Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Edoras

Am Tor zur Stadt

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Thorondor the Eagle:
Faendir von der verborgenen Kneipe in der Nähe des Tors


Eilig gingen die Krieger zum Tor hinab. Ihr Weg führte sie genau unter den Bogen des Tores.

„Ich gehe nach oben, dort steht nur ein einzelner, den werde ich töten“, sagte Faendir. In ihm machte sich die Angst breit, denn bis jetzt hatte er nur wenig Talent für den Kampf. Er zog seinen Doch, der etwa vier Handbreiten lang war und sagte zu dem Ältesten: „Übernehmt ihr unter dem Torbogen das Kommando.“
Faendir erhielt nur ein Nicken als Antwort und schlicht durch eine kleine Seitengasse zum Treppenaufgang. Er versuchte sich so gut es ging im Schatten des Walls zu verstecken, um sich unbemerkt an den Ork heran zu schleichen. Aber plötzlich stieg er auf einen lose Holzdiele und sie gab ein lautes Knarren von sich. Überrascht blickte der Ork herüber und schrie laut: „Was willst du hier oben? Verschwinde!“
Faendir lies sich trotz seiner großen Angst nicht von seinem Plan abbringen. Entschlossen trat er näher an den Ork heran.
„Du hast es nicht anders gewollt...“ brüllte er und zog seine dunkle Klinge.
„Was ist los da oben“, hörte man eine zweite Stimme rufen. Es folgten ein kaltes Klirren von mehreren Schwertern, die aufeinander prallten.
Faendir lief schon auf den Ork zu und hob sein Messer. Er zielte auf die Brust des Orks, dieser wich jedoch seitwärts aus und gab dem Elben einen Hieb mit dem Schild auf den Rücken.
Ein stechender Schmerz durchfuhr den Elben. Er drehte sich um und sah gerade noch rechtzeitig die schwarze Klinge. Er bückte sich nach unten und das Schwert stach in die Luft. Mit aller Kraft die Faendir aufbringen konnte, rammte er den Elbendolch in den Bauch des Orks.
Schwarzes Blut floss über den Griff des Schwertes und die Hand des Elben. Der Ork gab ein merkwürdiges Quietschen von sich und ging schließlich auf die Knie. Er fiel leblos in sich zusammen.

„Geht es euch gut, Herr Elb?“, klang eine dunkle Stimme von unten hinauf.
„Macht euch keine Sorgen um mich...“ antwortete Faendir.
„Nun sind wir bereit für Gandalfs Ankunft“, ertönte es wieder.

Faendir sah wieder in den Norden. Der weiße Punkt hatte schon die klaren Konturen eines Weißen Reiters angenommen, in dessen Gefolge zwei Reiter in silberner Rüstung waren. Mithrandir würde das Edoras bald erreichen.

Thorondor the Eagle:
Gandalf, Celebithiel, Amrûn und Erkenbrand von Holt in der Westfold


Amrun nahm von weitem schon den Elben auf dem Stadttor wahr. Alle vier Ritten die Straße entlang, die sich elegant zwischen den Grabhügel vor der Stadt bis zum Tor hoch schlängelten.
Die Nachtigall flog mit ihnen und setzte sich schließlich auf Celebithiels Schulter.
„Faendir, verlässlicher Freund, deine Aufgabe hast du gut erfüllt“, sagte sie zu Faendir, welcher sichtlich erleichtert hinunter schaute.
Mithrandir, Celebithiel, Amrûn und Erkenbrand durchschritt den breiten Holzbogen. Sein Antlitz trat aus dem Schatten heraus. Die Leute in den Häusern wurden wieder aufmerksam und blickten aus Türen und Fenstern. Gandalf blickte in ihre Gesichter und begann eine zu sprechen:
„Ihr Menschen Rohans, zulange schon lebt er unter der dunklen Hand Saurons, doch nun ist die Zeit gekommen euer Land zurück zu fordern... Ich weiß, ihr habt Angst, Angst vor weiteren Verlusten, davor eure Familie und eure Freunde nie wieder zu sehen. Doch eins kann ich euch sagen, Sauron hat noch größere Furcht vor euch. Tief in seinem Inneren, weiß er, dass die Menschen nicht kampflos untergehen werden und jeden Tag fürchtet er einen Widerstand. Helft einander, damit wir ihm zeigen können, dass er nicht ohne Grund in Angst lebt, dass in den Rohirrim eine geheime Macht schlummert. Vertreiben wir diese Orks ein für alle Mal aus der ehrwürdigen Halle Meduseld. Ihr schwarzes Blut nimmt dem edlen Gold jeglichen Glanz der vergangenen Tage. Folgt mir... für Rohan und für jene die ihr Leben ließen um Sauron die Stirn zu bieten.“
Die Menschen kamen langsam aus ihren Häusern getrottet. Sie sahen erbärmlich aus und jeglicher Mut schien sie verlassen zu haben.
„Kämpft für Theoden, er hatte Rohan schon beinahe aufgegeben, doch er konnte es kurz vor seinem Tod nochmals ins Licht führen“, sagte Gandalf zu den Menschen welche nahe am Tor standen.

Plötzlich trat Erkenbrand hinter dem Zauberer hervor. Er trug eine goldschimmernde Rüstung und ritt auf seinem edlen, schwarzen Pferd.
„Meine Freunde, auch ich habe meinen Neffen im Kampf verloren und trotzdem stehe ich hier, denn er fiel im Krieg um dem Volk Rohans Freiheit zu schenken. Ich werde seinem  Wunsch nachkommen. Hört auf den weißen Reiter, er hat uns schon einmal vor dem Untergang bewahrt und durch seine Selbstlosigkeit wird er ein weiteres Mal für uns den Tod riskieren“, sagte er mit lauter mutmachender Stimme.
„Das ist Erkenbrand“, hörte man wirres, lautes Gemurmel aus den Reihen.
Beinahe alle gingen zurück in ihre Häuser und Gandalf wirkte überrascht und sehr besorgt: „Ich fürchte, alle Hoffnung ist verloren in Edoras, alleine können wir sie nicht besiegen.“

„Seht nur...“, schrie Faendir und zeigte mit dem Finger auf eine Eingangstür. In ihr stand ein junger Mann, den Helm unter seinen Arm geklemmt und ein Schwert in seiner Rechten. Immer mehr kamen aus ihren Behausungen, gekleidet in Rüstung und bewaffent mit Schwert oder Bogen.
„Auf zu Golden Halle, Krieger Rohans.“

Es bildete sich ein langer Zug, welcher sich in Richtung Hochebene aufmachte. Von links und rechts traten immer mehr Rohirrim hinzu. Gandalf führte sie an der Spitze an. Als sie die oberen Ebenen erklommen hatten, stimmte Erkenbrand ein Lied an.

Theoden, oh glorreicher Reiter,
und Eomer mutigster aller Begleiter,
Dúnhere, Herr vom Tale Harg,
die Ahnenhalle euch Krieger nun barg,

Das Licht das ihr brachtet verweilte nicht lange,
denn Rohan versank in Kummer und Bange,
nun stehen wir bereit zum baldigen Krieg,
Freiheit für Rohan bringt uns der Sieg.
Die Worte hallten über die felsigen Kanten der Stadt und lies die Menschen aufhorchen. Selbst jene, die nichts bemerkt hatten, hörten dies Lied aus dem Munde eines Feldherrn der Rohirrim. Der Ork auf dem Aussichtsposten schlug die Alarmglocke, die nun ihren hölzernen Klang in Edoras verbreitete.
Man hörte laute Befehle heraus und kurz bevor sie den Vorhof Meduselds betraten, öffnete sich deren Türe und die Orks stürmten heraus.


Gandalf, Celebithiel, Amrun und Erkenbrand zum Vorhof der Goldenen Halle

Vexor:
Gandalf, Erkenbrand, Amrûn und Celebithiel vom Vorhof der Goldenen Halle


Celebithiel bewegte sich in den Tross, der hinter Erkenbrand und Gandalf hinterher zog. Es war ein warmer Tag und starke Brisen milderten die Hitze, die Edoras vorherrschte.
Von Erkenbrand getragen galoppierte der weiße Schimmel auf den grünen Steppen Rohans. Er wirkte fast nervös,  wie er zuckend über im Wind dahin ritt.
Die Frauen und Kinder der Stadt bildeten einen Durchgang, um das Heer durchzulassen. Celebithiel sah in der Gesichter der Einzelnen und was sie sah schenkte ihr Hoffnung und zerschlug sie sogleich, wie einen Krug aus reinstem Kristall. Sie sah die Trauer, welche von so großer Furcht vor dem nahenden Schrecken übermannt wurde, aber zugleich Hoffnung, keimend in einem Boden getränkt von Zuversicht.
Doch waren es überwiegend Großmütter, die ihre Tränen versuchten zurückzuhalten und ihre Arme um  die Kinder, Jungen und Mädchen schlangen, denn viele der Mütter hatten sich bereit erklärt im Kampfe mitzuwirken und so zogen nun Väter und Mütter nebeneinander her und winkten ihren Kindern zu, stets die Hoffnung hegend sie bald wieder selbst in die Arme zu nehmen.
Die Kinder jedoch erwiderten ihr Winken nicht, sondern warfen ihnen die feinen weißen Blüten der Simbelmyne vor die Füße. Wie kleine Schneeflocken glitten sie zu Boden und bildeten bald eine dünne weiße Schicht auf der Erde, welche an den ersten Schnee im Oktober erinnerte.
Celebithiel löste sich aus dem Tross und wandte sich von der Menschenmenge ab und versteckte sich zwischen zwei Häusern und stützte sich an einer Mauer im Schatten eines Hauses ab.
Sie hatte die Rüstung nicht wieder angelegt, sondern ihren rotbraunen Lederwams angezogen. Die Rüstung war von dem Blut des schwarzen Uruk-Hais so stark verätzt worden, dass sie keinen vernünftigen Schutz mehr bot und Celebithiel hoffte, dass das Lederwams im Falle eines Kampfes von Angesicht zu Angesicht den gröbsten Schaden abhalten würde.
In der kleinen Gasse stand die stickige Luft und Celebithiel fing sofort an zu Schwitzen unter dem dicken Wams. Sie folgte dem Gewirr aus Mauern und Türen und kam zu einem kleinen Hinterhof, wo wieder ein frischer Wind durchzog. Sofort normalisierte sich Celebithiels Temperatur wieder und sie konnte ruhiger Atmen als vorher.
Sie ließ sich an der Mauer niedersinken und verschlang das Gesicht in den Händen.
Mein lieber Antien...ich hoffe es geht dir gut. Ich brauche dich hier. Nicht nur ich, sondern auch die Kinder hier bräuchten wieder jemand der ihnen Freunde und Hoffnung bringt. Ach Antien warum habe ich dich nur in Holt gelassen, warum hab ich dich dort allein gelassen und du mich ebenfalls?
Sie hörte ein leises Wispern und dachte zunächst, dass es der Wind sei der durch die hölzernen Dachstühle der Häuser pfiff, doch war es die Stimme eines Lebewesens, welche sie vernahm.
Celebithiel hob den Kopf und erblickte einen Elben, der neben einer Bank kauerte und leise wimmerte.
„ Faendir?“, fragte Celebithiel zögerlich, denn sie konnte nicht wirklich erkennen, ob es der Elb war, der sich mit ihrer Nachtigall auf den Weg gemacht hatte, oder nicht.
Der Elb wimmerte weiter und so stand Celebithiel auf und setzte sich neben ihn, während sie ihn sacht durch das Haar strich. „ Faendir was ist denn los? Was verstört euch so sehr, dass ihr eure Zunge verschluckt habt?“, flüsterte Celebithiel ihm zu. Jener gab zunächst keinen Ton mehr von sich, sondern schmiegte sich an Celebithiels Schulter. Fast flüsternd konnte er sich dann schließlich doch zu einer Antwort durchringen. „ Ich fürchte den Krieg Celebithiel. Ich fürchte und verabscheue ihn!“.

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Ich gab Faendir den selben Ratschlag, den ich auch Antien gab. Nun ist er in der Goldenen Halle und versorgt die vielen verletzen aus der Rückeroberungsschlacht. Nun muss ich aber zum Tor der Stadt, damit ich auch Faendir vor den Schrecken des Krieges bewahren kann
Celebithiel spurtete zurück zur Hauptstraße, die von der Goldenen Halle zum Haupttor führte. Das Heer war schon durchmarschiert und die Menschenmassen hatten ihre Stellungen verlassen und waren in ihre Häuser oder in die Goldene Halle zurückkehrt. Es wirkte so friedlich und Celebithiel stellte sich auf den Blumenübersäten Pfad und musste für einen kurzen Moment lächeln.
Wie kann man noch etwas fürchten bei solch atemberaubender Schönheit?

Sie stellte sich hoch auf die Mauer zu den Bogenschützen, die zu einem Großteil nun aus Frauen bestanden. Viele fragten sie, ob sie ihren Bogen richtig hielten, oder wie sie am besten zielen sollten. Celebithiel half ihnen so gut sie konnte und nahm nun auch selbst ihren Jagdbogen in die Hand und eine starke warme Brise erfasste sie und Celebithiel wusste, dass es ein Gruß Galadriels war und sie legte einen Pfeil auf die Sehne und blickte mit geschärften Blick gen Westen und erwartete die Ankunft des eisigen Schattens, der nun schon zum greifen nahe war.
Die Sonne verabschiedete sich langsam und der Mond, der Schutzpatron Celebithiels, offenbarte sich und beobachtete das Schauspiel, welches sich in Edoras abspielte.

Thorondor the Eagle:
Es gab so vieles zu tun und nur so wenig Zeit, deshalb beschlossen die vier sich zu trennen um alles vorzubereiten. Erkenbrand suchte sich die erstbeste Möglichkeit um auf die Mauer zu kommen. Der Rohirrim wollte all den Bogenschützinnen so viele Hilfestellung geben wie nur möglich. Aus der Ferne sah man ihn nur Anweisungen geben und mit dem Arm in die Ferne deutend.
Gandalf hingegen sprach mit den Schwertkämpfern am Tor. Eindringlich erklärte er ihnen wohl wo die Schwachstellen von Orkrüstungen sind, so wie er immer wieder mit Glamdring immer wieder bei den Rohirrim demonstrierte. Alle blicken gebannt auf ihn. Sie hatten wieder großen Mut gefasst, da sie mit so erfahrenen Kriegern kämpften.
Amrûn hingegen widmete seine ganze Aufmerksamkeit dem großen Tor. Er verschwand in dem schattenspendenden Torbogen und musterte es genau.
„Wir müssen das Tor verstärken“, rief er laut ein paar Männern zu „Holt Balken und Seile.“
Gemeinsam verschwanden sie in der Stadt und besorgten große Holzbretter und lange Tische um die Pforte standhaft zu machen.
Eifrig verkeilten sie die Hölzer auf die Anweisungen des Elben hin.
„Herr Elb, wir haben noch zwei fast funktionsfähige Schleudern in unserer Werkstatt stehen. Gebt mir ein paar Männer und ich stelle sie in ein, zwei Stunden fertig. Dann können wir sie mit brennenden Strohballen Willkommen heißen in Edoras.“ Ohne mehr darüber nachzudenken schickte er vier Männer los. Weiteren zehn jüngere Burschen befahl er so viel Stroh wie möglich in den Torbereich zu schaffen und Ballen daraus zu  binden.
Plötzlich tauchte Gandalf neben Amrûn auf und sagte: „Das Tor muss so lange wie möglich Standhalten. Viele hier können das Schwert gerade mal halten, aber es zu führen... dazu sind sie nicht im Stande. Ich habe alle mit etwas Kampferfahrung nach vorne beordert, aber wenn das Tor bricht, wünsche ich, dass Celebithiel, Erkenbrand, du und ich in vorderster Linie stehen. Wir müssen jeden aufhalten, der diese Stadt auch nur betreten will. An dieser engen Schlüsselstelle haben wir gute Chancen.“
Der Elb stimmte zu und fragte: „Wissen die anderen schon Bescheid?“ Mithrandir verneinte und ging zu Erkenbrand auf die Mauer.

Amrûn blickte in die Runde und versuchte die Elbenmaid ausfindig zu machen. Sie war nirgends aufzufinden, als ihm plötzlich das rotblonde Haar ins Auge sprang. Die Elbin war ebenfalls auf der Mauer. In ihren Händen hielt sie einen Bogen und gekleidet war sie in eine einfache Lederrüstung. Amrûn stieg hoch und erklärte ihr was Gandalf gerade zu ihnen gesagt hatte.


Beide standen auf der Mauer ohne ein Wort zu verlieren. Die schwarze Armee war schon sehr nahe und hatte schon deutliche Konturen angenommen. An deren Spitze ritt ein Ringgeist, welcher seine Morgulklinge kampflustig schwang.
Die Angst in den Menschen war nun nicht mehr sehr stark. Nun las Amrûn bitteren Zorn aus ihren Gesichtern.
Er drehte sich um und wollte die Mauer wieder verlassen. Sein blick schweifte über die Strohdächer der Stadt und folgte schließlich der Hauptstraße bis hin zur Goldenen Halle. Seine Augen funkelten als er die ehrwürdige Halle Meduseld erblickte und er grübelte über all das Leid des Volkes, dass es die letzten Jahre durchgemacht hatte. Und dann sah er die Menschen; Männer, Frauen und Kinder, die nun nach soviel Kummer noch immer bereit waren für ihre Freiheit zu kämpfen. Er bewunderte deren Kühnheit und Hoffnung mehr denn je. Amrûn fühlte sich hier gut aufgehoben, obwohl in Kürze eine hoffnungslose Schlacht über sie hereinbrechen würde.

Die Sonne versank hinter dem felsigen Hügel auf dem Edoras erbaut wurde. Ein letzter wärmender Windstoß berührte den Elben und wirbelte die tausenden Blüten der Simbelmyne von den Straßen auf. Es verlieh der Stadt ein einmaliges Bild von Vollkommenheit.
Amrûn erinnerte es an den Frühling in Mithlond. In jener Zeit standen die Kirschbäume in voller Blüte. Der Wind ließ unaufhörlich die herabfallenden, blassrosa Blumen über den Hafen gleiten. Die Stadt schien von Schnee bedeckt, doch die wieder erstarkte Sonne zeugte vom Ende des kalten Winters.

Die Schreie in der schwarzen Sprache holten den Elben zurück ins Geschehen. Die Schlacht konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Thorondor the Eagle:
Erkenbrand stand oben auf der Mauer und war gerade dabei den Frauen und Männern zu erklären, wie sie den Bogen halten sollten um die beste Treffsicherheit zu erreichten. Der Rohirrim hatte früher schon oft mit Pfeil und Bogen gekämpft, denn diese Waffe war unvermeidlich für die zahlreichen Belagerungen in Helms Klamm, dessen Herr er lange war. Er erinnerte sich noch genau an die Ankunft bei der großen Festung von Rohan und die Uruk-Hai die zahlreich gegen die Mauer brandeten, wie die Wogen des Meeres an eine steile Klippe. Schon damals ritt er gemeinsam mit Gandalf in die Schlacht und nun ist er wieder da um dem Volk beizustehen.
Plötzlich stand der Zauberer auch schon neben ihm und sprach ihn etwas besorgt an. Mithrandir erklärte Erkenbrand das Vorgehen in der Schlacht ziemlich sprunghaft und lückenhaft, aber für genauere Ausführungen war keine Zeit.

Das feindliche Heer hatte für einen kurzen Moment halt gemacht und Erkenbrand vernahm die schrecklich kreischende Stimme des Nazguls in der Luft. Der Wind hatte sich gedreht und brachte nun bitter kalte Luftstöße mit sich; fast so kalt wie in einem harten Winter.
Die Orks setzten sich rasch in Bewegung und viele der Feinde näherten sich im Laufschritt.

Dies ist also der Moment der Entscheidung; Wird es ein Weiterbestehen Rohans geben, oder werden sie uns alle vernichten? Und selbst wenn, dies hier ist ein Untergang den sie nicht vergessen werden, sogar Frauen kämpfen an der Seite ihrer Männer... Genauso hätte es König Theoden auch vollbracht.

„Bogenschützen... Legt an“, brüllte Erkenbrand.
Alle folgten seinem Aufruf ohne Widerstreben. Obwohl sie schon längst in Reichweite waren, wartete Erkenbrand einen Moment, da kaum jemand ein geübter Bogenschütze war und so zumindest eine gewisse Effektivität vorhanden war.
„Pfeile los“, brüllte er so laut er nur konnte. Ein riesen Schall an Pfeilen regnete auf die zustürmenden Orks nieder. Einige verschwanden in der großen Menge und wurde, falls nicht schon vom Pfeil getötet, nun niedergetrampelt. Die meisten der Pfeile prallten jedoch an der dicken Rüstung der Uruk-Hai ab.
„Pfeile los“ hörte man es ein weiteres Mal über das Wall hallen.
Ein weiterer Pfeilhagel tötete viele der Feinde, trotzdem wurden es nicht weniger. Die ersten hatten bereits das Holzwall erreicht und feuerten nun mit kleinen Orkbögen auf die Verteidiger. Getroffenen Rohirim stürzten kopfüber den Wall hinab und verschwanden in den feindlichen Reihen.
Die strikte Ordnung hatte nun versagt. Völlig durcheinander regneten Pfeile auf die Orkse nieder. Erkenbrand hatte es aufgegeben befehle zu brüllen und versuchte nur mit jedem weiteren Pfeil einen Feind zu strecke zu bringen.
Der Rohirrim wurde auf einen sich öffnenden Gang in den geschossenen Reihen der Orks aufmerksam und sah einen großen Rammbock näher kommen getragen von acht Uruks.
„Tötet sie, vernichtet den Rammbock“ war sein letzter Befehl. Alle Schützen auf dem Tor zielten auf sie, doch mit nur wenig Erfolg. Fiel einer der Träger, so wurde er schleunigst ersetzt.
Es folgte der erste Schlag gegen das hölzerne Tor.
„Erkenbrand, Celebithiel... kommt herunter“, schrie Gandalf vom Tor aus.
Der Heerführer setzte den letzten Pfeil an und brachte einen Ork beim Rammbock um. Daraufhin schmiss er seinen Bogen zu Seite und rannte so schnell er konnte die Treppe hinunter zum Tor.
Dort standen sie, Gandalf, Amrûn, Celebithiel und Erkenbrand. Gemeinsam mit wenigen Rohirrim aus dem Gefolge des Königs bildeten sie einen Halbkreis um das Tor.
„Was auch immer geschieht, lasst sie nicht an euch vorbei!“ befahl der Zauberer, welcher nun fest sein Schwert umfasste.
Ein weiteres Schlag gegen das Tor lies ein Geräusch einem Donner gleich nieder.
Gleich brechen sie durch. Gleich ist es so weit, aber hier steht noch ein Rohirrim, den sie nicht getötet haben. Sollen sie kommen.

Mit dem nächsten Schlag gab das Tor nach und einer der Türflügel krachte aus seiner Scharnier. Hunderte Orks wollten gleichzeitig die Stadt stürmen, sodass schon einige von den hereinströmenden Massen erdrückt wurden. Wie ein schwarzer Strom brachen sie durch das Tor mit dem Ziel die Stadt und das Volk ein für alle mal zu vernichten.
Erkenbrand hob sein Schwert und unaufgefordert rannte ein Ork direkt darauf zu und spießte sich auf. Schleunigst zog er es wieder aus dem toten Körper und hieb auf den nächsten ein. Einem dritten schlug er mit nur einem Streich den Kopf ab. Viele der Feinde schreckten vor seinem hühnenhaften Auftreten zurück, doch Erkenbrand gewähre keinem Gnade.

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