Legende:
Nurthaenar entstand auf einem Bergrücken der südlichen Ausläufer der Orocarni. Der Legende nach donnerte ein erzürnter Gott mit seinen Fäusten an die Flanke des Gebirgszuges bis sich ein großer Teil der Felsen lockerte und unter lautem Grollen die Hänge hinabstürzte. Zurück blieben zerklüftete Berge und Unmengen an aufgewirbelten Staub in der Luft. Über Wochen war der Himmel grau und das Licht der Sterne verschwand. Die Elben, die am Fuße des Gebirges lebten, suchten aus Angst und Verzweiflung Schutz bei ihren Heiligtümern in den Bergen, weit über der Staubwolke. Der Weg zum Heiligtum war aber durch die bebende Erde verschüttet und durch die weggebrochenen Felsen unterbrochen. Anfangs war es schwierig dem Pfad zu folgen, mit der Zeit aber unmöglich und so verharrten die Elben irgendwann ratlos an Ort und Stelle in den Bergen. Eines Tages vernahmen sie in ihrer Nähe die lauten Rufe der Nachtigall. Vertrauend darauf, dass Illuvatar sie durch den Instinkt dieser Tiere lenkte, folgten sie ihnen und erreichten schließlich einen grünen Bergrücken. Früher verlief der Hang wohl sanft in das Tal hinab, jetzt aber endete er einige hundert Meter westlich des Bergkammes in einer steilen Klippe. Das sanfte Licht der Sterne erhellte diesen Ort und die Elben erwählten diesen sicheren Platz als ihre neue Heimat. In jenen Tagen geschah es, dass erstmals der Mond am Firmament erschien und die düstere Dunkelheit in ein silbriges Licht tauchte. Die Elben nannten diesen Ort von nun an Nurthaenar, was soviel bedeutete wie verborgenes Licht. Jeden Abend richteten sich ihre Blicke auf den Horizont und sie warteten sehnsüchtig auf den Aufgang des Mondes.
Aufbau:
Die Stadt selbst war in etwa 30 Hektar groß und wurde von ca. 1.300 Elben bewohnt. Der Bergkamm verlief vom Norden, wo auch der Berggipfel war, abfallend in Richtung Südosten. Am West- als auch am Osthang der Stadt haben die Elben die Landschaft kultiviert. Sie haben sie teilweise eingeebnet um hier abgesehen von den Häusern auch Getreide und andere Nutzpflanzen anzubauen. Trotzdessen hat der Bergkamm nicht sein natürliches Aussehen eingebüßt. Zwischen den Häusern wuchsen kleinere Bäume und Sträucher und an den Häuserfassaden rankten Pflanzen hinauf.
Geschützt ist die Siedlung durch steil abfallende Hänge im Osten und Westen, nach Süden hin führte teileweise am Grat und teilweise unterhalb davon ein Pfad in das dicht bewaldete Tal.
Im nördlichen Bereich ein wenig unterhalb des Bergkammes war ein größerer Versammlungssaal.
Die Häuser waren überwiegend aus Natursteingebaut und hatten von außen ein eher einfaches Aussehen. Die Dächer waren mit Holzschindel gedeckt.
Im nördlichen Teil der Stadt war ein kunstvoll verzierter Höhleneingang. Wenn man diesen durchschritt erreichte man eine große Felsengrotte. Kleinere Wasserrinnsale flossen über die Wände herab und bildeten einen unterirdischen See. An der Decke funkeln kleine Elbenlichter, die den Sternenhimmel nachahmten. Von den Einwohnern wurde dieser heilige Ort Eliancor genannt.
Von der Eliancor führte eine Treppen im Felsen hinauf in die Nähe des Berggipfels. Dort befindet sich das uralte Heiligtum, unter den Einheimischen war es als Yianacor bekannt.
Gesellschaftliche Entwicklung:
Die wenigen Elben die vor der Gründung hier ankamen, bildeten über die vielen Jahre Großfamilien. Sie leben teilweise in kleineren Anwesen oder in Häuseransammlungen. Da die Stadt lange Zeit autark leben musste, hat sich dies in die Gesellschaft so integriert. Jede Familie ist angehalten ihre Felder zu bestellen, sich um die Familie zu kümmern, wenn Gefahr droht die Stadt zu verteidigen, usw. Die einfachen Tätigkeiten waren daher genauso hoch angesehen wie die herausragenden Taten der Bewohner.
Zu diesem Zweck erhalten die jungen Elben eine sehr umfassende Ausbildung die außer allgemeiner Bildung wie Schreiben, Lesen, Sprachen, Geschichte, auch Grundkampfarten, landwirtschaftliche Kenntnisse, Gebräuche, Handwerk, Heilkunde usw. beinhaltet. Erst in späteren Jahren können sie sich auch spezialisieren.
Jeder einzelne Elb trägt dazu bei, die Stadt am Leben zu erhalten. Durch kleine, als auch durch große Taten.
Das Elbenvolk von Nurthaenar pflegt wenig Kontakte und Handel mit anderen Völkern. Sie nutzen nur allgemein bekannte Handelsposten der Zwerge, Menschen und anderer Elbenvölker. Sie versuchen stets ihre Stadt verborgen zu halten, dies brachte ihnen lange Jahre des Friedens. Die Grenzwächter der Stadt haben auch den strengen Auftrag nur jene in die Stadt zu lassen denen es erlaubt war. Der Pfad hinauf zu der Stadt war gut versteckt in einem dichten Wald am Fuße des Berges.
Nurthaenar wurde von einem Rat geleitet der sich Elinauris nannte, was in etwa Hüter der Sternentage bedeutete. Jeder in diesem Rat hatte seine Aufgaben und jedes Amt seine Bezeichnung, hier nur auszugsweise:
Veríaran: er war der Oberste unter ihnen mit der gewichtigsten Stimme
Quetgwor: er war der Sprecher des Volkes und als einziger in stetigem Kontakt mit der Außenwelt
Varíohtar: er leitete das militärische Geschick der Stadt