Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Rohan

Aldburg - In der Stadt

(1/17) > >>

Thorondor the Eagle:
Brianna und Elea von den Ruinen von Edoras


Die Unsicherheit quälte Elea auf dem endlosen Weg durch die Mark. Immer wieder dachte sie an jene „Begegnung“ zurück, die ihr in Edoras widerfuhr.

Spielt mir mein Verstand einen Streich? Ich sah nur verschwommen, aber trotzdem wusste ich vor wem ich stand. Diese braune Woge an gewelltem Haar hätte ich unter tausenden erkannt. Es war Haldar, es war mein Mann. Ist dies nun das Zeichen, dass ich ihn nie mehr sehen werde, dass er fort ist? War dies der Abschied den ich mir im Traum nicht vorstellen mochte?

„Seht“, holte sie Brianna auf den Boden der Tatsachen zurück und Elea folgte ihrem Fingerzeig. Weit in der Ferne, im Glanze des goldenen Sonnenscheins und bedeckt vom Weiß des Schnees erhob sich Aldburg. Die braunen Holzbauten wirkten wie ein gerodeter Wald gehüllt in die bittere Kälte des Winters. Trauer hing über der Stadt, aber auch Mut und Geborgenheit.

„Endlich sind wir da“, erwiderte Elea ruhig, obwohl der Schrei ihrer inneren Stimme alles übertönten wollte.
„Machen wir Halt oder marschieren wir sogleich weiter und ruhen uns dort aus?“
Elea antwortete nicht, sie ging einfach weiter. Brianna bemerkte schon seit Tagen, dass etwas an ihr nagte. Vielleicht die Frage, ob die Entscheidung richtig war hierher zu kommen. Doch dem war nicht so.

Bevor die Stadtmauer noch in greifbare Nähe rückte, wurden sie von einer Schar berittener Späher aufgegriffen: „Ihr beide! Halt!“ befahl ihr Anführer. Abrupt stoppten sie, so als ob sie vor Angst erstarrten.
„Zwei Frauen alleine unterwegs. Was macht ihr hier in der Ostfold?“
„Wir sind auf der Reise“, antwortete Elea barsch.
„Und wohin soll diese gehen?“, bohrte er erzürnt nach.
„Das Ziel unserer Reise ist nicht von Belangen für euch und eure Männer. Wir erbitten nur Einlass in die Stadt. Wir wollen uns ausruhen.“
„Achja, warum sollten wir euch hinein lassen. Vor keinem Mittel schreckt unser Feind zurück, selbst zwei solch harmlose Frauen wie ihr könntet für ihn spionieren.“
„Dann seid ihr aber töricht... wenn ihr uns für harmlos haltet“, rief Brianna hervor und legte die Hand auf den Griff ihres Schwertes.
„Shhht“, wies sie Elea in die Schranken und wandte sich zu den Reitern „Ich bin eine der Dúnedain und dies ist Brianna aus Thal. Aus dem Norden kommen wir, von Bruchtal genauer gesagt und ich bitte euch uns für ein-zwei Tage Schutz zu bieten. Danach werden wir unsere Reise fortsetzten. Wie zwei Mäuse werden wir sein, still und leise und ohne das ihr es bemerkt sind wir wieder weg.“
„Wie ist euer Name?“
Misstrauisch schaute sie zum Marschall: „Elea nennt man mich.“
„Dúnedain“, überlegte er und betrachtete sie dabei genau, „Dann seid ihr aus dem Gefolge Aragorns?“
Die Frau zuckte zusammen, als sie den Namen hörte: „Ja, ich kannte ihn. Er war ein guter Freund.“
„Für ein paar Tage könnt ihr bleiben, Betten und Mahlzeiten können wir euch bieten. Aragorns Freunde sind auch die unsrigen. Sitzt auf, wir reiten euch in die Stadt.
Sie taten wie ihnen gesagt. Es tat gut einmal von einem Tier getragen zu werden und nicht selbst laufen zu müssen.

Thorondor the Eagle:
Aldburg war einst eine schöne Stadt gewesen. Das alte, dunkle Holz war mit goldenen Linien unterlegt, das Stroh auf den Dächern gelb wie die Sonne, doch in jener Zeit war es ein Flüchtlingslager. An den Straßenrändern waren Tücher gepannt, unter deren Schutz Menschen schliefen. Überall brannten kleine Feuer um sich der klirrenden Kälte zu entziehen. Der Anblick war unschön, aber es war die Realität.
„Aldburg ist die letzte Zufluchtstätte die uns geblieben ist. Die anderen Dörfer sind den Orks zum Opfer gefallen und nur noch spärlich bewohnt und aus Helms Klamm... nunja, Späher sind bis heute noch keine zurück gekehrt. Jeder Rohirrim der noch Kraft genug hat um zu laufen, kommt hierher, jeder“, erklärte ihr der Mann im Sattel. Er stoppte das langsam trabende Pferd vor einem kleinen, unscheinbaren Gasthof. Er stieg ab und verschwand in der Tür. Elea musterte das Schild über der Straße. „Gasthof zur alten Straße“. Es wippte sachte im beißenden Wind.
„Ihr könnt hier bleiben, für ein zwei Nächte. Meine Frau gibt euch zu essen und ein kleines Bett.“
„Habt dank dafür“, antwortete die Frau nur und verschwand von der Straße. „Guten Tag!“, wurden die beiden Reisenden von einer freundlichen Stimme begrüßt. Die Taverne war voll von Menschen, sie lagen teilweise auf den Bänken, manche aßen einen Eintopf und manche saßen einfach nur da. Eleas Blick schweifte nur flüchtig über die Menschenmenge, ehe sie sich mit Brianna zur Theke stellte. Trübsal und Trauer hing in der Luft und kein Funken von Besserung war in Sicht.
Die Wirtin fasste zwei große Bierkrüge und gab sie den Frauen. Angeekelt über das scheußliche Getränk warfen sie einen Blick zurück: „Keine Angst, es ist nur Wasser. Etwas anderes habe ich nicht mehr und es hilft auch gegen den Durst.“
„Danke“, sagten die beiden, während sie skeptisch die Krüge musterten. Elea nahm einen großen Schluck und beobachtete die Wirtin wie sie sich gestresst und doch elegant durch die engen Reihen zwischen den Tischen hindurchschlängelte.

„Und fühlt ihr euch nun sicherer?“, fragte Brianna.
„Ja. Obwohl hier nur Fremde sitzen, weiß ich, dass sie uns nichts anhaben wollen. Sie wollen nur ihre Ruhe, genau wie wir.“
„Und wie lange werden wir hier bleiben?“
„Ein, zwei Tage sagte der Reiter, länger werden sie uns nicht verköstigen können. Ich will auch nur eine ruhige Nacht verbringen, ohne die ständige Angst entdeckt zu werden. Der Weg nach Minas Tirith ist...“
Als Elea mit Brianna sprach, erblickte sie in ihrem Augenwinkel etwas, dass ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Mann von großer Statur und mit braunem, wuschligem Haar. Er trug einen Lederwamst... einen den Elea ganz genau kannte.
„Haldar“ schrie ihr Innerstes doch über ihre Lippen kam nur ein leises Flüstern. Sie sprang von ihrem Stuhl und zwängte sich durch die Menge. Der Mann ging durch die Hintertür, ohne Elea auch nur einen Blick zu zuwerfen, denn sie hatte ja nicht auf sich aufmerksam gemacht.
Ihr Herz raste gerade zu, als ihre flache Hand gegen das raue, kratzige Holz der Tür presste. Die Sonne blendete sie im ersten Moment, doch dann erkannte sie die Gasse. Menschen tummelten sich in ihr. Sie belagerten die freien Stellen des Weges.
Eleas Blick zuckte von einem Gesicht zum nächsten, doch er war nicht da.
„Elea?!“, hörte sie eine Stimme aus dem Hintergrund. „Was macht ihr denn? Ihr habt mich erschreckt“, brüllte Brianna durch das Gequengel der Rohirrim.

Thorondor the Eagle:
„Ich dachte... Ich dachte, ich hätte...“, Elea konnte nichts sagen. In ihrem Kopf spielten sich duzende Szenarien gleichzeitig ab, sie war verwirrt. Hatte ihr Verstand ihr wieder einen Streich gespielt? War sie nicht Herrin über ihre eigenen Gedanken? „Lass uns rein gehen“, rutschten ihr die enttäuschenden Worte aus dem Mund.
„Was war los?“, fragte Brianna nochmals. Elea winkte mit ihrer Hand ab und ging zurück auf ihren Platz an der Theke.
Ihre Gefühle überschlugen sich förmlich, die Hochs und die Tiefs, alle zur selben Zeit. „Er ist einer unserer Späher“, hörte sie die raue Stimme der Wirtin und lies sie sogleich aufmerksam werden „Beim Namen kenne ich in nicht und er ist auch keiner der Rohirrim. Ich weiß nur, dass er alle paar Wochen hier auftaucht, seinen Teller leer isst und dann wieder verschwindet.“
„Und wie lange dauert es bis er wieder kommt?“
„Das kann ich euch nicht sagen. Manchmal ein Monat, manchmal nicht einmal einen Tag. Er ist ein schleichender grauer Schatten.“

Ich bin also nicht verrückt. Ich hab ihn gesehen, es konnte nur Haldar sein, die Haare, seine Kleidung. Ich rieche seinen Duft, der wie ein federleichtes Band in der Zugluft weht... Aber warum hat er sich nie gemeldet, wenn er die ganze Zeit am Leben war? Eine Botschaft, ein Brief... irgendetwas?

„Meine Damen!“, ertönte eine kräftige Stimme von der Türe „Jemand wünscht euch zu sehen, im Ratshaus.“
Erstaunt sahen sie den Späher, der sie in die Stadt gebracht hatte, an. Mit einer Hand hielt er die Türe weit geöffnet und lies so das kräftige Sonnenlicht in die dunkle Stube. Sie folgen ihm ohne seine Anweisung auch nur zu hinterfragen.

„Seid gegrüßt“, empfing sie ein die Herrin der Halle. Ihr Haar war silbrigblond und ihr Teint so weißt wie das Licht der Sterne. So schön sie auch war, die Wunden der Vergangenheit hatten an ihr gezehrt und ihren Abdruck hinterlassen. Elea erkannte die Schlachten, die sie hinter sich gelassen hatte, in denen sie den Sieg davontrug, merklich für einen sehr hohen Preis. Die beiden Reisenden verneigten sich vor ihr: „Ich bin Eowyn, Eomunds Tochter. Ich habe gehört, ihr seid Freunde von Aragorn dem Dunedain.“
„Ja, ich bin Elea und dies ist Brianna. Sie kannte ihn nicht, aber ich bürge mit meinem Wort für ihr gutes Herz.“
„Daran habe ich nicht gezweifelt“, antwortete Eowyn, mit einem sanften Ton in der Stimme.“
„Woher kanntet ihr ihn?“
„Ich hatte die Ehre in zwei großen Schlachten mit ihm zu kämpfen. Er gab meinem Volk stets den Mut und die Hoffnung weiter zu kämpfen. Ihm haben wir zu verdanken, dass es Rohan noch gibt. Ich bin ihm zu großem Dank verpflichtet.“
„Großmütig war sein Herz stets. Trotz seiner Abstammung war er immer bereit jenen zu helfen, die Hilfe benötigten und waren sie noch so unbedeutend. Aragorn ist mein Vetter.“

Eowyn erhob sich von ihrem Stuhl und ging zu Elea: „Es tut mir Leid was passiert ist. Dass er...“
„in Gefangenschaft geriet?“ vollendete sie den Satz „Ich denke ihr tragt keine Schuld daran. Jener der dafür verantwortlich ist sitzt eingepfercht hinter seinen Schwarzen Mauern und versteckt sich vor seiner wohlverdienten Strafe.“
Beide schwiegen für ein paar Minuten, doch dann schoss Elea wieder die Begegnung durch den Kopf: „Kanntet ihr all jene, die mit Aragorn nach Dunharg kamen? Sie waren bekannt unter dem Namen †šgraue Schar†™?“
Eowyn überlegte: „Ja, ich habe sie gesehen kurz bevor wir in die Schlacht ritten. Zwei Elben waren unter ihnen und einige Waldläufer.“
„Ja! Ja!“, jubelte Elea beinahe „Sind welche zurückgekehrt? Befinden sich manche von ihnen in Aldburg oder waren sie in Edoras?“
„Ihr stellt mir Fragen, auf die ich euch keine Antwort geben kann. Wenige sind aus Gondor zurückgekommen, doch kann ich euch nicht sagen, wer sich hier in Aldburg befindet und wer nicht. Es sind zu viele Menschen um sie alle im Überblick zu behalten.“

Erelievas Hoffnung war wieder getrübt, aber nach wie vor nicht verloren. Die letzten Ereignisse haben ihr so viel Mut verliehen, so viel Kraft um weiter zu suchen.

„Habt ihr eine Unterkunft?“, fragte Eowyn.
„Danke, euer Freund hier hat uns schon gut versorgt“, sagte nun Brianna, da Elea mit ihren Gedanken abgeschweift war.
„Ich bitte euch mir heute am Abend vom Norden zu berichten, bei einem Mahl“, forderte sie die Herrin auf.
Elea und Brianna verneigten sich abschließend von ihr.

Thorondor the Eagle:
Lange schon bekamen die beiden Frauen nichts Anständiges zu essen. Sie verzehrten die guten Speisen an der Tafel Eowyns. Es war ein herrlicher Abend mit der Herrin Rohans und ihren Gefährten, obwohl die Themen am Tisch mehr als besorgniserregend waren. Sie sprachen lange über Minas Tirith, einen Schatten der über die Stadt wachte und mit eiserner Faust unterdrückte. Ewoyn erzählte von den mutigen Spähern, die Tag für Tag ihr Leben riskierten um mehr über den Feind zu erfahren und je mehr Botschaften nach Aldburg gelangen umso geringer war die Chance einen Sieg davon zu tragen, aber man merkte den Rohirrim an, das dies egal war. Es gab nicht mehr viel wofür es sich zu kämpfen lohnte, aber um zu leben war Grund genug.

„Ich hoffe unsere Freunde aus dem Norden werden uns zur Seite stehen, wenn die Zeit kommt“, sagte Eowyn.
„Das werden sie. Die Elben sind weise und erfahren, sie werden wissen, was zu tun ist in den Stunden eurer größten Not und mein Volk wird sich ihnen anschließen. Darauf müssen wir vertrauen.“
„Ich hoffe ihr behaltet Recht, Elea!“ schloss Eowyn ab „Ich danke euch für euer kommen, es war ein herausragender Abend in diesen dunklen Tagen. Es war mir eine Ehre mit einer der Dunedain an einem Tisch zu sitzen und auch mit euch Brianna aus Thal.“
„Wir haben zu danken, für diese guten Speisen und für euer großmütiges Herz“, antwortete Erelieva und die beiden verneigten sich vor der zukünftigen Königin Rohans.

Sie verließen die große Halle von Aldburg und machten sich auf den Weg zur Schenke in der sie übernachten wollten.
Plötzlich blieb Elea stehen. Sie war erstarrt und ihr Blick verharrte auf einer Mauerkante. Im dunkel der Nacht erblickte sie einen Menschen. Er saß am Boden und lehnte an der Hauskante. Sein Kopf war zwischen die Knie geklemmt und er schaute auf den Boden.
„Was ist denn los?“, fragte Brianna und folgte den Blicken Eleas.
„Ich habe noch etwas zu erledigen Brianna. Geht bitte.“
Im Schatten der lodernden Fackeln verschwand die Frau aus Thal in Richtung Gasthaus.

Elea näherte sich dem Mann. Ihre Hände zitterten und ihr Herz schlug so stark, dass sie es noch in ihren Zehenspitzen pulsieren fühlte. Je näher sie ihrem Ziel kam umso heftiger waren ihre Gefühlsausbrüche. Einzelne Tränen ergossen sich über ihr kühles Gesicht, ein zartes Rot lag auf ihren Wangen und die Angst vor einer neuerlichen Enttäuschung trieben ihr kleine, glänzende Schweißperlen auf die Stirn. Sie beugte sich über den Kopf des Mannes und näherte sich mit der Hand dem dichten, braunen Haar. Einen Moment zögerte sie, doch dann strich sie durch und fühlte die hundert feinen Härchen zwischen den Fingern.
Erschrocken blickte der Mann auf und sah in die gütigen grau schimmernden Augen. Die Überraschung war ihm wie mit einem Stempel auf das Gesicht gedrückt. Er brachte kein einziges Wort heraus.
„Haldar! Haldar, endlich... endlich habe ich dich wieder“, stotterte die Frau.
Wortlos stand der Mann auf und schloss sie fest in ihre Arme: „Oh, meine geliebte Elea.“
Die Tränen sprudelten aus Eleas Augen - Tränen des Glücks. Sie schmiegte sich an den starken, wärmenden Körper ihres Mannes und wollte ihn gar nicht mehr los lassen, schluchzend sagte sie: „Ich hab dich so vermisst.“ Der Augenblick schien ewig zu währen, wie der Sonnenuntergang an den Ufern des Abendrotsees.

Thorondor the Eagle:
Schleichend durch die Stadt fanden sich die beiden in einer Scheune wieder. Der herbe Geruch von frischem Heu lag in der Luft.
Gut ein Duzend Heimatloser teilte sich den Raum mit ihnen, doch Elea war dies egal. Für diesen Augenblick, den sie sich so lange ersehnt hatte, waren sie alleine. Haldar setzte sich in einen Haufen getrocknetem Gras und deutete ihr es gleich zu tun.
„Wo warst du nur so lange Haldar?“, fragte die Frau.
Der Mann sah sie an. Mit der rechten strich er ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht und fühlte mit seinen Fingern ihre weiche Haut. „Ich...“ setzte er einen Satz an „ich wollte auf schnellstem Wege zu euch zurück, glaube mir. Nach meiner Zeit in den Heilhäusern von Minas Tirith brach ich auf und zog wieder in den Norden, doch eine Schuld lastete auf mir, ein Drang den ich nicht ignorieren konnte. Aragorn ist mein ältester Freund, seit wir Kinder waren ließen wir uns nie im Stich. Und nun, in einer solchen Situation sollte ich?“

Die Frage schwirrte in dem luftleeren Raum zwischen den beiden Liebenden. Er wollte keine Antwort darauf sondern nur Bestätigung, die er aber nicht erhielt.
„Tag für Tag ritt ich an die Grenzen Mordors immer auf der Suche nach einem Anhaltpunkt seines Aufenthaltes, einem Zeichen seines Überlebens. Ich weiß, dass er noch dort ist hinter den schwarzen Toren Mordors. Ich weiß, dass ich ihn nicht aufgeben werde, nein ich will ihn retten. Etwas anderes hat unser König nicht verdient!“
„Oh Haldar!“, die Tränen befeuchteten wieder ihre Augenwinkel „Du bist ein Held, das warst du schon immer. Für unser Volk, für unsere Verbündete, für unsere Freunde aber vor allem für mich. Du warst für mich gestorben, ich habe Tage durchlebt, die dunkler waren als die Gedanken von Sauron selbst, ich habe Tränen vergossen, Nacht für Nacht alleine in unserem Bett... Keine Nachricht ist gekommen, kein Zeichen von Leben.“
„Wir sind hier im Krieg Elea. Nachrichten konnte ich keine versenden, bis vor wenigen Wochen war diese Stadt eine Feste des Feindes. Ich habe an dich gedacht, jede Minute meines Seins; in dem Augenblick als ich verwundet am Schlachtfeld lag, unbeweglich und von Schmerz erfüllt... An sternenklaren Nächten blickte ich in den Himmel und sah Helluin mit dir an seiner Seite und selbst wenn die Sterne verhüllt waren, meine Gedanken waren stets bei euch.“
„Das reichte aber nicht, nicht im Geringsten“, sie drehte den Rücken zu ihrem Mann und starrte gebannt auf das goldgelbe Stroh. Sie spürte den kalten Luftzug zwischen ihren Körpern und rollte sich zusammen. Die warme Hand von Haldar berührte sie sanft an der Schulter, strich langsam über ihren Arm und hielt in ihrer Hüfte. Sie spürte, wie sich sein Körper an den ihren schmiegte: „Jetzt bin ich ja da, ich bin am Leben und bei dir. Was passiert ist, tut mir Leid. Elea, ich bin froh, dass du hier bist und... ich liebe dich.“
Sie spürte den warmen Hauch seines Atems im Nacken. Seine Hand drückte ihren Körper leicht gegen den seinen. Elea war stur, doch in ihrem Innersten hatte sie ihm schon verziehen. Neben ihrem Mann fiel sie in einen tiefen Schlaf.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln