Thanderin konnte sehen wie Wogrins Kopf langsam rot anlief. Sein Gesicht blies sich förmlich auf und seine Augen wurden immer weiter herausgedrückt, am Schluss sah es fast so aus, als würden seine Augen herausspringen. Thanderin deckte seine Wunde wieder zu und bückte sich leicht damit Wogrins Blick in die Augen Thanderins gehen würde. „Wogrin... Wogrin....“, immer wieder konnte er leise in seinem Kopf Wogrin hören, es war Thanderins Stimme, die er nur gedämpft wahrnehmen konnte. Zu sich selbst sagte er in seinem Kopf: „Wogrin, mach jetzt ja nichts falsches. Du bist wütend... beruhige dich... mach ja nichts Falsches.“, doch wie er fertig gedacht hatte, tat er genau das was er nicht machen wollte.
Wogrin drehte sich um und ging mit großen, stampfenden Schritten wieder an den Elbenhäusern vorbei in Richtung von Thranduils Sitz. Während er an den Häusern vorbei ging zog er seine Keule und nahm sie in beide Hände. Als die Elben, die vor der Treppe zu Thranduils Thron als Wächter standen Wogrin mit ihren Lanzen entgegen kamen, ignorierte dieser sie einfach und wollte einfach die Treppe hinauf gehen. Doch zwei Elben drückten jeweils mit einer Schulter, gegen jeweils eine Schulter von Wogrin. Sie konnten den mächtigen Zwerg fast nicht einmal zu zweit von dem Thron fern halten. Schritt für Schritt drückte der Zwerg sich mit den beiden Elben die Treppe hinauf. Als diese jedoch dann Verstärkung riefen um den Zwerg zurück zu halten, brachten sie ihn endlich zu stehen. Zwei weitere Elben griffen dem Zwerg unter die Achseln und zogen ihn nach hinten. Noch zwei andere drückten mit ihren Händen gegen den Brustkorb Wogrins. Und dann blieb er endlich stehen, mitten auf der Treppe, kurz vor Thranduil.
„Thranduil! Du Verräter, du und dein Volk!“, Wogrins Worte hallten in der gesamten Stadt wieder, es kam einem fast so vor als würde der Boden beben, so mächtig und so klar waren seine Worte. „Ihr Elben! Ihr wolltet meinen Freund töten! Und dann... dann erwartet IHR das ICH euch in der Schlacht um Lorien zur Seite stehe!“, Thranduil saß auf seinem Thron und blickte interessiert zu Wogrin. Es sah fast so aus, als würde Thranduil überlegen was er Wogrin antworten solle, während der Elb überlegte fuhr Wogrin fort. „Ich werde dich eigenhändig töten! Dich und dein Volk!“, Wogrin drückte die rechte Hälfte seines Körpers mit einem gewaltigen Kampfschrei nach vorne, er zog die Elben hinter sich her, nun konnte man erkennen was für eine Macht dieser alte Zwerg besaß.
Thranduil erhob sich nun langsam von seinem Thron und zeigte mit seinen Händen und mit ein paar Worten seinen Elben, dass sie Wogrin loslassen sollten. Die Elben konnten zuerst nicht Glauben was sie hörten, der Zwerg der bereit war einen mächtigen Elbenherren zu töten sollen sie einfach loslassen und auf ihren „König“ loslassen? Doch sie wollten auch den Befehl von ihm nicht verweigern, deshalb ließ einer nach dem anderen von Wogrin ab. Wogrin blickte jeden Elb einzeln, mit einem von Hass erfüllten Blick an und wartete ab bis kein einziger Elb mehr in seiner Nähe war. „Nun werter Zwerg, lasst mich euch Fr...“, noch bevor Thranduil seinen Satz beenden konnte stürmte Wogrin mit einem erneuten Kampfschrei auf ihn zu und hatte schon zum Schlag ausgeholt. Thranduil stand mit einer außergewöhnlichen Ruhe da und hatte ein leichtes Grinsen im Gesicht. Als Wogrin zuschlug, erschraken alle Elben. Man konnte in der riesigen Menge, die sich nun schon am Ende der Treppe versammelt hatte ein „Ah!“, hören. Doch was man auf den ersten Blick nicht erkennen konnte, Wogrin hatte nur einen knappen Zentimeter vor Thranduils Kopf seinen Schlag gestoppt. Nun ließ der Zwerg seine linke Hand vom Griff seiner Keule ab und hielt sie weiterhin nur mit der rechten Hand, ganz knapp am Kopf des Elben.
„Nun sagt mir einen guten Grund euch nicht zu töten.“, Wogrin erwartete eine sehr gute Ausrede, warum die Elben seinen Freund Thanderin angegriffen hatten. Schließlich begann Thranduil auch zu sprechen: „Ich kann euch versichern, ich habe nie einen Elben in Lorien angeschaffen euren Freund zu töten. Denkt ein wenig nach werter Zwerg, hätte ich euch und euren Freund töten wollen, hätte ich euch dann bis nach Lorien kommen lassen?“, Wogrin ließ seine Keule kurz ein Stück senken, doch gleich darauf spannte er seinen gesamten Arm wieder an und hielt die Keule noch ein Stückchen näher an den Kopf Thranduils als zuvor: „Weil ihr die Nachricht von Elrond hören wolltet!“, platzte förmlich aus Wogrin heraus. „Wenn mein Volk euch verraten hat, warum sollte Elrond euch hier her geschickt haben, ihr wisst unser Volk ist edel, wir töten niemanden hinterlistig. Und ihr müsst euch auch im Klaren sein, dass ich euer Freund bin, ich habe euch gebeten an meiner Seite zu kämpfen, wenn es sein muss an meiner Seite zu sterben, denn wir ziehen ALLE gemeinsam in die Schlacht. Ich würde es NIEMALS riskieren das eines der wenigen starken Völker die noch in Mittelerde verblieben sind sich gegen uns wendet. Denn wenn das passieren würde, wäre der Untergang Mittelerdes sicher. Und außerdem, ich habe von der Kunde die ihr mir mitgeteilt habt bereits gewusst.“, Wogrin ließ seine Keule dieses Mal sinken und zwar ganz zu Boden. Anschließend befestigte Wogrin seine Keule wieder an seiner Hüfte. Sein Kopf bekam langsam wieder eine normale Farbe und als er anfing zu sprechen, konnte man erkennen dass seine Stimme auch wieder normal war und er nicht mehr so brüllte wie zuvor: „Ihr habt recht, ich habe viel über euch Elben gelernt, ich kann das nicht alles jetzt, nur wegen einer Attacke auf einen guten Freund von mir, über den Haufen werfen. Ich kenne die Elben zu gut um euch wirklich zutrauen zu können, dass ihr jemanden beauftragt hättet meinen Freund zu töten. Doch sagt mir wer wäre noch fähig gewesen, einen Elben auf meinen Freund anzusetzen und warum sollte er es tun.“, als Thranduil antworten wollte hörte man plötzlich nur ein kleines Stück hinter der angesammelten Menge von Elben jemanden rufen, Wogrin konnte es sofort erkennen, es war Thanderin.