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Autor Thema: Im Inneren des Erebors  (Gelesen 48882 mal)

CrystalPhoenix

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #75 am: 26. Mai 2010, 01:03 »
Wenn man einmal angefangen hatte, dann versank man in einer Monotonie. Carracáins Sicht war vernebelt, er sah die schmerzverzerrten Fratzen nicht mehr, die er mit einem einzigen Klacken seiner linken Hand hervorrief. Er hörte auch die Schmerzensschreie nicht mehr.
Mit schweren Schritten eilte er zwischen den sauber aufgereihten Betten umher, rief nach Männern, um Patienten festzuhalten, und sprach tröstende Worte. Doch nach dem Schnitt hatte er die Person schon vergessen, der er gerade ein neues Leben geschenkt und ein altes genommen hatte.
Das was er hier tat durfte auf keinen Fall sein Herz erreichen. Und viel zu oft musste er die Fragen „Was mache ich hier? Darf ich das?“ aus seinem Kopf verbannen.

Mittlerweile waren seine Klingen blutverschmiert, die tiefrote Flüssigkeit troff an ihnen herunter und  tropfte an den spitzen Enden in das Blut auf dem Boden. Es war wirklich verdammt widerlich.
Er konnte nicht mehr. Das war widerwärtig.

Schweren Herzens wandte er sich an die Heilerin die neben ihm stand. „Machst du weiter? Ich... das ist mir alles zu viel. Entschuldige bitte.“
Mit einem verständnisvollen Nicken nahm die Frau eine Säge zur Hand und bedeutete ihm mit einer „Hau schon ab.“-Geste, zu verschwinden. Es war dem Elben nur recht.
Denn er wusste schon, was er zu tun hatte. Er hatte gesehen, wie die weinenden Männer und Frauen mit behelfsmäßigen Holzbeinen zurechtkommen mussten. Das wollte er ändern. Er war Schmied, verdammt nochmal!

In der Schmiedehalle, die der Elb schon seit zwei Wochen nicht mehr betreten hatte, kam ihm sofort Dwarkarnur entgegen, den es nicht im Geringsten störte dass Carracáin seine Rüstung angelegt hatte. „Recht so! Wie fühlt sie sich denn an, hm?“, schmunzelte er, doch er wusste schon längst, dass Carracáin sein „Meisterwerk“ ganz und gar nicht mochte. Schließlich hatte auch der Zwerg ihm erstmal den Kopf schuppern müssen, was dieser mit einem herzhaften Gelächter quittiert hatte.

„Mein Freund, ich brauche dich!“, sprach Carracáin, und sah den Zwerg dabei vielsagend an. „Ich war die letzten zwei Wochen damit beschäftigt Gliedmaßen abzutrennen... Stellst du mir deine Helfer zur Verfügung?“ Der Zwerg überging zwar geflissentlich die Gliedmaßen-abtrennen-Bemerkung, dennoch hakte er nach. „Meine Helfer sind deine Helfer, das weißt du Carracáin. Wozu brauchst du mich und die Schaffenskraft meiner Gruppe?“
„Was meinst du, wie viele deiner Schmiede können ein Bein schmieden, das auch genauso aussieht wie ein Bein?“, antwortete der Elb mit einer Gegenfrage.
„Hmm“, Dwarkarnur strich sich bedächtig über seinen schwarzen Bart, „20 Stück, würde ich schätzen. Du willst also Prothesen schmieden?“
„Ja, ich werde Prothesen schmieden. Diese Menschen leiden unter ihren Verstümmelungen, doch ein Arm aus Metall würde ihnen wenigstens einen Teil ihrer Lebensfreude wiedergeben. Wir müssen verschiedene Modelle schmieden, je nachdem, an welcher Stelle ich entfernen musste... Und wir haben nicht mehr viel Zeit. Ich kann auf dich zählen?“, Carracáin hatte hastig geredet und war vor dem Zwerg auf die Knie gegangen, um Auge in Auge mit ihm sprechen zu können.
„Ha, auf mich kannst du zählen, Elb!“, donnerte Dwarkarnur, und schlug sich mit der Faust auf die Brust. „Gib mir und meinen Schmieden nur genug Bier, und wir erfüllen dir jeden Wunsch!“
In die Augen des Zwergs war ein Glitzern getreten, und er schickte sich an, auf ihre Taverne hoch über den glühenden Essen und knarzenden Blasebälgen zuzusteuern.
Carracáin legte einen Arm um dessen Schultern, und schon auf dem Weg zu ihrer Inspirationsquelle – In diesem Fall Met und Wein – diskutierten sie heftig über die Beschaffenheit ihrer Ersatzgliedmaßen.

Die schwere Rüstung hatte Carracáin völlig vergessen.

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #76 am: 11. Jun 2010, 21:57 »
Friehendur von der Celduin-Ebene


Es war unglaublich.
Seit Friehendur die riesige Festung betreten hatte fürchtete er sich direkt die Augen zu schließen und etwas zu verpassen. Der ganze Berg war ausgehölt, doch nicht grob, sondern feinsäuberlich wie eine Statue. Alles war verschnörkelt und mit verschiedenem Schmuck geschmückt. Obwohl er sein Gedächnis verloren hatte kam ihm das alles doch sehr heimisch vor. Trotzdem war etwas in der Luft. Eine Art Unruhe, die aber nicht einfach nur Eiligkeit ausdrückte sondern eine Art Panik. Beinahe etwas Angst.
War vor den Toren freundlich gegrüßt worden und auf die Frage wo er wohnen würde zu den Wohnsiedlungen geschickt. Auf dem Weg wurde er ein paar mal gegrüßt, was für ihn ein Zeichen war das er hier wirklich wohnte. 
Nun stand er vor einem Haus, welches angeblich das seiner Eltern sein sollte. Nun würde er endlich Antworten finden! Er würde erfahren wer er war und dieser Alptraum würde endlich enden. Erwartungsvoll klopfte er an die schwere Eichentür. Als keine Antwort kam klopfte er erneut. Und wieder. Und wieder. "Entschuldigung, was tuen sie da?", eine ältere Nachbarin schaute ihn ungläubig an und erst da merkte Friehendur das er fast die Tür einschlug. "Äh, Entschuldigung aber in diesem Haus sollen angeblich meine Eltern wohnen und sie scheinen nicht da zu sein." "Was heißt denn angeblich? Friehendur ich hab fast nicht erkannt bei dem ganzen Dreck." "Wer sind sie?", fragte Friehendur etwas zu barsch denn der alten Dame stiegen sofort Tränen in die Augen. "Entschuldigung, das wollte ich nicht!", entschuldigte sich Friehendur schnell, "Ich habe mein Gedächnis verloren und ich weiß nicht ganz wer sie sind." "Du erinnerst dich nicht an die alte GraGra? Na dann komm erst mal rein und dann reden wir weiter.", sagte GraGra und bedeutete ihm mit einer Geste  einzutreten. Drinnen kam Friehendur sofort alles heimisch vor. Es war wieder ein Gefühl als wäre er schon oft da gewesen. "Setz dich.", bat ihn die alte Frau. "Ich will ja nicht unhöflich sein, aber wer sind sie denn jetzt?", drängte Friehendur. "Ich bin GraGra.", wiederholte sie. "Ich habe immer neben euch gewohnt und ab und an auch auf dich aufgepasst." "Können sie mir denn etwas über mich erzählen?", fragte Friehendur. "Leider nicht. Deine Eltern wollten nie viel über dich reden und du warst auch eher ruhig. Als du dann Erwachsen wurdest hatten wir viel weniger mit einander zutun.", antwortete "GraGra". "Und was ist mit meinen Eltern?", hakte Friehendur nach. "Die sind vor einem Monat nach Rohan aufgebrochen. Sie haben nur dir gesagt was sie dort wollen und da du dein Gedächnis verloren hast, war das wohl für die Katz." "Na, dann muss ich also auch nach Rohan, was immer das auch seien mag.", rief Friehendur. "Das könnte schwierig werden.", bremste ihn GraGra. "Wir werden von den Ostlingen belagert und bis Rohan ist es weit." "Was ist ein Ostling?", fragte Friehendur. Da fing GraGra an zu lachen und erzählte Friehendur bis zum Abend die Geschichte Mittelerdes.
"Das heißt das bevor ich nach Rohan kann erst mal die Ostlinge zurückgetrieben werden müssen?", fragte Friehendur als sie fertig war. "Sieht so aus.", meinte GraGra, "Es wäre natürlich gut wenn du dabei helfen würdest. Du kannst solange hier wohnen." "Kann ich nicht bei mir wohnen?" "Hast du denn auch deinen Schlüssel?" "Welcher Schlüssel?" "Also nicht." GraGra lachte. "Das ist ein echtes Zwergenhaus. Ohne eine Axt kommst du eh nicht rein und bevor du noch wegen Hausfriedensbruch verhaftet ist es besser wenn du hier bleibst." Friehendur nickte, er aß etwas, wusch sich, wünschte GraGra eine gute Nacht und legte sich schlafen. Er dachte noch eine Weile über alles nach und schlief dann aber endlich ein.
« Letzte Änderung: 17. Dez 2019, 15:37 von Fine »
Zitat
Als ich klein war dachte ich, dass man mit viel Geld auch viel Macht und Ansehen hat.
-Ich hatte Recht.

CrystalPhoenix

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #77 am: 19. Jun 2010, 02:42 »
Funken sprangen, weiches Metall kreischte, weiße Glutstrahlen warfen pechschwarze , zitternde Schatten an Wände und Böden, kaltes Wasser wurde zu dampfend heißem Nebel, und schlug sich an den kalten Marmorblöcken in Wassertropfen nieder, klirrend landete das Stück Stahl auf einem Haufen, sprang von seiner weißglühenden Einzigartigkeit zur grauschillernden  Normalität um und ward vergessen von den hastigen Händen des Schmieds, der sich schon längst einem anderen Werke zugewandt hatte,

Carracáin legte die nächste Hand auf den Haufen, und füllte seinen Weinbecher nach. Die beschlagene Kristallkaraffe perlte von dem weißen Schmiedenebel, der sich stets bildete, wenn man glühendes Eisen mit der Gewalt kalten Wassers dazu brachte, sich des Schmiedes Willen zu fügen und abzukühlen. Unbewusst wischte sich der Schmied deshalb seine Metallhandschuhe an der stahlverstärkten Lederhose ab, die er trug, nur um dann resigniert zu bemerken, dass er das zweitonnige Rüstungsmonster immer noch auf seinen Schultern trug.
Der rote Wein ergoss sich kalt und klar in seine Kehle und floss wohltuend seinen Rachen herunter. Davon gestärkt strich der Elb sich seine schwarzen Haare aus dem Auge und betrachtete die Hände, die er bereits geschaffen hatte.
Ja, Hände.

Aufgrund seiner genauen Kenntnis von Armstümpfen, wusste er, dass die Finger von Seilen oder Fäden im Körper bewegt wurden. Wie bei einem Spielmann zog man an diesen Drähten, die den Arm entlang liefen, und die Finger wurden bewegt. Mit seinen Metallhänden hatte er nun nicht nur einen Trost, sondern sogar einen Ersatz für verlorene Hände geschaffen, denn eben diese Seile führte er mit Metalldrähten innerhalb seiner Nachbildungen fort, sodass man mit seinen Kopien tatsächlich greifen konnte – Wenn der Arm nicht zu stark beschädigt war! Natürlich war es äußerst unwahrscheinlich, dass man mit seiner verlorenen Hand jemals wieder mehr als „zupacken“ konnte, aber wenigstens das war einem dann vergönnt!
Sein Berg aus stählernen Gliedmaßen war bei weitem größer als der von seinen Mitschmieden. Dwarkarnur war bei seiner zehnten Hand, seine Gesellen hatten meist noch nicht einmal mehr als fünf Hände geschaffen. Es war unglaublich schwierig, die Metalldrähte so in extra gebohrte Fassungen einzulassen, dass sie sowohl mit den Steuerseilen des Körpers verbunden, als auch für die Bewegung der Finger genutzt werden konnten.

Bisher hatte er erst dreimal die Gelegenheit dazu gehabt, diese Hände anzusetzen... Vielleicht wäre es jetzt eine ganz gute Gelegenheit, noch einmal ein paar Handkopien zu verteilen, und damit das Leben der Menschen im Lazarett neu erblühen zu lassen, ihnen eine neue Zukunft zu geben.
Mit einem Sack, in den er die bisher gefertigten Hände schaufelte, stiefelte Carracáin also los in Richtung Lazarett, doch nicht, ohne den zwanzig Mitstreitern, die sich vergeblich an den komplizierten Nachbildungen abmühten, ein paar, seiner Meinung nach verdammt nützliche Tipps gegeben zu haben.

In den Gängen, die mal finster und eng, mal groß, weit und prächtig waren, herrschte hektische Betriebsamkeit, denn das Flüchtlingslager war gerade im Abbau begriffen, wenn es zu einer Schlacht kommen würde, dann müssten sämtliche Flüchtlinge innerhalb des Erebors einquartiert werden. Nicht, dass es nicht genug Platz gäbe, das hier war ein verdammter Berg, aber die Freiräume zu erreichen stellte die meisten Menschen, mit all ihrem Hab und Gut (was beileibe nicht viel war), ihren Verletzungen und Verkrüppelungen und mit ihrem Unwohlsein, sich in einem Berg zu befinden, vor eine große Aufgabe. Dementsprechend orientierungslos irrten die Großfamilien in den Gängen des Erebors umher, ganz so, wie Carracáin, als er zum ersten Mal den Schmiedeberg betreten hatte.
Dieser hatte sich mittlerweile schon ein bisschen besser in den Erebor eingelebt, und die ungewohnte dreidimensionale Sicht der Dinge verinnerlicht, sodass er nur wissen musste, welche bekannte Anlage in der Nähe des gesuchten Ziels lag, um dorthin zu finden. Dabei half ihm ein einfacher Grundsatz: „Wenn ich jetzt ein Zwerg wäre, wie hätte ich dann gegraben?“
Außerdem kannte er den Weg vom Lazerett zur Schmiedehalle zur Genüge, hier konnte er sich einfach von seinen Füßen tragen lassen.

Allerdings gestaltete sich Carracáins Anliegen nicht ganz so einfach. Denn obwohl sich Carracáin unter den Heilern mittlerweile den Ruf eine lupenrein arbeitenden Mannes genoss, wurde ihm nicht erneut die Erlaubnis, erteilt, Prothesen anzubringen. Zwei von seinen drei Patienten die er, zugegeben, vor seiner Operation nicht um ihr Einverständnis gebeten hatte, litten unter Schnmerzen, die Metallränder der Hände sorgten für Entzündungen am Stumpf, außerdem kratzten sie mit jeder Bewegung die Haut der Patienten auf. Das machte Carracáin betroffen, schließlich hatte er doch nur helfen wollen!
Nur einer wollte den Elben sehen, der andere von Carracáin behandelte Mann verweigerte sich jeglichem Zuspruch.
Natürlich erklärte er sich dazu bereit, diese Prothese wieder abzumontieren, ein blutiger und für den Patienten außerordentlich unangenehmer Eingriff.

Niedergeschlagen trottete Carracáin über die Ebene 23, wo er doch so euphorisch gewesen war, als er sie betreten hatte. Nun lastete das Gewicht seiner Rüstung umso mehr auf ihm, doch er wollte sich davon eigentlich nicht entmutigen lassen. Solche Rückschläge gab es halt.
Aber ich habe dafür ein Menschenleben riskiert...
Nein, du hast die Sache ja wieder geradegerückt.
Ich habe damit gespielt... Es war nicht meins!
Aber dir wurde es anvertraut! Stell dir vor, wie es wäre, wenn die Wunde nicht brandig geworden wäre!
Wurde sie aber! Verdammt ich wollte nur helfen!
Carracáin, vielleicht bist du nicht der Richtige, um zu helfen...
Was?!
Schau, dir geschieht Leid, und du richtest Leid an. Du wirst es nicht schaffen, aus diesem Zirkel auszubrechen. Du bist zu schwach.
Verdammt, ich richte kein Leid an! Nicht willentlich!
Und doch spielst du die Rolle, die dir anscheinend zugewiesen ist.
Lass mich in Ruhe! Ich werde es schaffen, zu helfen!
Vergiss es, Carracáin. Wir wissen, dass du, ob willentlich oder unwillentlich Leid anrichten wirst. Schau dir deinen Lebensinhalt an, du schmiedest Waffen!
Nicht nur-
Du schneidest lebenden Menschen Körperteile ab!
Ich... ich helfe-
Du trägst diese Rüstung, damit du besser kämpfen kannst!
Lass mich!


Carracáins Gedankengänge waren in Sekundenbruchteilen vonstatten gegangen, doch sie ließen ihn geschockt zurück. Er wollte doch helfen...)
Er nahm sich aber unabhängig davon vor, unbedingt auf denjenigen zu treffen, dessen künstlliche Hand nicht schmerzte.

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #78 am: 20. Jun 2010, 03:39 »

Rasselnde Schritte begleiteten Carracáin,  die Platten seiner Rüstung waren zwar so gut und maßgeschneidert gefertigt, dass sie nicht aneinander schepperten, allerdings hoben sich die Ketten die sie zusammenhielten und manchmal sogar als reine Verzierung gedacht waren, jedes Mal wenn er einen Stiefel auf die Steinböden des Erebors setzte, und schlugen dann klirrend auf den schwarzen Stahl, der sich über seine Brust spannte.

Er war sich seines Auftretens durchaus bewusst, dennoch konnte er die allseits geweiteten Augen, die ihn auf seinem Marsch durch die Gänge entgegenblickten, nicht ganz nachvollziehen. Es war verdammt noch mal Krieg! Soldaten eilten im Laufschritt durch die Stollen und der Ansturm auf den Erebor stand einigen Flüchtlingen nach kurz bevor.
Obwohl – ein gerüsteter Zwerg mit einer Axt im Gürtel und wenn es hinkam einer Hellebarde in beiden Händen, der hastig zu seinem Wachposten eilte war eine Sache, ganz anders war da die Erscheinung Carracáins, eine - zugegeben, ohne wehenden Mantel –  mit forschem Schritt durch die Gänge marschierende Gestalt, mehr als 6 Fuß groß und mit einem gewaltigen rotgeflügelten Drachen an der linken Schulterplatte, das Gesicht fast ganz verdeckt von schwarzer Wolle und schwarzen Haaren, mit silbernen Ketten an seinem Panzer, die mit jedem seiner Schritte mitschwangen und seinem Gang eine metallische Schwere, gleich dem Aufprall eines Säckels Silberlinge, verlieh.

Ja, sein Schritt war forsch, er traute sich nicht, in dem Menschengewühle zu rennen, das auf den Hauptgängen herrschte. Doch er wäre am liebsten gerannt.

Soeben war sein Vertrauen in seine Fähigkeit, Prothesen anzubringen, zerstört worden. Durch die dritte Person mit einer künstlichen Hand, durch ein Kind, das seine rechte Hand dadurch zertrümmert bekommen hatte, dass ein Ostling ihm auf dieselbe getreten war. Sie hatte sich nach ihrem einzigen und liebsten Spielzeug, einem Holzpferd, ausgestreckt. Ihr Vater hatte es versehentlich umgeworfen, als er gegen den Eichenholztisch seiner Hütte gefallen war, in dem Versuch, seine Familie vor den Fährnissen des Kriegs zu bewahren.
Ihr Vater war längst tot.

Als Carracáin das kleine Mädchen behandelt hatte, da hatte er zum ersten Mal im Erebor wirkliche Trauer gespürt, die nicht ihn selbst betraf. Er betrauerte das Mädchen, das auf dem weißen Laken kauerte, und das ihm versicherte, ihr Vater würde bald nachkommen. „Das ist doch mein Vater“ hatte sie gesagt, „er kann nicht weg sein. Er sucht bestimmt noch nach meinem Pferd, um es mir zu bringen!“ Sie glaubte daran. Und ihrer Mutter liefen tausend stille Tränen die Wangen herunter, als ihr Kind selig auf der Krankenliege einschlief, mit den Worten „Wenn ich jetzt schlafe, dann bin ich wach wenn mein Papa kommt..“
Im Schlaf hatte er die zertrümmerte Hand des Mädchens ersetzt, und eine exakte Kopie dieser an ihrem Arm befestigt.
Und als sie aufgewacht war, so hatte ihm die Mutter erzählt, da hatte sie die neue Hand erst gar nicht gespürt. Bis sie sich diese genauer angeschaut hatte, und damit nicht mehr ihre Haare zu kleinen Zöpfchen drehen konnte, da hatte sie dann gemerkt, dass man ihr eine neue Hand geschenkt hatte.
Sie war froh gewesen.

Carracáin verfluchte sich innerlich, dass er dieses Mädchen unbedingt hatte besuchen müssen. Sie hatte geschlafen, doch als er sich mit seiner Rüstung näherte, da war sie aufgewacht. Völlig natürlich behandelte sie Carracáin, als hätte er keine dämonenfratzige Panzerung an seinem Leib.
„Bedank dich schön artig!“, hatte ihre Mutter ihr gesagt, und das Mädchen war mit einem einzigen Sprung aus dem Bett gehüpft, um auf Carracáin zuzulaufen. „Danke, lieber Car-“, weiter war sie nicht gekommen, denn in diesem Moment brach ihr die metallische Hand ab.
Zu heftig hatte sie sich auf ihrer harten Liege abgestützt, zu weich war ihre Haut, um die Fassungen zu halten, mit der die Hand an ihren Arm angesteckt war.
Fassunglos hatte Carracáin mitansehen müssen, wie sich die Eisenstreben  mit dem grässlichsten Geräusch, das man sich vorstellen konnte, aus dem Stumpf des Mädchens lösten, geradezu herausplatzten und aufgerissenes Fleisch hinterließen.
Mit gossen Augen hatte das Kind auf ihr blutüberströmtes Armende gestarrt, und nach einer Schrecksekunde fing das kleine Mädchen an zu kreischen, und ihre Mutter fiel in diesen markerschütternden Ton ein.

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #79 am: 20. Jun 2010, 03:43 »
Zwar waren sofort zwei Heilerinnen dagewesen, die das Kind mit Arzneien beruhigt, und die Wunde mit einer Menge an Leinen verbunden hatte, aber Carracáin selbst hatte nur geschockt dastehen können. Soviel Blut hatte er in den letzten Tagen gesehen, doch das brachte ihn aus der Fassung, das konnte sein Geist nicht ganz verkraften, aus welchen Gründen auch immer. „Kann... ich... ich... irgendwie...?“´, brachte er stammelnd hervor, doch eine der beiden Heilerinnen drehte sich mit einem bösen Blick zu ihm um, und schnitt ihm das Wort ab. „Vergiss es, Elb. Bevor du uns hier auch umkippst, solltest du dich lieber verziehen, hast schon genug angerichtet!“
Und ihrer, sowie der vorwurfsvolle und anklagende Blick der Mutter brachten Carracáin dazu, geradezu fluchtartig den Schauplatz seiner „Heilkunst“ zu verlassen.

Auch die Aufseherin der Ebene empfing ihn mit harten Gesichtszügen. „Hmhm... also, das mit den Händen lassen wir mal lieber, hm?“ Obwohl ihm eine bissige Bemerkung von wegen der vierzig komplikationslos angesetzten Beine des letzten Tages auf der Zunge lag, schluckte Carracáin seine Empörtheit herunter. „Glaube mir, ich werde um künstliche Gliedmaßen in Zukunft einen großen Bogen machen! Kann ich noch irgendetwas Nützliches tun?“
Die Züge der Aufseherin wurden etwas weicher, und sie trug ihm auf, neue Leinen und Verbandsmaterial zu besorgen. Und obwohl dies wohl die niedrigste Tätigkeit war, die er ausführen konnte, nahm der Elb diese erfrischend normale Aufgabe dankend an.

Und hier war er nun, auf dem Weg zum Lager, welches sich in direkter Nähe zu einem der Eingänge des Erebors befand.

Wieder auf seine Schritte fokussiert, bog er in die Eingangshalle ein, die zwar weniger prächtig, als die, in der den Berg betreten hatte, dafür aber auch nicht so angefüllt mit dem Volke Mittelerdes war. Überhaupt, momentan war diese Halle geradezu leer, nur am Eingang standen ein paar Soldaten herum, Armbrustschützen, die wohl gerade ein paar Neuankömmlinge filzten. Der Elb war froh, um diese Schikane herumgekommen zu sein, der Wächter am Eingang hatte dies einfach vergessen, so überrumpelt war er gewesen.
Doch als er gerade in eine der großen Türen an der Wand der Halle zusteuern wollte, erregten, die Flüchtlinge, die da von den Wachposten unter die Lupe genommen worden seine Aufmerksamkeit. Zwei von ihnen waren ganz klar Menschen, die Frau von ihnen sogar noch ziemlich jung, auf jeden Fall trug sie ihre Jugendlichkeit offener zur Schau als ihr Begleiter. Die dritte Frau, die genervt umherblickte und sich die Seite hielt, war jedoch etwa ganz anderes. Das war die erste Elbin, die er seit 300 Jahren sah.

Verdammt, in jeder ihrer fließenden Bewegungen lag ihre edle Herkunft, jeder Zoll von ihr zeugten von ihrer elbischen Abstammung,  ebenso wie Alvias konnte man ihr es auf den ersten Blick ansehen, dass sie eine Tochter des Waldes war.
Und wie bei Alvias mochte Carracáin dieses „typisch Elbische“ eigentlich ganz und gar nicht. Das war schon wieder das, wovor er aus seiner Sielung geflohen war.
Allerdings – rief er sich in Erinnerung – war Alvias ja ein ganz guter Kerl gewesen, mit dem man gut reden konnte. Warum nicht auch diese Elbin?
Und beklommen ging er zu dem Grüppchen hin.
„Ähm, kann ich irgendwie helfen?“ sprach er sie an.

Ruckartig drehte sich die Elbin zu ihm hin, ihre glatten schwarzen Haare fielen ihr in das Gesicht, und smaragdgrüne Augen blitzen darunter hervor.
Wie die Augen von Yolanda..

„Wer bist du? Ja kannst du. Du wüsstest nicht zufällig, wo man sich hier medizinisch versorgt?
Und könntest du diesen borníerten Dickschädeln hier mal bitte erklären, dass Elben für gewöhnlich nicht auf Seiten Saurons verkehren?"

Carracán schürzte die Lippen. "Das könnte ich tun.", anwortet er, und hob amüsiert eine Augenbraue.

Das hier ist mein RPG Charakter Carracáin, und das hier ist sein momentaner Standort.

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Lars

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #80 am: 8. Jul 2010, 23:13 »
Salia, Rohnon und Agarwaen vom Tor des Erebors


Als Agarwaen sich noch unbehaglich und missmutig umsah, kam plötzlich eine etwas seltsame Person in einer riesigen, dunklen Rüstung auf sie zu. Erst als er bis auf wenige Schritte herangekommen war, konnte sie erkennen, dass es sich scheinbar um einen Elb handelte – durch sein entstelltes Gesicht und die schwere Rüstung hatte Agarwaen es nicht direkt bemerkt.

„Ähm, kann ich irgendwie helfen?“
Ruckartig drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und sah ihn genauer an.
Er hatte dunkle Haare und seine linke Gesichtshälfte bestand fast nur noch aus vernarbtem Gewebe. Seine Rüstung war ein gewaltiger Panzer aus schwarzem und rotem Stahl, ein Meisterwerk zu dem nur wenige Schmiede fähig waren.
Jedem anderen hätte diese imposante Erscheinung wohl Angst gemacht, doch sein leicht zögerliches Verhalten, die Art und Weise mit der er sich bewegte, seine Augen verrieten Agarwaen sofort: Er ist kein Krieger. Er ist es nicht gewohnt eine Rüstung zu tragen, nicht gewohnt eine Waffe zu schwingen, nicht gewohnt zu töten.
Aber sie war verletzt und brauchte Hilfe – er könnte nützlich sein.
„Wer bist du? Ja kannst du. Du wüsstest nicht zufällig, wo man sich hier medizinisch versorgt?
Und könntest du diesen borni­erten Dickschädeln hier mal bitte erklären, dass Elben für gewöhnlich nicht auf Seiten Saurons verkehren?"
Einen Moment zögerte er, offenbar hatte er nicht mit einer solch heftigen Antwort gerechnet.
"Das könnte ich tun."
Offenbar hatte er Einfluss auf die Zwerge, was ihn in Agarwaens Augen nicht gerade vertrauenswürdig machte – aber er könnte nützlich sein.
« Letzte Änderung: 17. Aug 2016, 08:43 von Fine »
[18:56:53]    [5.113.110.246 - anarion]
naja baaeemm ist kein jedi
[18:57:08]    [5.113.110.246 - anarion]
sondern eher so was wie ein megafon mit ohne ausschalter

CrystalPhoenix

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #81 am: 27. Jul 2010, 03:30 »
Argwöhnisch betrachtete die grünäugige Elbin Carracáin, und nachdem ihr Blick einmal an ihm hinab - und hinaufgewandert war, trat ein Ausdruck in ihre Augen, der Carracáins schiefes Grinsen auf dem Gesicht gefrieren ließ.
Ein leichter Anflug von Verachtung, gepaart mit berechnenden Aufblitzen. Auf jeden Fall war das, was sie da gerade für ihn empfand, keine Dankbarkeit, sondern sie sah in ihm jemanden, der ihr, wenn überhaupt, nur nützlich war.
Sie hält mich nicht für den großen, gerüsteten Krieger...Sie kann tatsächlich hinter meine Fassade aus Stahl sehen.
Dieses Mädchen ist interessant...
...oder gefährlich.
Oder beides.
Soll ich? Ich kann diesen abschätzenden Blick in ihren Augen nicht ertragen... vielleicht respektiert sie mich, wenn ich ihren süßen Elbenarsch aus den Pferdeäpfeln ziehe, in denen sie gerade sitzt.
Das hab ich schön gesagt.


„Gut, ich werde sehen, was ich tun kann, um deinen süßen Elbenarsch aus den Pferdeäpfeln zu ziehen, in die du dich gesetzt hast, als du den Wachen hier in die Ar-“, setzte Carracáin an, doch weiter kam er nicht. Die für eine Millisekunde verblüfft gewesene Elbin hielt ihm gerade ihren  blitzenden, elbischen und rasiermesserscharfen Anderthalbhänder an die Kehle, den sie fast ebenso schnell dorthin geschwungen hatte.
Noch. Ein. Wort. Weiter....!“, zischte sie, und bewegte ihr Gesicht auf Carracáins zu.
Carracáin schaute nach links.
Carracáin schaute nach rechts.
Carracáin starrte wieder die Elbin an.
Ähm... sie ist gefährlich.
Diese Situation war für Carracáin wirklich gänzlich ungewohnt. Überhaupt, im Erebor hatte er eher Kontakt mit raubeinigen Zwergen als mit  Edeldamen gehabt. Doch nun war ihm versehentlich die Zunge ausgerutscht -  und er musste dafür sorgen, dass sie ihm nicht ganz herausgeschnitten wurde.
Er schluckte.
Ohne seinen restlichen Körper auch nur einen Fingerbreit zu bewegen, und ohne dem eisigen Blick der Frau mit den grünen Augen  auszuweichen, bewegte er langsam seine rechte Hand zu dem Lederbeutel an seiner Hüfte. Stockend öffnete er ihn, seine Finger waren das einzige an den beiden Elben, was sich bewegte.
Dann, ganz langsam holte er eine silberne Rose aus seinem Beutel, geschlossen, mit angelegten Blättern, sodass sie sich nicht verbiege. In Zeitlupe hob er seinen Arm, brachte die Knospe zwischen sich und die wütende Elbin.
Dann hauchte er die filigrane Silberpflanze an – Und aufgrund eines besonderen Metalls, welches sich exakt zweimal erhitzen ließ, bevor es seine Struktur änderte, brach die silbrige Knospe auf, zarte Quarzblätter schoben sich daraus hervor, und es entfaltete sich eine wunderschöne Blüte, durchwoben mit Bernstein und Malachit.
Die Rose bittend vor sie haltend sprach Carracáin fast flüsternd:
„Verzeihung..?“

Nachdem sich ihre Augen für eine kurze Zeit geweitet hatten, senkte die Elbin kurz den Blick, Carracáin konnte erahnen, dass sie wohl gerade seinen Nutzen abwog. Da ihre AUgen ihn nicht mehr direkt bannten, konnte er kurz einen Eindruck von den beiden Begleitern der Ellbin erhaschen. Der Männliche Weggefährte, der für einen Menschen ganz schön groß und vernarbt war, blickte gelangweilt auf seine Fingernägel, die weibliche Begleitung der Elbin dagegen betrachtete genervt die kleine Szene , die sich da in der Mitte des Ganges abspielt. Carracáin konnte Ungeduld und ein kleines bisschen Empörung in ihren Augen erkennen. Diese galt aber nicht ihm, nein, vielmehr war sie anscheinend mit dem Verhalten der Elbin nicht zufrieden.
Dann hob diese wieder ihren Kopf, und sofort fesselten ihn ihre grünen Augen an ihr Gesicht. Doch bevor sie zu sprechen anhob, und dabei ihre Klinge immer stärker an Carracáins Kehle drückte, sprudelte aus ihm hastig heraus:
"Es tut mir wirklich leid, das ist mir nur herausgerutscht und sollte euch in keinster Weise demütigen, werte Elbin! Wenn man unter Schmieden lebt, dann ist man den Umgang mit edlen Damen wie ihr es seid nicht mehr gewohnt, verzeiht mir dies, werte Elbin!“
„Agarwaen.“, knurrte die Angesprochene nur, und drehte ihre Klinge jetzt schräger, sodass die Schneide direkt in Carracáins weiße Haut drückte. Ein Schweißtropfen rann ihm die Schläfe herunter, und er befürchtete, mit seiner gehaspelten Entschuldigung nicht das erreicht zu haben, was er wollte.
Die Sekunden verrannnen.

Urplötzlich zog Agarwaen ihr Schwert zurück, und hinterließ einen langen, blutenden Striemen an Carracáins Hals. Doch bevor er sich noch auf seinen anschließenden Tod vorbereiten konnte, keuchte Carracáin auf - Die Elbin hatte ihm ihr Knie in die (wenn auch gepanzerte) Magengrube gerammt, sodass er nun vornübergebeugt dastand, die linke Hand auf den schmerzenden Bauch gelegt.
Genauso schnell wie dieser Anfall von Brutalität gekommen war, verflog er aber, und die Elbenfrau steckt ihr Schwert wieder in den Gürtel.

„Ich lasse es gut sein, aber nicht weil ihr mir gefallt, auch nicht wegen eurem Entschuldigungsgeschenk, sondern nur, weil wir alle drei eure Hilfe brauchen um in den Erebor zu kommen, ohne von diesen Zwergen hier“, und sie wedelte abschätzig in die Richtung der Wachen, die sich grinsend das Spektakel angesehen hatten, „gleich wieder hinausbefördert zu werden. Haben wir uns verstanden?“
Carracáin nickte hastig.
„Na dann, packt euer Metallgrünzeug wieder ein und bringt uns aus diesem verdammten Gang!“

„Ich... ähm, es wäre mir lieber, ihr nähmet sie an euch, Agarwaen. Sie lässt sich nur ein einziges mal entfalten, und in meinem Beutel würde sie wohl ihrer Schönheit verlustig gehen.“
Sie hob eine Augenbraue: "Nun gut...aber bildet euch bloß nichts darauf ein!", und nachdem sie noch einen vielsagenden Blick auf ihre Hand an dem Schwertknauf geworfen hatte, nahm die de Rose und drehte sie sich weg.
Diesmal hielt der besagt Elb seine Gedanken bei sich und biss sich auf die Zunge.
Agarwaens energischen Schritte auf ihr Zeug zu quittierte die weibliche Weggefährtin mit einem Schulterzucken, der Mann lehnte sich von der Wand weg an der er gestandne hatte, bückte sich nach seinen Utensilien und kurz trafen sich ihre beiden Blicke.
Erst jetzt fiel Carrcáin auf, dass die beiden Begleiter die ganze Zeit eine Hand an ihren Waffen, gehabt hatten.

"Nun... dann folgt mir."
Als ein Zwerg ihnen in den Weg treten wollte, wurde er von seinem befehlshaber zurückgezogen. Leise konnte Carracáin ihn noch hinter sich flüstern hören: "Bist du verrückt? Das ist Carracáin! Carracáin Lichtschmied!"
« Letzte Änderung: 27. Jul 2010, 18:55 von Crystal Phoenix »

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #82 am: 29. Jul 2010, 22:09 »
Wie mittlerweile jeden morgen erwachte Friehendur und starrte eine Zeit lang zur Decke. Er dachte noch einmal über die Dinge nach die in den letzten Wochen passiert waren: Er hatte sich langsam in die Routine des Erebors eingefunden. Diese war zwar durch die Aufregung aufgrund des Angriffs etwas durcheinander geraten, allerdings versuchte jeder sich möglichst normal zu verhalten. Dies war ihm vor allem aufgefallen als er zum ersten mal wieder in den Kasernen war. Zuerst war zuständige Hauptmann entsetzt von dem gewesen was Friehendur ihm (von den Dingen an die sich noch erinnern konnte) erzählt hatte, doch ein paar Tage darauf hatte er wieder so getan als wäre der Vorfall nie geschehen und alles andere in Ordnung. Friehendur hasste das! Er wollte endlich das die Leute sich bereitmachten um die Feinde zu zerschmettern.
Er sprang aus dem Bett, machte sich fertig, wurde von GraGra zu den Hausarbeiten verdonnert (Er hasste es zwar wie sie ihn inzwischen herumkommandierte, war aber auch froh einen Ansprechpartner zu haben) und begab sich zu den Schmieden. Am heutigen Tag wollte er sich nämlich eine neue Armbrust schmieden. Seine Alte war etwas heruntergekommen und beim Angriff der Orks beschädigt. Als er sich gerade auf den Weg machte, bemerkte er das er von einem Mann angestarrt wurde. Der Mann war vermummt. Als dieser bemerkte das Friehendur zu ihm sah, drehte er sich um und lief davon. Friehendur wusste nicht wieso aber er lief ihm sofort hinterher. Die Leute guckten ihn zwar seltsam an als er durch die Hallen rannte aber das war ihm egal. Er wusste er musste dem Mann hinterher.
Friehendur betrat eine neue Halle. Der Mann der aber noch gerade vor ihm war, war verschwunden. Er schaute sich um und bemerkte plötzlich das er allein war. Er hatte gar nicht bemerkt wie weit er gelaufen war. Plötzlich griff ihm jemand an den Hals und als er sich wehren wollte wurde ihm eine Axtklinge an die Kehle gedrückt.
Eine gedämpfte Stimme ertönte:"Keinen Mucks, einfach mitkommen oder es ist vorbei mit dir..."
Zitat
Als ich klein war dachte ich, dass man mit viel Geld auch viel Macht und Ansehen hat.
-Ich hatte Recht.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #83 am: 31. Jul 2010, 01:55 »
„Ihr seid verletzt?“
Keine Antwort.

„Warum haltet ihr euch die Seite, Agarwaen?
Genervt verdrehte die Angesprochene die Augen.
„Ja ich bin verletzt. Bringt mich einfach zu einem Hospital, ich halte das schon durch.“
„Ich bin Heiler!“
„Schön.“
Sie drehte sich wieder von ihm weg und verstärkte den Griff um ihre Rippen.

Eine Zeit lang gingen die beiden Elben schweigend nebeneinander her.

„Und, wie hat es euch in den Erebor verschlagen?“
Die grünäugige Elbin schaute Carracáin angesäuert an. Dann blickte sie wieder nach vorn, und ignorierte gekonnt die Versuche des Schmieds, eine Konversation zu führen.

„Woher soll ich dann überhaupt wissen, dass ihr keine Diener des Ostens seid, geschickt um den Erebor von innen heraus auseinanderzunehmen?“, brauste der schwarzhaarige Mann auf, der es langsam leid war, einen Monolog zu führen.
Wieder drehte sich Agarwaen nur zu ihm um. Nach einer Pause, die wohl unterstreichen sollte, wie hirnrissig Carracáins Beschuldigung war, antwortete sie:
„Ich bin eine Elbin?“
„Ich auch.“ Naja, wenigstens besser als Nichts...
„Und? Seid ihr ein Diener des Bösen?“
„Was hat das damit zu tun, dass wir beide Elben sind?“
„Seid ihr oder seid ihr nicht?“
„Wenn ich das nur wüsste...“, und die Elbin schnaubte angesäuert.
„Ein sehr tiefsinnige Antwort. Wohnt in dem rauen Schmied in Wahrheit ein Denker?“
„Schließt das eine das andere aus?“
„Nun, ich weiß nicht wie es euch geht, Carracáin, aber eben noch habt ihr mir vorgewinselt, dass man in eurem Umfeld nicht gerade... intellektuelle Gespräche führt.“
So langsam fühlte sich der schwarzhaarige Elb beleidigt. Was hatte diese Frau an seinem Umfeld zu mäkeln?
„So wie ich das sehe -“
„Vielleicht seht ihr das falsch... ?“

Hat sie auf meine Augen angespielt? Meint sie, sie wäre etwas besseres? Weil sie ein Auge mehr hat?!


Zornig wirbelte Carracáin zu der Elbin herum und brachte damit die ganze Gruppe zum stehen.
„Nicht schon wieder.“, hörte er die Menschenfrau murmeln.

„So wie ich das sehe, ständet ihr ohne mich, den ungebildeten, Gossensprache verwendenden Schmied immer noch in der Eingangshalle! Was seid ihr dann, ihr, die ihr von dem pöbelnden Raufbold -  der ich ja offensichtlich bin, schließlich habt ihr das mit euren beiden Augen gesehen, dann muss es ja stimmen – abhängig seid, ihr, die ihr anscheinend noch nicht einmal fähig genug seid, durch einen der zahhllosen Eingänge einen riesigen Berg zu betreten, ohne einen ganzen Wachtrupp am Rockzipfel mitzuschleppen!?“

Beinahe angewidert von solch einem emotionalen Ausbruch lehnte sich Agarwaen von dem Elben weg. Doch statt auf ihn einzugehen, richtete sie sich auf und warf ihm einen herablassenden Blick zu, einen, mit sie dem Elben signalisierte, dass er sich soeben verdammt lächerlich gemacht hatte.
Mit einem Kopfnicken bedeutete sie ihm, sich wieder in Bewegung zu setzen.
Verwirrt ging Carracáin los, und auch der Rest der Gruppe folgte.

Diesen Disput würde Carracáin wohl verschieben müssen. Besonders wurmte es ihn, dass diese Elbin ihn als einen völligen Unterschichtler dargestellt hatte... nun, ihre Nase die sie so hoch trug würde schon noch sinken. Spätestens, wenn sie im Hospital ankommen würden.

Und noch zielstrebiger steuerte er darauf zu.

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #84 am: 2. Aug 2010, 22:39 »
Schweigend ging Agarwaen einen weiteren Gang entlang.
Ihre Schmerzen waren noch stärker geworden – die Auseinandersetzung mit Carracáin forderte ihren Tribut, doch sie war es wert gewesen, denn der Elb würde sie mit Verbandszeug und allem nötigen versorgen.
Sie sah Carracáin von der Seite an, während er neben ihr her ging.
Er erschien ihr irgendwie seltsam, sie hatte noch nie einen Elben getroffen, der sich so unelbisch verhielt. Sie betrachtete seine Rüstung etwas genauer und der Eindruck, den sie schon auf den ersten Blick gehabt hatte, verstärkte sich.
Zweifellos das Werk eines talentierten und erfahrenen Schmiedes, doch sicher nicht das Werk eines erfahrenen Kriegers. Auffällig, nicht zweckmäßig. Kein Krieger würde solch eine Rüstung tragen.
Auch die Blume, die sie noch immer in der Hand hielt, bestätigte dies. Sie war wunderschön, ein Meisterwerk, zu dem nur sehr wenige Schmiede fähig waren.
Ein Schmied, der kein Krieger war, war nicht selten, doch warum sollte er dann eine Rüstung tragen? Und was tat er hier, im Erebor?
Außerdem waren da noch die Narben in seinem Gesicht und sein unsicheres, seltsames Verhalten. Irgendetwas stimmte mit diesem Elben ganz und gar nicht, und es behagte Agarwaen nicht.
Dies war auch der Grund für ihre Unfreundlichkeit, die sie Elben gegenüber sonst nicht an den Tag legte.
Carracáin sah in ihre Richtung und bemerkte ihren Blick.
„Was ist?“
„Wer seid ihr?“
„Ich heiße Carracáin“
Genervt verdrehte Agarwaen die Augen.
„Das weiß ich auch. Ich weiß auch, dass ihr ein Schmied und kein Krieger seid – trotzdem tragt ihr eine Rüstung – und bezeichnet euch als Heiler. Ihr seid ein Elb – doch verhaltet ihr euch nicht wie einer und haltet euch im Erebor auf. Also: Wer seid ihr wirklich?“
[18:56:53]    [5.113.110.246 - anarion]
naja baaeemm ist kein jedi
[18:57:08]    [5.113.110.246 - anarion]
sondern eher so was wie ein megafon mit ohne ausschalter

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #85 am: 3. Aug 2010, 00:34 »
„Ich weiß auch, dass ihr ein Schmied und kein Krieger seid – trotzdem tragt ihr eine Rüstung – und bezeichnet euch als Heiler. Ihr seid ein Elb – doch verhaltet ihr euch nicht wie einer und haltet euch im Erebor auf. Also: Wer seid ihr wirklich?“

Diese Frage, die völlig unschuldig gestellt war, ließ Carracáins Mundwinkel erbeben.
Erst biss er die Zähne zusammen – diese hochnäsige Elbin hatte gar nichts von ihm zu wissen – aber als er ihr noch einmal in die Augen sah, da bröckelte die Mauer, die er um seine Geschichte gezogen hatte.
Sie hatte schon viel zu tief hinter seine Fassade geblickt, und er sah ihr an, dass sie ihn nicht direkt aus Verachtung mit Unfreundlichkeit strafte, sondern aus Misstrauen.

„Ihr möchtet das wirklich wissen oder?“
„Ja.“
„Glaubt mir, ich bin keine glanzvolle Persönlichkeit, und meine Geschichte ist kein Epos, das  einmal in Schenken und Gasthäusern gespielt werden wird.“
„Dennoch“, beharrte die Elbin, „Behaltet von mir aus den Grund für euer Wesen für euch, aber ich möchte wenigstens wissen, wer mich hier durch den Erebor führt und meine Prellungen verbindet...“

Carracáins Finger fuhren durch sein langes Haar.
„Gut. Ich bin alles, was ihr an mir seht. Doch nichts bin ich, wie man es gewöhnlich sein sollte...
Es fängt bei meinem Aussehen an: Ich bin“, seine Finger glitten über sein vernarbtes Gesicht und blieben an dem Saphirauge hängen, „kein schöner, glatthäutiger Elb wie ihr! Ich hasste Elben, die sich so verhielten wie ihr! Verdammt, ich habe das Blut eines Kindes des Düsterwaldes an meinen Fingern kleben! So jemand bin ich. Ich habe mehr Unschuldigen Leid gebracht, als du es dir vorstellen magst... doch nie wollte ich Böses.“ Mittlerweile hatte er sich in eine Rede hineingesteigert, so lange schon hatte er über eben diese Frage nachgedacht. „Glaubst du etwa, es gibt keinen Grund, warum ich solch eine Rüstung trage? Mit Ketten und Fratzen besetzt? Ich will helfen, immer nur helfen! Du hast verdammt Recht, ein Krieger bin und war ich beileibe nicht. Dreihundert Jahre lang habe ich mir geschworen, keine einzige Waffe zu schwingen, warum auch, ebenso lange hatte ich niemanden, gegen die ich sie hätte erheben können! Meine Finger wurden immer geschickter, doch mein Mund blieb all die Jahre verschlossen. Bar jeder Fähigkeit, mit denkenden Wesen umzugehen, spaltete ich den allerersten Schädel, der mir in die Quere kam entzwei!“
Er wischte sich mit seinem schwarzen Handschuh einmal über sein Gesicht, Schorf, Eiter und Blut blieb daran kleben. Die Hand hielt er der Elbin hin.
„Schaut, ich bin gezeichnet, mein gesamter Körper ist von den Armen bis zur Brust deformiert. Und ihr wollt wissen, wer der Mensch hinter der seltsamen Maske ist, die er sich selber zu seinem eigenen Schutz, und am meisten zum Schutze seines Umfelds aufsetzte? Ich bin Schmied. Doch nicht Grob. Ich bin ein Heiler, doch verursachte ich Leid. Ich bin ein Krieger, doch konnte ich nie mit dem Schwerte umgehen. Ich bin Elb. Doch war ich seit drei Jahrhunderten niemals mehr einer.“

Mittlerweile hatte sich Agarwaen ein wenig von ihm entfernt, wer konnte es ihr verdenken. Doch Der Elb war noch nicht fertig.

„Ihr habt vor mir nichts zu befürchten. Das ist ganz allein meine Strafe, die mich wohl eines Morgens einholen wird. Ich habe einfach zu viel erlebt, um noch so zu sein, wie man es von einem Elben denkt. Und obwohl ich schon so oft Rache schwor, liebe ich den Frieden. Ihr seht es mir doch an. Meine ganze Verdrehtheit. Schaut,“, die Gruppe bog um eine Ecke und Carracáin blieb stehen „Das hier, ist der Ort, an dem ich Menschen helfe.“
Und der rotschimmernde See aus Blut erstreckte sich vor ihnen.
Der Geruch von bitteren Kräutern und Rost umwehte sie,  und die Schreie der zu behandelnden Menschen klangen zu ihnen hinüber.


„Dies hier ist das Lazarett, edle Elbe.“, verkündete Carracáin, und holte mit seinem Arm aus, wie um die fünf Ringe vorzustellen, die sie bald betreten würden.

„Hier, hier heile ich.“

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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #86 am: 5. Aug 2010, 14:40 »
Friehendur wurde immer tiefer in den Berg hineingeführt. Verzweifelt schaute er sich nach einem Ausweg um, doch umso weiter sie gingen desto mehr schwand seine Hoffnung nach Hilfe. Plötzlich kam ihm eine Idee. Langsam griff er in seine Seitentasche und zog einen Bolzen heraus. Betend zu seinem Glück warf er ihn in die Luft, in der Hoffnung er würde sein Ziel finden. Er traf: Der Bolzen schlug dem Angreifer auf den Kopf, welcher zurücktaumelte. Diesen Augenblick nutzte Friehendur und schlug ihm mit ganzer Kraft ins Gesicht. Schreiend ging dieser zu Boden. Schnell versuchte Friehendur seine Armbrust zu laden, doch der Angreifer war wieder auf den Beinen und griff ihn an. Friehendur trat aus und schaffte es endlich seine Armbrust zu laden. "Keine Bewegung oder ich schieße dir einen Pfeil ins Gesicht!", rief Friehendur und der Angreifer warf sich zu Boden:"Habt erbarmen mit einem wie mir! Ich wollte dir nichts tun, nur schauen ob du etwas wertvolles hast. Meine Familie hat Hunger und wir haben kein Geld!" Erst jetzt erkannte Friehendur das der Angreifer kein Erwachsener, sondern ein junger Bursche war. "Wieso sollte ich einem Dieb wie dir verzeihen?", rief Friehendur doch plötzlich bekam er Mitleid als er diese klägliche Gestallt war. Dünn war sie und der Hunger schien ihm ins Gesicht geschrieben. Er konnte ihm nichts tun. Das ließ sein Herz nicht zu. "Einmal noch will ich dir vergeben.", sagte er und half dem Jungen auf. "Sollte ich aber noch einmal sehen das du Leute bestiehlst, so werde ich keine Gnade mehr walten lassen. "Nein nein!", rief der Junge schnell,"Stehlen will ich nicht mehr. Trotzdem, könntet ihr mir verzeihen und etwas geben?" "Nun werd mal nicht frech. Erst willst du mich bestehlen und dann verlangst du noch etwas. Verzeihen will ich dir, doch ich habe selber nichts was ich dir geben könnte. Ich hab leider selber nichts.",sagte er, noch etwas verwirrt über die plötzliche Wandlung des Jungens."Du kannst froh sein das du noch am Leben bist. Mit einer falsche Schlange hätte ich kein Mitleid gehabt. Und nun fort mit dir bevor ich es mir anders überlege!" "Sofort! Ich hoffe das ihr mich auch bei unserem nächsten Treffen am Leben lasst." "Werden wir sehen, bis dann!", rief Friehendur und ging davon.
Vorher war ihm noch nicht aufgefallen wie schlecht es vielen Leuten hier ging. Doch wenn er sich jetzt die Leute ansah merkte er wie schwer vor allem den ärmeren Leuten die Belagerung durch den Feind zusetzte. Wenn diese nicht bald vorbei wäre, würden viele Leute hier zugrunde gehen.
Nachdenklich ging er nach Hause, in Gedanken noch lange das schmächtige Gesicht des Jungen...
Zitat
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Re: Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #87 am: 7. Aug 2010, 10:21 »
Wogrin saß noch immer in Gedanken vertieft auf dem kahlen, bereits sehr kühl gewordenen Stein und vor der beinahe erloschenen Feuerstelle. Den Humpen Bier in seiner rechten hatte er bis jetzt noch fast nicht angebraucht, was für einen guten alten Zwerg eigentlich sehr unverständlich war, anscheinend musste ihn wirklich etwas sehr bedrücken. Immer wieder schossen ihm die selben Fragen durch den Kopf, egal was um ihn herum passierte, wie die anderen Zwerge und auch Elben an ihm vorbeigingen, er realisierte seine Umwelt nicht mehr genau.

Schließlich löste er seinen starren Blick der auf den letzten Glutstückchen haftete und blickte in den Himmel, zugleich ließ er sich das Bier die Kehle hinunterfließen und warf den leeren Humpen über die Feuerstelle hinweg in einen Haufen kleiner Steinchen. "Warum war ich so lange von meiner Heimat entfernt, ich habe einen Sohn der mich gebraucht hätte...", dachte er sich und er hob sich schließlich von seinem Stein. Er wischte sich mit seinen Händen den restlichen Staub und die kleinen Kieselsteine die sich in sein Fleisch gebohrt hatten herunter und stapfte schließlich auch in Richtung seines Schlafgemachs.

Noch einmal betrachtete er während er sich in Richtung seines Gemachs bewegte, die rote Klinge die er von seinem jetzigen König geschenkt bekommen hatte. Diese Waffe stellte Macht dar. Seine Willensstärke diese Schlacht zu gewinnen stieg immer weiter, mit dieser Waffe musste er beinahe unbezwingbar und mächtig sein. Er fuhr mit seinen Fingern noch ein paar Mal über die Klinge, bis er sich schließlich in den Finger schnitt und ein Bluttropfen über die Schneide entlang ronn und schließlich auf den staubigen Boden tropfte und den sandigen Untergrund etwas rot färbte.

"Diese Axt, sie ist wirklich ein Meisterwerk und ich habe die Ehre bekommen sie zu benutzen.", Wogrin sprach mit sich selbst und steckte die Axt schließlich wieder in die Halterung zurück um sich in sein Gemacht zu begeben und vor der nahenden Schlacht noch einmal zu ruhen.


Wogrin zum Ausfall
« Letzte Änderung: 16. Feb 2016, 14:22 von Fine »
RPG: Mainchar - Wogrin, Zwerg

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Re:Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #88 am: 25. Aug 2010, 16:27 »
Regungslos hörte Agarwaen Carracáins Erzählung zu.

Ihr Gefühl hatte sie nicht getrogen, dieser Elb war wirklich seltsam.
Sie verachtete ihn – nicht für das, was ihm widerfahren war, sondern für sein Selbstmitleid, seine Verachtung vor ihm selbst.
Sie selbst hatte in ihrer Jugend ihre Mutter verloren und sie konnte sich noch gut daran erinnern; an das schreckliche Gefühl, den leblosen und blutüberströmten Körper ihrer Mutter inmitten von toten Elben und Orks zu finden, an die Trauer und Verzweiflung danach.
Doch im Gegensatz zu Carracáin hatte sie sich nicht verkrochen und in Selbstmitleid verzehrt, sondern sie hatte Rache geschworen und dafür gekämpft.

Agarwaen war sich noch immer nicht ganz sicher, was sie von ihm halten sollte. Einerseits verachtete sie ihn für seine Schwäche, aber andererseits wusste sie nur wenig über ihn und trotz seiner Schwächen war er immer noch ein Elb und – was vielleicht noch wichtiger war – er hatte überlebt.
Sie beschloss, das Thema erst einmal ruhen zu lassen – sie vertraute Carracáin nicht wirklich, aber sie wusste vorerst genug.


„Dies hier ist das Lazarett, edle Elbe.“, verkündete Carracáin, und holte mit seinem Arm aus, wie um die fünf Ringe vorzustellen, die sie bald betreten würden.

„Hier, hier heile ich.“

Das Lazarett war eine beeindruckende Konstruktion, doch Agarwaen nahm es kaum zur Kenntnis. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt der Ebene, auf der sie angekommen waren:
Auf dem Boden stand das Blut einen halben fingerbreit und die Schreie der Patienten übertönten alle anderen Geräusche. Der Anblick widerte sie an, doch sie ließ sich nichts anmerken.
Er hat mich sicherlich nicht ohne Grund hierher geführt...so heilt er also.
Agarwaen wandte sich von all dem Leid ab und blickte Carracáin an:
„Nun, wo habt ihr Verbände?“
[18:56:53]    [5.113.110.246 - anarion]
naja baaeemm ist kein jedi
[18:57:08]    [5.113.110.246 - anarion]
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Re:Die Ruhe vor dem Sturm
« Antwort #89 am: 15. Sep 2010, 00:24 »
Lengas von den Kämpfen in Thal


"Arghhhhhhh, ARGHHHHHHHHHHH" Er versuchte sich zu bewegen, doch die Schmerzen waren unerträglich. "W-w-w-was mache ich hier?" Er atmete tief ein, was ihn aber sehr schwer viel, und so konnte er nur langsam aus atmen. "Wo bin ich"? Er versuchte sich noch einmal aufzurichten, was dazu führte, das er vom Bett fiel. "ARGHHHH".
"Herr Elb, sie sollten noch nicht aufstehen, sie sind schwer verletzt", sagte ein ein Mensch aus Thal, der eine Glatze hatte.
"Was is-t pa-pas-siert?"
"Ein kleiner Spähtrupp hat Sie gefunden. Sie lagen unter einem Pferd, das die Füße gebrochen hatte. Sie hatten einen toten bei sich", versuchte der Mensch Lengas zu erklären.
"Einen Toten? Ein Pfer-d? Wovon reden Sie da überhaupt?", keuchte Lengas hervor, wobei er sich weiter umsah. Die Gegend kam ihm nicht vertraut vor, er fühlte sich sogar Fremd.
"Sie leiden wohl unter Amnesie. Sie haben ihr Gedächtnis verloren. Das ist bestimmt durch den Sturz passiert.", kurz pausierte er, denn er musste nachdenken, was er dem ratlosen Elben jetzt erzählen sollte. "Bleiben Sie hier liegen, sie sind.........ähm.......n och schwer verletzt", sagte er, und versuchte vom eigentlichen Thema abzulenken.
Still legte sich Lengas zurück in seinem Bett, was aber erstaunlich gut ging. Er hatte gute Regenerations Kräfte.
Und auch, wenn er nicht mehr vom Thema redete, so schwirrte ihm viel im Kopf herum.

Nach einigen Stillen Minuten, rief er noch einmal den Menschen zu sich. "Wie.....wie hieß denn der tote Elb?".
"Tut mir Leid, ich weiß es leider nicht", antwortete der Mensch, der offensichtlich ein Arzt war.
Und schon nach einem kurzen Moment, wandte sich der Arzt von Lengas ab, und ging weiter seine Tätigkeiten nach.
"Jetzt muss ich heraus finden, wer dieser toter ist.......und wer........ich bin", murmelte er vor sich hin, und während der Arzt nicht hin schaute, Verlies er schnell das Lazarett.
Mit starken Kopfschmerzen wanderte er im Erebor umher. Dabei fiel es ihm nicht auf, das seine ganze Ausrüstung noch im Lazarett lag...............
« Letzte Änderung: 17. Feb 2016, 11:53 von Fine »