Modding Union

Das Schicksal Mittelerdes (RPG) => Die Welt von Mittelerde => Dol Amroth => Thema gestartet von: Vexor am 23. Aug 2011, 13:45

Titel: Platz der tausend Schwanenfedern
Beitrag von: Vexor am 23. Aug 2011, 13:45
Celebithiel von ihrer Wohnung in der Stadt (http://in der Stadt)


Der Morgen kündigte sich in einer trüben Mischung aus Nebel und dampfigen Temperaturen an. Es hatte einen kleinen Graupelschauer gegeben, aber dennoch waren die Temperaturen für Celebithiel ungewöhnlich warm um diese Jahreszeit. Wenn sie es gewöhnt war, dass in Imladris um dieses Jahreszeit an den meisten Orten noch glitzernder Schnee zu finden war, so herrschten in Dol Amroth bereits Temperaturen, die sie in den Nordlanden vielleicht Ende April vorfinden konnte. Auch schien die Vegetation weiter zu sein. Der Zitronenbaum direkt neben ihren Balkon stand bereits in voller Blüte und in den letzten Tagen hatte sie gerne an den saftig-grünen Blättern gerochen, um diesen exotischen Duft einzufangen.
Die Elbe wusch sich nun auch nicht mehr mit Lavendelwasser, sondern hatte ihre Magd gebeten ihr Wasser mit diesem Zitronenduft zu bringen.
Während Celebithiel ausgiebig gähnte und sich auf den Hocker niederließ, um sich zu waschen flatterte die Nachtigall auf ihre Schulter und pickte ihr liebevoll ins Ohr.

„ Zu lange ist es her, meine alte Freundin“, flüsterte die rotblonde Elbe, wobei ihre Worte sich viel mehr zu eine Art Singsang zusammenfügten.
„ Aber dennoch ist deine Zeit gekommen zu gehen. Dein Platz ist in Lórien bei Faendir und der Herrin Galadriel“, zwitscherte sie gütig und liebkoste die Nachtigall, die nun auf die Kommode gehüpft war und ein paar Schlucke des Zitronenwassers probierte.
Das Herz der Elbe wäre fast übergegangen voll Glück, als die Nachtigall am gestrigen Abend in ihr Zimmer geflattert kam und ihre eine Nachricht Galadriels aus Lórien brachte:

Voll Kummer sind diese Worte mein Kind,
denn Schatten am aufziehen sind.
Der Berg, des Zwergen Heimat, im hohen Norden,
beherbergt nun einen dunklen Orden.
Khamul nun der Oberste der Neun,
und Herrscher über Berg und Wald,
wird keine Mühe scheuen,
und dunkles Gelächter an unsere Ohren schallt.
Doch sei unbesorgt meine Schöne,
Lóriens Töchter und Söhne,
werden verteidigen diesen heiligen Ort,
bis unser Odem in den Himmel dringt,
die Schatten unsere Seelen tragen hinfort,
und uns den Tode bringt.
Du nun die Trägern des Feuers bist,
und bis wir uns wiedersehen,
wenn du die Flagge des Friedens hisst,
und die Schatten in Mordor vergehen.

Der Fall des Erebors hatte Celebithiel zwar geschockt, aber sie war sich bewusst, dass es irrwitzig gewesen wäre auch dort von einem Sieg auszugehen. Die unerwartete Befreiung Rohans hatte Saurons Zorn nur gestärkt und seinen Willen verfestigt den östlichen Norden Mittelerdes unter seine eiserne Faust zu bringen. Umso wichtiger war es nun, dass Dol Amroth nicht fiel. Als letztes südliches Bollwerk gegen den Zorn der Dunkelheit.

„ Flieg!“, rief sie der Nachtigall hinterher, die sofort von den wabernden Nebelfeldern verschluckt wurde.
Flieg und bringe Lórien Trost und Sicherheit…

Sie öffnete eine kleine Schatulle auf der Kommode und zog ein feingliedriges Armband heraus, an dem kleine, zierlich verarbeitete Figuren baumelten. Sie legte es der Länge nach hin und musterte die winzigen Figuren und Symbole.
Als erstes konnte sie ein aus silber und gold gegossenes Blatt erkennen, wie die der  Broschen welche die Elbenmäntel Lóriens zusammenhielten. An zweiter Stelle war dort ein sichelförmiger Halbmond, der auf ihre Namenanspielte. An dritter Stelle ein, mit einem kleinen Rubin versehenes, Herz. Die letzte Stelle bildeten zwei Buchstaben, ein verschnörkeltes G[/] und C.




Kühle Morgenluft breitete sich in Lórien aus, als Celebithiel die Stufen Caras Galadhons hinunter schritt. Sie hatte ein großes Bündel bei sich, indem ihre wichtigsten Sachen verstaut waren, die sie brauchte, um Amrûn nach Imladris nachzueilen.
Dennoch barst ihr das Herz in der Brust, wenn sie daran dachte Lórien und die Menschen, die sie liebte zu verlassen. Ihre Haare waren zu einen strengen Zopf geflochten und sie hatte sich einen Mantel aus dichten Fell übergezogen, damit sie es bei ihren Ritt nicht fror.
Sie schlenderte noch ein letztes Mal durch die Gärten Galadriels, welche nun zwar keine blühenden Sträucher und Blumen mehr zeigte, denn der Herbst war eisig und kalt dieses Jahr, aber dennoch das Schönste war was Celebithiel je gesehen hatte.

Plötzlich spürte sie ein warmes Hauchen im Nacken und es war ihr als könnte sie den Herzschlag Glorfindels spüren. Und die Worte, die er sprach flossen ihr direkt ins Herz und genüsslich gab sie sich seinen Worten und Berührungen hin.

„Schmerz kommt in vielen Formen vor. Das leichte Zwicken, ein bisschen Brennen, der zufällige Schmerz. Das sind die normalen Schmerzen, mit denen wir jeden Tag leben.
Aber es gibt auch den anderen, den man nicht ignorieren kann. Ein so heftiger Schmerz, der alles andere verdrängt. Der die ganze Welt verblassen lässt, sodass wir an nichts anderes mehr denken können außer daran, wie weh es tut.
Wie wir mit unserem Schmerz umgehen, liegt an uns. Schmerz – wir betäuben ihn, wir halten ihn aus, umarmen ihn oder ignorieren ihn. Und für manche von uns ist der beste Weg mit ihm umzugehen, sich einfach durchzubeißen.

Schmerz – man muss ihn einfach aushalten und hoffen, dass er von allein wieder weggeht. Hoffen, dass die Wunde, die er ausgelöst hat, verheilt. Es gibt keine wirklichen Lösungen. Und auch keine leichten Antworten. Am besten atmet man tief ein und aus und hofft, dass der Schmerz nachlässt.
Meistens kann man den Schmerz kontrollieren. Aber manchmal erwischt er einen da, wo man es nicht erwartet hat. Er trifft einen unter der Gürtellinie und hört nicht mehr auf wehzutun.
Schmerz – man muss sich ihm einfach stellen. Denn die Wahrheit ist, dass man ihm nicht entkommen kann. Das Leben bringt ständig neuen Schmerz.
Ich liebe dich so sehr Celebithiel und dennoch müssen wir uns trennen…“.

Er stockte und Celebithiel wusste, wie sehr es ihn schmerzte sie zu verlassen. Vielleicht noch mehr, als sie damit kämpfte ohne ihn zu leben. Sie drehte sich um und blickte in seine klaren Augen und streichelte zart seine Wange.
Sie sagte kein Wort, doch ihre ozeanblauen Augen sprachen für sie. Glorfindel fuhr nach einer Weile mit gepresster Stimme fort: „ Ich weiß wir können nicht zusammen sein, aber dennoch möchte ich dein Gemahl werden. Ich möchte, wenn Saurons Hülle leblos am Boden liegt und der Schatten aus Mittelerde vertrieben ist, mir dir gemeinsam alt werden. Mir ist egal, wo das ist. Auf dem höchsten Berggipfel, oder am Grunde des weiten Ozeans…“.
Und auf einmal zog er ein in Seide gehülltes Päckchen hervor und reichte es Celebithiel. Sie packte es aus und zog das Armband heraus.
Ihre Augen glänzten und mit belegter Stimme entgegnete sie:

„Man weiß vorher nicht ob es der schönste Tag im Leben wird. Die Tage von denen man es erwartet entpuppen sich manchmal als nicht so schön. Sie sind nie so schön wie man sie sich vorgestellt hat, es sind die gewöhnlichen Tage. Meistens fängt so ein Tag ganz normal an. Und am Ende des Tage stellt man fest das war der schönste Tag.
Man weiß vorher nicht ob es der schönste Tag im Leben wird, erst wenn es geschieht. Man erkennt den schönsten Tag seines Lebens erst wenn man mittendrin steckt. Und man sich etwas, oder jemanden ganz hingibt. Während einem das Herz gebrochen wird, während man seinen Seelen verwandten begegnet. Und dann erkennt man, dass die Zeit nicht reichen wird. Man merkt man will ewig leben. Und das sind die schönsten Tage. Die perfekten Tage. Nicht wahr?“
Glorfindel nickte und küsste Celebithiel heftig, bevor er ihr ins Ohr flüsterte: „ Wir werden uns wiedersehen!“



Sie zog die Tür kräftig hinter sich zu und ging durch die Straßen der Stadt. Das triste Wetter hatte die Straßen leer gefegt und sie traf kaum eine Menschenseele. Celebithiel war aber froh, um diesen Frieden, denn ihre Augen waren immer noch leicht errötet und verquollen. Sie hoffte nur, dass sich das legen würde, bis sie den Platz der tausend Schwanenfedern erreicht hatte.

Der Menschenauflauf auf dem Platz war gewaltig und sie schlängelte sich geschickt durch die Menge von Leuten, die sich vor dem kleinen Podest aufgebaut hatte, auf dem bereits Imrahil saß und sich eifrig mit einen Berater unterhielt.
Das Publikum war bunt gemischt. Sie erkannte Frauen, Kinder und alte Menschen. Aber auch kräftige Männer und Soldaten aus allen Schichten und Klassen waren versammelt. Die Not und Dringlichkeit hatte sie zusammengetrieben.

Celebithiel räusperte sich kurz, um Imrahil höflich auf sich aufmerksam zu machen, der sich abrupt umdrehte und sie freudig anlächelte.
„ Schön, dass du kommen konntest“, sagte er mit offenen Armen und küsste sie links und rechts auf die Wange.
Als wäre die Elbe alles gewesen auf was er gewartet hatte, trat Imrahil an das Rand des Podestes und ein leichter Paukenschlag, brachte die murmelnde Menge zum verstummen.

„ Meine lieben Bürger und Bürgerinnen von Dol Amroth,
die Zeiten sind wahrlich finster, aber das muss ich euch nicht erzählen. Selbst habt ihr mitbekommen, wie Edhellond geplündert wurde. Viele Flüchtlinge des Elbenhafens weilen mitten unter uns. Die erste Belagerung vor fast einem Jahr hat uns ebenso viele Bewohner, Ehemänner und Väter geraubt, wie so manche Schlacht mit den Korsaren in den Jahren zuvor.
Aber dennoch dürfen wir den Schatten, den Sauron wie eine giftige Wolke über ganz Mittelerde ausstreut, nicht in unsere Herzen kriechen und dort nisten lassen.
Wir müssen uns wehren, unsere Heimat und alles Gute und Recht auf dieser Erde verteidigen.
Meine Späher berichten, dass sich in Minas Tirith etwas rührt. Die Bevölkerung wird unruhig und schreit nach Freiheit und Frieden. Herumor scheint der Lage langsam nicht mehr Herr zu werden!“
Ein freudiges Raunen und Klatschen ging durch die Menge und Celebithiel erkannte, dass der Statthalter Minas Tiriths bei den Bewohnern der Schwanenstadt nicht äußerst beliebt war. Mit einem leichten Heben seiner Arme kehrte wieder Ruhe ein, bevor Imrahil nun mit deutlich ernster Stimme und bedrückendem Gesichtsausdruck fort fuhr.
„ Ja Minas Tirith erhebt sich, aber gleichzeitig holt Sauron zu einem neuen Schlag aus. Nach seinem Triumph über den Erebor, wie ich heute erfahren habe, scheint er sich mächtig genug sich erneut gegen Dol Amroth zu stellen. Meine Späher berichten mir, dass das Heer Saurons und der verteufelten Südlinge gestern den Ringló überquert hat. In wenigen Tagen wird es die Stadt erreicht haben.“
Celebithiel beobachtete die Menge, niemand schon besonders erschrocken oder bestürzt zu sein. Die Gefahr und die Bedrohung einer zweiten Belagerung durch Sauron war anscheinend allgegenwärtig in Minas Tirith zu sein.
„ Aber verzag nicht, denn wir erhielten Hilfe aus dem Norden. Vor einigen Tagen erreichten Elben aus den Norden die Stadt und sie bringen uns Unterstützung im Namen der Herrscher Galadriel von Lórien und Elrond von Bruchtal, sowie dem Zauberer Mithrandir!“

Helle Begeisterung machte sich breit und Celebithiel bemerkte, wie sie leicht rosa anlief und Imrahil sich umdrehte, um Celebithiel zu ihm nach vorne zu bitten. Zögern stand sie auf und wurde jubelnd von der Menge empfangen.
„ Frau Celebithiel wird mit mir als oberste Heerführerin agieren und die Horden Mordors an den Mauern der Schwanenstadt zerschellen lassen. Herr Amrûn, hingegen, der andere Elb inspiziert gerade die Flotten der Stadt und wird die Schlacht zur See gegen die dreckigen Korsaren fuhren!“

Die Menge war nun völlig aus dem Häuschen, denn dies war der Moment auf dem sie monatelang gewartet hatten. Sie wussten was auf sie zukommen würde, es hatte sich in ihren Köpfen und Herzen gestaut, wie Wasser eines riesigen Dammes. Und jetzt, wo Imrahil den Kriegszustand offiziell ausgerufen hatte, war dieser Damm gebrochen und die aufgestauten Gefühle wurden frei. Es war keine Angst, keine Verzweiflung, sondern unbändiger Tatendrang.
Die Menge stob nach Imrahils Rede auseinander, wehrtüchtige Männer und Frauen trugen sich in Listen ein. Die übrigen Frauen fingen an Essen zusammenzutragen, alte Waffen und Kettenhemden aus Kellern und Speichern zu suchen.
Celebithiel saß mittlerweilen neben Imrahil, der dem Treiben zufrieden zuschaute.

„ Hab ich dir schon erzählt, warum der Platz, Platz der tausend Schwanenfedern heißt?“.
Die Elbe schüttelte irritiert den Kopf.
„ Das hohlen wir bald nach, das ist eine interessante und lustige Geschichte“, feixte der Mensch.
Celebithiel wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als ein leichtes Räuspern und eine Verneigung sie unterbrach.
„Herr Imrahil, Fräulein Celebithiel?“, es war der Ziehsohn der Elbe der sich genähert hatte, „ für die Elbe ist eine Lieferung aus den Grauen Anfurten angekommen. Sie soll sich am Pier persönlich in Empfang nehmen.“
Irritiert standen alle drei auf und gingen zum Hafen.


Celebithiel und Imrahil zu den Mauern (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,10716.msg262395.html#msg262395)
Titel: Auf nach Linhir!
Beitrag von: Eandril am 19. Feb 2013, 09:31
Hilgorn vom Palast (http://modding-union.com/index.php/topic,34681.msg322441.html#msg322441)


Als Hilgorn, nun in seine Generalsrüstung gekleidet, bei Sonnenaufgang den Platz betrat, erwarteten ihn Prinz Elphir und die Schwanengarde bereits. Auch der größte Teil der gewöhnlichen Soldaten war bereits vollkommen ausgerüstet angetreten, wie er voller Stolz bemerkte.
Die Sonne schien ihm durch die gegenüberliegende Straße in die Augen und blendete ihn, nicht nur aufgrund ihrer Helligkeit, sondern auch, weil er nach der letzten Nacht immer noch etwas lichtempfindlich war. Eigentlich war ihm bewusst, dass es unverantwortlich gewesen war, vor dem heutigen Tag so viel zu trinken, aber letzte Nacht hatte ihn die Angst übermannt, die Angst vor dem, was ihn in Linhir erwarten mochte.
Orks, die sich an den Gefallenen gütlich tun...
Niemals wieder wollte er diesen abscheulichen Geschöpfen gegenüber treten, doch es musste sein, sonst würde Dol Amroth nicht überleben.

Als er Elphir erreichte, packte dieser ihm beim Unterarm, und Hilgorn erwiderte den Gruß zögerlich. Elphir, der sein Zögern bemerkt hatte, sagte leise: "Dort draußen bin ich kein Prinz. Dort draußen sind wir beide Soldaten, Krieger, Gleichgestellte, und ich bitte euch - dich -  mich nicht mit "Prinz" anzureden."
"Wie ihr - du - wünschst. Es ist mir eine Ehre.", erwiderte Hilgorn. Während des kurzen Gesprächs hatte sich der Platz noch weiter gefüllt. Nun waren nicht nur die Soldaten vollzählig angetreten, wie Hilgorn von seinem Hauptmann erfuhr, sondern es hatte sich auch zahlreiche Bürger eingefunden, die den Aufbruch des Heeres beobachten wollten.
Plötzlich ging ein Raunen durch die Menge, und aus Richtung des Palastes kam Imrahil, der Fürst der Stadt, umgeben von seiner Leibgarde. Er kam zu ihnen und schloss erst seinen Sohn in die Arme, bevor Hilgorn sich vor ihm verneigte. "Heute werden wir die Streitkräfte Mordors endlich wieder das Fürchten lehren!", sagte er, und seine Augen leuchteten dabei. Nichts erinnerte Hilgorn mehr an den müde wirkenden Mann, der der Fürst zur Zeit der Belagerung gewesen war. Es schien, als wäre Imrahil schlagartig um einige Jahre verjüngt worden.
"Ihr wisst, was ihr zu tun habt?", fragte er leise. Elphir nickte, und Hilgorn antwortete: "Jawohl, mein Fürst. Wir werden euch nicht enttäuschen." Imrahil nickte zufrieden, und stieg dann die Treppe zum Podest, dass noch immer dort stand, hinauf.

"Soldaten Dol Amroths!", begann er. "Heute werden wir zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen Schlag gegen Mordor führen. Unsere Siege über die Belagerer und die Haradrim will ich nicht schmälern, doch stets haben wir nur Mordors Angriffe abgewehrt. Dies soll sich nun ändern! Ihr werdet ausziehen, und die Küste von Belfalas bis nach Linhir von Feinden säubern, und schließlich Linhir, den Hafen an der Mündung des Gilrain befreien. Diese Länder waren zu lange in des Feindes Hand, doch nun werden wir sie von seinem eisernen Griff befreien.
Ich sage euch, zögert nicht zuzuschlagen, und zeigt keine Gnade, denn auch ihr würdet keine erfahren.
Und ich gebe euch zwei Heerführer, die ihren Mut und ihr Geschick mehrfach bewiesen haben, und euch nun gut führen werden: Meinen eigenen Sohn Elphir und Hilgorn, Heerführer von Dol Amroth!"
Bei diesen Worten betraten, diese beiden unter dem Jubel der Soldaten das Podest.
"Dies sind eure Heerführer, die euch zum Sieg führen werden!", fuhr Imrahil fort. "Doch nun säumt nicht länger, Männer Dol Amroths. Vorwärts, zum Sieg!"

"Zum Sieg!", erwiderte die Menge auf dem Platz jubelnd, und nun wurden Elphirs Pferd und Hilgorns Rappe Nacht gebracht. Die beiden saßen auf und begaben sich an die Spitze der Soldaten. Hilgorn nickte Elphir zu, und dieser zog sein Schwert.
"Folgt mir, Soldaten Dol Amroths!"


Hilgorn und Elphir mit dem Heer nach Belfalas... (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,25517.msg324804.html#new)
Titel: Ein unnötiger Umweg zum Palast
Beitrag von: --Cirdan-- am 6. Jan 2016, 22:17
Ein unnötiger Umweg zum Palast

Merian und Angbor mit Odjana vom Hafen (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,6044.msg425344.html#msg425344)


„Ein schöner Platz“, sprach Merian.


Merian und Angbor mit Odjana zum Palast des Fürsten (http://modding-union.com/index.php/topic,34681.msg425348.html#msg425348)


Titel: Aufbruch des Heeres
Beitrag von: Fine am 16. Mär 2017, 11:43
Hilgorn aus der Stadt (http://modding-union.com/index.php/topic,5963.msg454669.html#msg454669)
Valion, Lóminîth und Valirë aus dem Palast des Fürsten (http://modding-union.com/index.php/topic,34681.msg454610.html#msg454610)


Die Sonne stand bereits hoch über dem Platz der tausend Schwanenfedern, als Valion, gefolgt von seiner Schwester und seiner Verlobten, dort eintraf. Er hatte seine vollständige Rüstung angelegt und auf seiner Brust prangte Cirgons Siegel, das Wappen des Ethir. Die Soldaten Dol Amroths, die Imrahil zur Verteidigung Erechs entsenden würde, nahmen bereits Aufstellung an.
"Dort drüben," wies Valirë ihn auf die übrigen Kommandaten hin, die sich am Eingang der großen Kaserne versammelt hatten, die an den Platz angrenzte. Dort stand Imrahil mit seinen Söhnen Elphir und Erchirion, sowie General Hilgorn und einige weitere Offiziere, alle bereits abreisefertig. Ein Kommandant der Schwanenritter war ebenfalls vertreten, denn auch eine kleine Kompanie der berühmten Kavallerie Dol Amroths würde ebenfalls mit ihnen gehen. Der Elb Ladion ging als Anführer einer kleinen Gruppe sindarischer Bogenschützen mit und man hatte ihm den Oberbefehl über alle Fernkämpfer des Heeres übertragen.
Valion folgte seiner Schwester, die zu Erchirion hinüberging. "Willst du nicht doch mit dem Heer ziehen?" fragte Valirë ihren Verlobten, doch dieser schüttelte lächelnd den Kopf.
"Es wird noch viele andere Gelegenheiten für uns beide geben, in den Kampf zu ziehen, meine Liebe. Mein Vater hat Hilgorn und deinem Bruder diese Aufgabe anvertraut, nicht mir oder dir."
Valirë verzog verstimmt das Gesicht. "Ich will nicht zu lange warten müssen," beschwerte sie sich.
"Oh, ich werde schon dafür sorgen, dass dir nicht langweilig wird," meinte Lóminîth. "In Dol Amroth gibt es viele Geheimnisse, die nur darauf warten, aufgedeckt zu werden..."
"Hmm," machte Valirë. "Das könnte vielleicht interessant werden..."
"Pass auf dich auf, Valion," sagte Lóminîth und nahm seine Hand. "Ich werde hier auf dich warten."
"Keine Sorge. Ich komme bald wieder, wenn wir Mordors Schergen eine ordentliche Abreibung verpasst haben. Und dann zeige ich dir unsere Burg im Ethir, versprochen," sagte Valion gut gelaunt.
"Auf Wiedersehen," sagte Lóminîth. Sie umarmten sich einen Augeblick lang, dann löste sie sich von ihm und ging mi Valirë in Richtung des Palastes davon.

Imrahil und Elphir unterhielten sich mit den Anführern des Heeres, als Valion hinzu trat. "Gut, dann sind nun alle hier, die nach Erech ziehen und die Pläne unserer Feinde durchkreuzen werden," stellte der Fürst fest. "Mögen die Valar eure Herzen und euren Verstand festigen und euch alle wohlbehalten durch die kommende Schlacht bringen. Euer Auftrag ist von größter Wichtigkeit, wie ihr wisst. Die Pfade der Toten müssen um jeden Preis verteidigt werden."
"Wir werden nicht scheitern, mein Fürst," sagte Hilgorn. "Wenn wir im Tal von Erech angekommen sind werden wir alle Vorkehrungen treffen um die Horden Mordors effektiv aufzuhalten."
"Du hast bei Linhir deinen Wert gezeigt, mein Freund," sagte Elphir und legte Hilgorn eine Hand auf die Schulter. "Jetzt kannst du beweisen, dass du deinen Rang und Titel umso mehr verdient hast."
Während die letzten Soldaten eintrafen und sich in das ordentlich aufgereihte Heer einsortierten besprachen die Heerführer die Route, die sie nach Erech zu nehmen planten. Sie würden zunächst der gut ausgebauten Straße von Dol Amroth nach Norden folgen und so bis nach Calembel, dem Sitz Angbors im Lehen von Lamedon erreichen. Dort würden sie Berichte der vorausgeschickten Kundschafter beurteilen und dann weiter ins Schwarzgrundtal ziehen. Dort würde Duinhir, der Herr von Morthond, bereits auf sie warten. Aus Rohan hatten sie noch keine Nachricht erhalten. Auf eine Unterstützung ihrer nördlichen Verbündeten war momentan also nur bedingt zu hoffen. Valion war jedoch zuversichtlich dass sie auch ohne die Rohirrim Erfolg haben würden.

Nachdem alles Wichtige besprochen worden war ließ der Fürst die silbernen Posaunen blasen und trat vor das ordentlich aufgestellte Heer. "Krieger Gondors und Dol Amroths! Der Schatten des Dunklen Herrschers zieht herauf, und heute ist der Tag, an dem ihr ihn erneut abwehren werdet, mit Schild und Schwert und tapferen Herzen! Fürchtet keine Dunkelheit! Die Horden Mordors sind schon zuvor geschlagen worden, und werden sich der Macht Gondors erneut beugen!"
Die Soldaten antworteten mit Jubelschreien und schlugen ihre Waffen gegen ihre Schilde.
"Mit euch gehen kühne Anführer, doch jeder einzelne von euch wird in der kommenden Schlacht seinen Wert beweisen. Erinnert euch an den Eid, den ihr eurem Heimatland geschworen habt und bleibt standhaft, wenn der Angriff unserer Feinde erfolgt! Ihr seid der Schild, der das Reich und die Menschen Gondors an diesem Tage schützen wird!"
Erneut folgte Jubel und der Lärm des Schildschlagens.
"Geht nun, und wisst, dass Ehre und Ruhm euch bei eurer Rückkehr erwarten werden. Geht mit den guten Wünschen aller Menschen und Elben. Geht, und kämpft, für Dol Amroth und Gondor!"
"Dol Amroth und Gondor!" nahmen die Soldaten den Ruf auf. "Dol Amroth und Gondor!"

Man brachte ihnen ihre Pferde, und die Anführer saßen auf. Sie würden voran reiten, bis sie die Stadt verlassen hatten. Hilgorn setzte sich an die Spitze, und sein Adjutant, ein Mann namens Balvorn, ritt neben ihm her. Valion reihte sich dahinter ein. Den Helm hatte er im Gegensatz zu den meisten Anführern nicht aufgesetzt, denn er genoss den kühlen Wind, der ihm durchs Haar strich. Er war seit seinem Aufbruch nach Umbar nicht geritten, weshalb sich der Sattel zunächst etwas ungewohnt anfühlte. Doch als sie den Platz der tausend Schwanenfedern verließen, gefolgt von den gleichmäßig aufstampfenden Schritten des marschierenden Heeres, spürte er bereits, wie er sich wieder daran gewöhnte.
Jetzt geht es also los, dachte er voller Vorfreude. Der Krieg wird wieder interessant. Zeit, den Orks zu zeigen, wer in Gondor das Sagen hat.


Hilgorn, Valion und Ladion mit dem Heer Dol Amroths nach Lamedon (http://modding-union.com/index.php/topic,6256.msg455119.html#msg455119)
Titel: Mákons Geschichte
Beitrag von: Fine am 20. Feb 2023, 22:33
Aerien und Serelloth vom Palast des Fürsten (http://modding-union.com/index.php/topic,34681.msg488310.html#msg488310)

Hoch zu Pferde war es Aerien und Serelloth gelungen, noch rechtzeitig den belebten Platz im Zentrum Dol Amroths zu erreichen. Er war ein beliebter Treffpunkt, da es hier zwar zu den meisten Tageszeiten viele Menschen gab, es jedoch fast immer genügend Platz für alle gab, ohne dass ein Gedränge entstand. Auf dem Platz der tausend Schwanenfedern sammelten sich die Schwanenritter vor ihren Ausritten, da ihre Stallungen und Unterkünfte gleich nebenan lagen. Aus diesem Grund war es per fürstlichem Erlass verboten, den Platz der tausend Schwanenfedern mit Marktständen oder ähnlichen Hindernissen zu versperren.
Der Platz war größtenteils gepflastert, bis auf einige ordentlich gepflegte Rasenstreifen an den Rändern. Dort gab es eine Vielzahl von Bänken als Sitzgelegenheiten. Statuen vergangener Fürsten Dol Amroths reihten sich zur Dekoration ein, und an den Zugängen des Platzes hingen die Banner Gondors und Dol Amroths von hohen Masten im leichten Wind.

Die Pferde, die Aerien und Serelloth sich geliehen hatten, waren gut ausgebildet worden. Auf einen kurzen Befehl Serelloths hin trotteten die Rösser selbstständig zurück zu den fürstlichen Stallungen, nachdem ihre Reiterinnen abgesessen waren. Aerien, die ein schlichtes, dunkelblaues Kleid trug, zog ihren grauen Umhang enger um ihre Schultern. Sie fröstelte ein wenig. Der Himmel war klar und blau und die Sonne schien, dennoch war die Luft sehr kalt. Serelloth trug ihre übliche Waldläuferkleidung und hatte bereits damit begonnen, nach dem Nordmann Mákon Ausschau zu halten. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn entdeckt hatte.

Mákon lehnte abwartend an einem der Fahnenmasten auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes. Er sah Serelloth und Aerien von Weitem herankommen und löste sich, um ihnen entgegen zu stiefeln.
"Gut, ihr seid pünktlich," stellte er zufrieden fest. "Ich hatte nichts Geringeres von euch beiden erwartet."
Während Aerien noch versuchte, diese Bemerkung einzuordnen, legte Serelloth ungeduldig los, wie es ihre Art war. "Ja, wir sind hier. Also spann' uns nicht länger auf die Folter, Meister Mákon. Was gibt es so Geheimnisvolles zu berichten?"
Mákon führte die beiden Frauen zu einer der freien Bänke nahebei. Er setzte sich und streckte die langen Beine weit aus, ehe er einen Seufzer hören ließ. "Nun, ich hatte vor, euch beiden davon zu erzählen, was mich so tief in den Süden geführt hat," begann er. "Doch wenn mich meine Ohren und mein Bauchgefühl nicht täuschen, habt ihr mittlerweile schon eure eigenen Erfahrungen mit meiner... Beute gemacht." Er sah die beiden prüfend an.
Aerien, die neben Serelloth Platz genommen hatte, zögerte. Offensichtlich war es Mákon nicht entgangen, was in der vergangenen Nacht im Palast des Fürsten vorgefallen war. Wusste er mehr darüber? War er vielleicht sogar involviert? Doch wieso würde er sich den beiden dann so offenbaren? War das alles vielleicht in Wahrheit eine Falle?
Serelloth kannte keine solchen Bedenken. Sie zog die Brauen zusammen. "Was soll das denn nun auf einmal heißen?" fragte sie frei heraus. "Was auch immer du da jagst hat bestimmt nichts mit dem Angriff auf den Palast zu tun."
Mákon legte die Stirn in Falten. "Es stimmt also, was die Leute erzählen. Zwei Tote... ein Angriff ohne Vorwarnung... kaum Spuren hinterlassen... das passt zu ihr."
"Passt zu wem?" hakte Serelloth prompt nach.
Mákons Miene verfinsterte sich und er senkte die Stimme. "Die Albtraumweberin," raunte er. "Fyrthness, die Furchterregende, so heißt sie in den Überlieferungen meines Volkes."
Aerien verspürte eine Kälte, die nicht von der kühlen Winterluft stammen konnte, ihren Rücken hinaufkriechen. Sie zog den Mantel enger um sich, während Mákon weitersprach. "Meist erscheint sie in weiblicher Gestalt, doch sie hat viele Gesichter. Die Finsternis der Nacht ist ihre Heimat und nur selten gelingt es ihren Opfern, überhaupt einen Blick auf die Albtraumweberin zu werfen, bevor sie sie entweder mit ihren Klauen hinrichtet oder sie vor Angst den Verstand verlieren." Mákon machte eine kurze Pause, während Aerien und Serelloth dem Jäger aus dem Norden wie gebannt zuhören. Selbst die sonst so gut gelaunte Serelloth schwieg und lauschte, ohne den Blick abzuwenden. Aerien spürte eine Berührungen an ihren Fingern und Serelloths Hand schloss sich in ihre, als wäre es wie automatisch geschehen.
"Seit vielen, vielen Jahren jage ich dieses Monster," fuhr Mákon fort. "Sie hat meine gesamte Familie auf dem Gewissen. Ich hatte die Spur vor einigen Jahren verloren, doch wie durch Zufall stieß ich vor Kurzem im Tal des Anduin wieder auf neue Hinweise. Ich folgte dem Großen Strom entlang seines gesamten Verlaufes nach Süden und gelangte unter großen Mühen bis zur Meeresmündung, östlich von hier. Dort fand ich grausige neue Spuren. Ein Haus voller Menschen - Sklaven, ihrer Kleidung nach, doch auch einige ihrer Meister - dahingemetzelt, alle miteinander. Ich wusste, wer dafür verantwortlich gewesen sein musste. Und so kam ich nach Dol Amroth, denn hier in die Stadt führte mich die Fährte. Die Albtraumweberin ist hier - unerkannt und bislang unentdeckt."
"W-was kann sie hier nur wollen?" fragte Serelloth mit erstickter Stimme. Sie war bleich geworden und Aerien spürte, wie sich ihre Finger fester um ihre Hand schlossen.
Mákon strich sich nachdenklich über das Kinn. "Furcht und Schrecken zu säen war stets eine Freude für das Monster Fyrthness. Doch wenn man die Geschichte ihrer Morde zurückverfolgt, führten die Tode allzu oft zu Streit und zusätzlichem Leid unter den Hinterbliebenen. Streit um das Erbe der Verstorbenen, zum Beispiel. Einst gelang es ihr so, einen verheerenden Erbfolgekrieg in den nördlichen Reichen auszulösen, der beinahe das Königreich von Thal zu Fall gebracht hätte. Ein andermal... nun, es gab eine Zeit, da errang das Reich von Dorwinion so große Stärke, dass es drohte, die Lande der Ostlinge rings um das Meer von Rhûn zu erobern. Doch am Vorabend des geplanten Heereszuges nach Gortharia, der Hauptstad der Ostlinge, stattete die Albtraumweberin dem damaligen König der Zwillingsstädte einen tödlichen Besuch ab. Seine Söhne stritten sich um die Thronfolge und ein Bürgerkrieg brach aus. Auch wenn er kurzlebig war, erlaubte er es den Ostlingen dennoch, der Eroberung durch die Dorwinier zu entgehen." Mákon atmete nachdenklich aus, dann richtete er den Blick in die Ferne - dorthin, wo sich die schlanken Türme des Fürstenpalastes erhoben.
Serelloth und Aerien folgten seinem Blick, dann sprach Aerien ihren Verdacht mit leiser, vor Sorge durchdrungener Stimme aus: "Sie hat es auf Aragorn abgesehen... auf den König Gondors."
"Ich befürchte es," stimmte Mákon ihr zu.
Aerien ließ die Schultern sinken. Sie vermutete, dass die Albtraumweberin in Saurons Namen handeln musste. Der Dunkle Herrscher konnte die Rückkehr des Königs nicht tatenlos hinnehmen und wollte nun seinen Fehler korrigieren... und Gondor erneut ins Verderben stürzen.
"Das werden wir nicht zulassen," sagte Serelloth, die sich offenbar von ihrem Schrecken erholt hatte. Die Waldläuferin ließ Aeriens Hand los und ballte die Hände zu Fäusten. "Wir werden dir helfen, dieses Monster aufzuspüren und ein für allemal aus der Welt zu schaffen."
"Aber wie finden wir diese Albtraumweberin?" fragte Aerien. "Woran können wir sie erkennen?"
"Nun," meinte Mákon und sah die beiden nacheinander an. "Niemand kennt ihr wahres Gesicht. Sie könnte sich hinter jeder der Frauen verbergen, die hier in der Stadt ein- und ausgehen. Sie könnte sogar eine von euch sein, wenn sie das wollte." Aerien und Serelloth schnappten erschrocken nach Luft, doch Mákon hob beruhigend die Hände. "Keine Sorge, meine Freunde," sagte er und lächelte. "Ihr seid frei von Verdacht. Die Albtraumweberin ist von einer Aura der Furcht umgeben, die stärker wird, je finsterer es ist. Deshalb wollte ich mich mit euch während des Zenits der Sonne treffen, an einem Tag, an dem nicht eine einzige Wolke den Himmel verdunkelt. Nachts ist ihre Macht am größten und die Schatten sind am stärksten. Doch das Tageslicht - und insbesondere das Licht der Sonne - mindert Fyrthness' Stärke. Sie meidet die Sonne, wo sie kann. Sie würde sich niemals freiwillig hierher, wo wir gerade sitzen, begeben. Ihr seid reinen Herzens, dessen bin ich mir sicher."
"Und... was schlagt Ihr nun vor?" fragte Aerien.
"Ich bin dankbar dafür, dass ihr beiden euch meiner Jagd anschließen wollt. Uns bleibt noch etwas Zeit, wie ich vermute, denn die Albtraumweberin wird in den kommenden Nächten höchstwahrscheinlich nicht sofort wieder zuschlagen. Sie wird sich in Geduld üben, bis sich die Wogen nach ihrem Fehlschlag im Palast geglättet haben. Sie wird mehr Informationen über ihr Ziel sammeln und darauf warten, bis euer König am verwundbarsten ist."
"Wir müssen ihn warnen," stellte Serelloth klar, und Aerien stimmte ihr zu.
"Richtig, das müssen wir," sagte Mákon und nickte. "Und da kommt ihr mir sehr gelegen, denn ihr scheint in der Lage zu sein, mit den richtigen Leuten Kontakt aufzunehmen - viel schneller als ich es wäre, der nur ein misstrauischer Fremder aus dem Norden ist und den die Wachen wohl sogleich fortschicken würden."
Bei dem Wort Wachen hatte Aerien eine Idee. "Wir gehen zu General Hilgorn," beschloss sie. "Er wird wissen, was nun zu tun ist. Und natürlich sprechen wir auch mit Ara- mit dem König, meine ich."
"Dann lasst uns keine Zeit mehr verlieren," sagte Mákon und erhob sich. "Wo finden wir diesen General?"
"Wenn er nicht im Palast selbst ist, wird er in seinem Haus sein," vermutete Aerien. "Machen wir uns auf den Weg."