Aiwyn von den Nebenwegen der Hauptstraße
Schleppend kamen sie weiter voran, da das Kind auf Dauer für Aiwyn zu schwer wurde und sie durch den gerannten Weg erschöpft war, doch nach kurzer Zeit kamen ihr schon Bogan und GarwaÃr entgegen.
Letzterer fragte sofort: „Warum hat das so lange gedauert und wo ist Airufer?“
„Ihm geht's gut, doch genaueres erkläre ich später“, sagte Aiwyn und mit einer Handzeichen auf das Kind fügte sie hinzu: „Doch erst einmal muss ich etwas anderes erledigen!“
Nachdem sie das Kind zu einem geraden Stück Boden geführt hatte, breitete sie ihren Umhang dort aus und legte sie darauf. Einen der Ostlingsmäntel legte sie über sie, genau so wie den Wollmantel, den sie trug.
Zu ihren Gefährten sagte sie: „Auf der anderen Seite des Waldes haben kürzlich Kämpfe getobt. Wie es aussieht, waren es nur kleine Plünderungszüge, doch es hat gereicht, die einzige Siedlung in Sichtweite vollkommen zu zerstören. Doch eine andere Sache beunruhigt mich: Die Angreifer sind dunkelhäutige Geschöpfe mit krummen Armen, stechend roten Augen und einfachen Rüstungen, die von den Elitekämpfern des Ostens angeführt werden. Es gibt nur eine Überlebende von dem Angriff und die ist nicht ansprechbar und wird sich wohl an vieles nicht mehr erinnern können, wenn sie aufwacht.“
„Orks“, knurrte Maurfin, „Wie ich diese Geschöpfe hasse! Wer immer sie im Wald angesiedelt hat, wird nichts Gutes mit ihnen vorhaben.“
Aiwyn erinnerte sich gut an den Namen "Ork", denn oft wurde er erwähnt, wenn über den Krieg und das Geschehen im Westen gesprochen wurde. Damals hatte sie sich Orks immer als ein kriegerisches Menschenvolk vorgestellt, da ihr erzählt wurde, dass die Meister der Orks mit ihnen bis auf weiteres verbündet wären, doch damit, das sie eine so abscheuliche und missgestaltete Lebensform seien würden, war für sie unerwartet.
„Was ist nun mit Airufer, über den hast du noch gar nicht gesagt“, unterbrach Bogan ihre Gedanken.
„Der hat eine der Häuserruinen auf dem Schlachtfeld durchsucht, während ich das Kind weggebracht habe. Er müsste bald wieder da sein“, antwortete sie und gerade, als sie fertig gesprochen hatte, kam er zwischen den Bäumen hervor, beladen mit einem Karren voller Beutel und Tonnen.
„Das müsste für einige Zeit reichen“, sagte er, „Doch innerhalb des Waldes ist nichts mehr. Keine Tiere, keine Lebewesen und nur kränkliche Pflanzen. Den Wald, den ich in Erinnerungen habe ist es bei weitem nicht mehr. Und diese Orks gefallen mir gar nicht, ich fürchte, dass wir hier nicht mehr lange sicher sind.“
„Das fürchte ich auch“, sagte Bogan, „Doch vorerst sind wir hier und müssen auf kurze Zeit denken. Auf uns alleingestellt werden wir überrannt, sobald der Krieg richtig beginnt und es wird einer beginnen, wenn die Orks sich größere Ziele vornehmen, irgendwem müssen wir uns anschließen. Es gibt drei Möglichkeiten, die wir haben: Entweder wir schließen uns den Orkherren an, Sauron müsste der höchste sein, an und leben unser gesamtes Leben als sein Diener, wir schlagen uns zu den Beorningern im Westen durch und unterstützen sie dabei, den Pass freizuhalten oder wir gehen nach Lorien im Südwesten, wo wir halbwegs in Sicherheit wären. Die Wahl liegt bei euch, mir ist es egal, solange wir uns nicht Sauron anschließen.“
Aiwyn ergriff zuerst das Wort: „Die Orks werden bald alles von hier bis zum Gebirge erobert haben, denn ihre Spuren kommen von Süden und soweit ich mich erinnere, haben sie große Lager im Gebirge. Sauron werde ich mich auf keinem Fall anschließen, denn ich habe schon genug von seinen Methoden gehört. Im Westen können wir nur noch Warnungen verbreiten, bis die Orks zu ihrem großen Schlag rüsten. Wenn wir überleben wollen, müssen wir nach Lorien und ich weiß auch, wie wir das unbeschadet schaffen: Ich habe zwei Umhänge von den Angreifern entwendet, die eindeutig aus dem Osten kommen. Wie es scheint, waren sie Anhänger Saurons, wodurch wir mit ihrer Ausrüstung problemlos durch Feindesland marschieren könnten, während die anderen als Gefangene mitgeschleppt werden.“
Maurfin antwortete sofort: „Das ist Wahnsinn, nur mit einem Umhang als Tarnung durch Gebiet zu rennen, das von den Orks beherrscht wird. Genau so gut können wir sie im Gebirge empfangen und dort unser Schicksal besiegeln.“
GarwaÃr sprach als nächstes: „Die Idee ist gar nicht so dumm, denn Aiwyn und ich kennen die östliche Kultur und können so gut durch die Wälder kommen und falls es Feindkontakt gibt, können wir sie rumkommandieren.“
Auch Airufer gab sich störrig: „Es fällt ja auch gar nicht auf, wenn ein alter Mann und eine Frau drei große und kräftige Männer und ein Kind "abführen".“
Maurfin verzog sein Gesicht zu einer Art Lächeln: „Dann komm mit mir zu den Beorningern! Wir beide werden sie warnen und möglichst zu Hauf überreden, nach Lorien zu ziehen, denn ich schätze, dass sich weder die Beorninger, noch die Verteidiger Loriens ohne Hilfe noch lange behaupten können und Lorien bekommt nur von einer Seite Druck. Wir werden so schnell wie möglich mit allen Beorningern, die wir überreden konnten zurückkommen. Irgendwelche Einwände?“
Airufer antwortete sofort mit „Nein“, doch der Rest war weniger begeistert.
Bogan sagte dazu: „Es wäre unklug, unsere Gruppe jetzt zu trennen, wo wir wissen, dass Gefahr droht“, doch GarwaÃr antwortete schnell: „Es wäre unklüger die Gefahr auf uns alle zu lenken. Wenn ein Teil von uns von der Gefahr ignoriert wird oder sie noch besser lenken kann, kann der Rest zu den Menschen in der Nähe gelangen. In Lorien oder bei den Beorningern sind wir erst einmal sicher und wenn die Beorninger unsere Warnung ernst nehmen, werden die Orks sich an Lorien die Zähne ausbeißen!“
Bogan seufzte: „Ich fürchte, dass du Recht hast, doch jetzt sollten wir essen und uns ausruhen, denn ich will möglichst keine Pausen
im Wald machen, denn auch wenn wir getarnt sind, sollten wir keine Kontakte provozieren.“
Kurz darauf hatten alle das nötigste gegessen und in die kleineren Fässer noch weitere Nahrung für den Weg gepackt, denn der Karren wäre zu sperrig für den Weg und zu untypisch für Ostlinge.
„Wenn wir jetzt noch einmal Ruhe haben, warum erzählen wir nicht etwas über uns? Für mich ist es irgendwie befremdlich, mit Leuten zu reisen, die ich kaum oder gar nicht kenne“, sagte GarwaÃr nach einiger Zeit, „Was mich angeht: Ich war lange Zeit Händler im Osten und habe dort mein Gut veräußert, bis ich festgenommen wurde, da man mich bei Einbruch des Krieges wegen meinen Kontakten für einen Spion hielt. Was ist mit euch?“
Aiwyn antwortete als nächstes: „Das ist schnell zu erklären: Ich wurde im Osten geboren und ausgebildet, hab†™ dann jedoch mitbekommen, wie man mich als Druckmittel verkaufen wollte. Nun ja, die Soldaten, die mich festnehmen wollten sind vor Seestadt erschossen oder anderweitig im Kampf gestorben, wodurch ich weitere sechs Jahre Ruhe hatte, die jedoch verschwand, als die Stadt, Thal und der Berg angegriffen wurden und ich sofort eingesperrt wurde.“
Airufer hatte sich während der ganzen Rede verächtlich die Nase geschnaubt und ließ nun ein falsches Hüsteln von sich. „Was ist denn mit dir? Im Gefängnis wegen Dummheit“, sagte Aiwyn zornig.
„Nein, weil ich meine Familie versorgt habe, die durch euch Ostlinge nichts mehr hatte.“
„Falls du es nicht mitbekommen haben solltest: Im Osten wäre ich noch gefährdeter als du“, entgegnete Aiwyn sofort, „Doch auch egal, wer es nicht verstehen will, der versteht es halt nicht.“
Gerade als Airufer den Mund öffnete, um darauf zu antworten, hörte Aiwyn ein leises Wimmern hinter sich.
„Entschuldigt mich, falls noch irgendetwas Wichtiges rauskommen sollte, ruft einfach“, sagte sie sofort.
Als sie nach dem Kind sehen wollte, sah sie, dass sie noch immer auf dem Umhang lag, sich jedoch dauernd umdrehte und stark zitterte.
Langsam ging sie zu ihr und setzte sich neben sie.
„Stört es dich, wenn ich mich hier hinsetze,“ fragte sie langsam.
„Nein,“ kam schwach zurück, „Doch wer seid ihr und was habt ihr vor?“
„Ich bin Aiwyn und bin auf dem Weg nach Lorien, dem wohl letzten sicheren Ort in der näheren Umgebung. Übrigens: Lass bitte die Förmlichkeiten weg, in der Wildnis sind die nicht angemessen“, antwortete sie, „Willst du noch etwas wissen?“
-„Ja, was habt ihr...hast du mit mir vor?“
„Das, was dein Vater wollte: Auf dich aufpassen und dich in Sicherheit bringen,“ erwiderte sie, „Doch auch wenn es dir schwer fallen sollte, versuch dich jetzt zu beruhigen und auszuruhen, denn wenn wir nach Lorien gehen, sollten wir möglichst keine Pausen machen.“
Das Mädchen nickte kurz, dann sagte sie leise: „Danke, dass du mich gerettet hast.“
„Keine Ursache. Du musst wissen, ich weiß wie es ist, alles Bekannte zu verlieren und dann damit aufgezogen zu werden, mir selbst ging es Jahre so und die beiden, die dich gefangen hielten, hatten auch mir genug Leid zugefügt. Ich kenn deren Methoden zu gut, als dass ich dabei zusehe, wie sie weitere Leben zerstören“, sagte Aiwyn langsam.
Doch noch während Aiwyn sprach, war das Kind eingeschlafen, so erschöpft war es von dem Tag. Als Aiwyn das bemerkte fragte sie sich, ob sie schon wieder ohnmächtig geworden sei. Beunruhigt sah sie ihr ins Gesicht, doch nach einem leisen Schnarcher fühlte sie sich erleichtert.
Zumindest ruht sie jetzt natürlich, hoffentlich kann sie dies zur Erholung nutzen und ist bald wieder vollkommen wohlauf.„Aiwyn?“, fragte eine Stimme hinter ihr, „Könnte ich dich kurz sprechen?“
Sie antwortete: „Natürlich, doch wie oft muss ich dir noch sagen, mich nicht von hinten anzusprechen? Aber sprich leise, sie ist eingeschlafen.“
-„Tut mir Leid, aber nun zum eigentlichem: Airufer und Maurfin werden jetzt schon losziehen, da Airufer vermutet, dass seine Familie zu den Beorningern geflohen ist.“
Aiwyn lachte spöttisch auf: „Jetzt auf einmal vermutet er das? Davor war davon nie die Rede!“
-„Kein Wunder, er selbst hat gerade eben erfahren, dass vor zwei Jahren eine Bäuerin der Stadt mit ihren Kindern die Stadt Richtung Westen verlassen hat, da sie dort ein neues, ruhiges Leben ohne Hunger anfangen wollte. Soweit ich weiß hatte sie einem Wächter gesagt, dass er ihren Mann darüber informieren soll, doch wie es scheint hat er das nie gemacht.
Airufer sagt, dass er keine Sekunde mehr verlieren will, weshalb er sich so schnell wie möglich auf den Weg machen will, bevor die westlichen Lager auch noch geplündert werden.“
„Zu
schade, dass er jetzt schon geht“, sagte Aiwyn spöttisch, doch Bogan unterbrach sie: „Ich weiß, dass du ihn nicht sonderlich magst, doch denke dran, was dein Volk ihm angetan hast und wie du reagiert hast, als ich dich aus den Verliesen befreit hatte.“
Aiwyn erinnerte sich sofort, wie er nach Wochen in das Verlies gestürmt war und sie ihn angeschrieen hatte, weil sie ihn als einen der Schuldigen für ihre Festnahme sah und einen zu großen Hass auf die Seestädter Menschen schob.
„Bleib fern von mir, Verräterscheusal“, hatte sie damals gebrüllt und bis zu dem Zeitpunkt, wo sie die Stadt endgültig verlassen hatten, erlosch ihr Zorn endgültig, denn davor hatte sie immer noch damit gerechnet, in Massen von Soldaten oder ähnliches zu geraten, die gerade darauf gewartet hätten, sie als Flüchtige ohne großen Grund hinrichten zu lassen.
Ihre Miene verdüsterte sich und sie sagte: „Natürlich erinnere ich mich, doch du weißt, warum ich so reagiert habe und Airufer habe ich mittlerweile schon mehrmals erklärt, dass ich mit den Ostlingen, die ihm das angetan habe nichts zu tun habe und von ihnen noch mehr gehasst werde als er, doch er will es einfach nicht verstehen. Aber auch egal, wenn er geht, haben wir genug Abstand voneinander und in Lorien ist genug Platz für uns beide. Mehr als uns gegenseitig zu ertragen wird da nie rauskommen, Bogan, denn du vergisst, dass ich dich schon sechs Jahre kannte, als du mich befreit hattest und genug wusste, um zu erkennen, ob du wirklich die Wahrheit sagtest oder ob du dich nur irgendwie rausreden wolltest.
Aber wenn wir nun gerade bei der Flucht sind, wie hast du es eigentlich geschafft, alleine da rein zu kommen und uns zu befreien? Soweit ich weiß, sind die Gefängnisse sehr gut bewacht und alles.“
-„O ja, das sind sie, deshalb hat es auch solange gedauert, denn jeder meiner Pläne wäre entweder an den Wachen, den Mauern oder sonst irgendeiner Sicherheit gescheitert. Also ergriff ich den einfachsten Weg: Ich nutzte meine Einflüsse auf den Wachhauptmann, um die Zellen einfach betreten zu können und Großteile der Wachmannschaften zu umgehen.
Dann habe ich ihn mit irgendeinem Pulver zum Einschlafen gebracht und euch alle befreit. Vorher hatte ich noch etwas bei mir zu Hause Unruhe gestiftet und nun denkt die Stadt, ich sei entführt und beim Ausbruch gibt es keine Anzeichen, da der Hauptmann "bewusstlos" geschlagen war. Doch da in der Stadt bekannt ist, dass wir beide uns näher kennen, wird davon ausgegangen, dass sowohl der Ausbruch, als auch meine "Entführung" von einer Gruppe Osthasser begangen wurde und beides zusammenhängt. Da die größten Osthasser in der Stadt jedoch die Soldaten oder hohe Würdenträger sind, werden die Ermittlungen am Ende wohl ins nichts geführt werden, da man zu diesen Zeiten weder den Verlust von Soldaten, noch den von Führungspersonen oder Vorbildern verschmerzen kann und Ostlinge, Gefangene und Bekannte von Ostlingen eh losgeworden sein möchte.
Und da der einzige in der Stadt, der davon weiß so tief drin steckt, dass er alles verlieren würde, wenn er auspacken würde, ist auch alles absolut sicher.
Was ist eigentlich mit dem Kind?“
„Sie hat nicht viel gesagt, doch sie scheint sich schnell zu erholen. Weißt du, irgendwie erinnert sie mich etwas an mich selbst...“
-„An dich?“
„Genau, alles Bekannte verloren, von anderen dauernd mit der Vergangenheit aufgezogen und dazu verdammt, andauernd an alles erinnert zu werden. Wenn ich dich damals nicht hätte, wäre ich daran zugrunde gegangen, doch ich konnte mir sicher sein, zumindest einen Menschen zu haben, der mir zuhört und der mich dazu bringt, nicht vollkommen den Verstand zu verlieren. Gerade deshalb waren die wenigen tage im Gefängnis so schlimm: Ich hatte alles Leid weit genug hinter mir gelassen, doch da die Wächter dauernd mit ihren verächtlichen Ostlingssprüchen kamen, mich verspotteten und ähnliches taten, kam alles wieder hoch und noch viel schlimmer als es jemals war. Wäre ich nur eine Woche länger dort unten geblieben, wäre ich vollkommen verrückt geworden.
Doch im Gegensatz zu mir scheint sie mit all dem gut klar zu kommen, nachdem ich das erste Mal richtig mit ihr sprechen konnte, war ihre Stimme schon fast wieder vollkommen klar, auch wenn es ihr noch immer schwer fiel, passende Worte zu finden“, sagte Aiwyn schwach, denn noch immer fiel es ihr schwer, über ihre Vergangenheit zu sprechen.
Es tut gut, jemanden wie ihn in der Gruppe zu haben. Zumindest er scheint mich zu verstehen. Zumindest er hat immer das möglichste getan, mir zu helfen. Ich wünschte, ich könnte ihr so helfen, wie er mir geholfen hatte. Sie senkte den Kopf und dachte an alles, was Bogan je für sie getan hatte, dann spürte sie, wie Tränen aus ihren Augen ronnen.
„Aiwyn? Geht es dir gut? Hast du irgendetwas“, fragte Bogan sofort.
Aiwyn wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und antwortete: „Nein. Es fällt mir im Moment nur sehr schwer, richtig mit den Ereignissen umzugehen. Du musst wissen, dass ich wirklich mein bestes versuche, ihr zu helfen, doch ich habe Angst, dass sie am Ende genau so hasserfüllt auf viele Menschen, genau so misstrauisch und genau so sturköpfig wie ich wird, doch genau so wenig kann ich es verhindern, wenn ich ihr helfen will und ich kann sie nicht in ihrem jetzigem Zustand lassen.“
„Auch wenn du dir nie viel aus Worten gemacht hast, hör jetzt bitte genau zu: Du hast mehr und größere Stärken als du denkst. Es ist purer Schwachsinn, immer nur von deinen Schwächen auszugehen, denn von allen Menschen, die ich kenne, kannte und wahrscheinlich auch kennen werde, bist du diejenige, die ihr am Besten helfen kann und zur Not können noch immer GarwaÃr und ich
dir helfen. Ruh†™ dich jetzt erst einmal aus, du hast heute den ganzen Tag nur gearbeitet und auf sie aufgepasst“, antwortete Bogan, „lass†™ mich jetzt eine Zeit lang übernehmen.“
„Aber was ist mit dir? Nach all dem, was du für mich getan hast, solltest du nicht jetzt schon wieder wegen mir auf deine wohl verdiente Ruhe verzichten“, antwortete Aiwyn sofort.
Er antwortete: „Heute hast du weit mehr als ich gemacht und ich hatte schon während du im Wald warst meine Ruhe gehabt. Außerdem: Ich sollte morgen doch wie ein Gefangener aussehen, oder?“
Aiwyn lächelte kurz auf: „Stimmt, das hätte ich fast vergessen. Doch trotzdem solltest du jetzt schlafen, wie ein Gefangener sieht an schnell aus, das habe ich am eigenem Leib erfahren. Was du morgen auf dich nimmt, wird dich noch mehr mitnehme als diese Nacht.“
„Das stimmt, doch den morgigen Tag habe ich selbst auf mich genommen, also sollte ich auch mit den Folgen leben können. Und weißt du auch, wieso ich ihn auf mich genommen habe? Weil ich dir vertraue und mir sicher bin, dass du nie mutwillig jemanden in Gefahr bringen würdest“, erwiderte Bogan sofort.
Aiwyn antwortete zögernd: „Wenn du mir so vertraust, werde ich deinem Vorschlag ebenfalls vertrauen, denn
ich bin mir sicher, dass du nur das Beste im Sinn hast“, dann flossen erneut Tränen aus ihren Augen. Sofort wischte sie sie weg und sagte noch: „Danke, danke für alles. In den letzten Jahren hast du mir so viel geholfen, dass ich nicht weiß, wie ich es dir jemals vergelten kann.“
-„Du brauchst mir nichts zu vergelten, denn ich weiß, dass du dasselbe jederzeit für mich tun würdest. Vergeltungswünsche rufen nur den Drang hervor, bei jeder noch so kleinen Situation helfen zu wollen, was oft in einer Katastrophe endet. ich hab†™ es lieber, wenn man mir aus freiem Willem hilft“.
„Ok, das merke ich mir. Aber nun werde ich mich hinlegen, denn du sollst ja nicht umsonst wach geblieben sein.“
Auch wenn sie sich noch vollkommen wach fühlte, legte sie sich hin und bemerkte dann erst, wie müde sie wirklich war. Sofort fielen ihr die Augen zu und sie versank im Schlaf.