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Autor Thema: Náriel, fünfter Charakter von Curanthor  (Gelesen 7389 mal)

Curanthor

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Náriel, fünfter Charakter von Curanthor
« am: 8. Okt 2019, 21:59 »
Anmkerung: Ich weiß, dass ich schon länger nicht gepostet habe, gesundheitlich geht es momentan nicht. Der Thread dient dazu meinen künftigen Mitschreibern genug Material zu geben, damit sie sich auf den Charakter einstellen und etwaige Dinge vorbereiten können.
Wenn ich bald gesund und aktiver bin, wird auch dieser Charakter fertig gestellt. Momentan fehlen familiäre Dinge, einiges an Geschichte und andere Feinheiten.


Name: Náriel (Que. Tochter des Feuers, abgeleitet von der alten Form Náryeldë)
Vollständiger Name: Náriel Telumenáryeldë Tamonanel
Spitzname: Verca, Nári, Telúme, Nana

Geschlecht: weiblich

Rasse: Avari-Elbe der Kinn-Lai

Alter: 150, geboren am 2.6.2872 D.Z

Geburtsort: Amon Yúla im Wilden Wald von Palisor

Familie: Mutter: Tamonis,
                     Vater: Telumenáro
                     Geschwister: Eine unbekannte ältere Schwester (2. Kind), ein nicht bekannter, älterer Bruder (Erstgeborener)

Start:

Aussehen:
Náriel ist mit 1,69 Meter kleiner als die meisten Elben und ist recht zierlich gebaut. Sie hat seit jungen Jahren jedoch so ein hartes Training durchlaufen, dass der Eindruck der zerbrechlichen Elbe erst gar nicht aufkommt, falls sie jemals leicht bekleidet unterwegs sein sollte. Trotzdem ist ihre äußere Erscheinung von großer Schönheit. Sie hat dunkelblonde Haare, die ihr locker bis zu den Schulterblätter und Brustansatz reichen und das fein geschnittene Gesicht einrahmen. Sie hat eine kleine Stupsnase und geschwungene Augenbrauen, sowie einen schmalen Mund mit ebenso schmalen, rosigen Lippen. Wenn man ihr in das Gesicht blickt, wird man darin meist einen forschen Ausdruck lesen, der vor allem von ihren ausdruckstarken blau-grauen Augen dominiert wird.
Ihre Haare trägt sie entweder offen, oder bindet sie sich zu einem simplen Zopf zusammen, selten lässt sie sich aber auch bei kunstvollen Steckfrisuren helfen. Flechtfrisuren findet sie hingegen, stehen ihr gar nicht. Náriels Proportionen sind recht normal. Sie hat lange Beine und elegante Finger, ihr Brustumfang hingegen ist größer als der Durchschnitt und bereitet ihr manchmal allerlei Probleme.

Wenn sie keine Rüstung trägt – was ziemlich selten ist – trägt sie ein einfaches Kleid, oder kombiniert gerade die Kleidungsstücke, die sie findet, was meistens eng anliegende Lederkleidung ist. Für den meisten Teil der Zeit trägt sie jedoch die traditionelle Rüstung der Tempelwache.
Ihre bevorzugten Farben sind feuerrot, oder die Farben des Waldes, wie dunkelgrün, grau-braun und olivgrün, um sich der Umgebung anzupassen.

Charakter:
Náriel ist noch ziemlich jung für eine Elbe. Sie hat erst vor kurzem die Reife erreicht und dies spiegelt sich auch in ihrem Wesen wieder. Sehr zum Leid ihrer Umgebung scheint sie in einer Art spätpubertären Phase zu sein, denn sie ist ziemlich rebellisch und respektlos. Sie pfeift auf fast alle Traditionen und gibt sich überaus abweisend. Das kommt unter anderem von ihrer tief sitzenden Unsicherheit und Unzufriedenheit, aber auch durch den Frust auf ihre zerstrittene Familie. Ihre Eltern verstanden sich schon zu Zeiten ihrer Geburt nicht mehr gut und ihre Mutter Tamonis ließ diesen Frust schon in sehr frühen Jahren an ihr aus. Ihr Vater musste auf eine große Fahrt gehen, die enorm wichtig war – zumindest wurde das von ihrem einzigen Kindheitsfreund so erzählt. Als Kleinkind war Tamonis sehr kühl ihr gegenüber und tat nur das Nötigste in der Erziehung. Gelegentlich schauten ihre Geschwister vorbei, die sich aber deutlich von ihrer „schwächlich aussehenden kleinen Schwester“ abgrenzten und nichts mit ihr zu tun haben wollten. All das trieb sie in ein tiefes, einsames Loch. Jahre später hat sich nur noch Verachtung für ihre Familie, mit Ausnahme ihres Vaters übrig.

Wenn die Náriel gerade keine pampigen Widerwörter gibt, macht sie eigentlich das, wonach ihr der Kopf steht. Sie ist sich vollkommen bewusst, dass sie die erhabene und weise Ausstrahlung ihres Volkes missen lässt, allerdings hat sie das Gefühl, dass eben jenes Bild sie in Ketten legt. Sie möchte frei sein, aber auch nicht ihre Wurzeln vergessen. Da sie ihren Vater nur aus den jüngsten Tagen ihres Lebens kennt, ist er ihr Idol – ein strahlender Held ohne Makel. Er war ebenfalls in der Tempelwache und stärkster Krieger der Kinn-Lai. Náriel eifert ihrem Vater verbissen nach und will seinen Platz an der Spitze einnehmen und ihn somit Stolz machen. Bis sie dies erreicht hat, wird sie niemals klein beigeben. Das Wort „aufgeben“ kommt in ihrem Wortschatz nicht vor. Aufgrund dieser Bewunderung hat sie auch die überaus harte Ausbildung als Tempelwache begonnen, die noch immer nicht abgeschlossen ist.

Im Kampf spiegeln sich besonders Náriels ungestümes Wesen und ihre Verbissenheit wieder. Sie geht offensiv vor und vertraut darauf, dass ihre Instinkte sie am Leben halten. Dies gepaart mit ihrer scharfen Zunge und frechen Sprüchen, hat ihr den weniger rühmlichen Spitznamen Verca eingebracht, was „Wilde“ bedeutet. Manche Kinn-Lai sehen sie noch nicht einmal als eine der Ihren, sondern als eine von dem Menschenvolk im Körper einer Elbin, was sie bis ins Mark trifft. Náriel ist trotz alledem stolz eine Elbe der Kinn-Lai zu sein und hat fast täglich mit diesem oder einem ähnlich schlechten Ruf zu kämpfen. Sie kann ihre Freunde an einer Hand abzählen, für ihre Rivalen würde es aber noch nicht einmal reichen, wenn sie die Zehen zum Zählen dazu nimmt. Dies ist auch ein Grund, warum sie die Einsamkeit vorzieht und lieber trainiert. Ihr exzessives Training von Körper und Geist haben so einen großen Platz in ihrem Leben eingenommen, dass man es ihr deutlich ansehen kann, was das Gerede nur noch verschlimmert. Das Studium der schönen Künste in irgendeiner Art und Weise interessiert sie weniger, da sie den Traum hinterherjagt den Platz ihres Vater einzunehmen. Dadurch ist auch ihre Leidenschaft für den Kampf entstanden. Wenn sie nicht gerade trainiert, träumt sie gerne vor sich hin, schaut in die Sterne oder fragt sich, was in der übrigen Welt so vor sich geht. Diese grüblerischen Phasen hat sie seit einer Nahtoderfahrung im vergangenen Jahr, die sie noch immer stark beschäftigt. Dieses unverarbeitete Erlebnis verfolgt sie ihren Träumen, doch geht sie dies geschickt an, indem sie ihre Erlebnisse in Geschichten verpackt und ihren engsten Freunden erzählt – was in der Regel die Tiere des Waldes sind. Wenn man ihren harten, abweisenden Panzer durchdrungen hat und sie sich einem öffnet, merkt man wie klein und verletzlich sie eigentlich ist.

Zu Fremden steht Náriel hingegen sehr abweisend, wie fast alle anderen Avari auch. Jedoch hegt sie auch einen mehr oder weniger tiefen Groll gegen die anderen Stämme ihres Volkes. Der wurde ihr hauptsächlich von den Kinn-Lai und vor allem der Tempelwache anerzogen. In der alten Zeit haben nämlich alle Stämme gemeinsam das Heiligtum eines gemeinsamen Glaubens beschützt. Über die Jahrhunderte wurde die Beteiligung immer weniger, bis die Kinn-Lai die Einzigen waren, die die nun verlassene Heilige Stadt Áyaninvë beschützen. Selbst ihrem jugendlichen Gemüt sind die Bedrohungen der jüngeren Zeit nicht entgangen. Die verstärkten Sichtungen und Scharmützel mit Orks beunruhigen sie, ebenso wie die Gerüchte über ein Übel in den Bergen. Sie ärgert sich darüber, dass niemand etwas Ernsthaftes gegen diese Bedrohungen unternimmt und die Avari lieber getrennte Wege gehen.

Náriel ist innerlich zerrissen, da sie zu einem Teil nicht wie die üblichen Vertreter ihres Volkes erscheinen möchte, auf der anderen Seite möchte sie auch die Traditionen ehren, die ihr Vater vertrat. Zusätzlich kommen die Probleme mit ihrer Mutter, die Priesterin in dem Tempel ist, den sie beschützt. Den einzigen Trost, den sie findet ist in dem Orden der Tempelwache und deren Wert- und Moralvorstellungen denen sie sich verbunden fühlt – da ihr Vater sie vehement vertrat. So würde sie die Stadt und das Heiligtum mit ihrem Leben verteidigen, jedem Schutz bieten, der ihn benötigt und ihre Kameraden immer unterstützen, selbst wenn sie manche nicht mag oder es Rivalen sind. Kameradschaft, Bescheidenheit und Freundlichkeit sind die drei höchsten Prinzipien der Tempelwache, die Náriel auch lernt zu beherzigen – so gut es ihr möglich ist. Sie kann es zwar nicht immer verhindern, wenn manchmal ein dummer Witz oder Kommentar über ihre Lippen kommt, aber sie gibt sich Mühe.
Die große Liebe oder interessante Kandidaten waren ihr bisher verwehrt geblieben, da ihr schlechter Ruf als Unruhestifterin und respektlose Querdenkerin viele abschreckt – und sie sich nicht traut jemanden anzusprechen. Dieser Fakt macht sie insgeheim ziemlich traurig, da sie sich nach jemand sehnt, der sie auch in den Arm nimmt und ihr sagt, dass nicht alles an ihr schlecht ist. Durch die Ausgrenzung hat nämlich auch ihr Selbstwertgefühl gelitten.

Fertigkeiten:

+ Ausbildung der Tempelwachen, trainiert in fast allen Waffenarten, besonders im waffenlosen Kampf (Faustkampf) und mit dem Langen Schwert
+ Sehr hohe körperliche Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit)
+ Naturtalent im Kampf
- sehr ungestüm
- respektlos und rebellisch
- Sehr wenig Kampferfahrung im Vergleich zu übrigen Elben
- nimmt Kämpfe auf die leichte Schulter
- kennt nicht ihre eigenen Grenzen und überschätzt sich oft

Ausrüstung:

Náriel besitzt keine eigene Kampfausrüstung, sämtlicher Besitzt stammt aus den Hallen der Tempelwache (als Dauerleihgabe). Da die Ordensmitglieder starke Einzelkämpfer sind und die meisten Kinn-Lai ihnen die Kämpfe überlassen, verfügen deren Waffen über die höchstmögliche Qualität. Ein Mitglied kann sich zu jeder Zeit jede beliebige Waffe aus der Waffenkammer nehmen. Náriel hat sich für zwei Haupt- und eine Nebenwaffe entschieden:

Das Elenmakil, „Sternenschwert“
Ein klassisches, zweihändig geführtes Langschwert (auch Großschwert genannt, Oakeshott-Klassifikation XIIIa).
Einst nur als Zeremonienschwert gedacht und aus Bronze gefertigt, wurde das zweihändig geführte Langschwert mit bestem Stahl aus Minzhu neu geschmiedet. Durch die verstärkten feindlichen Übergriffe, die vermehrt in Plattenrüstungen angriffen, wurde klar, dass eine Waffe her muss, die auch gegen Gegner in Harnisch eingesetzt werden kann und nicht so einseitig einsetzbar ist, wie ein Kriegshammer oder eine Axt.
Daraus entstand dieses Großschwert mit 90 cm Klingenlänge und einem 25 cm langen Griff aus gehärtetem Zedernholz aus dem Wilden Wald. Das Gewicht hält sich mit 2,1 Kg noch in Grenzen und ist für Elben relativ leicht, aber nicht zu leicht, um Kontrolle über die Klinge einzubüßen. Das Schwert besitzt einen sternförmigen, reich verzierten Knauf aus Bronze, eine geschwungene, reich verzierte Parierstange und eine beidseitig geschärfte, mit Elbenrunen verzierte Klinge. Anders als die meisten Schwerter dieses Typs, wurde die Klingenspitze nicht abgerundet, sondern läuft spitz zu, um eine bessere Wirkung gegen Kettenhemden zu entfalten. Im unteren Drittel zur Parierstange hin wurde eine gewollte Fehlschärfe (Ricasso genannt) eingebracht, sodass man in die Klinge greifen kann und das Schwert als „Kurzes Schwert bzw. halbes Schwert“ führen kann – Handschuhe wären dabei aber trotzdem zu empfehlen.

Kettensichel

Eine der mit Abstand ungewöhnlichsten Waffen im Arsenal des Ordens und wohl einer der wenigen Menschenwaffen, die es in die Hände von Elben geschafft haben. Sie stammt wohl ursprünglich aus Minzhu, süd-östlichen Menschenreich, das in der Vergangenheit Expeditionen in den südlichen Rand des Wilden Waldes entsandte.

Die Kettensichel hat - wie der Name schon sagt - eine gebogene, einschneidige, sichelförmige Klinge von etwa 20 cm. Der Schaft besteht aus einem Rundholz, das für einen besseren Griff mit festgeklebten Stoffleinen umwickelt wurde. Am Heftende ist eine Kette befestigt, welche mit einem Metallgewicht an deren Ende versehen ist. Die Klinge kann durch einen neuartigen Mechanismus in den Schaft geklappt werden, so kann die Waffe auch als Knüppel dienen.

Es ist eine enorm vielseitige Waffe, für die man in der Regel beide Hände braucht. Die Kette samt Gewicht wird meist aufgerollt in der anderen Hand geführt und geworfen oder geschwungen. Sie kann dazu dienen um: Gegner heranzuziehen und/oder zu fesseln, Weichteile, Schwachstellen und Kopf anzugreifen, den Waffenarm fesseln oder unbrauchbar machen und Waffen aus der Hand zu prellen. Für all dies braucht man jedoch viel Platz, weshalb der Einsatz sehr situationsbedingt ist. Die Länge der Kette ist nach kurzer Unterredung mit einem einigermaßen fähigen Schmied anpassbar. Die Sichel selbst wird in der Regel nicht geworfen, sondern bleibt fest in der Hand.


Ein Langbogen
Die klassische Fernkampfwaffe befindet sich auch in Náriels Händen, jedoch nur als Sekundärwaffe, da sie handfeste Raufereien bevorzugt - wo auch ihre eigentlich Stärke liegt.


Traditionelle Rüstung des Ordens der Tempelwache

Die Ausrüstung der Tempelwache ist sehr alt und wurde von den Vorgängern an die Nachfolger über die Jahrhunderte weitergegeben. Es gibt zwei Varianten, jeweils eine für Mann und Frau. Sie verfügt nicht über die hohe Schmiedequalität der Noldor, ist jedoch der Arbeit der Menschen weiterhin überlegen, da sie über die Jahre immer weiter verbessert wurde. Die Rüstung besteht aus Schulter- und Brustpanzer, Arm- und Beinschienen und einen Helm im alten Stil.

Der Brustharnisch ist mit einem stilisierten Stern in der Mitte verziert, in dessen Mitte ein roter Rubin eingelassen wurde. Ein Rock aus Wildleder, auf dem Stahlplatten genietet wurden schützt den Unterkörper und reicht bis knapp zu den Knien, während ein Kettenpanzer den Schritt schützt.
Darauf trägt man eine eng anliegende Hose aus Hirschleder, die im Innenfutter mit Metallplatten verstärkt sind, um vor allem die großen Blutgefäße an den inneren Oberschenkeln zu schützen. Für mehr Schutz der Waden und Kniekehlen, tragen manche der Tempelwache – vor allem die Frauen und Náriel – eng anliegende Beinlinge aus gehärtetem Leder, die bis zur Hälfte des Oberschenkels reichen. Darauf werden dann die Schienbeinpanzer bzw. Beinschienen geschnallt. Ebenfalls ein Überbleibsel als alter Zeit sind als Fußbekleidung einfache Sandalen zu tragen, je nach Auftrag werden die aber gegen Hirschlederstiefel ausgetauscht. Náriel trägt aber hauptsächlich die Stiefel, da sie ihre Beinarbeit besser unterstützten.
Sämtliche stählernen Stücke weisen einen rötlichen Schimmer auf - gut bei Lichtreflektionen zu sehen -, der von einem speziellen Pulver stammt, dass man im Schmiedevorgang dem geschmolzenen Gemisch beigefügt hat. Ein purpurroter Mantel wird nicht getragen, da er bei schnellen Bewegungen nur hinderlich wäre – ist aber bei offiziellen Anlässen Pflicht - also bei Besuchen in Amon Yúla etc. Ebenso sind Handschuhe nicht Teil der Rüstung, Náriel trägt trotzdem welche aus schwarzem Leder.
Der stählerne Helm wurde an die Erinnerungen und als Mahnung an die Kämpfe aus der Altvorderen Zeit übernommen. Er hat eng aneinander stehende Wangenklappen, die ein wenig über das Kinn hinaus reichen, einen Nasenschutz und eine Aussparung für die Augen, damit das Sehfeld nicht zu sehr beeinträchtigt wird.

Geschichte:
Náriel ist das Jüngste von drei Kindern. Ihre Geschwister hat sie nie kennengelernt, sie weiß nur, dass sie einen ältesten Bruder und eine ältere Schwester hat. Ihr Vater ist Telumenáro, der als einer der größten Krieger der Kinn-Lai – vielleicht sogar der meisten Avari - in die Geschichte einging. Náriel hatte ihn nur ein paar Jahre lang, als sie noch zu klein war um sich zu verständigen um sich gehabt, dann war er zu einer großen Fahrt aufgebrochen. Das Meiste über ihn kannte sie nur aus spärlichen Erzählungen, denn ihre Mutter Tamonis erwähnte ihn nur äußerst selten. Sie verbitterte über die Jahre während der Abwesenheit Telumenáros und wurde zu Náriel immer kälter.
Ihre Kindheit war geprägt von der Abweisung ihrer Mutter und der Abwesenheit ihres Vaters, der nur ein einziges Mal zurückkehrte. Davon abgesehen war sie ein unauffälliges Kind, das jedoch nicht ganz so schnell wuchs wie es bei den übrigen Elben normal war. Dies hielt an, auch als sie 25 wurde. Náriel war frustriert, dass sie wohl die kleinste Elbe des Stammes war. Das sorgte auch für viel Gerede in Amon Yúla, man begann sie zu meiden, da man befürchtete, dass sie ein schlechtes Omen sei. Manche gingen sogar so weit und bezeichneten sie als Unglücksbringer. Dies wurde so schlimm, dass sie die Einsamkeit suchte, da sie es nicht verstand und sich niemand schützend vor ihr stellte, trotzdem ihr Vater ein berühmter Krieger war. In der Einsamkeit des Wilden Waldes fand sie ein traditionell gerüsteter Krieger, der sich einfach zur ich setzte und ihr Trost spendete, ohne ein Wort zu sagen. So kam sie das erste Mal in Kontakt mit den Heren Kordacundo - dem Orden der Tempelwache. Ihre Mutter schämte sich für Náriel, die damals nur Nípawen genannt wurde, was so viel „kleine bzw. schwächliche Maid“ bedeutete. Als ihr Vater schließlich zu ihrem 30. Geburtstag vollkommen überraschend zurückkehrte und erfuhr, wie es seiner jüngsten Tochter ergangen war, ging ein Aufruhr durch Amon Yúla. Telumenáro machte seinem Namen alle Ehre und war so außer sich vor Zorn, dass manche befürchteten, er würde jeden Moment zu einem wahren Himmelsfeuer werden. Er stellte Tamonis zur Rede, was rasch zu einem Streit und somit zum Duell wurde. Náriel konnte zu dem Zeitpunkt die Auseinandersetzung ihrer Eltern noch nicht komplett verstehen, stellte sich aber ohne zu zögern auf die Seite ihres Vaters, der sie in Schutz nahm. Telumenáro siegte mühelos und startete einen regelrechten Feldzug aus Duellen gegen alle, die seiner Tochter Unrecht getan hatten. Sie alle mussten sich ihm geschlagen geben und sich bei dem Elbenmädchen entschuldigen, mehr verlangte ihr Vater nicht. Náriels Bewunderung für ihn stieg ins unermessliche – in ihr wuchs das drängende Verlangen ihm nachzueifern. Seine machtvolle Ausstrahlung hatte sie wie ein Blitz getroffen und ihn ihr Held werden lassen. Lange konnte ihr Vater nicht bleiben, dennoch brachte Tamonis sie außerhalb seiner Reichweite nach Áyaninvë, da sie befürchtete, dass er einen schlechten Einfluss auf sie haben würde. Náriel nahm ihr diese Trennung sehr übel, denn Telumenáro hatte Verpflichtungen in der kleinen Stadt bevor er wieder aufbrach. Dafür lernte sie aber den Orden der Tempelwache näher kennen, die ihr Potential rasch erkannten und sie in ihren Kreis aufnahmen. Náriel war überglücklich, denn auch ihr Vater war Mitglied des Ordens und die Kampfkünste der Tempelwachen berühmt. Somit konnte sie sich endlich wehren und in seine Fußstapfen treten.


„Bist du bereit?“, fragte eine sanfte, tiefe Stimme eines Unbekannten in der Dunkelheit.
Der Geruch von Steinstaub drang ihr in die Nase. Es war kühl, die drückende Hitze des Hochsommers im Wilden Wald war nicht zu spüren. Nípawen war sich sicher, dass sie in einem alten Gebäude in Áyaninvë stand. Sie ließ sich mit der Antwort Zeit. Nicht, weil sie sich unsicher war, sondern um sich bewusst zu werden, was diese Entscheidung bedeutete. Das Gesicht ihres Vaters trat ihr vor Augen. Der strenge Zug um seine Mundwinkel zuckte, dann lächelte er knapp. Das Bild vor ihrem inneren Auge verschwamm. Sie wusste, dass er nur ihr Bestes wünschte. Anders als eine andere Person. Sie atmete noch einmal tief durch und nickte dann knapp.
Jemand nahm ihr die Augenbinde ab, trotzdem konnte sie kaum etwas sehen. Sie blinzelte ein paar Mal und ein gewaltiges Bronzetor im Hintergrund wurde sichtbar. Ein großes Spalier aus Tempelwachen vor dem Tor raubte ihr den Atem. Alle trugen die traditionelle Rüstung, die das spärliche Fackellicht in einem feurigen rot reflektierte. Die Gesichter waren unter den Helmen mit Rosshaarkamm und prominenten Wangenklappen verborgen. Sie spürte die Blicke, die auf ihr lagen. Sie wusste, dass einige sie aus Amon Yúla kannten, das spürte sie an der Art, wie manche sie ansahen. Dennoch herrschte ein tiefer, gegenseitiger Respekt, den sie noch nie gespürt hatte. Es war still, niemand sagte etwas. Es war eine ehrfurchtsgebietende Stille. Nípawen blickte die zwei langen Reihen an. Es musste mehr als zweihundert Tempelwachen sein, jeder mit einem Zeremonienspeer- und Breitschwert aus Bronze gerüstet.  Sie wusste, dass der Orden nur zu besonderen Anlässen so viele Mitglieder versammelte. Jeder einzelne von ihnen war dazu imstande es mit mehreren Gegnern gleichzeitig aufzunehmen. Der Gedanke ließ ihr ein ehrfürchtiges Kribbeln den Rücken herunterfahren. Und bald würde sie selbst dazugehören.
„Mella!“, hallte das Wort durch die Halle. Es war ein Wort im frühzeitlichen Quenya für Kind; das wusste sie von der Sprachenlehre, die sie von einem Freund ihres Vaters gelehrt bekommen hatte.
Ein Windhauch riss sie aus dem Gedanken. Das Spalier bewegte sich wie ein Mann und stieß die Speere auf den Boden. Donnernd hallte das Echo durch den Raum.
Vor dem Tor erschien eine Gestalt in einer dunkelroten, fast schwarzen Robe, dessen Gesicht im Schatten lag. Sämtliche Tempelwachen verneigten sich. Es war der oberste Anustar (Möcnh) des Korda i Nárelen, das wusste sie sofort auf dem ersten Blick. Sie wollte sich ebenfalls verneigen, doch ein Zischen aus dem Spalier hielt sie zurück.
Der Anustar sprach in Avarin weiter: „Ein Wort für Kind aus vergangenen Zeiten. Noch nie hatten wir ein so junges Ding in diesen Hallen. Doch wir alle sind Kinder. Kinder aus dem Staub der Sterne, geschaffen von ihm. Das weltliche Alter spielt für uns keine Rolle. Wir wachen über diesen Ort, immer und zu jeder Zeit, doch wahren wir auch den Frieden. Kameradschaft, Bescheidenheit und Freundlichkeit sind dafür unabdinglich. Dies sind die obersten drei Prinzipien, die wir alle folgen.“ Der Anustar bewegte sich elegant durch das Spalier. Er nickte ihr unauffällig zu. Sie machte ebenfalls ein paar Schritte zwischen die zwei langen Reihen. „Nenne deinen Namen.“
Sie schluckte unauffällig, leckte sich nervös über die trockenen Lippen. Sie hasste diesen Namen. „Nípawen werde ich genannt.“ Der Anustar stockte für eine winzigen Augenblick, sämtliche Köpfe der Tempelwachen drehten sich ihr mit einem Ruck zu. Sie zögerte, wurde aber dann ungehalten. Trotzig ging sie weiter, die Blicke der stillen Elben folgte ihr. „Ich verabscheue diesen Namen. Mein wahrer Name ist Telumenáryeldë. Den Namen meines Vaters trage ich mit Stolz – nicht diese Abscheulichkeit.“
Der Anustar nickte scheinbar zufrieden. Die Köpfe der Tempelwache bewegten sich wieder in ihre zeremonielle Haltung. „In der Tat bist du seine Tochter. Ein großer Held der alten Zeit, einer der den Ersten am nächsten kommt und zurückgeschickt wurde, diesen Stamm zu beschützen. Ich verstehen dich, dass du ihm Nachfolgen willst, doch gebe ich dir den Rat, nicht seine getragenen Stiefel anzuziehen.“
Sie überlegte einen kurzen Moment und kam zu dem Schluss, dass der Oberste Mönch Recht hatte. So wie sie jetzt war, wären die Stiefel ihres Vaters zu groß. Viel zu groß. Sie war noch nicht stark genug. Entschlossen nickte sie und ging aus eigenem Antrieb voran, dem Anustar entgegen. „Dann bin ich ab heute Náryeldë, Tochter des Feuers. Ich werde diesen Tempel mit meinem Leben beschützen, das Volk der Kinn-lai verteidigen und den drei Prinzipien folgen.“
Die Tempelwachen stießen mit den Speeren dröhnend auf den Boden und zogen in einer fließenden Bewegung die zeremoniellen Bronzeschwerter. Mit einer eleganten Bewegung reckte sie sie in die Höhe, während die dröhnenden Speere Zustimmung signalisierten. Erleichterung überkam sie.
„Deine Worte haben uns erreicht, Oselle Náryeldë. Wir, der Orden der Tempelwache akzeptieren dich in unseren Reihen. Du bist nicht mehr die Elbe, die du einst warst. Ab heute bist du Teil von etwas Größerem – Teil von uns – Teil einer verschworenen Familie“, sprach der Anustar feierlich, als er ihr schließlich gegenüberstand, „Wir sind uns sicher, dass du diesen Orden bereichern wirst, doch nun ruhe dich aus, denn ab morgen beginnt deine Ausbildung.“
Während der Oberste Mönch sprach, zogen sich die übrigen Tempelwachen respektvoll zurück, nur eine blieb stehen. Der Anustar gab ihr noch ein paar Anweisungen, wo sie was fand, dann ging auch er in eine der dunkleren Ecken, in der sich wohl ein Gang befand. Ihr Blick fiel auf die einzelne Tempelwache, die noch immer dort stand, wo sich das Spalier gebildet hatte. Der Helm der Wache bewegte sich in ihre Richtung und nickte kaum erkennbar. Náryeldë strich sich ihr Kleid glatt und näherte sich ihr mit vorsichtigen Schritten, dabei erkannte ihr geübtes Auge, dass die Wache eine männliche Ausführung der Rüstung trug – das sah sie an dem minimal flacheren Brustpanzer.
„Einst habe ich dich in dem Wald gefunden“, erklang eine tiefe, samtene Stimme unter dem Helm.
Náryeldë blinzelte einen Moment. Sie erinnerte sich an dem Moment. Wollte aber nicht wieder in die Zeit zurückkehren und schob die Vergangenheit von sich weg.
„Dort bin ich aber jetzt nicht mehr“, erwiderte sie bestimmt.
Der Elb gab seine zeremonielle Haltung auf und neigte sich ein wenig zu ihr herab.
„In einer gewissen Weise schon. Du siehst es nur noch nicht. Als meine Oselle - meine Schwurschwester -, werde ich dir aus diesem Wald heraushelfen. Frage einfach nach Hen solltest du dich mal wieder verirren.“
Ehe sie ihm antworten konnte, wandte er sich auf dem Absatz ab und verschwand in einem der vielen Schatten in der Halle. Selbst seine Schritte waren nicht mehr zu hören.
Hen, diesen Namen hatte sie schon einmal gehört. Er war dafür bekannt wie kein anderer mit geradezu magischer Effizienz aus dem Hinterhalt zu töten. Niemand kannte seinen vollständigen Namen. Náryeldë verweilte noch eine Weile und dachte darüber nach, was Hen gemeint haben könnte. Aus dem Augenwinkel bemerkte aber dann sie eine bekannte Gestalt. Sie schnaubte. Selbst sie war gekommen, doch überraschte sie nicht. Ihre Mutter ignorierend trat sie aus dem uralten Tempel ins Freie. Es gab nichts, worüber sie mit ihr noch reden wollte. Jedes Wort an ihr war verschwendet. Wie in Trance eilte sie aus der gigantischen Versammlungshalle, nahe dem Heiligtum, vor dessen Tore sie gestanden hatte. Fünf steinerne Stühle standen in einem Kreis in der Mitte, hastig durchquerte sie ihn und lief fast gegen des bronzenen Sterns, der auf einem Sockel das Zentrum des Raumes markierte. Nach einigen Korridoren, dessen Decke von kunstvoll verzierten Säulen getragen kam sie in die Eingangshalle, das große Tor aus Eisen stand offen. Die zwei Tempelwachen am Tor nickten ihr knapp zu, als sie hinaustrat. Endlich wieder alleine. Die drückende Hitze des Wilden Waldes hieß sie sogleich willkommen, doch ging ein kühler Luftzug durch die weit ausladenden Baumkronen. Schritte hinter ihr ließen sie den Kopf sacht drehen, nur um aus dem Augenwinkel Tamonis zu erkennen. Nach einem kurzen Sprint war sie an einem er uralten Bäume, um dem sich beindicke Ranken schlängelten. Geschmeidig hüpfte und kletterte sie der Baumkrone entgegen. Das Holz war rau unter ihren Händen, manchmal pikste sie ein Splitter in die Handflächen, doch das störte sie nicht. Nach einigen Augenblicken war sie auf einem drei Fuß breiten Ast angekommen, der sich weiter oben befand, sodass sie aus dem kleinen Tal heraus auf die gewaltige Bergspitzen der Orocarni blicken konnte. Ihr Blick wanderte weiter zum Himmel. Trübsal überkam sie, als sie den blutroten Feuerball sah, der sich dem Horizon entgegenneigte erblickte. Wäre sie woanders geboren, hätte sie dann ein glücklicheres Leben geführt?
„So verbringst du also deinen letzten Tag als kleine, schwächliche Elbenmaid.“
Die tiefe, samtene Stimme, die sie zuvor gehört hatte erklang weiter oben aus der Baumkrone. Sie wollte zornig werden, widersprechen aber Hen hatte Recht. Sie war schwach. Erst ihr Vater hatte zurückkehren müssen, um die durchgehend schlechte Behandlung zu beenden. Nun war sie nur eine allein gelassene Maid – gemieden aus Furcht vor dem Zorn ihres Vaters und weil sie so anders war.
„Nípawen gibt es ab heute nicht mehr“, antwortete sie leise, „Den einen Abend möchte sie ihre Zeit so verbringen, wie sie es immer tat. In den Himmel blickend und träumend. Ein allerletztes Mal.“
Hen antwortete nicht. Das Rascheln der Blätter im Wind war das Einzige, das die Stille zwischen ihnen störte. Die Heilige Stadt im Tal war wie ausgestorben. Die Tempelwache waren ihre einzigen Bewohner und sie machten nie viel Lärm. Ab und zu hörte man das Klirren von Schmiedehammern auf Metall, aber das war selten.
„Manchmal braucht man keine Helden, denn dann können einen nur noch Monster retten“, trug der Wind die Stimme Hens zu ihm. Ein Rascheln ertönte hinter ihr, dann legte sich seine Hand schwer auf ihre Schulter, „Und wir sind diese Monster. Inspiriert durch den Valaraukonehtar und jenen, die den Nárelen niedergehen sahen, denn um ihn zu beschützen, wurde der Orden gegründet. Wir beschützen den Tempel des Feuersterns.“
Sie kannte die Geschichte, doch machte sie es immer wieder stolz, dass sie zu den Orden gehören würde. Jetzt wurde es endlich wahr. „Hast du den Nárelen auch gesehen?“
Die Hand von Hen drückte einmal bestätigend sanft zu. „Wenn du länger bei uns bist, wird dir der Anustar mehr darüber erzählen. Doch zuvor musst du viel lernen. Es gibt nicht viel, worauf du dich vorbereiten kannst, aber ich gebe dir zwei Ratschläge. “, seine Hand verschwand, „Bereite dich darauf vor, gegen einen Großmeister anzutreten. Und versuche nicht zu sterben, sonst werde ich ein sehr unangenehmes Gespräch mit deinem Vater führen müssen.“
Náryeldë fuhr herum, doch von Hen fehlte jede Spur. Sie kannte nicht die Hierarchie des Ordens, doch wusste sie, dass die Tempelwache von zwei Großmeistern geleitet wurde. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Erst später fiel ihr auf, dass Hen nicht gesagt hatte, wann es soweit war.

Zehn Jahre später
Klirrend flog ihr das Schwert aus der tauben Hand. Die ihr gegenüber stehende Tempelwache nickte nur zu der Waffe zu ihren Füßen. Sie wusste, dass ihre Schwurbrüder und -schwestern nie viel sprachen, einzig Ordensmeister Hen unterhielt sich mit regelmäßig auf dem großen Baum gegenüber dem Heiligtum, in dessen Hallen auch die große Versammlungshalle befand. Ohne zu zögern hob sie das Schwert auf und parierte sofort den nächsten Hieb, der auf ihre ungedeckte Seite zielte. Tag und Nacht trainierten sie, mittlerweile konnte sie schon anhand der Bewegungen sagen, dass sich elf Tempelwachen damit abwechseln sie zu trainieren. Vier davon waren Frauen, doch gerade sie waren am strengsten und schlugen auch mit aller Kraft zu. Abwartend legte sie ihr Langschwert gegen die rechte Schulter, bereit den nächsten Hieb zu parieren. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie eine Bewegung. Ihr Gegner nutzte die Ablenkung und stürmte vor und schwang das Schwert zu einem diagonalen Schnitt, änderte aber den Griff und wandelte den Angriff zu einem Stich. Klirrend traf Stahl auf Stahl. Der Aufprall war so heftig, dass ihre Hand erneut taub wurde, doch sie hielt stand.
„Das genügt“, erklang die samtene Stimme Hens, „Danke, Oselle Tir.“
Náryeldë nickte ihrer Gegnerin respektvoll zu, die sogleich ihre Klinge gesenkt hatte.
„Es war mir eine Ehre, Oselle“, sagte Tir knapp und erwiderte die Geste. Es war das erste Mal in acht Jahren, dass Náryeldë sie sprechen gehört hatte.
„Tir war anfangs dagegen dich als Gegnerin anzuerkennen“, eröffnete der Großmeister das Gespräch, als Tir außer Hörweite war, „Scheinbar mag sie dich, selbst mit mir hat sie nicht so viele Wörter persönlich gewechselt. Und ich kenne sie schon… sehr lange.“
„Und wie erstattet sie dir Bericht?“, fragte Náryeldë verwundert.
Hen lachte leise und zog ein Bündel Baumrinden hervor. Die Innenseiten waren mit feinen Schriftzeichen dicht beschrieben. „In meinem Studierzimmer stehen noch acht Truhen voll davon. Viele Tempelwachen bevorzugen diese Art der Kommunikation, es ist … unkomplizierter. Emotionsloser.“
„Schaden mangelnde Emotionen nicht der Kameradschaft?“
Hen dachte einen kurzen Moment nach, doch es war klar, dass er sie nicht brüskieren wollte.
„Nein. Du spürst es selbst jeden Tag. Wenn du im Kampf stolperst greift dich niemand an, wenn du einen Fehler machst, schimpft keiner, wenn du Hilfe brauchst, ist immer für dich jemand da. Da braucht man nicht viele Gefühle für. Es ist für uns selbstverständlich. Du bist eine Elbe, genau wie wir. Du beschützt die Heilige Stadt, genau wie wir. Falls wir jemals in die Welt da draußen gehen würden, wären wir noch immer Tempelwachen. Unser Herz liegt in dem innersten Heiligtum. Eines Tages wirst auch du es betreten dürfen, dann verstehst du warum wir trotz wenigen Worten eine tiefe Bindung zueinander haben. Eine Bindung, die über Gesprochenes hinausgeht.“
„Du meinst, dass ich dann ganz dazu gehöre. Im Moment bin ich ja noch die Neue.“
„Das mag sein, aber das lässt dich nicht schlechter dastehen. Niemand sieht auf dich deswegen hinab... naja mit einer Ausnahme.“
Sie wusste, dass er ihre Mutter Tamonis meinte, die in Amon Yúla schlecht über sie redete. Deswegen wurde ihr auch vorerst der Zutritt in das Tal verboten.
„Wie auch immer. Du kannst mit Tir mithalten, noch ein paar Jahre und du kannst dir dein eigenes Schwert aus der Waffenkammer aussuchen.“
Aufregung packte sie bei dem Gedanken. Endlich ihre eigene Waffe zu erhalten. Bisher hatte sie nur mit einfach gefertigten Schwertern gekämpft, die nur minimal geschärft waren.
„Streng dich weiter so an, und in einigen Jahren wirst du gegen mich antreten können“, sagte Hen ermunternd und wandte sich ab, „Ich freue mich schon darauf, allerdings solltest du noch viel trainieren.“

Die Jahren zogen ins Land, in der Náriel das Kämpfen von den besten Kriegern des Orderns lernte. Dazu zählte auch Überlebenstraining und das Kennenlernen der anderen Bewohner Mittelerdes. Palisor verließ sie in den Jahren allerdings nie. Es kam zu gelegentlichen Scharmützeln mit Orks aus dem Gebirge, die die Verteidigung der Heiligen Stadt testeten, jedoch nie eine ernste Bedrohung darstellten. Gierige Zwerge erwiesen sich hin und wieder ebenfalls als Abwechslung zum ständigen Training, allerdings wurden hier die Dinge diplomatischer, als mit dem Schwert begelegt. So erlangte Náriel auch das Basiswissen der Diplomatie, auch wenn ihr das viel zu umständlich war. Blutige Nasen gab es hin und wieder trotzdem, was nur den kriegerischen Ruf der Kinn-Lai unterstrich. Ordensmeister Hen nannte es "einen taktischer Zug, damit uns die, die sich für klüger hielten unterschätzten". In all den Jahren lernte Náriel allerdings nie den zweiten Großmeister kennen. Da ihre Fragen schnell abgeblockt wurden, hakte sie auch nicht weiter nach. Generell war der Orden sehr verschwiegen, allerdings mangelte es nicht an Humor. Abends wurde oft bei einem Becher Wein zusammengesessen und ein taktisches Brettspiel gespielt. Geredet wurde anfangs kaum, der Wein lockerte aber die Zungen und Náriel begann ihre quasi-Familie kennenezulernen.

An einem dieser Abende saßen sie zu viert an einem niedrigen Holztisch am großen Exerzierplatz, der von der einstigen Größe und dem Umfang des Ordens zeugte. Der gepflasterte Marmorboden (den Náriel schon hunderte Male wienern musste) spiegelte matt die wärmenden Flammen der zwei Feuerkörbe, die ein gemütliches Licht spendeten.
"Ha! Gewonnen!", jubelte Náriel und schubste eine Figur vom Tisch, auf dem ein kompliziert aussehendes Muster geritzt war.
Es war ein Brettspiel, mit dem man ziemlich viele taktischen Formationen und Stellungen in kleineren Schlachten nachstellen konnte. Selbst die Freizeit im Orden wurde dazu verwendet, den Geist zu schärfen, doch Náriel hatte auch dabei ihren Spaß.
Neben ihr kicherte Tir auf ihre eigentümliche Weise, in drei kurzen Stößen. Ihre Schwurwester war über die letzten Jahre aufgetaut, und fast zu so etwas wie eine Freundin geworden, auch wenn sie noch immer nicht ihren vollständigen Namen kannte. Den erfuhr man erst in dem Ritus des Rin-Thael, der Spezialisierung auf ein Aufgabengebiet, bei dem man sich dem Orden als würdig erwies und seine Ausbildung abschloss. Man konnte sich auf alles spezialisieren, es gab sogar mal einen Weinmeister, der noch immer hochgelobt wird, obwohl dabei auch immer ein Hauch von Belustigung mitschwebte, wenn von ihm erzählt wurde. Allerdings stand die Meisterschaft eine Stufe über der Spezialisierung.
Tir stieß ihr in die Seite und nickte zu Ordensmeister Hen, der gerade lässig mit seinen Spielsteinen - die schwer gepanzerte Reiterei und berittene Bogenschützen darstellten - ihren Schildwall zerpflückte.
"Du bist mit deinen Gedanken wieder ganz wo anders, kleine Nári", stichelte der Großmeister.
Náriel bließ beleidigt die Wangen auf, antwortete aber nicht, sondern schickte ihre eigenen berittenen Bogenschützen ins Feld um der Panzerreitern in die Flanke zu fallen, dabei zog sie ihren Schildwall zurück. Über die Jahre hatte sich ihre Name gewandelt, auch wenn sie "Nári" nicht so sehr mochte, zeugte es doch von einer Art Vertrautheit - weshalb sie es duldete.
"Und damit hast du einen weiteren Fehler gemacht", schloss der Großmeister sanft und durchbrach den Schildwall mit seinen Spielsteinen der Panzerreiter, "Merke dir: Manchmal muss man sich mit aller Macht dagegen stemmen. Dein Schildwall hätte nur vor dem Zusammentreffen eine andere Formation einnehmen müssen, weniger Angriffsfläche für meine Reiter. Oder du hättest ihn an bestimmten Stellen öffnen können, um eine Falle zu stellen..."
"Wie man es bei Streitwagen tut", ergänzte Náriel verstehend und nickte, "Danke für das Spiel."
"Eigentlich kämpft man bei diesem Spiel verlorene Schlachten bis zum Schluss - das gilt auch für andere Auseinandersetzungen. Immerhin kann man somit einen schlimmeren Verlauf manchmal verhindern, aber auch nicht immer. Manchmal ist es besser sich früher zurückzuziehen."
"Und woran merkt man das? Wann sollte man bis zu bitteren Ende kämpfen, wann zurückziehen?"
Großmeister Hen erhob sich langsam und tippte sich gegen seinen Helm aus silbrigen Stahl. "Köpfchen?", fragte er mehr rhetorisch als ernst und deutete aufs Herz, "Instinkt?"

Náriel hatte darauf keine Antwort. Sie wusste, dass es ihre Aufgabe war, darüber nachzudenken. Dieses Thema war im Orden allgegenwärtig. Das Abwägen zwischen Opferbereitschaft und Selbsterhaltungstrieb. Das Wissen, wann man sich zurückzog und wann man für das Kämpfte, für das man stand. Selbst die anderen Spezialisten -  Thaeli genannt - konnten diese Frage nur lückenhaft beantworten. Die Meister konnten das, doch dafür gab es einen anderen Ritus, den Náriel bisher noch nicht kennengelernt hatte - und somit auch nicht deren Bezeichnung. Es gab kaum noch Ordensmitglieder im Rang eines Meisters und die, die ihn inne hatten waren permanent unterwegs, innerhalb und außerhalb Palisors. Sie waren die Augen und Ohren der Kinn-Lai, aber auch die Ersten, die Späher aus anderen Stämmen oder ungebetene Gäste freundlich, aber bestimmt aus Taurannor hinausgeleiteten oder notfalls entfernten. Náriel hatte nur einen einzigen gesehen und das war ein Waffen- und Kriegsmeister gewesen, nämlich ihren Vater. Die übrigen Thaeli, die einen Meister kannten, zogen meist mit ihm umher, um von ihm zu lernen. Soweit sie gehört hatte, gab es zur Zeit nur drei Kandidaten für den Rang eines Meisters, wer es war, wurde streng geheim gehalten.

Inzwischen war die Spielrunde aufgelöst und nur Tir, die gerade die Spielsteine in eine Holzschachtel räumte, saß Náriel gegenüber. Dabei war sie so akribisch, wie sie auch die großen Bronzeflügel in der Versammlungshalle putzte. Generell war Tir sehr penibel und eine ordnungsliebende Person. Selbst ihr Kampfstil reflektierte das: sparsame, aber tödliche und präzise Angriffe. Effizient und ohne große Beinarbeit, dabei war sie aber nicht standhaft wie ein Felsen, sondern biegsam wie eine Weide. Über die Jahre war sie ihre Hauptgegnerin gewesen und Náriel hatte sich ein wenig an ihrem Stil angepasst. Sie erinnerte sich plötzlich, dass Tir angedeutet hatte, dass sie darüber reden müssten "und andere Dinge".  Ihre Schwurschwester hatte Probleme damit, auf andere zuzugehen, also nutzte sie die Chance und hoffte wohl, dass Náriel das Gespräch begann. Amüsiert beobachtete die junge Elbe wie Tirs Hände beim Füllen der Kiste immer langsamer wurden, je weniger Spielsteine übrig waren.
 
Schließlich erbarmte Náriel sich und räusperte sich leise: "Oselle, du sagtest... naja du hast es eher vor dich hin gebrummelt, dass wir über ein paar Dinge reden müssten."
Tir war erstaunlich schnell damit fertig die Spielfiguren wegzuräumen und wirkte damit unwillkührlich komisch. Náriel schmunzelte und hoffte, der Schatten der Nacht würde es verdecken.
"Die Großmeister sind der Meinung, dass du in ein paar Jahren das Rin-Thael beginnen kannst, es müsste nur noch ein weiterer Turonai zustimmten, ein Ordensmeister."
Sie blinzelte für einen Moment verwirrt. "Und warum sagst du mir das?"
Tir schien eine Grimasse im Schatten ihres Helmes zu ziehen und schweig.
"Du... bist einer der Turonai", ging es ihr plötzlich auf.
Ihre Schwurschwester nickte knapp. "Es ist Brauch, dass ein Meister sich einem vielversprechenden Neuling annimmt und sich als Thaeli ausgibt, um dessen Qualitäten zu messen. Früher war das bedeutungsvoller, als wir noch regelmäßig Initianten annahmen."
Náriel verstand, konnte einen Anflug von Ärger aber nicht verhinden. Sie fühlte sich ein wenig betrogen, dass Tir ihr nicht die Wahrheit gesagt hatte, allerdings ahnte sie, dass es nicht ihr eigener Wunsch war. Sie schob den aufkommenden Ärger beiseite und besann sich auf die Prinzipien des Ordens: Kameradschaft, Bescheidenheit und Freundlichkeit. Sie atmete aus und fragte schließlich wieder neugierig: "Und was sagt die ehrenwerte Turonai?"
Tir wippte mit dem Kopf hin und her, hinter ihr knackte etwas Holz in der Feuerschale, Funken stoben in die Luft. Ein schneidend kühler Wind kam vom Gebirge herab und ließ sie etwas frösteln.
"Bald", antwortete sie gewohnt knapp.
Náriel blinzelte erneut verdattert. "Bald?", wiederholte sie.
Tir erhob sich kurz und tippte ihr auf die Stupsnase. "Ja, bald. Wenn du dir darüber klar geworden bist, was du willst. Welchen Weg du gehen willst. Du kannst nicht nur in einem riesigen Schatten stehen."
Damit erhob sich ihre Oselle und ging zum östlichen Ausgang zu den Barraken, wo sie offensichtlich Quartier bezogen hatte. Kurz stoppte sie und drehte Náriel noch einmal den Kopf zu. Sie konnte den unergründlichen, fast schon auffordernden Blick förmlich spüren, doch dann bog sie mit katzenhafter Anmut um die Ecke. Etwas ratlos blieb Náriel sitzen und starrte in die tanzenden Flammen.

Selten hatte sie einen so nachdenklichen Abend gehabt. Die folgenden Nächte waren unruhig und ihre Ruhephase mehrfach unterbrochen. Sie dachte darüber nach, was sie wollte, kam aber nie zu einem Ergebnis. Bisher wollte sie immer nur weg von der Gesellschaft, die sie ausgegrenzt hatte und wollte in viel zu große Fußstapfen treten.

Diese Unsicherheit begleitete sie noch einige Jahre, in der Tir anfing sie zu sticheln, wenn sie Fehler machte und begann, Náriel mit "Nana" zu rufen. Anfangs stachelte sie es an noch härter zu kämpfen, musste sich aber dann umso schneller geschlagen geben. "Wut oder Empörung sind eine Schwäche und eine Ablenkung, wenn sie in falsche Bahnen gelenkt werden. Nutze sie sinnvoll", sagte Tir dabei immer. Ein Ratschlag, den Náriel anfangs nur schwerlich befolgen konnte.

Sie wusste nicht, wie viele Jahre seitdem "Nana" sich bei Tir etabliert hatte ins Land geflossen waren, als eines Tages Großmeister Hen sie in ihrer gewohnten Stelle im Baum vor dem Heiligtum aufsuchte. Die Unterredung war kurz und ungewohnt kühl. Vielleicht lag es an dem Vorfall vom vergangenen Jahr. Hen sprach von einer aufkommenden Dunkelheit und ihrer Chance, sich zu beweisen und ihren Fehler wieder gut zu machen.
"Mein Ritus des Rin-Thael", murmelte Náriel mit leicher Skepsis, "Jetzt schon?"
Hen, dessen Gesicht sie noch nie gesehen hatte, nickte knapp.
"Aber Tir war stets der Meinung, dass ich noch nicht bereit sei."
Der Großmeister nickte erneut und antwortete düster: "Das tut sie noch immer, aber die Ordensversammlung und die aufkommenden stürmischen Zeiten erfordern neue Wege."
"Die Ordensversammlung?" Noch nie hatte sie davon gehört.
"Alle Turonai und der andere Großmeister, zusammen mit den Anustar und den Priesterinnen. Wir alle spüren es. Die Luft hat sich verändert, kühler und unfreundlicher. Der Handel, mehr und mehr versiegt. Verwandte, sie ihre Ländereien verlassen und ein aufkommender Schatten, der das Firmament verdeckt. Selbst in den Grundfesten der Erde würde man es spüren. Dunkle Zeiten stehen uns bevor. Und du, als Tochter mit seinem Blut, bist vom Heiligtum berufen, uns durch diese Zeiten zu führen."
Náriel hatte plötzlich das Bedürfnis sich irgendwo festzuklammern.
"Warum sagt Ihr mir das?" Ihre Stimme war kaum mehr ein krächzen.
"Dein Rin-Thael wird es sein, diese Kriese abzuwenden", eröffnete ihr der Großmeister und legte ihr eine Hand auf die Schulter, "Komm, es wird Zeit, deinen Pfad zu wählen."
"Das habe ich schon", entgegnete sie knapp, "Ich wähle den Pfad der Waffen."
Hen stoppte und drehte sich zu ihr um.
"So sei es. Ich vermute, deswegen ist das Elenmakil aus der Waffenkammer verschwunden, ebenso wie diese seltsame Kettensichel, die einer der Unseren aus Neugierde nachgebaut hat." Er hob mahnen einen Finger, "Bedanke dich bei Turonai Tir, dass es geduldet wurde. Bedenke aber, dass das Sternenschwert, das du gewählt hast ist nicht das Echte ist. Es wird dir nicht so gute Dienste leisten wie das Original."
Erstaunt hob Náriel eine Braue.
"Wo ist es denn?"
"Zerbrochen. Es braucht einen Meisterschmied es neu zu schmieden, der ist allerdings schon seitdem du bei uns bist verschwunden. Wir befürchten das Schlimmste."
Sie hatte oft gehört, dass Elben und sogar auch Zwerge des öfteres verschwanden. In den letzten Jahren kamen vermehrt die Bewohner der Berge in ihre Lande um nach verschollenen Ihresgleichen zu suchen - trotz der großen Stille der letzten Jahre. Selbst in Amon Yúla sind Elben verschwunden, davon zwei Axan aus dem umliegenden Landen, was große Sorgen aufkommen ließ. Und dennoch tat niemand etwas dagegen, bis jetzt. Etwas überwältigt fuhr sie sich unsicher durch die dunkelblonden Haare. Ihr Gefühl sagte ihr, dass diese aufkommende Krise gewaltig sein wird.

Hen machte einen Schritt auf dem Ast zu ihr und legte ihr beide Hände auf die Schultern. Sie waren groß und strahlen selbst durch die Handschuhe eine beruhigende Wärme aus. Seine sonore Stimme tat ihr übriges ihre aufkommende Panik zu lindern: "Als Großmeister ist es mir erlaubt, dir dir Anhaltspunkte zu geben, die du in deinem Ritus erfüllen musst, also höre gut zu."
Nàriel hatte sich wieder gefangen und nickte entschlossen.
"Finde einen Weg diese Krise abzuwenden. Ganz gleich wie überheblich sie sein mögen, auch andere werden die Zeichen deuten können. Und sie werden sich wieder an uns und unsere kriegerische Stärke erinnern, doch zuerst musst du eine Botschaft überbringen. Die Axan weigern sich auch nur ein Wort mit den anderen zu wechseln, also tun wir dies. Dein Weg führt dich zu den Hwenti in Gan Lurin."
"Also steht uns ein Krieg bevor", murmelte Náriel leise mit wachsender Sorge.
"Und ich fürchte es bleibt nicht bei einem", bestätigte Hen und griff sie fester an den Schultern, "Die zweite Aufgabe kommt von dem anderen Großmeister: Finde die zwei Axan. Ohne die, die unsere Gesetze darstellen und repräsentieren, können wir auf keine Krise reagieren."
Náriel schluckte unmerklich und nickte. Sie hatte das Gefühl, dass der Ordensmeister ihr etwas sehr wichtiges verschwieg, doch ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es unklug war, jetzt danach zu fragen.

Am folgenden Tag erhielt sie endlich die Rüstung der Thaeli des Ordens. Der bronzeschimmernde Stahl erfüllte sie mit Stolz. Eine der namenlosen Priesterinnen, deren Gesicht von einem roten Schleier verbogen war, half ihr die Rüstung anzulegen. Arm- und Beinschienen saßen wie angegossen, selbst die Hose aus Hirschleder schmiegte sich eng an ihre Haut. Zufrieden schlüpfte sie in ihre schwarzen Hirschlederstiefel und steckte sich einen kleinen Dolch ins Futter. Dann kam der genietete Lederrock und der Brustpanzer. Anfangs fürchtete sie, dass ihre Oberweite für den Harnisch problematisch sei, doch offenbar hatte einer der Schmiede das schon bedacht. Der Gedanke dabei trieb ihr die Schamesröte ins Gesicht. Die Priesterin tat so, als ob sie nichts bemerkte und zog die Schnallen fest. Zum Schluss befestigte sie die Schulterpanzer und zog den Gurt unter ihrer Achsel fest, sanft und doch kraftvoll. Ein purpurroter Mantel wurde hereingetraten, doch die Priesterin scheuchte die Elbe wieder hinaus. "Verzeiht, aber Ihr seid noch keine vollwertige Thaeli", entschuldigte sie sich bei Náriel, die jedoch nur abwinkte. Der Mantel wurde feierlich bei Abschluss des Rituals von beiden Ordensmeister übergeben und von dem Anustar im Innersten des Heiligtums angelegt. Es stand ihr nicht zu, ihn schon jetzt zu tragen.

In der Waffenkammer erwartete sie das polierte Sternenschwert samt Gürtel und Scheide, sowie die Kettensichel. Während sie sich das Großschwert auf den Rücken gürtete, betrat Tir die als "Kammer" bezeichnete Halle, die von mannsbreiten Säulen getragen wurde. Eine Untertreibung sondergleichen, dachte Náriel sich.
"So wirst du Probleme haben, das Schwert zu ziehen, Nana", sagte Tir anstelle einer Begrüßung mit gespielter Strenge.
"... das ist nur zum reisen. Ich löse den Gürtel, wenn ich Gefahr verspüre und trage es in der Hand, ich bin kein Schwächling", entgegnete Náriel leicht empört.
"So war das nicht gemeint", beschwichtigte ihre Oselle und nickte zu der Kettensichel un ihrer Hand, "Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Das ist deine Wahl?"
"Hm? Oh, das?", Náriel ließ die Kette kreisen und fing das Gewicht lässig auf, "Ich denke, es wird nützlich sein."
Tir nickte nur knapp und reichte ihre einen schlichten Langbogen. "So wie das hier. Ich weiß, es ist nicht deine bevorzugte Reichweite, aber wer auf dem Pfad der Waffen wandelt, weiß auch damit umzugehen."
Náriel grinste unter ihrem Helm, doch ihr Blick verdüsterte sich. Der Ausblick auf einen Kampf ließ in ihre gemischte Gefühle aufkommen. Ihre Fingerspitzen kribbelten, ein Schauer lief ihr über den Rücken.
"Glaubst du, ich werde sie brauchen?"
Tir legte ihr eine Hand auf die Schulter und unter ihrem Helm blitzte ein schwacher, silberner Schimmer auf. "Wenn du es tust, erinnere dich an deine Jahre der Entbehrung und die wirst wie eine Welle sein, die den Himmel berühren kann." Sie lehnte ihre Stirn an die Náriels, ihr warmer Atem strich ihr sanft über die Lippen, "Du bist mein ganzer Stolz als Turonai. Solltest du dein Schwert gegen deinen Feind ziehen, lass' es singen, bis es bricht. Lass' das schwächliche Kind hinter dir." Sie zog sie grob in eine Umarmung, "Greif' nach den Sternen, gehe deinen eigenen Weg und schaue nicht zurück. Wenn du es tust, ich werde immer hinter dir stehen."
Vollkommen überrumpelt stand Náriel einfach da. Sie blinzelte angestrengt die Tränen fort, die ihren Blick verschwimmen ließen. Sie schluckte und riss sich zusammen.
"Das werde ich, Tir", antwortete sie fest entschlossen und erwiderte die Umarmung, "das werde ich"
"Mein Name ist Tiranis, Turonai des Schwerts", sagte sie und löste sich von Náriel. Ehe sie irgendwas noch sagen konnte, rauschte Tiranis aus der Waffenkammer und stieß dabei fast eine Priesterin um.

Der Abschied verlief unspektakulär, Großmeister Hen und Turonai Tiranis warteten in voller Rüstung und bewaffnet am verborgenen Pfad zu dem heiligen Tal. Letztere schien den Blick zu meiden und starrte in den dichten Wald. Der Großmeister flüsterte Náriel die Botschaft zu und steckte ihr noch einige Karten zu. Es war fast das, was sie erwartet hatte und konnte sich ein gemeines Grinsen nicht verkneifen. Oh, diese Hwenti, dachte sich Náriel und nickte knapp. Ordensmeister Hen legte ihr aufmunternd eine Hand auf die Schulter. Er musste nichts sagen, sie wusste bereits, dass er ihr Mut machte und sie an ihre Aufgaben erinnerte. Dann wandte er sich abrupt ab.
Tiranis trat nun an sie heran. Wie üblich war ihr Gesicht durch den Helm verborgen, ein bernsteinfarbendes Augenpaar blickte sie aus dem schmalen Sehschlitz an. Ihr Blick war unergründlich. Náriel zuckte kurz, als Tiranis ihr mit dem Handrücken unerwartet über die Wange strich. Sie nickte knapp und wandte sich ebenfalls abrupt ab.

Náriel straffte sich und atmete tief durch. Dann machte sie einen Schritt nach vorn.
« Letzte Änderung: 25. Jan 2021, 01:00 von Curanthor »

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Re: Náriel, fünfter Charakter von Curanthor [Unfertig]
« Antwort #1 am: 10. Okt 2019, 04:13 »
Ich weiß, ich habe hiermit absolut nichts zu tun, sollte am besten still sein (vor allem um diese Uhrzeit), und es handelt sich wahrscheinlich um die unwichtigsten Details, aber nachdem du es so herausgehoben hast, muss ich einfach was dazu sagen: Wozu? Zu den Waffen.

1. Ein Langschwert, vor allem ein Anderthalbhänder wie die meisten vom Typ 13a, ist mit 2.1 kg schon eher auf der schweren Seite - außerdem würde man/Frau eher Kontrolle über die Klinge dazubekommen, wenn sie leichter ist (da spreche ich aus (wenn auch limitierter) Erfahrung).

2. Wieso überhaupt ein Schwert "gegen Plattenrüstung"? Halbschwert-Techniken (insbesondere der Mordhau, der eher die Parierstange als den Gegner schädigt) sind eine Notlösung, wenn nichts anderes zur Hand ist.
Und warum braucht sie etwas gegen Plattenrüstung, wenn sie schon einen Streithammer hat? Ach so, weil...

3. ...der Hammer mit 6 oder 7 Kilogramm definitiv zu schwer ist. Der schwerste Kriegshammer (aus dem späten 16 Jahrhundert, also mit viel Stahl am Stiel) von dem ich je gehört habe; wiegt etwa 3.6 Kilogramm. Und so ein Teil verwendet man definitiv nur in voller Plattenrüstung, und in einer Formation, gegen Gegner deren Waffen entweder genau so unhandlich, oder absolut wirkungslos gegen die Rüstung sind.

4. Unterschiedliche Rüstungen für Männer und Frauen? Das klingt sehr modern, meiner Meinung nach. Vor allem, worin besteht der Unterschied? Nur in den Beinschienen? Und warum haben nur die Frauen eine Wertschätzung für ihre Beine?

5. Letztlich, Sandalen? Klar wird selten ein Gegner auf die Füße zielen, aber wenn doch, will man mindestens ein Paar Stiefel haben, oder auch eine Art Soleret (englisch "Sabaton") tragen - die Technologie wäre definitiv vorhanden.

Jetzt mach ich aber mal Schluss, bevor ich mich noch auslasse über weibliche Elbenkrie-

Gezeichnet,
Der schlaflose Hexenkönig.
“In rode the Lord of the Nazgûl. A great black shape against the fires beyond he loomed up, grown to a vast menace of despair. In rode the Lord of the Nazgûl, under the archway that no enemy ever yet had passed, and all fled before his face."

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Re: Náriel, fünfter Charakter von Curanthor [Unfertig]
« Antwort #2 am: 10. Okt 2019, 09:44 »
Ich weiß, ich habe hiermit absolut nichts zu tun, sollte am besten still sein (vor allem um diese Uhrzeit)

Also grundsätzlich darf hier jeder kommentieren, da ist rein gar nichts gegen einzuwenden.

Zu deiner Kritik an Waffen/Ausrüstung möchte ich nur sagen: Wie valide deine Punkte sind, kann ich nicht beurteilen, damit kenne ich mich nicht genug aus. Man sollte aber bedenken, dass wir hier immer noch ein Fantasy-RPG schreiben, das heißt jeder Realismus den wir pflegen ist natürlich bestenfalls ein Pseudo-Realismus.
Insofern: Ja, der schwerste Streithammer von dem du gehört hast mag in der Realität nur 3,6 Kilo gewogen haben. Das ist allerdings kein Argument, in einem Fantasy-Setting jemandem keinen Streithammer zu geben, der 6 Kilo wiegt, denn wie der Name schon sagt, befinden wir uns dabei eben ganz explizit nicht in der Realität.
Das meinte ich mit Pseudo-Realismus: In der Regel sollte darauf geachtet werden, dass alles einigermaßen realistisch wirkt. Niemand hat die Pflicht, immer genau zu prüfen, ob alles auch in unserer Realität so vorkommen könnte - und selbst wenn nicht, solange kein Charakter (der nicht Zufällig ein Troll oder Sauron ist) plötzlich einen 50 Kilo schweren Streithammer mit Leichtigkeit schwingt, sind auch Abweichungen zur bestehenden Realität durchaus nicht schlimm. Deshalb ist es ja, wie gesagt, Fantasy. Von daher habe ich an Náriels Ausrüstung nichts zu meckern.


Jetzt mach ich aber mal Schluss, bevor ich mich noch auslasse über weibliche Elbenkrie-

Und hier haben wir den Punkt, der deine ganze Kritik für mich persönlich eigentlich entwertet, denn dieser Satz ist unnötig provokant (wenn du wirklich etwas dazu sagen willst, dann tu es, anstatt nur anzudeuten...) und darüberhinaus ehrlich gesagt ziemlich sexistisch und hat damit hier keinen Platz.
Elbenkriegerinnen gehören seit Anfang an zum Kanon des RPG. Einer der zuerst erstellten Charaktere, lange bevor ich überhaupt am RPG teilgenommen habe, war eine Elbenkriegerin. Wir haben in der Zwischenzeit jede Menge kämpfende weibliche Elben als wichtige NPCs gehabt. Insofern bricht Náriel keineswegs den im RPG bestehenden Kanon.
Es ist richtig, dass in Tolkiens eigenen Werken Elbenkriegerinnen nicht explizit erwähnt, sondern bestenfalls angedeutet werden (Galadriel in ihren jungen Jahren kann man sich zB durchaus mit Schwert in der Hand vorstellen). Gleichzeitig wird aber auch nie explizit gesagt, dass es keine kämpfenden weiblichen Elben geben kann, und sich auf dieser Basis nun über Elbenkriegerinnen aufzuregen, finde ich gelinde gesagt sexistisch. (Ganz davon ab ist das Volk, aus dem Náriel stammt, bei Tolkien nicht mal explizit erwähnt, das nur am Rande.)
Und falls das Argument jetzt "Realismus" sein sollte: Erstens, siehe oben. Zweitens, Elben sind ein menschenähnliches, allerdings unsterbliches Volk, das hin und wieder sogar gewisse magische Talente aufweisen kann. Daran ist schon mal rein gar nichts realistisch, also warum sollte es unter ihnen keine Kriegerinnen geben?

Ich möchte niemanden grundlos vom RPG vergraulen, aber ganz ehrlich, mit einer solchen Haltung ist man bei diesem RPG vollkommen falsch.

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Re: Náriel, fünfter Charakter von Curanthor [Unfertig]
« Antwort #3 am: 10. Okt 2019, 12:32 »
Sehr zum Leid ihrer Umgebung scheint sie in einer Art spätpubertären Phase zu sein, denn sie ist ziemlich rebellisch und respektlos. Sie pfeift auf fast alle Traditionen und gibt sich überaus abweisend.

Wie ich bereits weiß bist du dir ja über die Schwierigkeiten im Klaren, die ein so (anfänglich) abweisender Charakter im Zusammenspiel haben wird, ich wollte es nur nochmal anmerken. Für mich stellt es eher eine Herausforderung dar, die ich nur zu gerne annehme, einen meiner Charaktere es schaffen zu lassen, dass Náriel auch mal was nettes sagt ;)

Da sie ihren Vater nur aus den jüngsten Tagen ihres Lebens kennt, ist er ihr Idol – ein strahlender Held ohne Makel. Er war ebenfalls in der Tempelwache und stärkster Krieger der Kinn-Lai. Náriel eifert ihrem Vater verbissen nach und will seinen Platz an der Spitze einnehmen und ihn somit Stolz machen.

Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass wir uns über Náriels Vater schon mal ausgetauscht hatten; falls dem so ist und ich die Details noch zusammbekomme, denke ich, dass sich daran recht gut ansetzen ließe (und wahrscheinlich hast du es auch genau so geplant:)


Diese grüblerischen Phasen hat sie seit einer Nahtoderfahrung im vergangenen Jahr, die sie noch immer stark beschäftigt. Dieses unverarbeitete Erlebnis verfolgt sie ihren Träumen, doch geht sie dies geschickt an, indem sie ihre Erlebnisse in Geschichten verpackt und ihren engsten Freunden erzählt – was in der Regel die Tiere des Waldes sind.

Es gefällt mir gut, dass du bereits erste Hinweise auf eine angedachte Charakterentwicklung Náriels gibst, das hilft nämlich dabei, sich kommende Interaktionen mit ihr auszumalen und Pläne zu schmieden.

Sie ärgert sich darüber, dass niemand etwas Ernsthaftes gegen diese Bedrohungen unternimmt und die Avari lieber getrennte Wege gehen.

Ein Pluspunkt dafür, wie Náriel mit Caelîf und Melvende in Kontakt treten könnte bwz. der bestimmt von dir auch schon so geplant wurde. Die beiden haben ja immerhin den Auftrag, die Avari zu vereinen...

Die große Liebe oder interessante Kandidaten waren ihr bisher verwehrt geblieben, da ihr schlechter Ruf als Unruhestifterin und respektlose Querdenkerin viele abschreckt – und sie sich nicht traut jemanden anzusprechen. Dieser Fakt macht sie insgeheim ziemlich traurig, da sie sich nach jemand sehnt, der sie auch in den Arm nimmt und ihr sagt, dass nicht alles an ihr schlecht ist. Durch die Ausgrenzung hat nämlich auch ihr Selbstwertgefühl gelitten.

Verdammt, ich habe leider keinen passenden Charakter zur Verfügung, sonst hätte ich mich liebend gerne auf die Herausforderung gestürzt, einen Love-interest für Náriel aufzubauen... sofern das überhaupt in deinem Sinne gewesen wäre. So fällt diese Aufgabe nun wohl anderen zu ^^

Náriel besitzt keine eigene Kampfausrüstung, sämtlicher Besitzt stammt aus den Hallen der Tempelwache.

Zur Ausrüstung habe ich nur zu sagen, dass ich damit keinerlei Probleme habe (aus denselben, von Eandril ja bereits perfekt ausformulierten Gründen).
Die einzige Frage die sich mir stellt wäre, ob Náriel die Ausrüstung der Tempelwache auch mitnehmen darf, wenn sie sich vom Tempel entfernt (was ja sicherlich eines Tages der Fall sein wird).

Ich weiß, ich habe hiermit absolut nichts zu tun, sollte am besten still sein (vor allem um diese Uhrzeit), und es handelt sich wahrscheinlich um die unwichtigsten Details, aber nachdem du es so herausgehoben hast, muss ich einfach was dazu sagen

Also wie Eandril schon sagte hat hier grundsätzlich jeder, der im RPG mitliest, das Recht, seine Meinung zu posten...

Und hier haben wir den Punkt, der deine ganze Kritik für mich persönlich eigentlich entwertet, denn dieser Satz ist unnötig provokant (wenn du wirklich etwas dazu sagen willst, dann tu es, anstatt nur anzudeuten...) und darüberhinaus ehrlich gesagt ziemlich sexistisch und hat damit hier keinen Platz.

Das möchte ich gerne so vollständig unterschreiben. Jeder besitzt das Recht, Kritik zu äußern, ob sie nun positiv oder negativ ist, aber ich würde mir wünschen, dass dies innerhalb eines respektvollen Rahmens geschieht. Ob der Tonfall nun absichtlich oder unabsichtlich provokant gewählt war kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Aber um es kurz zu machen: Unangebracht fand ich es so oder so.
« Letzte Änderung: 10. Okt 2019, 12:37 von Fine »
RPG:

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Re: Náriel, fünfter Charakter von Curanthor [Unfertig]
« Antwort #4 am: 10. Okt 2019, 14:12 »
Nun, da ich auch mit der Geschichte durch bin, muss ich sagen, Náriel ist wirklich gut gelungen. Mit deiner Absicht einen Elbencharakter zu schaffen, der ganz anders ist als die unserer eigenen Vorstellung, hast du mit einer jungen, rebellischen Elbe aus zerrüttetem Elternhaus ins Schwarze getroffen.

Die Geschichte von Náriel's Eltern ist sehr mysteriös, ich bin gespannt ob die Darstellung in der Geschichte - beruhend auf Náriel's Wahrnehmung - auch der Tatsache entspricht. Es lässt jedenfalls viel Raum für Spekulationen.

Die Aufmachung des Ordens gefällt mir auch sehr gut. Ist der Orden nun ausschließlich den Kinn-Lai zugehörig? Aus seiner Vergangenheit heraus wäre es ja denkbar, dass er eigentlich den einzelnen Avari Stämmen übergeordnet sein müsste, aber aufgrund der Entwicklungen nun nur noch Kinn-Lai Mitglieder sind? Hegt der Orden denselben Groll gegen die anderen Stämme?

Zum Thema Bewaffnung bin ich definitv kein Experte. Diesbezüglich sehe ich es aber so, dass die physischen wie psychischen Fähigkeiten der Elben jenen der Menschen überlegen sind. Sogesehen können die Waffen durchaus schwerer sein als jene der Menschen.

Ja, zu guter Letzt, die Geschichte endet etwas abrupt, aber das klärt sich dann vermutlich mit dem bzw. den ersten Posts. Ich freue mich jedenfalls schon auf unser Zusammentreffen. Mit ihrer rebellischen und stürmischen Art wird Náriel den gehorsamen und zurückhaltenden Caelîf sicher öfter vor den Kopf stoßen. ;)

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Re: Náriel, fünfter Charakter von Curanthor [Unfertig]
« Antwort #5 am: 11. Okt 2019, 13:58 »
@Eandril

Zuerst, bezüglich dem Punkt Elbenkriegerinnen: Eigentlich sollte der Satz mehr darauf hinweisen, dass ich mich gerne über ziemliche Kleinigkeiten (wie die Bewaffnung bzw kleinsten Ungenauigkeiten zu Tolkiens Werken) auslasse. Ich gebe zu, meine Wortwahl war recht misslungen, und es war es ein Fehler, das zu schreiben, zumal es tatsächlich keinem sinnvollen Zweck dient.

Allerdings muss ich sagen, hat das ganze mit Sexismus absolut nichts zu tun. Ich habe kein Problem mit weiblichen Charakteren, die so gut wie männliche kämpfen können, tatsächlich kann man das in meinen eigenen Geschichten durchaus auch finden.
Und tatsächlich, weibliche Elben haben die gleichen körperlichen Fähigkeiten wie männliche, allerdings sind in Tolkiens Werken wenn dann menschliche Frauen an kämpfen beteiligt (wie Éowyn oder Haleth). Darauf wollte ich eigentlich hinaus, und darauf, dass es absolut keinen Sinn macht, den Punkt hier zu erörtern - wie gesagt, da war es ziemlich idiotisch von mir, ihn überhaupt aufzubringen, bzw. dann nicht weiter zu erläutern; dafür will ich mich hier entschuldigen.


Zur Sache mit dem Realismus will ich sagen, dass das wohl Geschmackssache ist. Ich persönlich bin der Meinung, Fantasy ist generell besser, wenn sie zumindest auf Naturgesetze und Logik achtet, sofern bestimmte Dinge nicht explizit anders sind.

Ich hätte das ganze auch gar nicht erst angefangen, wenn Curanthor nicht so genau auf gewisse Einzelheiten der Waffen eingegangen wäre; und immerhin hat er auch die Oakeshott-Klassifikation erwähnt, also ist ja eine gewisse Grundlage aus der Realität vorhanden.
Es gibt natürlich Viele, die eine andere Meinung dazu haben, aber ich persönlich kann mir weder Menschen noch Elben (die nicht unbedingt stärker als Menschen sind, Bespiele sind unter anderem Beren gegen Celegorm und Turin im Vergleich zu den Grenzwächtern) mit einem Kriegshammer mit 7 Kilo Gewicht vorstellen, ohne daran zu denken, wie sie wild herumkreiseln müssten.

Insofern denke ich, dass die Kritik durchaus eine gewisse Berechtigung hat, aber ich hatte ja auch erwähnt, dass es sich eher um eine Kleinigkeit handelt.

“In rode the Lord of the Nazgûl. A great black shape against the fires beyond he loomed up, grown to a vast menace of despair. In rode the Lord of the Nazgûl, under the archway that no enemy ever yet had passed, and all fled before his face."

Curanthor

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Re: Náriel, fünfter Charakter von Curanthor [Unfertig]
« Antwort #6 am: 12. Okt 2019, 20:50 »
So, da hat sich ja schon einiges an Feedback angesammelt. Danke dafür.

Generell muss ich noch einmal sagen, dass der Charakter noch immer unfertig ist und ich noch einige Sachen ändern werde.

Da der Punkt Elbenkriegerinnen von mehreren aufgefasst wurde, schreibe ich mal generell mal: Dazu hat Tolkien nichts explizites geschrieben, aber er hat es auch nicht verneint oder ausgeschlossen. Ich habe keine Lust groß zu wühlen, weil Tolkien sich nur mit den Eldar befasst hat, da mein Charakter keiner der Eldar, sondern eine der Avari ist, erübrigt sich das - denn Avari gelten als wilder bzw. unzivilisierter und da kämpfen auch Frauen. Mehr hab ich dem auch nicht hinzuzufügen bis auf Folgendes, für Interessierte:
Zitat
From HoME v. 10, Morgoth's Rings
In all such things, not concerned with the bringing forth of children, the neri and nissi (that is, the men and women) of the Eldar are equal - unless it be in this (as they themselves say) that for the nissi the making of things new is for the most part shown in the forming of their children, so that invention and change is otherwise mostly brought about by the neri. There are, however, no matters which among the Eldar only a ner can think or do, or others with which only a nis is concerned. There are indeed some differences between the natural inclinations of neri and nissi, and other differences that have been established by custom (varying in place and in time, and in the several races of the Eldar).For instance, the arts of healing, and all that touches on the care of the body, are among all the Eldar most practised by the nissi; whereas it was the elven-men who bore arms at need. And the Eldar deemed that the dealing of death, even when lawful or under necessity, diminished the power of healing, and that the virtue of the nissi in this matter was due rather to their abstaining from hunting or war than to any special power that went with their womanhood. Indeed in dire straits or desperate defence, the nissi fought valiantly, and there was less difference in strength and speed between elven-men and elven-women that had not borne child than is seen among mortals. On the other hand many elven-men were great healers and skilled in the lore of living bodies, though such men abstained from hunting, and went not to war until the last need.

Damit wären auch kämpfende nissi der Eldar möglich, so wie ich es verstanden habe.


Jetzt der Reihe nach:

@Only True Witchking

Deinen ersten Post hier fand ich grenzwertig. Der provozierende Ton war unnötig, Feedback kann man auch sachlich geben und es nicht so klingen lassen, als ob man gerade auf sowas gewartet hat. Ein "Hey, findest du nicht, dass das Gewicht der Waffen nicht ein wenig zu hoch ist?" klingt viel umgänglicher oder?

Generell habe ich die Waffen schwerer gehalten, weil wir - zumindest im RPG - davon ausgehen, dass Elben den Menschen überlegen sind. Tolkien selbst gibt in seinen Werken Hinweise darauf.


Unabhängig davon habe ich geschrieben, dass Feinheiten fehlen. Gewicht und Aussehen der Rüstung sind eben solche. Die Oakeshott-Klassifikation habe ich genannt weil "Langschwert" eine extrem weitläufige Bezeichnung ist. Natürlich greift man da zu realen Begriffe um die Waffe einer Gattung zuzufügen, dass sie aber exakt dem realen Vorbild entsprechen muss steht nirgendwo, es ist wie du sagst eine Grundlage und nicht 1:1.

Zu den angesprochenen Punkten:

1. Ein Langschwert, vor allem ein Anderthalbhänder wie die meisten vom Typ 13a, ist mit 2.1 kg schon eher auf der schweren Seite - außerdem würde man/Frau eher Kontrolle über die Klinge dazubekommen, wenn sie leichter ist (da spreche ich aus (wenn auch limitierter) Erfahrung).
Náriel ist 150 Jahre alt und hat davon knapp 70 Jahre lang exessives körperliches Training betrieben. Wenn man davon ausgeht, dass Elben mit 100 körperlich ausgewachsen sind, macht das immernoch 50 Jahre Krafttraining und ich denke das reicht aus um mit einem schwereren (Groß)Schwert zu kämpfen. Allerdings wollte ich das Gewicht so oder so reduzieren auf 1,9 Kg. Die 100 Gramm machen jetzt auch keinen Unterschied - darauf bezogen, dass diese Klassifikation ungefähr 3 Pfund (1,3Kg) bis 4 Pfund (1,8Kg) wog.

Lustigerweise ist das Schwert nach der 13a Klassifikation sogar noch ein wenig zu klein (laut dem Englischen Wikipedia), die ordnen die Subklasse als Großschwert ein, die wiederum eine Maße von etwa 160 cm bis 180 cm angeben.

Bezüglich Kontrolle über die Klinge kommt es darauf an wie ausbalanciert die Waffe ist, was wiederum auf die Verarbeitung und Fertigkeit des Schmieds ankommt. Da wir hier von Elbenwaffen reden ist das eigentlich kein Thema - eventuell streiche ich auch den Teil im Steckbrief. Pures Gewicht betrifft eher die Ausdauer und die ist bei Elben ziemlich hoch.

2. Wieso überhaupt ein Schwert "gegen Plattenrüstung"? Halbschwert-Techniken (insbesondere der Mordhau, der eher die Parierstange als den Gegner schädigt) sind eine Notlösung, wenn nichts anderes zur Hand ist.
Und warum braucht sie etwas gegen Plattenrüstung, wenn sie schon einen Streithammer hat? Ach so, weil...

Ach so, ein Mordhau in das Gesicht des Gegners schadet also eher der Parierstange, als dem Gegner. Dass da noch ein 25 cm Griff samt Knauf dranhängt lassen wir mal außen vor - und ich muss sicherlich nicht erklären, dass der Griff nicht nur aus Holz besteht. Die Halb-Schwert Techniken waren durchaus praktikabel, ohne sein Schwert nach jedem Kampf zu demolieren, sonst dürfte es keine deutsche Fechtschule dazu gegeben haben. Und nicht jeder war so glücklich einen Kriegshammer dabei zu haben, bei Elben sogar noch ungewöhnlicher, die generell eher mit Schwert und Schild gekämpft haben, nebenbei auch Speer, Pfeil und Bogen. Und nein, das mit der Plattenrüstung ist noch ein Überbleibsel aus der alten Fassung wo kein Streihammer dabei war. Es ist gar nicht sicher, ob der Falkenschnabel bleibt, wahrscheinlich eher nicht. Deswegen ist das ganze Ding ja auch als [unfertig] betitelt  8-|.

Zumal Plattenrüstungen sowieso viel zu hoch geschätzt werden. Die Wucht des Schlages wird nicht auf magische Weise negiert. Wenn man etwa 2 Kg mit Schwung abbekommt, dann taumelt man im besten Fall, aber normalerweise liegt man am Boden und man hat vielleicht obendrein noch gebrochene Knochen oder eine schmerzhafte Prellung, je nachdem wo und wie man getroffen wurde. Taub wird es allemal, das kenne ich aus Erfahrung.

3. ...der Hammer mit 6 oder 7 Kilogramm definitiv zu schwer ist. Der schwerste Kriegshammer (aus dem späten 16 Jahrhundert, also mit viel Stahl am Stiel) von dem ich je gehört habe; wiegt etwa 3.6 Kilogramm. Und so ein Teil verwendet man definitiv nur in voller Plattenrüstung, und in einer Formation, gegen Gegner deren Waffen entweder genau so unhandlich, oder absolut wirkungslos gegen die Rüstung sind.

Da der Falkenschnabel wahrscheinlich rausfliegt lasse ich es mal hier genauer drauf einzugehen, zumal ich mich sonst wiederholen würde.


Dass du im zweiten Post gerade Belen und Turin als Beispiel anführst im Elben-Menschen-Vergleich ist nicht wirklich aussagekräftig. Gerade Túrin, den größten Krieger Ardas überhaupt, der, der dazu bestimmt ist Melkor zu erschlagen mit normalen Elben vergleichen ist schon ein wenig aberwitzig. Belen war ebenfalls ein großer Krieger des ersten Zeitalters und ich bezweifle, dass alle Menschen im dritten Zeitalter noch so sind wie Belen. Vielleicht Aragorn, aber ansonsten sehe ich da schwarz. Dass niemand an Túrin herankommen wird ist klar, spricht aber nicht für die gesamte Menschheit.

4. Unterschiedliche Rüstungen für Männer und Frauen? Das klingt sehr modern, meiner Meinung nach. Vor allem, worin besteht der Unterschied? Nur in den Beinschienen? Und warum haben nur die Frauen eine Wertschätzung für ihre Beine?

Rüstungen werden an den Täger angepasst, also an seine Körpermaße. Und wir reden von Elben, die sehr viel Wert auf Ästhetik legen, auch wenn die Avari ein unzivilisierteres Volk sind, bleiben es Elben. Anhand der Form der Rüstung - und ich meine bei Gott keine "Brüste-Brustplatte" - kann ein Elbenauge das erkennen. Falls du die Geschichte gelesen hast - was du offensichtlich nicht getan hast - gibt es einen Abschnitt, in dem das Thema kurz erwähnt wird.
Zitat
dabei erkannte ihr geübtes Auge, dass die Wache eine männliche Ausführung der Rüstung trug – das sah sie an dem minimal flacheren Brustpanzer.
Und damit sind Millimeter gemeint, für geübte Elbenaugen sichtbar, aber nicht für normale Menschen.

Das mit den Beinlingen hat mit Wertschätzung der Beine nichts zu tun, sondern mit Schutz vor Schnitten und Stichen, also mehr Sicherheit. Ein Stich in die Aterie am Bein und man verblutet schneller, als man nach Hilfe schreien kann. Männer tragen eine andere Art von Beinlingen, die ich aber nicht weiter beschrieben habe, weil das für diesen Charakter nicht interessant ist.

5. Letztlich, Sandalen? Klar wird selten ein Gegner auf die Füße zielen, aber wenn doch, will man mindestens ein Paar Stiefel haben, oder auch eine Art Soleret (englisch "Sabaton") tragen - die Technologie wäre definitiv vorhanden.
Ja, Sandalen. Das Stichwort ist "Tradition", das was man trägt, wenn man normal in der heiligen Stadt unterwegs ist. Das heißt aber nicht, dass man über keine Alternativen verfügt, immerhin ist die Rüstkammer des Ordens sehr groß. Es ist aber für's Erste das, was Náriel für den Anfang zu Verfügung gestellt bekommt.

Und falls du nicht aufgepasst hast: Sie trägt Hirschlederstiefel wie viel andere auch. Steht direkt im Satz nach den Sandalen.


Berechtigt finde ich die Kritik - im Vordergrund, dass es ein körperlich stark trainerter Elbencharakter ist, dessen explizite Stärke eben auf dieser körperlichen Leistungsfähigkeit liegt - kaum. Man muss die Sache auch im Kontext sehen und ob das zu dem Charakter passt. Das ist die Kritik aber nicht, sondern man vergleicht es 1:1 mit realen Zahlen, obwohl ich nur mich an der Realität angelehnt habe. Den Rest dazu hat Eandril eigentlich schon gesagt.
Feedback sollte konstruktiv zu dem Thema passen und nicht in Haarspalterei enden (Meckern wegen Sandalen? Really?), deswegen mein ebenfalls "weniger freundlicher" Ton, denn wie es in den Wald ruft...


@Fine

Sehr zum Leid ihrer Umgebung scheint sie in einer Art spätpubertären Phase zu sein, denn sie ist ziemlich rebellisch und respektlos. Sie pfeift auf fast alle Traditionen und gibt sich überaus abweisend.

Wie ich bereits weiß bist du dir ja über die Schwierigkeiten im Klaren, die ein so (anfänglich) abweisender Charakter im Zusammenspiel haben wird, ich wollte es nur nochmal anmerken. Für mich stellt es eher eine Herausforderung dar, die ich nur zu gerne annehme, einen meiner Charaktere es schaffen zu lassen, dass Náriel auch mal was nettes sagt ;)
Für mich ist das immer spaßig die Charakterentwicklung zu schrieben, wie sie so ein Charakter mehr und mehr öffnet - aber vor allem das Wie, Wann, Warum, Wem (gegnüber). Das ist per Char immer ganz unterschiedlich. Mal schauen ob einer von deinen schafft  xD

Da sie ihren Vater nur aus den jüngsten Tagen ihres Lebens kennt, ist er ihr Idol – ein strahlender Held ohne Makel. Er war ebenfalls in der Tempelwache und stärkster Krieger der Kinn-Lai. Náriel eifert ihrem Vater verbissen nach und will seinen Platz an der Spitze einnehmen und ihn somit Stolz machen.

Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass wir uns über Náriels Vater schon mal ausgetauscht hatten; falls dem so ist und ich die Details noch zusammbekomme, denke ich, dass sich daran recht gut ansetzen ließe (und wahrscheinlich hast du es auch genau so geplant:)


Ja, wir hatten uns darüber unterhalten, weil ich mir dein ok geholt habe. :P
Deine Spekulation wird mehr oder weniger direkt in der Geschichte gelöst - eine Verbindung kann man bestimmt erarbeiten.

Diese grüblerischen Phasen hat sie seit einer Nahtoderfahrung im vergangenen Jahr, die sie noch immer stark beschäftigt. Dieses unverarbeitete Erlebnis verfolgt sie ihren Träumen, doch geht sie dies geschickt an, indem sie ihre Erlebnisse in Geschichten verpackt und ihren engsten Freunden erzählt – was in der Regel die Tiere des Waldes sind.

Es gefällt mir gut, dass du bereits erste Hinweise auf eine angedachte Charakterentwicklung Náriels gibst, das hilft nämlich dabei, sich kommende Interaktionen mit ihr auszumalen und Pläne zu schmieden.

Freut mich. Vielleicht findet ja sich ein Charakter, der die Stelle des Freundes einnehmen kann. Wer weiß  :)

Sie ärgert sich darüber, dass niemand etwas Ernsthaftes gegen diese Bedrohungen unternimmt und die Avari lieber getrennte Wege gehen.

Ein Pluspunkt dafür, wie Náriel mit Caelîf und Melvende in Kontakt treten könnte bwz. der bestimmt von dir auch schon so geplant wurde. Die beiden haben ja immerhin den Auftrag, die Avari zu vereinen...

Den Pluspunkt nehme ich gern, danke.
Genau deswegen wurde das so geschrieben, ja. Erleichtert mir den Einstieg und sie ist nicht zu 100% abweisend am Anfang... vielleicht nur 90%  [ugly]

Die große Liebe oder interessante Kandidaten waren ihr bisher verwehrt geblieben, da ihr schlechter Ruf als Unruhestifterin und respektlose Querdenkerin viele abschreckt – und sie sich nicht traut jemanden anzusprechen. Dieser Fakt macht sie insgeheim ziemlich traurig, da sie sich nach jemand sehnt, der sie auch in den Arm nimmt und ihr sagt, dass nicht alles an ihr schlecht ist. Durch die Ausgrenzung hat nämlich auch ihr Selbstwertgefühl gelitten.

Verdammt, ich habe leider keinen passenden Charakter zur Verfügung, sonst hätte ich mich liebend gerne auf die Herausforderung gestürzt, einen Love-interest für Náriel aufzubauen... sofern das überhaupt in deinem Sinne gewesen wäre. So fällt diese Aufgabe nun wohl anderen zu ^^

Schade, ich hätte es interessant gefunden, was du da aus den Hut zaubern könntest. Warum sollte es nicht in meinem Sinne sein? Bis ich selbst keine Idee habe, ist sie zu haben ^^
Náriel besitzt keine eigene Kampfausrüstung, sämtlicher Besitzt stammt aus den Hallen der Tempelwache.

Zur Ausrüstung habe ich nur zu sagen, dass ich damit keinerlei Probleme habe (aus denselben, von Eandril ja bereits perfekt ausformulierten Gründen).
Die einzige Frage die sich mir stellt wäre, ob Náriel die Ausrüstung der Tempelwache auch mitnehmen darf, wenn sie sich vom Tempel entfernt (was ja sicherlich eines Tages der Fall sein wird).

Man kann die Ausrüstung des Ordens als "dauerhafte Leihgabe" sehen. Natürlich darf sie sie mitnehmen, wenn der Auftrag sie außerhalb der Stadt führt. Und Ordensmeister Hen sagte ja, dass sie immer eine Tempelwach sein wird, selbst wenn sie fort sein wird. Damit ist ein sehr diskret ausgedrücktes Schlupfloch gemeint - hat wohl niemand verstanden.  xD


@Thorondor

Nun, da ich auch mit der Geschichte durch bin, muss ich sagen, Náriel ist wirklich gut gelungen. Mit deiner Absicht einen Elbencharakter zu schaffen, der ganz anders ist als die unserer eigenen Vorstellung, hast du mit einer jungen, rebellischen Elbe aus zerrüttetem Elternhaus ins Schwarze getroffen.

Die Geschichte von Náriel's Eltern ist sehr mysteriös, ich bin gespannt ob die Darstellung in der Geschichte - beruhend auf Náriel's Wahrnehmung - auch der Tatsache entspricht. Es lässt jedenfalls viel Raum für Spekulationen.

Danke! Tatsächlich kann ich zu den elterlichen Verhältnissen nur sagen, dass da auf jeden Fall mehr dahinter ist, als es den Anschein hat. Vielleicht gelingt es mir da die ein oder andere Überraschung einzubauen. :)

Die Aufmachung des Ordens gefällt mir auch sehr gut. Ist der Orden nun ausschließlich den Kinn-Lai zugehörig? Aus seiner Vergangenheit heraus wäre es ja denkbar, dass er eigentlich den einzelnen Avari Stämmen übergeordnet sein müsste, aber aufgrund der Entwicklungen nun nur noch Kinn-Lai Mitglieder sind? Hegt der Orden denselben Groll gegen die anderen Stämme?

Schön, dass dir mein Worldbuilding mit den Orden zusagt. Mittlerweile ist er nur noch den Kinn-Lai zugehörig, aber es stimmt was du sagst. In der Vergangenheit war er allen Stämmen übergeordnet, ich kam nur noch nicht dazu es in die Geschichte zu packen oder einen Wiki-Artikel zu schreiben. Und ja, der Groll stammt hauptsächlich von dem Orden und hat sich sogesehen auf die Kinn-Lai übertragen, die dem Orden ja noch immer nahe stehen und die Aufgabe alleine schultern.

Zum Thema Bewaffnung bin ich definitv kein Experte. Diesbezüglich sehe ich es aber so, dass die physischen wie psychischen Fähigkeiten der Elben jenen der Menschen überlegen sind. Sogesehen können die Waffen durchaus schwerer sein als jene der Menschen.
Ich sehe es genauso. Habs ja in meinem oberen Teil des Posts auch erwähnt.

Ja, zu guter Letzt, die Geschichte endet etwas abrupt, aber das klärt sich dann vermutlich mit dem bzw. den ersten Posts. Ich freue mich jedenfalls schon auf unser Zusammentreffen. Mit ihrer rebellischen und stürmischen Art wird Náriel den gehorsamen und zurückhaltenden Caelîf sicher öfter vor den Kopf stoßen. ;)

lg Th.E

Mit der Geschichte bin ich auch noch nicht fertig, da fehlen noch einige Dinge.  :P
Ich freue mich ebenfalls mit Náriel den armen Caelîf zu vergra- zu zeigen, dass nicht jeder so brav und unschuldig ist wie er.  xD



So, das wars. Danke für euer Feedback! :)

Lg Curry

Fine

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  • Ich hab da ein ganz mieses Gefühl bei der Sache...
Re: Náriel, fünfter Charakter von Curanthor
« Antwort #7 am: 1. Feb 2021, 20:36 »
Mit den drei Stimmen des Leitungsteams nach den Änderungen vom
Januar angenommen.
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