Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Erebor
Die Schlacht am Fuße des Erebors
KingEldarion:
Sie liefen weiter, in die Tore des Erebors. Viele waren dort noch hingeflüchtet, doch wurde die Mauer klar überrant.
Sie begannen langsam das Tor zu schließen.
Viele kämpften dort unten noch verzweifelt weiter. Während das Tor geschlossen wurde
Selbst Prinz Brand war noch dort unten und kämpfte umringt von einigen Zwergen um das nicht mehr zu rettende Überleben.
Der König wird fallen, soviel war gewiss. Langsam schoben sich die zwei Flügel der Tore zu.
Zwerge bezogen auch schon Stellungen hinter dem Tor.
Sie bildeten Schildwalformationen.
Nindiwyn und Tengar quetschten sich durch die wühlenden Zwerge.
Friehendur zwang sich hinter ihnen her:
"Warum wart ihr nicht von vornherein bei der Schlacht dort unten gewesen?"
Tengar blickte ihn scharf an:"Wir kamen noch vom Ausfall, er ist gescheitert! Trotzdem dürfen wir unseren Mut nich verlieren."
Friehendur wendete sich an Nindiwyn:"Und warum bleibst du hier, du könntest doch zurück in die Wälder gehen, warum verteidigst du Thal mit uns, wobei für dich doch dazu kein Anlass besteht."
Ohne in anzusehen sagte sie: "Thal sollte meine Heimat werden. Ich wohnte früher in Caras Ghaladon. Meine Mutter ist gestorben und meinen Vater habe ich darum umgebracht, er war ein verdammtes Schwein, er lebte vom Diebstahl.
Meine Mutter hat er festgehalten und gequält, ich habe mich für sie gerecht."
Friehendur säufzte: "Auch meine Eltern sind tod, aber ich habe eine andere Familie gefunden, vllt. solltest du dir auchb eine neue Familie suchen, es wäre ein Vorteil."
"Nein ich möchte das nicht, ich will in Stille leben, wen der Krieg vorbei ist, ich werde kämpfen bis ich sterbe oder gewonnen habe, aufgeben werde ich nicht."
Friehendur sagte nichts mehr, Tengar der vor ihr lief blieb stehen, lass uns hier darauf warten das diese Bastarde versuchen sich das Tor vorzunehmen.
Nindiwyn schaute sich um Friehendur schien weggegangen zu sein.
"Sollten wir nicht Fernior fragen ob er mit kämpfen will?"
"Nein er ist zu sehr durch den Wind."
"Frauen. Die Gesundheit geht immer vor!"
"So soll das ja auch."
Das Tor hatte sich mitlerweile geschlossen.
CrystalPhoenix:
Ein schmauchender Felssplitter bohrte sich in den gepanzerten Handrücken Carracáins.
Zitternd blieb er in den Schichten aus Metall und Leder stecken, in die er mit ungeheurer Wucht hineingetrieben worden war.
Der Elb öffnete sein Auge, das er fest zusammengepresst hatte. Ihm kam es vor, als hätte er Tage, ja Wochen unter dem Holzwagen gelegen, doch es waren nur wenige Minuten verstrichen.
Und der Wind hatte sich bereits gedreht, das Glück der Schlacht war ihnen binnen Sekunden aus den Händen gefallen...
Hustend zog sich Carracáin unter dem Wagen hervor, Splitter und der Felsboden des Erebors schrammten über sein Gesicht.
Dann richtete er sich auf.
Asche regnete von dem schwarzen Himmel hernieder, in rotes, glühendes Licht getaucht flirrten die nunmehr schwarzen Abhänge des Erebors in der Luft, die brannte.
Die Mauer, die Mauer, die den Ansturm des Ostens hätte aufhalten müssen, war komplett zerfetzt, und an deren riesigen Furchen war das Morden bereits in vollem Gange. Die Welt schien unendlich viel kleiner geworden zu sein, immer wieder musste Carracáin sich schützend zu Boden ducken, als kopfgroße Kugeln aus Feuer in unmittelbarer Reichweite von ihm auf den harten Fels prallten und in Begleitung mit einer Unzahl an tödlichen Splittern tiefe Löcher in den Boden schlugen.
Perplex stolperte Carracáin aus der Deckung seines Wagens heraus, schwarzgefiederte Pfeile hatten sich in das Holz über ihm gebohrt, und konnte kaum fassen, wie unmittelbar er nun der Schlacht gegenüber stand.
Er war mittendrin.
Der Beschuss durch die Feuerkugeln schien an der Mauer, wo der Osten schließlich sein eigenes Heer versammelte, weniger dicht, also hielt der Elb darauf zu, wobei er weder einen klaren Gedanken gefasst hatte, noch die Situation in irgendeiner Weise analysiert hatte. Er tat es einfach, seine Füße trugen ihn von dem vernichtenden Hagel aus Brandgeschossen zu der durchbrochenen Mauer, an der sich die Männer des Erebors mittlerweile formierten, um sich gegen die endgültige Vernichtung aufzulehnen.
Carracáin erwachte aus seiner Umnachtung, als er die ersten Ostlinge sah, die auf ihn deuteten.
Das, das war der Feind. Der Feind, auf den er nun schon so lange gewartet hatte.
Während diese Gedanken langsam durch den Kopf des Elben sickerten, sah er bereits, wie drei, drei goldgerüstete Ostlinge mit Speer und Schwert auf ihn zu gerannt kamen, flankiert von dem Staub und Schutt, den einschlagende Kugeln in die Luft sprengten.
Carracáin sah sie kommen.
Die Soldaten hatten die Hälfte des Weges zu ihm zurückgelegt.
Carracáin sah sie kommen.
Die Soldaten waren 50 Schritt von ihm entfernt.
Carracáin sah sie kommen.
Langsam tastete er nach dem Schwert auf dem Rücken.
20 Schritt.
Sanft umschloss seine rechte Hand den Griff Crólairs.
Noch 15 Schritt.
Langsam zog Carracáin an seinem Schwert, es bewegte sich nicht.
Noch 10 Schritt.
Die Soldaten fingen an zu brüllen.
Carracáin machte die Augen zu.
5 Schritt.
Carracáin machte die Augen wieder auf.
„Oh.“
Und da realisierte Carracáin, dass er drei Ostlingen gegenüberstand.
Unvermittelt riss der Elb seine rote, freudig blitzende Klinge aus dem Rückenhalfter, und wuchtete es dem rechten Angreifer, der ihn mittlerweile schon erreicht hatte, und sein Schwert auf den Arm Carracáins niederfahren ließ, entgegen. Stahl prallte auf Stahl, und der Aufschlag riss seinen Arm nach hinten.
Er hatte noch nicht einmal Zeit, über seine jetzige Situation nachzudenken, er stand nun Aug in Aug mit drei ausgebildeten Soldaten auf einem schwelenden Schlachtfeld. Und alle drei wollten sie ihm seinen Kopf von den Schultern trennen, soviel konnte der Elb aus den sechs schwarzen, vor Hass triefenden Augen lesen, die ihn unter den grausamen, metallenen Visieren der Ostlinge anfunkelten.
Die anderen beiden Kämpfer waren nun auch bei ihm angelangt und befanden sich jetzt nun zu dritt vor Carracáin, dem keine Zeit blieb, auch nur irgendeine Aktion auszuführen. Der Speerträger nutzte den Schwung seines Sprints, und wirbelte die lange schwarze Stange in seinen Händen mit voller Kraft in die Magengrube Carracáins, der keuchend zurück taumelte, wobei er seinen Schwertarm ein wenig sinken ließ. Die Rüstplatten in der Bauchgegend hatten das Schlimmste verhindert, schließlich war die Stahlklinge kratzend daran abgeglitten, ansonsten hätte Carracáin wahrscheinlich schon seine Gedärme in den Händen halten können.
Zu wirklich stellte er sich das in diesem Sekundenbruchteil vor, verzog das Gesicht und blickte wieder auf, hatte Schwierigkeiten, seine Gegner scharf zu sehen. Diese hatten sich in den kurzen Augenblicken, in dem sich in Carracáins Kopf die Gedanken von „Warum bin ich überhaupt hier?!“ über „Warum verflucht nochmal habe ich keinen Helm!!?“ bis hin zu „Sollte ich mich ihnen stellen und auf deren Gnade hoffen?“ überschlagen hatten, und in denen vor seinem Auge das Bild von ihm, mit seinem blutigen Bauchinhalt in der Hand herangereift war, genutzt um sich zu positionieren. Einer der Schwertkämpfer befand sich nun schon fast in dem Rücken des einsamen Kriegers, der andere Schwertkämpfer, der ein wenig kleiner war als der andere holte zu einem Kopfhieb aus, und der Speerträger war im Begriff, die Flanke des Elben zu durchbohren.
Drei Waffen gingen auf den Elben nieder.
Und zweimal hallte das unverwechselbare Geräusch von Stahl auf Stahl über das Feld.
Zweimal.
CrystalPhoenix:
Zwei Klingen - ein Schwert und eine Speerspitze - wurden von dem schwarzen Metall Carracáins Rüstung abgefangen – Die dritte Klinge hielt er in seiner Hand.
Kreidebleich mühte Carracáin sein Auge zu dem noch vibrierenden, silbernen Blatt des Ostlingschwertes, das zwei Fingerbreit vor seinem Gesicht in der Luft erstarrt war.
Er hatte danach gegriffen. Seine linke, mit roten Metalklauen bestückte Hand hatte das Schwert umfasst.
Für einen winzigen Augenblick war die Szene erstarrt. Ein schwarzgepanzerter Krieger, zurückgelehnt und sein Gewicht auf dem hinteren Fuß legend, die Schwertschneide einer der drei Soldaten mit der linken Hand haltend, deren Besitzer weit vorgebeugt war, im Begriff, jeden Moment das Gleichgewicht zu verlieren. Hinter Carracáin stand der verdutzte größere Schwertkämpfer, der mit voller Wucht auf den Rücken des Elben eingedroschen hatte. Schlussendlich kauerte der Speerträger schräg unter der rechten Flanke Carracáins, der Speer war seitlich an der Rüstung abgeglitten.
Und alle vier starrten sie auf die klauenbewehrte Hand Carracáins.
Doch der Elb war schneller als sie. Unmittelbar erkannte er, dass er - nutzte er die Chance aus, dass er mit seinen Überlegungen schneller zu Ende kommen würde als sie - soeben alle drei Soldaten ungedeckt um sich hatte. Sein Kopf war mittlerweile völlig klar, er hatte verstanden, worum es ging, als er den ersten Treffer in den Bauch hatte einstecken müssen.
Um jetzt zu gewinnen, müsste er nur schnell sein... jegliche Kampfkunst brauchte und hatte er hier nicht.
Und so riss Carracáin, Sekundenbruchteile bevor die Ostlinge zu dem selben Entschluss kamen wie er, dem Mann vor sich das Schwert aus der Hand. Wie geahnt, wurde dieser haltlos nach vorne geschleudert, immer noch verdutzt ob der Reaktion des Elben, während dieser selbst einen Aufwärtshieb mit seinem roten Schwert vollführte, der den Kopf des Speerträgers, der unglücklicherweise genau in der Schwungkurve lag, nach hinten riss.
Der Kiefer von diesem war mit einem großen Schnitt zerteilt, und brach nach den Seiten hin auseinander, und Carracáin tat einen Schritt nach vorn, um aus der Reichweite des dritten Ostlings zu kommen, der sich in seinem Rücken befand.
Dies alles hätte den Fall von zehn Sandkörnern in einer Sanduhr gedauert – Es ging unheimlich schnell.
Schon krümmten sich zwei der drei Männer auf dem schuttbedeckten Fels, dem einen lief sein Blut aus dem Kopf, der andere hatte keine Waffe, sein Schwert wurde gerade von einem Elben weggeworfen, der nun direkt vor ihm stand.
Allerdings drehte sich Carracáin schnell um, rammte dem Schwerthieb, den er erwartet hatte, blind seine riesige Schulterplatte entgegen – und wurde von der Wucht des Aufpralls fast von den Füßen gerissen, so ungünstig war der Schwerpunkt. Doch er hatte nun keine Zeit, um sich über ein paar Fehlannahmen bei der Konstruktion der Rüstung zu grämen, stattdessen versuchte er, mit einem schwungvollen Hieb den Kopf von den Schultern des Ostlings zu holen, der sich geschickt wegduckte. Doch Carracáin sah die schelle Bewegung bereits voraus. Dem Soldaten, der nun immer noch vor der übergroßen linken Schulterplatte des Elben stand – er hatte schließlich gerade einen Hieb darauf geführt - und federnd in die Knie gegangen war, blieben nur noch wenige Sekunden, um den Stellungsfehler zu bereuen, den er gerade begangen hatte. Schnell schoss Carracáins linke Hand vor, und die fünf roten Klauen gruben sich tief in den Ostling, seine spärliche Rüstung konnte der verstärkten Kraft der Klauen und ihrem Schliff nichts entgegensetzen.
Carracáin wischte sich Blut aus seinem Augenwinkel, das ihm aus einem tiefen Schnitt in der Stirn – verursacht durch den Speerträger – über das Gesicht sickerte und betrachtete sein Werk.
Er konnte nicht kämpfen, und hätte er nicht den Reflex gehabt, mit seiner gepanzerten Hand nach dem Schwert zu greifen, so wäre er jetzt sicher tot. Doch sein Rüstwerk zahlte sich aus. Bis auf eine Menge Prellungen im Rücken- und Bauchbereich, mehreren verbogenen Platten und einem Schnitt im Gesicht, hatte er keine Verluste zu beklagen, seine Gegner schon. Er drehte sich um zu dem entwaffneten Ostling – und konnte sich gerade noch rechtzeitig mit einer Krümmung vor der Klinge retten, die ihm sonst wohl mitten in die Flanke gekracht wäre.
Der entwaffnete Schwertkämpfer hatte sich sein Schwert zurückgeholt, und kniend nach dem Elben geschlagen! Wutentbrannt prellte Carracáin ihm das Schwert erneut aus der Hand – diesmal mit einem einfachen, massiven Schlag gegen die Hand – und trat nach vorn. Von dem Schwung seines eigenen Schlages mitgerissen machte er den Schritt aber weiter als gewollt... Als er den Fuß aufsetzte hörte er es darunter knacken.
Angwidert nahm er seinen stählernen, nietenbesetzten Stiefel aus dem ehemaligen Gesicht des Ostlings , das nun unter dem doch sehr deformierten Helm des Soldaten litt, und stellte ihn neben seinem anderen Fuß ab.
Das... das hatte er wirklich nicht gewollt.
Wirklich nicht.
Doch hatte der Soldat nicht auch noch einmal nach ihm geschlagen, als er auch hätte wegrennen können?
Schlussendlich konnte er sich nur bestürzt von dem Ergebnis des grässlichen abwenden. Ohne darüber nachzudenken. Das wäre in dem Moment wohl eh auch eher hinderlich gewesen. Später.
Und als er sich wieder der Schlacht zuwandte, seinen Blick über das weite, schwelende Feld schweifen ließ, auf dem Funken stoben und Staubschwaden wirbelten, gaben die schwarzen Wolken, die sich um die Felsnadel des Erebors ballten, kurz die Sonne frei. Der Horizont hatte sich blutrot gefärbt, wie schmelzendes Gold, und vor den Säulen aus dreckigem Licht, die sich von dem Himmel aus auf das Heer der Ostlinge hinabschraubten, erhob sich ein schwarzer Punkt, stieg zu der beklemmenden Wolkendecke empor.
Und ein grässliches Kreischen schnitt durch die rauchgeschwängerte Luft.
Sonic:
Friehendurs Gruppe von "Die Kämpfe im inneren des Erebor"
Mit einem letzten Aufschrei rannte die kleine Gruppe von Menschen und Zwergen, zusammen mit anderen kleinen Gruppen, durch die Trümmer des Tores, nach draußen. Eine eisige Kälte kam Friehendur entgegen. Ein heftiger Schneesturm tobte um den Erebor herum. Friehendur konnte nun auch erkennen wieso es so einfach gewesen war durch die Ostlinge zu brechen: Die Menschen des Ostens kannten keinen solchen einsigen Sturm. Zwischen den Leuten die im Erebor waren und denen die noch draußen waren, war ein großes Feld, auf dem nur vereinzelt Männer standen. Der Rest stand verunsichert in der eisigen Kälte und versuchte verzweifelt sich warm zu halten. Durch den Sturm schien die Truppenkoordination ziemlich aus dem Ruder gelaufen zu sein.
Friehdendur blickte zurück. Hinter ihm kamen weitere Verteidiger aus dem Berg gestürmt. Viele Ostlinge zögerten allerdings ihnen zu folgen, da sie im Erebor, vor Wind und Wetter geschützt waren. Vielmehr fingen sie an sich über die Schätze im Erebor herzufallen. Friehendur blickte wieder nach vorne und sah schon die ersten Ostlinge herankommen. Schnell lud er seine Armbrust zielte einen Bogenschützen an. *Klong*, der Bolzen traf den Ostling am Arm. Dieser schrie auf und versuchte hektisch ihn herauszuziehen. Friehendur lud wieder und traf den Nächsten. Um ihn herum kämpften Zwerge und Menschen gegen die Übermacht des Feindes. Plötzlich kam ein Angreifer auf Friehendur zu gerannt. Friehendur holte aus und wollte die Armbrust gegen den Angreifer schmettern. Doch dieser tauchte unter seinem Schlag herunter und verpasste ihm einen in den Rücken. Dieser war zwar durch ein Kettenhemd geschützt, allerdings kam es Friehendur trotzdem so vor als wäre sein Rückrat gebrochen. Er fiel zu Boden und bemerkte über sich das Bild seines Angreifers. Dieser holte schon zum Schlag aus, als plötzlich ein Mann hinter ihm auftauchte und ihm einen tödlichen Stich mit einem Speer verpasste. Stolz hob er das Schwert des Ostlings in die Luft und Friehendur erkannte den jungen Mann, der ihn vor ein paar Tagen noch bedroht hatte. Neuer Mut stieg in ihm auf und er rappelte sich auf. Doch dieser Moment wurde jäh unterbrochen. Ein Pfeil kam von hinten auf den Retter zu geflogen und bohrte sich unter Aufschrei von diesem in seinen Kopf. Er fiel reglos zur Seite weg. Friehendur sprang auf und untersuchte ihn, aber es war zu spät für ihn. Friehendur richtete sich mit einem Kampfschrei auf und suchte nach dem feindlichen Bogenschützen. Dass andere Pfeile auf ihn zu flogen war unwichtig. Der starke Wind war für Bogenschützen eine Katastrophe, denn die Pfeile änderten ständig ihre Flugbahn.
Schnell konnte Friehendur den Schützen entdecken. Es war ein Ostling in prunkvoller Rüstung, ein Hauptmann vielleicht. Und er zielte geradewegs auf Friehendur. Friehendur brüllte auf. Einmal weil eine der einzigen Personen, die er nach seinem Gedächnisverlust wenigstens etwas kannte tot war und einmal um seine Wut auszudrücken. Der Ostling erstarrte und Friehendur nutzte die Chance und rannte auf diesen zu. Der Ostling schoss, doch wieder kam Friehdenur der Wind zu Gute und der Pfeil traf ihn nur sehr seitlich in den Bauch. Wieder brüllte Friehendur auf, diesmal auch vor Schmerz. Er zog den Pfeil, mit zusammen gebissenden Zähnen aus seinem Fleisch und rammte ihn dem Ostling geradewegs in den Kopf. Er sollte so sterben, wie der den er getötet hatte, dachte Friehendur. Er donnerte einem Ostling die Armbrust auf den Schädel und zog sich wieder in die Reihen der übrig gebliebenden Verteidiger zurück. Er lud seine Armbrust und schaute um sich...
Vexor:
Aus der Sicht König Thranduils:
Ruhig verharrte der Elb im Dickicht der Nahegelgenen Wälder und blickte in den Himmel hinauf, wo sich schneeweiße und graue Wolken zu hohen Türmen stapelten und die wenigen wärmenden Sonnenstrahlen dieser Jahreszeit verschluckten.
Er atmete tief aus und sah zu, wie eine durchsichtige Wolke emporstieg und sich in den unteren Ästen der hiesigen Nadelbäume verlor.
Mit entschlossener Mine drehte er sich um und blickte in die Gesichter seiner Männer. Es waren um die hundert Mann, die ihm gefolgt waren, um ihren Verbündeten am Erebor beizustehen. Teilweise stammten sie aus Lórien und waren Überlebende der Schlacht gewesen, die dort gegen den Hexenkönig ausgetragen wurde; teilweise waren es Düsterwaldelben, die als Partisanen im nördlichen Teil des ehemaligen Grünwalds geblieben waren und sich ihrem König angeschlossen hatten.
Sie alle trugen Kapuzen und hatten Mund, Nase und Wangen mit Schals und Tüchern bedeckt, denn der Winter in diesem Jahr war bitterlich kalt. Thranduil selbst hatte einen schweren waldgrünen Mantel, um seine Schulter gelegt, die seinen schweren Brustharnisch verdeckten. Ebenfalls hatte er ein olivgrünes Tuch über die Wange und seine untere Gesichtshälfte gelegt, um sie vor Frost und Kälte zu schützen. Einzig seine strohblonden Haare lagen glatt und makellos und leuchteten wie pures Gold im diffusen Winterlicht.
Die erste Reihe Männer waren Bogenschützen Düsterwalds, seine eigene Leibgarde, und Galadhrim, welche ihm die Herrin des goldenen Waldes geschickt hatte. Die Bögen lasteten schwer in ihren Händen und Thranduil lächelte, als er ihre standhaften, entschlossenen Gesichter betrachtet. Kraftvoll riss er die Standarte aus dem Boden, an deren Spitze das grüne Banner Düsterwalds und darunter die Embleme Lóriens flatterten.
„ Meine getreuen Männer, in der Stunde der bedrückendster Not und schwärzester
Finsternis kommen wir unseren Verbündeten Thals und dem Einsamen Berg zur Hilfe, um sie vor den Klauen des dunklen Herrschers zu schützen, dessen Diener unsere Heimat stahlen und unsere Hallen plünderten. Dieselben Klauen, die wir schon einmal erfolgreich zurückgeschlagen haben, als wir das Reich unserer Verwandten verteidigten.
Wir werden nicht zulassen, dass ebenjene Klauen die Reichtümer des Erebor stehlen und jene versklaven, die dort schon seit Jahrhunderten weilen.
Ebenso, wie Zwerge und Menschen der nördlichen Gebiete uns in unseren Schlachten halfen, werden wir unser möglichstes Versuchen Khamul und seine Armee aus Orks und Ostlingen aufzuhalten.
Für die freien Völker Mittelerdes!“, brüllte Thranduil triumphierend und ließ die Banner der Elben im Wind flattern und zog mit der anderen Hand sein Schwert.
Die Hundert Elben und Thranduil traten aus dem Schatten der Bäume und betrachteten das Schlachtfeld am Fuße des Erebor.
Nun tat es ihm sein Heer gleich und brüllte„ Für die freien Völker Mittelerdes“, während sie alle mit gezogenen Schwertern und dem Pfeil auf der Sehne, auf das überraschte Heer zu stürmten, welches ihnen den Rücken zugedreht hatte.
Gerade als sie los stürmten fielen die ersten Schneeflocken.
Blut spritze als Thranduil seine Klinge aus der Schulter eines Ostlings zog und mit dem Schwertknauf einen anderen Ork die Nase brach, bevor er ihn enthauptete.
Zu Beginn waren die Elben erfolgreich gewesen und konnten große Gewinne für sich verbuchen. Khamuls Heer war auf den überraschenden Angriff der Elben nicht vorbereitet gewesen und musste so große Verluste in Kauf nehmen. Doch nach mehreren Stunden Scharmützels wendete sich langsam das Blatt.
Zum einen machte das immer stärker werdende Schneetreiben beiden Seiten zu schaffen, andererseits hatte sich das Heer Khamuls neu formiert, wodurch sich nun zwei Fronten bildeten. Zum Einen die wenigen Elben, zum anderen die Flüchtlinge, welche es geschafft hatten der Falle innerhalb des Erebors zu entgehen.
Gerade fiel wieder eine Reihe schwach gerüsteter Orks wenige Meter neben Thranduils, als eine Pfeilsalve der rund dreißig Bogenschützen, die sich auf einen Hügel postiert hatten, von dem man das ganze Schlachtfeld überblicken konnte, nieder ging.
Thranduil schnaufte und nasse Strähnen seines blonden Haars hingen ihm ins Gesicht, welche er wie lästige Fliegen zur Seite wischte.
Vom einen Moment zum anderen befand sich der König Düsterwaldes in einem Duell Mann gegen Mann mit einem kräftigen fast zwei Meter hohen Ostling. Er trug eine prächtige Rüstung, welche an Knien und Oberarmen mit goldenen Ornamenten verziert war, welche aussahen wie Drachenschuppen. Auf Grund des pompösen Aussehens schloss Thranduil, dass jener ein Heerführer oder Fürst der Ostlinge sein musste.
Durch die kleinen Schlitze seines goldenen Helms, die Augen und Mund freilegten, sah Thranduil ein verhöhnendes Grinsen und mit einem Kriegsschrei stürzte der Ostling auf den Elben.
Behänd wich Thranduil dem plumpen Schlag des Ostlings aus und versuchte mit einem Hieb auf den Rücken den Kampf schnell für sich zu gewinnen, doch der Panzer am Rücken schien so massiv zu sein, dass der Ostling den Schlag nicht einmal spürte.
Den nächsten Schlag des langen Zweihänders wich Thranduil nur knapp aus und parierte sofort einen Folgehieb. Minutenlang zog sich das Spiel von Parade und Ausweichen hin, bis Thranduil die Chance nutze, um den massigen Ostlingen einen Tritt in die Magengegend zu verpassen. Jener kam ins Wanken und mit einen kräftigen Schwertschlag geling es den Ostling zu Fall zu bringen.
Die Rüstung samt Ostling grub sich in den frisch gefallenen Schnee, während er dabei seinen Helm verlor.
Noch einmal musterte Thranduil das Gesicht des Ostling, während er ihn mit einem Bein, welches er auf seinen Brustkorb stellte, daran hinderte aufzustehen. Dieselben Augen musterten ihn und Thranduil keuchte leise.
„ Komm schon, töte mich!“, entgegnete ihm der Ostling mit stark akzentuierten Westron, „ Am Ende werdet ihr alle den Tod finden“. Bevor Thranduil ihm das Schwert durch Hals und Kehle bohrte, spuckte ihm der Ostling noch hämisch ins Gesicht.
„ Mit welch Grausamkeit und Hexenkunst hat euch Sauron nur den Geist vernebelt“, sagte Thranduil enttäuscht und nahm sich sogar die Zeit seinem Gegner die Augen zu schließen.
Er spürte im nächsten Moment nur einen kurzen Luftzug und sah, wie vor seinen Aug ein Orks zusammenknickte, dem ein Pfeil direkt zwischen den Augen steckte. Das gehobene Messer fiel ihm aus der Hand und an den Pfeilfedern erkannte Thranduil sofort, dass es die Handlung einer seiner Leibgardisten gewesen war.
Gerade an dem Moment, als er sich zum Dank umdrehen wollte, ertönte ein gewaltiges Brummen, welches an den Berghängen wiederhallte und so noch beeindruckender wirkte.
Thranduil drehte sich gen Osten und mit einem breiten Lächeln auf den Lippen flüsterte er leise in die von Schneeflocken bestückte Luft, „ Das Horn der Eisenberge!“
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