Am Anfang war Ahura Mazda
1, der erste und oberste der Götter, der die anderen Götter und dann die Welt schuf, und in ihr das Leben. In einem Tal in Manushwez
2 erwachten die Menschen. Doch schon bald kam Angra Mainyu
3 nach Manushwez, belegte die Herzen der Menschen mit einem Schatten und der erste Krieg unter den Menschen brach aus. Mit dem Ziel diesem Unheil zu entfliehen, gaben die ersten Menschen Manushwez auf und zogen nach Westen. Ihre Anführer waren die Brüder Mannuz
4, Danaos
5, Galatas
6, Italas
7, Slavos
8 und Eran. Jeder von ihnen hatte ein Gefolge von vielen hundert Männern und allesamt zogen sie nach Westen, blieben aber nicht für alle Zeit beisammen. Streit unter den Brüdern, sorgte dafür dass sie sich entzweiten und so zogen sie in verschiedene Richtungen. Die Nachkommen von Mannus erstgeborenem, Gaut
9, zogen schließlich in den entfernten Westen, doch andere Geschichten erzählen von ihren Taten und sollen hier nicht genannt werden.
Erans Sohn war Fereydun, der sein Königreich im Zentrum der Welt errichtete. Zum ersten Mal trafen die Eraner, wie sich die Leute Erans nannten, auf Zwerge, mit denen sie bald reichen Handel trieben. Von ihnen lernten sie die Schmiedekunst, sodass die Eraner bald Meister in der Schaffung von Panzern und anderem Rüstzeug wurden, das sogar das Erkennungsmerkmal der berühmten Panzerreiter
10 der Eraner wurde. Fereyduns Söhne waren Salm, Tur und Iraj. Nach Fereyduns Tod teilten sich Salm, Tur und Iraj, das Reich auf. Salm bekam den Nordwesten, der seitdem Salmrima genannt wird. Tur bekam den Nordosten des Landes das fast bis an Manushwez heranreichte. Iraj, Fereyduns jüngster und liebster Sohn bekam das Land im Süden und Zentrum des Reiches das seitdem Irajan oder nach dem Stammherrn ihres Volkes Eryan heißt. Dieser Teil war der schönste und reichte Teil von Fereyduns Reich und Iraj’ Brüder neideten ihm dieses Land, also verschworen sie sich, luden Iraj zu einer Feier in Turs Burg ein und ermordeten ihn. Iraj’ Sohn Manushkhithra rächte seinen Vater indem er Turan („Turs Land“) und Salmrima mit Krieg heimsuchte und die Mörder seines Vater im Kampf tötete. Turan wurde so verwüstet, das von Turs Gefolge nur noch wenige verblieben, sodass sie in fremden Menschenvölkern, die aus dem Osten nach kamen aufgingen, nur die Bezeichnung Turan für den Osten blieb den Menschen Eryans und Salmrima gemein. Mit dem Ende des Krieges entzweiten auch sie sich zunehmend, auch wenn sie bis heute verwandte Zungen sprechen.
11Fünfhundert Jahre vergingen im Land, als der Zwerg Austri
12, an einem See auf eine junge Frau, mit blasser Haut und grünem Haar traf, die in diesem See badete. Sie war eine Nixe
13, derer es bereits in diesen Tagen, als die Welt noch jung war, nur noch wenige gab, und Austri verliebte sich in sie. Sie hatten eine Tochter, die Austri Mardís
14 nannte, und als diese 16 Jahr alt ward und zu einem hübschen Mädchen herangewachsen, mit ihrem Vater in die Hauptstadt Salmrima, Sara’i, kam. Der junge Königssohn Artakhshathrá, sah sie, als sie auf dem Markt Schmuck und andere kunstvolle Gegenstände, die ihr Vater geschaffen hatte, feilbot. Artakhshathrá verliebte sich in sie und umwarb sie. Austri wollte aber einer Vermählung nur zustimmen, wenn Artakhshathrá sich als würdig und tapfer erwiesen hatte, und verlangte, einen verschollenen Zwergenschatz, als Brautpreis. Dieser Schatz war Austris Vater vor langer Zeit von einem Drachen geraubt worden. Also rüstete sich Artakhshathrá, mit Panzer und Schwert, die aus Meteormetall geschaffen waren, und zog mit fünfzig Männern aus, um diesen Drachen zu erlegen. Siebenundvierzig fielen dem Drachen zum Opfer, bevor Artakhshathrá der Schlange den Kopf abschlug. Auf die Pferde der siebenundvierzig Opfer, luden sie den Schatz und kehrten in die Hauptstadt zurück, wo Artakhshathrá und Mardís schließlich Hochzeit feierten. In den Königslisten Særimas wird Artakhshathrá heute als erster König gelistet. Sein erster Sohn mit Mardís war Dárayavahush. Von da an regierten die Nachkommen Artakhshathrás und Mardís’ als Könige von Særima. Ihre Nachkommen waren:
Khusrava als der Sohn von Dárayavahush,
Varathraghna von Khusrava,
Khsháyathiyáhyaputhra von Varathraghna,
Yazatakarta von Khsháyathiyáhyaputhra,
Pírúsh von Yazatakarta,
Wishtaspa von Pírúsh,
Arshama von Wishtaspa,
P’riapata von Arshama,
Arshaka von P’riapata,
Mit’radata von Arshaka,
Vonun von Mit’radata, dessen Mutter aus Eryan kam,
Varathraghna von Vonun,
Gautarza von Varathraghna,
Khsharyárshá von Gautarza,
Dárayavahush von Khsharyárshá,
Raostatakhma von Dárayavahush,
Varathraghna von Raostatakhma
Artakhshathrá von Varathraghna,
Yazatakarta von Artakhshathrá,
Hakhamanish von Yazatakarta,
Artaputhra von Hakhamanish,
Arshaka von Artaputhra,
Varathraghna von Arshaka,
Raostatakhma von Varathraghna,
Raostatakhma von Raostatakhma,
Tshaishpish von Raostatakhma,
Kurush von Tshaishpish,
Dárayavahush von Kurush,
Varathraghna von Dárayavahush,
Kambujiya, von Varathraghna,
Khsháyathiyáhyaputhra von Kambujiya,
Surkhab von Khsháyathiyáhyaputhra,
Khusrava von Surkhab,
Sharwin von Khusrava,
Shahriyar von Sharwin,
Artakhshathrá von Shahriyar,
Khsharyárshá von Artakhshathrá,
Dárayavahush von Khsharyárshá, unter dem die größte Ausdehung des Reiches (nämlich bis zum Meer von Rhûn) erreicht wird.
Raostatakhma von Dárayavahush, der die Gebiete seines Vaters im Westen wieder verliert,
Varathraghna von Raostatakhma,
Kambujiya von Varathraghna,
Tshaishpish von Kambujiya,
Hakhamanish von Tshaishpish,
Arshaka von Hakhamanish,
Qarin von Arshaka, in dessen Herrschaft drei Magier aus dem Westen kamen. Einer soll in Weiß und die anderen in Blau gekleidet gewesen sein.
Yazatakarta von Qarin,
Khusrava von Yazatakarta,
Kurush von Khusrava,
Artakhshathrá von Kurush,
Varathraghna von Artakhshathrá
Sharwin von Varathraghna, in dessen Herrschaft der zweite und letzte Besuch des weißen Magiers fiel
Khsháyathiyáhyaputhra von Sharwin,
Farrukh von Khsháyathiyáhyaputhra,
Hormazda von Farrukh,
Pírúsh von Hormazda,
Khsháyathiyáhyaputhra von Pírúsh,
Dárayavahush von Khsháyathiyáhyaputhra,
Khsharyárshá von Dárayavahush,
Artakhshathrá von Khsharyárshá
Qarin von Artakhshathrá
Raostatakhma von Qarin, der lange in Eryan lebte.
Varathraghna von Raostatakhma, der ohne von seinem Vater erkannt worden zu sein von diesem im Zweikampf erschlagen wurde,15
Dárayavahush, der zweite Sohn von Raostatakhma, der als König herrschte,
Artakhshathrá von Dárayavahush
Pírúsh von Artakhshathrá,
Mit’radata von Pírúsh,
Varathraghna von Mit’radata,
Vonun von Varathraghna,
Wishtaspa von Vonun
Khusrava von Wishtaspa,
Arshaka von Khusrava,
P’riapata von Ashaka,
Vonun von P’riapata,
Khsháyathiyáhyaputhra von Vonun,
Sharwin von Khsháyathiyáhyaputhra,
Raostatakhma von Sharwin,
Qarin von Raostatakhma,
Varathraghna von Qarin,
Dárayavahush von Varathraghna,
Khsharyárshá von Dárayavahush,
Arshaka von Khsharyárshá,
Arshama von Arshaka,
Yazatakarta von Arshama,
Artaputhra von Yazatakarta,
Yazatakarta von Artaputhra,
Raostatakhma von Yazatakarta,
Wishtaspa von Raostatakhma,
Artakhshathrá von Wishtaspa,
Varathraghna von Artakhshathrá,
Varathraghna von Varathraghna,
Arshaka von Varathraghna,
Kurush von Arshaka,
Tshaishpish von Kurush,
Khusrava von Tshaishpish,
P’rahata von Khusrava,
Artabanu von P’rahata,
Gautarza von Artabanu,
Mit’radata von Gautarza,
Khusrava von Mit’radata,
Varathraghna von Khusrava,
Qarin von Varathraghna,
Gautarza von Qarin,
Varathraghna von Gautarza,
Artakhshathrá von Varathraghna,
Artabanu von Artakhshathrá,
Artaputhra von Artabanu,
Arshama von Artaputhra,
Artakhshathrá von Arshama,
Raostatakhma von Artakhshathrá,
Khsharyárshá von Raostatakhma,
Artakhshathrá von Khsharyárshá,
Varathraghna von Artakhshathrá,
Artakhshathrá von Varathraghna,
Dárayavahush von Artakhshathrá
Mit’radata von Dárayavahush,
P’riapata von Mit’radata,
Hakhamanish von P’riapata,
Kurush von Hakhamanish,
P’rahata von Kurush,
Gautarza von P’rahata,
Mit’radata von Gautarza,
Varathraghna von Mit’radata,
Artakhshathrá von Varathraghna,
Dárayavahush von Artakhshathrá,
Khsharyárshá von Dárayavahush,
Raostatakhma von Khsharyárshá,
Mit’radata von Raostatakhma,
Tshaishpish von Mit’radata,
Khsháyathiyáhyaputhra von Tshaishpish,
Kurush von Khsháyathiyáhyaputhra,
Sharwin von Kurush,
Artakhshathrá von Sharwin,
Shahriyar von Artakhshathrá,
Ariyaramna von Shahriyar,
Dárayavahush von Ariyaramna,
Varathraghna von Dárayavahush,
Artakhshathrá von Varathraghna,
Vistakhm von Artakhshathrá,
Khurshid von Vistakhm,
Farrukhan von Khurshid,
Khurshid von Farrukhan,
Kurush von Khurshid
Khusrava von Kurush,
Khurshid von Khusrava,
Khusrava von Khurshid,
Khsharyárshá von Khusrava,
Artakhshathrá von Khsharyárshá,
Khsharyárshá von Artakhshathrá, der die Wagenfahrer unterwarf.
Dárayavahush von Khsharyárshá, unter dem sich die westlichen Wagenfahrer gegen die Særimatische Herrschaft erhoben, und schließlich besiegt und vertrieben wurden
Artakhshathrá von Dárayavahush,
Artaputhra von Artakhshathrá,
Artabanu von Artaputhra,
Artakhshathrá von Artabanu,
Artabanu von Artakhshathrá,
Varathraghna von Artabanu,
Mit’radata von Varathraghna,
Khsháyathiyáhyaputhra von Mit’radata,
Sharwin von Khsháyathiyáhyaputhra,
Khsháyathiyáhyaputhra von Sharwin,
Shahriyar von Khsháyathiyáhyaputhra,
Sharwin von Shahriyar,
Khsháyathiyáhyaputhra von Sharwin,
Shahriyar von Khsháyathiyáhyaputhra,
Ariyaramna von Shahriyar,
Dárayavahush von Ariyaramna,
Tshaishpish von Dárayavahush,
Yazatakarta von Tshaishpish,
P’rahata von Yazatakarta,
Raostatakhma vom P’rahata,
Kurush von Raostatakhma, in dessen Herrschaft die östlichen Wagenfahrer rebellierten und vertrieben wurden.
Khurshid von Kurush,
Sharwin von Khurshid
Khsháyathiyáhyaputhra von Sharwin,
Artaputhra von Khsháyathiyáhyaputhra,
Khsharyárshá von Artaputhra,
Artakhshathrá von Khsharyárshá,
Yazatakarta von Artakhshathrá,
Tshaishpish von Yazatakarta,
Dárayavahush von Tshaishpish,
Arshaka von Dárayavahush,
Arshama von Arshaka,
Artabanu von Arshama,
Aspakhshathrá von Artabanu,
Khsharyárshá von Aspakhshathrá.
Khsharyárshá war der achte Shah dieses Namens. Seine Söhne waren Artakhshathrá, und Khurshid. Khurshids Sohn war Sharwin, und Sharwins Sohn war Mit’radata.
Nach dem Tod von Khsharyárshá VIII. wurde Artakhshathrá zum König (als Artakhshathrá XIX.) gewählt. Er hatte drei Söhne und regierte 21 Jahre lang. Die Namen seiner Söhne waren Aspakhshathrá, Khusrava und Kurush. Aspakhshathrá und Kurush, Zwillingsbrüder, folgten ihrem Vater als Shah auf den Thron, und teilten sich die Herrschaft, bis Aspakhshathrá II. an Lepra starb. Kurush war der siebte Shah seines Namens und herrschte danach als Alleinherrscher. Seine Söhne waren Bagadáta, Raostatakhma, Ariyarammna und schließlich Artakhshathrá.
Kultur, Gebräuche und Geschlechterrollen:Die Asamanier (Altpers. Asámaniya, Pl. von Asámanush „Pferde-Mensch“; veraltete Begriffe sind Salmaten oder Sairimaten) sind ein Reitervolk. Die Hauptstadt Sara’i, ist nur nominell eine Stadt, tatsächlich mehr eine Ansammlung von Hütten und Zelten, die man leicht auf und abbauen kann. Nur der königliche Palast hat ein steinernes Fundament. Um die Stadt steht ein hoher Holzzaun, der zwar Schutz vor wilden Tieren und Plünderern bietet, aber nicht einer Belagerung standhalten würde. Andere größere Siedlungen gibt es nur wenige und die Grenzen des Landes sind nicht klar umrissen. Dennoch kommt das Volk in seiner Gesamtheit auf eine Zahl von mehreren Hunderttausend Menschen. Verschiedene, zum Teil ebenfalls nomadisch lebende Völker sind den Asamaniern tributpflichtig.
Im Zentrum der Stadt ist ein heiliger Schrein, in dem aus dem Steinboden brennendes Erdgas austritt. Mannshohe Steine bilden einen Ring um dieses niemals erlöschende Feuer, das als Symbol für den Hauptgott der Asamanier gesehen wird. Neben diesem Schrein befindet sich ein großer Platz, auf dem sich das Volk versammelt, um entweder König und Königin zu wählen oder um Abstimmungen zu folgen.
Neben der Volksversammlung gibt es einen zwölfköpfigen Ältestenrat (bestehend aus adeligen Männern und Frauen über 60), der König und Königin berät. Die Mitglieder des Ältestenrates werden von diesem selbst bestimmt. Da der gesamte Adel aus patrilineraren Nebenlinien des Könighauses besteht, rekrutiert sich der Ältestenrat de facto aus der Königsfamilie. Über Gesetze und Beschlüsse werden normalerweise Abstimmungen auf dem Marktplatz abgehalten. Abgestimmt wird, indem man eine schwarze (für Nein) oder eine rote (für Ja) Tonkugel in einen Beutel legt.
Frauen und Männer werden prinzipiell als gleichwertig angesehen. Da auf heiligem Boden kein Blut (auch kein Menstruationsblut) vergossen werden darf, dürfen Frauen jedoch keine Priester werden. Frauen kämpfen aber im Heer mit, meist als berittene Bogenschützen und werden neben ihren Männern in ihrer Rüstung, in einem Grabhügel beerdigt. In die Spitze des Grabhügels werden Schwerter gesteckt.
Sklaverei gibt es nur in Form der Schuldknechtschaft oder als Strafe für ein Verbrechen.
Die Königswahl:Die Königwahl findet am ersten Vollmond nach der Krönung des neuen Königs statt und wählt dessen Nachfolger. Stirbt der designierte Nachfolger vor dem König, wird eine erneute Wahl abgehalten. Die erwachsenen Männer (also alle über 16) wählen dabei den künftigen König, und alle erwachsen Frauen (also alle über 14) die künftige Königin. Die gewählten vermählen sich für gewöhnlich am Neumond danach (Sind König oder Königin zu dem Zeitpunkt bereits verheiratet wird die frühere Ehe als Nebenehe weitergeführt). Stirbt der König findet die Krönung und Schilderhebung des neuen Königspaares an der nächsten Wintersonnenwende statt. Für die Zeit dazwischen übernimmt der Ältestenrat die Regentschaft. Gewählt können nur Mitglieder der königlichen Familie, also alle Nachfahren in männlicher Line (bei der Königin zählt die Abstammung des Vaters) von Artakhshathrá I. und Mardís.
Die Wahl erfolgt hier nicht durch Tonkugeln, sondern über Handzeichen, oder spontane Akklamation.