Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Rohan
Helms Klamm
The Chaosnight:
Zögernd griff sich Aiwyn die Waffe und band sie sich um, dankte Forgoil für dieses Geschenk, bevor er wieder das Wort ergriff: "Ich danke Euch erneut, doch eine Sache gibt es noch, um die ich Euch bitten möchte: Mein Volk ist beinahe Einsatzbereit, fast alle sind lauffähig, die Banner stehen und Gamling ist bereit persönlich mit einem kleien Veteranenheer mitzureiten, doch etwas fehlt uns. Ich möchte Ech bitten uns zu begleiten und dabei zu sein wenn ich mein Erbe antrete, Eure Führungsstärke habt Ihr hier bereits unter beweis gestellt und ich weiß nicht, ob ich alleine bereit bin eine Armee zu führen. Ich wäre Euch sehr dankbar wenn Ihr mitkämet."
Forgoils Worte trafen Aiwn hart, sie würde sehr gerne mitkommen und dabei sein wenn eine andere verlorene Seele zu sich zurückfindet und seiner Bestimmung folgt, gerne würde sie sehen, wie es ist nach langer Zeit zurückzukehren und seinen rechtmäßigen Platz einzunehmen, wie es ist wieder eins zu sein mit seiner Vergangenheit. Gerne würde sie gegen Saurons Dienerschren kämpfen und sie aus dem Land jagen, in dem sie ihr Glück wiederfand und sich bald zeitweilig zu Ruhe setzen wollte, dem Land, das sie schätzen gelernt hatte und wo sie nicht nur die Fremde aus dem Feindesland war. och sie wusste, dass sie es nicht konnte, sie hatte Bogan versprochen wieder zum Schneeborn zurückzukehren. So gerne sie Forgoil geholfen hätte, ihre iebe zu Bogan war stärker.
Gerade setzte sie an: "Ähm...Ich würd...", doch Bogan unterbrach sie knapp: "Was sie sagen will: Wir werden Euch folgen!" Etwas verwirrt drehte sie sich zu ihm um und fragte leise: "Bist du sicher?" Er lachte kurz aus und erwiderte: "Ich weiß doch, dass du unbedingt dorthin willst. Ich sehe es...Ich fühle es. Lass dies den Abschluss sein, danach können wir immer noch unser Leben genießen." Sie drehte sich wieder zu Forgoil um und sagte knapp: "Wir sind bereit!"
"Ich danke Euch", sagte der Dunländer, "Im Morgengrauen könnten wir aufbrechen, die letzten Mannen werden wir bis dahin wohl genug gepflegt haben!"
Gamling geleitete sie in eines der Heerführerquartiere im Thronsaal und sagte in dem ersten angekommen: "Hier werdet Ihr heute eure Nacht verbringen, hier gibt es alles was Ihr braucht und für euer Wohl ist gesorgt. Wir sehen uns morgen zum Aufbruch!"
Er verließ den Raum und sie breiteten ihre Sachen neben den Schlafplätzen aus.
"Ich habe da ein ganz mieses Gefühl." murmelte Aiwyn als sie sich hinlegte und nach einer traumlosen Nacht bereiteten sie sich vor, zu der letzten Schlacht, die sie in nächster Zeit bestreiten wollten.
Aiwyn, Gamling, Bogan, Forgoil und Barlae nach Dunland
Melkor.:
Cynewulfs Start:
Cynewulf war der späten Wache zugeteilt worden und patroullierte auf dem Klammwall. Obwohl noch nie etwas passiert war seitdem er in Helms Klamm lebte, war die Gefahr eines Angriffs dennoch groß genug. Saruman war aus Isengart vertrieben worden, dennoch dienten ihm immer noch einige der Dunländerstämme, nach dem was man von den Grenzposten an den Furten des Isen gehört hatte. Obwohl Cynewulf oftmals Wache stand, war er keiner der Wächter der Hornburg. Er führte weiterhin sein gelerntes Handwerk aus und schmiedete neue Ausrüstungen für die Soldaten, außerdem Werkzeuge und Hufeisen, und er reparierte diese Gegenstände auch. Seitdem nun auch in den Höhlen der Glitzernden Grotte Zwerge wohnten, konnte er sein Wissen und seine Fähigkeiten in der Schmiedekunst weiter verbessern. So pflegte er stets gute Beziehungen zu den Zwergen. Vorallem zu den Schmiedemeistern Forin und Narvi hat Cynewulf eine sehr freundschaftliche Beziehung.
Nach dem Ende seiner Schicht setzte er sich auf den Rand des Ringwalles und ließ locker seine Beine baumeln. Nachdenklich strich er seine Hand durch seinen vollen Bart. Stark in Gedanken versunken bemerkte er nicht, wie sich eine weitere Person neben sich setzte, ihn kurz mit der Schulter anstieß und ihm einen Krug Bier in die Hand drückte. Erschrocken schaute Cynewulf zu seinem Nebenmann hinüber und fing an zu lächeln als er ihn erkannte. Es war Erkenbrand, Kommandant der Hornburg und Marschall der Westfold.
"Na, willst du mich ablösen?" fragte Cynewulf den Mann.
"Nein, nein, lass mal gut sein" gab dieser zurück.
"Wäre auch ehrlich gesagt sehr... nun, lustig. Ein Hauptmann der nachts Wache schiebt?" Cynewulf setzte ein schelmisches Lächeln auf, doch bevor der Hauptmann es sehen konnte nahm er einen Schluck aus dem Krug. "So, mein Freund was brauchst du?"
"Kann ein Kommandant einem seiner Männer nicht ein wenig Gesellschaft leisten?" gab dieser zurück."
"Während der Wachschicht?" Cynewulf stieß ihn locker gegen die Schulter.
Erkenbrand lächelte für einen kurzen Augenblick, setzte jedoch gleich eine ernstere Miene auf. "Dein freches Mundwerk werde ich am wenigsten vermissen," gab er in einem ernsteren Ton zurück, der jedoch erahnen ließ, dass er nicht ganz so hart gemeint war..
"Ach was... dir wird langweilig werden," warf Cynewulf sofort ein.
"Und du meinst wirklich Cyneric und deine Nichte sind in Gondor?" fragte Erkenbrand schließlich. "Dein Bruder kehrte von seiner Mission in Rhûn bislang nicht zurück, und von seiner Tochter gibt es seit Jahren keine einzige Spur."
"Ich hoffe es," sagte Cynewulf. "Die beiden sind die Einzigen die noch von meiner Familie übrig sind..." gab er zurück. Cynewulf glaubte ein 'Hmm' von Erkenbrand zu hören und gönnte sich erneut einen Schluck Bier.
"Also schön, Cyne, ich glaube ich muss wieder in die Festung zurückkehren. Sonst wundern sich die Männer wo ich stecke," meinte der Hauptmann kurz darauf und erhob sich wieder. Cynewulf tat es ihm gleich und reichte Erkenbrand die Hand.
"Ich wünsche dir viel Glück auf deiner Suche" sagte dieser noch und ging wieder zur Hornburg zurück.
Früh am nächsten Morgen packte Cynewulf seine Sachen zusammen. Obwohl das gute Wetter ein schnelles Vorankommen zu Pferde ermöglichte, hatte er trotzdem eine lange Reise vor sich. Nachdem er sein Quartier zum letzten Mal verlassen hatten, ging er zur Rüstkammer und legte seine von ihm selbst geschmiedete Rüstung an. Hinter seinem Köcher befanden sich zwei kleinere Beutel; einer mit einigen wenigen Goldmünzen, der andere mit einiger nahrhafter Wegzehrung gefüllt. Erkenbrand dachte Cynewulf. Ein Abschiedsgeschenk seinerseits. Dennoch war er es zu früh um sich bei seinem Kommandanten für das kleine Geschenk zu bedanken und so ging er zu den Stallungen, sattelte sein Ross Schildbrecher und trabte langsam zum Tor. Sein erstes Ziel war seine alte Heimat: Hochborn im Hargtal.
Cynewulf ins Hargtal
Thorondor the Eagle:
...Gimli und Helluin aus Edoras
„Ich kann dir gar nicht sagen wie sehr ich mich auf ein deftiges Zwergenbier freue, kräftig und resch. Nicht so ein lindes Gebräu wie es die Menschen trinken, von den Elben wollen wir hier gar nicht erst reden“, brummte Gimli hinter dem Dúnadan am Pferd sitzend. Die Vorfreude in seiner Stimme war deutlich herauszuhören. „Hast du schon einmal eines gekostet, Jungchen?“
„Nein“, antwortet Helluin knapp.
„Ah, dann kannst du dich auf etwas Köstliches und Einmaliges freuen – wie es sanft den Gaumen umspielt und langsam den Rachen hinunterläuft. Argh“, bei dem letzten Geräusch sah Helluin den Zwerg regelrecht vor sich, wie er nach einem Tropfen dieses Getränkes ächzte „Auch mit deiner Vorgeschichte, wird mein Volk gastfreundlich zu dir sein, dafür werde ich schon sorgen.“
„Mhm“, stimmte der junge Mann zu. Seine Gedanken kreisten noch um seinen Aufenthalt in Edoras.
„Meduseld“, hauchte Aragorn als er durch die Halle ging. Sein Blick war nach oben gerichtet, ein wenig Licht drang durch die Fenster unter dem Dach herein.
„Ja, wir sind wieder hier“, antwortete Gandalf.
Der König Gondors wirkte ehrfürchtig, aber nicht vor diesem Gemäuer, vielmehr - so vermutete Helluin - vor seinem Schicksal, dass ihn nach all den Jahren der Gefangenschaft wieder hierhergeführt hatte.
„Und jedes Mal als ich hier ankam, war ich auf dem Weg in die Schlacht.“
„Auch etwas, dass sich nicht verändert hat“, entgegnete der Zauberer mit einem scherzhaften, aber bedrückten Lachen.
Der Duft von frisch gebeiztem Holz lag noch deutlich in der Luft. Helluin mochte es, denn es wirkte beruhigend auf ihn. Dass dieses Gebäude vor kurzem errichtet wurde, sah man nur bei genauem Hinschauen. Es wirkte nach wie vor sehr erhaben, als wären seit jeher die wichtigsten Entscheidungen dieses Landes hier gefällt worden.
„Als ich das letzte Mal hier vorbeikam, waren die Bauarbeiten noch nicht weit fortgeschritten“, berichtete Gandalf „Es überrascht mich sehr, auf eine positive und negative Weise.“
„Was ist dem negatives abzugewinnen?“, fragte Helluin.
„Auf den ersten Blick mag es positiv wirken und Gandalf und ich freuen uns auch, dass es so rasch voran geht. Allerdings wird Königin Eowyn nach der Fertigstellung die Menschen, samt Hof und Soldaten wieder hierher nach Edoras verlegen.“
„Und so, weiter weg von der Grenze Gondors und ihrem Feind“, beendete der Junge den Satz.
„Ganz recht.“
„Aber Onkel, wenn du die Königin bittest ihre Soldaten in Aldburg zu belassen, zumindest einen Teil davon… denkst du nicht sie würde dem Wunsch Folge leisten?“
„Das klingt nach einer interessanten Idee von unserem jungen Heermeister“, hakte der Zauberer in das Gespräch ein. Er drehte sich dabei fordernd zu Aragorn, stütze sich aber auf seinen Stab: „Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man um Hilfe bittet um gegen einen so übermächtigen Feind anzutreten.“
„Ich scheue mich nicht davor um Hilfe zu bitten, das weißt du sehr genau Mithrandir. Hier geht es um Fairness. Eowyn soll für ihr Volk tun, was sie für richtig hält ohne die Stimmen der anderen im Ohr zu haben. Rohan hat schon zu lange unter dem Einfluss der anderen gelebt und es brachte ihm nur Verderben.“
„Diese Tage sind verdorben, was soll daraus hervorgehen?“, fragte Gandalf resigniert.
„Du“, ergriff nun Helluin nochmal das Wort und deutete dabei auf Aragorn „erzähltest mir in meiner Kindheit von den Rohirrim und den schnellen Pferden auf denen sie geritten kamen. Niemand würde sie einholen können, nicht einmal die geflügelten Bestien des Ostens. Ob Aldburg oder Edoras, Königin Eowyn wird euch immer unterstützen und die Rohirrim werden mit Sicherheit rechtzeitig ankommen.“
Gandalf wirkte ein wenig besänftigt. Aragorn nickte und deutete ein Lächeln an: „Hier also trennen sich unsere Wege schon wieder. Das bedaure ich sehr.“
„Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nicht bald wiedersehen. Vielleicht verschlägt es mich bald zu dir nach Gondor.“
„Dort wärst du mir eine große Unterstützung.“
„Ich habe noch etwas für dich, Onkel“, sagte nun Helluin. Scham überkam ihn und er schaute zu Boden. Mit einer Hand griff er in sein Reisegepäck und kramte ein altes Leinentuch hervor. Mit den flachen Händen hielt er es Aragorn hin. Dieser bemerkte, dass darin etwas eingewickelt war und öffnete es. Zum Vorschein kam das Elendilmir mit dem weißen Stein Elendil’s.
„Woher hast du das?“, fragte Aragorn erstaunt und lenkte damit sogar die Aufmerksamkeit Gandalf’s auf das Schmuckstück.
„Saruman übergab es mir vor einiger Zeit. Er fand es einst auf den Schwertelfeldern, als er auf der Suche nach dem einen Ring war. Ich schäme mich zutiefst es in meinem Hochmut selbst getragen zu haben.“
Eine seltsame Faszination überkam den König. „Es hat von seinem Glanz nichts verloren“, flüsterte Aragorn und strich mit zwei Fingerspitzen über den Mithrilreif seiner Vorgänger. Das Licht des Steines spiegelte sich in seinen Augen wider.
„Der Hochmut seiner vergangenen Träger hat sie letztlich alle in den Tod geführt und das nördliche Königreich wurde ausgelöscht. Du aber hast nach all dieser Zeit gelernt demütig zu sein, junger Freund, ich denke nicht, dass du ihr Schicksal so schnell teilen wirst“, beschwichtigte der Zauberer den Dúnadan.
Aragorn deckte den Stirnreif wieder mit dem Leinen zu und drückte die Hände seines Neffen von sich: „Von ganzen Herzen bitte ich dich, bringe das Elendilmir nach Imladris zu Arwen. Mögen der Abendstern und der Stern des Nordens dort vereint sein, bis sich seine Träger dort wieder begegnen werden.“ Seine Augen bargen Tränen, als er ihren Namen in den Mund nahm.
„Woran denkst du?“, fragte der Zwerg plötzlich und holte den Dúnadan so in die Gegenwart zurück.
„Nichts weiter.“
„Wärst du lieber mit Aragorn geritten?“
„Er hat mich aus der Gefngenschaft befreit, ist es da nicht normal sich in seiner Schuld zu fühlen?“
„Du stehst in seiner Schuld, da hast du Recht. Dies bedeutet aber nicht, dass du immer Seite an Seite mit ihm reiten musst. Du kannst ihm und seiner Sache auch auf andere Weise unterstützen.“
Helluin dachte an das Elendilmir in seiner Tasche. Eigentlich hat mir Aragorn eine sehr wichtige Aufgabe übertragen. Ich darf… oder ich muss Arwen die Botschaft seines Überlebens und seiner Freiheit überbringen und gleichzeitig mitteilen, dass er es wieder vorzog in den Krieg zu ziehen. Immer nur von Ungewissheit geplagt zuhause sitzen und nichts tun können als warten... Es muss ein furchtbares Gefühl sein. Es ist ein furchtbares Gefühl, Mama ist es auch viele Jahre so ergangen.
„Sieh nur!“, forderte ihn Gimli auf und erst jetzt erspähte der Dúndan in der Ferne, am Ende des Tales der Ered Nimrain den kolossalen Turm von Helms Klamm.
„Wir sind da. Ich rieche schon das Festmahl in meiner Nase und spüre schon das zarte Fleisch zwischen meinen Zähnen. Nichts gibt es Besseres als die Speisen aus den Händen einer wunderhübschen Zwergenfrau.“
„Darf ich daran zweifeln, Gimli?“
„Du wirst es schon schmecken“, antwortete er leicht eingeschnappt.
Im Galopp ritten sie den breitgetretnen Pfad entlang direkt auf die Burg zu. Immer wieder saßen Krähen und andere Vögel auf dem Weg und suchten nach Essbarem. Mit den Flügeln wild umher schlagend stürzten sie sich aber von der Straße um von Helluin’s Pferd nicht zertrampelt zu werden. Einer der Vögel, er hatte wohl einen verletzten Flügel, konnte nur holprig von der Straße abheben. Mit Müh und Not erhob er sich in die Lüfte, schaffte es aber nicht hoch genug zu fliegen. Er streifte Helluins rechten Arm und verhedderte sich schließlich im Lederriehmen an dem Gimli seine Axt befestigt hatte.
„Argh“, hörte Helluin den Zwerg knurren. Er versuchte das Pferd zu bremsen.
„Verdammtes Federvieh…. Hau ab.“
Das Pferd kam zum stehen.
Dem Zwerg entkam noch ein Schmerzschrei, aber als Helluin sich umdrehte, flog die Krähe bereits mit ihrem demolierten Flügel davon.
„Alles in Ordnung?“, fragte der Dúnadan.
„Verdammte Crebain“, fluchte er „Setzt sie Saruman nun schon als Krieger ein? Mit solch einer Scharlatanerie wirfst du einen Zwerg sicher nicht vom Pferd!“ Schrie Gimli und hob drohend die Hand gegen den Himmel, der Krähe hinterher.
„Saruman?“, fragte Helluin den Zwerg.
„Ja, Saruman. Schon damals als wir von Bruchtal aus aufbrachen, benutzte sie der Zauberer als Kundschafter.“
Helluin vernahm Pferdegetrampel, er schaute Richtung Burg und sah drei berittene Rohirrim auf sie zukommen.
„Hier heißt uns wohl jemand Willkommen“, stellte Helluin besorgt fest. Er biss sich nervös auf die Lippen.
„Mach dir keine Sorgen Junge, ich mach das schon. Immerhin bin ich ein Zwerg und Zwerge sind hier willkommen.“
„Aber ob auch ein Verräter der Dunedain wilkommen ist?“
Thorondor the Eagle:
„Wer seid ihr und was führt euch nach Helms Klamm?“, fragte einer der Soldaten im forschen Ton.
„Wir kommen aus Aldburg, eure Königin hat uns auf den Weg geschickt und wir möchten zu meinen Verwandten in Aglarond“, entgegnete Gimli in ähnlich forschen Ton.
„Und wie ist euer Name?“
„Gimli, Gloinsohn“, brüstete er sich.
„Gloin? Dein Vater wird sich über deine Rückkehr freuen.“
„Oh“, der Mund stand Gimli offen „Bei Durin‘s Bart, er ist hier?“
Die Soldaten bejahten mit einem kurzen Nicken.
„Und du?“
„Er gehört zu mir“, übernahm der Zwerg.
„Wer bist du?“
„Er ist einer der Dunedain, ein Gefolgsmann des Königs von Gondor und somit euer Verbündeter.“
„Nennt mir euren Namen!“ Die hinteren beiden Soldaten hatten ihre Hand bereits am Schwertheft.
Eine unangenehme Anspannung lag in der Luft. Die Soldaten waren übermäßig vorsichtig.
„Helluin“, antwortete der junge Mann und seufzte. Augenblicklich zogen die beiden Begleiter ihre Schwerter.
„Halt, halt“, warf der Zwerg ein „Nicht so vorschnell.“
Aber die Soldaten ließen nicht von ihrem Vorhaben ab.
„Dein Name und deine Taten sind uns bekannt Verräter! Im Namen unserer Königin erklären wir dich zu unserem Gefangenen.“
„Aber von ihr kommen wir doch gerade“, erklärte Gimli, doch die Soldaten beachteten ihn nicht.
„Legt euere Waffen nieder!“
Helluin zögerte. Was soll ich nur tun? Wenn ich die Waffen nicht ablege töten sie mich an Ort und Stelle, aber wenn ich sie ablege? Was passiert dann? Dasselbe wie in Aldburg? Wer weiß ob ich nochmal so großes Glück habe…
„Legt sie nieder!“, befahl er nochmals.
„Und dann?“, schrie Helluin verzweifelt zurück „Was geschieht dann? Lieber wehre ich mich, als unbewaffnet meine Hinrichtung abzuwarten.“
„Legt sie ab und ihr werdet Erkenbrand, dem Herrn der Westfold vorgeführt. Er wird entscheiden ob das Urteil der Königin vollzogen wird.“
Das Urteil der Königin? Was meint er? Gibt es bereits ein Todesurteil – für mich?
„Junge“, riss ihn der Zwerg leise sprechend aus den Gedanken „Hör auf ihn. Mit diesem Erkenbrand kann man besser reden, als mit diesen hirnlo… hmmm einfachen Soldaten.“
Helluin löste sein Ledergeschirr und sein Schwert, sowie Bogen fielen mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. Mit dem Pferd bewegte er sich ein wenig nach links.
„Folgt mir“, befahl der Anführer der Wache „und ihr zwei reitet hinterher. Nicht, dass er uns abhaut.“ Der Stolz, einen Verräter der Riddermark gefasst zu haben, war dem Soldaten in das Gesicht geschrieben. Mit einem sachten Fersentritt setzte er das Pferd in Bewegung. Helluin folgte dem Soldaten, hinter ihnen ritten die beiden anderen her. Als sie den Dammweg erreichten, erkannte Helluin, dass geöffnete Tor. Erst als sie es passierten, wurde es wieder geschlossen. Sie folgten einem schmalen Gang entlang dem inneren Mauerwerk, dann gelangten sie in den inneren Burgring und schließlich in die Feste. Vor dem Tor des in den Felsen eingelassenen Bergfriedes stand ein übergroßer, muskulöser Rohirrim. Er war in eine prächtige goldene Rüstung über dunkelgrünem Unterhemd gekleidet. An seinem Gurt hing ein schwarzes Horn.
„Mein Herr“, grüßte ihn der Soldat der Rohirrim „recht sonderbare Reisende sind hier eingelangt.“
„Wer ist es“, antwortete der Herr der Feste mit einer einschüchternd tiefen Stimme. Helluin war eingeschüchtert. Das ist wohl dieser Erkenbrand.
„Der Zwerg ist Gimli, Sohn des Gloin“ der Zwerg war dem Herrn der Feste bekannt und der Name bescherte ihm ein beruhigtes Lächeln, „und sein Begleiter ist Helluin, der Verräter.“
Überrascht nahm Erkenbrand Helluin ins Visier: „Helluin? Welche List hat Saruman sich diesmal ausgedacht, dass er dich alleine hierherschickt, mit einem bekannten Zwerg im Gepäck.“
„Sprecht nicht über mich als wäre ich nichts weiter als der Rucksack am Rücken dieses Menschen“, warf Gimli eingeschnappt dazwischen „Selbst wenn ihr der Herr dieses Tales seid.“
„Ich erinnere mich gut an euch Gimli und ich stehe nach wie vor in eurer Schuld. Wie ich auch feststellen muss, habt ihr euch kaum verändert. Es ist auszuschließen, dass ihr einem Zauber verfallen seid“, versuchte er ihn zu besänftigen und befahl seinen Soldaten: „Gebt unseren Freunden unter dem Berg Bescheid.“
Alle gemeinsam betraten sie die Hallen aus massivem Stein. Der Raum war kahl und kühl. Ein massiver Stuhl aus Holz mit Armlehnen und Verzierungen stand mittig am Ende des Raumes, links und rechts davon ein paar kleinere schmucklose.
„Ihr seid offensichtlich nicht sein Gefangener und auch nicht Opfer eines Zaubers, Gimli. Warum also reist ihr mit diesem Verräter?“, fragte Erkenbrand nun.
„Wie wir euren Soldaten bereits gesagt haben, schickt uns eure Königin. Sie hat diesem jungen Mann Gnade gewährt, denn nicht länger steht er unter dem Einfluss des weißen Zauberers.“
„Und wieso sollte ich euch dies glauben?“
„Lasst mich eure Frage mit einer Gegenfrage beantworten: Wieso sollte er ausgerechnet hierherkommen, wo er doch weiß, dass er gefangen genommen wird.“
„Diese Frage beschäftigt mich ebenfalls.“
„Ich bürge für meinen jungen Freund hier und ich nehme ihn mit in die Hallen meines Volkes. Bis zu seiner Abreise, werdet ihr ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen“, versicherte Gimli.
„Gimli! Mein Sohn!“, hallte plötzlich eine brummige Stimme durch den ganzen Saal „Durin’s Krone sollte vom Himmel stürzten, brüllte ich gen den Nachthimmel, solltest du fallen. Aber sie hängt noch dort oben.“
Helluin sah einen Zwerg, der zwar eindeutig Älter als Gimli war, aber sehr starke Ähnlichkeit mit ihm hatte. Der eilige Schritt mit den kurzen Beinen der Zwerge war lustig anzuschauen, trotzdessen war der Dúnadan sehr berührt von dieser Begegnung. Vater und Sohn umarmten einander nur kurz und hätte man ihre Gesichter nicht gesehen würde es sehr emotionslos wirken, aber ihre Augen glänzten vor Freude und Stolz und auf ihren Lippen war ein erleichterndes Lachen.
„Und ja, er hat es jeden Tag kontrolliert“, legte ein anderer, weißhaariger Zwerg nach. Eine Hand ruhte dabei auf der Schulter von Gimli.
„Dori“, grüßte ihn Gimli.
„Es tut gut dich wieder zusehen.“ Beide packten Helluin’s Reisebegleiter unter dem Arm und zogen ihn in Richtung der hinteren Räumlichkeiten.
„Nun liebe Freunde“, erhob nun wieder Erkenbrand das Wort „was geschieht nun mit dem Waldläufer?“
Gimli drehte sich schlagartig um: „Ja stimmt, ja“. Er überlegte einen Moment.
„Seid ihr nicht selbst Zeuge geworden wie euer König ein Opfer von Saruman’s Zauberkünsten wurde und habt ihr nicht miterlebt wie er von seinem Zauber geheilt wurde? Bedenkt dies in eurer Entscheidung und berücksichtigt auch, dass ich für den Jungen bürge.“
„Ich vertraue euch, Gimli, nach wie vor“, antwortete der Erkenbrand und wandte sich dann zu Helluin „Wenn ich dich einmal hier in meiner Feste erwische, geht es nicht mehr so glimpflich für dich aus.“
Der Dúnadan nickte zaghaft. Ohne jegliche Bewaffnung ging er eiligen Schrittes zu den Zwergen und folgte ihnen.
Helluin, Gimli, Gloin und Dori in die silberne Feste
Navigation
[0] Themen-Index
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln