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Autor Thema: Im Inneren des Erebors  (Gelesen 49460 mal)

CrystalPhoenix

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #45 am: 11. Dez 2009, 15:24 »
Eine bleiche Hand legte sich auf die Schulter des Soldaten, der gerade vor einem der Tore zum Erebor stand und dort Wache schob.
Er zuckte zusammen, wollte sich schon umdrehen, aber ein leises Zischen aus dem Schatten hinter ihm hielt ihn davon ab.
„Herr Soldat, steht der Erebor Mördern und Verbrechern offen?“, flüsterte es hinter seinem Rücken.
Der Angesprochene keuchte,, und sprang mit einem Schrei zurück.
„Wer da?!“
Aus dem Schatten schälten sich die bleichen Konturen von einem schlanken, sehnigen Mann, mit unbestimmten Alter und langen schwarzen Haaren, die ihm in das Gesicht fielen und es hinter einem Vorhang verbargen.
„Carracáin.“

„Ja... und? Das sagt mir gar nichts.“
Der Elb schnaubte. Das hatte ich mir jetzt dramatischer vorgestellt.
„Ich bin ein elbischer Schmied, Jahrhunderte lernte ich im Düsterwald. Im Flüchtlingslager bin ich sehr bekannt“, dabei blickte er von der Anhöhe auf das Lichtermeer am Fuß des Berges, aus dem Geschrei und der Lärm von Hörnern klangen.
 Fast ein bisschen zu bekannt... Sie haben Yolanda wohl gefunden.

„Und ich erbitte Obdach. Ich möchte den Zwergen helfen, und meine Kunst in den Dienst der Hammerschwinger stellen.“
„Schmiede haben wir hier genug.“, schnauzte ihn der Soldat an, „Das hier ist die Hochburg der Zwerge! Nur in Moria gibt... gab es mehr Schmiede als hier!“
„Aber... ich bin ein Elbenschmied.“
„Noch schlimmer!“
In dem Moment wurde Carracáin bewusst, dass Zwerge nicht unbedingt die besten Freunde der Elben waren... Das war eine weitere Komplikation, mal davon abgesehen, dass er ein Mörder war.
Er zog sein schillerndes Schwert.
„Wollt ihr mir drohen, Elbenpack? Ich warne dich, nur ein gutes Schwert macht noch keinen guten Kämpfer!“, aber der Soldat konnte sich nicht verkneifen, mit großen Augen auf die Klinge zu starren, die da vor ihm in de Luft zitterte.
Mit einem Grinsen steckte Carracáin Crólair wieder weg.
„Nein, ich wollte dir nur mal eines meiner Werke demonstrieren... Ein unerwarteter Todesfall würde meine Anwesenheit hier leicht überschatten.“
„Ha, schlagt es euch aus dem Kopf! Wer sagt mir dass das dein Schwert ist? Ich sage euch, die Zwerge lassen sich von so etwas nicht beeindrucken!“
„Vielleicht solltet ihr das besser meine Sache sein lassen, auf jeden Fall habe ich es ein bisschen zu eilig um euch von meinem Können zu überzeugen.“

Mit einem widerwilligen Seufzer griff der Soldat nach dem riesigen, goldverzierten Horn, das über seinen Rücken hing, und blies kräftig hinein. Eine komplizierte Folge aus verschieden langen Lauten ertönte, und sie wurde von dem mächtigen Erebor zurückgeworfen, brach sich in dessen Gestein, bis sie – hunderte Male gebrochen und reflektiert- sich anhörte wie ein Befehl in einer fremdartigen Sprache.

Nach einer kurzen Zeit, ausgefüllt von absoluter Stille, begann ein Knirschen.
Die Felswand  vor Carracáin erbebte, lange, zielstrebige Risse bahnten sich ihren Weg durch das uralte Gestein, liefen aufeinander zu und offenbarten die Umrisse eines Gigantischen Tores.
Der Elb fühlte sich wie eine Ameise, als vor ihm, vierzig Fuß über seinem Kopf, Lichtstrahlen aus der Felsfissur brachen und bis zum Boden wanderten, bis die Konturen des gewaltigen Tores wie glühendes Eisen leuchteten.
Das Knarzen wurde lauter, Carracáin erbebte, und der Boden unter ihm begann zu zittern.
Langsam wurde die leuchtende Spitze des Tores breiter, und der Elb erkannte, dass das, was er für eine massive Bergwand gehalten hatte, nur eine Tür war.
Eine große Tür.
Die ungeheuer große Gesteinsplatte sackte langsam nach unten, glitt bedächtig Stück für Stück in den Boden, und gab den Blick auf einen riesigen Säulengang preis. Der kleine Elb stand nun vor einem gewaltigen Durchlass, doch konnte die schiere Dimension dieses Tores einfach nicht fassen.
Mit einem mächtigen, letzten Ächzen versank die Gesteinsplatte nun ganz im Boden, dann wurde es wieder still.
Vor Carracáin lag der Erebor.

Schwarze Marmorsäulen ragten bis zu Decke des gewaltigen Kuppelgangs, jede so dick, dass man  4 Männer gebraucht hätte, um sie zu umfassen. Monströse Figuren aus Gold und anderem Geschmeide rankten sich an ihnen entlang, und hunderte Fackeln waren in den Stein eingelassen, deren Feuerschein von den Blattgoldintarsien an der Decke in einem weichen Schimmer zurückgeworfen wurde, sodass der riesige Gang voll ausgeleuchtet war.
Der Boden war aus purem Granit, aber er erschien nicht hart, denn die abermillionen Füße, die im Laufe der Zeitalter über ihn gewandelt waren, hatten ihn glatt geschliffen.

„Willkommen, im Erebor.“

Doch Carracáin nahm den Soldaten nicht mehr wahr, der ihn angesprochen hatte. Wie in Trance machte er einen Schritt nach vorn. Dann noch einen. Er stand jetzt auf der Schwelle zum Zwergenreich, er stand dort, wo gerade eine Vierzig Fuß hohe Gesteinsplatte in den Boden versunken war.
Dann machte er noch ein paar Schritte.
Jetzt war er im Berg.
Jetzt war er drin.
Jetzt war er an jenem Ort, der hunderte von Jahre in seinen Träumen herumgespukt hatte.
Und das hier, stellte jeden seiner Träume in den Schatten.

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

Noch ein Glas, ich denk nur an dich,
Noch ein Glas und ich vergesse mich!
Noch ein Glas, ich denk nur an mich,
Ein letztes Glas und ich vergesse dich!

Farodin

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #46 am: 26. Dez 2009, 17:50 »
Unruhe. Große Unruhe. Nahezu ein Tumult.
Das war es, was ihm in Zeltlager zuerst auffiel. Viele Menschen hatten sich um ein Zelt versammelt, manche waren in Panik, manche konnten ihre Trauer nicht zurückhalten und waren in Tränen ausgebrochen oder ebendiesen nahe.
Nachdem was Alvias mitbekam, hatte sich ein Mord ereignet. Ein Mädchen. Nicht sehr alt und für eine Menschenfrau recht ansehnlich.
Er fragte, wie das passiert sei, doch niemand konnte ihm Näheres berichten, doch jemand sagte, dass ein Elb gesehen wurde. Sogleich wandten sich einige der Anwesenden gegen ihn, was sich allerdings nach kurzer Zeit wieder legte.
Ein Elb. Im Zeltlager. Ob das der Schmied war?
Er ging weiter durch das Lager, vorbei an größeren und kleineren Zelten, vorbei an verwundeten Frauen, Kindern und Männern, sichtlich abgemagert, ausgemergelt und gezeichnet von den Schrecken des Krieges. Er begegnete einem Mädchen, nicht älter als 6 Sommer, wie es mit sichtlicher Anstrengung einen Eimer voll Wasser trug, der halb so groß war wie sie selber. Er ging zu ihr ihn, fragte sie, ob er ihr helfen könnte. Sie fürchtete sich zuerst, doch als er näher am und sie seine spitzen Ohren sah, lächelte sie. Sie hatte wohl in ihrem kurzen Leben schon Geschichten über das unsterbliche, magische Volk gehört. Er trug ihr den Eimer zum Zelt ihrer Eltern, in dem ein Mann mit einer schweren Verletzung auf einem Feldbett lag. Er würde es überstehen, jedenfalls war die Wunde nicht brandig. Er fragte sie nach einem Elb und sie berichtetem ihm, dass ein schwarzhaariger Elb sich in Richtung Erebor davon gemacht hatte. Alvias bedankte und verabschiedete sich, um sich sogleich in Richtung Erebor auf zu machen.
Wie sinnlos. Erst zu den Zeltlagern, dann wieder zurück. Als ob die Zeit ewig reichen würde. Jeder Zeit könnten sie vorrücken und ich renne hier hin und her.

Eine Wache am Erebor bestätigte, das ein schwarzhaariger Elb vor nicht ein mal einer Stunde den Erebor betreten hatte, dem Zwergen war er selbst für einen Elb unheimliche erschienen.
Also doch nicht um sonst. Aber warum unheimlich? Seit wann sind wir Elben unheimlich?

Nachdenklich schritt er weiter.
Wie soll ich ihn denn jetzt hier finden, das ist ja noch unübersichtlicher als in den Zeltlagern. Da muss ich mich wohl wieder durchfragen.
Planlos sprach er den nächsten Zwerg an, der ihm vor die Füße lief, doch er wurde ruppig abgespeist.
Warum müssen diese Zwerge nur so nachtragend sein, wo sie doch eigentlich sonst so klug sind, fragte Alvias sich mit einem gedanklichen Seufzer.
Er versuchte sein Glück erneut bei einem Wächter, der ihm zu Verstehen gab, dass er den Elb zwar gesehen habe, aber nicht wisse, wo er sich genau befinde.
« Letzte Änderung: 26. Dez 2009, 18:07 von Farodin »

CrystalPhoenix

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #47 am: 28. Dez 2009, 00:57 »
Bumm
Metall traf Metall.
Bumm
Schweiß tropfte auf den Amboss.
Bumm
Muskeln hoben und senkten sich.
Bumm

Carracáin blickte auf.
Er legte den schweren Hammer aus der Hand, mit dem er bis vor einem Moment ein unförmiges Metallstück bearbeitet hatte.
Mit einem Seufzer ließ sich der Elb auf einen Schemel fallen, und wischte sich mit seiner bandagierten Hand über die Stirn. Sechs Zwergenkinder standen um ihn herum, und schauten mit großen Augen zu ihm auf. Eigentlich mochte er keine Kinder, aber diese hier hatten einfach so viel Respekt vor ihm, dass er sie gerne um sich hatte.
Vor zwei Tagen hatte er bei einem der Zwergenfürsten vorgesprochen, denn ihm war klar gewesen, dass er nicht einfach zu seiner Exzellenz Thorin dem Dritten hätte marschieren können.
Sehr wohlwollend war Carracáins Angebot, als Schmied zu arbeiten aufgenommen worden, was wohl auch damit zu tun hatte, dass der Fürst weniger voreingenommen gegenüber Elben war, als viele Andere seines Volkes. Es war alles sehr entspannt abgelaufen, fand Carracáin. Nach ein paar Floskeln und Etiketten, die ihm ein Höfling aus dem Gefolge des Fürsten beigebracht hatte, war ein gutmütiger Ausdruck in die Augen des Zwergen getreten. Sie hatten das von einem Elben wohl nicht erwartet.
Schon als Carracáin sein Schwert gezückt hatte, war ihm die Anstellung sicher gewesen, so wurde ihm nachher erzählt, aber mit jedem weiteren Kunstwerk, das er aus seinem geräumigen Bündel holte,  gingen dem Adeligen mehr und mehr die Augen über.
Auch wenn der Elb Crólair als sein Bravourstück betrachtete, so war der Fürst wohl anderer Meinung. Ganz zum Schluss hatte Carracáin nämlich eine Streitaxt aus seinem Säckel gezogen. Und was für eine!
Statt einem normalen Holzgriff hatte der Elb den Griff aus purem Stahl gefertigt, der stets ein bisschen mitschwang, wodurch die Axt flexibel und damit unglaublich stabiler als jede mit einem statischen Griff wurde.
Dann hatte er die glatte Stahlstange ganz mit Rubinen besetzte, die er zu einer reptilienhaften Panzerhaut schliff. So schillerte das Kriegsgerät wie eine tödliche Klaue eines Drachen, und ihr Name passte wie die Faust aufs Auge: Smaug
Die doppelte Schneide war mir Bronze überzogen, und mit elbischer Präzision hatte Carracáin goldene Flammen in die Ränder graviert. Auf der Spitze thronte ein langer, grausamer Dorn, der ebenfalls nur mit Bronze überzogen war, während er tatsächlich aus Stahl bestand.
Die Waffe war unermesslich wertvoll, wahrscheinlich auch wertvoller als Crólair. Allein der Rubinpanzer wäre wohl nur von Königen zu bezahlen gewesen, weshalb Carracáin diese Axt auch nicht einfach dem Adeligen schenkte. Er hatte zwar kurz mit dem Gedanken gespielt, entschied sich dann aber anders: Nur einem Freund oder dem König wollte er die Waffe schenken.

All das hatte ihn jetzt hierhin gebracht. Er befand sich in einem riesigen Gewölbe, (aber was hieß das schon, bei den Zwergen war alles riesig, außer die Zwerge selbst) das ganz allein den Schmieden des Erebors zugedacht war. Soweit Carracáin das verstanden hatte, war das hier nicht die einzige Halle ihrer Art, aber es war eine der größten. Nur die königliche Schmiede war gewaltiger, aber dorthin kamen nur des Königs Vertraute. Zwerge hatten nämlich ungeheure Angst vor Industriespionage, weshalb die Schmiedegewölbe auch entsprechend bewacht wurden.

An die vierhundert Schmiede versahen hier ihren Dienst, Hämmern Klopfen, und das ächzende Dröhnen von Blasebälgen war hier allgegenwärtig, Schweiß und Feuer vermischten sich hier zu dem intensiven Geruch der Schmiedekunst.
Hier gehöre ich hin.
Mit diesem Gedanken ließ Carracáin seinen Blick schweifen. Er befand sich hier auf einem kreisrunden Plateau, von dem es zehn Stück in der Schmiede gab. Diese waren „Den Zehnen“ zugeteilt. Schnell hatte Carracáin bemerken müssen, dass zwischen den Schmieden ein mörderischen Konkurrenzkampf tobte, und die „Zehn“ waren die besten Schmiede in der Halle.   

Was sich einfach anhörte, war tatsächlich ein verschlungenes Netz aus Bündnissen und Feindschaften, das hier über Jahrhunderte gesponnen wurde, und der Elb der zuvor zugegebenermaßen erst Kontakt mit einem einzigen Zwergen gehabt hatte, musste sein Bild von ihnen als störrische, aufbrausende stupide Kampfmaschinen rasch revidieren.
Denn Zwerge waren vor allem eines: Politisch und listig. Hier waren nicht einfach die zehn Zwerge, die am besten schmieden konnten, diejenigen, die auf den Plateaus saßen, nein, das war viel komplizierter.
Das, was Carracáin mitbekomme hatte, war fein säuberlich in sein Notizbuch eingetragen.

Regel 1: Alleine schafft man nichts.
Konsequenz: Bündnisse
Funktion: Austausch der Kenntnisse, Sammlung der besten Werke.
Sammlung der Werke: Jeder Zwerg legt die seiner Meinung nach besten Schmiedeerzeugnisse in den „Pott“. Daraus wiederum nimmt man die besten, und stellt sie vor. Ein ausgewählter Vertreter präsentiert das beste Werk der Gruppe.

Achtung! Interne Konflikte sind nicht ausgeschlossen, Wahlkampf und Wahl zum Vertreter der Gruppe ist gefährlich.

Regel 2: Die anderen Gruppen stehen der Wahl zum Besten im Weg.
Konsequenz: Feindseligkeiten der Gruppen
Das bedeutet: Spione werden in andere Gruppen eingeschleust, andere Gruppen werden beklaut oder sabotiert.
Allgemeines Misstrauen herrscht vor.

Erweiterte Regel 2: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
Konsequenz: Bündnisse zwischen Gruppen. Manchmal sogar Fusionen.
Die Gruppen der Zehn sind natürlich die mächtigsten!


Am Ende hatte Carracáin dann noch ein paar Wörter unterstrichen:

Vorsicht! Das hat nichts mit dem zu tun, was ich will! Ich darf mich nicht hineinziehen lassen!!

Wie Carracáin von einigen Beobachtern mitbekam, hatte er für mächtige Aufregung gesorgt. Er war nämlich von dem Fürsten direkt als einer der Zehn bestimmt worden, und die Auswirkungen dieses Schachzugs konnte Carracáin noch nicht ermessen. Zum einen sahen sich die restlichen neun Zwerge in ihrer Position bedroht, zum anderen war der Zwerg, der durch Carracáin ersetzt wurde, jetzt mit seiner Gruppe vor den Kopf gestoßen.
Auch zweifelten jetzt noch sehr viele Schmiede an, dass der Einstieg des Elben überhaupt gerechtfertigt war, und sahen den Platz von Carracáin jetzt in greifbarer Nähe.

Der Elb hatte nun die Position eines Leibschmieds. Er wurde mit allen benötigten Materialien versorgt (alle, die nicht zu den Zehn gehörten, mussten sich ihr Material selber beschaffen) und genoss hohes Ansehen in dem Umfeld des Fürsten. Er hatte außerdem einen gewissen Einfluss auf die Geschicke der Schmiede, und er durfte mitbestimmen, an welche Gruppe Aufträge vergeben wurden.

Bisher hatte er allerdings noch keinen allzugroßen Gebrauch von seinen Privilegien gemacht. Sein „Schmiedefels“, wie ihn die Zwerge nannten, war noch sehr spartanisch eingerichtet, und an Materialien hatte er sich nur eine Platte Stahl kommen lassen. Aus politischen Entscheidungen und Machtspielchen hielt er sich lieber heraus, zu groß war seine Angst, sich in dem Intrigengeflecht der Schmiede zu verstricken.

Nein, er wollte generell nicht auf sich aufmerksam machen, er war hier, um den Zwergen seinen Hammer zu leihen. So saß er auf seinem Holzschemel, und ließ seine Augen über die offenen Schmieden der Zwerge wandern. Alles wuselte herum, jeder hatte etwas zu tun, nur er nicht.
Vielleicht sollte ich auch eine Gruppe gründen?

Schmunzelnd ließ er den Gedanken in seinem Kopf kreisen. Einige Schmiede hatten ihn schon nach einem Bündnis gefragt, und ihm ihre Aufwartung gemacht. Er sah sich selbst an der Spitze eines Heeres aus Hammerschwingern, die auf einen einzigen Befehl seinerseits mit dem von ihm beigebrachten Können die Ausrüstung für ganze Armeen aus dem Boden stampfen konnten.
Aber er verwarf den Tagtraum wieder.
Warum sollte ich das tun? Es würde mir nichts bringen, das beste Werk aus einer solchen Gruppe auszuwählen. Das wäre wohl eh meines.

Er merkte sich die Arroganz zwar an, aber er fand sie gerechtfertigt.

Und während er dort, über dem industriellen Heerlager saß, nahm er sich vor, bei nächster Gelegenheit Kontakte mit den anderen neun Besten zu knüpfen.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #48 am: 28. Dez 2009, 19:47 »
Alvias kam plötzlich ein Geistesblitz, so banal und einfach, dass er sich in Gedanken schalt, nicht schon früher darauf gekommen zu sein: Wenn der Elb ein Schmied war, würde er sich vermutlich auch in einer Schmiede aufhalten.
Alvias schritt durch fackelbeleuchtete Gänge, in denen langsam ein immer weiter anschwellendes, tiefes Dröhnen zu hören war und zugleich wurde es mit jedem Schritt ein wenig wärmer. Er war auf dem richtigen Weg.

Alvias war schon einmal hier gewesen, doch dieser Anblick den ihm diese Halle darbot, ließ ihn erneut staunen:
Hunderte Schmiede, die jeder an mindestens einem Amboss arbeiteten, ebenso viele Essen, in deren greller Glut die verschiedenen mehr oder weniger wertvollen und edlen Metalle an nährend zur Weißglut gebracht wurden, bevor mit brachialen Kräften auf sie eingedroschen wurde, um sie in eine nutzbare Form zu zwingen.
Es roch nach Rauch, Leder, Schweiß und Metall.
Alvias ließ den Blick schweifen, wenn der Düsterwäldler hier war, dann würde er auffallen. Allein durch seine Größe.
Erst als er das zweite Mal den Blick schweifen ließ, erblickte er ihn schließlich, an einer höher gelegenen Esse auf einem Schemel sitzend.
Welch traurige Ironie, es ist die selbe, die Dwilmo einst genutzt hat.
Als er von einigen Zwergen bemerkt wurde, blickten ihn die meisten nur kurz mit Verwunderung und Abneigung in den Augen an, nur um sich dann wieder dem Schmiedehandwerk zuzuwenden.
Einige jedoch tuschelten hinter seinem Rücken, im vermeintlichen Glauben, er würde sie nicht hören.
"Jetzt sind das schon zwei von den Spitzohren. die wollen uns mit Sicherheit hinter gehen, wie sie es schon einmal gemacht haben. Gaukeln uns vor, sie wollen uns unterstützen und dann geht das nach hinten los."
Alvias blickte einen rotbärtigen, breitschultrigen Zwerg, der gerade etwas ähnliches zu seinem Nebenmann gesagt hatte, über die Schulter an, zog belustig eine Augenbraue hoch und erwiderte sarkastisch: "Wie schlau ihr doch seid, Herr Zwerg, mich wundert, dass ihr in eurer Dickköpfigkeit noch nicht versucht habt, euer Eisen mit dem Kopf zu schmieden."
Der Zwerg war zuerst entsetzt, dass er gehört wurde, danach blickte er Alvias zornig an und presste zwischen den vor Wut zusammen gepressten Lippen hervor: "Wären wir im Moment nicht zur Zusammenarbeit gezwungen, würde ich dir diesen Hammer zwischen die Beine schlagen."
Wieder ernster antwortete Alvias mit der klischeebelasteten Überheblichkeit der Elben: "Ich nehme an, du kanntest Dwilmo? Erkennst du das kleine Zeichen an diesem Ring? Glaubst du wirklich, er hätte ihn jemandem geschenkt, der euch böses will? Und im übrigen: Würden wir euch vernichten wollen, seid gewiss, ihr würdet nicht mehr atmen. " und ließ den schnaubenden Zwerg hinter sich, weiter hin zu einer der zehn hervor gehobenen Essen.
Dass diese Zwerge nur immer so stur und nachtragend sein müssen.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #49 am: 31. Dez 2009, 01:34 »
Ein kleiner Tumult an einem der zehn Eingänge erregte Carracáins Aufmerksamkeit.
Es gab hier vierhundert Zwerge und genau einen Elb, deshalb fiel diese großgewachsene Person, die sich da ihren Weg durch die Essen und Ambosse bahnte ziemlich schnell auf.
Carracáin kannte dieses Gefühl, es war, als würden alle Blicke auf einem liegen, und er hatte fast schon Mitleid für den Mann. Fast.
Denn schon an der Aufmachung von dem Kerl konnte er erkennen: Das war ein Elb.
Der erste Elb, den er seit 300 Jahren sah. Und der letzte Elb, den er gesehen hatte, hatte seine Mutter auf dem Gewissen.
Schon bei dieser... Überheblichkeit mit der der Elb einen Zwerg neben sich ansprach, rastete Carracáin fast aus! Was hatte dieses Spitzohr hier zu suchen. Hier gab es nichts, was einen normalen Elben interessieren sollte!
Gut, diese silberne Rüstung die der Kerl anhatte... die war schon ziemlich... ziemlich gut gefertigt. Carracáin sah auf den ersten Blick, dass sie perfekt saß, und das Schwert, das da an der Hüfte baumelte... Carracáin pfiff leise durch die Zähne. Das ist Elbenwerk. Ein zwergischer Schmied würde nie solch eine Eleganz an den Tag legen.
Der Elb blickte auf, und ganz kurz nur, trafen die Blicke der beiden einzigen Spitzohren in der Halle sich.
Schnell schaute Carracáin weg. Die grünen Augen, die ihm da entgegengefunkelt waren, schillerten ganz ähnlich wie die riesigen Smaragde, die in den Minen von Cristálon gewachsen waren.
Heimweh brach in dem Herzen von dem Elbenschmied aus. Alles an diesem Mann erinnerte ihn an früher, als seine Welt noch ganz gewesen war. Seine Mutter- sie hatte auch grüne Augen besessen.
Er hatte sie einmal gefragt, warum seine Augen denn grau waren, wo sie doch grüne, und sein Vater blaue hatte. Bei solchen Fragen wurde sie dann immer ganz still, so auch dieses Mal, und  er hatte beschlossen, nicht weiter nachzuhaken.

Der grünäugige Elb schien keine Angst vor Carracáin zu haben, schüchtern war sein Blick auf jeden Fall nicht gewesen. Eher neugierig. Und so beobachtete Carracáin, wie der Elb zielstrebig auf sein Schmiedeplateau zusteuerte.
Bitte nicht.

Schon wollte Carracáin sich verdrücken, so tun, als wäre er gerade nicht da, aber da hörte er schon, wie der Elb die wenigen Stufen zu seinem Schmiedefels erklomm.
„Sagt mir, guter Herr, seid ihr jener Schmied, von dem das Volke des Flüchtlingslagers erzählt?“
Die Worte waren klar und präzise, gleichzeitig schien es Carracáin, als würde der Elb der da hinter ihm stand, jedem Buchstaben noch einen anderen Klang geben, so dass sich aus dem Satz eine Melodie ergab, fast schon, als wäre der Satz gesungen.  Carracáin hasste den Kerl jetzt schon dafür. In einem solchen melodiösen Tonfall würde er wohl nie sprechen können.
„Ja.“
Trotz seiner, doch sehr klar formulierten Antwort, schien der Elb noch auf etwas zu warten. Also drehte er sich zu ihm um, und schaute mürrisch zu ihm auf.
„Und wer will das wissen?“
Jetzt kam wieder Bewegung in den Elben. „Man heißt mich Alvias, Sohn von Niemand, geboren in den Wäldern Mithlonds. Ich suche schon seit einiger Zeit nach euch, da meine Rüstung ein paar... Reparaturen benötigt. Wäre es vermessen, eure Dienste in Anspruch zu nehmen, Herr...?“
Klasse. Der erste Elb den ich treffe ist genau das, weswegen ich kein Elb sein will. Vergiss es!

„Nö.“
Carracáin merkte diesem... Alvias seine Schockiertheit an, und konnte sich sein Feixen nicht verkneifen, als sein Gesichtsausdruck erst von Empörung über hochnäsige Verachtung zu angestrengtem Nachdenken führte. Dann trat für den Bruchteil eines Augenblicks eine Form von Hilflosigkeit auf sein Gesicht, die aber sofort unter der Maske eines verständnisvollen Lächelns verschwand.
„Ich... glaube ihr habt „Nö“ gesagt?“
Innerlich lachte Carracáin schallend, aber nach außen blieb er ganz ruhig.
„Und ich glaube, du solltest dir ganz schnell einen anderen suchen der vor dir buckelt. Als ob ich es nötig hätte, für andere eine Rüstung auszubeulen! Wo bin ich denn hier? Ich bin einer der Zehn! Verstehst du? Einer der Zehn! Schau in der königlichen Schmiede nach, da findest du vielleicht jemand besseren, aber hier bin ich der Beste. Geht das in deinen parfümierten Schädel?“
Als der Elb völlig entgeistert vor ihm stehen blieb, fuhr er ihn an:
„Schiebt ab, Hoheit! Ich hab zu tun!“

Alvias fing sich überraschend schnell wieder. Mit einem angesäuerten Gesicht lünkerte er über Carracáins Schulter. „Das Ausbeulen einer Metallplatte ist ja auch vieeel spannender als eine elbische Meisterrüstung auszubessern...“ Dieser Satz triefte nur so vor Sarkasmus aber... dennoch musste Carracáin dem Elben irgendwie Recht geben.
„Pass auf Junge...!“, und er drohte ihm mit dem Finger. Doch mitten in der Geste musste er stocken.
Alvias hatte sein Schwert blank gezogen und seinen Mantel beiseite geschlagen.
Herrlich.
Goldene Runen prangten auf der elegant geschwungenen Silberrüstung, und die Klinge der Waffe war so glatt geschliffen wie die spiegelnden Oberflächen eines Kristalls.
„Darf ich mal?“, und ohne eine Antwort abzuwarten, strich er mit seinen schlanken Fingern über die sanfte Wölbung des Brustharnischs. Dann nahm er dem Elben, der jetzt schon ein wenig versöhnlicher wirkte, ungefragt die Waffe aus der Hand, und prüfte, ob sie austariert war. Sie war es. Vorsichtig, fast zärtlich, klopfte er die Schneide ab.
Sehr, sehr gut. Innen wurde weiches Metall verwendet, außen hartes. Und damit die Klinge nicht schartig wird, hat man sie an den richtigen Stellen abgestumpft. Dennoch würde man hiermit locker durch ein Trollbein schlagen können... Wenn man an einen Troll herankäme.
„Hm, also gut. Das... sieht ja doch ganz interessant aus...“
Alvias lächelte jetzt. „Wollen wir nochmal von vorne anfangen?“
„Das... ja, also“, Carracáin grummelte in seinen nicht vorhandenen Bart.
„Wie bitte?“ Und dabei legte Alvias seine schlanke, sehnige Hand an seine spitze Ohrmuschel.
„Ja, also:  Ich bin Carracáin. Nur Carracáin. Ich... schmiede und das schon seit 300 Jahren. Und ebenso lange habe ich keinen Elben mehr gesehen. Der Letzte den ich sah, hat meine Mutter umgebracht. Und ja, ich würde gerne deine Rüstung ausbessern.“
Das Lächeln auf dem Gesicht des Elben wurde breiter, ja, es steckte Carracáin sogar ein bisschen an.
„Alvias.“ sprach Alvias, und streckte Carracáin seine Hand hin.
„Carracáin.“ antwortete Carracáin, und schlug ein.
„Willkommen im Erebor.“



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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #50 am: 2. Jan 2010, 19:11 »
Carracáin stieß die Metallplatte achtlos bei Seite und betrachtete das Schwert erneut. Man konnte ihm seine Begeisterung wahrlich ansehen, sein Auge schien zu leuchten und er fuhr immer wieder über das Schwert, als könne er allein durch die Berührung sehen, woraus es bestand, welche Eigenschaften es besaß und was auch immer für ihn als Schmied sonst noch wichtig war.
"Sagt mir, wie habt ihr es als Elb geschafft, einer der Zehn zu werden? Meines Wissens ist es schon für die Zwerge nicht einfach, sich einen Namen zu machen und so gut zu werden, als dass man ihnen einen dieser hohen Positionen zuweist."
"Einer der Zehn". Er weiß bescheid. blitzte es in Carracáins Kopf auf.
"Also, ich hab vor wenigen Tagen vorgesprochen, als Schmied aufgenommen zu werden, weil die Zwerge ja die besten Schmiede sind und als ich meine Werke vorgezeigt hatte, wurde mein Vorgänger durch mich ersetzt."
Alvias Verwunderung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Wenige Tage.
Carracáin lachte. "Ich weiß, bemerkenswert, oder?"
"Ich habe einiges aufgeschnappt, was eure Fähigkeiten als Schmied betrifft. Doch, erzählt mir, wie kommt es, dass ich vorher noch nichts von euch gehört habe?"
Der Blick des schwarzhaarigen Elben veränderte sich, es sah aus, als würde er durch Alvias hindurch blicken, in eine andere Welt starren und Fetzen der Vergangenheit an ihm vorbeiziehen sehen.
Als er nicht direkt auf Alvias Frage reagierte, sondern stumm auf seinem Schemel sitzen blieb, hakte der andere erneut nach.
Es schien, als würde Carracáin plötzlich aus dem Reich der Erinnerungen aufwachen, orientierungslos schaute er sich um, erkannte seinen Gegenüber und antwortete stockend:
"Das würde ein Bisschen zu lange dauern, dreihundert Jahre Lebensgeschichte zu erzählen. Belassen wir es dabei, dass ich diese Zeit an einem Ort verbracht hab, wo man es nicht bemerkt, wenn sich die Welt verändert."
Ich kenn ihn zehn Minuten und er muss meine Lebensgeschichte ja noch nicht in jeder Einzelheit kennen.
Alvias hob eine Augenbraue, erwiderte aber nichts.
"Doch sag mal, wo hast du deine Rüstung eigentlich her? Ein gewöhnlicher Dorfschmied kann sowas bestimmt nich."
Alvias Züge verhärteten sich.
"Sagen wir, sie stammt von einem guten Freund, der vor längerer Zeit an eurer Stelle auf diesem Plateau arbeitete."
"Ein Zwerg?", fragt Carracáin ungläubig.
"Ja, ungewöhnlich, nicht wahr?"
"Genauso ungewöhnlich wie meine Anstellung hier. Also tragt ihr eine Zwergenrüstung mit euch herum?"
"Allerdings. Und es ist zudem eine sehr gute Rüstung, sie hat mich noch nie enttäuscht oder mich im Stich gelassen. Und obwohl die Zwerge so stur und nachtragend sind, verstehe ich mich eigentlich ganz gut mit ihnen, nur sie sich nicht mit mir", erwiderte Alvias mit seinem charakteristischen Lächeln.
"Ich habs schon bemerkt. Die Szene am Eingang war ja nicht zu überhören."
Alvias musste sich ein Grinsen verkneifen. "Das war noch harmlos. Die Zwerge können noch viel schlimmer reagieren. Da kann auch mal ein Bierkrug fliegen."
"Erinner mich bloß nich an Bier. Das letzte mal, als ich das Zeug getrunken hab, wachte ich zwei Tage später neben meinen Stiefeln auf und bekam sie nicht mehr an."
"Ihr vertragt nicht soviel?", schmunzelte Alvias. "Eigentlich müssten sie im ganzen Erebor über euch spotten."
Carracáin überging den sarkastischen Seitenhieb geflissentlich und wechselte das Thema:
"Diese Rüstung die du anhast: Nur ausbeulen oder darf´s sonst noch was sein?"
"Wenn ihr schon dabei seid und nichts dagegen habt, hätte ich gegen Einfetten nichts einzuwenden."
"Gut, aber ich könnte sie auch verbessern."
Dieses Wort machte Alvias hellhörig. Wieder ernst, erwiderte er: "Inwiefern verbessern?"
Mit fachmännischer Miene strich er über die silbrigen Flanken des Harnischs. "Zwerge vernachlässigen oft die Seiten der Rüstung, schließlich werden sie dort selten wegen ihrer Größe getroffen. Du bist doch recht groß und ein Treffer an dieser Stelle wäre vernichtend. Im Augenblick ist das Metall dort zu weich und ein Schwert würde das Metall noch stark eindellen und dich im Kampf behindern. Ich allerdings könnte die Rüstung ausreichend härten. Außerdem ist mir bei deinem Auftritt hier dein schöner blauer Umhang aufgefallen, ein leichter Farbstich würde sich damit perfekt ergänzen."
"Das Härten nehme ich dankend an, doch seid gewiss, der Rest gefällt mir so wie er ist."
Was für ein Wunder, wo ich das Ding selbst entworfen hab
"Nimm dich in Acht, so ein Angebot mach ich nicht jedem. Aber ich habe gehört, ein Krieger muss sich in seiner Rüstung wohl fühlen. Ich selbst habe damit zwar keine Erfahrung, aber..."
"Ihr habt noch nie in eurem Leben gekämpft? Das verwundert mich in diesen Zeiten."
"Also ich war einmal ein Kämpfer ohne Waffen, aber das ist zu lange her."
"Wie könnt ihr dann wissen, dass eure Waffen so gut sind, wie ihr behauptet?"
"Eine Waffe wird durch den gut, der sie führt."
"Eine kluge Antwort, für jemanden, der dreihundert Jahre lang in Abgeschiedenheit gelebt hat."
"Ebenso lange hatte ich Zeit, in der ich nachdenken konnte."
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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #51 am: 9. Jan 2010, 02:15 »
Carracáin fuhr sich mit seinem Handrücken über den Mund, knallte seinen Bierhumpen wieder auf den Marmortisch an dem er saß, und rief dem Zwergenkoch, der schwitzend hinter seiner Theke herumfuhrwerkte, zu:
„Wirt! Ich hätte gerne noch so einen Tropfen! Aber ein bisschen bitterer ja? Das Zeug ist ja pappsüß!“
Dann grinste er Alvias an, der ihm gegenüber saß. Mit geröteten Wangen machte er den Mund auf... und dann wieder zu. Sie hatten schon so viel gesagt in den letzten Stunden. Am Anfang war Carracáin ja doch sehr vorsichtig gewesen, als Alvias ihn in eine Kneipe einlud, aber das Bier war gut und das Gespräch mit ihm war herrlich.
Keuchend eilte der Wirt mit einem neuen Humpen heran. Er war ganz schön beschäftigt, dafür, dass in seinem Gasthaus gerade mal zwei Gäste saßen.
Doch Elben vertrugen viel, so hatte ihm Alvias das auf jeden Fall zugesichert. Sein Ausfall im Flüchtlingslager sei auf die vorhergehende, jahrhundertlange Abstinenz zurückzuführen.
Auf jeden Fall mochte Carracáin Bier. Das hier war sein sechster Becher, Alvias hatte schon mehr als ein Dutzend Male seinen Humpen nachfüllen lassen.
„Für euch auch noch etwas, Herr Elb?“, fragt der Wirt hoffnungsvoll. Wobei er nicht hoffte, dass der Elb noch einen Becher nähme, nein, er hoffte wohl, dass dieses Elbenpack endlich seine Gaststätte verließ. Schließlich bekam Carracáin auch Kost und Logis (wozu „Bier“ wohl zur Genüge zählte) von dem Fürsten bezahlt.
Und Alvias war natürlich Carracáins Gast.

Es ärgerte Carracáin zwar, dass Alvias noch nicht den Hauch eines Lallens zeigte, aber er selbst war ja auch noch Einsteiger. Alvias erklärte ihm auch den Grund für das „Training“:
„Pass auf, Carracáin, ich kenne die Züge der Zwerge. Und wenn sie nicht offen gegen dich vorgehen dürfen, werden sie versuchen, deine Position zu untergraben. Ein zwergischer Schmied würde dich skrupellos unter den Tisch saufen, und unter 20 Bechern kommst du von einem zwergischen Fest nicht fort. Außerdem möchtest du doch in Topform sein, wenn wir den Sieg feiern oder?“, und dabei hatte er ihm kumpelhaft auf die Schulter geschlagen.

Ja, kumpelhaft war das richtige Wort. Alvias war ihm sehr sympathisch, unter dem Einfluss von Alkohol legte er auch viele Züge seines aristokratischen Getue ab, was bisher zwischen den Beiden gestanden hatte.
Im Gegenzug hatte Carracáin Alvias nun doch seine Geschichte erzählt, wie er in den Höhlen gelebt hatte, und wie er Tag für Tag die an den Feuern seiner Schmelzöfen stand.
Auch seine Episode aus dem Flüchtlingslager erzählte er, nur Yolanda blendete er aus. Die Tinte, mit der dieses Kapitel in sein Lebensbuch geschrieben worden war, war noch nicht getrocknet, die Wunden, die ihr Tod geschlagen hatte, waren noch nicht verheilt.
Tatsächlich hatte Alvias von einer Leiche im Flüchtlingslager erzählt, wie er von der aufgebrachten Meute fast erschlagen worden wäre, weil sie ihn für einen Elb, für den Mörder hielt.
Aber es war wohl nur ein Zufall, dass mehrere Elben im Flüchtlingslager waren, und einer davon ein Mädchen um die Ecke gebracht hatte.
Nur ein Zufall...

Nach ein paar Bechern und ein paar Geschichten mehr, schlug Carracáin vor, mal wieder aufzubrechen. Die Gaststätte war sehr gemütlich, ein wahres Juwel im Erebor. Es war eine Höhle, deren Wände ganz mit weißem Marmor verkleidet waren. Ein riesiges Loch war in die Wand gehauen, und das ein spiegelglatter, handbreitendicker Bergkristall eingelassen war.
So hatte man einen wunderbaren Blick über die Schmiedehalle, in der Carracáin arbeitete, ohne von dem Lärm und dem Gestank beeinträchtigt zu werden.

Vor diesem Aublick saßen die beiden Elben gerade, und erhoben sich jetzt von ihren kunstvoll gearbeiteten Steinbänken, die wie in Stein erstarrte Wellen, aus dem Boden schlagend und durch den Raum rollend, aussahen.

„´s wird Zeit, Alvias, dass ich mich mal deiner Rüstung zuwende. So kannst du ja nicht herumlaufen!“, und ein geheimnisvolles Lächeln legte sich auf die Lippen des Elbs, der sich wiederstandslos aus dem Lokal treiben ließ.
Doch Carracáin ließ dem Wirt noch einen kleinen, blauen Diamanten als Trinkgeld da. Er ahnte, dass er hier noch des Öfteren vorbeischauen würde, und er wollte sich gut mit dem Schmied stellen, der einen halben Tag lang Elben bedient, und keinen roten Heller damit verdient hatte.

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

Noch ein Glas, ich denk nur an dich,
Noch ein Glas und ich vergesse mich!
Noch ein Glas, ich denk nur an mich,
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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #52 am: 9. Jan 2010, 12:00 »
In der Halle der Schmiede angekommen, stiefelten die beiden auf das Plateau Carracáins zu, bis ihnen ein rothaariger Zwerg mit einem langen, zu acht Zöpfen gedrehten Bart und einer alten Kampfrüstung in den Weg trat.
Die beiden blieben stehen, unverwandt starrte sie der Zwerg an.
„Ihr seid Elben.“, dieser Satz war eine Aussage, eine Feststellung, keine Frage.
Alvias trat einen Schritt nach vorn, und schaute auf den Zwerg herab. Elegant stricht er sich die Haare hinter sein rechtes Ohr, und man konnte die leicht spitz zulaufende Ohrmuschel erkennen, die ähnlich wie ein Blatt geformt war.
„Ja.“
„Was macht ihr dann hier?
Nun war es an Carracáin, nach vorne zu treten.
„Ich schmiede. Für ihn.“
Zu Carracáins Überraschung spuckte der Zwerg vor ihnen aus.
„Was er hier macht? Schmieden? Du hast hier noch keinen einzigen Hammerschlag getan, Elb! Du hast dich nur mit deinem Kumpel besoffen, und trotzdem beanspruchst du den Titel „Einer der Zehn“!“ Mit diesen Worten wandte er sich zu der Zwergenmenge, die sich um den Schauplatz gebildet hatte. „Dieser... „Schmied“ wie er sich nennt ist den Hallen eines Zwergs nicht würdig! Er wird noch mehr Gesocks wie dieses anziehen“, dabei deutete er auf Alvias, „und sich hier einnisten wie die Made im Speck!“

Stille.

Carracáin wollte gerade wutentbrannt auf die schamlosen Verleumdungen des Rothaarigen antworten, als Alvias das Wort ergriff. Seine Miene war starr, doch seine Augen hätten ebenso gut Schwerter sein können. Mit kalten Blicken bedachte er jeden, der bei der Rede des Zwergs gejohlt hatte, dann wandte er sich wieder dem Zwerg zu. Seine Worte waren kalt wie Eis.
„Wäre Dwilmo jetzt hier, du wärest tot. Dein Glück, dass es unter meiner Würde ist, Käfer zu zertreten, ich habe wirklich Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel meine Rüstung ausbessern lassen, die Dwilmo mir einst anfertigte.“
Bei Dwilmos Namen zuckte der Wortführer zusammen, schon wollte er etwas entgegnen, doch Alvias schnitt ihm harsch das Wort ab: „Und pass auf, wen du hier Gesocks nennst! Ich sehe in dir nicht mehr als einen Bart, der sich in seiner Schmiede verkriecht, während da draußen Blut vergossen wird! Ich war es, der Dwilmo die Augen schloss, als er auf dem Schlachtfeld verendete, nicht du, der du mich Gesocks schimpfst!“
Die letzten Worte waren wie Faustschläge in das Gesicht des Zwergs, und der Elb stand drohend über ihm.
Kommentarlos teilte die Menge sich. Alvias schob den kleinen Mann einfach beiseite, und ging dann erhobenen Hauptes weiter zur Schmiede. Carracáin beeilte sich, Schritt zu halten, und hastete hinter ihm her. „Siehst du“, flüsterte Alvias Carracáin zu, „das war der erste Vorstoß. Sie wollten dich schon diskreditieren.“ „Ich habs gemerkt, Alvias,“, antwortete Carracáin und verdrehte die Augen.
„Moment!“, schallte es hinter ihnen. Der rotbärtige Zwerg stand noch immer dort, und fing jetzt an zu brüllen: „Und was ist mit dem ach so talentierten Schmied? Ich habe von seinen vielgerühmten Fähigkeiten bisher nur das Platte-Angucken-Platte-Wenden Talent Wahrnehmen können!“
Jetzt wurde es Carracáin aber zu viel! Er drehte sich abrupt um, und steuerte gemessenen Schrittes auf den Zweifler zu.
„Nun, Herr Zwerg,“ sein Auge verengte sich, „richtige Schmiede sind auch nicht nach einem Tag fertig. Ich wage ja garnicht zu fragen, wie lange ihr für euren Schrotthaufen da auf eurer Brust gebraucht habt, aber viel ist anscheinend nicht rausgekommen. Ein Schmied kennt sein Material, und weiß genau wie er es formen muss. Ich gehe einfach mal davon aus, dass sich der fabelhafte Zwergenschmied einfach eine Metallplatte nahm, und auf hier herumgehämmert hat. Nach ein, zwei Stunden war er dann auch schon fertig, vielleicht haltet ihr das ja für viel. Das Ergebnis spricht ja für sich.“
Das vor Wut rot angelaufene Gesicht konnte man kaum mehr vom Bart unterscheiden als er zurück keifen wollte, doch Carracáin unterbrach ihn, bevor er angefangen hatte.
„Spars dir, kleiner Mann. Lass mich in Ruhe, sonst kommt mein Freund vielleicht doch in Versuchung, den Laden hier von Ungeziefer zu befreien.“


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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #53 am: 9. Jan 2010, 16:28 »
Fünf Minuten später saßen die beiden Elben auf ihrer Plattform. Sie waren beide total aufgeputscht, und ein anständiges Gespräch war momentan nicht möglich. Alvias löste die Situation auf seine Art, und zog einen silbernen Flachmann aus seinem Bündel. Nach einem kräftigen Zug reichte er das Ding an Carracáin weiter, der es dem Elben gleichtat. Das Zeug brannte zwar in der Kehle, aber nach ein paar Augenblicken stellte sich Gelassenheit bei Carracáin ein. Alvias ging es genauso.

Nachdem sie beide den Blick über die monströse Schmiede hatten schweifen lassen, erhoben sie sich von ihren Schemeln. Carracáin begann, die einzelnen Rüstplatten von Alvias abzuschnüren, und auf seinem riesigen Tisch, der aus einer puren Felsplatte bestand, sortiert hinzulegen. Als letztes nahm er dem Elben den Harnisch ab, und an der Innenseite konnte man die Dellen wirklich ziemlich gut erkennen.
„Die müssen doch die ganze Zeit gedrückt haben?!“, und Carracáin schaute Alvias bei diesen Worten kritisch an. „Ach, solche Quetschungen sind das harmloseste, was dir von einer Begegnung mit Ostlingen bleibt. In der Schlacht habe ich Menschen gesehen, die an mir vorbei torkelten während ein gesamter Speerschaft in ihrem Kopf steckte. Manchen waren auch schon die Schädelknochen gebrochen, und das Innere ihres Kopfes quoll nach außen. Dagegen nehmen sich diese Dellen eher harmlos aus, oder?“
Vor dem inneren Auge Carracáins liefen diese Horrorszenen ab, und er schob sie schnell aus seinem Kopf. „Ja... doch eher harmlos.“

Und endlich tat Carracáin das, was er hier schon die ganze Zeit hatte tun wollen. Er konnte schmieden! Zwar nicht an einer eigenen Rüstung, auch war sie schon fertig und musste nur ausgebessert werden, aber er konnte jetzt endlich das tun, weshalb er hier in die Halle gekommen war.
In mühevoller Kleinarbeit besserte er die verbeulten und zerkratzten Stellen aus, doch er versank ganz und gar in seinem Tun. Alvias machte sich in der Zeit, in der Carracáin arbeitete, ebenfalls nützlich, er fing jetzt schon einmal an, die Plattform zu gestalten. Carracáin wusste zwar nicht wie Alvias das machte, aber er kam regelmäßig, und hatte etwas neues unterm Arm, das er unter großem Gepolter zum Plateau brachte. Manche Zwerge halfen ihm sogar beim Bau.
Als Carracáin fertig mit dem Ausbessern der lädierten Rüstung war, sah die blanke Felsplattform schon ein wenig angenehmer aus. Stühle statt Schemel, und Kerzen statt offenem Feuer. Letztere hatten die Zwerge geschmackvoll verstärkt: Ihr Licht fing sich in einem mannshohen Bergkristall, der von Amethyststreifen durchzogen war. Das goldene Licht bekam so tiefe, violette Reflexionen, die, aufgrund des Flackerns der Kerzen, einem ständigen Wechsel unterworfen waren.

Carracáin gefiel diese Idee, sie erinnerte ihn auch stark an die Minen, wo selbst ein einzelner Lichtstrahl tausendfach gebrochen und verstärkt worden war.

Jetzt begann er mit der Verbesserung, der Rüstung, und er wollte Alvias zumindest bei den ersten Arbeiten, unbedingt dabei haben. Dieser kam gerade mit einem Sack voll Metall und Silber zurück, wie Carracáin das angefordert hatte. Als er den Inhalt des Bündels in eine riesige steinerne Schale auf dem Plateau entleert hatte, nahm er sich eine Kristallkaraffe voll rotem Wein, und schlendert zu Carracáin hinüber. Dieser wuselte gerade an dem Blasebalg für das Schmiedefeuer herum. So etwas hatte er noch nie benutzt! Schnell fand er das Prinzip des Geräts heraus, auch wenn er fand, dass seine Hochöfen die bessere Methode waren, Eisen zu erhitzen. Vielleicht würde er mal einen an sein Plateau anbauen lassen, aber das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.

Vorsichtig mischte er die Legierung aus Silber und Stahl an, die er für die Rüstung ersonnen hatte. Und während diese Vor sich hinköchelte, wandte er sich der Innenseite des Harnischs zu, mit der er auch noch Pläne hatte. Er erhitzte die Seite vorsichtig, bis das innere Metall ein bisschen weich geworden war. Behände werkelte er zwischen den beiden Feuern umher, fing die Dämpfe die der Legierung entwichen auf, und leitete sie auf die weiche Unterseite des Harnischs. Einen Moment passierte nichts, doch dann schien der gesamte Harnisch anzulaufen, wie altes Silber.
Alvias sprang auf, und hechtete auf seine Rüstung zu! Doch genau so schnell wie der Anlauf gekommen war, klang er auch wieder ab. Der Harnisch sah aus wie immer, nur die Innenseite war ein klitzekleines bisschen dunkler als zuvor..
„He, was machst du da?!“, herrschte Alvias Carracáin an.
„Deine Rüstung verbessern, ich dachte das hätten wir schon klar gemacht.“ genervt wollte sich der Elb schon wieder seiner Legierung zuwenden, als Alvias ihn an der Schulter zurückriss!
„Korrigiere mich wenn ich falsch liege: Du solltest die Flanken härten, sonst nichts!“
„Ja, Alvias, das ist auch richtig. Aber du wirst sehen, dass ich dir nur einen Gefallen getan hab. Schau“, er hielt dem Elb den Brustpanzer mit spitzen Fingern hin, „fühl mal drüber.“
Alvias tat wie geheißen.
„Ich ertaste nichts besonderes.“, erwiderte er mit einem Achselzucken.
„Eben! Siehst du, du merkst garnichts von dem, was ich mit deiner Rüstung gemacht hab! Aber ich erklärs dir trotzdem.“, setzte er gönnerhaft hinzu als Alvias ihn schief ansah.
„Stell dir vor, du wirst hier auf deinem Brustpanzer getroffen. Mit deinem „früheren“ Panzer hättest du mindestens eine Delle in der Rüstung. Diese hätte dich beim gesamten späteren Kampf behindert. Ich habe damals in den Minen allerdings ein Metall entwickelt, das man bis zu einem bestimmten Grad dehnen kann... mit dem nötigen Kraftaufwand. Es drehte sich aber immer wieder zu seiner ursprünglichen Form zurück. Verstehst du worauf ich hinauswill?“
Alvias griff den Faden auf und fuhr weiter: „Ah, ja ich verstehe! Dieses Metall ist jetzt in der Innenseite meiner Rüstung. Und bekomme ich eine Delle ab, wird es sich wieder in die ursprüngliche Form zurückbiegen!“ Carracáin lachte. „Ja, genauso ist´s!“
Fasziniert strich Alvias über die Harnischrückseite.
„Das heißt, ich brauche keine Angst mehr vor Dellen haben?“
„Nun...“, Carracáin verzog das Gesicht ein wenig, „soo einfach ist das nun auch wieder nicht. Deine Rüstung ist immer noch so fest wie vorher, daran lässt sich nichts ändern und das ist auch gut so. Dieser Dwilmo hat eine perfekte Härte für dich gefunden. Und außerdem ist er Prozess des Zurückbiegens ein langsamer, rechne als in der Schlacht nicht damit, dass die Vertiefung innerhalb von Minuten verschwunden ist. Aber es sollte dich vor Zermürbungen durch den Gegner schützen.“
Und mit diesen Worten grinsten sich die beiden Elben an.
« Letzte Änderung: 17. Feb 2016, 10:39 von Fine »

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #54 am: 11. Jan 2010, 23:16 »
,,Gesegnete Pfeile also? Die werden mir noch sehr nützlich sein“, sagte Lengas und legte den Köcher voller Pfeile auf einen Stein. Dann saß Lengas sich ,vor dem Stein, und bete Galadriel an. Nach einer kurzen weile hörte Lengas wie zwei Zwerge über den Herrscher der Ostlinge redeten. ,,Hast du gehört dass Khamul bei ihnen ist“, sagte einer der Zwerge. Überrascht drehte sich Lengas zu den Zwergen um. ,, Khamul sagst du? Ist das nicht einer der Nazgul“, fragte der andere Zwerg. ,, Khamul ist hier? Er wird hier sein? Er wird gegen die Zwerge kämpfen? Der Nazgul der meine Mutter umgebracht hat wird hier am Erebor kämpfen?“, dachte sich der Elb und wurde immer wütender. Er dachte an den alten Zeiten mit seiner Mutter zurück.


Die Kerzen flackerten in der Dunkelheit. Und Lengas war ganz alleine zu hause. Da seine Mutter einen Auftrag hatte. Er wohnte alleine mit seinem Vater in einem Dorf nahe dem Düsterwald. Sein Vater besorgte Holz. Die Tür öffnete sich und ein Dunkler Mann betrat die Hütte.,, Na mein Sohn, wie geht es dir? Sei nicht traurig, deine Mutter wird wieder zurückkehren“, sagte Lengas´s Vater. ,, Sie wird wieder kommen aber wann? Sie könnte auch schon tot sein“, erwiderte Lengas. Sein Vater zögerte ein wenig und sagte nach kurzer Zeit:,, Um es dir zu beweisen dass nichts schlimmes passieren kann, reisen wir auch dahin, wo deine Mutter ist“.

So machten sich die beiden auf. Zwei Tage waren sie mit dem Pferd unterwegs, aber immer noch keine Aussicht auf andere Elben. Dann nach zwei weiteren Tagen erreichten Lengas und sein Vater einen kleinen Ort in Rhun. Dort war auch seine Mutter. Die Elben hatten den Auftrag bekommen zwei Elben aus der Gefangenschaft zu befreien doch sie waren schon tot. Am Ort waren aber auch mehrere Ostlinge die die Elben ebenfalls getötet hatten. ,, Mutter da bist du ja“, schrie Lengas vor Begeisterung auf. ,, Was, was, was macht ihr denn hier“, fragte Lengas`s Mutter. ,,Lengas wollte unbedingt wissen wo du bist“, sagte sein Vater.,, Das ist hier viel zu Gefährlich verschwindet von hier“. Kurz darauf ertönte ein lautes zischen und ein paar Elben riefen:,, KHAMUL ist mit einer großen Armee von Ostlingen auf dem Weg hier her, wir müssen fliehen!“. Alle stiegen schnellstmöglich auf ihren Pferden und ritten in Richtung Lothlorien Die Pferde waren schnell, sodass die Ostlinge ihnen nicht mehr folgen konnte. Nach vier Tagen sind sie am Dorf angekommen, doch Lengas´s Mutter und die anderen Elben mussten nach Lothlorien kehren und Bericht erstatten.

Lengas und sein Vater gingen also wieder zurück zum Dorf, und Lengas´s Mutter war schon wieder weg. Doch auf einmal hörte Lengas ein lautes Horn. Es war der Nazgul Khamul mit seinen Ostlingen. Sie griffen das Dorf an. Der Angriff kam ganz Plötzlich und die Dorfbewohner hatte keine Waffen. Jeder Dorfbewohner hatte versucht sich in seiner Hütte zu verstecken. Doch die Ostlinge brachen die Türe auf und töteten alle Dorfbewohner. Khamul selber sah ganz hinten am Dorf eine Hütte. Er schritt langsam immer näher und näher bis er die Tür erreicht hatte. Bevor er sie öffnen konnte flog ein Pfeil an seinen Gesicht vorbei. ,,Wer wagt es auf mich zu schießen?“, stieß Khamul hervor. ,, Wenn du diese Hütte betreten möchtest, musst du erst mich töten“, schrie Lengas´s Mutter. Danach kamen von überall Elben und griffen die Ostlinge an. ,,Hahahahaha du kleines Elben weiblein, was willst du schon machen“, sagte Khamul und zerstörte die Tür. Er sah einen kleinen Jungen. Das Elbenweiblein hing wohl sehr an den kleinen Jungen. Vielleicht war es die Mutter.

Schnell schritt Kahmul an den Jungen heran und zog sein Schwert. ,, NEIIIN!!!“, schrie Lengas´s Mutter und griff Khamul von hinten an. Khamul wusste dass sie angreifen würde. Endlich hatte Khamul die Chance. Er drehte sich um und tötete Lengas´s Mutter mit einem Kräftigen Hieb. Danach wandte er sich den kleine Jungen zu. Lengas zitterte am ganzen Körper, er hatte einfach nur Angst. Mit einem schnellen Schwert strich verletzte er Lengas stark an der Brust. Lengas schrie auf. Er wusste nicht mehr was er tun sollte. Plötzlich wurde Khamul von der Seite mit einem Besen beworfen. Khamul musste zurück wichen. Lengas´s Vater schrie Hektisch:,, Geh durch die Klapptür, ich werde dir folgen“. ,, Nein Vater, bitte nicht“, schrie Lengas und weinte. ,,Geh jetzt sofort“, schrie Lengas´s Vater dagegen.
Zuerst zögerte Lengas, doch er hatte schon immer auf sein Vater gehört. Mit mühe und Schmerz öffnete er die Falltür und kroch zu einem Pferd. Er konnte mit letzter Kraft auf dem Pferd steigen. Und ritt immer weiter gerade gerade aus. Nach einiger Zeit konnte er nicht mehr und schlief auf dem Pferd ein. Das Pferd ritt immer und immer weiter bis das Pferd schließlich in Lothlorien ankam. Doch das Pferd konnte es nicht mehr aushalten und brach auch zusammen. Lengas fiel auf dem Boden. .In der zwischen zeit wollte Khamul den Vater angreifen. Doch bevor er zum Schlag ausholte, rammte die Mutter von Lengas ein Dolch in seinen Rücken. Darauf hin hatte Lengasßs Vater genug Zeit um zu fliehen.

Vier Tage sind vergangen.

,,Wo bin ich“, sagte Lengas als er an einem warmen Ort wieder aufgewacht ist. ,, Du bist in Sicherheit, wir sind jetzt alle in Sicherheit mein Sohn“, sagte Lengas´s Vater mit gläsernen Augen.,, Doch deine Wunde, sie, sie wird für immer bleiben mein Sohn", fügte er hinzu und umarmte Lengas. Doch keiner weiß was mit seiner Mutter geschah.


Nach kurzer Zeit erwachte er wieder in der Gegenwart.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #55 am: 18. Jan 2010, 22:15 »
Carracáin ließ seine Knöchel knacken.

Er befand sich gerade auf dem Plateau des dritten Schmieds.
Auch wenn offiziell alle Schmiede der Zehn gleichberechtigt waren, so hatten sie doch Nummern. Und es war klar, dass die Nummer Eins den allergrößten Respekt bekam. Carracáin selber hatte die achte Position inne, aber eigentlich scherte ihn das nicht.
Er war auf dem Plateau des Dritten, weil er sich nach Kontakten zu den wahren zwergischen Schmieden sehnte. Schließlich hatte er nur deshalb die Strapazen der Reise zum Erebor auf sich genommen, schließlich war sein einziges Ziel gewesen, sich mit den anderen Zwergen auszutauschen!
Dass ihm dabei soviel Feindseligkeit hatte er natürlich nicht gewusst, und er war die ersten Tage, die er hier im Erebor verbracht hatte, doch tatsächlich ein bisschen enttäuscht gewesen.
Aber dann kam etwas, was er nie erwartet hätte!
Einer der Zehn hatte ihn eingeladen, sich seine Arbeiten anzuschauen! Dwarkarnur war sein Name gewesen, und Carracáin war begeistert von der Offenheit des Zwergs!
Der Zwerg selber war zwar eher unbeliebt in dem Zirkel der zehn Besten, seine Kameraden sahen ihn als einen elitären, verträumten und weltfremden Schmied an, aber das war Carracáin so ziemlich egal!

Und so kam er hierhin, auf das Plateau Nummer drei. Es war bombastisch!
Der dritte Zwerg hatte ein so starkes Bündnis hinter sich, dass ihm fast ein Achtel der gesamten Halle gehörte. Sobald Carracáin den Bereich betreten hatte, empfing ihn eine Gesandschaft, und geleitete ihn zu ihrem „Herrscher“, der Carracáin freudig empfing.
Dieses... „Reich“ konnte man von dem Plateau herrlich überblicken. An aus chagallblauem Marmor gefertigten Säulen schlängelte sich eine reinweiße Wendeltreppe empor, die in eine riesengroße Plattform überging. Das war die Residenz Dwarkarnurs, dem dritten Schmiede der gigantischen Halle.

Carracáin ließ seinen blick über die Plattform schweifen.
Das ist... naja, also ein bisschen pompös ist das schon.

Auf der Platte erstreckte sich ein Labyrinth aus Öfen, Tischen und offenen Feuern, riesige Ambosse waren in Reihen aufgestellt, an denen mindestens zwanzig Zwerge Arbeiteten.
„Na, Elb, wie gefällt dir meine Plattform?“

„Großartig.“, war das einzige Wort, was Carracáin herausbekam.
Denn das war kein normales Gestein, das die Tische bildete. Nein, das waren Blöcke aus poliertem, nachtblauem Aquamarin, und quadratische Formen von Amethyst und Azur wuchsen daraus hervor. Silberne Intarsien umgaben alles auf dieser Plattform, als wäre Regen aus blankem Metall herniedergefallen, und hätte sich wie Tau auf die Geräte gelegt. Eisblumenmuster aus schillerndem Kristall zogen sich über den spiegelglatten Boden, und weißgoldene Kelche zarter Lilien wölbten sich über das Plateau.

Das war ein Seelenverwandter.

„Ja, großartig ist das hier in der Tat, Carracáin. Ich liebe die Farbe Blau, seitdem ich einst das große Meer erblicken durfte. Es war Winter, und Schneeflocken tanzten über die Wellen. Eiskristalle hatten sich in meinem Bart gebildet,  Silbermöwen kreisten über dem schneeweißen Strand und ihre Schreie klangen nach Freiheit und Anmut.
Dieses Erlebnis habe ich stets in meinem Herzen getragen, und ich würde all meinen Besitz geben, um noch einmal die makellose Schönheit der winzigen Eissterne zu sehen, die auf den Wellen schweben.“
Der Blick des Zwergs war zwar noch immer auf den Elb gerichtet, aber er starrte durch ihn hindurch, auf die Wunder die sein Auge einst erblicken durften, die ihm jahrzehntelang das Herz gewärmt hatten. Eine einzelne Träne kullerte über sein zerfurchtes Gesicht, und tropfte dann in seinen Bart.
Nach einem Augenblick schniefte er laut, wischte sich die Träne weg, und schaute Carracáin wieder fokussiert an.
„Aber lassen wir das! Ich habe dich gebeten, hier her zu kommen“, Mich gebeten. Hui, da bin ich ja doch ganz schön wichtig, wenn man mich nicht mehr befiehlt... sondern bittet. „weil ich deinen Stil sehr, sehr schätze!“
Carracáin musste vor Glück breit grinsen. Ihm wurde noch nie, nie in seinem ganzen leben von einem anderen Schmied gesagt, dass seine Arbeiten gut wären! Es war das erste Kompliment, das er von jemandem erhielt, der Schmied war.
„Lachst du mich etwa aus?“, fragte der Zwerg mürrisch. Er hatte wohl das glückliche Grinsen Carracáins falsch interpretiert.
„Nein, Herr Zwerg, ganz und gar nicht! Ich... nun es ist so... Mir hat noch nie ein Schmied gesagt, er würde meine Arbeit schätzen...“ Verlegen sah Carracáin nach unten weg. Doch er war viel größer als der Zwerg, sodass dieser sich einfach zwischen ihn und den Boden schieben konnte. Entrüstet schaute er zu Carracáin auf.
„Wirklich? Dann wirds aber mal Zeit! Wenn ich mir anschaue, wie sich die Schmiede hier gegenseitig beweihräuchern und Begeisterung heucheln, dann ist es eine riesige Schande für das Zwergenvolk, dass eure Meisterleistungen nicht angemessen gewürdigt werden!“
Carracáin wurde rot. Er wusste überhaupt nicht, wie er die Lobpreisungen des Zwergen erwidern sollte. „Ihr seid aber auch nicht schlecht...“ „Jaa, das weiß ich, aber von Kindesbeinen an wurde ich mit Lob überschüttet! Ich sag dir mal was: Jeder Schmied hier in der Halle, der nicht auf einem Plateau sitzt, würde seine Seele für deine Kunstfertigkeit geben! Ach was sag ich, er würde sie sich allein schon für die Fähigkeit, ein einzelnes deiner silbernen Blätter zu formen, bereitwillig herausreißen!“
Als Carracáin peinlich berührt herumdruckste, beruhigte sich der Zwerg wieder.
„Was ich damit sagen will ist: Der Elbenhass, der hier in der Halle herrscht, war nicht immer da. Das ist purer, hässlicher Neid. Du hast viel mehr geschafft als die meisten hier von uns, und so wie ich das aus den Informationen entnehmen kann, die mir zugetragen wurden, hattest du nichts. Dir wurde nichts beigebracht, du wurdest nicht ermutigt. Und ich habe größten Respekt davor, dass du bescheidener bist, als die meisten Schmiede hier, die mit ihren unfertigen Machwerken herumprahlen.“
Jetzt konnte Carracáin aber wirklich nicht mehr. Er legte seine Hand auf die Schulter des Schmieds, und lächelte überglücklich.
„Danke.“


So blieben sie eine Minute lang stehen, beide sahen sich in die Augen. Sie beide wussten was es hieß, Schmied zu sein, und sie beide zehrten von einer Schönheit, die wohl für immer unerreichbar wäre. Carracáin von den Kristallen in den verschütteten Minen von Cristalón, und von Yolandas wunderbaren Augen, die nun gebrochen waren, Dwarkarnur von dem Schnee über dem Meer, welches er wohl nie wieder erblicken würde.
„Carracáin, ich will mit dir etwas großes auf die Beine stellen! Vielleicht das größte, was die Mauern dieser Halle je erblickten!“
„Kein Problem.“, erwiderte Carracáin, immer noch grinsend.
„Wenn wir beide uns zusammentun... dann werden wir wohl selbst die königlichen Schmiedemeister übertreffen. Ich habe deinen Stil gesehen- ich weiß um meinen. Wenn wir uns ergänzen, dann werden wir ein Maß an Perfektion erreichen, wie es selten in der Geschichte der Zwerge geschah.“
„Ich glaube auch. Wir beide sind Meister unserer Klasse. Lass es uns anpacken!“, und sie schlugen ihre Handflächen zusammen, so dass sie sich überkreuzten und ineinander griffen, und führten die andere Faust zur Brust. Das war, wie Carracáin wusste, die rituelle Verschmelzung zweier Schmiede. Das geschah dann, wenn sich zwei (vorzugsweise meisterhafte) Schmiede zusammentaten, um etwas gemeinsam zu erschaffen. Ob die Verbindung nach der Vollendung der Arbeit beendet wurde, war einzig und allein eine Sache der beiden Schmiede.

Dwarkarnur erklärte Carracáin, dass er eine richtig furchterregende Rüstung fertigen wollte, da es nur noch eine Frage der Zeit wäre, bis um den Erebor ein blutige Schlacht entbrennen würde.
„Zwei Rüstungen Carracáin. Für dich und für mich.“
Und sie begannen mit ihrer Arbeit.
« Letzte Änderung: 20. Jan 2010, 00:26 von Crystal Phoenix »

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Noch ein Glas, ich denk nur an dich,
Noch ein Glas und ich vergesse mich!
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CrystalPhoenix

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #56 am: 20. Jan 2010, 01:18 »
Ohne Dich

Ich hör dein Lachen
da bleibe ich stehn
Ich fühl deinen Atem
doch ich kann niemanden sehn
Ich spür deine Haut
aber ich bin allein
Ich rieche deinen Duft
und auch das kann nicht sein

Ganz deutlich vor mir
seh ich dein Gesicht
Ich will dich umarmen
doch ich greife ins Nichts

Ich hör deine Stimme
ihren Widerhall
Ich kann sie nicht finden
sie ist überall
Ich hab eine Blume
für dich gemacht
Ich weiß nicht ob du sie siehst
vielleicht sogar riechst

Ich fall auf die Knie
ich bin so allein
Ich fang an zu weinen
so kalt ist der Stein


Die schwarze Spur der Feder auf dem weißen Blütenpapier versiegte.
Carracáin wischte sich eine Träne von der Wange, die ihm aus dem Augenwinkel gekullert war, und  legte seine lange indigofarbene Feder beiseite.
Still las er sich die Zeilen durch, die er zu Papier gebracht hatte. Sie waren ihm einfach aus dem Herzen geflossen, denn mit dem Bild von Yolanda vor Augen hätte er tausend Seiten füllen können.

Traurig legte er das Blatt beiseite. Schöne Worte machten seine Gräueltat nicht ungeschehen.
Er saß in dem Schankhaus, dass er schon mit Alvias unsicher gemacht hatte.
Auf den Tischen waren zahllose Rollen von Papier ausgebreitet, übersät mit Konzeptzeichnungen und Notizen zu den Rüstungen, an denen er arbeitete. Der Wirt brachte gerade ein Kristallglas voll von blutrotem Wein, und immer noch betrübt nippte Carracáin an dem Kelch. Der Wein rann in köstlich kühlen Tropfen seine Kehle entlang, und vertrieb die schwarzen Schatten, die in Carracáins Bewusstsein gewachsen waren.
Das Gasthaus hatte er sich zusammen mit Dwarkarnur gemietet. Der Zwerg hatte so seine Beziehungen, und so wurde die Schenke kurzerhand zu ihrem privaten Adlerhorst, in dem pure Schmiedekunst heranreifte. Die letzten Nächte waren außerordentlich fruchtbar gewesen (Carracáin konnte sich getrost als „Nachtmensch“ bezeichnen, obwohl er Elb war.), und das Aussehen der Rüstung war schon fast geklärt.
Riesige Schulterplatten, mit der Form von Rabenschädeln, deren Schnäbel sich über die Arme von Carracáin wölbten, waren die Grundidee gewesen. Nun hatten sie sich auf nur eine riesige Schulterplatte geeinigt, ein weiter schwarzer mantel sollte die andere Schulterpartie umschmeicheln. Die Rüstung selbst würde aus vielen beweglichen Einzelgliedern aufgebaut werden, mit zwei großen Brustplatten. Überhaupt solle die gesamte Rüstung einem abartigen Wesen nachempfunden sein, das nur aus dicken Muskelsträngen bestand.
Die linke, von der großen Schulterplatte umgebene Armpartie lief am Ellebogen in gekrümmte Drachenflügel aus, sodass der Unterarm frei beweglich war. Das war auch dringend notwendig, denn an der linken Hand hatte Dwarkarnur sein persönliches Augenmerk angebaut: Ein grausamer, in spitze lange Krallen auslaufender Panzerhandschuh. Ein Fausthieb in das Gesicht eines Gegners würde wohl dessen Schädel zertrümmern, und wenn nicht, so würde wohl doch wenigstens ein beträchtlicher Teil der Gesichtshaut mitgerissen.
Die Rüstung bestand komplett aus kaltem schwarzen Stahl, übergroß, und von Nieten übersät. Überall sollten Ketten unterschiedlicher Schwere angebracht werden, und jede einzelne Gravur musste eine Aura der Unbesiegbarkeit verströmen.

Müde arbeitete Carracáin abermals die Zeichnung eines Helms nach, auf einen Helm hatten sich er und der Zwerg nämlich noch nicht geeinigt. Dwarkarnur wollte ihn dem von Sauron nachempfinden, Carracáin meinte aber, dass Sauron schließlich der Herrscher ihrer Angreifer war. Es würde wohl eher zu einer Ermutigung der Horden führen, und die eigenen Reihen entsetzen.
Aber das war jetzt mal Dwarkarnurs Problem. Dieser rührte gerade unten in den Schmieden verschiedene Metalllegierungen an, und wartete wohl darauf, dass Carracáin den Färbungsprozess vornahm. Denn anders als bei seinem Schwert, konnte man die Rüstung nicht nachher färben, zu minimal waren die Details, die nicht beschädigt werden sollten. Man musste die Rüstung also schon aus gefärbtem Metall fertigen.
Und so schlurfte Carracáin die über riesige Wendeltreppe in die Hallen hinab.

In der Schenke räumte der Wirt gerade das Glas weg, und entdeckte dabei Carracáins geschriebene Zeilen.
Kopfschüttelnd las er sie sich durch und murmelte dann:
„Ein solch feinfühliger Herr sollte seine Kunst nicht in der rohen Produktion von Waffen ausleben...“

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #57 am: 30. Jan 2010, 01:18 »
Nein das ist es nicht.

Carracáin kramte in seinem großen Rucksack herum, auf der Suche nach einem ganz bestimmten Kristallgefäß.
„Hast dus jetzt, Carracáin? Die Legierung darf nicht zu heiß werden sonst-“
Carracáin schnitt Dwarkarnur das Wort ab. „Ja, ich weiß, ich habe schließlich die Grundbestandteile davon hergestellt.“
Genervt wühlte er zwischen den Kristallpulverbechern, und den Stapeln von weißem Papier, die er mitgebracht hatte. Da schlossen sich seine Finger um einen kleinen, bauchig-runden Behälter, gemeißelt aus reinem Bergkristall.
„Ich habs!“
Federnden Schrittes kam er zu dem Zergenschmied herüber, der schon ungeduldig an einem riesigen Bottich voller brodelndem Metall stand. Daneben waren die gleichen Apparaturen aufgebaut, die Carracáin auch schon in seinen Katakomben auf seiner Plattform aufgestellt hatte, auch wenn er an ein paar Stellen hatte improvisieren müssen.
„Pass auf,“, setzte er erklärend an, und wandte sich dabei Dwarkarnur zu, „das hier, ist mein Blut.“
Er schüttelte die rote Flüssigkeit in seinem Gefäß. Der Zwerg machte große Augen. „Damit habe ich auch schon Crólair gefärbt. Die Kunst, Farbe zu gewinnen, die so wirkt wie die meine, ist eine Kunst, die ich mir ganz alleine in den Minen von Cristálon erarbeitet habe. Sie ist mein Geheimnis. Verstehst du? Gut. Während ich das hier tue, halt die Luft an, und hol am besten mal ein paar deiner Leute, damit sie uns frische Luft zufächeln.“ Mit diesen Worten strich er sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und legte seine Finger auf die Apparatur.
Das war sein Moment.

Zitternd nahm er ein anderes Gefäß in die Hand. Es war ein gläserner Pokal, und in ihm schwappte eine tiefschwarze Flüssigkeit, dick und unansehnlich, hin und her. Es war nicht der gleiche Prozess wie bei der Färbung Crólairs, denn hier mischte er zwei Farben, musste sie aber trotzdem voneinander getrennt halten. Es war kompliziert, aber für ihn war das kein Neuland. Er hatte allein fünf Jahre damit verbracht, dieses Gebilde aus Röhren, Schläuchen, Destillationsbehältern und Hitzeleitern zusammenzubauen, das sich da vor ihm erstreckte, er wusste von jedem einzelnen Gläschen wozu es gut war,  und er wusste, auf welche Temperatur man jede einzelne Kristallkanüle bringen musste. Ja, auch das war eines seiner Lebenswerke.

Er holte tief Luft, schlang sich ein schwarzes Tuch über Mund und Nase, und gab dann einem der Diener Dwarkarnurs ein Handzeichen. Dieser nickte hastig, und begann dann mit seinen Kumpanen einen riesigen Blasebalg zu betätigen.
Die Hitze unter der Arbeitsplatte wuchs, und sie hatte nur eine Steinspalte, durch die sie entweichen konnte, und durch die sie genau auf ein Kristallgefäß traf. Die farblose Flüssigkeit in dem Gefäß fing an zu blubbern, und die Blasen mit unsichtbarem Stoff, der aus der Flüssigkeit herausgefiltert wurde, liefen durch mehrere Kanäle auf andere Flüssigkeiten zu, sowie auf mehrere Stangen aus seltsamem Material, die sich erhitzten, sobald sie mit dem Gas in Berührung kamen.
Fast sofort war die gesamte Apparatur im Gang, weißglühende Stangen Metall zogen sich durch die Schluchten aus Kristall, die das Gerät bildete, und Carracáin musste grinsen.
Er schüttete die schwarze Flüssigkeit in einen Trichter.

Jetzt geht†™s los.


Als die ersten Tropfen der absoluten Definition von „Rabenschwarz“ auf die Dämpfe innerhalb des Geräts trafen, war es, als würde plötzlich alles Licht der Halle in dem Gefäß implodieren, und dann mit atemberaubender Geschwindigkeit davongestoßen, in wirbelnden Schlieren, durchbrochen von  tiefviolett schimmernden Strahlen, die gleißend durch den Lichttanz schnitten. Ein Raunen ging durch die Halle, als das Gemisch gurgelnd hin und her schlug, als leuchtende, goldene Lichtfünkchen das Gebräu umhüllten, und sich ein dichter, Obsidianschwarzer Nebel, so dick wie Wasser in die Rohre ergoss. Das Licht der Halle  pulsierte wie eine gigantische Aura um Carracáins Plattform herum, ballte sich wie ein gewaltiges Herz zusammen, und floss dann Wellen werfend wieder zurück. Der lautlose, und dennoch dröhnende Puls des Lichts raubte Carracáin fast die Besinnung, aber mit schweißnassem Gesicht schaffte er es, seine Hände zur Ruhe zu zwingen. Er gab allerlei Substanzen zu der von Schwaden verdeckten Flüssigkeit, und als allerletztes ließ er einige Tropfen des Rabengifts, das ihm sein Gesicht zerfressen hatte, in die Gläser rollen.
Rasant veränderte sich die Flüssigkeit, sie tobte umher, changierte lebhaft zwischen goldenem Schimmern und Schwarzem Feuer, warf rasende Schatten an die Felswände, bis es sich aufbäumte, und als Schwarzer Eiskristall erstarrte. Der zwergische Schmied warf Carracáin einen besorgten Blick zu, aber es lief alles nach Plan! Das mit der Lichtaura war zwar nicht eingeplant, aber... vielleicht hat das nichts zu bedeuten.
Die schwarze Farbe war jetzt eigentlich fertig, aber dank ein paar zusätzlichen Substanzen hatte er die Struktur des Gemischs so verändert, dass es einen sehr sehr hohen Gefrierpunkt hatte. Unter 200 Grad würde es nicht schmelzen, und genau das hatte der schweißüberströmte Elb beabsichtigt. Er träufelte ein paar Tropfen seiner Blutfarbe in eine lange, spiralförmige Kristallröhre, und begann zu beten.
Wenn diese, vorher schon mehrfach behandelte rote Farbe auf seine sehr reaktionsfreudige schwarze Farbe traf, sollten sich Bestandteile des Blutes, die Farbstoffe nämlich, zwischen die Kristallstruktur des schwarzen Eiskristalls schieben, und ihn mit einem Netz aus Rot durchziehen. Dabei würde eine Menge Hitze freigesetzt und Carracáin hoffte inständig, dass nicht alles auf einmal entweichen würde. Würde der Prozess auch nur vier Sekunden dauern, dann hätte sein Bangen ein Ende, dann wäre die Hitze so gleichmäßig freigesetzt worden, dass die Kristalle des  Apparats nicht springen würden. Aber sollte der Prozess kürzer dauern, so wäre die Hitze zu groß.
Das Gebilde würde Platzen, und innerhalb von der nächsten Minute wären alle hier in dieser Halle tot, gestorben an verätzten Atemwegen und einer brennenden Lunge.
Das wollte Carracáin natürlich nicht, und angsterfüllt sah er den blutigen Armen zu, wie sie in dem schwarzen Kristallgebilde wucherten. Sie fingen an zu glühen, und schnell zog Carracáin seine Hände von den brühheißen Gläsern weg. Er zählte.
Eine Sekunde.

Die blutigen Adern in dem Eis fraßen sich durch die Dunkelheit in dem Kristall.

Zwei Sekunden


Der Kristall warf Blasen, Carracáin konnte förmlich sehen, wie die Gitterstruktur in ihm zerfiel.

Drei Sekunden.


Das Eis zerfloss nicht, sondern verdampfte sofort, rabenschwarze, ölige Schlieren entwichen, in denen es rot aufblitzte, wie schillernde Flügel von blutigen Insekten.

Vier Sekunden.


Aus.


Mit einem gewaltigen Schlag brach die Welt um Carracáin auseinander. Der gigantische Lichtpuls krampfte sich in einem allerletzten Aufbäumen zusammen, und fetzte dann mit einem ohrenbetäubenden lautlosen Knall auseinander. Das Auge Carracáins zerbrach förmlich an der schieren Menge an Licht, die in einem Taifun aus Farben um die Plattform toste, sich in silbrige, irrlichternde Polarlichter ergoss und sogleich wieder in einem changierenden Goldregen auseinanderstob. Der gepeinigte Elb presste sein Auge zusammen, stand er doch dort, wohin sich der gesamte Schein konzentrierte, stand er doch dort, wo gerade für Bruchteile einer Sekunde ein gewaltiger Stern, umfangen von rasenden Silberschweifen, aus seiner Taufe gehoben wurde.
Dann war es vorbei.

Der leuchtende Herzschlag setzte aus, zerfaserte in der Dunkelheit der Halle, und verlor sich auf dem kalten Stein.
Doch niemand konnte etwas sehen.

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #58 am: 11. Feb 2010, 22:23 »
„Ähm, Carracáin? War das geplant?“

Gute Frage...

„Keine Angst... Das sollte bald wieder vorbeigehen!“
Ganz sicher war sich Carracáin aber nicht.

Es war totenstill in der Halle, jeder hatte Carracáin gehört.

Die Sekunden zerronnen, die Tropfen aus Zeit spiegelten sich in den Gedanken jedes einzelnen Schmieds in dem Raum.
Alle warteten, warteten darauf, dass ihr Augenlicht wiederkehrte.

Nach  schier endlosen Momenten, angefüllt mit sich steigernder Angst und mit wachsenden Zweifeln schrie einer der vierhundert Schmiede:
„Ich bin blind! BLIND!“
Hundertfaches Wehgeschrei hob an, Klagen und Flüche prasselten auf Carracáin ein.
Zitternd hob er sich die Hand vor sein Gesicht.
Er sah nichts.
Er hörte nur die Verwünschungen, der seelische Schmerz und die pure Angst, die in der Halle herumwüteten, fühlte nur den puren Hass auf den hochnäsigen Elben, der den zwergischen Schmieden ihre Augen genommen hatte.

Scheiße!

Verdammt, verdammt, verdammt!


„Scheiße nochmal, seid ruhig!“, schrie Dwarkanarnur, und eine Stille setzte ein, wie sie nur von Männern kommen konnte, die sich an die Worte des Zwergen klammerten, als hänge ihr Leben daran.
Das stimmt ja auch... Wer ist schon gerne blind?

„Männer,“, hob der drittbeste Schmied in der Halle an, „Seid ohne Furcht! Wir sind die schmiedenden Söhne Erebors, warum sollten und ein paar Lichtstrahlen bezwingen?! Da draußen, auf den Ebenen vor dem Berg, da draußen steht der Feind, mit seinen Zähnen, Schwertern und Katapulten, und ihr heult hier wie Weibsvolk herum, nur weil ihr zu lange in das Schauspiel aus Farben geblickt habt! Was seid ihr?!“
Die Worte feuerte Dwarkarnur wie mächtige Pfeile in die Nacht vor seinen Augen, doch da unter der steinernen Kuppel kein einziger Zwerg sehen konnte, vernahmen sie mit ihren gespitzten Ohren die Worte des Schmieds umso deutlicher.
Ein gebrülltes „Schmiede Erebors!“ kam von der anderen Seite der Halle, und dann noch eines! Hunderte, von den Feuern rauchige Stimmen fielen in das Gebrüll ein, das zu einem gewaltigen Kampfschrei anschwoll, das die riesigen Säulen der Halle zum Erzittern brachte und das die angsterfüllte Stille in dem Raum zerbersten ließ!
„Schmiede Erebors!“

„Schmiede Erebors!“

„Schmiede Erebors!“

Carracáin merkte, wie sein Körper zu beben begann, und er stimmte mit einer Euphorie mit in den Schlachtruf ein, die angesichts dem Verlust seines Augenlichts völlig irrsinnig war. Er wurde von der Flut aus Wille und Hoffnung mitgerissen, warf seine Fäuste in die Luft, und brüllte so laut er konnte!

„Schmiede Erebors!“



Unter der widersinnigen Freude durch die sprudelnde Hoffnung auf Rettung stemmte sich ein Lehrling Dwarkarnurs gegen den Blasebalg, den er noch in den Händen hatte.
Und Funken stoben auf.


Jeder konnte die Funken sehen.

Mitten in der Hymne der Schmiedehalle blieb jedem einzelnen Zwerg die Luft weg.
Ein gerauntes „Funken! Da sind Funken! Ich sehe Lichter!“ schlich sich durch die versammelten Schmiede, und Carracáin begriff, dass sie selbst bei weitem nicht erblindet waren.
Die Feuer waren verloschen, nur die Feuer...

Und noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, flammten zahllose Feuerstellen und Essen auf, stellten sich mutig gegen die Dunkelheit und tauchten ihre Herren in ein goldenes Licht.
Ein Licht, das aus purer Hoffnung zu bestehen schien.

Nach den ersten Sekunden des Begreifens, brach ein Jubelruf durch die angstgetränkte Luft in der Halle, nahm jeden Zwerg mit sich, und schweißte die Schmiede zu einem einzigen, jubelnden, dankbaren Kollektiv zusammen!

Danke! Danke!

Tränen des Glücks rannen Carracáin über die Wange, er war einfach nur dankbar.

Der Jubel schlug um, veränderte sich, bis er zu zwei schlichten Wörtern gepresst wurde:

„Schmiede Erebors!“

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

Noch ein Glas, ich denk nur an dich,
Noch ein Glas und ich vergesse mich!
Noch ein Glas, ich denk nur an mich,
Ein letztes Glas und ich vergesse dich!

König Legolas

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  • Menschen, Zwerge,Elben kämpft für Mittelerde! Sieg
Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #59 am: 16. Feb 2010, 02:30 »
Lengas bekam von all dem überhaupt nichts mit, er war immer noch in seinen Gedanken gefangen, er musste an Khamul denken:

Was ist wenn er hier her kommt? Er - er wird uns alle töten. Aber vielleicht lebt meine Mutter auch noch, ich weiß es einfach nicht. Ich muss es heraus finden, aber wie, wie bitteschön? Ich kann mich nicht ihm in den Weg stellen. Ich kann ihn nicht töten. Denn er ist ein Nazgul, ein unsterblicher Ringgeist. Aber ich muss es versuchen, denn wenn meine Mutter noch lebt, muss ich sie nur finden, doch wo sollte sie dann sein? Soll ich mich gefangen nehmen lassen? Sollte ich nach Thal zurück kehren, und nach Überlebenden suchen? Sollte ich mich Khamul schon jetzt stellen? NEIN! So werde ich nicht sterben, so werde ich nicht enden.

Er dachte immer mehr über Khamul, und zwei Elben drehten sich schon zu ihm um. Sie sahen wie Lengas sich mit seinen Armen abstützte.

Ich-ich-ich muss jetzt nach Thal, ich muss jetzt sofort nach THAL!!!

Schrie Lengas innerlich auf. Er raffte sich mit alle Kraft auf, und ging Richtung Ausgang des Erebors. 

,,Jetzt oder nie", sagte Lengas mit recht aggressiver Stimmer. Obwohl seine rechte Hand immer noch nicht richtig verheilt ist, zieht er seine neu geschmiedete Schwerter.

,,Öffnet das Tor, ihr kleinen Zwerge", rief Lengas.

,,Wer hat euch gesagt dass ihr so mit uns reden könnt, Herr Elb", fragte der Zwerg höhnisch.

,,Öffne jetzt sofort das Tor, ich muss nach Thal, ich werde Khamul töten", schrie Lengas so laut, das sogar die Schmiede nach Lengas schauten.

Ohne zu zögern öffneten die Zwerge nun das Tor.

Lengas schritt durch das Tor, und schaute sich um. Überall waren Zelte, und Lagerfeuer, denn der Abend brach schon ein. Er schaute auf die untergehende Sonne. Er möchte noch den letzten Augenblick seines Lebens genießen. Nach ein paar Elbischen Wörtern, richtete er seine Schwerter in Richtung Thal, und ging ganz langsam einen Schritt nach dem anderen.