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Autor Thema: Holt  (Gelesen 14334 mal)

Thorondor the Eagle

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Re: Holt
« Antwort #15 am: 28. Okt 2009, 19:13 »
Da die Abreise nach Edoras verschoben wurde und Gandalf so abrupt das Dorf verlassen hatte, gewann Amrûn noch etwas Zeit. Er wollte unbedingt noch mit dem fremden Schwert trainieren um für die Schlacht gerüstet zu sein.
Die Sonne war kurz davor in den Zenit zu steigen und zum ersten Mal spürte Amrûn, dass der Sommer nicht mehr weit entfernt war. Die kräftigen Strahlen durchbrachen den dunklen Teppich über Rohan und wärmten die verschlafene Bevölkerung der Stadt.
Holt war auch schon viel belebter geworden. Die Haustüren standen offen und aus vielen kamen immer stoßweise, dicke Staubwolken heraus. Zwei kleine Kinder spielten am Fuße des Aussichtsturm.
Amrûn wollte die Menschen nicht aufschrecken und deshalb beschloss er hinter das Gasthaus zu gehen um sich seiner Kenntnisse zu erinnern.

Der Schatten des Gasthauses warf einen kühlenden Schatten auf den Hof. Als sich der Elb sicher war alleine zu sein, zog er das Schwert. Er betrachtete es eine Weile und vertiefte sich in seinen neuen Gefährten.
In seiner Vorstellung stand er in einer Horde aus Mordororks, welche ununterbrochen auf ihn zielten. Ein starker Hieb in Kopfhöhe, kostete einen von ihnen das Leben, einem zweiten stach er direkt in die Brust.
Den nächsten verpasste er mit der rechten Hand einen Faustschlag in den Hals. Ein brennender Schmerz durchfuhr den Elben und lies ihn zusammenzucken.
„Sie gewähren dir keine Gnade, du musst weiter kämpfen, Amrûn“, sagte er leise zu sich selbst. Er schwang das Schwert vor sich und tat so als ob er eine Doppelschlinge in die Luft schneiden würde.
„Und ist es dir gut genug, Spitzohr?“, ertönte überraschend und unfreundlich eine Stimme von Links.
„Ihr seid hier? Ich hab euch gar nicht bemerkt“, sagte Amrûn „Dies Schwert liegt wahrhaft gut in der Hand. Wer führte es vor mir?“
„Ich sagte es schon einmal, das geht euch nichts an, Elb“, brüllte er laut.
„Und trotzdem habt ihr es mir geschenkt. Wenn ihr es zurück wollt, so gebe ich es euch. Ich sehe das es euch viel bedeutet.“
Er sah den Elben erstaunt an: „Nicht das Schwert hat mir viel bedeutet, sondern dessen Besitzer. Es ist nichts weiter als ein Erinnerungsstück an schlimme Zeiten, ihr könnt es getrost behalten. Noch bin ich bei Sinnen und weiß was ich tue.“ Seine Stimme klang noch immer abweisend, doch schon viel wärmer als zuvor.
„Er gehörte zu eurer Familie... hab ich recht?“
„Sind die Leute schon wieder geschwätzig. Diese alten Narren, nichts ist sicher vor deren zerreißenden Mäulern. Zwingt mich nicht diese Geschichte zu wiederholen, fragt den Zauberer, wenn Ihr es unbedingt wissen wollt. Ich verliere kein Wort darüber.“
„Ihr kennt Mithrandir?“, fragte der Elb.
„Ja, ich kenne ihn schon länger. Ich habe Seite an Seite mit ihm gekämpft gegen Saruman den Verräter.“
„Dann ist der Besitzer dieses Schwertes im Kampf gegen Saruman gestorben?“ bohrte Amrûn nochmals nach.
„Nein... Nein, hört auf mich mit diesen Fragen zu löchern!“ brüllte er und eilte am Gasthof vorbei auf den Dorfplatz.
Amrûn folgte ihm, das Schwert noch immer in der Hand haltend: „Wartet, wartet doch.“
In der Mitte des steinernen Platzes blieb der Elb stehen. Der Fremde lief die Straßen hinunter und verschwand schließlich in einem Haus. Das Schwert blitze im grellen Sonnenlicht auf und die Bewohner blickten erstaunt und erschrocken auf die Waffe. Lange hatten sie den Krieg verdrängt.

„Das ist das Schwert von meinem Papa“, schrie eines der Kinder plötzlich. Es rannte zu Amrûn und sah die Klinge an.
„Woher hast du es?“ sagte er streng blickend zum Elben.
„Der Mann hat es mir geschenkt. Kennst du ihn?“, fragte ihn Amrûn. Ohne zu antworten schnappe der Kleine das Schwert und lief davon.
„Nein, wo willst du hin?“ Amrûn eilte dem kleinen hinterher und beobachtete, wie er in einem Hauseingang verschwand.
Langsam ging er darauf zu und blickte durch die Türe.

„Mama, er hatte das Schwert von Papa gestohlen“, sagte der Bub zu einer jungen Frau.
Sie lies sich auf eine Sessel fallen und begann leise zu weinen.
„Entschuldigt, dass ich störe.“
Die Frau schreckte etwas auf. Lautlos stand sie auf und reichte dem Elben das Schwert.
„Es tut mir Leid. Ich glaube es gehört euch“, sagte sie mit tränenunterlaufenen Augen.
„Seid ihr sicher?“, fragte er nochmals.
„Einst gehörte es meinem Mann, doch er fiel und ich bat dessen Onkel es zu verwahren. Wenn er es euch gab, so ist es das eure.“
„Seid ihr ganz sicher?“ fragte Amrûn mitfühlend und versuchte ihren starren Blick zu durchbrechen.
Die Frau streckte beide Hände aus und reichte es dem Elben, sie starrte auf den Boden.
„Wer war euer Mann?“
Sie seufzte einmal laut und viele Tränen liefen über ihre zart roten Backen.
„Dúnhere war sein Name und er war der Herr von Dunharg. Er fiel auf dem Pelennor... Als die Orks über unser Land kamen, zog ich hierher zu seinem Onkel. Ihm seid ihr begegnet. Erkenbrand ist sein Name, einst war er der Herr von Helms Klamm.“
„Ich nehme dieses Schwert an, mit dem Versprechen alles zu tun, um Rohan von der dunklen Hand Saurons zu befreien. Ich werde es zurück nach Edoras bringen und dort wird es all jene töten, die auch eurem Mann den Tod gebracht haben“, sagte Amrûn stolz.
Sie nickte ihm zu und sagte: „Erwartet bitte keinen Dank für euer Versprechen. Soviel hat der Krieg uns genommen, dass ich mir nur noch dessen Ende ersehne.“

Wortlos drehte Amrûn sich um und verließ das Haus.
„Wenn du schon das Schwert hast, dann nimm auch das dazu“, sagte der kleine Junge aus dem Hintergrund und hielt ihm eine lederne Schwertscheide hin, in welche Goldfäden eingelegt waren und ein Pferdehaupt.
„Danke schön. Sobald ihr die Freiheit zurück bekommen habt, bringe ich dir dieses Schwert zurück. Es ist das einzige, was dir geblieben ist, oder?“ sagte der Elb.
„Nein, ich habe all meine guten Erinnerungen in meinem Herzen, die viel höheren Wert haben als dieses Schwert“ sagte er und in dem Moment wirkte er weiser als alle anderen in diesem Dorf.

Amrûn ging zurück zum Gasthaus. Die Sonne hatte den Zenit bereits überschritten und begann ihren Abstieg zum Horizont. Am Turm sah er Celebithiel, wie sie nach Gandalf Ausschau hielt. Ihr Haar wehte verspielt im Wind und ihr Gesichtsausdruck gab ihre Besorgnis preis.
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Thorondor the Eagle

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Re: Holt
« Antwort #16 am: 29. Okt 2009, 21:59 »
Amrûn beschloss die Sprossen der Leiter hoch zu steigen, um Celebithiel Gesellschaft zu leisten.

„Was macht ihr hier oben?“, fragte er.
„Ich mache mir sorgen, Amrûn. Unsere Reise wurde aufgeschoben, aber nicht abgebrochen. Der Kampf in Edoras steht uns noch bevor und gute Aussichten haben wir keine“, sagte sie.
„Celebithiel, lasst euch den Tag nicht verdunkeln von solch wirren Gedanken. Selbst der Tod ist nicht das Ende und was uns im Westen erwartet, ist dem Goldenen Walde mehr als ebenbürtig“, antwortete er in leisem Tonfall und strich ihr leicht über die Schultern.
Er bemerkte sofort, dass sie an ihre letzte Begegnung mit Galadriel dachte und die betagten, goldenen Mallornbäume.

Er wandte sich ab und hoffte, dass Celebithiel mit diesen schönen Erinnerungen ihre  Besorgnis vergaß. Der Elb blickte in die Ferne, doch sein Elbenauge sah nichts Ungewöhnliches.
Eine lachende Frauenstimme machte ihn aufmerksam und sein Blick wanderte in die Straßen des Dorfes. Ihn jenem Hauseingang, woher Amrûn gerade kam, stand eine Person. Der Elb erkannte sie nicht gleich, doch dann sah er das strahlende Gesicht von Antien.
Er hatte auf das trauernde Gesicht von Dunheres Frau ein breites Grinsen gezaubert.
„Dein Freund versteht wahrlich die Menschen in seiner Umgebung fröhlich zu stimmen. Dies ist ein Talent, das nur wenige beherrschen.“
Sie schaute ebenfalls zu ihm hinunter und auf ihrem Mund zeichnete sich ein kleines Lächeln ab.
Amrûn beobachtete die beiden eine Weile, sah dann jedoch wieder in die weite Ferne von Rohan. Es hatte sich nur wenig verändert, noch immer stiegen Rauchschwaden von Isengard auf und weiterhin lag der reine Schnee auf den Gipfeln des Nebelgebirges. Die Landschaft ist ein wenig bunter geworden, denn immer mehr Blumen und Gräser zeigten die wunderschöne Pracht ihrer Blüten.
Es wirkte alles so vertraut, auch wenn es unter der Herrschaft des Dunklen lag. Nur eines war neu in Amrûns Blickfeld. Auf einem Hügel im Norden erschien ein kleiner, weißer Fleck, der sich klar und deutlich vom übrigen Bild abhob.
„Sieh nur, Gandalf kehrt zurück. Er ist in Eile, den niemals zuvor habe ich Schattenfell so schnell reiten gesehen“, sagte Amrûn überrascht „Wir sollten ihn begrüßen gehen.“

Der Elb genoss ein letztes Mal den schönen Ausblick. Der Geruch von grünen Tannennadeln stieg ihm in die Nase und der süßliche Duft von unzähligen Blüten. Dann stiegen die zwei Elben behutsam die Leiter des Turmes hinunter.
Als Mithrandir das Dorf betrat, starrten viele Einwohner neugierig aus den Fenstern und Hauseingängen. Sie waren weit aus aufgeschlossener, als bei der Ankunft in Holt.

„Gandalf, endlich bist du zurück“, sagte Celebithiel schon fast schreiend. Doch ein zweifelhafter Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
„Celebithiel! Amrûn! Kommt zu mir“, befahl er „Wir müssen so schnell wie möglich nach Edoras. Wenn wir uns nicht beeilen, dann ist es zu spät.“
„Aber Faendir hat doch gesagt wir dürfen nicht...“, antwortete Amrûn.
„Faendir weiß nicht was wir wissen, es gibt schlimmeres was auf Rohan wartet, wenn wir nicht sofort handeln“ fiel er dem Elben ins Wort „Hier in Holt habe ich nur noch eines zu tun, ehe wir fortgehen. Es ist sehr wichtig. Packt nun, wir treffen uns wieder hier auf dem Platz.“

Was wissen wir? Warum spricht Mithrandir immer in solch rätselhaften Worten? Warum gibt er uns nicht jene Antworten die wir benötigen. Er schickt und blind in die Schlacht, hoffentlich weiß er was er tut.


Prompt gingen die beiden Elben in das Gasthaus und holten ihre bereits gepackten Sachen. Sie sattelten ihre Pferde und machten sich zur abreise bereit.
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Vexor

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Re: Holt
« Antwort #17 am: 1. Nov 2009, 18:20 »
Die silberne Rüstung lag scher auf ihren Schultern und Celebithiel tat sich schwer die schmalen Stufen, die zu ihrem Zimmer führten mit der Rüstung hinabzusteigen.
Heute ziehen wir in den Kampf. Es wird die erste große Schlacht sein, die wir um Rohan schlagen werden.
Doch tauchten plötzlich die Bilder des Kampfes um Lorien wieder in ihren Gedanken auf, wie kurze Momentaufnahmen spielten sie sich vor ihrem inneren Auge ab und die Grauen und Schrecken des Krieges versuchten wieder nach ihrem Herz zu greifen und die eisigen Finger hinein zu schlagen. Jedoch trat eine wundersame Flamme zwischen Sie und die eiskalten Finger schmolzen und Celebithiel fasste neuen Mut und stand nun im Eingangsbereich des kleinen Gasthauses. Ihre Augen machten Gandalf auf, der wild mit einem der Männer debattierte, den sie hier am ersten Abend schon einmal gesehen hatten.

„ Erkenbrand so glaube mir. Fasse neuen Mut und jag dieses Pack aus der Goldenen Halle! Sie haben die Frauen Rohans geschändet und die Kinder getötet, willst du zu sehen wie die Macht des Mundes wächst und auch Holt übermannt. Du bist die Hoffnung für Edoras und du bist nicht allein. Tapfere Elben und die getreuen Rohans warten auf dich in Rohan, um den Sieg zu feiern. Lass die Trauer nicht deine gute Seele zerfressen und dich zu einer menschlichen Hülle verkümmern lassen!
Reite! Reite mit uns in den Sieg! [...]“.
Celebithiel verließ leise das Gasthaus, da sie Gandalf nicht stören wollte. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und tiefe Nacht hing über den kleinen Ort. Auch die Sterne und der Mond waren nicht zu sehen, denn dunkle Wolken versperrten der Schöpfung Vardas die Sicht auf Mittelerde.
Es bahnt sich ein Gewitter an. Ich spüre es. Die Luft ist geladen, ob dies ein Zeichen des nahenden Kampfes ist?

Am Brunnen konnte sie Antien sehen, der Gedankenversunken am Brunnen saß und seine Hand spielerisch durch das Wasser gleiten ließ. Lächelnd setzte sie sich zu ihm und strich ihm durch das dunkle Haar.
„ Nun Eruantien? Du bist nicht so fröhlich gestimmt, wie ich dich kenne. Was trübt dein fröhliches Gemüt?“, fragte Celebithiel mit sanfter Stimme.
Antien zögerte und es schien ihr als könnte er seine Gedanken nicht in Worte fassen.“ Sie Celebithiel, so schön die Kindheit und das Aufwachsen bei Tom und Goldbeere war, so fremd sind mir die Probleme dieser Zeit. Ich kenne den Krieg nicht und so kann ich deine Schilderungen nicht nachvollziehen. Trauer ist ein Gefühl, welches ich nicht kenne und so fürchte ich die Schlacht um Edoras, denn ich weiß nicht was mich erwarten wird!“, antwortet Antien mit resignierter Stimme.
Oh ja ich vergaß, dass Antien noch nie den Krieg erlebt hat. Er kennt die Schrecken, die damit verbunden sind nicht. Auch kann er keine Waffe führen....
„  Ach mein lieber Antien. Ich glaube wir brauchen hier jemanden der das Dorf bewacht, findest du nicht auch? Wer stimmt den dann die Frauen und Kinder wieder fröhlich, wenn du fort bist? Ich glaube deine Aufgabe liegt hier. Darüber bin ich mir sehr sicher“, erwiderte Celebithiel mit schluchzender Stimme, denn sie vermochte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn Antien etwas zustoßen würde.
Sie wandte sich Antien zu und sah das breite Strahlen in seinen Gesicht und es versetzte ihr einen Sprung im Herzen als sie merkte, wie erleichtert sie war.
„ Antien ich werde Amrûn suchen gehen, einverstanden?“.
Antien nickte und wandte sich wieder seinem kindlichen Spiel mit den Wasser zu.
Celebithiel betrat erneut die Taverne, aber Gandalf und der Mann, namens Erkenbrand, waren bereits verschwunden.
Ob Gandalf Erkenbrand überzeugen konnte? Mal sehen ich werde Amrûn besuchen gehen.

„Amrûn bist du da? Darf ich reinkommen?“, fragte Celebithiel behutsam, während sie klopfte. Ein dumpfes Ja dröhnte nach außen und Celebithiel öffnete die matte Holztüre. Sie sah Amrûn, wie er im dunklen auf den Bett saß und sein Schwert begutachtete.
Er trug einzig und allein eine dünne Lederrüstung, die er fast jeden Tag hier in Holt getragen hatte.
„ Amrûn was ist los? Warum bist du noch nicht fertig. Wir wollen noch vor Sonnenaufgang aufbrechen?“.
Amrûn brummte nur und sofort wurde es Celebithiel klar, dass Amrûn seine Rüstung und sein Schwert bei der Entführung der Orks aus Firnharg verloren hatte.
Sie ließ sich neben ihn auf das Bett sinken und musterte im fahlen Licht sein Gesicht. In seinen Augen glitzerte es seltsam, aber Celebithiel war sich nicht sicher, ob es Tränen oder eine Reflektion der Klinge gewesen war.
Wie ein Schwert durchschnitt sie das Band der Stille, indem sie ein Lied anstimmte. Es war eine Hymne, die sie zur Siegesfeier in Lorien vernommen hatte, die Galadriel und den Elbenring Nenya pries. Mehrere Minuten füllte sie den Stillen Raum mit ihrer Melodie und sie sah aus dem Augenwinkel, wie Amrûn seine Augen geschlossen hatte und vollkommen ihrer Musik lauschte.
So abrupt sie mit Singen begonnen hatte, so abrupt endete sie auch wieder und verließ wortlos den Raum und stieg die Treppe hinab.
Draußen sah sie Antien, wie er Schattenfell und zwei weitere Pferde bereits gesattelt und festgebunden hatte.
„ Ich glaube Antien du musst noch ein drittes bringen. Wir reiten zu viert“, ertönte die kraftvolle Stimmte Mithrandirs.
„ Mein lieber Mithrandir ich werde doch nicht mit in die Schlacht reiten. Ich werde Holt bewachen und versuchen wenigstens in einem Teil Rohans Fröhlichkeit in diesen dunklen Tagen zu verbreiten.“
„ Ich weiß mein lieber Antien. Dein Platz ist bei den Frauen und Kindern, aber das Pferd ist nicht für dich, sondern für Erkenbrand. Er wird mit uns reiten und Edoras reinigen.“
Auf einem edlen schwarzen Ross näherte sich Erkenbrand den dreien und er strahlte so viel Selbstvertrauen und Eleganz aus, dass diese Ästhetik Celebithiel fast traurig stimmte.
Das edle Geschlecht der Pferdeherren. Mögen sie bis ans Ende aller Tage gesegnet seien.

Quietschend öffnete sich die Tür zum Gasthaus und ebenso edel und graziös kam Amrûn auf sie zu geschritten. Jedoch zierte ihm keine edle Rüstung, sondern sein Charisma stellte ihn mit dem Auftreten Erkenbrands gleich.
„ So werde ich auf meine alten Tage noch senil, mein lieber Amrûn! Da reite ich durch das halbe Land und vergesse euch ein Geschenk der Herrin des goldenen Waldes zu überreichen. Sie gab mir eine Rüstung ihrer gewandten und schnellen Galadhrim mit. Ich weiß sie ist nicht zu vergleichen mit eurer alten, jedoch wurde sie von den beiden Herren des Waldes persönlich gesegnet und sie ist alle Mal besser als das Gewand aus Leder, welches ihr momentan tragt!“ Gandalf verfiel in Lachen und auch Celebithiel konnte ein Lachen nicht verbergen. Amrûn selbst fing förmlich an zu leuchten und behutsam nahm er das Bündel Gandalfs, nicht ohne sich vielmals zu bedanken, und lief hinein um sich umzuziehen.

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Tränen rollten über Celebithiels Gesicht als die Vier über sie Steppen Rohans, Richtung Edoras ritten. Sie spürte immer noch den Kuss Antiens auf ihrer Wange.
Während sie ritten öffnete sich der wolkenverhangene Himmel und die Sterne Vardas konnten wieder auf Mittelerde sehen und verfolgten die vier mit wachsamen Augen.


Gandalf, Erkenbrand, Amrûn und Celebithiel zum Tor von Edoras

« Letzte Änderung: 11. Feb 2016, 09:40 von Fine »


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