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Autor Thema: Angmar  (Gelesen 2186 mal)

Darkayah

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Angmar
« am: 20. Nov 2020, 20:36 »
*Hier werden alle Ereignisse in Angmar gepostet!*

Weite Ödland Angmars, vor Carn-dûm (Angmar)

Octavia Sagitta kommt von Arnor (Utarra-Rebellenlager) und ist auf dem Weg mit Davos Schneewerth in Richtung Carn-dûm...

Octavia sprach kein Wort zu Davos. Warum auch? Er war nur ein alter Mann, der sich den Nord-Rebellen angeschlossen hatte. So dachte sie zumindest. Deshalb sagte sie die ganze Zeit nichts. Ihre Gedanken galten ihrem Bruder Kael und Deloth. Seltsamer Weise auch Thirak und sie wusste nicht, warum sie ausgerechnet an ihn denken musste.
Ihr kamen die Worte Thiraks wieder in den Sinn. Er war sichtlich getroffen von all den Ereignissen, die in Minas-Tirith geschahen. Auch schien er es zu bereuen nicht vorher die Möglichkeit ergriffen zu haben um Kiana Vaneryen ein Dolch in das Herz gerammt zu haben. Die Verzweiflung in seiner Stimme, als er von seinen Gefühlen zu der Königin sprach, machte Octavia stutzig und ließ ihr keine Ruhe. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Kiana jemals anders war. Barmherzig und eine Hoffnungsträgerin. Deloth schien diese Ansichten ebenfalls geteilt zu haben. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, warum sich die Absichten der Königin so zum schlechten gedreht hatten. Die junge Frau konnte sich das Lächeln nicht verkneifen, als sie an den Schnaps aus Angmar dachte, den ihr Thirak anbot. Gleichzeitig löste die Erinnerung an den Geschmack ein Schaudern aus. Das Getränk war sicher nicht das beste, aber im kalten Norden brauchte man wohl starken Alkohol.
"Wo kommst du denn her?", riss Davos Octavia aus ihren Gedanken. Die junge Rebellin überlegte kurz. Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Immerhin kannte sie ihn nicht.
"Spielt es denn eine Rolle?", entgegnete sie misstrauisch.
Davos machte nur eine abwehrende Geste und sagte: "Das nicht, aber ich frage mich nur was eine junge und hübsche Frau im rauen Norden macht.".
"Minas-Tirith...", antwortete sie kurz, "...Ich floh mit meinem Bruder aus der Stadt, als das Feuer über unseren Köpfen hereinbrach...".
Leichter Missmut breitete sich ihn ihr aus, wenn sie an die Zerstörung von Minas-Tirith dachte. Die Gedanken an den Tod ihrer Mutter kamen wieder hoch und somit auch die Worte von Kael, der ihr die Schuld an ihrem Tod gab und sie verachten musste, nachdem sie geboren war. Sonst hatte sie immer den Eindruck, ihr Bruder liebte sie. Dies war aber wohl eine Täuschung. Wie so vieles in ihrem Leben.
"Und wo ist dein Bruder jetzt?", fragte Davos weiter.
"Weg...", sagte die Rebellin, "...Wir sind getrennte Wege gegangen, nachdem er mich und einen Menschen verraten hatte, den ich sehr liebte und jetzt tot ist...".
"Familien sollten sich in solchen Zeiten nicht verstreiten...", erwiderte er daraufhin.
Octavia schnaubte abwertend und musste lächeln, nachdem sie hörte was er sagte. Sie wusste selbst, dass sich die Familie nicht streiten sollte. Sie sah den Mann von der Seite an, der plötzlich nachdenklich wirkte und beim reiten ernst in die Ferne sah.
"Und was ist mit dir?", fragte sie, "...Weshalb bist du hier?".
Sie beobachtete Davos weiter, der zunächst nicht antwortete und weiter in die Ferne blickte. Sie wurde skeptisch. Immerhin war sein Redefluss nicht zu stoppen und er versuchte sie immer wieder in ein Gespräch zu verwickeln. Dabei wirkte er stets fröhlich und gefasst. Doch nun schwieg er und kam ihr angespannt vor.
"Das wird dich sicherlich nicht erfreuen...", fing Davos an, "...Ich war bei dem Angriff auf die Hauptstadt dabei an der Seite des Herren von Angmar!".
Zunächst atmete Octavia auf, als er nun endlich doch antwortete. Die Antwort aber, gefiel ihr weniger gut. Auf der anderen Seite war sie weniger überrascht. Scheinbar war fast jeder auf den sie traf in irgendeiner Art und Weise im Krieg verwickelt gewesen zu sein. Sie seufzte laut. Auch wenn eher unbewusst. Sie fühlte sich in diesem Moment von ihm beobachtet und als sie mit einem Auge kurz zu Davos rüber blinzelte, erkannte sie seinen sorgenden Blick auf sie.
"Sofort, als der Krieg gewonnen war, haben mein Herr und ich die Soldaten gestoppt...", erklärte Davos, "...Nachdem sich die Königin entschied die Stadt niederzubrennen und ihre Armeen jeden töteten der auf den Straßen war, haben der Fürst von Angmar und ich versucht so viele Menschen zu retten wie wir konnten...".
Octavia erinnerte sich daran, dass einige wenige Nordmänner den Flüchtenden geholfen haben. Sie hörte Davos beim reiten weiter gespannt zu. Nie hatte sie mit jemanden sprechen können, bis auf Thirak, der direkt am Krieg beteiligt war.
"Das Schlimme waren nicht die Schreie oder die tausend Toten...", erzählte er weiter, "...Das wirklich Schlimme war die Stille und der Geruch danach...".
Die junge Rebellin bemerkte die Traurigkeit und den Schrecken in seinen Augen. Sie wurde selber traurig, wenn sie an die Zerstörung von Minas-Tirith dachte. An ihre Mutter, all diejenigen die starben. Ob von Trümmern erschlagen, von den Angreifern getötet oder von Kianas Drachen verbrannt. Allerdings sagte sie nichts dazu. Warum auch? Es brachte nur weitere schmerzvolle Gefühle und Gedanken hervor. Davon hatte sie ohnehin schon genug.
"Als ich sie das erste mal sah, war ich erstaunt und begeistert die Tochter meines alten Königs, den ich über alles liebte auch wenn er manchmal grausam und am Ende verrückt war...", sagte Davos weiter, "...Thurion wollte den Krieg vor siebzehn Jahren beenden, als er von seiner Tochter erfuhr... Sie musste da wohl schon acht sein...".
Schnell wurde sie hellhörig. Vor siebzehn Jahren wurde sie selbst geboren. Sie konnte es gar nicht glauben, dass Kianas Vater erst so spät von seiner Tochter erfuhr.
Und Schon wieder hörte sie davon, dass jemand von Kiana Vaneryen begeistert war. Für Octavia unvorstellbar. Gut, sie kannte die Königin zwar nicht, aber nachdem was sie getan hat, konnte sie keine gute Frau sein. Wahrscheinlich beeindruckte sie jedem nur mit ihrem Aussehen. Die Rebellin kannte es ja selbst, dass Männer von ihr beeindruckt und beeinflussbar waren, nur weil diese sie hübsch fanden. Das waren  nicht wenige. Aber das reichte ihr natürlich nicht. Der Königin reichte es scheinbar.
Damit erhält sie wohl ihre Maske..., dachte sich die junge Frau.
Davos sah plötzlich wieder traurig in die Ferne und seufzte: "Ich frage mich wo Thirak Eisen ist, ich wünschte ich würde ihn wiedersehen und hoffe er lebt noch...".
Octavia sah ihn fragend an auf woraufhin er ihren Blick erwiderte.
"Thirak lebt.. ", erklärte sie, "...Er hat mir vieles beigebracht!".
Die Rebellin und ihr Pferd zuckten zusammen, als sich Davos vom Sattel ruckartig zu ihr lehnte. "Wirklich? Wo ist er?", fragte er aufgeregt und überrascht.
Sie wusste nicht, ob sie ihm von Thiraks Aufenthaltsort erzählen sollte. Konnte sie Davos vertrauen? Die Art und Weise wie er von ihm Sprach und wie aufgeregt er war, ließ sie aber nicht weiter zweifeln.
"Er ist bei den Daskina-Rebellen.", sagte sie schließlich.
Sofort entgegnete der ältere Mann: "Ich muss ihn unbedingt wiedersehen, du musst mich zu ihm führen!".
"Ja, vielleicht...", antwortete Octavia trocken, "...Wir müssen erst einmal unseren Auftrag erledigen!".
Sie war erstaunt, dass der Mann plötzlich laut auflachte und wieder sichtlich seine gute Laune besaß. Dann zeigte er in eine Richtung hinter einem Hügel und rief: "Dort ist Carn-dûm, meine alte Heimat!".
Also Octavia schließlich auch den Hügel hochritt, sah sie die große Festung von Carn-dûm, die Hauptstadt Angmars. Drum herum befanden sich einige kleinere Höfe und jede der Straßen führten zu der Festungsstadt. Endlich waren sie angekommen um den langweiligen Auftrag zu erledigen. Rasch ritt sie zu den Toren...

Octavia Sagitta reitetmit Davos Schneewert  zu den Toren von Carn-dûm...
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Carn-dûm (Angmar)
« Antwort #1 am: 25. Nov 2020, 11:19 »
Carn-dûm (Angmar)

Octavia Sagitta und Davos Schneewert  in Carn-dûm...

An den Toren von Carn-dûm wurden sie schon von Wachen empfangen. Diese trugen schwarze Umhänge und Waffenröcke mit dem Wappen des dreiköpfigen Drachen des Hauses Vaneryen. Für Octavia war es eine ungewohnte Situation. Immerhin lebte sie seit einigen Jahren bei den Rebellen und tötete viele Soldaten der Krone. Nun stand sie direkt vor ihnen. Zu ihrem Glück hatte Davos ihr kurz vor der Ankunft geraten die Waffen zu verstecken, da es der Bevölkerung in Mittelerde untersagt war Waffen zu besitzen. Auch wenn Octavia der Ärger recht gewesen war, um dadurch weitere Soldaten der Krone zu töten, versteckte sie ihr Schwert in einem toten Baum vor den Mauern. Sie wollte Davos ja nicht verärgern.
Die beiden Wachen an den Toren sahen düster drein und einer von ihnen fragte auch direkt genervt: "Wer seid ihr und wo wollt ihr hin?".
Octavia hatte schon einen ihrer fiesen und forschen  Sprüche auf der Zunge liegen, doch bevor sie etwas sagen konnte ergriff ihr Begleiter das Wort und versuchte die Wachen mit Ausreden zu überhäufen. Er sagte sie waren nur Wanderer die eine Unterkunft für die Kalte Nacht suchten. Octavia verdrehte nur die Augen, da sie bemerkte wie sich der ältere Mann um Kopf und Kragen redete, aber die Wache nicht nachgab.
"Das ist meine Tochter und ich bin Sönke Appelbaum!", sagte Davos und legte einen Arm um die junge Frau.
Sie dagegen fragte sich, ob es Ernst gemeint war und sah ihn irritiert an, der ihr aber nur einen warnenden Blick zuwarf. Auch wenn es absurde Ausreden von Davos waren, spielte sie schließlich nicht und lächelte den Wachen widerwillig entgegen.
"Gut, dann zeigt eure Papiere!", sagte der eine schließlich.
"Papiere?", fragte Davos verdutzt. Auch Octavia verstand nicht worauf der Mann hinaus wollte.
Die Wache entgegnete nur unfreundlich: "Ja, rechtmäßige Bewohner von Mittelerde müssen sich ausweisen können, was Rebellen und Verbrecher nicht können!".
Ein solches Ausweisdokument besaß natürlich keiner von den beiden. Die junge Frau wusste, dass die Ausreden von Davos ihnen nicht weiterhalfen. "Achso natürlich...", rief Davos und fasste sich an die Stirn, "...Die haben wir wohl vergessen...".
Die junge Frau wusste, dass Davos gar keine Ahnung hatte, wovon die Wache sprach. Der Mann der Wache schüttelte den Kopf und sagte: "Dann kann ich euch nicht hinein lassen, tut mir leid...".
Schnell wurde Octavia klar, dass Davos nicht weiter wusste und sie so niemals in die Festungsstadt Einlass bekamen. Wie sollten sie denn nun in Carn-dûm gelangen? Den ersten Auftrag von Indro nicht schaffen? Nein, sie wollt ihn nicht enttäuschen. Sie dachte aber auch  nicht an aufgeben. Sie mussten hinein gelangen.
"Könnt ihr nicht eine Ausnahme machen?", fragte Octavia ganz kokett und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, "Mein Vater ist alt und ihr wollt ein armes Mädchen doch nicht wieder in die gefährliche Wildnis schicken, in der es voller Banditen und Rebellen lauert?".
Dabei versuchte sie betörend zu wirken und das Mitleid der Wachen zu erregen. Sie war sich ihrer Schönheit bewusst und somit wie sie auf Männer wirkte, doch sie mochte es nicht wenn sie von anderen, oder auch in diesem Falle von sich selbst, nur auf ihr Aussehen beschränkt wurde. Nur weil sie eine Frau war hieß es gleichzeitig nicht, dass sie nur da war um Männern zu gefallen.
Scheinbar ließ sich der Mann dadurch manipulieren und gab nach: "Nun gut, nennt mir euren Namen und eure Herkunft, ich werde eure Anwesenheit notieren!".
"Octavia...", platzte ihr zunächst der Name heraus bis sie wieder an Davos erfundenen Namen dachte, "...Octavia Appelbaum und das ist mein Vater Sönke und wir kommen aus Hügelstadt!".
Die junge Frau war erleichtert, dass die Wachen endlich zur Seite traten und sie passieren ließen, wagte es aber nicht zu atmen während sie durch das Stadttor ging. Als Octavia und Davos am Marktplatz von Carn-dûm waren, atmete sie erstmal tief aus. Endlich hatten sie es in die Festungsstadt geschafft. Viele Menschen tummelten sich dort, sprachen miteinander oder sahen sich die Waren an den Ständen an. Auch viele Soldaten, die das Wappen des dreiköpfigen Drachen trugen, patrouillierten durch die Straßen und auf den Mauern. Octavia war vorerst sprachlos. Immerhin war es drei Jahre her, dass sie in einer so großen Stadt war. Mit großen Augen starrte sie die großen Gebäude und weiten Straßen Carn-dûms an.
Sie zuckte zusammen, als Davos sie an der Schulter berührte und aus dem Affekt drehte sie sich zu ihm und wehrte seine Hand ab, die sie nochmal berühren wollte. Der ältere Mann der Utarra-Rebellen sah sie erschüttert an.
"Tut mir leid ich wollte dich nicht erschrecken...", entschuldigte er sich sofort, "...Ich habe noch etwas zu erledigen und ich würde sagen wir treffen uns nachher an der Burg!".
Die junge Rebellin nickte ihm nur zu und sah dem Mann noch hinterher, als er zwischen den Menschenmassen verschwand.
Dann wandte sie sich wieder um. Im Hintergrund des Marktplatzes ragte die mächtige Burg von Carn-dûm hervor, die von einem zweiten Mauerring umgeben war und wie ein großer Wächter über die Stadt wachte. Das letzte mal das Octavia so etwas sah war die Weiße Festung in Minas-Tirith. Der unterste Mauerring der Weißen Festung befand sich unmittelbar neben dem Anwesen der Familie Sagitta.
Als sie an den Verkaufsständen vorbeiging, entdeckte sie vielerlei Menschen. Auch einige Bettler saßen an den Straßenecken und baten um Geld und Essen. Die vielen wohlduftenden Speisen, die an den Ständen verkauft wurden, regten ihre Aufmerksamkeit und ließ die junge Frau diese hungrig betrachten. Mit einem Griff in ihre Tasche musste sie feststellen, dass sie nicht viel Geld übrig hatte um etwas zu kaufen. Sie ging einige Schritte weiter und sie sah viele Kleidungsstücke und Töpferartikel die angeboten wurden.
Ihr fiel eine Gruppe Männer auf, die sich an eine Gasse herumtrieben.  Ihre Blicke kreuzten sich  mit einem der Männer, der eine Kapuze trug.
"Kümmere dich um deine eigenen Sachen!", rief der düstere Mann nur. Octavia sah sofort weg und ging mit schnellen Schritten weiter. Doch  sie bemerkte , dass ihr drei der Männer, die an der Gasse standen, hinterher schlichen. Die junge Frau beschloss lieber in Richtung der Burg zu gehen um Ärger zu vermeiden. Aufmerksamkeit war das Letzte was sie in Carn-dûm gebrauchen konnte. Sie lief über den Marktplatz, bis sie an großen Anwesen und Gebäuden vorbeikam. Diese Straßen waren im Vergleich eher dunkler. Irgendwie auch ruhig und leer. Sie hoffte die Männer abgehängt zu haben und als sie sich umdrehte, waren diese scheinbar auch verschwunden. Sie fürchtete sich etwas vor den dunklen Straßen, besonders als sie immer wieder Geräusche hörte, die Schritten ähnelten. Ich habe keine Angst..., sagte sie sich immer wieder und dachte dabei an ihre Mutter. Diese redete Octavia immer wieder ein keine Angst zu haben, während es immer wieder Kontrollen durch König Imrahils Soldaten in ihrem Viertel gab und Octavia sich immer verstecken musste. Auch als Kina Vaneryen die Stadt zerstörte, sagte ihre Mutter ihr immer wieder, dass Angst der Dämon ist, der besiegt werden musste. Sie sammelte sich für einen kurzen Moment.
Rasch lief sie die Straße bis zum Ende durch, wo sich der Aufgang zum Tor des zweiten Mauerrings befand. Dort blockierten die Gebäude nicht mehr die Sonnenstrahlen und ließen das Licht hindurch. Sie atmete durch und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während sie vorsichtig zum Tor ging. Octavia bemerkte eine Wache am Tor und befürchtete schon wieder aufgehalten zu werden. Doch der Mann nickte ihr nur zu, als sie vorsichtig herantrat so dass sie sofort den Innenhof der Burg betrat...

Octavia Sagitta im Vorhof der Burg von Carn-dûm ...
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Vorhof der Burg von Carn-dûm (Angmar)
« Antwort #2 am: 28. Nov 2020, 20:04 »
Vorhof der Burg von Carn-dûm (Angmar)

Octavia Sagitta im Vorhof der Burg von Carn-dûm...

Vorsichtig lief Octavia über den Vorhof der Burg. Einige wenige Menschen waren dort und unterhielten sich miteinander. Diese Menschen waren eher gekleidet wie die alten Fürsten von Mittelerde. Edelste Stoffe und Felle, mit vielen Verzierungen. Es wirkte,  als redeten sie eher im leisen Ton, fast flüsternd, und sahen Octavia misstrauisch an. Die junge Frau warf ihnen dagegen nur einen bösen Blick zu.
Sie ging zu den Gärten, die nicht mehr sehr gepflegt aussahen. Diese Gärten waren teilweise zugewachsen und umgeben von zerstörten kleinen Mauern.
Dort zwischen den verwelkten Pflanzen sah sie einen scheinbar jungen Mann, der kaum älter war als sie selbst. Er saß auf einem Baumstumpf und spielte an einem Stück schwarzen Stoff herum. Octavia konnte nicht ganz erkennen was es war.
Dann kreuzten sich ihre Blicke. Sie sah schnell nur weg, bemerkte aber dass der junge Mann sie die ganze Zeit beobachtete.
Ein Gefühl von Unwohlsein breitete sich in ihrem Bauch aus.
"Was starrst du mich so an?", rief Octavia deutlich unsicher zu ihm rüber, "Noch nie eine Frau gesehen?".
Auch wenn sie wusste, dass es wohl nicht die beste Abwehrreaktion war, hoffte sie dass er einfach weg sah.
"Ich wusste dass du kommen würdest...", sagte dieser äußerst ruhig. Die Rebellin war irritiert. Jeder andere hatte schon anders auf solche Anfeindungen ihrerseits reagiert. Sie spürte förmlich, wie ihre Gesichtsmusklen einen fragenden Ausdruck formten.
"Deine Augen zeigen Trauer und Hass, ich spüre eine gewisse Dunkelheit in deiner Gegenwart...", fing er an, "...Aber man kann es dir wohl nicht verübeln, nachdem was du durchmachen musstest...".
Octavia verstand nicht worauf er hinaus wollte, wusste aber nicht was sie dazu sagen sollte. In gewisser Weise fühlte sie sich ertappt, obwohl der junge Mann sie nicht einmal kannte. Die ganze Situation war ihr ganz und gar nicht mehr geheuer. Eher schon unangenehm. Langsam und vorsichtig ging sie einige Schritte auf den jungen Mann zu und ließ ihn nicht mehr aus dem Blick. Er sah sie ebenfalls noch weiter an und sie  bemerkte seine leeren, nichtssagenden Augen.
"...Es muss schwer gewesen sein, die Menschen zu verlieren, die dir viel bedeutet haben...", sagte er weiter ruhig, "...deine Mutter und dann noch Deloth...".
Woher zur Hölle weiß er er das, fragte sie sich zu tiefst erschüttert. All die alten Erinnerungen und Schmerzen kamen ihr wieder in den Sinn. Für die junge Frau fühlte es sich an, als wurde ihr das Herz aus der Brust gerissen und ließ sie erstarren.
Octavia wollte innerlich ausrasten und weinen. Doch sie konnte nicht und spürte nur wie ihre Augen feucht wurden. Für sie war es unvorstellbar, woher der junge Mann davon wissen sollte, oder war er ein Anhängern von Barnolf Godon?
Sie ballte ihre Fäuste und schlug einmal mit der rechten Faust gegen eine hüfthohe Mauer, die sich neben ihr befand und konzentrierte sich auf die Schmerzen um die Fassung zu  bewahren. Dadurch konnte sie sich besser zusammenreißen und wieder sammeln.
Auch wenn sie versuchte ruhig zu bleiben gelang es ihr dann doch nicht.
"Woher weißt du davon, du Mistkerl!", rief sie leicht weinerlich und stürmte auf ihr Gegenüber zu. Bevor sie ihn am Kragen packen konnte sagte er: "Es musste so kommen, denn ohne die Tode der beiden und ohne den Streit mit deinem Bruder wärst du niemals hier her zu mir gekommen!".
Diese Worte brachten sie zum stehen und die junge Rebellin starrte ihn erneut fragend an.
"Ich bin Eldarion und ich werde dir die Wahrheit zeigen, die dir so lange verborgen blieb...", sagte er, während er sich erhob und einen Satz zu ihr nach vorne machte.
Octavia ging einen großen Schritt zurück.
Was zum..., dachte sie sich irritiert. Dann legte der junge Mann ihr seine Hand an die Wange. Seine Hand war erstaunlich warm. Diese Wärme durchdrang ihren ganzen Körper. Die Rebellin wollte sich dagegen wehren. Immerhin war Eldarion ein Fremder, sprach von seltsamen Dingen und berührte sie nun einfach. Doch sie konnte nicht. Sie bekam nur ein seltsamen Gefühl. Ihre Sicht verschwamm und wurde zunehmend dunkler. Der Boden war nicht mehr hart, sonder fühlte sich weich an, als sank sie in ihn hinein. Sie fiel tiefer und tiefer und befand sich in einer Art Schwebezustand. Auch wenn sich dieser Zustand leicht und angenehm anfühlte, wollte sie dort hinaus. Sie wollte wieder die Kontrolle über ihren Körper erlangen und versuchte sich gegen dieses Gefühl zu wehren. Zwecklos. Dann wurde alles um sie herum komplett schwarz...

Octavia Sagitta im Vorhof der Burg von Carn-dûm, im Trancezustand...
« Letzte Änderung: 16. Feb 2021, 22:50 von >Darkness< »
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Vorhof der Burg von Carn-dûm (Angmar)
« Antwort #3 am: 30. Nov 2020, 21:55 »
Vorhof der Burg von Carn-dûm(Angmar)


Octavia Sagitta im Vorhof von Carn-dûm in der Vision von Eldarion...

Der Atem stockte. Das Gefühl unter Wasser zu sein wurde stärker und stärker. Vergebens rang sie nach Luft. Langsam sah sie verschwommene Umrisse um sich herum. Allerdings konnte sie nicht erkennen, wo genau sie war oder was um sie herum stand. Natürlich wusste sie, dass sie eigentlich im Vorhof der Burg von Carn-dûm war, doch sie war sich nach der Berührung von Eldarion nicht mehr sicher.
Dann fiel sie auf ihre Knie und mit einem Ruck konnte sie wieder Atmen. Sie saugte die Luft förmlich ein, um ihre Lungen zu füllen.
Octavia bemerkte, dass um sie herum etwas Schnee auf dem Boden lag. Sie erkannte auch schnell, dass sie sich nicht mehr im Vorhof der Burg befand, sondern irgendwo anders. Draußen auf einer Lichtung. Leichter Schneefall fiel vom Himmel und aus Octavias Mund drangen warme Dampfwolken. Obwohl es dafür sprach dass es kühl sein musste, war ihr körperlich überhaupt nicht kalt.
Als die junge Frau schließlich aufsah, erblickte sie einen Mann in  dunkler Kleidung und Brustpanzer vor sich stehen. Ihr Herz raste vor Aufregung. Vorsichtig erhob sie sich, aber der Mann schien sie nicht zu bemerken. Im Stand bemerkte sie auch weitere Personen. Soldaten in dunklen Rüstungen standen auf der Seite des Mannes und eine Frau mit anderen einfachen Menschen gegenüber. Die Frau hatte eher zerrissene Kleidung an und sie hatte einen kleinen Jungen an der Hand, der vielleicht gerade sieben war. Sie staunte nicht schlecht, als sie die beiden erkannte. Es waren ihre noch deutlich jüngere Mutter und ihr Bruder Kael. Sie fragte sich wie das möglich war. Die Soldaten, die der Menschengruppe gegenüber standen, konnte sie nicht zu ordnen. Selbst das Wappen, welches sie auf ihren Rüstungen und Flaggen trugen, erkannte sie nicht. Es war ein roter Wolfskopf auf schwarzem Grund. Octavia wusste  zwar dass das Haus Stark von Angmar einen grauen Wolf auf weißem Grund als Banner trug, aber dieses konnte sie nicht einsortieren  . Auch das Gesicht sagte ihr nichts.
Sie starrte auf die Szenerie,  die eingefroren war. Sie zuckte zusammen, als sie plötzlich die Stimme von Eldarion  hörte, der neben ihr trat: "So haben sich dein Vater und deine Mutter das erste mal getroffen... Nachdem Er mit seiner Armee durch Gondor gezogen war, traf Er auf Sie..".
Nach dem er dies sagte, fingen sich die Menschen an zu bewegen und miteinander zu sprechen. Octavia sah gespannt und irritiert zu.
"...Bitte, wir sind hier nur auf der Durchreise... Die Männer Imrahils haben schon unsere Vorräte geplündert... Wir sind schon lange auf der Flucht und wollen nur eine neue Heimat finden...", flehte die Frau aufgebracht,"...Mein Mann starb für euch und euren Anspruch,  auch nachdem Imrahil die Hauptstadt erobert hatte!'.
Octavia sah nur wie der Mann direkt vor ihr, der scheinbar der Anführer der Soldaten war, sich aufrichtete und erwiderte: "Das ist wahrlich eine erfreuliche, wenn auch traurige Nachricht, unser Ziel seid nicht ihr sondern die Männer vom Usurpator Imrahil die hier unterziehen...", der Anführer der Soldaten ging einen Schritt auf die Frau zu, "...Lasst mich und meine Männer euch nach Angmar begleiten und beschützen!".
"Ich danke euch, mein König!", entgegnete die Frau nur mit einer devoten Verbeugung.
Dann verdunkelte sich wieder die Szenerie und Octavia blickte Eldarion mit offener Kinnlade verwirrt an.
"Wahrscheinlich hast du schon viele der üblen Taten Thurions gehört, aber das war eine seiner guten, die wenig Beachtung fanden...", sagte der junge Mann, "...Er zog mit den Flüchtlingen in den Norden und so kamen sich deine Mutter und er näher... Aber sie ging dann zurück nach Minas-Tirith...".
Octavia dachte sie hörte nicht richtig. Sie wusste auch ganz genau worauf Eldarion anspielen wollte. Wenn das wirklich stimmte, war Thurion der Schrechliche, der Verrückte, ihr Vater. Aber das beudete auch, dass sie das gleiche Blut teilte, welches auch Kiana Vaneryen besaß. Das bedeutete dass sie die Halbschwester von der Königin war. Die Frau, die tausende Menschen tötete. Das konnte nicht sein. Die Frau, die sie über alles verabscheute. Das durfte nicht sein. Sie konnte nicht mit so jemanden verwandt sein.
Auch wenn eine neue Szenerie um sie herum sichtbar wurde, starrte sie weiter Eldarion mit offenem Mund an.
"...Deine Mutter ging nach Minas-Tirith zurück und sie haben sich danach nie wieder gesehen, aber Thir Stark fand während des Ersuches um Frieden und den Aufenthalt in Minas-Tirith die Schwangerschaft deiner Mutter heraus...", erzählte er weiter, "...Thirak, Davos und Kiana selbst denken dass Thurion den Krieg so schnell wie möglich für Kiana  beenden wollte, aber er wusste von ihr gar nichts... Es war wegen dir...".
Im Hintergrund tat sich eine weitere Erinnerung auf und die junge Rebellin konnte sehen, wie Davos mit Thurion sprach und ihm den Brief über die Berichte Thirs übergab. Dann verschwamm das Bild auch wieder und es war nur noch dunkel.
Eldarion wandte sich zu Octavia und nahm ihre Hände in seine.
"Du bist, genau wie Kiana eine Maia und du bist dazu bestimmt sie aufzuhalten...", sagte er, " ...Das ist der Grund warum Melkor mich töten wollte... Er wollte verhindern, dass ich dir die Wahrheit sagen kann und du Kiana aufhältst, die Melkors Vorhaben zu ihrem macht...".
Octavia verstand nicht recht. Melkor? Der Eldarion töten wollte? Sie selbst sollte Kiana aufhalten?
Die junge Frau fühlte sich mit all den neuen Informationen überfordert. Ihre Welt war erschüttert. Sie dachte, sie wusste nicht wirklich wer Thirak und Deloth waren, als sie die Wahrheit über die beiden erfuhr. Nun aber war sie sich nicht mehr sicher, wer sie selbst war. Hasste Kael sie deshalb? Gab er ihr deshalb die Schuld am Tod ihrer Mutter?
Sie fing an sich selber noch mehr zu hassen für das was sie war.
Wahrscheinlich hat Kael recht..., redete sie sich ein. Ihre Augen wurden feucht, wenn sie an das Gesicht ihres Bruders dachte, der er ihr genau jenes sagte. Gedanken auch daran, wie er sie ansah, als sie ihn Schlug und ihm die Schuld für die Ermordung ihres geliebten Deloth gab.
Sie spürte nur wie Eldarion seine Hand auf ihren Kopf legte und alles um sie herum drehte. Dann standen sie wieder im Vorhof der Burg von Carn-dûm. In der selben tristen und trostlosen Umgebung die vorher. Sie fühlte sich leer und starrte Eldarion nur an...

Octavia Sagitta im Vorhof von Carn-dûm...
« Letzte Änderung: 5. Aug 2021, 22:07 von >Darkness< »
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« Antwort #4 am: 2. Dez 2020, 17:00 »
Vorhof der Burg von Carn-dûm(Angmar)

Octavia im Vorhof der Burg von Carn-dûm...

Octavia fühlte sich alles andere als gut.  Sie wollte am liebsten verschwinden oder einfach sterben. Sie verstand die ganze Welt nicht mehr. Ihr Leben war eine einzigw Lüge. Zumindest dachte sie das. Eine Träne kullerte ihr über die Wange und sie starrte Eldarion weiter an. Selbst als Davos sie rief, reagierte sie zunächst nicht darauf. Als er sich aber neben ihr stellte und sie an der Schulter berührte, sie etwas fragte was sie nicht verstand, zuckte sie doch zusammen und wischte sich rasch die Träne von dem Gesicht. Sie bemerkte, dass Eldarion ihr das schwarze Stück Stoff in die Hand gedrückt hat, welches er vorher in den seinen hielt.
"Das habe ich damals von dem Schlachtfeld, als dein Vater getötet wurde...", sagte er noch und ging. Die junge Frau verstand nicht was er meinte.
Als sie sich zu Davos wandte, sah sie dicht hinter ihm vier weitere Personen stehen: Eine Frau, mit dunklen Haar in etwa im Alter von dreißig und 3 weitere Männer. Zwei ältere und einer der vielleicht Anfang zwanzig war.
Davos schien die ganze Zeit etwas zu Octavia zu sagen, doch sie konnte die Worte noch gar nicht aufnehmen. Ihr Kopf war voll mit den Ereignissen von zuvor.
Kurz kamen ihr die Erinnerungen an Deloths Hinrichtung in den Kopf. Er wurde von Barnolf und seinen fanatischen Kumpanen hingerichtet, weil er aus einem Land im Osten kam un ihm Verrat unterstellt wurde. Dabei war doch sie die Verräterin. Immerhin teilte sie das selbe Blut mit der Königin, die so viel Leid verursachte. Wenn jemand sterben musste war Octavia selbst das und nicht Deloth.
Sie dachte wieder an ihren Bruder der sie hasste, aber doch eigentlich alles für sie getan hatte.
Ich wünschte du wärst jetzt hier bei mir, großer Bruder..., dachte sich die junge Rebellin. Während sie leer auf eine Stelle starrte, kniff sie sich selbst feste in den Oberarm, um von den Gedanken und den unfassbaren inneren Schmerzen abzulenken.
Sie sie zu Davos auf, der mehrere male ihren Namen wiederholte.
"Ähm, ja was gibt es?", fragte sie. Davos blickte sie daraufhin nur irritiert an und sagte: "Na, der Brief, bitte gib ihn Frau Lynn Stark!".
Dabei deutete er auf die dunkelhaarige, deutlich größere Frau. Natürlich. Der Brief... Fast hatte sie den eigentlichen Auftrag schon vergessen. Sie suchte in ihrer Tasche das Scheifstück heraus und übergab es Davos, der es sofort der Frau weitereeichte, die scheinbar Lynn Lynn Stark hieß.
"Das sind die beunruhigende Nachrichten...", sagte Lynn, "... Wenn die Truppen aus Minas-Tirith wirklich demnächst eintreffen, sollten wir alle vorbereitet sein...".
Octavia sah die Frau aus dem Hause Stark skeptisch an. Warum las sie den Brief hier draußen. Überall befanden sich Wachen und Soldaten der Krone. Nebenan in der Burg saß der Statthalter und Legat von Carn-dûm. Er konnte alles mitanhören, wenn sie nicht vorsichtig waren.
"Meinst du es ist richtig den Brief hier draußen zu lesen...", rutschte es Octavia heraus und ignorierte dabei jegliche Höflichkeitsformen,"...Unsere Feinde könnten alles mit anhören!".
Lynn Stark lächelte sie daraufhin nur an, was Octavia total irritierte. Ihr war in dieser Situation überhaupt nicht zum Lachen zu mute.
"Ich verzeih dir jegliche unhöfliche Umgangsformen, der ehemaligen Herrin von Carn-dûm gegenüber", fing sie an, "...Du bist jung und verstehst noch nicht viel vom Leben...".
Diese Worte verärgerte Octavia zutiefst, aber sie verkniff sich eine Antwort darauf. Sie wollte nicht für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen und das Vorhaben der Rebellen gefährden. Auch dachte sie daran, dass Lynn die Halbschwester Thiraks war.
"...Es ist egal wo ich mich befinde, die Königin lässt mich beobachten, deshalb ist es hier unauffälliger...", sagte Lynn noch, "...Ich werde unserem Informaten bei Daskina-Rebellen Bescheid geben, dass sie sich bereithalten sollen... Wie ich hörte war der Vorfall ein Missverständnis...".
Die junge Rebellin wusste sofort worauf Lynn Lynn Stark anspielte, als sie das Sort "Vorfall" stark betonte. Sie horchte auf als sie den Informanten bei den Daskina-Rebellen erwähnte. Mit dem Informanten konnte sie auch nur Thirak meinen!
"Thirak hat dich also informiert?", wollte Octavia wissen. Die Frau aus dem Hause Stark sah sie  verwirrt an.  Octavia erzählte bedenkenlos weiter: "Er hat mir davon erzählt, dass er mit Carn-dûm in Verbindung steht, aber dass er direkt mit der ehemaligen Herrin und somit seiner Halbschwester Kontakt hat, erwähnte er nicht...".
Die junge Frau erschrak, als Lynn sie am Arm griff und ihr nahe trat. "Hey...", wollte sie auf ihre Schmerzen aufmerksam machen, doch Lynn interessierte sich wohl kaum dafür. "Ist es wahr?", fragte sie aufdringlich, "Er ist es und du hast mit ihm gesprochen?".
Vorsichtig und aufgeregt nickte sie ihr zu.
"Also lebt er noch, ich dachte schon er währe tot...", seufzte sie und ließ ihren Arm los, "...Dann seid ihr hier nicht sicher und ihr solltet sofort aufbrechen... Es gibt viele Ohren hier, denen es mehr als interessiert...".
Octavia verstand die ganze Aufregung nicht. Natürlich hatte auch Thirak angedeutet, dass es für ihn gefährlich war. Sie rieb sich den Arm den Lynn vorher noch fest in ihrer Hand hielt.
"...Ihr und die anderen Rebellen werden informiert werden und ich wünsche euch eine angenehme Reise...", sagte die ehemalige Herrin Carn-dûms, bevor sie sich plötzlich umdrehte und ging. Die junge Rebellin sah ihr noch eine Weile hinterher und dann zu Davos.
"Sie hat recht, lass uns zurück gehen...", sagte er deutlich ernst. Octavia gefiel diese ganze Situation nicht. Plötzlich machten sie alle große Sorgen. Aber sie wollte nicht diskutieren, nickte Davos nur zu und folgte ihm nach draußen. Sie hatten noch eine lange Reise vor sich zurück zum Utarra-Rebellenlager. Ein lautes Seufzen kam tief aus ihrer Brust, wenn sie an den Weg dachte. Sie wollte sich lieber etwas ausruhen bevor es weiterging. Aber immerhin hatten sie ja ihre Pferde außerhalb der Stadt stehen. Sie versuchte mit Davos Schritten mitzuhalten, der es sehr eilig hatte. Es war nicht so dass sie nicht konnte, doch die Erkenntnisse von Eldarion lagen noch immer schwer auf ihren Schultern. Die Sonne ging mittlerweile unter und es wurde langsam dunkel. Als sie über den Markt huschten, hörte Octavia nur ein Rufen hinter sich. Sie wandte sich der Stimme zu und erblickte sechs Männer, die in Kapuzen und Umhängen gehüllt waren.
"Wir haben euch schon heute Mittag hier auf dem Markt herumschleichen sehen und eben wart ihr bei Frau Stark, warum?", fragte einer der Männer äußerst unfreundlich.
Davos machte eine Geste und sagte den Männern, dass sie sich beruhigen sollten, da sie nur Wanderer auf der Durchreise waren, die nun wieder aufbrachen. Die Männer schienen sich damit aber nicht zufrieden zu geben: "Ich glaube dir nicht alter Mann...", sagte er giftig, "...Wenn ihr Frau Stark oder den anderen etwas anhängen wollt, dann seid ihr hier falsch!".
Sofort entgegnete Davos: "Ach nein, wir sind auf ihrer Seite...".
Er kramte in seiner Tasche herum und zeigte ein Siegel, welches eine Spiralförmige Sonne abbildet, die mit zwei Monden und einem Planten der für Arda stand und somit das Symbol der Utarra-Rebellen war.
So ganz zufrieden schien sich der Mann nicht zu geben, da er Octavia mit vorstehenden Lippen betrachtete.
"Warum hast du dann ein Mädchen dabei, die aussieht als würde sie aus Minas-Tirith kommen und die Königin verehren?", fragte der Mann dreist und deutete auf das Stück Stoff, welches sie noch in ihren Händen hielt. Diesmal war es nur etwas ausgebreitet und zeigte einen roten Wolfskopf auf schwarzen Grund. Das Banner von Thurion! Kianas Vater! Und dieser hatte im Norden Mittelerdes sowieso keinen guten Ruf mehr. Selbst nach dessen Tod.
Octavia war leicht schockiert. Es war ja nicht genug, dass sie mit Kiana Vaneryen verwandt war, da sagte der Mann so etwas.
Ihre Fassungslosigkeit ließ sie keine Worte dazu finden. Sie schluckte und sah sichtlich getroffen zu Davos rüber, der ebenfalls erschrocken auf die Flagge sah und dann zu den Männern. Octavia wollte den Männern am liebsten eine Abreibung verpassen, doch sie wusste, dass ein Kampf ihre Inhaftierung bedeutete und das war Fatal. Sie fühlte sich hilflos wie schon lange nicht mehr in ihrem Leben.
Davos drückte ihr das Banner in die Hände und deutete ihr an es wegzustecken und versuchte die Männer zu überzeugen wegzugehen. Die junge Frau bekam davon wenig mit. Sie war in ihren einen Gedanken, wollte nur noch weg von dort. Der einzige Vorteil an einem Kampf war, dass die Schmerzen sie von den Gedanken ablenken würden. Schon einmal war diese doch recht skurrile Methode hilfreich gewesen. Aber so durfte sie nicht denken. Das Vorhaben der Utarra-Rebellen war wichtiger!
Erst als Wachen der Stadt auf sie zu kamen, rannten die Männer weg. Davos griff Octavia am Arm und sie wurde von ihm nach draußen zu ihren Pferden gezogen... Wahrscheinlich wollte er möglichen Ärger entkommen. Außerhalb der Stadt stieg die junge Frau emotionslos auf ihr Pferd und ritt voran...


Octavia Sagitta und Davos Schneewert auf dem Weg von Carn-dûm zurück zum Utarra-Rebellenlager...
« Letzte Änderung: 4. Feb 2021, 12:07 von >Darkness< »
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Darkayah

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Carn-dûm (Angmar)
« Antwort #5 am: 15. Jun 2021, 08:58 »
Carn-dûm (Angmar)

Octavia von den Bergen der Ered-Luin + Umgebung nach Carn-dûm...


Octavia dachte den ganzen Flug auf den Rücken von dem schwarzen Drachen Ancalagon an nichts. Wäre sie in einem normalen Zustand, hätte sie wahrscheinlich große Aufregung verspürt. Dor junge Frau fühlte sich aber mehr als leer. Sie fühlte sich fehl am Platz zu den geretteten zu gehören. Warum hatte Thirak sie überhaupt gerettet? Immerhin wollte sie ihn noch vor nicht allzu langer Zeit den Titel absprechen und sogar tot sehen. Er hatte jeden Grund dazu sie in der Bucht sterben zu lassen. Doch er tat es nicht. War es deshalb, warum alle ihn als König wollen? Weil er trotz allem Gütig war? Sie verstand die ganze Welt einfach nicht mehr.
Octavia saß den ganzen Flug über hinter Thirak und klammerte sich an ihn fest. Hinter ihr befand sich Gwyneth, die von Indro notgedrungen festgehalten wurde der Hinter ihr saß. Er war der einzige, der zwischendurch etwas zu der verletzten Frau sagte und ihr Mut machte. Hinter Indro saß Kael.
Octavia war heilfroh, als endlich die große Festung von Carn-dûm in Sichtweite war. Sie war mehr als erschöpft und musste sich ausruhen.
Schon einmal besuchte sie im Auftrag von Indro den Ort. Gute Erinnerungen verband sie damit nicht unbedingt, da sie dort auch die Identität über ihren Vater Thurion erfuhr.
Der Drache landete sanft außerhalb der äußersten Mauern, sodass alle absteigen konnten. Thirak schickte den Drachen mit einem Klaps wieder in die Freiheit, sodass er weit in Richtung Süden flog.
Auch während sie in die Festungsstadt hineingingen und schließlich in der Burg waren, redeten alle kein Wort miteinander.
Octavia wurde von einer Wache ein relativ geräumiges Zimmer zur Verfügung gestellt. Nachdem sie sich gewaschen hatte zögerte sie auch nicht lange um sich auf das Bett fallen zu lassen und endlich zu schlafen. Das war das was sie brauchte. Über den Rest machte sie sich am morgigen Tag Gedanken.

Octavia wurde nach einigen Tagen zu Thirak gebracht. Tardon führte sie zum Thronsaal von Carn-dûm. Dort in der großen Halle stand ein langer Tisch. Thirak saß dort mittig. Zu seiner rechten saßen ihr Bruder Kael, Lynn Stark und Eldarion. Octavia kannte sie bereits schon. An seiner linken Seite saßen verschiedene Würdenträger aus Angmar und Arnor. Octavia konnte sich schon denken, worauf das hinaus lief.
"Octavia Sagitta, Tochter des Thurion und Herrin über die Gonodwaith…", erhob Thirak seine raue Stimme. "...Wir haben uns alle hier darüber beraten, wie es mit jedem einzelnen weitergehen soll… Es gibt sicher welche, für die die einzige gerechte Strafe der Tod ist, für alle die Gonodwaith fanatischen unterstützen… Aber was bringt uns die Gerechtigkeit, wenn uns die Barmherzigkeit fehlt… Lange genug beherrschte Tod und Leid das ganze Reich… Und angesichts der Bedrohung durch die Orks, die auf uns alle zukommen wird, ist jeder Tote ein unnötiger Verlust… Sogar  wir nicht einmal wissen, woher diese Bedrohung kommt und was sie auslöst…".
Octavia schwieg zunächst nur. Sie konnte aber die Bedrückung selbst aus Thiraks stimme heraushören. Sie fragte sich warum er so traurig wirkte, sagte es aber nicht zu fragen.
"Als König des Nordens obliegt das Wohl des Volkes von Angmar und Arnor in meinem Händen, deshalb biete ich jedem an hier im Norden bleiben zu dürfen, solange er sich der neuen Ordnung fügt. Auf eine Person trifft dies leider  nicht zu. Glaub mir Octavia, ich habe versucht für dich zu sprechen, aber ich wurde von den anderen überstimmt und aufgrund der vorherigen Lage ist es auch nicht ganz verwerflich…", sagte Thirak weiter.
Octavia konnte sich denken, dass sie ganz sicher damit gemeint war. Doch was war die Strafe? Sollte sie nun hingerichtet werden ? Das war womöglich das einfachere Übel. Die ganze Ablehnung die sie in Carn-dûm erlebte, egal ob von Kael oder sonst wen, war sowieso nicht auszuhalten. Da wollte sie lieber sterben. Dann hatte sie das schreckliche Leben hinter sich.
"Deshalb verbannen ich, Thirak Eisen -geborener Anaryon Vaneryen, rechtmäßiger Erbe des Thrones von Mittelerde, König des Nordens und Beschützer von Eriador-, dich, Octavia Sagitta, aus Angmar und Arnor bis das Reich von Mittelerde wieder vereint ist!".
"W-was?!", platzte es ihr heraus. Mit einer solchen Entscheidung hatte sie nie im Leben gerechnet. All die Würdenträger Arnors und Angmars sahen strafenden auf sie. Selbst Lynn. Einzig und alleine Kael senkte seinen Blick und sah nur auf den Tisch. Thirak hatte nur seinem traurigen Ausdruck im Gesicht.
"Das könnt ihr nicht machen… W-wo soll ich denn hin?", entgegnete sie nur verzweifelt.
"Kianas Herrschaft ist zu Ende… Es ist für dich nicht mehr gefährlich in Mittelerde. Im Süden und Osten kennt dich keiner…", erwiderte Thirak ruhig.
"Kael, du kannst das doch nicht wollen?",, sprach sie ihren Bruder direkt an. Er schüttelte nur den Kopf.
"Ach komm… Du willst mich irgendwo dort draußen zurücklassen?", hakte sie weiter nach.
"Ja… Es ist zu deinem und unserem besten…", sagte er dann. "Wir haben jetzt die Möglichkeit eine zweite Chance zu bekommen und etwas größeres aufzubauen… Die machst du nicht kaputt...".
"Wir sind doch jetzt alle hier und niemand lehnt sich gegen irgendjemanden auf… Und was ist mit meinen inneren Kräften? Ihr braucht meine Stärke dich, wenn ihr bestehen wollt! Wie kann das etwas schlechtes sein?", beharrte sie weiter auf ihren Verbleib.
"Du hast nichts aus den vergangenen Dingen  gelernt… und genau deshalb musst du gehen…", sagte Kael nur.
Sie nickte ihm nur trotzig zu. Gleichzeitig füllten sich ihre Augen mit Tränen.
"Na schön…", sagte sie nur, während sie sich umdrehte und gehen wollte. "Ich hätte ohnehin einfach vor Minhiriath sterben sollen…".
"Octavia!", rief Kael, sodass sie stehen blieb. Sie seufzte und hoffte darauf, dass ihr Bruder sich doch noch unentschied.
"Meine Schwester starb schon vor einer langen Zeit… Du bist nicht mehr meine Verantwortung!", sagte er.
Das waren nicht die Worte die sie hören wollte. Dann verließ sie den Thronsaal und versuchte die Ttänrn zu unterdrücken.

Niedergeschlagen ging Octavia den langen Korridor der Burg entlang, um zurück zu ihrem Zimmer zu gelangen. Dabei traf sie auf Tardon, der sie ansprach, was sie aber kaum mitbekam. Die Stimme in ihrem Kopf war zu laut. Immer wieder sagte diese dunkle Stimme, dass Octavia nichts Wert war und nicht gewollt war. Dass der einzige Ausweg der Tod und die Dunkelheit war.
Dann sah sie zu Tardon, der sie besorgt und ängstlich ansah. “Los, schlag mich!”, forderte sie ihn auf. Der junge Mann sah sie irritiert an. “Was?”.
Vielleicht hatte sie so die Hoffnung, dass die Stimme aus ihrem Kopf für den Moment verschwand.
“Kämpfe gegen mich!”, sagte Octavia fiebrig. Tardon rührte sich aber nicht, sondern blickte irritiert drein. Daraufhin schlug Octavia ihn mitten auf die Nase. “Komm schon, sei kein Feigling!”, forderte sie ihn wieder auf. Es dauerte nicht lange und sie kämpften eine Weile gegeneinander, wobei Tardon eher nur ihre Schläge abwehrte. Als Er in einem Moment auswich, schlug sie voll gegen die Wand. Ihre ganze Hand schmerzte, gab ihr aber gleichzeitig das Gefühl doch noch etwas zu spüren. Mehrere Male schlug sie weiter gegen die Wand, bis ihre Hand blutete. Alles um sie herum verstummte und verschwand in gewisser Weise.
“Octavia, ist alles in Ordnung?”, fragte Tardon besorgt nach. Octavia antwortete nicht. Tardon wickelte ihre Hand dennoch in einem Stofftuch ein, um die Blutung zu stoppen. Dann ging sie einfach ohne etwas zu sagen weiter.

Sie blieb vor einem Raum stehen, in dem sie Phelan, Galador und Valarya sah, die sich miteinander unterhielten. Von ihnen bemerkte es niemand, dass sie dort stand. Vorsichtig betrat sie den großen Raum und hörte ihnen zu.
Phelan lehnte sich erschöpft stöhnend  aus einem großen Fenster: "Endlich ist der ganze Spuk vorbei… Zum Glück dürfen wir alle hier bleiben… Von hier aus können wir ein neues Leben beginnen”, sagte er erleichtert. “Und wenn Thirak erst einmal auf den Thron von Mittelerde sitzt, wird es eine bessere Welt werden!".
Valarya stellte sich neben ihn und lehnte sich an den Mann an. Galador stand nachdenklich hinter Phelan, blickte auch hinaus und hatte einen Becher Wein in der Hand.
"Die letzte Zeit war schlimm genug, da ist träumen wohl erlaubt ...", sagte er nachdenklich.
"Ich bin davon überzeugt, dass es von nun an besser wird!", bestärkte sie ihren geliebten Phelan.
 Octavia hatte das Gefühl, sie musste sich übergeben. Solch eine schnulzige Einstellung sorgte dafür dass ihr schlecht wurde. Wie konnten sie nur so naiv sein und denken dass nun alles besser war, nachdem sich Octavia für sie alle aufopferte, damit sie in den Minen leben konnten.
"Dann bist du noch Dümmer als er!", rief sie lauter, während sie weiter in das Zimmer stampfte. Das alles stimmte sie wütend. Alle drei drehten sich erschrocken zu Octavia. Sie fühlten sich wohl erwischt und sahen nicht begeistert drein.
"Tardon lässt wohl Leute hier herumlaufen, die es nicht dürften… Obwohl er beauftragt wurde auf Gonodwaith aufzupassem...", sagte Valarya entsetzt.
"Ich wurde zu Thirak gebracht, da er mit mir sprechen wollte… Aber schön dass ihr alle als Verräter hier bleiben dürft und ich gehen muss!", entgegnete Octavia zornig.
Phelan humpelte verletzt einige Schritte auf sie zu. Dann lehnte er sich an einem der Tische in diesem Raum.
"Er hat das nicht alleine entschieden… Es ist für uns alle besser… Und ich denke gehen zu müssen ist noch die mildere Strafe…", sagte Phelan.
"Strafe…”, wiederholte sie das Wort in einem arroganten Ton. Dann wurde sie duetlich lauter: “Denkst du ernsthaft du bist besser als ich, Phelan? Wir haben vierhunderdreiundzwanzig Leute vor Minhiriath verloren… Der erste der Gefallen war, war Aurelius… Bekam einen Bolzen direkt in den Schädel…  Was wohl unser Freund Davos dazu sagen würde, wenn er noch leben würde…".
Phelan wurde sauer. Gleichzeitig traurig. Er versprach auch Davos damals auf den Jungen aufzupassen, da seine Eltern nicht mit in die Mine durften. Octavia erkannte das.
"Phelan du solltest dich hinlegen…", sagte Valarya und wollte damit die Situation beenden.
"Octavia, es reicht…", mahnte Galador nur um Valarya zu unterstützen. Octavia schnaubte nur trotzig.
"Ich habe deine Mutter geliebt Octavia… Ich habe dich und deinen Bruder geliebt, als wärt ihr meine eigenen Kinder gewesen! Ich habe gehofft, dass ich dir den richtigen Weg zeigen kann, als Tochter eines dunklen Maia…”, presste Phelan mit aller Kraft hervor. “Aber du hast dich für seinen Weg entschieden… Du hast dich entschieden genauso zu werden wie er… Genau wie Kiana… Ein Monster… Nichts unterscheidet euch noch!".
"Ach, und dann glaubst du Thirak wird nicht so? Er hat das gleiche Blut!", verteidigte Octavia sich nur.
"Thirak ist anders… Er hat Werte… Er hat die Krone abgelegt um sein Volk zu beschützen, um gegen Melkor zu kämpfen… Er hat auf seine rechtmäßigen Ansprüche verzichtet, um ein weiteres Massaker zu verhindern, als er wusste dass Kiana jeden töten würde der sich ihr in den Weg stellt… Aber du…", Phelan hörte sich mehr als wütend dabei an. "Du hast darauf bestanden die Anführerin zu sein… Hast dir selbst die Krone aufgesetzt, die dir in keinster Weise zusteht… Du hättest alle die getötet, die dich lieben… Du hast all die Menschen in das Gemetzel geführt!".
"Es war nur ein Gemetzel weil du uns verraten hast!", verteidigte sie weiter ihre Taten. Dabei klang sie äußerst giftig. Für die war es fast amüsant, wie Phelan ihr die Schuld zu schob.
"Mir wurde versprochen dass ihr euch ergeben dürft… Ich hatte ausgehandelt dass wir uns Arnor teilen! Kael kann das bezeugen… Er kam noch zu uns nach Minhiriath, als du vergiftet warst...", verteidigte sich Phelan nun.
"Das wurde dir versprochen?! Von wem wurde das versprochen ?! Von welchem Irren bitte?!", keifte sie ihn an. Sie konnte echt nicht glauben, dass er so naiv war Luthia zu glauben.
"Alles was ich in dieser schlimmen Zeit getan habe, habe ich für mein Volk getan!", sagte Octavia weiter.
Phelan hustete nur, während Valarya und Galador schwiegen.
"Bin ich ein Monster? Ja und ob ich eins bin… Genau wie ihr beide welche seid!", dabei deutete die junge Maia auf Galador und Phelan.
"Der Mann der Kiana geiletet hatte und mir dann später vorgeschlagen hatte Menschen zu essen und sein Verbündeter, der das zu verantworten hat, dass tausende von Menschen in den Trümmern von Minas-Tirith gestorben sind, weil er zu egoistisch war die Nachricht über meine Geburt an meinem Vater zu schicken und damit vierzehn Jahre später alle verdammt hat!".
 "Octavia es reicht jetzt…", mahnte Valarya wieder.
"Denkst du wirklich du wärst besser als ich Phelan? Glaubst du, du hast aus deinen Fehlern gelernt?", keifte Octavia total aufgebracht. Sie war nun so wütend, dass sie sich zusammenreißen musste, ihm nicht an die Gurgel zu springen. "Wenn es nach dir gegangen wäre, wäre Gonodwaith in diesen Minen verhungert! Du warst zu schwach, um das zu tun was getan werden musste… Dann bist du weggelaufen… Wurdest zum Verräter und hast dich mit einem Abkommen unserer Feinde eingelassen, von dem du wusstest, dass er ihn nicht einhalten würde und schiebst es dann mir in die Schuhe!".
"Du hättest nicht Krieg führen müssen… du hättest die Farm nicht abbrennen müssen…" entgegnete Phelsn nun selbst wütend. "Das hast du alles aus Machtgier gemacht… Aus Eitelkeit… Du warst verloren… Genauso wie du es jetzt noch bist! Die Dunkelheit hat dein armes kleines Herz schon zu stark verführt...".
Dann hustete Phelan und spuckte Blut. Sogar auf Octavia, die daraufhin auch verstummte. Valarya und Galador halfen ihm irgendwie.
"Hol Hilfe…Los!", forderte Valarya sie auf. Doch Octavia blieb regungslos stehen sah nur dabei zu. Valarya rieg selbst nach hilfe, während Galador ihn abstürzte Tardon kam anschließend an und sah die blutverschmierte Octavia entsetzt an. Sie hatte das Gefühl, als dachte er, sie hätte etwas getan. Doch das hatte sie nicht. Sie hatte ihn nur mit der Wahrheit konfrontiert.
"Sein Kampf ist vorbei..", sagte Octavia nur kalt und verließ den Raum wieder. Sie wollte es nicht mit ansehen und das Blut des Verräters wieder von ihrem Gesicht waschen.

Octavia war mit anderen Gonodwaith Mitgliedern in einem großen Saal festgesetzt, um weitere Eskalationen zu vermeiden und in Ruhe die anderen Mitglieder von Gonodwaith und Luthias Anhängerschaft zu verurteilen. Octavia war es bewusst, dass allen anderen ja keine wirkliche Strafe erwartete. So wurde es ihr ja schon gesagt. Unter den Anwesenden waren unter anderem Tardon, Galador und Valarya. Phelan lag im Krankenflügel der Burg.
Octavia lag auf einem der Tusche, während sie hoffte dass die Zeit schneller verging. Obwohl Valarya wahrscheinlich Grund genug hatte Octavia zu hassen, ließ sie sich von Tardon überzeugen, ihr etwas zu Essen zu reichen. Octavia lehnte aber dankend ab.
Sie trat mehrere male gegen das Tor in der Hoffnung dass es aufging.
Tardon machte sich mittlerweile große Sorgen um sie, weil Octavia oft einfach abwesend wirkte oder absichtlich gegen Wände schlug.
"Hey, ist alles in Ordnung?, fragte er nach.
"Was denkst du denn?!", fauchte sie ihn an.
"Das ist zwecklos… Mein Vater hat mir mal erzählt wie diese Türen…", wollte gerade einer sagen, der der Sohn einer derer war, die die unterirdischen Felder gepflegt hatten. Doch Octavia unterbrach ihn einzig und allein um zu provozieren: " Dein Vater war auch ein Feigling!".
Der junge Mann erhob sich. "Mein Vater… Hat uns alle gerettet, als er versucht hatte die Farmen am laufen zu erhalten…", sagte er nur getroffen.
"Nein, das habe ICH getan…", sagte Octavia verärgert und lief auf die Gruppe der Anwesenden zu. "...Seht euch doch an...Ich habe euch allen zu Krieger von Gonodwaith gemacht… Zu Kämpfern… Ich habe euch allen etwas gegeben, an was ihr glauben könnt. Und was seid ihr jetzt? Feiglinge, die auf ein Urteil warten!".
Es dauerte nicht lange und Octavia war umzingelt von den zehn Anwesenden. Der erste Schlag ging schon direkt in ihr Gesicht, sodass  ihre Lippe aufplatzte. Auch wenn es schmerzte, gefiel ihr es. Es gab ihr wieder das Gefühl etwas zu fühlen. Nicht mehr nur diese unendliche leere in ihrem Herzrn. Sie schlug den Mann zurück, wurde dann von dem nächsten festgehalten, gegen den sie sich schnell wehrte. Den nächsten gab sie einen tritt in die Magengrube und warf ihn gegen die Tischkante.
Tardon rief immer wieder im Hintergrund, dass sie aufhören sollten, als eine regelrechte Schlägerei zwischen Octavia und den anderen ausbrach. Doch niemand hörte auf ihn. Galador und Valarya blieben sitzen und sahen sich das Schauspiel kopfschüttelnd an.
Dann bekam Octavia einen Tritt in den Rücken, sodass sie auf die Knie ging und wurde gegen die Wand geschleudert, wo sie auch direkt mit dem Kopf aufschlug. Das Blut triefte schon aus ihrem Mund heraus.
"Galador, mach dass es aufhört!", rief Tardon nur, der versuchte die anderen aufzuhalten. Dann wurde Octavia zu Boden geworfen und bekam mehrere Tritte ab. Trotz der Schmerzen musste Octavia fast schon lachen. Sie bekam es doch wieder hin, dass aus den Gonodwaith Mitgliedern Kämpfer wurden, so wie sie es ihnen beigebracht hatte.
"Ihr gibt ihr was sie will, seht ihr das denn nicht!", rief Tardon nur verzweifelt.
Octavia bekam immer weiter Tritte ab, bis einer von ihnen Octavia an den Haaren hoch zog und ein Messer, welches er an ihren Hals hielt.
"Die Königin ist tot!", sagte der Mann nur außer Atem.
Octavia kam das alles gelegen. Leben? Wozu? Sie hatte doch sowieso alles und jeden verloren den sie liebte. Alle hassten sie jetzt. Deshalb streckte sie den Hals sogar noch nach oben, um diesen frei zu legen als sie die Klinge an ihrem Hals spürte.
"Warte!", rief Galador. "Lass sie mit dem Leben was sie geworden ist… Das wird schon genug Strafe sein…".
Der Mann zögerte sie loszulassen, schubste sie aber dann nach vorne.
"Feigling…", presste Octavia nur heraus. Sie lief in die Mitte von allen. "I-ihr wollt Absolution? Dann nehmt sie euch! Nehmt sie euch!".
Mit ausgestreckten Armen lief sie in der Runde. Alle sahen sie nur verwirrt und fast schon angeekelt an, bis sie sich von ihr einfach abwandten und sich wieder auf ihre Plätze setzten.
"Bitte!", rief Octavia zunächst, ließ sich auf ihre Knie fallen und flehte dann weiter, "Bitte.. Bitte… Macht es…".
Sie war mittlerweile auf allen vierten und schlug einmal auf den Boden, als sie feststellen musste, dass sie niemand mehr beachtete. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, als sie bemerkte dass es alles nichts brachte und sie damit leben musste was sie nun war und was passierte.
Niemand liebt dich hier… Niemand will dich hier…, sagte die dunkle Stimme in ihrem Kopf. Das machte es nicht besser. Hatten alle recht und sie war einfach verrückt geworden? Sie wollte einfach nur sterben, sodass das alles aufhörte.

Als sie am nächsten Tag ihre Sachen zusammen packte, war sie noch von Blutergüssen übersät. Tatsächlich nahm sie noch kurz vorher die schwarze Krone von Mittelerde mit sich. Einmal zur Absicherung auf jeden Fall zurückkehren zu können und  weil die dunkle Stimme in ihren Kopf ihr dazu riet.
Tardon begleitete sie noch zu dem Tor der der Festungsstadt von Carn-dûm.
"Ich wünschte du könntest bleiben… Oder ich könnte mit dir...", sagte er nur liebevoll. Octavia lächelte ihm nur zu.
"Du bist hier viel besser aufgehoben…", entgegnete sie nur. Er war der einzige, der ihr nichts übel nahm.
"Octavia!", hörte sie die Stimme von Thirak plötzlich.
"Gut...Dann werde ich mich mal wieder an die Arbeit machen…", sagte Tardon schweren Herzens und umarmte die junge Maia noch einmal. "Ich denke wir sehen uns nicht wieder?".
"Wenn ich mich nicht wieder Hals über Kopf in die nächsten Probleme reite, dann schon… Du musst mir versprechen dass wir uns wiedersehen!", erwiderte sie traurig. Er nickte ihr zu und ging wieder in die Festungsstadt hinein.
"Du sollst wissen, dass ich weiß, wie schwierig das alles ist  und wie hart es für dich sein muss...", fing Thirak ruhig an, der inzwischen bei ihr stand.
"Ach...Ich fühle nichts…", sprach sie sich selbst ihre Gefühle ab und wollte dabei möglichst hart und gleichgültig wirken.
"Auch wenn du nach außen so wirken willst, glaube ich dir nicht ganz…", entgegnete er nur. Bevor Octavia etwas sagen konnte, holte er etwas aus seiner Tasche hervor. Es war das schwarze Buch von Thurion, welches sie in den Minen bei sich hatte.
"Das hattest du vergessen mitzunehmen! Ich habe es noch in deinem Gemach gefunden...", dabei überreichte er ihr das Buch.
"Sollte ich das mitnehmen?", fragte sie ungläubig, als sie es entgegennahm. Scheinbar waren alle Worte darin verdammt dazu, die Welt in  Chaos zu stürzen.
"Ich kann mir vorstellen, dass dir die Worte geholfen haben, alle von Gonodwaith zu vereinen und zu retten…", sagte er. "...Wenn du zu viel Gnade zeigst, fürchten dich die Menschen  nicht… Und wenn sie dich nicht fürchten, folgen sie dir nicht…".
Octavia sah erstaunt zu ihm auf. Es war ein Zitat aus dem Buch von Thurion. Es waren die Worte ihres Vaters.
"Das war das was du gelesen hattest… Doch du hast die letzten Seiten nicht gelesen, weil sie gefehlt haben… Davos nahm sie heraus, um sie mir zu zeigen, als er überzeugt davon war, dass  Thurion den Krieg für Kiana beenden wollte…", sagte Thirak ruhig und deutete auf die losen Seiten die aus dem Buch herausragten. Als Octavia das Buch öffnete und die erste Seite überflog, sah sie direkt Worte die über die Rückkehr zur Familie handelten und darum die Familie zu beschützen.
Die junge Frau packte das Buch dann in ihre Tasche. Sie hatte die ganze Zeit Tränen in den Augen. Thirak war noch so gütig zu ihr, obwohl er es nicht musste. Sie hat ihn noch vor kurzem als Feind betitelt, wollte ihn am liebsten tot sehen.
"Du solltest eigentlich bei deiner Familie sein… Bei Kael, Phelan, Indro und... Mir… Ich sollte bei dir sein… Ich weiß nicht, was ich noch für dich tun kann… Oder noch etwas habe, um es dir geben zu können…", sagte er nur traurig.
"Gib mir eine andere Lösung…", entgegnete sie nur, während ihr wieder die Tränen über die Wangen liefen.
"Du weißt, dass ich das nicht kann…", antwortete er nur. "...Ich hatte dich darum gebeten Frieden zu schließen, damit du dein Volk retten kannst… Und indem du gehst, kannst du die übrigen retten… Andere haben härtere Strafen gefordert.".
Octavia seufzte nur, wobei das eher ein Schluchzen war. Es brachte nichts. Bevor sie auf ihr Pferd stieg, kam Thirak noch einmal auf sie zu und nahm ihre Hände in die Seine, was die junge Frau nur sentimentaler als ohnehin schon werden ließ.
"Ich liebe dich... glaub mir… Und dein Bruder liebt dich auch… Wir werden uns wiedersehen!", sagte er nur. Daraufhin umarmte er sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie wünschte sich ihr Bruder wäre auch noch da und würde sie wenigstens verabschieden. Octavia wollte Thirak am liebsten überhaupt nicht mehr loslassen und krallte sich förmlich an ihm. Gleichzeitig bekam sie dadurch nur mehr ein schlechtes gewissen, nachdem sie Thirak selbst in Carn-dûm noch vor Phelan schlecht redete. Das führte nur dazu, dass mehr Tränen flossen, auch während sie auf ihr Pferd stieg.
Thirak berührte sie noch einmal am Bein und streichelte es. Er lächelte Octavia sanft entgegen. Trotz seines freundlichen Ausdruckes, behielt er auf etwas Trauriges. Seine Augen waren ebenfalls feucht, von Tränen getränkt.
"Manchmal ist das Ende der Welt besser als alles andere…", hauchte er noch hervor. "...Ich weiß das selbst am besten…".
Die junge Frau warf ihm nur einen betrübten Blick zu und wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Ihr war bewusst, dass er seine Flucht nach Arnor meinte, nachdem Kiana Minas-Tirith zerstört hatte. Sie kam sich so oder so erbärmlich genug vor, dass sie die ganze Zeit weinte.
Die junge Maia wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht um die Tränen zu entfernen.
"Willst du nicht dein Schwert wieder haben?", fragte sie ihn mit gebrochener Stimme. Er schüttelte daraufhin nur den Kopf.
"Es soll dir auf deinem Weg dienen, wenn du es gebrauchen solltest und musst…",  antwortete er. Gleichzeitig erinnerte sie sich daran, dass sie ja selbst die schwarze Krone stahl, um ihre Rückkehr abzusichern was das Angebot das Schwert zurückzugeben Paradox wirken ließ. Octavia bekam ein schlechtes Gewissen. Sie spielte kurz mit dem Gedanken die Krone ihm wieder zu überreichen, doch irgendetwas in ihr weigerte sich, sodass sie sie doch mit sich nahm.
Dann griff sie die Zügel fest in ihre Hände und ritt  los in Richtung Süden. Wohin wusste sie nicht genau. Dabei drehte sie sich ein paar mal um und sah Thirak da stehen, der mit jeder Meile kleiner und kleiner wurde…


Octavia auf dem Weg in Richtung Süden (Gondor)

« Letzte Änderung: 19. Aug 2021, 20:56 von >Darkness< »
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