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Autor Thema: Der Kampf gegen den Hexenkönig  (Gelesen 11968 mal)

Lord of Mordor

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Der Kampf gegen den Hexenkönig
« am: 13. Jun 2008, 22:31 »
Glorfindel, Maethor, Jutan, Aldaril und Cohathal von Celeborns Rede


Wäre er nicht auf dem Weg zu einem viel bedeutsameren Kampf gewesen, es hätte Maethor geschmerzt, der Schlacht so fern zu sein. Beim ersten Klang der Hörner waren er, Glorfindel, Aldaril und Cohathal mit Galadriels Segen im Schutz der Wälder aufgebrochen. Sie hatten einen alten Pfad eingeschlagen, der den wenigsten bekannt war und von hohen Bäumen verdeckt wurde.

Der Feldherrenhügel des Hexenkönigs war nur an seiner Hinterseite bewaldet, und das Risiko, von der Armee gesehen zu werden, wäre bei einem direkten Angriff ohnehin zu groß gewesen. Sie mussten die Anhöhe also umgehen und sich von hinten nähern, da sie nur dort weiter im Schutze des Waldes gehen konnten. Maethor wusste, dass der Überraschungseffekt jeden Zeitverlust leicht ausglich, dennoch verärgerte ihn die Verzögerung.

Die vier Elben marschierten zügigen Schrittes und in völliger Stille. Ein jeder von ihnen war in seine eigenen Gedanken versunken, war es doch nicht unwahrscheinlich, dass keiner von ihnen diese Mission überleben würde. Aldaril und Cohathal wirkten verkrampft und angespannt, Glorfindel ruhiger, aber dennoch besorgt. Maethor hingegen brannte innerlich. Immer wieder fuhr seine Hand unruhig zum Schwertgriff, im Geist spielte er die verschiedensten Möglichkeiten des Zweikampfs durch. Er wusste wohl, dass ihm alleine kaum Erfolg beschieden wäre, doch dieser Gedanke saß still in seinem Unterbewusstsein und minderte seinen Enthusiasmus kaum. Schließlich stand ihm die größte Herausforderung seit Jahrhunderten gegenüber... dass dabei ganz Lothlorien auf dem Spiel stand, kümmerte ihn eher wenig. Er war entschlossen, zu gewinnen, allein um des Gewinnens willen.

Inzwischen waren sie ihrem Ziel schon sehr nahe gekommen und konnten von ihrem Standpunkt aus die gesamte Schlacht überblicken. Bis jetzt war noch kein klarer Vorteil zu erkennen, und eigentlich war es auch egal, wer letztendlich dort unten siegen würde. All diese Krieger waren schließlich nur das Ablenkungsmanöver, erkauften Maethor Zeit, den wahren Kampf zu gewinnen... die Anspannung wurde unerträglich. Er beschleunigte seine Schritte.

Nach Stunden, wie es ihm schien, war der Feind in Sichtweite. Ihre kleine Gruppe versteckte sich im Schatten der letzten Bäume, der Hexenkönig stand nur wenige Meter entfernt auf der Spitze des Hügels. Er hatte den Kopf gen Lorien gewandt, und obwohl er völlig regungslos dastand, spürte Maethor, dass er einen unsichtbaren Kampf von titanischen Ausmaßen ausfocht. In unregelmäßigen Abständen spürte Maethor heftige Druckwellen von dem Morgulfürsten ausgehen.

Umgeben war der dunkle Hexer von drei mächtigen Gestalten, die wie er vollkommen bewegungslos waren. Sie trugen schwere Panzerungen und Helme, die ihr gesamtes Gesicht bedeckten, und hatten gewaltige Zweihänder auf dem Rücken.

Kastellane von Dol Guldur, dachte Maethor bei sich. Er hatte von diesen Kreaturen gehört, doch nicht gewusst, dass sie noch immer existierten. Er blickte zu seinen Gefährten. Der Plan war ohne Worte offensichtlich: Maethor, Aldaril und Cohathal würden jeder einen der Wächter beschäftigen, während Glorfindel den Hexenkönig attackierte. Seine Erfolgsaussichten waren allein allerdings schwer einzuschätzen, also kam es ganz darauf an, die Kastellane schnell zu bezwingen.

Sie nickten sich zu, und Aldaril und Cohathal griffen nach ihren Bögen. Jeder von ihnen legte zwei Pfeile auf die Sehne und schossen sie nach den Wächtern. Noch während die Pfeile flogen, stürmte Maethor los, Glorfindel direkt hinter ihm. Die Klinge des Elbenfürsten strahlte in goldenem Licht. Zwei der Kastellane wurden von den Pfeilen durchbohrt und zurückgestoßen, und bevor er reagieren konnte, rammte Maethor dem Dritten sein Schwert in die Brust. Glorfindel stürmte an ihm vorbei auf den Hexenkönig zu.
« Letzte Änderung: 15. Feb 2016, 08:08 von Fine »
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #1 am: 13. Jun 2008, 22:54 »
Aus seinem Versteck heraus sah Jutan, wie die Elben auf ihre Feinde losstürmten. Lange war er ihnen gefolgt, und nun brannte der Kampfgeist in ihm, so wie noch nie. Knapp vor ihm focht Maethor, der Einarmige, gegen einen der schwer gepanzerten Krieger. Die anderen zwei waren zwar von Pfeilen getroffen worden, doch sie schienen noch nicht tot zu sein.
Ich muss ihnen helfen!
Kaum hatte er diesen Gedanken gefasst, stürmte er direkt den Elben hinterher, auf die schwer gepanzerten Gegner zu. Der Rest des Heeres der Feinde war nicht in Reichweite, also würden sie auch nicht mitbekommen.
Seine elbische Rüstung schimmerte, als er aus den Büschen sprang. Diese Pflanzen hatten ihn vor einem der mächtigsten Elben versteckt, doch sie hatten ihre Dienste bereits getan. Nun musste sein Schwert die Aufgabe fortführen!
Ebenso wie seine Rüstung blitzte auch sein Schwert im Sonnenlicht, als er es aus der Scheide zog. Die schlanke, gebogene Elbenklinge schnitt durch die Luft, als er sie über seine Schulter hob. Nach wenigen Schritten stand er schon an der Seite von Maethor, welcher in überhaupt dazu ermutigt hatte, dem Elbenfürsten nachzuschleichen.
Mit einem riesigen Zweihänder verteidigte sich das gepanzerte Wesen geschickter als erwartet gegen Jutan und Maethor, doch schon nach wenigen Hieben zerbarste die riesige Klinge des Gegners unter den Hieben der Beiden. Mit einem gezielten Schwertstreich trennte Maethor dem gepanzerten Wesen den Kopf vom Körper.
Jutan nutzte den Moment des Triumphes, um zu Maethor hinüber zu blicken.
Einer geschafft, zwei fehlen noch!
« Letzte Änderung: 13. Jun 2008, 23:00 von Khamul »
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #2 am: 13. Jun 2008, 23:22 »
Trotz allem überraschte es Maethor, dass der Junge gekommen war, und viel mehr noch, dass er sich ohne zu Zögern in den Kampf geworfen. Er nutzte die kurze Pause, um einen Moment Luft zu holen und seinem neuen Waffenbruder anerkennend zuzunicken, dann verschaffte er sich einen Überblick.

Glorfindel und der Hexenkönig fochten mit titanischer Gewalt. Jeder Zusammenstoß ihrer beiden Klingen war wie ein Hammerschlag, und das wütende Kreischen des Hexenkönigs erfüllte die Luft. Bis jetzt war es unmöglich, zu sagen, wer der Sieger sein würde.

Ich muss mich beeilen!

In diesem Moment ertönte ein lauter Schrei und ließ Maethor herumfahren. Cohathal lag röchelnd am Boden und der Kastellan, der über ihm stand, zog langsam seine Klinge aus seinem zuckenden Körper. Dann wandte sich die gesichtslose Kreatur Maethor zu.

Verflucht! Er hatte gehofft, seine Begleiter wären bessere Kämpfer... Er blickte zu Aldaril, der ebenfalls immer weiter vor seinem Feind zurückweichen musste.
"Hilf ihm!", rief er dem Jungen zu und stürzte sich seinerseits auf den anderen Kastellan. Seinen ersten Hieb parierte die Kreatur, der zweite prallte einfach von seiner Rüstung ab. Dann ging das Wesen selbst zum Angriff über. Der mächtige Zweihänder schnellte auf Maethor zu und der Elb sprang zurück. Dann, als der Kastellan zum zweiten Schlag ansetzte, sprang Maethor vor und trieb ihm die Klinge zielsicher in die Hand. Zwar ließ sein Feind die Klinge fallen, doch er riss seine Hand sofort wieder los und schlug Maethor mit seiner linken Faust direkt ins Gesicht.

Der Schmerz durch die gepanzerte Hand explodierte vor seinen Augen, und nur mit Mühe konnte er sein Schwert in der Hand behalten, als er zu Boden stürzte. Der Kastellan hatte seine Klinge schnell wieder ergriffen und war sofort über ihm, um es zu Ende zu bringen. Der Zweihander schnellte zu Boden, und Maethor rollte sich im letzten Moment zur Seite weg. Entschlossen trieb er dem Kastellan sein eigenes Schwert in den Fuß. Die Kreatur gab zwar keinen Schrei von sich, doch sie krümmte sich und ließ erneut ihre noch im Boden steckende Waffe los. Sofort sprang Maethor auf, griff nach dem Zweihänder und enthauptete den Kastellan in einer einzigen fließenden Bewegung mit seiner eigenen Waffe.

Keuchend wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Sein Körper schmerzte, doch in ihm war ein Feuer entzündet worden, das ihn jedes Gefühl vergessen ließ.

Was für ein Kampf!

Rasch sah er sich um, ob Aldaril und der Junge seine Hilfe benötigten.
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #3 am: 13. Jun 2008, 23:53 »
Sofort leistete Jutan dem einarmigen Elben Folge und eilte dem anderen Elben zu Hilfe. Noch so eine groteske Kreatur galt es zu besiegen!
Der andere Elb hatte eindeutig Schwierigkeiten, mit dem gepanzerten Gegner zurecht zu kommen. Noch hielt dieser stand, doch mit jedem Hieb ging er weiter in die Knie. Schnell war Jutan an dessen Seite und blockte einen Streich des Feindes für den Elben. Ein kurzer Blick aus den Augenwinkeln verriet ihm, dass der Elb überrascht über sein plötzliches Auftauchen war.
Er konzentrierte sich. Nun hatte er die Chance, alles auszuprobieren, was Gwilwileth ihn gelehrt hatte. Sein Gegner war körperlich stärker als er selbst, also musste er auf seine Geschwindigkeit setzen. Schon kam die mächtige Klinge seines Gegners in einem flachen Winkel auf ihn zu. Um dem Hieb zu entgehen, warf Jutan sich zu Boden, und federte sofort wieder auf seine Beine zurück. Schon setzte die Kreatur zu einem weiteren Streich an, doch Jutan war schneller. Zu seiner größten Verwunderung war die Rüstung seines Gegners dicker, als er angenommen hatte, sodass seine Elbenklinge daran abglitt.
Was ist das für eine Kreatur, die so schwer gepanzert noch zu Bewegungen fähig ist?
Wieder schnellte der riesige Zweihänder auf Jutan zu. Er spürte einen leichten Windhauch, und schon war der Elb, dem er zuvor das Leben gerettet hatte, neben ihm. Gemeinsam blockten sie die Klinge ihres Feindes ab, doch ihr Gegner hatte noch viel mächtigere Waffen: Seine bloßen Fäuste!
Die gepanzerte Bestie schlug mit der linken Faust auf das Gesicht des Elben. Jutan hörte ein Knacken und spürte, wie warmes Blut auf ihn spritzte. Er war sich beinahe sicher, dass dies das Ende seines Verbündeten war, doch nun hatte sein Gegner eine seiner Schwachstellen entblößt!
Sofort rammte er seinem Gegner die Elbenklinge in die ungepanzerte Achselhöhle. Ohne einen Aufschrei zuckte die Bestie zusammen, und ihr linker Arm erschlaffte. Mit dem Rechten Arm alleine hatte sie Schwierigkeiten, ihren Zweihänder zu führen, Jutan drehte sich, um gleichzeitig sein Schwert zu befreien und seinem Gegner zu entfliehen. Dann stieß er mit seinem Schwert wie eine Biene mit ihrem Stachel nach Vorne und durchbohrte direkt den Hals seines Gegners. Ohne jegliche Geräusche, bis auf das Scheppern ihrer Rüstung, ging die gesichtslose Kreatur zu Boden.
Jutan blickte sich um und sah, dass auch Maethor schon seinen Gegner bezwungen hatte.
Jetzt bleibt nur noch der Hexenkönig!
« Letzte Änderung: 14. Jun 2008, 17:46 von Khamul »
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #4 am: 21. Jun 2008, 17:10 »
Aus der Sicht des Hexenkönigs

Er wusste schon lange nicht mehr, ob es sein eigener Zorn oder der seines Meisters war, der ihn voran trieb, doch der Wille, den Elbenfürsten zu vernichten, erfüllte jede Faser seines Seins. Vor Jahrhunderten war es dieser Elb gewesen, der seine Pläne im Reich Angmar endgültig zunichte gemacht hatte... Er stieß ein lautes Kreischen aus und schwang seinen Morgenstern in seine Richtung. Glorfindel sprang zur Seite, und schon war der Nazgûl mit seiner Klinge heran. Der Elb parierte den Hieb elegant und wich keinen Schritt zurück, doch der Nazgûl hatte schon wieder mit dem Morgenstern ausgeholt, drehte sich einmal um die eigene Achse und ließ die mächtige Waffe wieder auf seinen Feind zuschnellen. Der Morgenstern traf Glorfindel mit voller Wucht und schmetterte ihn zurück, doch er blieb aufrecht. 

"Weshalb kämpfst du noch?", zischte der Hexenkönig. "Sieh dich um. Die Streitmacht, die ich vor eure Tore geführt habe, ist nur ein Bruchteil der Macht des dunklen Herrschers, und doch der euren überlegen. Ihr könnt euer Ende herauszögern, doch selbst, wenn du mich hier besiegen solltest, könnt ihr diesen Kampf nicht gewinnen. Ihr seid dem Untergang geweiht..."

"Es ist nicht das erste Mal, dass ihr eure eigene Macht überschätzt", gab der Elbenfürst zurück. "Schließlich habe ich euch bereits zuvor besiegt." Obwohl er schwer atmete, war seine Stimme fest und trug keine Anzeichen der Furcht. Dennoch war er verwundet, während den Morgulfürsten eine Kraft aufrecht erhielt, die über die eines jeden Elben hinausging. Seine jetzige Macht war ein Vielfaches derer, die er damals im Norden innegehabt hatte.

"In der Tat glaubtet ihr damals, einen Triumph errungen zu haben... doch das Reich Arnor zerfiel. Letztendlich wird der Gebieter immer siegen, gleich, welche Anstrengungen ihr auch aufbringen mögt. Die Macht Mordors wird immer zurückkehren, während die eure Jahr für Jahr schwindet..." Jedes seiner Worte verstärkte er mit Visionen im Geist des Elben, die ihm seine Heimat in Flammen zeigten, und seine Kameraden, die in diesem Moment auf dem Schlachtfeld fielen, mit jeder Sekunde, die sich dieser Kampf hinzog. Sein Vorhaben ging auf.

"Genug!", rief Glorfindel und stürmte auf den Nazgûl zu, seine Klinge gleißte von Magie. Der Hexenkönig setzte zu einem Hieb mit dem Morgenstern an, um ihn auf Distanz zu halten, doch der Elb war schneller. Noch während der Fürst ausholte, war Glorfindel heran und schlug ihm seine Waffe aus der Hand. Sofort setzte er zu einem Schwerthieb zwischen die Platten seiner Maske an. Im letzten Moment konnte der Nazgûl ihn mit seiner eigenen Klinge abwehren und ging seinerseits wieder zum Angriff über. Schneller, als ein normales Auge zu sehen vermochte, ließen die beiden Schwertmeister ihre Klingen aufeinanderprallen, beide getrieben von unbändigem Zorn auf ihren Widersacher. Er wusste nicht, wie lange sie so kämpften, doch nach einer Weile spürte der Hexenkönig, wie er die Oberhand verlor. Mit jedem Hieb wich er ein weiteres Stück zurück. Er wusste, dass er seine Macht zurückhalten musste, um nach dem Kampf noch den Schutzbann brechen zu können...

Mit einem letzten Hieb prellte ihm Glorfindel die Morgulklinge aus der Hand. Sofort setzte er zum Todesstoß an, ein triumphierendes Lächeln im Gesicht. Der Hexenkönig brüllte vor Hass, als der Elb den Hieb auf ihn niederfahren ließ. Seine gepanzerte Hand schnellte vor und fing die Klinge im Flug auf. Das gesegnete Metall schnitt tief in seine Rüstung, doch er spürte es kaum, so stark loderte der Zorn in ihm. Langsam schloss sich seine Rechte um den Hals des Elben.

"Seit über tausend Jahren warte ich auf diesen Moment", zischte er, während er Glorfindel langsam zu Boden zwang. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte der Elb, seine Klinge wieder freizubekommen, doch der eiserne Griff des Nazgûl war zu stark. Glorfindel begann zu röcheln und schnappte immer verzweifelter nach Luft.
"Tretet dem roten Auge entgegen, Elb... tretet eurem Schicksal entgegen."

"Niemals!", brüllte Glorfindel mit gebrochener Stimme, und im nächsten Moment ging eine sengende Wärme von ihm aus, die die tiefste Seele des Hexenkönigs zu verbrennen schien und ihn kreischend zurückfahren ließ. Der Schmerz schien von außen und innen gleichzeitig zu kommen, gleichzeitig Körper und Geist anzugreifen. Langsam rappelte sich Glorfindel wieder auf und ergriff sein Schwert.

"Bringen wir es zu Ende, Abschaum", sagte er keuchend, doch entschlossen. Für normale Augen nicht zu sehen, erkannte der Hexenkönig ein geisterhaftes goldenes Schimmern, das von ihm auszugehen schien und mit seiner eigenen geistigen Macht auf einer Dimension rang, die normalen Sterblichen nicht zugänglich war. Der Elb griff seine tiefste Essenz an, alles, was ihm nach dem Verlust seines Körpers noch geblieben war... Er hob  ebenfalls sein Schwert. Seine Finger schlossen sich so fest um den Griff, dass sie ihn beinahe zu zerdrücken drohten.

"Du armseliger Narr", donnerte der Nazgûl. Dunkle Macht wallte unkontrolliert um ihn herum - die Barriere war aus seinem Gedächtnis verschwunden, das Verlangen, diesen dreisten Elben zu vernichten, beherrschte sein gesamtes Denken. Tiefe Schwärze senkte sich über die gesamte Lichtung. Ohne ein weiteres Wort stürmte Glorfindel mit erhobenem Schwert auf ihn zu. Der Hexenkönig erwartete ihn bewegungslos.

Dann, im letzten Moment, bevor Glorfindels Angriff ihn traf, lenkte er seine gesamte Magie in sein Schwert. Die Klinge schien in einem Flammeninferno zu explodieren und der Hexenkönig riss die Waffe im Bruchteil einer Sekunde hoch und traf Glorfindels Schwert. Ein lauter Knall hallte über die Lichtung, als das Schwert des Elben zerbarst. Dutzende glühender Metallsplitter bohrten sich durch seine Rüstung in seinen Körper und ließen ihn zu Boden gehen.

"Das ist dein Ende", sagte der Hexenkönig und schritt langsam auf den schwer atmenden Elben zu.

"NEIN!"

Der Nazgûl fuhr herum und sah einen weiteren Elben auf ihn zustürmen. Ein mächtiger Windstoß brauste aus dem Nichts auf den Einarmigen zu und schmetterte ihn gegen einen Baum. Wütend sah sich der Hexenkönig auf der Lichtung um. Diese verfluchten Elben hatten es tatsächlich geschafft, alle seiner Wächter zu vernichten... sein Blick blieb an einem ungefähr fünfzehnjährigen Jungen stehen, der bei den Überresten eines Kastellans stand.

"Dafür wirst du leiden..."
« Letzte Änderung: 11. Mär 2016, 14:25 von Fine »
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #5 am: 24. Jun 2008, 08:58 »
Die Schatten, die sich über die Lichtung gelegt hatten, gaben Jutan nur langsam frei. Er war kaum zum Atmen fähig und konnte keinen einzigen Muskel seines Körpers bewegen.
Eben hatte der Hexenkönig Glorfindel mit ungeheurer Wucht niedergeschlagen, und Maethor war von einem unnatürlich mächtigen Wind gegen einen Baum geschleudert worden.
"Dafür wirst du leiden!", ertönte die zischende Stimme des Hexenkönigs in seinem Ohr. Nur bruchstückhaft bemerkte er, dass sein Feind ihn direkt ansah mit seinen matt rot leuchtenden Augen, die sich zwischen der eisernen Krone und dem Saum der schwarzen Gewänder befanden, so sehr saß ihm die Furcht in den Gliedern.
Ich darf mich nicht von der Furcht beherrschen lassen! Komm schon, Jutan, reiß dich endlich zusammen! Du darfst ihn nicht an seinen Morgenstern kommen lassen, ansonsten hast du gleich verloren!
Als wäre er aus einem Traum erwacht, gehorchten seine Glieder plötzlich wieder seinen Befehlen. Obwohl er noch immer große Furcht in seinem Innersten verspürte, griff er direkt an. Er selbst konnte kaum glauben, dass es seine Angst bezwungen hatte, doch ihm war es tatsächlich gelungen.
Obwohl der Hexenkönig kein Gesicht besaß, war es ihm anzumerken, dass er wohl überrascht war. Schneller als Jutan es erwartet hatte erhob sein Gegner die Klinge zur Parade. Stahl schlug auf Stahl, der Hexenkönig drückte Jutan ein Stück von sich weg und ging sofort zum Gegenangriff über. Erneut kreuzten sich die Schwerter der Beiden. Jutan spürte, dass sein Gegner stärker war als er selbst. Aus den Augenwinkeln hinaus sah er, wie Maethor sich schon wieder rührte.
Wenn ich ihn noch so lange hinhalten kann, bis Maethor wieder hochkommt, haben wir vielleicht noch eine Chance auf den Sieg!
Völlig unerwartet sprach der Hexenkönig ihn an: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie du meine Diener bezwungen hast. Doch auch wenn dies dein Verdienst gewesen ist, so überschätzt du dich, wenn du glaubst, mich besiegen zu können!“
Der Schreck, den er besiegt geglaubt hatte, fuhr ihm wieder in seine Glieder. Seine Hände wurden feucht, seine Kehle brachte keinen Laut hervor. Wenn der Hexenkönig ein Gesicht hätte würde er wohl grinsen, so schien es Jutan nun. Auch die Augen schienen zu blitzen, wie wenn ein Mensch lachen würde. Der Hexenkönig war aber kein Mensch! Plötzlich sah er längst vergessen geglaubte Bilder vor seinen Augen...

... Jutan suchte unter den unzähligen Orkkadavern den Menschen, der ihm am Meisten bedeutete in seinem Leben. Er hatte ihm das Fechten gelehrt, wie man Vieh großzieht, wie man reitet... Er war der wichtigste Mensch für ihn! Er durfte einfach nicht tot sein, nicht nach alledem!
Auch viele gefallene Rohirrim lagen auf den zerstörten Mauern von Helms Klamm. Der Anblick ihrer Körper, ihre weit offenen Augen, all dies löste Furcht und starken Brechreiz in ihm aus. Er durfte jedoch nicht aufgeben! Es galt, seinen Vater zu finden!
Er eilte den Wehrgang hinauf auf die Mauer, auf der er selbst Seite an Seite mit seinem Vater gefochten hatte. Jutan wäre bis zum Bitteren Ende an dessen Seite geblieben, doch dieser hatte ihm befohlen, in die Hornburg zu fliehen, er hatte ihm noch ein wenig Zeit verschaffen wollen. Natürlich hatte er auch Angst gehabt, doch sein Vater war es ihm Wert gewesen, sich dieser zu stellen. Jetzt verfluchte er sich jedoch für seine Feigheit. Er hätte wirklich bis zum bitteren Ende bleiben sollen, Seite an Seite mit seinem Vater kämpfen und sterben!
Schon war er an den ersten Toten angelangt, es waren jedoch nur Orks. Sein Vater war bestimmt noch am Leben! Nicht einmal diese großwüchsigen Orks hätten es mit ihm aufnehmen können, nicht mit Jutans Vater!
Sein Vater hatte ein besonderes Erkennungsmerkmal, er besaß nämlich ein besonderes Kurzschwert, welches nicht so silbrig glänzend war wie die anderen metallenen Schwerter, sondern eher golden war, jedoch nicht aus diesem edelsten Metall bestand. Es bestand aus dem Stoff Bronze, und es war in ganz Helms Klamm das Erkennungsmerkmal von Jutans Vater gewesen. An ebendiesem Schwert würde er ihn erkennen können, egal wie sehr ihn die Orks geschändet hatten!
Die meisten der Toten hatten noch ihre Schwerter bei sich. Alle glänzten sie silbrig, die Orksäbel in einem matten grau. Bronze war jedoch nicht dabei. Er musste weiter suchen!
Und da sah er ihn, seinen Vater, nur einige Schritt weit vor ihm, an der Mauer kniend, ein Ork vor ihm liegend. Sein Herz schien stillzustehen. Da lag er, und er rührte sich nicht. Jutan hechtete zu ihm, und jeder Herzschlag kam ihm wie eine Ewigkeit vor, während er immer näher kam. Vom Gesicht her war es sein Vater, doch hatte er auch das Schwert?
Bei ihm angekommen, hievte Jutan den Ork von seinem Vater. In der Brust des Scheusals steckte noch das Schwert, welches ihn erschlagen hatte – ein bronzenes Schwert, das seines Vaters!
Schnell blickte er zu ihm, den Menschen, der ihm am Meisten bedeutete. Sein Gesicht war ganz ruhig, so als würde er nur schlafen. Jutan war schon den Tränen nahe. Warum nur war er nicht an seiner Seite gewesen?
Plötzlich öffnete sein Vater die Augen, sie leuchteten matt rot und blickten Jutan boshaft und hasserfüllt an. Er stieß Jutan grob weg von sich. Was war nur mit ihm los? Jutan wusste nicht mehr, ob er fröhlich darüber sein sollte, dass sein Vater noch lebte, oder ob er Angst vor ihm haben sollte.
Entsetzt sah er zu, wie sein Vater einen Gegenstand, der ihm bis dahin noch nicht aufgefallen war, vom Boden aufhob. Es war eine eiserne Krone! Sein Vater setzte sich die Krone auf, und seine Augen leuchteten boshaft zu Jutan.
„Aufhören! Ich weiß, dass dies nur eine Illusion von dir ist!“ Kaum hatte er dies gerufen, drehte sich alles um ihn herum, und formte sich langsam zur Lichtung, auf der er eigentlich stand. Auch sein Vater veränderte sich, sein Gesicht verblasste und seine Kleidung wurde schwarz. Am Ende hatte er gar kein Gesicht mehr, nur noch die matt leuchtenden roten Augen waren geblieben – der Hexenkönig!


„Aufhören! Aufhören, habe ich gesagt!“
Es schien Jutan, als sein er eben in seinen Körper hineingefallen. Der Hexenkönig stand nun direkt vor ihm, er hatte sich nicht bewegt. Noch immer hatte er sein schwarzes Schwert in der Rechten, gekreuzt mit der Elbenklinge, und der Morgenstern lag nicht weit entfernt.
Jutan selbst aber war durchströmt von verschiedensten Gefühlen. Zum Einen hatte er unglaublichen Zorn auf den Hexenkönig, weil dieser in seinen Gedanken herumgewühlt hatte, zum Anderen standen ihm schon die Tränen in den Augen, weil ihn diese Erinnerung immer mit tiefster Traurigkeit erfüllte, daher hatte er versucht, dieses Ereignis zu vergessen. Es gab nur eine Sache, die ihn daran hinderte, den Hexenkönig direkt anzugreifen, seine eigene Furcht vor seinem Feind.
Dieser begann plötzlich zu lachen, ein kaltes, gefühlsloses Lachen, und er sagte in mitleidvollem, fast kindischem Tonfall: „Dein Vater ist also tot? So viel hat er dir bedeutet? Armer, kleiner Rohirrim! Ich werde dich trösten.“
Der geschichtslose König streckte seine von einem metallenen Handschuh umgebene linke Hand nach Jutans Gesicht aus. Sein Verstand wehrte sich dagegen, doch irgendwie nahmen ihn die Augen seines Feindes zu sehr in ihren Bann. Er hatte das Gefühl, der Hexenkönig verspüre wirklich Mitleid mit ihm!
Als die Hand des dunklen Fürsten sein Gesicht berührte und es streichelte, zuckte er leicht zusammen von der Kälte dieser Berührung. Der Hexenkönig war viel größer als er selbst, und er wirkte auf Einmal nicht mehr so dunkel, sondern eher väterlich und voller Mitleid.
Von einem Moment auf den Anderen verging dieses Bild in Jutans Gedanken jedoch wieder, denn der Hexenkönig erhob plötzlich sein schwarzes Schwert, und zischte, wieder in seinem üblichen, markerschütternden Tonfall: „Du Narr! Glaubst du tatsächlich, der Fürst der Nazgûl empfände Mitleid mit seinen Opfern? Nun denn, sei ab jetzt gefangen zwischen Leben und Tod, verdammt dazu, auf Ewig mein Sklave zu sein!“
Langsam zielte der Hexenkönig mit seinem Schwert auf Jutans Brust. Er wollte schreien, davonlaufen, doch seine Glieder gehorchten ihm nicht. Die Furcht, die der Hexenkönig ausströmte, hatte ihn wieder vollständig im Griff.
Komm schon, Jutan! Du hast es eben erst geschafft, deine Angst zu besiegen, du kannst es auch noch einmal!
Die Klinge des Hexenkönigs stieß vor, und Jutan schaffte es endlich, sich zu bewegen. Er wollte sich unter der Waffe seines Feindes wegducken, doch er war zu langsam. Sengender Schmerz fuhr durch seinen Körper, als das schwarze Schwert seine linke Schulter durchbohrte, direkt gefolgt von unglaublicher Kälte, die sich binnen eines Herzschlags über seinen ganzen Körper ausbreitete. Vor seinem inneren Auge spielten sich die schlimmsten Erinnerungen seines Lebens ab.
Jetzt ist es aus mit mir! Maethor, so komm doch endlich!
« Letzte Änderung: 24. Jun 2008, 18:31 von Khamul »
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #6 am: 14. Jul 2008, 17:32 »
Wie durch einen Schleier sah Maethor, wie der Hexenkönig dem Jungen die Morgulklinge in die Schulter rammte. Er biss die Zähne zusammen, richtete sich langsam auf und packte sein Schwert.

In 3000 Jahren habe ich keinen Kampfgefährten im Stich gelassen, und ich werde jetzt nicht damit anfangen.

Der Ringgeist ging langsam zu Werke, quälte den Jungen, fühlte sich bereits als Sieger.

Dieser Narr... weder von meinem noch von Glorfindels Tod hat er sich überzeugt.

Maethor atmete einmal tief ein, dann rief er dem Nazgûl zu:
"Hättet ihr euch nicht erst einmal vergewissern sollen, dass eure Feinde auch wirklich alle tot sind?"

Der Hexenkönig drehte sich nicht sofort zu ihm um. Erst zog er langsam seine Waffe aus Jutans Schulter, dann wandte er seinen Kopf in Maethors Richtung.

"Du hättest liegen bleiben sollen, du erbärmlicher Narr... glaubst du wirklich, dass du in der Lage bist, zu tun, was selbst euer größter Krieger nicht vermochte?"

Maethor spürte, wie der Morgulfürst nach seinem Herzen griff und Furcht darin sähte, eine schreckliche, doch irrationale Furcht, die keinen speziellen Grund zu haben schien, aber dennoch seinen gesamten Körper ausfüllte. Die Lichtung schien sich nochmals zu verdunkeln, und dann sah Maethor Bilder vor seinem geistigen Auge, Bilder seines eigenen zerschmetterten Körpers und dem goldenen Wald in Flammen. Eine widernatürliche Kälte breitete sich in seinem Geist aus.

Er schloss die Augen und atmete einmal tief ein. Als er sie wieder aufschlug, lächelte er.
"Es geht nicht darum, was ich glaube. Es geht mir auch nicht um die Rettung Mittelerdes. Ich fürchte den Tod im Kampf nicht... ich fürchte lediglich den Zeitpunkt, an dem ich zu schwach sein werde, mich diesem Kampf zu stellen. Ich bin nicht hier, um für das Gute zu kämpfen oder etwas in der Welt zu verändern. Ich bin hier, um einen Gegner zu überwinden, an dem alle anderen gescheitert sind. Ich bin hier, um euch zu vernichten."

Der Hexenkönig verharrte eine Weile wortlos, und Maethor fühlte, wie sich die Magie aus seinem Körper zurückzog. Dann richtete der Ringgeist sein Schwert direkt auf ihn.
"So sei es denn. Komm und messe dich mit mir. Komm und finde dein Ende."

Damit rannte Maethor los. Der Hexenkönig parierte seinen ersten Schlag, wich vor dem zweiten zurück und griff dann seinerseits an. Bald waren die beiden Kontrahenten in einem Tanz der Klingen verschmolzen, der auf Außenstehende fast mehr wie eine Einheit denn wie ein Kampf gewirkt hätte. All die Nebensächlichkeiten verschwanden aus Maethors Bewusstsein - die Schlacht, Lothlorien, selbst der Junge. Sein Herz schlug mit jedem Hieb schneller, das Feuer in ihm brannte wie seit Jahrhunderten nicht mehr. Jeder Angriff konnte das Ende bedeuten, jede Verletzung den Zweikampf entschieden.

Maethor genoss jeden Augenblick.

Er erkannte schnell, dass die Hiebe des Hexenkönigs stärker waren als seine eigenen, der Morgulfürst jedoch durch seinen lodernden Zorn mit geringerer Präzision zuschlug. Den meisten Angriffen wich er also aus, anstatt sie zu parieren, und lauerte auf eine Gelegenheit, die Abwehr seines Feindes zu durchbrechen.

Nach einer Weile bot sich diese Gelegenheit tatsächlich. Mit einem zornigen Kreischen packte der Hexenkönig sein Schwert mit beiden Händen und führte einen wuchtigen Hieb über den Kopf. Maethor machte einen schnellen Schritt zur Seite und stieß seine Klinge dann durch beide Handgelenke des Nazgûl. Kreischend wich der Ringgeist zurück, doch die in seinem Körper pulsierende Morgulmagie ließ auch Maethor unter Schmerzen zurückzucken.

Ich muss ihn möglichst mit einem Hieb in seine Maske bezwingen... jeder Hieb, der ihn nicht tötet, wird nur mich schwächen.

Er fegte den Schmerz beiseite, machte einen Ausfallschritt nach vorne und trat die Morgulklinge des Hexenkönigs weg, bevor er sie erneut aufnehmen konnte. Dieser jedoch hatte das gar nicht vorgehabt - stattdessen schritt er langsam wieder auf Maethor zu, nun seinen gewaltigen Morgenstern in der rechten Hand.

"Heute wirst du sterben", zischte er. "Doch der Tod allein wird nicht genug sein... ich werde das Innerste deiner Seele deinem Körper entreißen und dich zusammen mit deinen Kameraden ewiger Verdammnis preisgeben..."

Maethors Körper spannte sich beim Anblick der monströsen Waffe. 

Ein Treffer, und es ist aus mit mir...

"Im Kampf sollte man nicht so viel reden!", rief er zurück, und der Hexenkönig stürmte auf ihn zu. Der Morgenstern fuhr auf Maethor nieder, und nur im letzten Moment schaffte es der Elb, ihm auszuweichen. Er wollte den Moment, in dem der Nazgûl erneut ausholte, nutzen, um ihm die Klinge ins Gesicht zu stoßen, doch der Hexenkönig rammte ihm stattdessen seine Faust ins Gesicht. Sterne explodierten vor seinen Augen und er taumelte zurück. Ein halb versehentlicher Schritt nach hinten rettete ihm vor dem zweiten Hieb mit dem Morgenstern. Diesmal jedoch hatte sich der Hexenkönig bei der rapiden Abfolge von Angriffen von Schlägen eine Blöße gegeben. Sofort nutzte Maethor die Gelegenheit und stieß vor.

Kurz bevor seine Klinge jedoch das Gesicht des Hexenkönigs durchstoßen konnte, explodierte jeder einzelner Muskel seines Körpers in brennendem Schmerz. Unfähig, sich zu rühren, ließ er das Schwert fallen und seine Beine gaben nach.

Verfluchte Hexerei! Ich muss...

In diesem Moment traf ihn der Morgenstern mit voller Wucht auf der Brust, trieb ihm die Luft aus den Lungen und schmetterte ihn zurück. Er spürte, wie mehrere seiner Knochen brachen und hörte, wie der Hexenkönig sich ihm zum Gnadenstoß näherte. Die Geräusche seiner schweren Schritte mischten sich mit Maethors gebrochener Atmung und seinem unregelmäßigen Herzschlag.

Das war es also...
Er fühlte weder Mitleid für die Flüchtlinge, die nun in der Schlacht sterben würden, noch Angst. Er war nicht so weit gekommen, wie er es sich gewünscht hatte, doch sein letzter Kampf war ein würdiger Abschluss für das Leben eines jeden Kriegers gewesen... und er hatte ein Leben geführt, auf das man stolz sein konnte. Er atmete tief ein und schloss die Augen.

Der Hexenkönig holte aus.
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Khamul

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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #7 am: 18. Jul 2008, 12:03 »
Jutans Wunde pochte krampfhaft. Mit jedem Schlag seines Herzen verbreitete sich die Kälte weiter in seinem Körper. Jede Sekunde des Kampfes zwischen Maethor und dem Hexenkönig war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen, das Geräusch eines jeden Hiebes hatte in seinen Ohren wie eine Explosion geklungen. Der Hexenkönig hatte Maethor niedergeschlagen, doch eines war dem Feldherr Mordors nicht aufgefallen: Während des erbitterten Zweikampfes hatte er sich direkt vor Jutan gestellt.
Ich müsste nur einmal zustechen, dann könnte ich das Blatt noch einmal wenden!

Gerade erhob der Hexenkönig seinen Morgenstern zum Endgültigen Schlag auf Maethor.

Kraftlos umschlossen Jutans Finger das Elbenschwert, dass ihm Gwilwileth geschenkt hatte. Sie bedeutete ihm viel. Auf jeden Fall viel mehr als die meisten Menschen, die noch lebten. Nur eine Person hatte ihm jemals mehr bedeutet...
Beim Gedanken an seinen Vater kamen ihm keine Tränen mehr, so sehr hatte der Hexenkönig ihn mit dieser einen Erinnerung gequält.
Wer weiß? Vielleicht war es ja auch gut so, dass er mich mit meiner größten Angst konfrontiert hat... Früher bin ich immer davor weggelaufen... Dennoch muss ich es versuchen, ihn zu töten, sonst sind wir alle verloren!

"Jetzt stirb...", zischte der Hexenkönig Maethor zu.

Es kostete Jutan all seine Kräfte, die sonst so leiche Elbenklinge zu heben. Der Stahl des Schwertes schien seine vor Kälte taube Hand beinahe verbrennen zu wollen. Noch einmal brauchte er seine gesamte Willenskraft, um sein Schwert nicht fallen zu lassen.
Nur dieser eine Stich! Nur noch für diesen einen Stich muss ich das Schwert noch halten! Ich MUSS es schaffen! Genau auf eine solche Situation hat Gwilwileth mich trainiert! Jetzt!
Jutans Schwert stieß nach Vorne, und es durchbohrte den Rücken des Hexenkönigs. Einen Moment lang verharrte er in dieser Position, während sein Feind schrill aufschrie. Plötzlich jedoch fühlte er ein starkes Pulsieren von Kälte in seinem Körper, welches ihn vor Schmerz zusammenzucken ließ. Kaum hatte er die Elbenklinge losgelassen, schoss sie wie ein Pfeil aus dem Rücken des Hexenkönigs hinaus.
Um leichter atmen zu können, drehte sich Jutan auf den Rücken. Seine Kräfte waren aufgebraucht. "Jetzt bist du dran, Maethor...", sagte er mit schwacher Stimme, eher zu sich selbst als zu dem Elben.
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #8 am: 20. Aug 2008, 19:55 »
"Gute Arbeit!", entfuhr es Maethor, der seine Überraschung sofort beiseite drängte und seine letzten Kraftreservern mobilisierte. Er erhob sich und packte sein Schwert mit fester Hand. Zielsicher richtete er es auf den Ausschnitt in der Maske des Hexenkönigs. Der Morgulfürst hatte sich von Jutans Angriff schnell erholt und wollte gerade wieder nach seinem Morgenstern greifen, doch Maethor ließ ihm keine Zeit dazu.

"Gut gekämpft", sagte er mit einem Lächeln, dann rammte er die Klinge mit voller Wucht in den Kopf des Ringgeistes.

Ein Schrei wie aus einer anderen Welt erklang über dem Schlachtfeld und schien in der innersten Seele eines jeden Orks und Elben widerzuhallen. Die grausame Hexerei Annatars entwich aus der jetzt leblosen Rüstung des Fürsten, griff auf Maethor über und stieß ihn unter Schmerzen zurück. Er jedoch spürte nichts davon, weder die dunkle Magie, die sich seiner bemächtigen wollte, noch den Schmerz des Aufpralls. Es scherte ihn wenig, dass die Schlacht soeben entschieden worden war, und auch die panischen Schreie der Orks, die in Scharen zurück nach Dol Guldur flohen, und die Jubelschreie der Verteidiger, nahm er kaum wahr. Wichtig war nur er eins: Das Duell war gewonnen.

"Ich muss gestehen, ich bin beeindruckt", sagte er zu dem Jungen, der ebenso regungslos am Boden lag, wie er. Es überraschte Maethor, wie schwach seine eigene Stimme klang. "Soviel Mut hätte ich von einem Menschenjungen nicht erwartet, doch ohne dich hätte dieser Kampf nicht gewonnen werden können." Erst jetzt kehrte der Schmerz langsam wieder in seine Glieder zurück, bei jedem Wort spuckte er Blut. Langsam dämmerte es ihm: Sie hatten den Kampf zwar gewonnen, doch der Hexenkönig würde sie beide mit in den Tod nehmen...

Welch grausame Ironie, dass uns trotz unseres Sieges hier unser Schicksal ereilen soll...

"Es wird wohl unser beider letzter Tat gewesen sein... doch es war eine Tat, auf die wir wahrlich stolz sein können."
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #9 am: 23. Aug 2008, 09:37 »
Jutan drehte seinen Kopf zum Elben und versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen. Er spürte keinen Zentimeter seines Körpers, bis auf die Wunde, die ihm der Hexenkönig geschlagen hatte. Sie schmerzte schon genug, um ihm jede Bewegung zur Qual zu machen. Alles, was er sah, war dunkel und in Schatten verzerrt. Bestimmt lag die Magie des Hexenkönigs daran!
Unser beider Leben sind wohl der Preis für die Rettung Lothloriens.
Am Liebsten hätte Jutan seine Gedanken ausgesprochen, doch seiner Kehle entstieg nur ein unverständliches Hauchen. Maethor schien auch schwer verwundet zu sein, denn er spuckte Blut.
Wenn jetzt kein Wunder geschieht, sind wir verloren. Ich werde Gwilwileth wohl nie wieder sehen, ebenso wenig wie Rohan... Wenigstens werde ich endlich meinen Vater treffen...
Seine Augen wurden schon trüber, als sein Blick zur nun leblosen, zusammengefallenen Rüstung des Hexenkönigs schwenkte. Etwas blitzte dort auf, am Handschuh.
Dieses kleine Etwas hatte Jutans Interesse geweckt. Obwohl es ihn beinahe all seine Kräfte kostete, streckte er seinen linken Arm aus und erfasste den rechten Handschuh der Rüstung. Er drehte das Metall leicht und sah einen goldenen Ring mit einem edlen Stein darin. Er war ein schönes Stück, bestimmt war er von Elben geschaffen worden. Warum jedoch trug ein Diener Saurons solch einen Ring bei sich? Dies musste wohl eine Bedeutung haben, welche, war ihm nicht klar.
Als er jedoch mit seinem Finger über den Ring fuhr, begann seine Schulter wieder zu stechen und Kälte auszuströmen. All seine Kräfte verließen ihn und seine Hand sackte zu Boden, unfähig, den eisernen Handschuh zu halten.
Warum hat der Hexenkönig solch einen Ring?
Jutan bemühte sich aus Leibeskräften, diesen Satz auszusprechen, doch das Einzige, was aus seinem Mund kam, war: "... Ring ..."
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Re: Der Kampf gegen den Hexenkönig
« Antwort #10 am: 3. Sep 2008, 22:17 »
Der Ring!

Maethor drehte seinen Kopf und erblickte den Ring am verformten Handschuh des Nazgûl. Einen Ring, den er unter tausenden wiedererkannt hätte.

Mein Ring...

Unter Schmerzen kroch er auf die Überreste des Ringgeistes zu. Langsam streckte er die Hand nach dem Artefakt aus, das seine Präsenz zu fühlen schien und nach ihm rief.

"Vielleicht gibt es doch noch einen Weg für uns... doch du darfst niemandem hiervon erzählen!", sagte er, dann zog er den Ring mit einer entschlossenen Bewegung vom Finger des Morgulfürsten.

Ein brennender Schmerz durchfuhr seinen Körper, und im nächsten Moment flog er mit enormer Geschwindigkeit über das schwarze Land hinweg auf die Festung des dunklen Herrschers zu. Unfähig, seinen Kurs zu ändern, wurde er wenige Meter vor der schwarzen Mauer langsamer und sank in die Tiefe, bis er vor einem gewaltigem schwarzen Tor stand. Und im Torbogen...

Annatar.

Eine Gestalt, die er seit 3000 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ein gewaltiger Körper in schwarzer Panzerung, umgeben von stechend roten Flammen. An seinem Finger ein Ring ähnlich seinem eigenen, ein winziger Punkt aus Gold in einem Meer aus Rot und Schwarz, und dennoch das Zentrum der gesamten Szenerie.

Für eine Weile rührte sich keiner der beiden, doch vor Maethors innerem Auge zog immer wieder das selbe Bild vorbei: Der Moment, in dem der Streitkolben des dunklen Herrschers seinen Arm zerschmetterte und seine Fähigkeiten als Krieger für immer begrenzte. Dann, nach Stunden, wie es schien, streckte Annatar die Hand nach ihm aus, eine einladende, verführerische Geste. Der Ring an Maethors Finger glühte, wollte ihn in Annatars Richtung ziehen. Doch Maethor spürte in dem Artefakt noch etwas anders als die Morgulmacht des dunklen Lords, wenn es auch tiefer verborgen war als zu dem Zeitpunkt, als er es geschmiedet hatte... seine eigene Entschlossenheit, seinen Willen, Großes zu vollbringen, der ihn damals wie heute geleitet hatte. Er lächelte dem dunklen Herrscher zu, dann trat er einen Schritt zurück.

Im nächsten Moment war er wieder auf der Lichtung, schweißüberstömt und mit einem Gefühl des Schmerzes in seinem rechten Arm, wie er es seit Jahrtausenden nicht mehr gefühlt hatte. Mehrere Minuten lang lag er einfach nur schwer atmend da und versuchte, seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bringen.

Schließlich schaffte er es, und zog aus dem Ring die Kraft, sich zu erheben. Doch die Kraft, die er aus ihm zog, hatte einen bitteren Unterton, und er spürte, dass sie ihn im selben Maß verderben würde, in dem sie ihn stärkte. Doch welche Wahl hatte er schon?

Er löste seinen rechten Arm aus seiner Schlaufe und legte Glorfindels Kopf hindurch, während er mit der Linken seinen Körper umfasste. Der Junge, kaum noch bei Bewusstsein, legte ihm die Arme von hinten um den Hals und hielt sich fest.

Ich werde gewaltige Mengen an Kraft brauchen... der Ring wird mich töten, wenn ich Lothlorien nicht bald erreiche.

So machte er sich auf den Rückweg in den goldenen Wald. Nach einer scheinbaren Ewigkeit erreichte er den Saum von Galadriels Reich.

"Wir haben es geschafft", sagte er mit brüchiger Stimme. Er spürte, dass selber der Ring ihn nicht sehr viel weiter gebracht hätte, und dass er kurz davor stand, ihn endgültig auszusaugen. Alle Reserven, die er hatte, waren erschöpft... doch den Sieg konnte ihnen nun niemand mehr nehmen.

Langsam zog er den Ring von seinem Finger, steckte ihn ein und fiel sofort in eine tiefe Ohnmacht.


Glorfindel, Maethor und Jutan nach: Heilhäuser Lóriens
« Letzte Änderung: 22. Feb 2016, 12:10 von Fine »
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