Spät, aber doch noch, der Höhepunkt und das Ende dieser Geschichenreihe:
Ostersonntag:
Schließlich, am zweiten Tag nach dem Fall des Hexenkönigs, sammelte Aragorn, der Thronerbe Gondors, vor dem Schwarzen Tor sein Heer, um den Blick Saurons vom Schicksalsberg abzulenken. Diesen bestieg nämlich in ebendiesem Moment Frodo, der Ringträger, in Begleitung seines treuen Gärtners Sam Gamdschie.
Am Schwarzen Tor rief Aragorn: „Zeig dich, Herr des Schwarzen Landes!“ Sogleich öffnete sich das schwarze Tor, und ein Nazgûl mit einer eisernen Krone ritt zum Heer des Westens, begleitet von einem dunklen Menschen. Die Menschen von Rohan und Gondor wurden ängstlich, denn sie glaubten, der Hexenkönig sei zurückgekehrt, doch dem war nicht so. Dies war nur ein Versuch des dunklen Gebieters, den Mut der Menschen zu brechen, denn der Nazgûl war Morgomir, und sein Begleiter war der Mund Saurons.
Aragorn jedoch blieb unberührt von der Furcht, ebenso wie der weiße Zauberer Gandalf, denn sie beide ahnten, dass der Nazgûl nicht der Hexenkönig war. Der Mund Saurons sprach zu Aragorn, als er bei ihm angekommen war: „Ich sehe, ihr seid töricht genug, hierher zu kommen. Euer Heer ist recht klein, und wie ihr sehen könnt, ist der größte Heerführer Modrors nicht tot!“ Die Menschen des Westens waren schon kurz davor, all ihren Mut zu verlieren, doch Gandalf sagte, laut, sodass alle es hören konnten: „Schweig, elender Lügner! Ich würde den, der meinen Stab zerstört hatte, jederzeit wieder erkennen, und dieser Nazgûl ist es nicht!“ Saurons Mund wich daraufhin ein wenig vor dem weißen Zauberer zurück, doch er hatte sich sofort wieder gefasst und fuhr fort, als hätte Gandalf nichts gesagt: „Der dunkle Gebieter bietet euch euer Leben, aber dafür werden Rohan und Gondor ihm tributpflichtig! Außerdem sollt ihr Isengart, welches ihr so mutwillig zerstört habt, wieder aufbauen, sodass der Statthalter des dunklen Gebieters von dort aus herrschen kann. Es wird jedoch nicht Saruman sein, denn er hat das Vertrauen meines Herrn missbraucht!“ Daraufhin lächelte der Mund Saurons, und jeder wusste, dass er selbst dieser Statthalter werden würde.
Aragorn und Gandalf jedoch beugten sich nicht, und jagten Morgomir und den Mund Saurons davon mit den Worten: „Ist das ein letzter Hilferuf Saurons? Hat er seine gesamte Stärke eingebüßt? Verschwinde, und wage es ja nicht, noch einmal so heimtückisch mit uns verhandeln zu wollen!“
Erschrocken ritten Saurons Mund und Morgomir zurück zum schwarzen Tor. Morgomir bestieg seinen geflügelten Schatten, und aus dem Tor kam die mächtigste Armee, die die Menschen des Westens jemals gesehen hatte. Zu zehntausenden strömten Orks und Trolle aus dem schwarzen Tor und rannten direkt auf das Heer des Westens zu, um es zu zermalmen.
Währenddessen war Frodo schon im Schicksalsberg, doch dort erlag er dem Einen Ring, nannte ihn sein Eigen und steckte ihn sich auf den Finger, um unsichtbar zu werden. Dies jedoch merkte Sauron, und er schickte sofort die Nazgûl aus, den Ring zu holen. Im Schicksalsberg kämpften Frodo und Gollum um den Ring, und Sam konnte nichts anderes, als einfach nur dabei zuzusehen. Während dieses Kampfes der beiden Hobbits stiegen die Nazgûl auf ihren geflügelten Schatten in den Schicksalsberg hinab. Morgomir und Gothmog töteten Frodo, Sam und Gollum, und Khamûl nahm den Ring an sich, und brachte ihn zu Sauron. Als der dunkle Gebieter wieder mit seinem Eigen vereint war, bot er all seine Macht auf, und stellte den Hexenkönig wieder her. Gemeinsam mit seinem Vertrauten Gothmog flog er zur Schlacht vor dem schwarzen Tor, um Mordor zum Sieg zu führen. Dort angekommen, sprang er auf den Boden, ließ sein Schwert wie beim Kampfe mit Gandalf in Flammen aufgehen, und wütete auf dem Schlachtfeld, sodass Freund und Feind ihn gleichermaßen fürchten mussten.
So endete nun das Heer des Westens, und die wenigen Überlebenden waren Aragorn und der Elb Legolas, der Prinz vom Düsterwald, die vom Hexenkönig persönlich gefangen genommen wurde, und Gandalf und der Hobbit Peregrin Tuk, die auf einem Adler entkamen. Schließlich versammelte der Hexenkönig alle Orks und Trolle Mordors um sich und sprach zu ihnen: „Ihr Diener des dunklen Gebieters! Heute konntet ihr die Allmacht unseres Meisters bestaunen, denn ich war tot, dennoch hat der dunkle Gebieter es vermocht, mich zurückzuholen! Dereinst wird er euch alle auch wieder ins Leben zurückrufen, und ihr werdet glücklich leben bis in alle Ewigkeit! Dieser Tag jedoch ist noch fern, denn ihr müsst nun alle für diese Welt kämpfen!“ Die Krieger Mordors jubelten, und Morgomir nutzte die Gelegenheit, und flüsterte dem Hexenkönig zu: „Mein Herr, was geschieht mit dem Verräter Khamûl?“ Der Hexenkönig antwortete: „Ich werde ihm verzeihen, ebenso wie der dunkle Gebieter ihm verziehen hat“, und er verkündete wieder den Heerscharen Mordors: „In seiner unendlichen Gnade wollte der dunkle Gebieter den vielen Menschen den Tod ersparen, doch sie entschieden sich gegen ihn! Entscheidet euch ihr für den dunklen Gebieter, so werdet ihr Anteil haben an seiner Macht! Entscheidet ihr euch jedoch gegen ihn, so werdet ihr allesamt von ihm vernichtet!“
Daraufhin brach der Hexenkönig mit den Heerscharen Mordors auf und eroberte Gondor. Das Heer Mordors teilte sich, und während ein Teil des Heers unter der Führung von Saurons Mund Rohan eroberte und unter schweren Verlusten bis nach Isengart kam, ging der Hexenkönig mit dem größten Teil der Krieger Mordors nach Dol Guldur, zum Sitz Khamûls. Der schwarze Ostling verzehrte sich beinahe selbst in seinem Zorn, doch der dunkle Gebieter schenkte ihm etwas, dass er sich schon seit tausenden von Jahren gewünscht hatte: Die Herrschaft über Rhûn, des Landes, dessen König er einst gewesen war.
Jeder aus Gondor oder Rohan, der sich gegen den dunklen Gebieter entschied, floh in den Norden, um entweder am Anduin widerstand zu leisten, wo sie früher oder später vom Hexenkönig zermalmt werden würden, oder um sich im ehemaligen Reich Arnor, dass der Hexenkönig tausend Jahre zuvor schon zerstört hatte, feige zu verstecken. Alles deutete nun darauf hin, dass Sauron gewonnen hatte.
Kommt euch die Geschichte bekannt vor?