Ich muss mich hier auch noch mal kurz einmischen. Vorneweg: Natürlich ist es furchtbar, was dort in Uganda und nebenbei gesagt auch in großen Teilen Afrikas geschieht, und es besteht wirklich die Notwendigkeit, Leute wie Joseph Kony zu stoppen. Aber ich glaube nicht, dass es auf diese Art funktioniert. Denn überlegt mal, wie viele der Leute, die dieses Video bei Facebook posten/teilen, wissen überhaupt, wo Uganda liegt? Wie viele von denen interessieren sich wirklich dafür, und wie viele sind bereit, mehr zu unternehmen, als das Video zu verbreiten, was gerade mal zwei Mausklicks kostet?
Und im übrigen bis ich völlig Raschis Meinung, nur weil viele Leute dieses Video sehen und weitergeben, wird die UN noch lange nichts unternehmen. Wie gesagt, was bringt es den Vetomächten, sich in Uganda einzumischen? Kostet alles nur Geld, und von Dankbarkeit oder Bewunderung, die man sich damit vielleicht verdienen könnte, kann man nichts kaufen.
Aber ich finde, da liegt genau der Fehler im System, das ein Staat, der dieses Privileg im übrigen bereits seit 1945 besitzt, alle Pläne und Einsätze, die ihm gerade nicht passen, zu verhindern, und da wir gleich fünf dieser Staaten haben, wird es noch unwahrscheinlicher, dass etwas beschlossen wird, weil es eigentlich immer wenigstens einem nicht gefällt.
Genug der Worte, ich finde die ganze Aktion insofern durchaus berechtigt, dass es nie schaden kann, wenn Menschen über solche Dinge informiert werden. Alles was darüber hinausgeht, nämlich dass sie die UNO zum Handeln bringen soll, halte ich persönlich für utopisch.