Hallo,
nachdem ich nun ein wenig Abstand zum Release der Mod habe und ein paar weitere Spiele gespielt habe möchte ich ein wenig mehr Feedback zum allgemeinen Spielgefühl abgeben. Zunächst einmal hatte ich noch nicht erwähnt, dass mir die neuen Belagerungs- und Verteidigungsmöglichkeit
en sehr gut gefallen. Nach meiner Meinung gilt: Mehr Belagerungsgeräte ist besser und nur weil Volk a) einen Belagerungsturm hat, heißt das nicht dass Volk b) keinen haben darf. Gerne hätte ich mehr in der Richtung, sodass z. B. Gondor Minas Morgul auch mit Belagerungstürmen angreifen kann und sich nicht nur darauf verlassen muss Tore oder Mauern zu zerstören. An der Stelle auch noch einmal ein großes Lob an die Hordenkarten
Das grundsätzliche Spielgefühl online in Teamspielen gefällt mir auch gut, der Angriffsschaden und die Rüstungswerte der Truppen scheinen gut zu sein, Leuchtfeuer Gondors machen viel mehr Spaß als in 4.4.1, der Zuchtmeisterspell von Angmar ist echt toll und, obwohl ich es bei der Vorstellung des Spellbooks nicht gedacht hatte, die Verräter Arnors gefallen mir sehr gut, was aber auch daran liegen könnte, dass sie ein bisschen zu stark und damit zu sinnvoll sind.
Mit dem neuen Wirtschaftssystem und dem Prinzip, dass man wieder in das Spiel zurückkommen kann, bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Es gibt einige Punkte, die für mich dafür, andere die dagegen sprechen:
+Spiele gegen übermächtige KIs sind interessanter, da ein zurückdrängen in die Festung noch nicht den Untergang bedeutet
+ In Multiplayerspielen ist der Kampf um die Siedlungsplätze nicht mehr ganz so spielentescheidend
- 1vs1 im Multiplayer sind schleppender geworden. Früher hat man eben das gg gegeben als die Armee weg war, jetzt hat man ja die Möglichkeit zum Comeback. Im schlimmsten Fall zieht sich das Spiel extrem lange (habe ich in meinem schlimmsten Eisenbergemirror erlebt)
- Wirtschaftserweiterungen rauben dem Spiel an dynamik, da sie die Produktion von Belagerungswaffen oder Einheitenupgrades verzögern --> das Spiel wird noch schleppender
- Wahl der Wirtschaftsgebäude am Anfang in der Festung ist leichter geworden, da der Wechsel einfach geworden ist: Wenn ein Isengart am Anfang auf Schmelzöfen geht ist er entweder nicht besonders schlau oder er will sich nur auf Warge und Dunländer fokussieren. Ansonsten baut er zuerst Minenschächte, baut sich dann seine Urukarmee auf (in der Zeit erweitert er die Schmiede mit Wirtschaftsupgrades), dann reißt er die Mienenschächte ab, ersetzt sie durch Schmelzöfen und rüstet seine Uruks dann nach und nach mit Truppenupgrades auf.
Ähnlich bei Lorien: Ich Trottel hab am Anfang (in einem Teamgame) geschaut, dass ich von Allem etwas habe (um später geuppte Einheiten und Galathrim aber auch normale Lanzenträger zu haben), mein Gegner macht einmal Truppenquartiere, dreimal Heiligtum, baut sich dann alle seine Helden, reißt dann die Heiligtümer dann nach und nach ab und baut sich die anderen Gebäude auf.
In 4.4.1 hätte solch eine Taktik einen massiven Verlust an Rohstoffen mit sich geführt (Zeit Gebäude zu bauen, Geld und Zeit, Gebäude zu leveln), in 4.5 kostet es nur die Hälfte der Gebäudekosten und die Rohstoffe, die man sonst während des Wiederaufbaus gekriegt hätte - wobei die ja wegen Inflation auch wieder nicht so zahlreich sind. Eine Folge davon ist auch, dass ich Mordors Waffenlager gegenüber den Tributposten eigentlich gar nicht lohnen.
--> Dass also eben mal so die Wirtschaft komplett umgebaut werden kann gefällt mir nicht so gut.
- dass insgesamt nach einem Upgrade alles dauerhaft aufgewertet ist gefällt mir nicht so gut. Zu einem Age of Empires mag das passen, zu dem vergleichsweise Wirtschafts- und Aufbauarmen Edain nicht so sehr.
Ein paar weitere Dinge sind mir aufgefallen:
In einem 1vs1vs1 hat der Gegner seine Siedlungsgebäude immer abgerissen wenn ich kurz davor war sie zu zerstören, teilweise Rohstoffe zurückbekommen, vorwiegend aber meine Helden und Einheiten am Leveln gehindert. Eventuell kann man so eine Taktik ja noch einschränken (z. B. durch Levelerfahrung für Gebäude die in der Nähe abgerissen werden oder dass Gebäude die abgerissen werden nicht einfach verschwinden, sondern Stück für Stück abgebaut werden).
Helden schienen mir zunächst durch verringerten Angriffsschaden abgeschwächt, unterm Strich werden sie aber für meinen Geschmack immernoch zu inflationär genutzt und sind für meinen Geschmack zu spielentscheidend. Am Ende wird oft das Spiel von dem Spieler mit den meisten und höchstgeleveltsten Helden entschieden, nicht von der großen Armee von geuppten Truppen. Auch weil die höchstgeleveltsten Helden natürlich alle anderen Helden viel leichter töten können. Gerade bei einem Volk wie Lorien, dessen Spellbook darauf ausgelegt ist, dass der Spieler unbedingt Galadriel auf das Schlachtfeld bekommt, während Galadriel selbst darauf ausgelegt ist, dass möglichst viele andere Helden aufs Schlachtfeld kommen, ist das der Fall. Dass die Spells am Rand des Spellbooks sind lindert den Umstand zumindest noch ein bisschen. Ähnlich ist es mit Spells wie Gandalf dem Weißen oder Saruman, die beide eine Reihe aufgestiegen sind oder den zentralen Spells von Mordor und Angmar. Gerade ein Gondorspieler, der einfach eine Armee Gondors unter Faramir und Boromir ausbilden muss, muss mit dem Lehenspell oder Gandalf einen für ihn sinnlosen Spell auswählen wenn er den 10ner "Rohan antwortet" kriegen will. Isengarts zentraler Spell hingegen funktioniert für mich sehr gut, da er auch ohne Nutzung von Saruman sinnvoll ist.
Versteht mich bitte nicht falsch, Helden gehören für mich zu den besten Features von Schlacht um Mittelerde und Edain, nur verlieren sie einfach ihren Glanz, wenn jedes Spiel auf die Rekrutierung aller Helden des jeweiligen Volkes hinausläuft, weil am Ende vorwiegend das bessere Heldenmanagement und nicht das bessere Truppenmanagement das Spiel entscheidet.
Eine Möglichkeit: Helden an Einheiten oder Gebäude binden: Hwaldar kann nur rekrutiert werden, wenn X Bataillone Hügelmenschen auf dem Schlachtfeld sind, Karsh kann nur rekrutiert werden, wenn der Spieler eine Gruft oder X Hügelgräbern gebaut, Boromir kann nur rekrutiert werden, wenn X Gondorsoldaten auf dem Feld sind (also nicht, wenn der Spieler ausschließlich auf Leheneinheiten geht). Zentrale Helden wie der Hexenkönig, Gandalf, Aragorn, Sauron, Saruman, ... könnte man davon ausnehmen. Stirbt der Held, so muss für sein Wiederbeleben die Bedingung wieder erfüllt sein --> Armeemanagement kommt zuerst, dann erst Heldenmanagement. Ein Spieler kann auf alle Helden kommen, muss dafür aber auch entsprechend mächtig sein. Der Spielmodus "Legendäre Helden" könnte die Bedingungen für die Rekrutierung von Helden aufheben, sodass auch ein reines Heldenspiel möglich ist.
Die
KI spielt scheinbar etwas unterschiedlich? In meinem ersten 2vs2 (3 Menschen, 1 KI) hat die gegnerische Brutale Imladris KI in den ersten 5 Minuten 2 Vorposten eingenommen, ausgebaut und es alleine mit mir und meinem Verbündeten aufgenommen. In meinen anderen Spielen mit einem brutalen Imladris war es nervig, aber grundsätzlich hätte ich es auch gegen zwei solcher brutalen Imladris-KIs gleichzeitig aufnehmen können. KIs allgemein schicken (mMn) immernoch zu viele Helden und zu wenig Einheiten.
Die
maximal verfügbare Zahl an Kommandeurspunkten war mir in Relation zu den Kommandeurspunktekosten von Truppen schon in 4.4.1 zu niedrig, aber jetzt wurde sie nochmal von 1800 auf 1500 herabgesetzt?
Außerdem tritt nun ab und an der Fall ein, dass die (fast abgeschlossene) Rekrutierung von Helden abgebrochen werden muss, da Kommandeurspunkte fehlen und mit laufender (blockierter) Rekrutierung das Upgrade nicht erforscht werden kann. Vielleicht ist es für den ein oder anderen Spieler eine Herausforderung, ich empfinde es als störend. Vielleicht könnten CP ja unabhängig von Helden rekrutiert werden, gerade weil sie ja auch beide gleichzeitg erforscht und gekauft werden, wenn man zuerst CP-Upgrade und dann den Helden angeklickt hat.
Dir ist bewusst, dass du die Vorschau mit Escape abbrechen kannst?
Selbstverständlich
Das ist vielmehr so eine Luxusproblem das mit dem vielen Spielen über Gameranger aufkommt, da dort das Starten des Spiels immer ein wenig länger dauert. Das notwendige Abbrechen des Intros hält einen davon ab, die Minute anderweitig zu nutzen.