Aber es wird doch grade im Video erwähnt das die Pfeile immer noch durch ein Kettenhemd und Gambeson durchgehen und ebenso dass Schießen aus unmittelbarer Nähe auch kein Problem bietet.
Es kommt extrem auf die Qualität von Kettenhemden an. Unvernietete Kettenhemden schützen gar nicht gegen Pfeile, verniete Kettenhemden mit Gambeson können aber durchaus dem Pfeil eines Langbogens standhalten. Ich glaube daher kaum, dass sie hier ein vernietets Kettenhemd benutzt haben, zumindest ist es auf dem video schwer zu erkennen.
Ob dies auch für eine panzerbrechende Spitze gilt, weiß ich jedoch nicht.
Allerdings scheinen die Ziele nicht besonders dick und solide zu sein, und der Pfeil bleibt trotzdem nur zu Hälfte drin stecken.
Was ich allerdings nicht so sehe ist, dass erst mit dem Aufkommen von Schusswaffen, die von ihm dargestellte Schusstechnik mit dem Bogen vergessen wurde.
Vorallem ist das viel zu ungenau.
In Japan, wo man mit dem Yumi schoss, wurden erst im 19. Jahhundert umfänglich moderne Feuerwaffen eingeführt.
Ich kann mich auch nicht entsinnen jemals irgendwo gelesen zu haben, dass man dort mit dem Yumi (der auch dafür viel zu unhandlich sein dürfte) herumgehopst ist. Die Schusstechniken waren völlig andere, welche sich vorallem durch eine fast rituelle Herangehensweise auszeichnete.
In Europa wurde der Bogen traditionell eh völlig anders eingesetzt. Wozu sollte das Schießen aus dem Lauf bitte auf dem Schlachtfeld gut sein, wo sich 2 Ritterheere gegenüberstehen ?
Die Schusstechniken, wenn sie denn angewendet wurden, waren offenbar nicht effektiv genug. Vorallem dann, wenn es sich eben um leichte Bögen und Pfeile handelt.
Die Reiterheere der Araber und Ungarn hatten beide sehr gute berittene Bogenschützen.
Allerdings erlitten beide eine vernichtende Niederlage gegen Heere aus Panzerreitern
in der Schlacht von Tours und Poitiers und auf dem Lechfeld.
Schon da dürfte das Bogenkunstschießen militärisch durch gewesen sein.