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Autor Thema: Innenstadt und Vorhof der Goldenen Halle  (Gelesen 7181 mal)

Vexor

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Innenstadt und Vorhof der Goldenen Halle
« am: 5. Nov 2009, 23:27 »
Amrûn, Gandalf, Erkenbrand und Celebithiel vom Tor zur Stadt


Der Vorhof war über und über gespickt mit wilden Orks, die allen in wildes Gebrüll und Geschrei ausgebrochen waren. Die Tonlage ihrer Stimme schmerzten Celebithiel so sehr, dass sie kurzzeitig die Hände vor die Ohren hielt, um den Ton zu dämpfen.
Es waren hunderte Orks, große und kleine, stark bewaffnete und spärlich ausgerüstete, die wie eine schwarze Woge auf sie zuströmten.
Sie machte Gandalfs weiße Gestalt in Mitten der schwarzen Menge aus und sah, wie er seinen Stab schwang und damit die Schädel der Orks zertrümmerte, jedoch konnte sie Amrûn nicht ausmachen.
Mit einem Tritt stieß sie einen Ork beiseite, der seine Blut verschmierten Zähne in den Oberschenkel der Stute gerammte hatte. Es kostete einen Hieb und er sank zu Boden, jedoch knickte Celebithiels Pferd ein und sie flog auf den Boden.
Der Aufprall und der Druck ihrer Rüstung waren so enorm, dass Celebithiel für einen kurzen Moment schwindelig wurde und sie nicht in der Lage war aufzustehen.

Wolken umhüllten nun wieder den Sternenhimmel und nur die Fackeln, die am Eingang der Goldenen Halle standen, warfen Licht auf die Szenerie die sich in Edoras abspielte.
Die Menschenmenge war nun vollkommen eingeschlossen von Orks, die fast im Minutentakt aus allen Winkeln der Stadt hoch zur Goldenen Halle kamen.
Celebithiel fasste währenddessen wieder Mut und versuchte aufzustehen, jedoch lähmte sie der Anblick, der sich vor ihr abspielte so sehr, dass sie nur wie gebannt starren konnte.
Ungefähr zehn Orks saßen tief über den Leichnam der Stute gebeugt da und stießen Messer, Dolche und Speere in ihren Körper. Das ehemals so glänzend weiße Fell war nun blutrot und die dreckigen Hände der Orks bohrten sich tief in das rötliche Fleisch der Stute und Gedärme und Eingeweide quollen heraus und wurden auseinander gerissen und aufgefressen.
Binnen weniger Minuten hatten sie das ehemals edle Ross geschlachtet und sie wendeten ihre blutverschmierten Fratzen nun Celebithiel zu.

Warum stehe ich nicht auf? Warum stehe ich nicht auf? Warum stehe ich denn nicht auf?
Celebithiel Gedanken kreisten sich um diese Frage, während die roten Mäuler ihre Zähne fletschten und sie sah, wie Blut, Speichel und Fleisch zwischen ihnen herausströmte. Hinzu zum lähmenden Anblick kamen die quälenden Geräusche, die Celebithiel ein Handeln vollkommen unmöglich machen zu schienen.
Die Gesichter waren nur noch wenige Meter von ihr entfernt und langsam zogen die Orks nun ihren rostigen Klingen aus ihren Scheiden und hämisch blickten sie auf die rotblonde Elbin, die wie leichte Beute auf dem Boden lag.
Sie wollten gerade zum Sprung ansetzen, als ein Schwert zweien von ihnen die Kehle durch schnitt und den anderen mit einem Fußtritt weg stieß. Es war Amrûns Hand, die Celebithiel aufhalf und es war Amrûns starker Körper, um die sich Celebithiel schlang und schluchzte.

Mittler weilen hatten sich die Wolken verzogen und gaben den abnehmenden Mond preis, der sie alle in Zwielicht tauchte. Die Stapel und Verluste der Orks waren nicht minder groß als diejenigen der Rückeroberer. Zahlreich und kampfgewillter waren die Besatzer Edoras gewesen, als Gandalf es vermutet hatte.
Und die schwach gerüsteten Männer Rohans waren den wenigen schwarzen Uruk-Hai zum Opfer gefallen, die mit ihrer gestachelten Rüstung und Morgulklingen unbezwingbare Gegner zu sein schienen.
Des Weiterem waren die Orks dazu übergangen nicht mehr auf die Männer einzuschlagen, sondern wandten sich aus purem Hass nun auch gegen die Frauen, Kinder und Alten, die sich in den Häusern verschanzt hatten.
Celebithiel und Amrûn hatten sich aufgeteilt und halfen den Frauen, die um Hilfe schrien. Es war das reinste Chaos und Celebithiel war erschöpft.

Sie betrat ein Haus nahe der Goldene Halle, welches von Orks aufgebrochen worden war. Der Eingangsbereich war verwüstet und Celebithiel hörte die grausamen Stimmen der Orks aus dem oberen Stockwerk.
„ Ah da sind sie. Ich höre die jämmerliche Heulerei der Kinder“.
„ Na dann worauf wartest du noch brich die Tür auf!“
Celebithiel spurtete die Treppe hinauf und überraschte die beiden Orks, beide fielen ihrer Klinge zum Opfer.
„ Ruhig, ruhig. Ich bin Celebithiel, eine Elbin, die mit Gandalf gekommen ist, um euch zu befreien. Habt keine Angst mehr, die Orks sind tot“, flüsterte Celebithiel durch die hölzerne Türe.“ Bleibt hier drinnen, euch wird nichts passieren. Glaubt mir!“
Schnell wandte sie sich zum gehen, band jedoch ihr Haar wieder zu einem Pferdeschwanz, welches ihr ins Gesicht gehangen hatte.

Soviel Tote. Langsam bezweifle ich, ob es richtig war hier schon einzugreifen. Die Orks sind in großer Überzahl und die Hälfte der Bewohner Edoras wurde schon abgeschlachtet, während die Orks immer noch zahlenmäßig überlegen sind. Ich fürchte um unser aller Schicksal.

Celebithiel wollte gerade das kleine Haus verlassen als ein Schatten den Ausgang verdunkelte.
„ Na mein Liebe, ich glaube wir müssen mal miteinander reden“, vernahm sie eine dunkle und raue Stimme und die Konturen, sie sie sah, machten ihr klar, dass es einer der gefürchteten schwarzen Uruk-Hai war, der sich ihr in den Weg gestellt hatte.
„ Du willst mit mir reden? Nun ja ich hab keine andere Nachricht für dich als die Botschaft des Todes“, erwiderte sie kühn und nahm ihr Schwert in die Hand.
Mit einem Kampfschrei wüstete der Uruk-Hai durch das Zimmer und schlag dabei alles klein, was ihn in den Weg kam. Er war mit einer schweren Eisenkeule bewaffnet, die alles zertrümmerte was sie traf. Celebithiel wich immer wieder geschickt seinen Hieben aus, jedoch war der Platz in dem Haus beengt und so wurde sie bald von dem Berserker in eine Ecke getrieben und war ihm nun schutzlos ausgeliefert.
Sein Atem war heiß und faulig und von seiner Stachel verzierten Rüstung tropfte frisches Blut. Er holte aus und Celebihtiel schloss die Augen, denn sie wusste sie konnte dem Hieb nicht ausweichen und die Keule würde ihren Schädel zertrümmern. Sie würde nie wieder die Goldenen Mellyrn sehen und in das Gesicht Galadriels Blicken, sie würde Gandalf nicht wiedersehen oder in Amrûns Augen blicken können. All dies wäre mit diesem Augenblick zu Ende gegangen, jedoch hörte Celebihtiel plötzlich den dumpfen Aufschlag der Eisenkeule auf dem Holzboden und das schmerzverzerrte Gebrüll des Berserkers.

Zögerlich öffnete Celebithiel die Augen und sah, wie der Berserker wild mit seinen Händen in der Luft fuchtelte und etwas zu vertreiben versuchte; nämlich die schwarze Nachtigall die mit ihren winzigen Krallen versuchte tiefe Furchen in das Gesicht des Berserkers zu schlagen.

Celebithiel zauderte  nicht lange und stieß ihre Klinge in die Kehle des Berserkers und durchbohrte seinen Hals vollständig. Das schwarze Blut, ätzend wie Säure, schoss aus seiner Kehle, als sie das Schwert hinaus zog und besudelte ihre silberne Rüstung. Celebithiel flüsterte der Nachtigall ein kurzes Dankeschön zu und rannte wieder auf den Vorhof, wo die Kämpfe immer noch tobten.
Sie sah wie Erkenbrand und Amrûn zusammen ebenfalls einen Berserker nieder streckten und wie Gandalf mit Schattenfell zur Goldenen Hall ritt eine Fackel nahm und damit mehrere Orks in Brand steckte.

Die Kämpfe um die Goldene Halle und Edoras dauerte bis in die Morgenstunden am Ende waren die tapferen Rückeroberer siegreich und mit den ersten Sonnenstrahlen verkündete Gandalf lauthals den Sieg über die schwarzen Besetzer der Hauptstadt Rohans. Jedoch waren für den Sieg viele Opfer erforderlich gewesen, denn über drei Viertel der Männer die sich den dreien angeschlossen hatten, waren gefallen und Celebithiel las in Gandalfs Gesicht, dass er sich keines Weges freute. Er und Erkenbrand schlossen sich in der Goldenen Halle ein, während alle in tiefer Trauer sich in ihre Häuser zurückzogen.

Celebithiel legte ihre Rüstung ab, wusch sich an einem abgelegenen Brunnen, streifte sich ein Kleid über und setzte sich auf ein Stück Wiese vor den Mauern der Stadt.
es war ein warmer Tag, der den Juni einläutete und Celebithiel nahm die gesamte Wärme des heutigen Tages in sich auf. Die Schrecken der Nacht verdrängte sie, denn für sie gab es nichts anderes als die Wärme der Sonne, die ihr ins Gesicht schien.

Die Sonne stand hoch als Celebithiels Herz stockte und sie eine Kälte übermannte, die sie bisher nur einmal gespürt hatte, und zwar in Lorien.
Blitzartig richtete sie sich auf und blickte in die Ferne und riss die ozeanblauen Augen weit auf. Ein dunkler Schatten formte sich in der Landschaft, gefolgt von einem riesigen Heer.


Celebithiel rannte. Sie rannte vorbei an den weinenden Frauen und verletzten Männern. Vorbei an Amrûn, der ihr sofort nachfolgte und hinein in die Goldene Halle, in der Gandalf zusammen mit Erkenbrand am Feuer saß und in stumme Trauer verfallen war.
„Mithrandir ein Heer aus Isengart nähert sich, geführt von einem der Schwarzen Reiter aus dem verdorbenen Land. Sie werden zur Dämmerung die Stadttore erreicht haben!“ rief Celebithiel atemlos.
Gandalf schloss langsam die Augen und ein Schatten legte sich über sein Gesicht und schmälerte seine gesamte Erscheinung.
Zum ersten Mal konnte Celebithiel in Gandalfs Gesicht Angst lesen.
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Thorondor the Eagle

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Re: Vorhof der Goldenen Halle
« Antwort #1 am: 6. Nov 2009, 15:30 »
Amrûn überkam eine unaufhörliches Gefühl von Angst, als er die Worte aus Celebithiels Mund hörte. Für eine Moment wurde es totenstill in der Goldenen Halle. Das Entsetzten auf den Gesichtern war unerträglich für den Elben, es ängstigte ihn nur noch mehr.
Er drehte sich schnell um und verließ die Halle. Gandalf und Celebithiel folgten ihm, um sich ein Bild von der Armee zu machen.
Alle Drei standen am Sockel Meduselds. In der Ferne zeichnete sich ein breiter schwarzer Streifen auf der Landschaft ab. Er zogen dunkle Rauchschwaden mit sich.
„Die Schlacht um Edoras ist also noch nicht vorbei“, sagte Amrûn verzweifelt „Mit welcher Macht sollen wir ein solches Heer aufhalten? Soviele sind gefallen!“
Celebithiel fiel unter der erdrückenden Last ihres offensichtlichen Schicksals zusammen. Sie saß zur rechten von Gandalf. Ihr Kleid bildete ein großes Rad, welches den Boden bedeckte und ihr Blick fixierte es.
„Celebithiel...“, sagte Gandalf zu ihr „Lass die Dunkelheit nicht in dich, denn noch ist nicht alle Hoffnung verloren. Ich habe zwar nicht ein solche scharfes Elbenauge wie ihr, aber Belagerungswaffen kann ich in der Ferne nicht ausmachen. Solange die Verteidigung nicht fällt, haben wir eine Chance.“
„Meinst du? Aber wer kann denn noch kämpfen. Niemals zuvor war die Angst in den Menschen größer als jetzt. Niemals zuvor stand das Volk so kurz vor der endgültigen Vernichtung“, antwortete sie.
„Ja, auch ich habe Angst und in Amrûns Augen sehe ich sie auch. Doch einem sei dir bewusst, die Menschen haben wieder Hoffnung. Edoras ist wieder frei, wenn auch nur für diesen Augenblick. Diese Tatsache lässt die Menschen neue Hoffnung schöpfen.“

„Wir müssen jeden kampftüchtigen Mann bewaffnen, Erkenbrand soll sie zusammen rufen. Wo ist er überhaupt?“, stellte Amrûn fest und ging zurück zum Eingangstor der Halle.
Er sah, wie der Rohirrim wortlos da stand und auf die Wand starrte. Der Elb ging einige Schritte hinein.
Erst jetzt fielen ihm die zahlreichen Wandteppiche auf, welche die Halle schmückten. Der kühle Wind der durch den Eingang herein kam, brachte sie zum flattern. Es schien so, als ob die abgebildeten Pferde galoppierten.
„Erkenbrand? Wir haben nicht viel Zeit, jeder Mann und jeder Bursche muss bewaffnet werden und was noch an Kriegsausrüstung übrig bleibt gebt an die kampferprobten Frauen“, forderte ihn Amrûn auf.
„Soviele Schlachten und so viel Leid hat unser Volk schon ertragen. Wann wird es endlich enden? Wann werden wir unseren Frieden zurück bekommen? Wann wird die Zeit da sein all die Toten zu betrauern? Wann haben unsere Kinder die Chance auf eine fröhliche Kindheit? Wann...“, sagte er mit lauter Stimme.
„Es tut mir Leid“, antwortete der Elb „Ich kann euch diese Fragen nicht beantworten. Ich weiß nur, dass uns ein Kampf bevorsteht den wir nicht überleben, wenn wir nicht rasch handeln. Und dazu brauchen wir eure Hilfe. Rohan braucht einen Feldherrn zu dem es aufblicken kann, der an ihrer Spitze in die Schlacht zieht und der ihnen Hoffnung schenkt.“
„Dann tun wir, was getan werden muss. Geht und läutet alle Bewohner zusammen“, schloss Erkenbrand das Gespräch ab.

Der Elb lief hinaus zum Aussichtsposten der Stadt. Die Elbenmaid folgte ihm lautlos und trat ihm auf dem Turm gegenüber.
„Amrûn!“, sagte sie „Ich hab mich noch gar nicht bei dir bedankt. Du hast mein Leben gerettet vor diesen abscheulichen Orks.“
Der Elb nickte ihr nur zustimmend zu.
„Du hast so viel Mut in dir, man erkennt sofort wieviele Schlachten du schon geschlagen hast. Ich wäre froh, wenn ich das auch von mir behaupten könnte.“
„Sei vorsichtig mit diesem Wunsch... Ich wünsche keinem Lebewesen so viele Kriege durchleben zu müssen. Und trotzdem hat es mir mein Schicksal auferlegt. Darum weiß ich was zu tun ist, doch der Preis dafür war viel zu hoch. Du siehst welch ein Wrack ich bin, wie eine Hülle, deren Seele schon längst über die schönen Lande Valinors zieht.“
„Nein, mein lieber Amrûn, du bist alles andere als eine leere Hülle. In dir steckt noch viel Kraft, Mut und Hoffnung. Du bist hier geblieben und kämpfst mit den Menschen an deiner Seite, obwohl wir kaum Hoffnung haben.“
„Hoffnung gibt es immer, zumindest solange es noch jemanden gibt der für das Gute kämpft.“, sagte der Elb zuversichtlich zu Celebithiel und begann den Holzhammer an die Glocke zu rammen.
Der hölzerne Klang legte sich über Stadt. Die Menschen blickten überrascht aus ihren Häusern und begaben sich langsam zum Vorhof der Goldenen Halle.
 
Erkenbrand stand vor ihnen, die flatternde Flagge in der Hand haltend.
„Unter großem Schmerz kauften wir die Stadt zurück...“ sagte er laut und deutlich und jubelnd stimmten ihm die Leute zu „Doch der Schatten ist bereits am Weg nach Edoras. Heute Abend wird uns ein Heer aus Isengard erreichen.“
Bestürzten machte sich in der Menge breit. Einige deuteten auf die schwarze Armee welches sich aus Westen näherte.
„Aber wir werden Standhalten. Niemals wieder wird die Dunkelheit die Stadt regieren. Jeder Mann, jeder Bursche und jede Frau wird bewaffnet. Die Schergen werden das Tor zur Stadt nicht mehr durchschreiten und selbst wenn, werden wir sie vernichten. Sauron wird erkennen, dass er die Menschen von Rohan unterschätzt hat und es bitter bereuen.“

Die Mienen der Zuhörer waren von Angst geprägt, trotzdem gingen sie zur Waffenkammer. Sie hatten tatsächlich noch genug Vertrauen in sich um ein letztes Mal den Orks entgegen zu treten.


Gandalf, Erkenbrand, Amrûn und Celebithiel zum Tor der Stadt
« Letzte Änderung: 11. Feb 2016, 09:57 von Fine »
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Re: Vorhof der Goldenen Halle
« Antwort #2 am: 11. Nov 2009, 19:11 »
Gandalf, Erkenbrand, Faendir, Amrûn und Celebithiel vom Tor zur Stadt


Die schwallende Hitze erdrückte Celebithiel fast als sie das Tor passierte und in die Innenstadt rannte. Nachdem der Nazgul verjagt worden war, hatten die Orks und Uruk-Hai fast sämtliche ihre Moral und ihren Mut verloren und waren von dem Heer Faramirs in alle Himmelsrichtungen getrieben worden. Jedoch schossen die Katapulte unaufhaltsam weiter bis Gandalf und Faramir zusammen die Bemannung der Katapulte töten und vertreiben konnten.
Amrûn und Celebithiel hingegen waren in die Stadt gerannt und halfen der Bevölkerung die in der Stadt wütenden Feuer und Brände zu löschen.
Wie eine Schlange wütete das Feuer durch die, zum Großteil aus Holz bestehenden Stadt, und verschlang alles in ihrem wütenden Kiefer, was sich ihr in den Weg stellte.
Das trockene Stroh nährte den nicht zu stillenden Hunger des Feuers und entfachte ihn. Sämtliche Häuser der Stadt waren nun sein Opfer und Celebithiel und Amrûn wusste nicht, ebenso wie die Bevölkerung Rohans, welche Häuser sie zuerst beginnen sollten zu löschen. Vor allem mangelte es an Wasser. Die meisten Brunnen der Stadt, die in den Innenhöfen der Häuser gestanden hatten, waren vom Feuer umzingelt, so dass niemand zu ihnen gelangen konnte.
Schon bald realisierten die Einwohner Edoras, dass es keine Hoffnung mehr für ihre einst blühende Hauptstadt gab und sie begannen das zu retten was es gab.
„ Amrûn hilf du den Alten und Frauen dabei die Stadt zu verlassen. Ich gehe hoch und helfe Faendir dabei die Goldene Halle zu verlassen.“, rief Celebithiel Amrûn zu, der ihr kurz zunickte.
Celebithiel rannte sie so schnell sie konnte und langsam begann ihr Bein zu schmerzen, da der Adrenalin Schub der Schlacht nachließ.
Sie passierte hunderte von Menschen, die fast teilnahmslos mit ihren Hab und Gut, welches sie retten konnte die Stadt, fast gemütlich, verließen. Die ambivalente Szenerie verhärtete sich, als schon die ersten Dachstühle begangen krachend und knisternd einzustürzen. Wie eine Beute verschlangen die Flammen das Holz des Dachstuhles und spuckten hämische Funken des Sieges in die Höhe.
An der Goldenen Halle, die nun nur noch aus ein paar Mauern bestand, erblickte sie Faendir, der versuchte die Menschenmassen zu instruieren und das Chaos, welches hier oben herrschte zu koordinieren. Celebithiel winkte ihm heftig zu und gemeinsam halfen sie die Verletzen aus der Stadt zu bringen. Auch Gandalf, Erkenbrand, Faramir und Eowyn waren zu ihnen gestoßen und halfen wo sie konnten. Nach mehreren Stunden war die Stadt vollkommen leer und ein großes Feldlager wurde weit vor den Toren aufgeschlagen und alle beobachtete die Szenerie, wie sich die Feuerschlange durch die Stadt fraß. Ihr Festmahl dauerte bis in die Morgenstunden des nächsten Tages an, bevor sie sich in wabernde Rauchschwaden auflöste.
Celebithiel war mittlerweile neben Amrûn eingeschlafen und gemeinsam erholten sie sich von den Strapazen der Schlacht.


Gandalf, Erkenbrand, Faramir, Éowyn, Faendir, Celebithiel und Amrûn zum Feldlager vor den Toren von Edoras
« Letzte Änderung: 15. Feb 2016, 13:53 von Fine »


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Durins Volk
« Antwort #3 am: 29. Jan 2020, 17:54 »
Helluin, Narissa, Aerien, Aragorn, Gandalf, Gimli, Amrothos und Irwyne aus der Ostfold


Nachts hatte Aerien erneut schlecht geschlafen, konnte sich glücklicherweise jedoch nicht an die Träume erinnern. Am Vormittag des folgenden Tages hatte die Reisegruppe die Stadt Edoras erreicht. Irwyne, die aus dieser Gegend zu stammen schien, erzählte Aerien und Narissa, dass Edoras einst die Hauptstadt des Königreiches Rohan und der Sitz dessen Königs gewesen war, bis ein großes Feuer vor zwei Jahren aus den hölzernen Bauten eine rauchende Ruine gemacht hatte. Inzwischen jedoch ragten wieder starke Mauern und eine Vielzahl von Gebäuden auf dem Hügel empor, auf dem die Stadt stand. Ganz oben befand sich eine große, eindrucksvolle Halle.
"Man glaubt es kaum, aber diese Stadt wurde mit Hilfe der Dunländer wieder aufgebaut," plauderte Irwyne, während sie nebeneinander entlang der Hauptstraße durch Edoras hinauf ritten. Weshalb Aragorn und Gandalf den Umweg nach Edoras hinein vorgaben, wusste Aerien allerdings nicht. Der Dúnadan und der Zauberer waren während der bisherigen Reise von Aldburg nach Gondor meistens unter sich geblieben.
"Dunländer?" hakte Narissa neugierig nach. "Was sind das für Leute?"
"Viele Jahre waren sie Feinde Rohans," antwortete Irwyne. "Doch jetzt haben sie einen neuen Anführer, der ein Bündnis mit der Weißen Dame, mit Königin Éowyn geschlossen hat. Als Zeichen des Friedens hat der Wolfskönig seine Arbeiter geschickt, um Edoras wieder aufzubauen."
Helluin räusperte sich. "Ich frage mich, ob Kerry dahinter steckt," murmelte er. Aerien wandte dem jungen Waldläufer den Blick zu, und Helluin verstummte.
Irwyne hingegen lachte. "Du sprichst schon wieder von ihr, als wäre sie eine Art Zauberin," sagte sie. "Ich kenne sie ein bisschen besser." Stolz reckte sie sich im Sattel auf. "Kerry hat diese besondere Eigenart, in alle möglichen Dinge hineinzugeraten, ohne dass sie es jemals vorgehabt hätte. Natürlich sind es wunderbare Neuigkeiten, dass Dunländer und Eorlingas nach all den Jahrhunderten nun Frieden haben werden, aber ich bin mir sicher, dass Kerry dazu nicht viel beigebracht hat, zumindest nicht absichtlich."
"Muss ja ein wirklich besonderes Mädel sein, wenn sogar Gandalf sie kennt," meinte Narissa mehr oder weniger spöttisch.
Helluin wirkte etwas betreten. "Ich werde sie suchen. Um mich bei ihr zu bedanken." Nachdenklich wandte er sich ab und folgte Aragorn und Gandalf hinauf entlang des Weges zu der großen Halle auf der Spitze des Hügels.
Irwyne kicherte und warf Aerien und Narissa einen vielsagenden Blick zu. Selbst Aerien brachte ein Lächeln zustande, als ihr klar wurde, was Irwyne ihnen damit sagen wollte...

Die Straßen von Edoras waren größtenteils verlassen, nur hier und da sah man einige Menschen Rohans, die ihren Tagesgeschäften nachgingen. Die meisten von ihnen blieben stehen und verbeugten sich, als sie Gandalf erblickten. Wie Irwyne ihnen nebenher erzählte, hatte der Weiße Zauberer einen großen Anteil an der Befreiung Rohans von den Besatzern Mordors gehabt - ohne ihn wäre ein Sieg wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen.
Während sie in der Stadt weiter hinauf ritten, beobachtete Aerien Narissa, die munter mit Irwyne und Amrothos plauderte. Seit ihrer Flucht aus Mordor hatte Aerien hin und wieder das unvorhersehbare Gefühl, dass es irgend etwas gab, das sich zwischen ihnen verändert hatte. Etwas, das noch nicht ausgesprochen worden war. Doch Aerien hatte keinerlei Idee, worum es sich dabei handeln könnte. Sie schob es auf ihren noch immer nicht vollständig erholten Gesundheitszustand und auf den schlechten Schlaf, der sie nun schon seit Tagen plagte.

Auf dem Vorhof der Halle - die Irwyne ihnen als "Meduseld, die Goldene Halle" vorstellte, wurden sie von schwer bewaffneten Soldaten in langen, grünen Umhängen empfangen. Aragorn und Gandalf gingen sogleich mit Helluin hinein und baten den Rest der Gruppe, draußen auf sie zu warten.
Gimli verschränkte die breiten Arme vor der Brust und trat an den Rand des aus großen Steinblöcken errichteten Platzes. Die Aussicht über die weiten, braungrünen Ebenen Rohans war atemberaubend. Doch der Zwerg brummte: "Wieder einmal behalten sie ihre Geheimnisse für sich. Daran hat sich noch immer nichts geändert. Die Meinung eines Zwerges scheint in ihren endlosen Debatten nicht geschätzt zu werden."
Aerien näherte sich und legte Gimli vorsichtig eine Hand auf die Schulter. "Wie würde dein Rat lauten, Gimli? Mich würde es interessieren."
Leise hörte sie, wie Narissa Irwyne etwas über "zu diplomatisch" zuflüsterte, doch Aerien ignorierte sie. "Am liebsten würde ich wieder zurück an die Front ziehen, an der Spitze einer ganzen Kompanie bis an die Zähne bewaffneter Zwerge," grollte Gimli. "Wir müssen Sauron zeigen, dass wir noch nicht besiegt sind und ihn dort hintreten, wo die Sonne niemals hinscheint."
Amrothos mischte sich ein. "Nun, bis jetzt war die Lage - insbesondere in Gondor - ein wenig kompliziert, Meister Zwerg. Boten aus Mordor machten uns deutlich, dass jegliche offensiven Kriegshandlungen zur Hinrichtung König Elessars führen würden. Als uns nach einem Angriff auf das Schwarzgrundtal jedoch klar wurde, dass sich die Orks selbst nicht an die Abmachung halten würden, begannen wir wieder mit Kriegsvorbereitungen." Gimli schien etwas einwerfen zu wollen, doch der junge Prinz hob einen Finger. "Ihr habt von einer ganzen Kompanie Zwerge gesprochen, Gimli. Wie es der Zufall will, gibt es eine solche Truppe hier in Rohan."
"Wie bitte?" Gimli schienen beinahe die Augen aus dem Kopf zu fallen.
"Nach dem Fall des Einsamen Berges suchten die Zwerge von Durins Volk Zuflucht in den Höhlen bei Aglarond," fuhr Amrothos fort.
"Bei Durins Bart! Der Erebor verloren?" Gimli ballte die Hände zu Fäusten. "Und sie haben sich in die Glitzernden Grotten zurückgezogen? Warum kämpfen sie nicht?"
"Nun, das kann ich Euch nicht beantworten," sagte Amrothos. "Ich weiß nur, dass sich die Zwerge auf Anordnung ihres Königs in den Höhlen eine neue Heimat errichtet haben."
Gimli ging unruhig auf und ab. "Jemand sollte ein ernstes Wörtchen mit Dáins Sohn reden," brummte er.
"Ich denke, dieser Jemand bist du, Gimli," sagte Aerien.
Der Zwerg blieb stehen und warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. "Hmmm," machte er.
"Du hast selbst nach all den Jahren der Gefangenschaft deinen Kampfeswillen nicht verloren," fuhr Aerien fort. "Wenn es jemand schaffen kann, die Zwerge in die Schlacht zu rufen, dann du."
"Ha, bei meinen Ahnen, Kleine, da könntest du Recht haben," brummte Gimli und seine Miene erhellte sich, als er die Fäuste zusammenschlug. "Dann gehe ich nach Helms Klamm und rufe mein Volk zum Kampf auf. Wollen doch mal sehen, was sie inzwischen aus der Festung gemacht haben. Sollen Aragorn und Gandalf weiter ihre Pläne schmieden. Die Zwerge hingegen werden handeln!"
"Gut gemacht," flüsterte Narissa Aerien zu, während sich die großen Türen der Goldenen Halle hinter ihnen öffneten und der Weiße Zauberer mitsamt den beiden Dúnedain zurückkehrte.

"Wir reiten weiter," sagte Gandalf knapp. "Die Nacht werden wir in Dunharg verbringen."
Gimli wartete bis zu dem Augenblick, als Helluin sein Pferd etwas abseits vom Rest der Gruppe lenkte. Wie alle wussten plante der junge Dúnadan alleine weiter nach Dunland zu reiten, um nach dem Mädchen Kerry zu suchen. "Ich komme mit dir, Junge," sagte Gimli. "Zumindest bis nach Helms Klamm."
Aragorn wirkte erstaunt, jedoch nicht Gandalf. "Ah," machte er zufrieden. "Du hast also vor, bei deinem Volk nach dem Rechten zu sehen."
"So ist es," antwortete Gimli. "Ihr werdet noch froh sein, die Zwerge wieder in euren Reihen zu wissen - mit Kampfeslust in den Augen, und dreckig." Er lachte schallend. "Wehe ihr fangt mit dem Krieg an, ohne auf uns zu warten."
Aragorn lächelte. "Wir werden sehen, mein Freund. Gute Reise und mögen deine Worte die Herzen der Zwerge erreichen." Er wandte sich Helluin zu. "Und dir, Helluin, wünsche ich ebenfalls eine sichere Reise. Mögest du diejenige finden, die du suchst. Und falls du deiner Mutter begegnest, richte ihr meinen Dank dafür aus, dass sie..." Er warf einen vorsichtigen Blick zu Amrothos hinüber, der sich gerade leise mit Irwyne unterhielt. Aragorn senkte seine Stimme und ergänzte: "Dafür dass sie mir meine Krone gebracht hat."
Helluin nickte. "Mögest du Gondor gegen seine Feinde verteidigen," entgegnete er und verbeugte sich. Dann richtete er sich im Sattel auf und setzte sich in Bewegung, gefolgt von Gimli, der zum Abschied winkte.
"Da geht er hin, dieser wunderliche Zwerg," meinte Narissa. "Ob wir ihn wohl wiedersehen werden?"
"Bestimmt werden wir das," antwortete Aerien, ohne genau zu wissen, weshalb sie das sagte.
Es dauerte nicht lange, da machte sich auch Gandalfs Gruppe auf dem Weg, nun um zwei Mitglieder ärmer. Sie nahmen nicht die Straße nach Westen, der Helluin und Gimli gefolgt waren, sondern schlugen einen fest ausgetretenen Erdpfad nach Süden ins Gebirge ein, das sich nahe Edoras in ein langgezogenes Tal hin öffnete...


Helluin und Gimli in das Umland von Helms Klamm
Narissa, Aerien, Aragorn, Gandalf, Irwyne und Amrothos nach Dunharg
« Letzte Änderung: 12. Feb 2020, 14:31 von Thorondor the Eagle »
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