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Autor Thema: Kämpfe in Thal  (Gelesen 11611 mal)

Lars

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Kämpfe in Thal
« am: 28. Dez 2009, 01:50 »
Agarwaen von den Kämpfen am Stadttor


Agarwaen lehnte schwer atmend an der Wand eines bereits zur Hälfte eingestürzten Hauses. Sie hatte sich durch kleine Gassen weiter in die Stadt geschleppt, doch jetzt brauchte sie eine Pause. Sie mochte, von einigen Kratzern einmal abgesehen, keine offenen Wunden haben, doch hatte sie bei ihrem Sturz von der Mauer und dem anschließenden Aufprall auf die Hauswand einen heftigen Schlag auf ihren Oberkörper bekommen. Scheinbar waren einige Rippen geprellt oder sogar gebrochen, denn bei jedem Atemzug und jeder  Bewegung verspürte sie einen stechenden Schmerz.
„Ich muss so irgendwie raus aus dieser Stadt, doch ich muss vorsichtig sein. In diesem Zustand werde ich nur schlecht kämpfen können. Vielleicht finde ich in irgendwo ein Pferd...“
Sie verweilte noch einige Minuten, bis sie wieder zu Atem gekommen war. Vorsichtig bewegte sie sich eine enge Gasse, die parallel zur Hauptstraße führte entlang. Zu ihrer rechten befand sich ein hohes Steingebäude, dessen Türen weit offen standen.
„Vielleicht bekomme aus dem oberen Stockwerk einen Überblick über die Stadt...“
Sie zog ihr Schwert und näherte sich vorsichtig dem Eingang.
Sie betrat das Gebäude und fand sich in einem fensterlosen, dunklen Gang mit mehreren Durchgängen zu beiden Seiten wieder. Zu ihrer rechten hörte sie ein Geräusch wie von schweren Stiefeln auf einem alten Holzboden. Sie blieb völlig still stehen und konnte schon bald Schritte ausmachen, die sich dem Durchgang direkt rechts von ihr näherten.
Sie stellte sich zu einer Seite des Durchgang und schon einen Augenblick später erschien ein schwer gerüsteter Ostling. Glücklicherweise bemerkte er Agarwaens Anwesenheit nicht und als er gerade an ihr vorbei ging tötete sie ihn mit einem gezielten Hieb ihres Schwertes. Der Körper des Ostlings fiel mit einem lauten Scheppern der Rüstung zu Boden. Sofort hörte sie von weiter innen im Gebäude laute Rufe in einer ihr unbekannten Sprache und kurze Zeit später erschienen vier weitere Ostlinge. Sobald sie Agarwaen über der Leiche ihres Kameraden stehen sahen, stürmten sie mit lauten Schreien auf sie zu.
„Mit meinen Verletzungen kann ich es nicht mit vier schwer gerüsteten Kriegern aufnehmen, ich muss hier weg!“
Agarwaen wirbelte herum und rannte wieder aus dem Gebäude heraus. Ihre Verletzungen behinderten sie zwar, doch die Ostlinge waren aufgrund ihrer schweren Rüstungen auch keine guten Läufer.
Sie wandte sich nach rechts und lief weiter die schmale Gasse entlang, doch sie spürte schnell, dass sie nicht lange in diesem Tempo laufen konnte.
„Ich muss mich irgendwo verstecken, sonst werden sie mich einholen.“
Agarwaen sah zu ihrer rechten einen kleinen Hinterhof und eine kleine Hintertür, die einen Spalt breit aufstand.
„Hoffentlich sehen sie mich nicht...“
Kurz entschlossen rannte sie durch den Hof in das Gebäude und fand sich in einem kleinen Flur wieder. Erschöpft lehnte sie sich an die Wand und lauschte auf verdächtige Geräusche.
In einem angrenzenden Raum hörte sie eine weibliche Stimme und von außen kamen die schweren Schritte ihrer Verfolger wieder näher.
„Hoffentlich ist sie kein Ostling“
Mit ihrer blutigen Klinge in der Hand stürmte sie in das Zimmer, aus dem die Geräusche gekommen waren...


Agarwaen zu Adarics Laden
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Lars

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Re: Kämpfe in Thal
« Antwort #1 am: 4. Feb 2010, 00:29 »
Salia, Rohnon und Agarwaen von: Adarics Laden


„Erebor“
Die Menschenfrau hatte den Namen nur leise vor sich hin gesprochen, doch er ließ Agarwaen aufhorchen.
Natürlich, wir müssen zum Erebor, dass ist unsere einzige Möglichkeit, wenn wie überleben wollen.
Und doch bereitete ihr der Gedanke, in den unterirdischen Hallen der Zwerge eingesperrt zu sein und auf den Feind zu warten,Unbehagen. Es erinnerte sie an Moria, an die Hallen, die jetzt den Orks gehörten, Orks die ihre Mutter getötet hatten...
„Die Seitenstraßen könnten noch halbwegs frei sein - hoffen wir das Beste!“ - Agarwaen wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen. 
„Mein Auftreten war unserer Lage nicht angemessen, ich hoffe zumindest bis wir sicher im Berg sind können wir die Sache ruhen lassen. Übrigens wenn ihr schonmal gefragt habt...Ich heiße Salia.“
Sie merkte, dass die Menschenfrau – Salia – sie anblickte.
„Nennt mich Agarwaen. Sagt, kennt ihr euch in den Seitengassen Thals aus?“
Salia nickte kurz und ging los, ohne noch etwas zu sagen.

Sie führte Agarwaen und den anderen Menschen durch enge, dunkle Seitengassen und Hinterhöfe. Obwohl sie zunächst keinen Ostlingen begegneten, sahen sie überall Spuren der Schlacht: Häuser, die unter der Wucht des Katapultbeschusses zusammengebrochen waren, kleinere und größere Brände, die ihnen häufig den Weg versperrten und zuweilen auch Tote, meistens unbewaffnete Bürger, häufig auch Kinder oder Frauen.

Sie waren schon eine Weile unterwegs und mussten sich langsam der Stadtmauer nähern, als sie von einem Feuer wiederum zu einem Umweg gezwungen wurden. Sie wandten sich also um und wählten eine parallel verlaufende, etwas größere Gasse, die frei zu sein schien. Nach ungefähr hundert Schritten öffnete sich die Gasse zu einem kleinen Hof und Agarwaen bot sich ein schreckliches Bild: Auf dem Boden lagen ungefähr ein Dutzend Tote, von Schwerthieben verstümmelt und grausam entstellt. Die meisten schienen Frauen und Kinder gewesen sein, wehrlos abgeschlachtet von den Ostlingen, die jetzt die Körper der Toten nach Wertgegenständen durchsuchten.
Das Bild, wehrlose Frauen, abgeschlachtet von Saurons Dienern, rief Erinnerungen wach, schreckliche Erinnerungen:
In einem weiten Bereich lagen tote Elben und Orks, durchbohrt von Pfeilen oder durch Schwerthiebe entstellt. Der Boden am Ort des Kampfes war vom Blut der Gefallenen besudelt, es schien keine Überlebenden zu geben.
In Panik sprang Agarwaen von ihrem Pferd und begann nach ihrer Mutter zu suchen. Sie lief zur Mitte des Lagers, da dort die meisten Toten lagen. Hastig schaute sie sich die Gesichter der Elben an bis sie schließlich inmitten der Toten ihre Mutter entdeckte. Ihr Körper war von Pfeilen gespickt und die Orks hatten sie grausam entstellt...

Die Erinnerungen machten sie wütend, ließen sie alle Vorsicht vergessen. „Dafür sterbt ihr“ zischte sie und zog ihr Schwert. Die Ostlinge, es war ein kleiner Trupp von fünf Mann, drehten sich um und zogen ihre Waffen, sie hatten Agarwaen gehört. Jeweils zwei der Ostlinge stürmten unter lautem Gebrüll auf Salia und Agarwaen zu, während der fünfte, offenbar der Anführer der Truppe, auf den anderen Menschen zulief.
Agarwaen beachtete alles, was um sie herum passierte nicht mehr, in diesem Moment gab es nur noch sie und die beiden Ostlinge, die auf sie zu kamen. Sie stellte sich breitbeinig hin und wollte ihr Schwert mit beiden Händen fassen, doch sie konnte den linken Arm nicht ohne große Schmerzen auf ihrer verletzten linken Seite so stark nach vorne Bewegen. Sie würde mit einer Hand kämpfen müssen, was ihr gerade gegen die schweren Rüstungen der Ostlinge einen großen Nachteil brachte, da sie nur weniger stark zuschlagen konnte.

Schon war der erste der Ostlinge bei ihr angekommen und versuchte, sie mit einem einzigen wuchtigen Schlag zu enthaupten, doch Agarwaen machte einen Schritt zur Seite und sein Schlag ging ins Leere. Sie hatte allerdings keine Zeit, ihren Vorteil zu nutzen, denn schon griff der andere Ostling sie an. Sie konnte seine Hiebe zwar problemlos abwehren, doch ihre Gegner waren erfahrene Krieger und der andere versuchte, in ihren Rücken zu gelangen. Durch einen schnellen Schritt nach vorne gelang es ihr, einen der Ostlinge am Oberkörper zu treffen, doch aufgrund der starken Rüstung ihres Gegners verursachte ihr Hieb nur einen kleinen Schnitt und eine Beule in der Rüstung – schmerzhaft, aber nicht gravierend. Ihr Gegner stolperte einige Schritte zurück, dies gab ihr Zeit, den anderen wieder anzugreifen. Sie fügte ihm mit einigen schnellen Schlägen mehrere kleine Verletzungen zu, doch sie konnte seine Rüstung nicht durchdringen. Inzwischen war der andere Ostling wieder näher gekommen, so dass sie sich wieder einige Schritte zurückziehen musste, damit er ihr nicht in den Rücken fiel. Sie wehrte weiterhin die Schläge ihrer Gegner ab, doch ihr Atem ging nun stoßhaft und keuchend, da sie durch ihre Verletzung nicht richtig Luft holen konnte. Sie musste eine Entscheidung herbeiführen. Sie trat einen Schritt zur Seite, um aus der Reichweite des einen Ostlings zu kommen und führte dann einen heftigen Schlag gegen die Seite des Ostlings, an der sie schon vorher seine Rüstung beschädigt hatte. Durch die Wucht des Schlages konnte sie seine Rüstung durchdringen und ihn töten, doch er gab dem anderen Ostling Zeit, sie anzugreifen und Agarwaen konnte seinem Schlag nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Er traf sie leicht oberhalb ihrer Hüfte und da sie keine Rüstung trug, fügte er ihr einen schmerzhaften Schnitt zu. Sie stolperte einige Schritte zurück, doch ihr war klar, dass sie diesen Kampf jetzt beenden musste, denn sie würde nicht mehr lange durchhalten. Mit einer letzten Kraftanstrengung ließ sie eine Reihe von Hieben auf ihren Gegner herabgehen, wodurch sie ihm mehrere kleine Verletzungen zufügte und er zurückweichen musste. Nach einem weiteren Treffer Agarwaens stolperte er über einen der am Boden liegenden Körper und fiel. Er kam zwar schnell wieder auf die Beine, doch durch den Aufprall am Boden war sein Helm verrutscht, wodurch ein Teil seines Halses ungeschützt war. Ehe er sich wieder sammeln konnte nutzte Agarwaen dies aus indem sie ihn mit einem schnellen Hieb enthauptete.

Erschöpft von dem Kampf lehnte sie sich an eine nahe Hauswand und hielt ihre blutende Seite, während sie sich nach den beiden Menschen umschaute.
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Re: Kämpfe in Thal
« Antwort #2 am: 5. Feb 2010, 13:38 »
Für einen Moment brach sie aus ihrer ruhigen Starre, die Ostlinge bei einem solch niederträchtigen Werk zu beobachten machte sie einfach nur zornig! Instinktiv sprang sie innerlich mehrere Jahre zurück, zu einer Zeit wo sie von Thal nur äußerste Vorstellungen hatte und friedlich auf dem Land lebte, zu einer Zeit wo sie sich ein Verhalten nicht vorstellen konnte - bis sie mit eigenen Augen mit ansehen musste, wie die Ostlinge nicht nur bewaffnete Feinde hinterhältig angriffen, sondern auch Unbewaffnete freudig hinrichteten.

Mit einem wütenden Knurren zog sie ihr Schwert und ging den anlaufenden Feinden ein paar Schritte entgegen.. Kein gefährliches Lächeln war in Salias Gesicht geschrieben, keine Kampfesfreude regte sich in ihr und sie hatte diesmal absolut keinen Bedarf an taktischen Spielchen oder ähnlichem, diesmal war es ihr vollkommen ernst! Sie wollte ihre Gegner nur noch tot sehen! Noch bevor ihre Gegner wieder zum Stillstand gekommen waren hieb sie ihr Schwert über den Kopf des Ersten. Er riss seine Waffe in die Luft und parierte den Schlag ohne große Probleme, doch noch während das Geräusch kreuzenden Stahles zu hören war trat sie ihrem Gegner erst gegen sein Knie und riss dann ihre Waffe kräftig zur Seite. Der Ostling strauchelte und fiel fluchend zu Boden, doch sie achtete nicht weiter auf ihn und rannte direkt auf einen seiner Kameraden zu, der noch immer ein paar Schritte hinter ihm stand.
Wild und rücksichtslos ließ sie ihr Schwert durch die Lüfte auf den Feind niederschlagen, den sie immer weiter nach hinten drängte, doch dieser parierte Schlag für Schlag ohne ausschweifende Bewegungen, sondern lediglich mit kurzen, fließenden Richtungsänderungen der Klinge. Nach ein paar Metern stampfte er kräftig auf und parierte die Schläge im Stand! Schlag für Schlag wurde Salia wütender und verstärkte die Schlagfolge - Von der Stärke und der Geschwindigkeit, doch den Ostling schien es nicht zu kümmern, im Gegenteil: Mit einem kurzen, lauten Ausruf schlug er ihr Schwert zur Seite und setzte zum Gegenangriff über, sein erster Schlag kam hoch und langsam und Salia hatte keine Schwierigkeiten ihr Schwert zur Parade heben zu können, doch als sich die Schwerter berührten und der Gegner gleich zu einem weiteren Angriff ansetzte spürte sie ihren Schwertarm zittern und schmerzhaft aufpochen, doch bevor sie darauf reagieren konnte musste sie erneut harte Schläge abwehren. Mit jedem Schlag fiel es ihr schwerer den Schmerzen nicht nachzugeben oder überhaupt ihren Arm an die richtige Stelle zu bekommen und der Gegner griff immer weiter und immer schneller an.
Gerade als sie sich sicher war bald die Kraft zu verlieren zischte der Ostling in seiner Heimatsprache: "Langweilig!"

Er lachte laut aus und ließ seine Muskeln spielen. "Das war ja einfacher als diesen kleinen Jungen auszuweiden...er hatte immerhin gezappelt und geweint...Ihr dagegen werd..." Der Ostling beendete diesen Satz nicht mehr. Er hatte seine Augen weit aufgerissen und entsetzt den Mund geöffnet, doch nur ein leeres Röcheln entwich ihm. Salias Schwert steckte tief in seinem Bauch und hatte ihn beidseitig durchbohrt. Sie drückte es bis zum Griff in den Ostling und schubste ihn anschließend von sich weg. Es war ein seltsames Gefühl, doch für einen kurzen Augenblick erfreute sie sich an dem Leid ihres Feindes, sie liebte es ihn zuckend und blutspuckend zu Boden fallen zu sehen und die blutige Spitze ihres Schwertes aus seinem Rücken treten zu sehen.
Schon kurz darauf war dieses Gefühl abgeklungen und sie fühlte sich schmutzig, doch ein zorniger Aufschrei brachte sie wieder zur Besinnung: "Elendes Miststück, das wirst du mir büßen!" Der Ostling, den sie zu Boden geworfen hatte stand mit gezogener Waffe hinter ihr, allen Anschein nach hatte er bis vor kurzem den Auftritt seines Kameraden genossen und war nur bereit sich zu rächen - für seine "Niederlage" und seinen Kameraden.
Salias Zorn war mittlerweile auf ein Mindestmaß herabgesunken, der kurze Moment der Genugtuung und Rache hatte sie wieder beruhigt und das (Wieder-)Auftreten ihres Feindes ließ sie auch wieder ihre Schmerzen vergessen und ihre Kräfte mobilisieren.
"Kommt doch her, wenn ihr eich traut", sagte sie audruckslos und hob ihre Hände. Jetzt im Nachhinein kam es ihr verrückt vor, wahrscheinlich war es es sogar, unbewaffnet einen wütenden und schwerst ausgerüsteten Todfeind so herauszufordern, doch ihr blieb kaum eine andere Möglichkeit: Ihre Waffe steckte tief in ihrem letzten Gegner und schmerzhaft musste sie sich auch eingestehen dass sie in einem Kampf mit Waffen nicht mehr lange aushalten würde, zu lange hatte sie sie verschmäht und ignoriert, zu lange hatte sie nur ihren Fäusten vertraut und zu groß waren die körperlichen Unterschiede zwischen den beiden Kämpfern. So konnte sie nur den Weg nach vorne wagen und der Dummheit der Feinde vertrauen: Wenn sie nur wütend genug wären würden sie sicher Fehler machen, Fehler, die sie für sich nutzen kann.

Ihre Taktik schien erstaunlich schnell zu wirken, der Ostling rannte mit hoch erhobenem Schwert auf sie zu...zu hoch erhobenem: Bevor er einen Schlag ansetzen konnte war sie unter Arm und Schwert hindurch gelaufen und hatte ihren Feind im Sprung an den Helm gegriffen. Beide stürzten angesichts dieser Attacke zu Boden und das Schwert ihres Gegners fiel klirrend ungefähr einen halben Meter neben sie. Sie versuchte sich zu der Waffe zu robben, doch der Ostling zog sie an den Beinen zurück. Sie trat wild um sich und schaffte es genug Raum zu gewinnen um die Waffe ergreifen zu können. Sie drehte sich auf den Rücken, während der Gegner sie noch immer mit einer Hand fest im Griff hatte. Er sah seine Chance gekommen und stürzte sich mit ausgestreckten Armen auf sie. Ein böses Lächeln kehrte in ihr Gesichts zurück, diesmal war es für sie schon fast zu einfach. "Ich hab dich gewarnt", sagte sie noch, bevor sie ihm die Waffe mehrmals in den Oberkörper rammte.

Sie richtete sich wieder auf und sah sich um: Agarwaen hatte ihren letzten Gegner gerade enthauptet und stand schwer atmend an einer Mauer gelehnt und Rohnon hatte seinen seinen Gegner niedergeschlagen und erstochen und hielt nach weiteren Ostlingen ausschau.
Ohne Gegner in der Nähe erlosch auch ihre Wut vollends und sie war nun weitesgehend wieder in ihrer ruhigen, konzentrierten Starre, auch wenn sie nun von der eigenartigen Mischung zwischen der wiedergewonnenen gewohnten Arroganz und den Zweifeln an ihrer Waffenfertigkeit gekreuzt wurde. Ihr Arm pochte zwar noch immer auf, doch sie wusste dass es bis zum Erebor nicht mehr weit war und sie nur noch ein paar Minuten aushalten müsste, bis sie ihn entspannen könnte. Langsam trabte sie zu ihrem ersten Opfer, zog ihr Schwert heraus und säuberte es an der Rüstung des Feindes. Es war schwierig, da auch sie fast durchgängig durchtränkt war und Salia schaffte es kaum erkennenswerte Fortschritte zu erzielen, doch stattdessen fand sie neben der Leiche einen aufgeweichten Zettel, der in den Runen und Schriften des Ostens beschrieben war.

An ausgewählte Regimente unseres stolzen Heeres,
Sobald die Stadt genommen ist haben die Soldaten der Untergruppen 34 bis 41 augenblicklich die nordwestliche Mauer der Stadt zu bewachen, der Hauptpukt dabei liegt an dem Seitentor 5 Minuten Laufweg westlich der Toranlage.

Darunter konnte man noch schwach die Liste mit Wachwechseln, Zuständigkeiten und Oberbefehlshabern erkennen, doch dies war irrelevant. Salia musste sich ein Auflachen verkneifen, sie hatte schonmal einen solchen Brief gefunden, der alle ihre Fragen auflöste und nun wieder...warum die Ostlinge sich nur keine einfachen Befehle merken konnten?
Sie ballte das Papier in ihrer Faust zu einer Kugel und ließ es zu Boden fallen. Sie hatte schon öfter von Thals Seitentoren gehört, doch für sie waren sie bisher wie die Seitentore im Erebor: Versteckt und getarnt. Sie überlegte kurz wo das Tor der Beschreibung nach sein müsste und wie sie da hinkommen könnte. Nachdem sie eine Route gefunden hatte sagte sie: "Eine gute Neuigkeit, nun sind es nur noch drei Ostlinge bis zum Berg! Kommt mit, noch können wir es gut schaffen!"
Rohnon hatte sein Waffe schon weggesteckt und war ein paar Schritte zu ihr hingegangen, aber Agarwaen stand noch immer an der Wand gelehnt.
"Agarwaen?"
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Lars

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Re: Kämpfe in Thal
« Antwort #3 am: 5. Feb 2010, 16:05 »
Die beiden Menschen hatten ihre Gegner ohne größere Verletzungen besiegt und Salia hatte offenbar eine Schreiben mit Informationen gefunden.
"Eine gute Neuigkeit, nun sind es nur noch drei Ostlinge bis zum Berg! Kommt mit, noch können wir es gut schaffen!"
Doch Agarwaen musste sich erst um ihre Verletzung kümmern und so blieb sie an die Hauswand gelehnt stehen, als Salia und der andere Mensch schon weitergehen wollten.
"Agarwaen?"
Agarwaen schüttelte kurz den Kopf um ihr zu signalisieren, dass sie noch nicht weiter konnte.
Als sie ihren Umhang, der inzwischen schon einige Risse aufwies, zur Seite schlug und ihre Hand wegnahm, sah sie, dass ihr Hemd auf ihrer rechten Seite oberhalb der Hüfte von Blut durchnässt war. Sie zog das Hemd ein kleines Stück nach oben und ein gut eine handbreit langer, stark blutender Schnitt kam zum Vorschein. Er schien nicht besonders tief zu sein, sodass keine inneren Organe verletzt waren. Um die Blutung vorerst zu stillen, nahm sie den Verband, den sie von Salia erhalten hatte und verband die Wunde fest.
Doch ihr war bewusst, dass sie die Wunde so schnell wie möglich mit frischem Wasser auswaschen musste um eine Entzündung zu verhindern. Außerdem musste sie von nun an noch vorsichtiger sein, da jede falsche Bewegung die Blutung wieder verschlimmern konnte.

Sie murmelte frustriert und wütend zu sich selbst: „Und wieder bin ich hilflos. Noch mehr angewiesen auf die Menschen.“
Dann nahm sie ihr Schwert, welches sie an die Hauswand gelehnt hatte, wieder auf und säuberte es an der Kleidung des toten Ostlings vor ihr. Sie steckte es wieder in die Scheide, warf noch einen letzten Blick auf die Toten und nickte dann Salia zu. Es konnte weitergehen.
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Re: Kämpfe in Thal
« Antwort #4 am: 9. Feb 2010, 21:44 »
Salia führte die Gruppe durch die verwüsteten Straßen Thals zu der nördlichen Mauer der Stadt. Je weiter sie sich dem Ende näherten, desto weniger zersplitterten oder zerfallenen Häusern begegneten sie, doch das Antlitz der Stadt wurde weitaus grauenvoller: In den hinteren Ebenen der Stadt, wo die Katapulte nicht hinreichten hatten anscheinend die verzweifelten Kämpfe der Soldaten Thals stattgefunden, überall lagen Leichen wild übereinandergestapelt, oftmals stark entstellt oder unvollständig. Von Pfeilen durchbohrte Ostlinge lagen neben verstümmelten Soldaten und nur dürftig bewaffneten, zerhackten Anwohnern, neben Frauen, Kindern und Alten, die auf der Flucht gestellt wurden und mit weit aufgerissenen, verzweifelten Augen hingerichtet wurden.

Der Zorn regte sich wieder in ihr, seit sie wieder losgegangen waren war sie schon fast wieder vollkommen ruhig geworden, nur gestört von einer bohrenden Stimme in ihr, die sie an die Tötungen der beiden Ostlinge erinnerte. Auch wenn sich äußerlich keine Änderung erkennen ließ, war sie nun innerlich geladen vom Zorn und wartete nur darauf ihn an den nächsten Ostlingen herauszulassen.
Nach mehreren trostlosen Seitengassen konnten sie die Mauer der Stadt erkennen. Vorsichtig lugten sie hinter dem letzten Haus der Straße hervor und beobachteten ihren Verlauf. Die Hauptstraße und das große Tor waren durch eine Häuserfront aus dem Sichtfeld verschwunden und drei Ostlinge warteten an einer Einkerbung. Es fiel Salia schwer nicht sofort loszustürmen und sie mit allen was sie hatte anzugreifen, doch mit einem Gedanken an das so nahe Ziel, ihrem Willen noch dem König dieses verfluchten Volkes gegenübertreten zu können und dem Abscheu gegenüber ihrem letzten Kampf schaffte sie es noch stehen zu bleiben und sich die Lage einmal genauer anzuschauen: Nur einer dieser Ostlinge war schwer gerüstet und bewaffnet, seine beiden Kameraden trugen lediglich Stoffkleidung und eine Art Küchenmesser an ihrer Seite. Der Bewaffnete trug einen riesigen Zweihänder und war komplett in Stahl gehüllt, von seinen Knie- und Ellbogenplatten gingen spitze Stachel aus und sein Helm wies keine einzige Lücke auf, die beiden anderen hatten dagegen absolut gar nichts besonderes an sich. Sie sah kurz zu ihren Verbündeten herüber, Rohnon war noch absolut kampfbereit und körperlich ihrem Anführer mindestens ebenbürtig, Agarwaen dagegen war schwer angeschlagen und wohl kaum mehr kampffähig.

"Schafft ihr den Großen dort?", fragte sie Rohnon, nachdem dieser bejaht hatte ergänzte sie: "Gut, ich kümmere mich um die beiden anderen!", zu der Elbin gewandt sagte sie noch: "Bleibt lieber hier, die schaffen wir auch so."
Rohnon und Salia schritten aus dem Schatten des Hauses hervor und näherten sich langsam den Ostlingen, die so sehr mit irgendwelchen anderen Sachen beschäftigt waren, dass sie die beiden erst bemerkten als sie schon fast direkt vor ihnen standen. Zwischen Rohnon und ihrem Anführer entbrannte sofort ein hitziges Duell und Salia wartete nur darauf sich um die anderen beiden kümmern zu können, doch diese blieben regungslos stehen und taten nichts außer sie scharf anzustarren.
"Kämpft, ihr Feiglinge", zischte sie wütend zu ihnen. Sie hatte ihren Zorn lange genug zurückgehalten und genau für diesen Moment aufbewahrt - einen Moment der einfach nicht kommen wollte. Es fiel ihr schwer nicht kopflos auf den Feind loszulaufen und nur unter größter Anstrengung schaffte sie es noch ihre Hände zusammenzupressen und mit hochrotem Kopf den Ostlingen weiter gegenüberzustehen.

"Lauft!"
Die Stimme des Anführers war kalt und zischend und durch den schweren Helm dröhnte sie verzerrt und düstern über das gesamte nähere Gebiet. Seine beiden Kameraden warteten keine einzige Sekunde und rannten sofort los. Salia konnte sich entgegen dem Plan der Ostlinge darauf vorbereiten, doch mit solch einer Geschwindigkeit hatte sie nicht gerechnet: Innerhalb kürzester Zeit hatten die beiden einen Haken geschlagen und sie an beiden Seiten überholt. Dies war der Punkt, der Salia zum Explodieren brachte. Sie hatte es geschafft nicht deckungslos auf den Gegner zuzulaufen, sie hatte es geschafft ihn ohne großes Aufsehen einzuengen, sie hatte es geschafft konzentriert zu bleiben, doch die Gegner entkommen lassen? Die Gegner auf die sich ihr ganzer Zorn richtete, die Gegner für die sie ihn aufbewahrt hatte, die Gegner die ihr Leben schon so oft zerstörten, diese Gegner ohne Kampf vorbeiziehen lassen? Alle aufgestauten Aggressionen entluden sich mit einem Schlag, mit einem wütenden Aufschrei drehte sie sich um und warf ihr Schwert auf die beiden Läufer.
Es war kein guter Wurf, doch die Ostlinge liefen so nah beieinander, dass sie sie gar nicht verfehlen konnte: Das Schwert bohrte sich in den Unterschenkel des einen, der im Fallen seinen Kameraden zu Boden riss. Dieser rappelte sich mühsam wieder auf und versuchte weiterzulaufen, doch Salia war schneller - Noch bevor er wieder vollends stehen konnte hatte sie ihn erneut zu Boden geworfen und den zweiten mit einem Stich durch die Rippen hingerichtet. Sie drehte ihren Kopf ruckartig zur Seite, um auch den am Boden liegenden töten zu können, welcher gerade panikartig in eine Seitengasse kroch. Nur noch von niederen Gefühlen geleitet rannte sie auf ihn zu, gnadenlos drückte sie ihren rechten Fuß auf seine Brust und hielt ihn so am Boden fest. Sie hob schon ihr Schwert zum Schlag, doch...
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Re: Kämpfe in Thal
« Antwort #5 am: 9. Feb 2010, 21:44 »
...irgendetwas hinderte sie daran ihr Werk zu vollenden, ihren Gegner, ihren Feind zu vernichten. Wutentbrannt sah sie in seine Augen, es waren nicht die verhassten, dunklen Augen eines Feindes in die sie blickte, es waren die unschuldigen, flehenden Augen eines Flüchtlings. Sie musste sich instinktiv zurückerinnern, sie hatte diese Augen vor so kurzer Zeit schonmal gesehen, hunderte Unschuldige Dorfbewohner - ohne Überlebenschance hingerichtet, sie konnte sich an jedes einzelne Gesicht erinnern: Panik, Flehen, Angst und Trauer, jedes dieser Gesichter war mit großem Schmerz gekennzeichnet, sie konnte sich genau erinnern wie sie sich fühlte als sie sie passiert hatte: Grauenvoll angesichts dieses Massakers und wütend auf die Schuldigen, so wütend dass sie sie grausam und entgegen aller Prinzipien äußerst blutig und unehrenhaft hingerichtet hatte, aber konnte sie ein genau so schreckliches Werk an einem unbeteiligten, wehrlosen Menschen vollziehen? Konnte sie ein ähnliches Bild hinterlassen? Ein ähnlich schändliches? Ein ähnlich sinnloses?
      Er ist ein Ostling, er gehört zu diesen Schlächtern. Er verdient den Tod, einen grusamen noch             dazu. Du hast auch die letzten Beiden so hingerichtet, sie verdienen es nicht anders!
Salia begann zu zittern, mit Schrecken erinnerte sie sich zurück an ihren letzten Kampf: Wie sie dem abgelenktem Feind die Waffe in den Bauch rammte, wie sie dem zweiten eiskalt abwartete und dann mehrmals durchbohrte, wie sie es genossen hatte auf einen Fehler zu warten nur um dann alles zu drehen, das war nicht mehr sie, das war etwas weit mächtigeres, grausameres, irgendetwas passierte in ihr und dies gefiel ihr gar nicht. Sie sah in die unschuldigen Augen des Ostlings und auf ihr Schwert, sie war wirklich gerade dabei das letzte bisschen Anstand und Ehre zu verlieren und endgültig zu werden wie die schlimmsten Ostlinge Mittelerdes, ihre schlimmen Wuttaten zur Normalität werden zu lassen und ein ähnliches Verbrechen zu begehen. Sie wankte mehrere Schritte zurück, ihr Schwert rutschte aus ihrer Hand und fiel klirrend zu Boden, Salia konnte dies einfach nicht tun.

Ihr Kopf war voll von all den grauenvollen Bildern der wehrlosen Toten, von den anderen Gräueltaten der Ostlinge, von ihren eigenen Gräueltaten und ihrer eigenen Unfähigkeit gegen die stärkeren Gegner vernünftig kämpfen zu können. Sie wich weitere Schritte zurück, sie musste einfach Abstand gewinnen.
"Verschwindet...von...hie r!", presste sie hervor, sie würde es nicht tun können, der Ostling musste anderweitig verschwinden! Dieser richtete sich schnell auf und sah sie fassungslos an, er konnte es nicht glauben oder rechnete mit einer Falle, er blieb einfach nur stehen und sah sie an.
"Verschwindet!", schrie sie ihn jetzt an und er rannte nun wirklich davon. Salia hob ihre Waffe wieder auf und war gerade dabei die kleine Seitenstraße zu verlassen und wieder zu Rohnon und Agarwaen zu stoßen als ihr die Tragweite ihres Handelns bewusst wurde: Dieser Ostling würde bestimmt Verstärkung holen und schlagkräftiger zurückkeren, warum sollte er sonst ursprünglich weggerannt sein? Sie fühlte sich erneut schlecht und grausam, doch diesmal in einer anderen Art. Mit gesenktem Kopf kehrte sie auf die Hauptstraße zurück, nun durften sie erst recht keine Zeit mehr verlieren!
« Letzte Änderung: 11. Aug 2016, 14:01 von Fine »
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König Legolas

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Re: Kämpfe in Thal
« Antwort #6 am: 19. Feb 2010, 01:00 »
Lengas, Henglir und Fendor vom Erebor


,,1000, 10000 oder vielleicht 100000", schrie Henglir , als er auf einem kleinen Vorsprung gelandet ist. Von dort aus konnten die drei Elben die ganze Stadt überblicken. Man sah nur noch den Tod. Die halbe Stadt brannte, und man sah nicht mehr viele Kämpfe.

Lengas Elbenauge konnte aber Khamul nicht erspähen. War er doch nicht da, oder war er noch auf den Feldern?

,,Sieg, sieg, sieg", schrien alle drei Elben, zogen ihre Schwerter und rannten blindlings in ihr verderben.

Jetzt gibt es kein zurück mehr, entweder sterbe ich oder Khamul.

,,Lengas, wir machen ein kleines Spielchen, wer am längsten Kämpfen kann hat gewonnen, ok", fragte Henglir höhnisch.

,,Von mir aus, los", schrie Lengas auf.

Die drei Elben rannten in einer kleineren Gruppe von Ostlingen rein. Sie waren nicht gerade schwer gepanzert, doch noch immer in der überzahl.

Mit einem halben Dreher, stieß Fendor die Speere weg, sodass Henglir zwei Ostlingen auf einmal töten konnte.Lengas kämpfte gegen 3 Ostlinge gleichzeitig, er war ihnen ziemlich unterlegen.

Wenn ich die drei nicht besiegen werde, werde ich Khamul niemals töten können.

Mit einem heftigen Hieb entwaffnete er zwei der Ostlinge, und mit einem anderen Hieb, fielen sie zu Boden. Der dritte war verschwunden. Da Lengas wusste, das das höchst wahrscheinlich eine Falle war, sprang er ein Meter zurück, und warf eins seiner Schwerter, in deren Brust.

Lengas staunte, Nársim hatte echt gute Arbeit geleistet, das sind echte Meisterstücke. Und da die Schwerter nun vollendet waren, hatte Lengas neuen Mut geschöpft, und kämpfte weiter.

Sein Hauptziel war es natürlich Khamul zu töten, doch er möchte auch den Flüchtlingen helfen. Also schaute er sich um... Ein Pfeil zischte genau an ihm vorbei. Lengas erschrak.

,,Pass nächstes mal besser auf, ich kann dich nicht ewig beschützen", zischte Henglir hervor.

Lengas drehte seinen Kopf in Richtung Pfeil, er steckte in einem gut gepanzerten Ostling fest. ,,Dann mal weiter", sagte Lengas.

Mit voller Wucht rammte er sein Schwert in einem Ostling rein, der ihm den Rücken zu gewandt hatte. Ohne Pause kämpfte er weiter, und töte mühsam und ganz langsam einen nach dem anderen.

,,Gebe auf --- gebe einfach auf Lengas", stotterte Henglir erschöpft.

,,Kannst du --- nicht mehr", sagte Lengas und versuchte zu lachen, es geling ihn jedoch nicht.

Hinten, jetzt vorne, schon wieder von hinten, mist.


Die Ostlinge schienen immer mehr zu werden, und es macht ihnen  auch nichts aus, wie die drei Elben langsam ihre Kameraden aufschlitzten.

,,Einer, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf....", zählte Henglir immer weiter, da schon zahlreiche Ostlinge unter seinem Bogen sterben mussten.

Lengas konnte doch kurz verschnaufen, da aus den Winkelgassen, auf einmal zwei Zwerge und drei menschen kamen. Die Menschen stammten wohl von Thal ab.

,,Überlebende, gibt es also doch noch", sagte einer der Zwerge.

,,Elben auch noch, flieht lieber, diese Schlacht ist nichts für schwache Elben", sagte ein anderer Zwerg.

Und ohne das das Gespräch weiter ging, kamen auch schon die nächsten Ostlinge.

,,...dreizehn, vierzehn, fünfzehn, sechszehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn, und zwanzig", Henglir zählte immer weiter.

,,Hey Elben, hier in der Nähe gibt es noch ein Stall mit Pferde. Wenn wir uns bis dadurch kämpfen könnten, könnten wir schneller voran kommen, und besser kämpfen", sagte einer der Menschen.

,,Pferde? Perfekt, dann brechen wir gleich dahin auf", sprach Lengas.
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König Legolas

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Re: Kämpfe in Thal
« Antwort #7 am: 21. Feb 2010, 22:58 »
,,Ihr müsst hier entlang, hier hin", brüllte einer der Zwerge. Die Thal - Menschen gaben den anderen Rückendeckung und unterstützte sie mit Pfeil und Bogen. Henglir zog jetzt auch seine Schwerter, und folgte Lengas. Fenglir blieb hinter den Thal - Menschen um von hinten kommende Feinde zu töten. Die beiden Zwerge waren ganz vorne, dicht gefolgt von Lengas. So drangen sie immer weiter in der Stadt vor, und töteten dabei über 20 Ostlinge.

,,Wir müssen uns beeilen, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Katapulte die ganze Stadt pulverisieren."

,,Er hat recht, unsere einzige Hoffnung wären jetzt gute und schnelle Pferde."

Als die beiden Zwerge stehen blieben, bewegte sich der Rest der Gemeinschaft auch nicht mehr. 10 Schwergepanzerte Ostlinge näherten sich die Truppe.

,,Arghhh, wir werden uns um diese Ostlinge kümmern, verschwindet, wir werden nach kommen, sofern wir überleben", schrien die Zwerge, und mit einem lauten Kampfgebrüll,, rannten sie auf die Ostlinge zu.

,,Schnell, hier rein", sprach einer der Thal - Menschen. Sie gingen in eine kleine Gasse rein, doch schon recht schnell, stellte sich eine kleine Zehn - Mann Gruppe ihnen entgegen. Henglir, Lengas, und die Thal Menschen, feuerten auf die Ostlinge, während Fenglir sich von hinten anschleichen sollte. Er nahm einen Umweg, und griff die Übrig gebliebenen Ostlinge von hinten an.

,,So macht man das, nicht wie ihr Weichei--".

,,FENGLIR", schrien die anderen.

Lengas wurde wütend, und sprintete auf drei Schwer gepanzerten Ostlinge zu. Kurz vor ihnen Sprang Lengas in höhe ihrer Geschichte und dann feuerte er zwei Pfeile ab, die mitten in dem Hals der Ostlinge landete, und kurz nach dem er auf dem Boden aufkam, schmiss er sein Bogen weg, und zog seine Schwerter. Kurzer Hand erledigte er auch den anderen Ostling.

,,Z -- u spät, du -- du warst ein --- fach nicht s - s - chnell genug, nu - n mus - muss ic - h für dein -- e - n F - ehler bez - zahlen. Sa - gen wir", der halb tote Elb musste unterbrechen, da er blut spucken musste. ,,Nein, sag nichts, du musst dich ausruhen, du darfst nicht sterben", sagte Lengas, doch etwas weinend. Er erhielt aber keine Antwort mehr, er war tot. Doch Lengas hat keine Zeit zu trauern, denn seine Gefährten, waren auch gerade im Kampf verwickelt, sie hatten einfach keine Pause.

,,Das darf doch nicht wahr sein, wo kommen diese verdammten Ostlinge her", rief Henglir. ,,Henglir, komm einfach, wir können nicht weiter kämpfen, wir müssen jetzt sofort den Stall finden", sprach Lengas. Mit einem kurzen Nicken bestätigte Henglir, und er ging auch mit den anderen aus der Gasse. Und kurzen Moment später, brachen die beiden Häuser zusammen, und der kleine Trupp wurde weg geschleudert.

,,Ist dir irgend etwas passiert, Lengas", fragte Henglir. ,,Nein, es ist alles ok, wo sind die anderen?" ,,Ich weiß es nicht, ich vermute sie sind tot". ,,Noch mehr tot, verdammt. Es war ein riesen Fehler hier hin zu gehen, doch nun werde ich das nicht abbrechen, ich muss ihn finden, und genau dafür brauchen wir die Pferde.

,,Genau darüber wollte ich dir was sagen, ich habe gerade einen sterbenden Flüchtling entdeckt, und er sagte mir nicht weit von hier, soll der Stall sein, also auf geht es." Lengas nickte kurz, und ging mit Henglir weiter.

,,Da am Straßenrand, da ist dieser Stall", sagte Henglir. ,,Da? Zwischen den Weg gibt es hunderte von Ostlinge da kommen wir nie durch". ,,Wir müssen es versuchen, Lengas." ,,Ok, ich werde mit meinen Schwertern kämpfen, während du mir Rückendeckung gibst".

Und nun begann es....

König Legolas

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Re: Kämpfe in Thal
« Antwort #8 am: 10. Mär 2010, 23:42 »
..... der Kampf.

Lengas stürmte auf zwei Ostlinge zu, und bevor Henglir sein Pfeil abfeuern konnte, schlitzte Lengas sie auf. ,,Hey! Nicht so schnell", schrie Henglir und lachte. Lengas achte darauf nicht und erschlug einen nach dem anderen.

,,Sie kommen und gehen schnell, so soll es sein", sprach Henglir. ,,Das ist ihre Bestimmung", schrie Lengas zurück. Lengas dachte sich:,,Bloß keinen Fehler machen. Das Schwert schwingen, und nach hinten ziehen, dann ein Hieb nach vorne und...", Lengas tötete mit einem Hieb nach vorne einen Ostling, der einen Pfeil auf Lengas abfeuern wollte. ,,Sterbt, sterbt unter den tosenden Pfeilen, von Herrin Galdariel", zischte Henglir auf Elbisch hervor.

,Vergesst es nicht Henglir. Wenn wir uns vom Kampfrausch kontrollieren lassen, sind wir so schändlich wie die Ostlinge, wir sind immer noch Elben", sprach Lengas ruhig. ,,Ein Hieb nach hinten, und er ist erledigt", dachte sich Lengas weiter und tötete ein Ostling. ,,Nach rechts, nach Links, ein schwungvollen Dreh, und dann mitten ins Herz", murmelte Lengas weiter vor sich hin, und überraschte mit der überraschenden Drehung zwei Ostlinge, die sich den Elben nun, von unten angucken werden.

,,Lengas mir gehen die Pfeile aus, wir sind verloren".
,,Zieh doch deine Schwerter, wir müssen uns schnell vorkämpfen", und noch ehe Lengas den Satz vollenden konnte, kammen 5 Zwerge mit 10 Thalmenschen, sie waren wohl alle von Kampfrausch verfallen, und wollten nur noch die Ostlinge töten.

,,Daaaaaa siiind noch mehr, tötet sie, tötet sie alle", schrie einer der Zwerge. Mit Pfeil und Bogen kämpften sich die Menschen an mehrere Ostlinge vorbei, während die Zwerge, Wurfäxte, Wurfmesser und ihre Äxte hatten, um den Gegner zu vernichten. 

Lengas ging zu Henglir und flüsterte ihn ins Ohr:,, Das ist unsere Chance, wir können uns jetzt vorbei schleichen, sie halten die Stellung". Henglir bejahte, und so wichen sie die Kämpfe aus. ,,Von hinten, von hiiiiiinten kommen noch mehr Ostlinge", schrie mit gewaltiger Kraft ein Zwerg. ,,Noch mehr, mist, auch die müssen wir töten", fügte ein anderer Zwerg hinzu.

Lengas und Henglir kamen den Stall jetzt immer näher, und kurz bevor sie erreichten, dachten sie, sie hätten verloren. Drei Rhunsoldaten ritten aus dem Stall, direkt auf Lengas zu. Lengas packte die Schwerter weg, und sprang einen Pferd auf dem Rücken. Es war ein erbittender Kampf, und Lengas versuchte den Rhun Soldaten immer und immer wieder am Boden zu befördern, doch er war zu standhaft.

,,Stirbbbbb du kleiner Elbbbbbbb", zischte der Rhun Soldat hervor und fügte Lengas einen heftigen Stoß, mit seiner Schwertscheide zu.

Lengas fiel fast vom Pferd, und er musste sich mit aller Kraft am Zügel festhalten. Er schleif auf dem Boden, und seine Kraft, sie verließ ihn immer und immer mehr. Der junge Elb, zog mit alle Kraft sein Schwert, und dann vollzug er einen mächtigen Hieb in Richtung Bein des Pferdes. Das Pferd stürzte, und der Soldate wurde unter dem Pferd begraben, er war durch den Aufprall gestorben. Lengas musste sich erst einmal aufraffen.

,,Mist, ein Pferd ist tot, die Überlebenschance für uns ist gesunken", sagte Lengas und fügte hinzu:,, Ich muss schnell Henglir finden, nicht das er.....tot ist". Er raste in Richtung Stall, und konnte seinen Augen nicht träumen. Ein Rhun Soldat erstach Henglir als er am Boden lag. Die Vernunft von Lengas schaltete sich jetzt ganz aus. Er nahm seinen Bogen, und einen Pfeil, und rannte auf dem Rhun Soldat zu. Er sprang in Richtung desnRhun Soldaten, und Lengas stach mit seinem Pfeil das Auge aus. Danach verpasste er den Ostling einen tritt, und schoss vier mal Auf den Ostling, und sagte:,, So fühlt es sich an, wenn amn am Boden liegt".

Eine Welt war zusammen gebrochen. Die Aktion kostete nur noch mehrere Menschenleben, und retten konnte er keines. Wegen Khamul hat er einen seiner besten Freunde verloren, und ist selber im Kampfrausch verfallen. Langsam trat er zum Stall und trug Henglir auf seinem Rücken.

Er legte Henglir auf ein Pferd, setzte sich ebenfalls auf ein Pferd, und befreite die anderen Pferde. Lengas ritt, doch die anderen Pferde folgten nur Lengas. Lengas zog seinen Bogen und ein Pfeil nach den anderen zischte von seiner Sehne, und das obwohl er auf einem Pferd saß.

Er legte seinen Bogen wieder zurück in seine Halterung, zog seine beiden Schwerter, und ritt wieder einmal in Richtung Erebor, doch auf diesem Weg, erschlug er noch den einen oder anderen Ostling.


Lengas zurück zum Erebor
« Letzte Änderung: 17. Feb 2016, 11:53 von Fine »

Lars

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Auf dem Weg zum Erebor
« Antwort #9 am: 15. Mär 2010, 12:21 »
"Bleibt lieber hier, die schaffen wir auch so."
Mit diesen Worten hatte die Menschenfrau Agarwaen zurückgelassen, um anschließend mit dem anderen Menschen die Ostlinge am Seitentor anzugreifen.
Agarwaen war aufgrund ihrer Verletzungen nicht mehr in der Lage zu kämpfen, daher musste sie zusehen, wie die beiden Menschen die Ostlinge besiegten.
Sie fühlte sich schlecht, nicht nur aufgrund ihrer Verletzungen, sondern auch weil sie sich in eine Situation gebracht hatte, in der sie völlig hilflos war. Hilflos, angewiesen auf die Hilfe von Menschen.

Doch es gab dringenderes zu tun, sie würde später noch Zeit zum Nachdenken haben. Salia kehrte gerade aus einer Seitengasse zurück, offenbar hatte sie den fliehenden Ostling noch gestellt. Agarwaen wollte keine weitere Zeit verlieren und ging auf das kleine Seitentor zu, welches die Bezeichnung „Tor“ eigentlich nicht verdiente, viel mehr war es eine dicke Holztür, gesichert durch einen Riegel. Sie schob den Riegel zurück und gab der Tür einen Stoß, durch den sie knarrend aufschwang.
Die beiden Menschen und sie gingen hindurch und fanden sich außerhalb von Thal wieder, in einem kleinen Dickicht. Nicht weit zu ihrer Rechten hörte Agarwaen das Rauschen des Flusses, der durch Thal floss. Offenbar befanden sie sich direkt am dicht bewachsenen Flussufer.
Sie hatten es geschafft, nun würde man sie auf dem Weg zum Erebor kaum noch aufhalten können.

Nachdem einige Zeit schweigend in Richtung Erebor gegangen waren, begannen Agarwaens Verletzungen wieder stärker zu schmerzen.
Sie wandte sich zu ihren Begleitern um: „Ich muss meine Wunden auswaschen und neu verbinden, wir machen auf der kleinen Lichtung dort vorne eine Rast.“
Salia nickte nur stumm, sie hatte sich schon seit dem Verlassen Thals seltsam ruhig verhalten und kein Wort gesagt.

Während Salia und Rohnon auf der Richtung zurückblieben ging Agarwaen zum Flussufer.
Sie entfernte vorsichtig die Verbände um ihre rechte Hüfte und ihre linke Seite.
Der Schnitt an ihrer Hüfte blutete nicht mehr so stark, doch an den Rändern konnte sie Dreck erkennen. Sie würde ihn auswaschen müssen um eine Entzündung der Wunde zu verhindern.
Ihre ganze linke Seite ihres Brustkorbes war blau und lila geschwollen. Vorsichtig fühlte sie über die Schwellungen: Sie waren zwar sehr schmerzhaft, aber es schienen keine Rippen gebrochen zu sein.
Zum Glück waren die Verletzungen nicht sehr schwer, es würde nur ein paar Tage dauern bis sie wieder größtenteils verheilt waren.

Nachdem sie ihre Schnittwunde ausgewaschen und verbunden hatte und um ihre Prellungen einen kühlenden Verband gemacht hatte, kehrte Agarwaen auf die Lichtung zurück.
« Letzte Änderung: 11. Aug 2016, 14:01 von Fine »
[18:56:53]    [5.113.110.246 - anarion]
naja baaeemm ist kein jedi
[18:57:08]    [5.113.110.246 - anarion]
sondern eher so was wie ein megafon mit ohne ausschalter

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Re: Auf dem Weg zum Erebor
« Antwort #10 am: 5. Apr 2010, 23:40 »
In Gedanken versunken schaute Salia zurück auf das schmale Seitentor der Stadt und wartete schon beinahe auf herausströmende Gegnermassen, welche sofort in alle Richtungen ausschwärmen und geschickt die gesamte Umgebung zwischen Stadt und Berg bewachen würden, somit Salia und ihren Begleitern bis zu den geheimen Toren oder anderen zwergischen Verteidigungsgebilden nachsehen könnten und so alles wichtige für den Schlag gegen die gewaltige Festung zu erfahren, bevor sie mit schnellen Schüssen alle im Torbereich töten würden und mit Händen voller Wissen und blutroten Bögen, deren Abschüsse zehntausende Ostlinge wert wären, zu ihren Heerführern zurückkehren und zu ihrem letzten Schlag ausholen. Sie war sich sicher, irgendwo in der Stadt hatte der einzelne Ostling seine Kameraden erreicht, die diese Demütigung nicht hinnehmen würden und alles tun würden um diese Schmach auszulöschen und ihre Ehre wiederherzustellen. Sie wusste genug über dieses Volk...sie kannte seine Eigenheiten und wusste um dessen verdammtes Ehrgefühl und Stolz, das keine Niederlage ohne direkte Gegenschläge zuließ und doch zeigte sie im entscheidenden Moment Schwäche, einen Moment, der diese schmachvolle Niederlage der Wachgruppe im weiteren Schlachtgefüge vergessen ließe. Keiner wüsste von deren genauem Schicksal, sie wären nur Opfer gesichts- und namenloser Soldaten wie tausender ihrer Artgenossen. Keiner würde sich groß um sie kümmern - sie wären  lieblos in einem Gedächnisgedicht neben tausenden anderen Opfern erwähnt worden, in ein Massengrab geworfen und dann fern ihrer Heimat verrottet, keiner der Soldaten würde sich um das Schicksal einer weiteren Kleinstgruppe kümmern, doch nun? Eine gesamte Wachkopanie besiegt von einem einzelnen Soldaten und einer schlecht ausgerüsteten und nie professional ausgebildeten Frau, die einen ihrer Gegner klar besiegt hatte und ihn doch laufen ließ...besiegt und am Rand des Todes verschont, eine größere Schmach kann es für keinen Soldaten geben! Jeder Soldat, der nur etwas auf sich hält wird alles erdenkliche tun um sich zu rächen und alle Beweise dieser Schmach zu vernichten...und alle die davon wissen! Wer kann sich ausmalen, was für Lügengeschichten über Hinterhalt, Messerwerfer oder ähnliches verbreitet wurden, aus denen nur ein einzelner Kämpfer entkommen konnte, der sich nichts sehnlicher wünscht als seine gefallenen Kameraden zu rächen? Wer weiß wie viele Ostlinge dieser Geschichte glauben und sofort auf die Suche nach den Schuldigen gehen?

Salia fühlte sich schmutzig, nicht nur hatte sie sich und ihre Begleiter in Gefahr gebracht und ihren ganzen Rückzug aus Thal sabotiert, für den sie erneut riskierte in dem Berg gefangen zu sein und hilflos auf das Ende, den Gegenangriff oder den feindlichen Durchbruch zu warten und dem sie alles andere untergeordnet hatte, sie hatte auch einem Ostling das Leben geschenkt und damit ein Wesen erschaffen, welches undurchschaubar, jedoch mit Sicherheit gefährlich, aber auch mitleidserregend war. Sie konnte sich nicht erklären wieso sie dies überhaupt getan hatte, sie hasste den Osten und alle seine Bewohner, sie würde keinem einzelnen jemals aus Mitleid verschonen können, dessen war sie sich sicher, doch bei mehreren zehntausenden Ostlingen Mittelerdes konnte sie auch keinem einzelnen solch eine unehrenhafte Strafe auferlegen, ihr Hass galt primär dem Osten als ganzes, seine Bewohner waren mit ihrem Tod "schuldfrei" und das genügte ihr auch. Doch wieso sollte sie sonst zu so einer Tat fähig sein? Und was war diese Tat überhaupt? Gut oder Böse, Zeichen des puren Hasses oder ein tieferes, weniger düsteres Zeichen, welches die reine und totale negative Einstellung gegenüber den Ostlingen bekämpfte? Stärke oder Schwäche, ein Weg abseits des unteilbaren und überzeugten Hasses gegen die Ostlinge und dem Schmerz nach dem letzten Kampf oder der Beginn einer Angst vor dem letzten Schlag? Sie konnte es sich nicht erklären und verstand nicht, was dies bedeuten könnte.

Laut- und regungslos starrte sie weiter gedankenversunken auf das Tor und wartete, dass irgendetwas passieren würde, doch das Tor blieb wie sie es hinterlassen hatten und nicht ein Schatten war um die verlorene Stadt zu erkennen. Leise Schritte weckten Salia aus ihrem eindimensionalen Fokus - Agarwaen war vom Fluss zurückgekehrt. Ohne zu zögern drehte Salia sich um und ging geradewegs auf den Erebor zu um den Weg schnellstmöglich hinter sich zu bringen. Als sie den soliden Felsbau direkt vor sich hatten konnten sie das massive Torwerk schon fast erahnen, sie mussten nur noch an dem Gestein des Berges entlang gehen und sie wären dort. Sie hätten es trotz aller Widrigkeiten - Häuser- und Gassenkämpfen, Agarwaens Verletzung, dem verschonten Ostling, der feindlichen Überzahl und anderen Schwierigkeiten wie untern anderem den Katapultbeschuss, den Einsturz des Hauses, dem Fehlen von Bogenschützen und schlecht bewachter engen Gassen und Ausgängen, geschafft den Berg zu erreichen, wo es Wasser, Ruhe und zumindest vorübergehende Sicherheit und damit Zeit gab - genau das, was erschöpfte Kämpfer nach kürzeren Kämpfen und anstrengender Flucht brauchen um wieder zu alter Kraft und in Salias Fall auch zu sich selbst zu finden.
Und schließlich standen sie vor ihm: Dem gewaltigen Tor zum Erebor. Es war wahrhaft gigantisch und schien auf den ersten Blick ein einzelner massiver Steinblock zu sein, der kunstvoll in den Berg geschlagen wurde...das Tor war, so schien es Salia, der Berg selbst. Ehrfürchtig blickte sie zu dem oberen Ende des Tores, von ihrer Position war es nur zu erahnen, die steinernden Reihen reihten sich Stück für Stück nach oben ohne das Ende erwarten zu lassen, lediglich die Schatten der umliegenden Felswände ließen es ungefähr erraten. Beim letzten Gefecht hatte sie diese Stelle schnell durchrannt ohne etwas erkennen zu können, hätte sie dieses Bollwerk damals schon sehen können hätte sie nicht das Gefühl ständiger Gefahr des feindlichen Einmarsches verspürt und hätte sich wahrscheinlich ausgeruht und auf den Gegenschlag vorbereitet...

Ausgeruht und vorbereitet...wären wir dies gewesen hätte Liviana möglicherweise überlebt...
Ein schmerzhafter Stich durchfuhr Salia, eine solch massive Verteidigung ohne erkennbare Schwachstelle ließ ihre damalige Wachsamkeit absolut unnötig und lächerlich dastehen, hätte sie sich nur auf die Zwerge gehört, die die ganze Zeit von den "undurchdringbaren Mauern" geredet haben, dann würde ihre Schwester möglicherweise noch leben...überhaupt, die Zeit im Berg hatte sie nur ausgehalten, weil sie sich nicht allein fühlte und Liviana neben sich hatte, der Gedanke jetzt alleine diese Zeit durchstehen zu müssen erfüllte ihr Herz mit Angst, sie wusste nicht wie sie dies mit warten aushalten könnte und sich erholen und zur Ruhe kommen? Mit all den Gednken, die ihr durch den Kopf schwirrten war sie über jede Sekunde Beschäftigung froh, schon das Warten vor dem Tor ließ ihren Kopf beinahe explodieren. Doch es gab kein zurück mehr, hinter ihr warteten tausende Ostlinge und vor sich war nur noch der Berg und zu den Seiten waren entweder der Osten selbst oder zerstörte Überreste vergangener Eroberungen. Der Erebor war der einzige Weg, den sie gehen konnte!
"Und? Wie machen wir die Zwerge auf uns aufmerksam", fragte Rohnon inmitten Salias Gedanken. Erneut aus ihrer Starre geweckt murmelte sie niedergeschlagen: "Gar nicht, die Zwerge haben uns schon lange kommen sehen."


Salia, Rohnon und Agarwaen zum Tor des Erebors
« Letzte Änderung: 17. Aug 2016, 08:43 von Fine »
RPG: Aiwyn: [1/2] Start  
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