Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien

Westgrenze Lóriens

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The Chaosnight:
Aiwyn, Maethor, Bogan, Garwair und Barlae von den Pfaden des Düsterwalds


Als sie die Bäume aus der Ferne sahen, blieben Bogan und Garwair, die etwas vor den anderen gegangen waren wie angewurzelt stehen.
„Das ist ja...wunderschön“, hörte Aiwyn sie staunen. Sie selbst war jedoch nicht sonderlich von dem Anblick angetan.
Ganz toll, fast so wie der erste Eindruck, den ich von dem Elben hatte. So wie er für mich wie ein verwöhnter Menschenprinz aussah, sieht das aus der Ferne wie die Reiche in den Kindergeschichten aus. Hoffentlich ist mein erster Eindruck erneut falsch, denn das wäre zu viel für mich

„Was denkst du zu Lorien“, fragte sie Barlae.
Sie zögerte kurz und sagte schließlich: „Ich weiß nicht recht, die Bäume sehen für meinen Geschmack recht unecht aus, es wirkt ganz wie das Hexenreich, was die Flüchtlinge aus Rohan beschrieben hatten. Ich hoffe nur, dass im Wald nicht diese Hexe wohnt, von der sie immer erzählten.“
Hexe, Hexenreich? Wie gut, dass wir unser Reiseziel so gut kannten, bevor wir losgingen. Ich hoffe doch, dass auch dies Gerüchte bleiben.

„Soll das Lorien, die ach so Gerüchte umwobene Festung der Elben, eine der sichersten Orte Mittelerdes und elbische Hochburg sein? Sieht es nur so aus oder ist es nichts als ein goldener Wald“, fragte sie Maethor, ihre Hoffnung, bei dieser Lage doch lieber eine Elbenhexe im Reich zu haben, verschwieg sie.

Lord of Mordor:
Maethor musste bei ihren Worten unwillkürlich grinsen.

"Eine Hochburg muss nicht immer durch Mauern geschützt sein, Mädchen", erwiderte er. "Und ja, es ist tatsächlich nichts weiter als ein goldener Wald, zumindest für euch. In seinem Herzen befindet sich Caras Galadhon, die Stadt in den Bäumen, doch sie darf nur von Elben betreten werden."

Damit setzte er sich wieder in Bewegung.

"Dennoch ist der Ort so sicher, wie nach Annatars erneuter Machtergreifung noch ein Ort sein kann. Schließlich wird er von der Magie der Herrin Galadriel geschützt... und auch von elbischen Grenzwachen. Ihr solltet euch schonmal überlegen, was ihr denen erzählen wollt."

The Chaosnight:
Nachdem sie nach weniger Zeit den Wald betreten hatten, kamen ihnen schon sofort drei stattliche Elben entgegen, die allesamt ein Schwert an ihrer Seite hatten, das sie jedoch noch nicht gezogen hatten.
Der eine sprach, als er vor der Gruppe stand: „Noch nie kam ein Ostling nach Lorien und nach der neueren Entwicklung sehen wir auch keinen Grund, dies jetzt zu ändern. Wärt ihr nicht in Begleitung Maethors, der uns bekannt ist, hätten wir euch schon vor vielen Metern erschossen, sagt also besser, was ihr hier sucht, denn der Schutz eines einzelnen Elbes ist nicht genug, um in die Gefahr zu geraten, unser ganzes Volk ausgelöscht zu sehen. Sagt nun, was ihr hier sucht, dann könnt ihr vielleicht von dannen ziehen oder euch zu den anderen Flüchtlingen gesellen.“
Bevor Aiwyn antwortete, ließ sie sich noch einmal alles durch den Kopf gehen, was Maethor und der Elb vor ihr gesagt hatten und was sie aus dem Osten über die Elben †™erfahren†™ hatte.
„Bevor ich antworte, offenbart erst einmal die Bogenschützen auf den Bäumen“, antwortete sie, „ich schätze es nämlich gar nicht, wenn man erst ausgequetscht und dann aus dem Hinterhalt angegriffen wird.“
„Ich weiß nicht, was ihr meint, über uns wissen zu wollen“, antwortete der Elb.
„Wenn das so ist, habt ihr sicherlich nichts dagegen, wenn ich das tu“, sagte Aiwyn, dann zog sie ihren Dolch (die beiden Elben um den, der mit Aiwyn sprach, legten ihre Hand an ihre Schwerter) und zielte auf einen Baum in der Nähe, „Hättet ihr lieber diesen Baum“, dann ging sie der Reihe nach mehrere andere Bäume durch, „Diesen oder doch lieber diesen?“
Nachdem der Elb mit ausdruckslosem Gesicht schwieg, steckte Aiwyn ihren Dolch wieder weg und griff sich stattdessen einen herumliegenden Stein, den sie bevor irgendwer anderes etwas sage konnte gegen einen der hohen Bäume warf.
Ein Zwischending zwischen ersticktem Schrei und Fluchen ertönte kurz vom Baum, worauf Aiwyn zum Elben spottete: „Seid froh, dass es nur der Stein war, würdet ihr nun bitte?“
Die beiden anderen Elben zogen ihre Schwerter und sahen Aiwyn zornig an, doch der Sprecher sagte zu ihnen etwas auf Elbisch, worauf diese ihre Schwerter wieder in die Scheide steckten und einen Schritt zurückgingen.
Er sagte: „Normalerweise würden wir euch für eine solche Frechheit den Kopf abschlagen, doch noch reicht die Macht eurer Begleitung, um euer Leben zu verschonen. Sagt nun, was euch nach Lorien brachte, sonst sehe ich mich gezwungen, einen eurer Begleiter zu fragen. Wenn ihr darauf besteht, unsere Bogenschützen zu sehen, werde ich sie hervorrufen, eure Gruppe ist bis auf weiteres eh nicht in der Lage, den Wald zu verlassen, bis unsere Herrin es erlaubt.“
Daraufhin kamen von mehreren Bäumen in der Nähe Elben zum Vorschein, die allesamt einen Bogen in der Hand hielten und entweder überrascht oder wütend wirkten.
„Euer Verlangen habe ich erfüllt, erfüllt nun euer!“
-„Wie ihr schon erkannt habt, komme ich aus dem Osten, allerdings wurde ich vor sechs Jahren von dort verbannt, da ich kein Interesse pflegte, mich als Druckmittel verkaufen zu lassen.  Vom Osten kam ich nach Seestadt, wo ich bis vor kurzem lebte, bis ich dort aufgrund meiner Herkunft ins Gefängnis geworfen wurde. Als ich von dort in den Düsterwald floh, sah ich nichts außer absolute Leere und Stille im Osten und Überreste einer Orkarmee, die die Menschenlager im Westen zerstört hatte. Wir kamen hier her, um unsere Waffen für die kommende Schlacht und die Rohstoffe hinter uns anzubieten und wieder zeitweise einen festen Aufenthaltsort zu haben. Von der Orkbedrohung und dem steigenden Schatten im Wald wisst ihr wahrscheinlich, wenn ich eure Sicherheitsvorkehrungen richtig deute.“

Lord of Mordor:
Maethor hatte die gesamte Szene mit unbewegter Mine beobachtet. Fast hätte er schon mit einem Kampf gerechnet, und sich überlegt, ob er in diesem Fall einschreiten sollte oder nicht. Im Falle einer Schlacht wären die elbischen Wächter deutlich wertvoller als das Ostling-Mädchen... Doch wie es aussieht, blieb ihm die Entscheidung erspart.

Diese Närrin wird sich noch ins Grab bringen... sie kann froh sein, dass die Elben Lothloriens nicht die Monster sind, für die sie sie gehalten hat.

"Ganz recht, wir wissen davon", erwiderte der Wächter. "Wir wissen auch von den Spionen Saurons, die er überallhin entsendet, um den Weg für seine Invasion zu bereiten... ihr habt nicht eben eure Vertrauensseligkeit unter Beweis gestellt. Nennt mir auch nur einen Grund, warum ich euch hereinlassen sollte."

"Weil Annatar zu schlau hierfür ist", warf Maethor ein und trat vor, bevor Aiwyn sich wieder "das geht euch gar nichts an" verteidigen konnte. Er wäre ein Narr gewesen, wenn er Blutvergießen unter Verbündeten im Kampf zugelassen hätte.
"Denkt einmal darüber nach", fuhr er fort. "Wenn der Herr von Mordor uns täuschen wollte, würde er keine Spione entsenden, deren erste Tat es ist, mit Messern nach uns zu werfen und die das Aussehen eines Ostlings tragen. Vielmehr würde er einen Vasallen schicken, der schön wie der Morgen ist und wortgewandter als jeder Elb. Er würde unser Vertrauen schon gewonnen haben, bevor er überhaupt die Stimme erhoben hätte."

Der Wächter schien einen Moment darüber nachzudenken.
"Da habt ihr durchaus recht, Maethor... doch ich kann nicht das geringste Risiko eingehen.  Zu viel steht auf dem Spiel, um nach Vermutungen zu handeln, auch wenn es die Vermutungen eines Mannes mit Erfahrung auf diesem Gebiet sind."

"Recht habt ihr, Grenzwächter", erwiderte Maethor. "Ich kenne das Risiko, und weiß, dass man seiner Macht nicht mehr entkommt, wenn er einen einmal in den Fingern der Illusion umklammert hält." Er spürte eine leichte Genugtuung, dass sich die Wächter Loriens nicht so leicht überzeugen ließen. Vielleicht bestand ja doch noch ein wenig Hoffnung.
"Doch seht euch ihre Begleitung an." Maethor schritt zu Aiwyns Karren und machte eine ausholende Bewegung. "Einen Mann aus Thal mag Annatar noch unter seinen Zauber bringen können, doch dies wäre das erste mal, dass er sich eines kleinen Kinders bedient - noch dazu einer Beorninga, die für ihre Willensstärke bekannt sind."   

Eine Weile lang herrschte Stille. Der Wächter schien nachzudenken, doch weiterhin blieben alle Bögen auf Aiwyn gerichtet. Erst nach einer Weile senkten sie die Waffen.

"Willkommen in Lorien", meinte er schließlich. "Doch wisset, dass euch dennoch nur der äußere Teil des Waldes offen steht. Mit Nahrung und Kleidern werdet ihr versorgt werden."

The Chaosnight:
Aiwyn funkelte die Elben zornig an, denn gerade, als sie dachte, dass sie furchtlose und ehrenhafte Kämpfer wären, sah sie, wie sie sich auf Bäumen versteckten und von dort Leute jederzeit mit dem Bogen erschießen könnten.
Sollte ich mich nach dem Treffen mit Maethor so in den Elben geirrt haben? Diese scheinen sich vom Verhalten ja sehr von ihm unterscheiden und ähneln ziemlich dem hinterhältigem Dreckspack, von dem ich immer gehört hatte; ich hoffe doch, dass  es im übrigen Lorien besser aussieht.
Mit einem verachtenden Blick zu den Bogenschützen auf den Bäumen ging Aiwyn an dem Elb vor ihr vorbei, um möglichst schnell Abstand von den Grenzwächtern zu bekommen und auch einen Platz zum Ausruhen zu finden, denn nun merkte sie erst, wie sehr sie der Kampf, die Reise und das Ziehen des Karrens erschöpft hatten.


Aiwyn und Maethor nach: Wälder Lothloriens II

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