Ich habe mal einen Lesertest zu Dragon Age geschrieben für die, die noch nicht wissen ob sies kaufen sollen oder nicht und wert auf die Meinung eines Spielers als auf ein Magazun legen
StoryEiner der größten Stärken von Dragon Age ist die tiefgründige Story, die nicht nur gut durchdacht, sondern auch weniger vorhersehbar ist als so manch anderes Pendant der weiteren Genre-Vertreter.
Wer Drama und Inszenierung sucht, ist bei Dragon Age gut aufgehoben.
Vor Beginn geht es an die obligatotische Charakter-Generierung. So wählt man zuerst die Rasse (Elf, Zwerg oder Mensch), um anschließend sich seine Klasse (Magier, Kämpfer oder Dieb) auszuwählen, seine Herkunft (u.a. Adeliger oder Dalish-Elfe) zu bestimmen und sein Aussehen (beispielsweise Tattoos, Haare, Bart usw.) anzupassen. Je nachdem, für welche Einstellungen man sich entschieden hat, startet man auf bis zu 6 unterschiedliche Arten in das Spiel und absolviert die sogenannten Origin-Quests. Wer sich für einen adeligen Menschen entscheidet, startet dementsprechend in einer Burg, als Magier im Turm des Zirkels der Magi. Sobald man die Origin-Geschichten absolviert hat, wird man als Anwärter der Grauen Wächter eingezogen, um sich der Bedrohung durch die Dunkle Brut zu stellen. Spätestens nach den bestandenen Prüfungen zieht die Geschichte merklich an, vor allem durch die Inszenierung. Wenn die Dunkle Brut sich der Burg nähert, indem man die Prüfungen eben bestanden hat, dann keimt richtige Herr der Ringe-Atmosphäre auf. Doch während der Schlacht verrät Logan, ein mächtiger Mann den König, nimmt seinen Platz ein und erklärt die Grauen Wächter zu Verrätern. Ab nun gilt es einen bevorstehenden Bürgerkrieg zu verhindern, Verbündete zu gewinnen, Logan zu stürzen und nebenbei die Dunkle Brut aufzuhalten.
Waffen und andere GegenständeIn Dragon Age wird man über eine große Waffenvielfalt stolpern, die von Schwertern über Äxte bis hin zu Magierstäben reichen. Darüber hinaus gibt es eine Menge an Rüstungen zu finden, sowie Amulette und Ringe, die den eigenen Helden sowie seine Begleiter angelegt werden können. Zudem erfüllt der Gürtel denselben Zweck wie ein Amulett der Gürtel im Spiel.
Wem die Waffen zu schwach sind, kann einige mit Runen versehen, um sie zu verstärken. Sogar einige Unikate haben es ins Spiel geschafft, dem neben den normalen Werten auch einige Boni beiliegen. Das hebt den Sammelspaß hoch.
Das KampfsystemDas Herzstück von Dragon Age bildet das Kampfsystem, das sich deutlich von anderen Rollenspielen abhebt. Wer unüberlegt nach vorne prescht, scheitert selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad an den Gegnern. Besser dran ist der, der sich regelmäßig durch die Pause-Funktion während den Kämpfen den notwendigen Überblick verschafft, dabei ist das Rauszoomen oft hilfreich, um seine Strategie zu koordinieren. Die Schulterperspektive inszeniert die Kämpfe zwar stimmiger, behindert die Übersicht immens, da ist man mit der Vogelperspektive besser beraten.
Wer nicht ständig selbst aussuchen will, welcher Charaktere welchen Gegner wie umhaut, der kann seinen Mitstreitern und sich selbst Taktiken anfertigen, die die KI auch gut einhält. So soll die Magierin die Mitstreiter heilen, wenn diese angeschlagen sind, der Kämpfer soll den ersten Gegner erst mal mit einem Knaufschlag umhauen, während der Meuchelmörder sich mit dem Unfairen Kampf einen Vorteil verschafft. Sehr wichtig ist das im Kampf gegen Zwischen- und Bossgegner, die oftmals sogar noch Verstärkung im Schlepptau haben.
SonderfähigkeitenWenn Rollenspiele sich von anderen Genres abheben, dann geschieht dies in der Disziplin der Levelaufstiege. In Dragon Age ist das gewiss nicht anders. So gibt es vier Kategorien. Auf die erste der Kategorien fallen Spezialisierungen, von denen man aber gerade einmal zwei im gesamtem Spielverlauf tätigen kann. Je nachdem welche Klasse man sich aussucht, gibt es vier verschiedene Spezialisierungen zur Auswahl. Als Magier kann man entweder auf Arkaner Krieger, Blutmagier, Formwandler oder Heiler setzen, Krieger dagegen müssen auf Champion, Templer, Berserker oder Plünderer ausweichen. Spezialisieren darf man sich nicht ohne weiteres, man muss sich vorher einen Trainer suchen, da sind die hauseigenen Charaktere sehr nützlich. Morrigan kann beispielsweise Magier lehren, zum Formwandler zu werden, während Allistair Krieger zum Templer machen kann.
Als nächste Kategorie gäbe es die Fähigkeiten, die dem Namen getreu die Fähigkeiten des Helden bestimmen, die bestimmte Boni mitbringen. Wer die Fähigkeit Kampferfahrung auswählt bekommt Boni auf Rüstungs- und Kampfwerte.
Mit Magie und Talente verirrt sich die dritte Kategorie in Dragon Age. Pro aufgestiegenen Level gibt es stets einen Talentpunkt, den man in den umfangreichen Talentbaum investieren kann. Hier baut man allerdings nicht die schon erworbenen Talente aus sondern nützt diese als Fundament für weitere Erforscherungen. Wer als Magier das Talent Feuerschwert erlernt, kann beim nächsten Levelaufstieg dies nicht mehr ausbauen, dafür aber weitere Zauber im Bereich des Feuers erforschen. In diesem Fall wären das der Feuerball, gefolgt von der Feuerbombe, und zuletzt ein gewaltiger Feuertornado.
Die letzte Kategorie besteht aus den Attributen des Helden. Hier kann man pro Levelaufstieg 3 Punkte vergeben. Zur Wahl stehen: Stärke, Geschicklichkeit, Willenskraft, Intelligenz, Magie und Konstitution.
BugsDragon Age verfügt nur über wenige, vereinzelnde Bugs, die zu starkem Ruckeln des Spiels oder gar zu Abstürzen führen können. Ansonsten ist die Bug-Dichte erfreulich niedrig, aber wie bei den meisten Spiele ist das vom jeweiligen PC abhängig.
SpielweltDie Spielwelt in Dragon ist nicht nur sehr groß und schön, sondern dazu auch noch relativ abwechslungsreich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass in Ferelden neben den Menschen auch Elfen und Zwerge leben. So sind die Menschen in ihren großen Städten oder kleineren Dörfern beheimatet, während die Elfen in Hütten und Zelten im Wald hausen. Wiederum nennen viele Zwerge ihr Zuhause Orzammar, das man nur unterhalb der Erde findet. Diese unterschiedlichen Lager und Weltabschnitte machen das Spiel noch ein ganzes Stück abwechslungsreicher.
Dafür ist es nicht möglich, die Spielwelt frei zu begehen. So muss man immer von Ort zu Ort reisen, ein Hinterhalt oder ein Kampf zwischen den Reisen ist das absolute Hoch der Gefühle. Im Gegensatz zu Drakensang (ohne Patches) ist es möglich, später längst besuchte Orte zu besuchen, die u.a. neue Quests für die Spieler bereithalten.
Charaktere (Gruppenmitglieder)Im Laufe des Spiels bietet sich mehrfach die Möglichkeit neue Mitglieder für seine Gruppe zu rekrutieren. Es können zwar nur drei Mitstreiter mit auf Reisen gehen, dafür bleiben die anderen in einem kleinen Lager, welches man aufsuchen kann, um seine Gruppenmitglieder auszutauschen. Komfort pur: Die zurückgelassenen Charaktere erhalten dennoch Erfahrungspunkte und steigen im Level auf, sodass diese kein Handicap haben, wenn man diese mit in die Gruppe holt.
Alle Gruppenmitglieder haben ein unterschiedliches Wesen und reagieren dementsprechend auf andere Weise, wirken dabei aber stets nachvollziehbar und vor allem lebendig. Sie sprechend den Helden an, wenn ihnen was am Herzen liegt, sie unterhalten oder streiten sich auch mal unterhalten und mischen sich selbst bei wichtigen Quest-Dialogen ein, um ihre Meinung oder Wissen kund zu tun. Wer sich allerdings zu oft gegen den Willen eines Mitstreiters stellt oder etwas Unverzeihliches begeht, das nicht mehr wieder gut zu machen ist, darf sich nicht wundern, wenn dieser Charakter die Gruppe des Spielers verlässt oder sogar angreift.
Durch all diese Reaktionen und die Verhaltenweise wirken die Charaktere sehr lebendig und man fühlt sich nie allein gelassen. Nicht nur im Kampf, sondern auch in den Gelegenheiten, in welchen man notwendige Entscheidungen trifft.
Die QuestsSpieler können sich in Dragon Age nicht über eine mangelnde Anzahl an Quests beschweren, die stets mit brillant geschriebenen und vertonten Dialogen aufwarten. In jedem Lager, in jedem Dorf und jeder Stadt steht es dem Spieler frei, Missionen anzunehmen, die durch die Bank gelungen sind und weder schlecht noch komplett sinnlos geraten sind. So sind die meisten Quests spannend erzählt und umfangreich gestaltet worden.
Ebenfalls sehr positiv: Sowohl bei den Hauptquests als auch bei den Nebenquests kann man sehr viel entscheiden. Diese Entscheidungen sollten aber sehr gut überlegt sein, da sie nicht mehr rückgängig zu machen sind, sich über den ganzen Spielverlauf ziehen und sich dadurch vieles verändert. Das hat zur Folge, das eventuell einiger der Mitstreiter nicht länger in der Gruppe bleiben und verschwinden oder sich gar gegen den eigenen Helden stellen, wie bereits im vorherigen Absatz erwähnt worden ist.
Dadurch, das sich der Spielverlauf durch die Taten des Helden komplett ändern kann ist der Wiederspielwert demnach sehr hoch, auch durch die unterschiedlichen Anfänge.
FazitPositiv: Dragon Age ist zu einem sehr guten Spiel geworden, das nicht nur mit einer unglaublich tiefgründigen Story samt Inszenierung aufwartet, sondern sich auch mit einem sehr guten, taktischen Kampfsystem profilieren kann und eine schöne, große Spielwelt beinhaltet. Dazu kommen noch etliche gelungene Quests, lebendige Gruppenmitglieder und beeindruckende Quests. Zudem geizt das Spiel nicht mit seinem Wiederspielwert und seiner tollen musikalischen Untermalung.
Negativ: Negativ zu bewerten ist teilweise die Grafik, die dem Standard von 2009 nicht ganz gerecht wird. Ebenfalls bemängeln kann man die fehlende Synchronisation des eigenen Helden. Manche werden die nicht freie Spielwelt wohl auch kritisieren.
Hoffe, das der Test weitergehollfen hat