wen haben wir denn da…“, sagte Forgam voll Genugtuung „Morian, samt Frau und Kind.“
„Lasst uns in Ruhe, wir haben nichts getan“, sagte der grauhaarige Gefangene forsch.
„Das ist ganz richtig“, sagte Forgam ruhig „Ihr habt nichts getan. Jeder hier weiß in welch schrecklicher Zeit wir hier leben und nichts zu tun ist mindestens genauso ein Verbrechen wie das Falsche zu tun.“
Die Gefangenen gaben keine Antwort.
„Schließt euch uns an“, sagte Helluin nun „Eure Familie stand stets hinter uns. Wieso brecht ihr mit dieser Tradition?“
Die Gefangenen schwiegen weiter.
„Was ist?“, herrschte sie Forgam an.
„Wir haben größten Respekt vor euren Ahnen, aber wie Forgam bereits gesagt hat, das Falsche zu tun ist ein großes Verbrechen.“
Einer der Soldaten schlug dem Gefangenen mit der Faust in den Magen. Seine Frau und seine Tochter schrien laut. Helluin und Forgam wandten sich ab.
„Herr, sie haben bis jetzt keine Treue gezeigt, ich denke nicht, dass sie das noch werden. Sieh in ihre Augen und du wirst es erkennen.“
Helluin drehte sich um. Die Frau von Morian stütze ihren Mann, die Tochter ebenfalls. Die junge Frau hob ihren Kopf und in ihren Augen brannte die Wut.
„Du hast Recht Forgam“, sagte er zu seinem Berater. Dann entfernte sich Helluin. Er hörte noch die Stimme Forgams: „Im Namen unseres Stammesführers, dem Erben der Krone von Numenor, verurteile ich euch Morian, eure Ehegattin Meara und eure Tochter Mírlinn wegen Hochverrats zum Tode.“



Eiseskälte durchfuhr ihn und riss ihn aus dem Traum. Es spürte wie kaltes Wasser über seinen Körper rann. Neben seinem Bett erspähte er einen Elben mit einem Eimer in der Hand.
„Unsere Herrin möchte euch sehen“, sagte er kühl.
Er setzte sich an die Bettkante, dann streckte er die Hand aus damit ihm der Elb hoch half, dieser blieb aber regungslos stehen. Gequält von den Schmerzen stand er auf und bewegte sich zur Tür. Es offenbarte sich vor ihm eine große Lichtung, welche von einem Bach durchkreuzt wurde. Es waren nur einige Elben zu sehen.
„Gerade aus zum Fluss“, kam die Anweisung des Elben. Helluin humpelte los. Er biss die Zähne zusammen, denn jeder Schritt auf den rechten Fuß verursachten höllische Schmerzen. Zusätzlich bohrte sich die Kälte durch seine nasse Kleidung. Nach nur ein paar Schritten ging er in die Knie.
„Steh auf“, befahl ihm der Elb.
„Dann hilf mir.“ Der Elb reagierte nicht.
„Weiter!“
Der Dúnadan nahm noch ein paar kräftige Atemzüge, dann stemmte er sich wieder auf seine Beine. Er ging wieder einige Schritte, dann blieb er aber stehen. Sein Gewicht lagerte auf seinem linken Bein, das rechte pulsierte. So dauerte es eine ganze Weile ehe er das Rinnsal erreichte.
„Dort hinein“, befahl der Elb und deutete auf eine Höhle aus der das Wasser kam. Der Elb folgte ihm nicht. Die Höhle war sehr dunkel und Helluin tastete sich der Wand entlang. Es half ihm auch, dass er nicht stürzte. Am Ende des Tunnels öffnete sich ein großer ovaler Raum, geschützt von einem dichten Blätterdach.
Er ließ sich auf eine steinerne Bank an der Wand des Raumes niedersacken. Die Elbe mit ihren silbernen Augen saß genau gegenüber von ihm.
„Und, wie lebt es sich ohne unsere Gastfreundschaft“, hieß sie ihn willkommen.
„Nun gut, ich entschuldige mich für meine Worte“, antwortete er reumütig. Ihre Augen durchleuchteten ihn.
„Das spielt keine Rolle“, sagte sie kühl „Was dir hier bevorsteht, ist viel mehr Genugtuung als deine lausige Entschuldigung.“
„Was mir hier bevorsteht? Was ist das für ein Ort?“
„Du wirst es sehen…“, sagte sie und ihr Blick löste sich von Helluin und wanderte zu dem Bächlein, dass in der Steinschale vor ihm wohl seinen Ursprung hatte. Er sah ebenfalls hinein.

Es dauerte nicht lange, ehe aus der Finsternis der Steinschale kleine Lichtpünktchen aufstiegen. „Was ist das?“, fragte er überrascht, doch er bekam keine Antworte. Sie wurde immer zahlreicher und auf einmal formten sie ein Bild, ein sehr vertrautes Bild:



In einer großen Halle stand ein kreisrunder Tisch. Es war eine Ratsversammlung der Dunedain. Helluin war nicht anwesend.
„Ihr alle wisst, dass Helluin der nächste männliche Verwandte aus dem Hause Isildur ist. In den letzten Monaten habe ich ihn ausgebildet so gut ich konnte. Mit unserer Unterstützung ist er fähig, unser Volk zu leiten und ins Licht zurück zu führen“, setzte sich Forgam ein.
„Helluin ist noch viel zu jung, wenn er reicher an Erfahrung ist können wir erneut darüber abstimmen“, warf Cánotar ein.
„Er hat Mut und Courage… in ihm lodert dasselbe Feuer, wie in Haldar.“
„Jeder von euch weiß, wie hitzköpfig man in der Jugend ist, nicht wahr?“, sagte Cánotar und sein Blick fiel dabei auf den jungen Finjas „Wären die Zeiten andere, wäre es weniger ein Problem, aber leichtfertige und nicht überlegte Entscheidungen können wir uns nicht leisten.“
„Ist dies nicht der Grund warum es diesen Rat gibt? Um Erfahrungen auszutauschen und sich zu beraten?“, warf nun Finjas ein. Jeder wusste von seinem Eifer Stammesoberhaupt zu werden, obwohl auch er so jung war.
„So sehe ich das auch“, bestätigte Forgam.
Cánotar schnaufte, ihm lag etwas auf der Zunge: „Ich wollte nicht mit euch darüber sprechen, aber an jenem Tag, als Forgam und ich Helluin von Imladris abholten, habe ich mit Herrn Elrond gesprochen. Er hat mir zu größter Vorsicht geraten, dass wir alle irgendwann dazu verleitet werden den falschen Weg einzuschlagen und dass die jüngeren anfälliger dafür sind als die älteren. Ich schätze Helluin und ich habe großen Respekt vor seiner Familie, aber diese Warnung kann ich nicht ignorieren.“
„So vertraust du den Elben mehr als uns?“, fragte Forgam.
„Ich vertraue unseren Freunden.“
„Dann sollten wir wohl abstimmen. Wer von euch ist dafür, Helluin, den Erben der Krone Numenor’s, zum Stammesoberhaupt zu ernennen?“
Forgam hob seine Hand und sein Blick funkelte die anderen Ratsmitglieder an. Manche waren ebenso entschlossen, manche zögerten. Zuletzt hatten Finjas und Cánotar die Hände nicht erhoben, Finjas blickte verunsichert in die Runde und im letzten Moment hob auch er die Hand.
„Die Mehrheit hat gesprochen“, sagte Forgam zufrieden.



Das Bild verschwamm vor seinen Augen und bildete ein neues. In einem dunklen Raum saß eine eingehüllte Gestalt. Plötzlich öffnete sich die runde Tür des Hauses und Forgam trat ein, er stand gebückt da, da die Decke so niedrig war.
„Mein Herr“, flüsterte er.
„Ist es vollbracht?“, fragte die verhüllte Gestalt.
„Ja. Helluin ist Stammesoberhaupt und beinahe alle haben dem zugestimmt.“
„Beinahe alle?“, fragte er und klang erbost.
„Ja, Cánotar hat sich vehement gegen seine Ernennung ausgesprochen. Es waren Elronds Worte.“
„Elrond?“, fragte die Stimme.
„Ja, Herr.“
„Kümmere dich um diesen Cánotar. Es ist wichtig, dass die Dunedain geschlossen hinter Helluin stehen. Ihm müssen sie treu sein, geschlossen.“
„Ja, Herr.“
„Eine Spaltung der Dunedain wäre verheerend für meinen Plan.“
„Unseren Plan.“
„Natürlich, unseren Plan“, die Worte waren forsch und kalt, aber die Stimme mäßigte sich wieder „Ich habe dich nicht vergessen.“
„Ja Herr, sobald die Dunedain euch bedingungslos folgen, macht ihr mich zu ihrem Anführer. Ich werde König im Norden.“
„Ja mein Freund, das wirst du. Das Haus Isildur wird in der Vergangenheit verblassen, wenn erstmal euer Haus an der Macht ist und die Menschen sehen was wahre Stärke ist. Aber jetzt glauben sie noch daran und daher brauchen wir den Jungen.“
„Ihr habt Recht mein Herr“, antwortete Forgam.



Helluin war entsetzt über die Bilder die er sah. Er schaute zu der Elbe:
„Ist das alles wahr?“, fragte er.
„Was sagt dein Herz dir?“
Wut überkam Helluin. Wie konnte er nur darauf reinfallen? Er hatte Forgam immer blind vertraut und auch Saruman.

Als nächste zeigte die Quelle ihm die Szene aus seinem Traum. Morian und seiner Frau lagen bereits leblos auf dem Boden, die Soldaten säuberten ihre Klingen von dem Blut.
„Habt ihr Mírlinn gefunden?“, fragte Forgam verärgert zwei Waldläufer die keuchend aus dem Dickicht kamen.
„Nein“, sie ist verschwunden.
„Verdammt. Sucht sie weiter.“



Rauchschwaden lagen in der Luft und verdunkelten den Himmel. Helluin spürte den Stolz in seiner Brust als er über das Schlachtfeld ging. Zu seinen Füßen lagen unzählige Leichen, Elben sowie Menschen. Er stand vor seinen Mitstreitern und sprach zu ihnen: „Hochmütig waren unsere Elbenfreunde des goldenen Waldes und für unbesiegbar hielten sie sich. Aber seht her… wir haben sie besiegt, diese Unbesiegbaren. Wir sind es also, die diesen Titel verdienen, denn aus dieser und aus all unseren künftigen Schlachten werden wir als Sieger hervorgehen. Die Welt wird uns fürchten und gleichsam respektieren, so wie in altvorderen Tagen.“
Die Dunedain jubelten ihm zu.



Helluin’s Magen verkrampfte sich wieder. Am liebsten hätte er sich auf den Boden gelegt und zusammengekrümmt.
„Was habe ich nur getan?“, fragte er. Auch der Herrin der Quelle liefen Tränen über die Wangen als sie die zahlreichen Toten sah. Offensichtlich hatte sie damit nicht gerechnet.
„Egal wer dich dazu verleitet hat, du hast daran mitgewirkt“, sagte sie mit Wut und Trauer.
Helluin war schockiert über diese Anschuldigung, er konnte nicht mehr ertragen hier zu sein und sich all das anzusehen. Er erhob sich entgegen seines schmerzenden Beines.
„Du bleibst!“, befahl ihm sein Gegenüber.
„Nein“, antwortete er.
„Genau deshalb bist du hier, um den Schmerz zu fühlen. Ich lasse es nicht zu das du gehst, genauso wie du deinen Opfern nie eine Chance gelassen hast.“
Der Dúnadan setzte sich wieder nieder.



Das Bild wandelte sich ein weiters Mal und Helluin betrat ein schwarzes Zelt am Rande des Düsterwaldes. Es war kurz vor der Schlacht um Dol Guldur. Auf einem Stuhl in der Mitte saß Saruman, ihm gegenüber stand eine ihm unbekannt Person. Sie hatte langes braunes Haar, das am Hals unter einem dunklen Mantel verschwand. Unverkennbare Ohrenspitzen ragten hervor.
„Ich erwarte Mitteilung darüber wie dein Auftrag verläuft. Es ist überaus wichtig, Dunland muss geeint sein. Ein weiterer Fehlschlag in Eriador würde alles gefährden“, sagte er zu ihr.
„Natürlich“, antwortete sie mit reiner, weiblicher Stimme und zog sich die Kapuze über. Sie wandte sich von Saruman ab und kam auf Helluin am Eingang zu. Feurig blitzten die Augen im Schatten der Kapuze auf.



„Wer ist sie“, fuhr die Herrin der Quelle Helluin an.
„Ich weiß nicht. Saruman’s Einfluss reicht weit.“
„Kann es denn sein?“, fragte sie sich selbst und ihr Gesicht war bleich.



„Helluin, da bist du ja“, sprach Saruman ihn nun in der Erinnerung an „In dieser Schlacht werden wir uns zurückhalten. Unsere sogenannten Freunde sollen sich ruhig ausbluten.“
„Und den Sieg ihnen überlassen? Würde sie das nicht motivieren?“
„Besser ein kleiner, motivierter Hund, als ein großer, motivierter Wolf. Dieses Bündnis wird nicht ewig halten.“
„Also gut.“
„Behalte sie im Blick. Wenn die Feste eingenommen ist, werden wir zu ihnen stoßen und gemeinsam den Sieg erringen.“

Er saß auf seinem Spähposten und beobachtete die Schlacht. Unzählige Menschen, Zwerge und auch Elben kämpften an den Hängen der dunklen Waldfeste. Sie fielen und Helluin sah ihnen dabei zu. Er verspürte nichts.



Als er all das Leid vor Augen geführt bekam das er in den letzten Jahren angerichtet hatte, rannen ihm die Tränen über sein Gesicht. Er fiel auf die Knie, der Schmerz im Bein wurde von den Schmerzen seiner Erinnerung überschattet. „Verzeiht mir“, flüsterte er. Alles begann sich zu drehen und schließlich wurde ihm schwarz vor Augen. Er spürte wie die Herrin der Quelle seinen Oberkörper stützte. „Halte durch“, hörte er ihre Stimme.
Seine Tränen fielen in das Wasser der Quelle. Sie waren schwarz wie die Nacht und augenblicklich breiteten sie sich im Wasser aus. Die Oberfläche wurde unruhig und ihm war, als würde die Erde unter seinen Füßen erzittern. Helluin hörte Worte auf Qenya die er nicht verstand.

Die Quelle eröffnete ihm ein weiteres Bild, diesmal war es der Abendrotsee. Er glitzerte im Licht der untergehenden Sonne. In der Ferne sah er seine Mutter und seinen Vater am Ufer sitzen, Elea lag in den Armen Haldar’s. Der kleine Helluin spielte am Ufer, ganz in seiner Nähe. Er ging ein paar Schritte auf ihn zu und erregte so seine Aufmerksamkeit. Der Kleine lächelte und lief auf ihn zu. Die Arme des Jungen schlangen sich um seine Oberschenkel und drückten ihn Fest an sich. Als sie sich wieder lockerten, ging er in die Hocke und war auf Augenhöhe mit dem Kind. Tränen liefen dem Erwachsenen über das Gesicht.
„Was hast du denn?“, fragte die kindliche Stimme.
„Es tut mir alles so leid.“
„Was tut dir leid?“
„Ich habe sehr vielen meiner Freunde sehr weh getan.“
„Ich weiß“, antwortete es und schaute sehr traurig.
„Ob sie mir jemals verzeihen?“
Der Kleine zuckte mit den Schultern: „Du warst nicht du selbst.“
„Nein, das war ich nicht. Aber ich habe auch nichts dafür getan, wieder ich selbst zu werden. Ich, ich habe dich verloren.“
„Aber da bin ich doch.“
Der Ältere lächelte, dann rannen ihm die Tränen die Wange hinab: „Kannst du mir vergeben?“
Das Kind schaute ihn an und lächelte, es umarmte sein erwachsenes Ich.

„Komm, lass uns zu Mama und Papa gehen“, sprudelte es aus dem Kleinen heraus und er zog ihn an der Hand.
„Geh du voraus, ich komme dann nach.“
„Jaaa“, rief er und in Windeseile lief er davon.



Ein kühler Sonnenstrahl im Gesicht weckte Helluin. Er lag wieder in seinem Bett, seine Hände und Füße waren kalt. Asëra kümmerte sich um einen Jungen der etwas abseits auf einem Stuhl saß. Er wirkte sehr matt und müde.

„Ah, du bist wach“, sagte die Heilerin zu ihm „Drei Tage hast du geschlafen, ich habe mir große Sorgen gemacht. In manchen Stunden war dein Körper so kalt wie eine Leiche.“
„Es geht mir gut“, krächzte er und sofort hielt sie ihm einen Becher Wasser hin.
„Was auch immer du in dir getragen hast, ich hoffe es ist nun fort.“
Er nickte, obwohl er es nicht so recht wusste. Seine Gedanken liefen wirr im Kreis.

Knapp eine Woche später, war Helluins Bein beinahe zur Gänze verheilt. Er konnte es bereits wieder belasten. Als er das erste Mal vor die Tür trat, war die Lichtung bereits von einer dünnen Schicht Schnee bedeckt. Seine Lungen füllten sich mit der kalten, winterlichen Luft. Die Freude, sein Bein wieder benutzen zu können, trieben ihn an einen kleinen Spaziergang zu machen. Er ging entlang des Waldrandes und sah sich zum ersten Mal in der Elbensiedlung um. Scheinbar bewohnten sie, ähnlich wie im goldenen Wald, Häuser in den Baumkronen. Aber die Häuser wirkten primitiver als jene der Galadhrim.
Auf dem Weg traf er auf die Herrin der Quelle die gerade mit einem ihrer Grenzwächter sprach.

„Helluin!“, begrüßte sie ihn überrascht „Es geht dir wieder gut?“
„Ja, das Bein und ähm… alles ist verheilt“, antwortete er.
Sie legte ihm eine Hand auf die Brust.
„Wie kann ich euch jemals dafür danken?“
„Danke mir nicht dafür. Viel mehr bitte ich dich, noch hier zu bleiben. Womit du gekommen bist, es ist nun zwar fort, aber ich fürchte, du hast eine große Aufgabe bekommen, die du alleine nur schwer bewältigen kannst.“
„Über Jahre habe ich mir viele Feinde gemacht, viele die ich früher Freunde nannte. Der umgekehrte Weg wird sicher der steinigere sein. Und so sehr ich eure Unterstützung wünsche, hier im Sternenwald kann nicht bleiben, denn hier habe ich nur großartige Freunde.“
„Wann wirst du aufbrechen?“
„In wenigen Tagen wird mein Bein für längere Strecken bereit sein. Ich werde in den Düsterwald zurückkehren.“

Am Tag des Abschiedes legte Helluin seine alte Rüstung an. Asëra reichte ihm ausreichend Reiseproviant.
„Danke Asëra, dass du dich so fürsorglich um mich gekümmert hast“, sagte er zu ihr. Sie umarmte den jungen Mann „Du hast mich stets an eine Freundin erinnert, sie hat nicht nur dieselbe Haarfarbe wie du, sondern hat ein genauso gutes Herz.“
„Vermisst du sie?“, fragte sie.
Helluin nickte: „Aber ich befürchte sie mich nicht.“
„Das kannst du nicht wissen.“

Am südlichen Rand der Lichtung wartete bereits die Herrin der Quelle. Sie hatte einen dicken, hellblauen Mantel an mit einem hochstehenden Kragen.
„Ich danke euch Herrin und dieses Mal meine ich es absolut ernst“, sagte er.
„Daran zweifle ich nicht. Du solltest wissen, dass unsere Zusammenkunft kein Zufall war. Einst zeigte mir die Quelle, dass ein Stern in unserem Wald niedergehen würde. Ich habe mich immer gefragt wie er wohl aussehen und sich anfühlen würde und was es zu bedeuten hatte. In meinen kühnsten Träumen wäre es mir so nicht in den Sinn gekommen“, dabei musste sie lachen.
„Ich nehme es als Kompliment.“
„Die Dienerin Curunír’s die du nicht kennst, nimm dich in Acht vor ihr. Ich befürchte sie ist eine alte Freundin von mir und sie ist gefährlich.“
Helluin nickte.
„Jede Nacht, wenn dein Namensgeber am Himmel steht, werde ich an dich denken. Leb wohl, junger Freund. Es steht in den Sternen ob sich unsere Wege noch einmal kreuzen. Du bist jedenfalls immer willkommen.“
„Ich danke euch.“

Mit diesen Worten brach Helluin in Richtung Westen auf. Er marschierte bis er den Fluss Celduin erreichte und dann ging er nach Norden dem Fluss entlang. Er überquerte ihn an einer Furt und kam nach gut eineinhalb Monaten wieder am Heerlager an. Die aufmerksamen Waldelben entdeckten ihn sofort und brachten ihn zu ihrer Königin.

„Einst ließ ich dich ziehen, Helluin, da du es warst der den letzten Hieb abwehrte der meinen Vetter getötet hätte. Aber wir haben deine Taten nicht vergessen hier in den Hallen Thranduil’s und du bist uns kein willkommener Gast“, waren die Grußworte der Königin.
„Königin Faerwen, es ist nicht meine Absicht hier in eurem Königreich zu verweilen und ich verlange auch nicht, dass ihr meine Taten jemals vergesst. Ich selbst werde es auch nicht und sie werden mich ein Leben lang verfolgen.“
Sie blickte ihn überrascht an: „Was ist mit dir geschehen?“
„Die Schmerzen aller Wunden die ich verursacht habe, wurde mir vor Augen geführt“, Tränen standen ihm in den Augen, denn er schämte sich dermaßen „Ich kann sie nicht ungeschehen machen, doch bitte ich euch um Verzeihung und hoffe auf eure Vergebung.“
Sie blickte ihn mitfühlend an, denn sie wusste was ihm in seiner Heimat noch bevorstand: „Ich habe die Zauber Saruman’s wirken gesehen, daher weiß ich wozu sie fähig sind. Helluin von den Dunedain, ich kann dir nicht versprechen, dass die die Vergebung meines Volkes zuteilwird. Die Wunden sind noch zu frisch, aber ich verspreche dir für dieses Mal freies Geleit bis zu den westlichen Grenzen des Düsterwaldes.“
„Das ist sehr großzügig von euch und es ist mehr als ich verdient habe.“

Mit einigen Elben des Düsterwaldes zog Helluin weiter Richtung Westen. Zum Glück gelangten sie ohne weitere Zwischenfälle bis an den westlichen Saum des Waldes. Dort trennte er sich von den Elben und brach alleine Richtung Süden auf, so würde er jedenfalls leichter durch die Netze Saruman’s schlüpfen. An den Furten des Carock überquerte er den Anduin und folgte ihm weiter Richtung Süden. Hier in diesen Gefilden kannte er sich ausgezeichnet aus, was ihm die Reise wesentlich erleichterte. Nach nur wenigen Tagen erreichte er die noch vorhandenen Grenzen Lothloriens. Einst hatte er hier ein Versteck mehrerer Elbenboote gefunden das er nun aufsuchte. Sie lagen nach wie vor unbeschadet dort. So setzte er seine Reise auf relativ sicherem Weg auf dem Anduin fort bis er schließlich den Rauros erreichte. Er setzte am westlichen Ufer an. Das Boot versteckte zwischen alten Ruinen. Er stieg den Amon Hen hinauf und blickte in den Süden. Vor ihm erstreckten sich die endlose Weite der West Emnet, Anorien und die Ostfold – seinem Ziel.

Er erinnerte sich an sein Abschiedsgespräch mit der Königin des Düsterwaldes:
„Ich finde es sehr mutig von dir, was du vorhast Helluin. Sich den Taten seiner Vergangenheit zu stellen ist niemals einfach, aber…“
„Meine Taten waren nicht gerade gering.“ Sie schüttelte den Kopf.
„Das waren sie in der Tat nicht. Gedenkst du in deine Heimat zurück zu kehren?“
„Ja, ich meine… ja, aber nicht sofort. Zuerst habe ich noch etwas zu erledigen.“
Sie starrte ihn fordernd an.
„Ich bin auf der Suche nach Kerry.“
„Nach Kerry?“
„Ja, sie war es. Sie hat es in irgendeiner Weise geschafft den Zauber Saruman’s zu brechen.“
„Kerry?“, entfuhr es ihr überrascht „Dieses Mädchen hat mächtigere Waffen als wir uns vorstellen können.“
„Sie hat ein großes Herz“, antwortete Helluin. Er lächelte, als er an ihre Sturheit dachte und an ihren Mut für das Richtige im richtigen Moment einzustehen.
„Ah, nun verstehe ich es.“
Helluin sah sie fragend an.
„Als ich sie verabschiedet habe, war sie mit Oronel auf dem Weg nach Rohan. Dort würde sie sich entscheiden müssen, ob sie mit nach Dol Amroth geht oder nach Eregion zu ihrer Familie.“
„Dann werde ich dort nach ihr suchen.“

Als er seinen Blick in die Ferne schweifen lies, wirkte alles so ruhig und friedlich, er hörte nichts außer dem stetigen Rauschen des Wasserfalles.

Ohne dies zu wissen, folgte Helluin den Spuren Aragorns als er von Amon Hen dem nördlichsten Seitenarm der Entwasser folgte. Es war ein wenig wärmer in Rohan als im Düsterwald und Rhûn, allerdings war die Luft im Flussdelta wesentlich feuchter, sodass die Nächte oft beißend kalt waren.
Aber mehr als die Kälte machte ihm die Einsamkeit zu schaffen, denn seitdem er den Düsterwald verlassen hatte, hatte er keinen Menschen oder Elben mehr getroffen. Und obwohl die Elben die ihn begleitet haben nicht sehr redselig waren, hatte er doch immer das Gefühl nicht alleine zu sein. Und Kerry? Was soll ich ihr sagen, wenn ich auf sie treffe? Was möchte ich ihr denn sagen? Wieso ich sie gesucht habe? Seine Gedanken drehten sich im Kreis und jede mögliche Antwort wirkte nach einiger Zeit absurd und nahezu lächerlich.

Nur zwei Tage nachdem er den Rauros verlassen hatte erreichte er eine Furt Richtung Süden, er legte sich lange auf die Pirsch und beobachtete das gegenüberliegende Flussufer. Er war sich sicher, dass dieser Übergang bewacht war, Rohan wäre töricht es nicht zu tun. Aber was für eine Wahl hatte er? Den Fluss zu durchschwimmen war zu dieser Jahreszeit keine ernstzunehmende Alternative. Die Rohirrim würden ihn weiterhin als Diener Saruman’s sehen und ihn als politischen Gefangenen im Kerker festhalten oder, und dies war seine einzige Hoffnung, dass Kerry und ihr elbischer Freund Oronel die Geschehnisse des Düsterwaldes ausführlich erzählt hatten und die Rohirrim von seinem Bruch zwischen ihm und dem Zauberer wussten.

So selbstsicher er konnte näherte er sich der Furt und wie er vermutet hatte, dauerte es keine Minute ehe aus dem kleinen Wäldchen bewaffnete Soldaten herauskamen. Zweifelsohne waren auch einige Pfeilspitzen auf ihn gerichtet.

„Wie ihr euch sicher denken könnt, sind Getreue Sarumans in Rohan nicht mehr erwünscht. Was wollt ihr hier?“
„Ich bin auf der Reise nach Aldburg“, antwortete er.
„Nach Aldburg? Hat euch unsere Königin zu einem kleinen Festmahl eingeladen?“, der Soldat begann zu lachen.
Der Dúnadan schwieg und fixierte ihn mit seinem Blick.
„Du bist hier nicht erwünscht!“, sagte der Soldat nur forsch „Verschwinde, sonst durchbohrt dich in Kürze eine Pfeilsalve.“
„Haben die Rohirrim verlernt zuzuhören?“, sagte er kühn.
„Ja, so wie Saruman und du verlernt habt euer Wort zu halten“, entgegnete er wütend.
„Bringt mich nach Aldburg, lasst mich mit eueren Herren sprechen. Ich gehe unbewaffnet und wenn es sein muss in Fesseln gelegt. Ihr habt nichts zu verlieren.“
„Das klingt ja zu schön um wahr zu sein. Dass es eine Falle ist, rieche ich bis hierher.“

Helluin war verzweifelt. Jeden Schwur den er hier leisten würde, wäre eine Lüge in den Augen des Soldaten.
„Ich kann es euch schwören, aber ihr werdet mir nicht glauben. Daher kann ich nur eines tun, euch darum bitten.“
Der junge Dúnadan glaubte erstaunen im Gesicht des Grenzsoldaten zu sehen, sein Schweigen war jedenfalls ein Indiz dafür.
„Komm herüber und leg deine Waffen ab.“
Er tat wie ihm befohlen wurde. Die Soldaten nahmen die Waffen an sich und fesselten seine Hände am Rücken. Noch am selben Tag ritten sie mit ihm nach Aldburg. Dort wurde er in einen Kerker gebracht ehe über sein Anliegen entschieden wurde.

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Im Kerker von Aldburg
« Letzte Änderung: 22. Dez 2019, 10:32 von Fine »
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Re: Helluin, dritter Char von Thorondor the Eagle
« Antwort #1 am: 4. Nov 2019, 14:22 »
Es freut mich zu sehen, dass du deinen langjährigen Plan zur "Aktivation" Helluins nun in die Tat umgesetzt hast! Dann wollen wir mal ein paar Gedanken zu dem neuen/alten Charakter dalassen...



Helluin, als Stammesführer der Dunedain, wurde das ursprüngliche Elendilmir übergeben. In seiner Zeit der Verblendung trug er es oft selbst.

Ein wichtiges Detail, das du korrekt angewendet hast. Es gab ja zwei sogenannte Elendil-Steine, aus denen Stirnreife gefertigt wurden, der ursprüngliche Reif ging mit Isildur auf den Schwertelfeldern verloren und wurde später mit anderen Relikten Arnors von Sarumans Dienern geborgen. Von Saruman hat Helluin daher zur Legitimation den "echten" Elendilmir erhalten, während der zweite Reif, der einst für Valandil angefertigt worden war, von den Elben Bruchtals nach Aragorns Fahrt mit der Ringgemeinschaft verwahrt und später an Belen ausgehändigt wurde.

Er war gehorsam gegenüber Respektspersonen, hatte aber auch Qualitäten seine Männer anzuführen. Zu seinem Wesen gehört auch ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, dieser hat unter Saruman’s Einfluss gelitten.

Ein starker Sinn für Gerechtigkeit bzw. die Wiederherstellung dessen lässt sich wunderbar als Antrieb für einen Charakter verwenden, und Helluins wiedererwachender Gerechtigkeitssinn wird ihm sicherlich sagen, dass er viel wieder gut zu machen hat ;)

Fertigkeiten:
0 nicht gerne allein

Je nachdem was du nach seiner Ankunft in Aldburg mit ihm vorhast, sollte Einsamkeit vermutlich erstmal kein Problem sein - in Aldburg bahnt sich ja bereits eine Art Gedränge von Charakteren an.

Ausrüstung:
Von Saruman erhielt er ein relativ leichtes Kettenhemd, dass er unter der Rüstung tragen konnte. Dieses beraubte ihm aber seiner Fähigkeit sich geräuschlos zu bewegen und war ein Handicap bezüglich seines Gewichtes.

Ich nehme an das Kettenhemd ist im Sternenwald geblieben?
Hat Helluin eigentlich den Elendilmir noch bei sich?

Geschichte:
Sein Magen verkrampfte sich und gleich würde das dürftige Essen wieder seinen Weg zurückfinden, doch dann erinnerte er sich an dieses schüchterne Lächeln, an den Ausdruck in Kerrys Gesicht, den sie nur trug, wenn sie dachte, dass er nicht hinschaute. Es füllte seine innere Leere und löste seine Anspannung. In gewisser Art und Weise gab es ihm einen Funken Hoffnung. Kerry hat gesehen, wie ich wirklich bin. Ganz bestimmt.

Ein wirklich schönes Detail, das mir gut gefällt. Die Ereignisse die Helluin und Kerry im Düsterwald erlebt haben, haben wir ja bisher nur aus Kerrys Sicht gesehen; umso schöner ist es nun, auch Helluins eigene Gedanken dazu mitzubekommen und auch vielleicht Dinge zu erfahren, die Kerry selbst gar nicht wirklich bewusst waren (oder die sie absichtlich verschwiegen hat...)

„Vermutlich hat dich auch Saruman geschickt“, ärgerte er sich und schrie ihm nach „Du willst, dass ich hier elendiglich verhungere, nicht wahr!“

Man spürt förmlich die Frustration in diesen Sätzen. Weiter so!

„Wer bist du? Und was willst du hier?“, fragte der Elb auf Sindarin.

Technisch gesehen würden die Tatyar des Sternenwaldes wohl eher Quenya oder Proto-Noldorin sprechen, aber dass der Elb erst einmal die in der Welt geläufigere Elbensprache verwendet, ist durchaus nachzuvollziehen. Natürlich hätte er auch Westron sprechen können, aber letztlich macht es eigentlich keinen Unterschied.

„Warum bist du hier?“, fragte sie nun misstrauisch. Er hatte den Verdacht, dass diese Elbe etwaige Lügen durchschauen würde.
„Nun, ich würde sagen ich bin auf der Flucht“

Er hätte natürlich auch antworten können, "Weil ihr mich hierher gebracht habt" :P

„Der Sternenwald ist aber kein Obdach für Heimatlose, Menschen sind hier nicht erwünscht.“

„Die Wahl deiner Worte sollte deiner Situation entsprechen, vergiss das nicht“, tadelte sie ihn „Sei froh, dass es nur eine so harmlose Wunde ist. Unsere Grenzwächter haben den Befehl alle Menschen, Zwerge und Orks zu töten die unsere Grenzen überschreiten.“

Hm, grundsätzlich widersprechen diese Aussagen aber der Tatsache, dass zuvor bereits mit Milva, Baldr und Jarbeorn drei Menschen ungehindert den Wald betreten durften und teilweise sogar einige Zeit dort gewohnt haben.
Wer aber in dem Wald auf jeden Fall absolut unerwünscht ist, sind Ostlinge und natürlich Orks.

Helluin und Forgam wandten sich ab.
„Herr, sie haben bis jetzt keine Treue gezeigt, ich denke nicht, dass sie das noch werden. Sie in ihre Augen und du wirst es erkennen.“
Helluin drehte sich um. Die Frau von Morian stütze ihren Mann, die Tochter ebenfalls. Die junge Frau hob ihren Kopf und in ihren Augen brannte die Wut.
„Du hast Recht Forgam“, sagte er zu seinem Berater. Dann entfernte sich Helluin. Er hörte noch die Stimme Forgams: „Im Namen unseres Stammesführers, dem Erben der Krone von Numenor, verurteile ich euch Morian, eure Ehegattin Meara und eure Tochter Mírlinn wegen Hochverrats zum Tode.“

Man kann gut erkennen, von wem die Grausamkeit ursprünglich ausgeht und bekommt mehr und mehr das Gefühl, dass Helluin für Saruman nur ein Mittel zum Zweck ist. Natürlich spricht ihn das nicht von aller Schuld frei, aber es erklärt Helluins Fall und seinen Wandel in der Zeit der Verblendung gut.
Ein nettes Detail, dass mit Mírlinn eine alte Bekannte hier einen Auftritt (und einen sehr guten Grund zum Beitritt in den Widerstand) erhält.

„Dann sollten wir wohl abstimmen. Wer von euch ist dafür, Helluin, den Erben der Krone Numenor’s, zum Stammesoberhaupt zu ernennen?“
Forgam hob seine Hand und sein Blick funkelte die anderen Ratsmitglieder an. Manche waren ebenso entschlossen, manche zögerten. Zuletzt hatten Finjas und Cánotar die Hände nicht erhoben, Finjas blickte verunsichert in die Runde und im letzten Moment hob auch er die Hand.
„Die Mehrheit hat gesprochen“, sagte Forgam zufrieden.

Eine sehr gelungene Szene wie ich finde. Ich hatte vor längerer Zeit (Vor deiner Rückkehr) mal mit dem Gedanken gespielt, die Ratsversammlung der Dúnedain selbst zu schreiben, aber ich denke nicht, dass sie mir so gut gefallen hätte wie das, was du da jetzt in Worte gefasst hast. Auch gefällt es mir gut wie du allerlei bekannte Namen einbaust und ihnen zusätzliche Tiefe verleihst.

„Natürlich, unseren Plan“, die Worte waren forsch und kalt, aber die Stimme mäßigte sich wieder „Ich habe dich nicht vergessen.“
„Ja Herr, sobald die Dunedain euch bedingungslos folgen, macht ihr mich zu ihrem Anführer. Ich werde König im Norden.“
„Ja mein Freund, das wirst du. Das Haus Isildur wird in der Vergangenheit verblassen, wenn erstmal euer Haus an der Macht ist und die Menschen sehen was wahre Stärke ist. Aber jetzt glauben sie noch daran und daher brauchen wir den Jungen.“
„Ihr habt Recht mein Herr“, antwortete Forgam.

Und das gibt dem ganzen Plan Sarumans den roten Faden, der bislang etwas gefehlt hat. Helluin ist tatsächlich nur ein ersetzbares Mittel zum Zweck und die Ambitionen Forgams sind größer als gedacht.
Eventuell hätte man rings um die Ratsversammlung oder das geheime Gespräch mit Saruman noch Forgams Tochter Revanel erwähnen können; notwendig ist es aber nicht.

Das Bild wandelte sich ein weiters Mal und Helluin betrat ein schwarzes Zelt am Rande des Düsterwaldes. Es war kurz vor der Schlacht um Dol Guldur. Auf einem Stuhl in der Mitte saß Saruman, ihm gegenüber stand eine ihm unbekannt Person. Sie hatte langes braunes Haar, das am Hals unter einem dunklen Mantel verschwand. Unverkennbare Ohrenspitzen ragten hervor.

Noch mehr bekannte Gesichter, das gefällt mir echt gut. Helluins Erlebnisse von seinem Aufstieg als Stammesoberhaupt bis zu seiner Flucht nach Osten aus dem Düsterwald aus seinen Augen nun noch einmal mitzuerleben sagt mir, dass wir ihn in deiner Abwesenheit wohl nicht allzu unpassend verwendet haben, und das ist gut :)

Er saß auf seinem Spähposten und beobachtete die Schlacht. Unzählige Menschen, Zwerge und auch Elben kämpften an den Hängen der dunklen Waldfeste. Sie fielen und Helluin sah ihnen dabei zu. Er verspürte nichts.

Und ich nehme an, in diesen Tagen hatte die Verblendung ihren Höhepunkt erreicht, welcher dann bis zun den Ereignissen rings um Thranduils Reich anhielt?

„Nein, das war ich nicht. Aber ich habe auch nichts dafür getan, wieder ich selbst zu werden. Ich, ich habe dich verloren.“
„Aber da bin ich doch.“
Der Ältere lächelte, dann rannen ihm die Tränen die Wange hinab: „Kannst du mir vergeben?“
Das Kind schaute ihn an und lächelte, es umarmte sein erwachsenes Ich.

Was für eine schöne und berührende Szene. Großes Lob dafür.

„In wenigen Tagen wird mein Bein für längere Strecken bereit sein. Ich werde in den Düsterwald “

Da scheint noch ein Wort zu fehlen, vermutlich "zurückkehren".

Helluin nickte: „Aber ich befürchte sie mich nicht.“
„Das kannst du nicht wissen.“

Da hat Asera recht - wenn Helluin so wüsste, was in dem Kopf dieser "Freundin" derzeit so alles vorgeht... ^^

Sie blickte ihn mitfühlend an, denn sie wusste was ihm in seiner Heimat noch bevorstand: „Ich habe die Zauber Saruman’s wirken gesehen, daher weiß ich wozu sie fähig sind. Helluin von den Dunedain, ich kann dir nicht versprechen, dass die die Vergebung meines Volkes zuteilwird. Die Wunden sind noch zu frisch, aber ich verspreche dir für dieses Mal freies Geleit bis zu den westlichen Grenzen des Düsterwaldes.“
„Das ist sehr großzügig von euch und es ist mehr als ich verdient habe.“

Es passt zu Finelleth, so großzügig zu sein, auch wenn es vermutlich vielen an ihrem Hofe nicht gefallen wird was sie hier tut.



So viel erstmal von meiner Seite; es wäre nur noch die Frage zu klären, ob du mit Helluin direkt in Aldburg starten wollen würdest, oder noch etwas entfernt davon. Und ob du vorhast, ein Weilchen mit ihm dort zu bleiben oder ob er gleich in Richtung Dunland (wohin Kerrys Spur ja führt) weiterzureisen; je nachdem ergäben sich nämlich unterschiedliche Möglichkeiten des Zusammenspiels.
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Re: Helluin, dritter Char von Thorondor the Eagle
« Antwort #2 am: 4. Nov 2019, 18:43 »
Grundsätzlich habe ich dem nichts hinzuzufügen, und wüsste auch nicht, was einer Annahme entgegen spräche. Ich denke, dass Helluin als aktiver Charakter durchaus interessant werden könnte, vor allem in der Dynamik mit gewissen anderen Chars. Du solltest jedenfalls nicht erwarten, dass er und Oronêl bald beste Freunde sind (um genau zu sein freue ich mich schon darauf, Helluin mit Oronêl ein paar ausgewählte Dinge an den Kopf zu werfen ^^).

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Re: Helluin, dritter Char von Thorondor the Eagle
« Antwort #3 am: 4. Nov 2019, 22:48 »
Vielen lieben Dank für euer Feedback, ich freue mich schon mit diesem kontroversen Charakter zu starten. :)

ad Elendilmir)
Helluin wird es nicht mehr tragen, da er sich ihm nicht würdig fühlt. Er wird es an seinen rechtmäßigen Besitzer zurückgeben.

ad Kettenhemd)
Er hat es noch in seinem Reisegepäck.

ad Sindarin im Sternenwald)
Hier war ich sehr im Zwiespalt, es stand zuerst auf Westron. Aber es erschien mir wahrscheinlicher, dass die Elben des Sternenwaldes Sindarin sprechen, da es ja nicht so weit weg ist vom Düsterwald und den Waldelben. Zudem gibt es ja Ähnlichkeiten zwischen Quenya und Sindarin. Ich kann es jederzeit ändern.

ad Obdach im Sternenwald)
Helluin mit seiner Ausrüstung und seinem Aussehen erscheint ihnen fremd, daher würde ich eine grundsätzliche (geringe) Abneigung unterstellen. Gemeint war es aber auch so, dass er nicht mehrere Jahre dort Unterschlupf finden soll. Er wird geheilt, versorgt und dann wieder ab mit ihm in die Wildnis. Die Elben sind ja keine Unmensch - ähm Unelben (?!)
Jarbeorn habe ich mir so erklärt, dass er in Begleitung einer Elbe gereist ist. Die Geschichte von Milva im Sternenwald kenne ich nicht. Aber soweit ich gelesen habe ist sie eine der Ostlinge und diese Kultur kennen die Elben ja.

ad Forgam's Verführung)
Aufgrund dem Regelwerk ist es ja untersagt einen komplett bösen Charakter zu erstellen. Daher wollte ich es mit der Verführung durch Forgam abschwächen, dass Helluin Saruman gedient hat. Er selbst wird es aber in seiner Argumentantion gegenüber den anderen Chars weniger betonen, da er es ohnehin nicht beweisen kann solange Forgam nicht geschnappt wird.

ad Start Helluin)
Ich werde der Geschichte noch einen weiteren Part hinzufügen, sodass er direkt in Aldburg starten kann. Es folgt in den nächsten Tagen.

ad Zusammenspiel mit anderen Charakteren)
Geliebt und gehasst... und viele Konflikte. Es wird ein Spaß und vermutlich auch recht anspruchsvoll. Ich freue mich schon darauf.

Danke nochmals an euch.
lg Th.E.
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Re: Helluin, dritter Char von Thorondor the Eagle
« Antwort #4 am: 14. Nov 2019, 06:12 »
Angenommen und verschoben.
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Re: Helluin, dritter Char von Thorondor the Eagle
« Antwort #5 am: 13. Dez 2019, 23:49 »
Danke fürs Annehmen, ich habe nun noch fünf Absätze am Schluss hinzugefügt, sodass der Char direkt in Aldburg einsteigt.

lg Th.E
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