Name: Bijan
Geschlecht: männlich
Rasse: Mensch, Ostling
Alter: 49
Geburtsort: Riavod, größere Stadt im Norden Rhûns.
Start: Gortharia (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,25849.msg327924.html#msg327924)
Aussehen:
- Lange, rote Haare
- Gelbe Haut
- Für einen Ostling recht groß (1,72m)
- Sehr muskulös (Vor allem extrem muskulöse Arme)
- Trägt den ganzen Tag seine Armee-Uniform
Charakter:
+ Ehrenhaft
+ Loyal, gütig und pflichtbewusst gegenüber seinem Volk
- Sehr patriotisch und nationalistisch
- Feindlich gegenüber freien Völkern (Sein Ziel ist ein von ALLEN unabhängiges Reich Rhûn)
- Kann sehr brutal sein
Fertigkeiten:
+ Aufgrund seiner körperlichen Voraussetzungen wurde er schon früh im Kampf mit schweren, zweihändigen Waffen geschult.
+ Den Kampf mit seiner Lieblingswaffe, dem schweren Streithammer, hat er perfektioniert
+ Ist in der Lage jeden Knochen im Körper seines Feindes zu brechen
+ Ist in der Lage Türen und Tore einzuschlagen
+ Im Zweikampf ist er sehr stark, solange er seinen Streithammer führt.
+ Kann mehrere Gegner mit nur einem Streich verletzen
+ Auch mit einem schweren Morgenstern und schweren Äxten ist er begabt
+ Ist bei den meisten Ostlingen aufgrund seines ehrenhaften Charakters sehr beliebt (vor allem bei anderen Soldaten)
- Ist nicht in der Lage leise und heimlich vorzugehen
- Keine Erfahrung im Umgang anderen Waffen
- Wird er entwaffnet ist er chancenlos
- Wird er an nur einem Arm verletzt, kann er nicht mehr weiterkämpfen
- Wenn man seinen Kampfstil kennt kann man ihn leicht besiegen
- Vergisst im Kampfrausch manchmal seine eigentlichen Ziele
- Kann keine eigenen Strategien entwickeln
- Kann nicht schwimmen
Ausrüstung:
- Schwerer, ausbalancierter, aus bestem Metall gearbeiteter (perfekter) Streithammer
- Ostling Uniform
- Schwerer Morgenstern (trägt er aber nur selten mit sich rum)
Geschichte:
Bijan stammt aus Riavod, einer größeren Stadt im Norden von Rhûn. Sein Vater war in Soldat, und schon bei seiner Geburt war klar, dass Bijan in seine Fußstapfen treten würde. Kurz nachdem er laufen lernte, trainierte er bereits seine Muskeln. Mit 4 Jahren wurde er bereits im Umgang mit Waffen geschult. Da er schon immer größer war als die meisten anderen Ostlinge, spezialisierte er sich bereits mit 8 Jahren auf schwere, zweihändige Waffen. Danach lernte und trainierte er jeden Tag, bis er mit 15 Jahren schließlich der Berufsarmee Rhûns beitrat. Auch dort trainierte er weiter den Umgang mit zweihändigen Waffen. Mit der Zeit entdeckte Bijan mehr und mehr den zweihändigen Streithammer für sich und machte diesen zu seiner Spezialwaffe. Er perfektionierte den Kampf mit dieser Waffe mehr und mehr. Dabei stand er ohne Mentor und Lehrer da, da die Ostlinge im allgemeinen eher auf Äxte und Hellebarden setzen. Für sein hartes Training bekam Bijan hohe Anerkennung von anderen Soldaten, und bekam häufig Spezialaufträge. Die Ostlinge wussten sein Talent durchaus zu nutzen. Es gab niemanden in der Armee, der den Meister des Streithammers nicht respektierte So pflegte er sein Dasein in der Berufsarmee Rhûns, die sich im Ringkrieg dem dunklen Herrscher Saurons anschloss. Er bestritt viele Kämpfe gegen Gondor, unter anderem an den Schlachten um Cair Andros, und der anschließenden Schlacht auf den Pelennor-Feldern.
Es war Nacht. Ein leichter Wind wehte über die die Felder und Wiesen Nord Ithiliens während sich die Orks vom schwarzen Tor, sowie die Armeen aus Rhûn und Khand, langsam der Insel Cair Andros näherten. Ihr Auftrag lautete, die vermutlich nur schwach besetzte Insel einzunehmen, während die größeren Armeen aus Minas Morgul und Harad gleichzeitig Osgiliath angriffen. Bijan marschierte in einem Battaillon, gemeinsam mit seinen beiden besten Freunden Aran und Mehrzad, sowie 12 weiteren Ostlingen aus der Armee Rhûns. Bijan war als einziger Ostling mit einem Streithammer bewaffnet. Der Rest seines Bataillons zog mit Äxten in den Kampf. Die Stimmung war zum Teil erwartungsfroh, andererseits aber auch sehr angespannt. Schließlich wusste niemand so genau, was sie erwarten würde. Als sie den Anduin zur Hälfte überquert hatten, fragte Mehrzad besorgt:
„Glaubst ihr wir werden zurück kommen?“ „Natürlich werden wir zurückkommen“, antwortete Aran ohne zu zögern.. „Wir werden gleich die Brücke überqueren, die mickrigen gondorianischen Verteidiger nieder schnetzeln und dann ungehindert Richtung Minas Tirith marschieren. Unsere Armee ist zu gewaltig. Sie können uns nicht aufhalten.“ „Ich stimme dir zu, aber bedenke, dass sie uns trotzdem bis zum bitteren Ende Widerstand leisten werden. Es ist durchaus möglich, dass einige von uns dabei sterben. Aber ein Krieg erfordert nunmal Opfer, und ich könnte mir nichts ehrenhafteres vorstellen, als für mein Heimatland zu sterben“, entgegnete Bijan stolz. „Doch ist es das wirklich wert? Unser Leben zu riskieren, um Gondor zu besiegen? Warum bekämpfen wir sie überhaupt?“, fragte Mehzad. „Weil es unsere Pflicht ist. Seit jeher wird unser Volk von Gondor verspottet. Sie bezeichnen uns als Menschen ohne Ehre und ohne Verstand. Doch das hat jetzt ein Ende. Sauron bietet uns die Chance auf eine bessere Zukunft, und das müssen wir nutzen.“
Sie näherten sich nun mehr und mehr der Insel, und die Anspannung stieg. Eine wenige Soldaten begannen zu zittern, doch der Großteil der Armee blickte stolz und pflichtbewusst nach vorne. Bijan konnte es kaum noch erwarten für sein Heimatland und für Sauron in den Krieg zu ziehen. Der kühle Wind blies ihm ins Gesicht, während er die Umgebung beobachtete. Bäume, Ackerland, Wiesen...Das alles würde ihnen gehören.
Als sie vor den Brücken zur Insel standen, hielt die gesamt Armee einmal kurz inne, um sich auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten. Bijan atmete tief durch, neben ihm hielt Aran unruhig seine Axt in der Hand. Er konnte es nicht mehr erwarten. Fünf Sekunden lang herrschte Stille, dann wurde der Befehlt gegeben anzugreifen, und die Soldaten stürmten los. Die Orks stürmten die südliche Brücke, die Menschen aus Khand die mittlere und die Menschen aus Rhûn übernahmen die nördliche Brücke. Das Bataillon um Bijan stürmte voran, er an vorderster Front. Die Brücke waren mit leichten Palisaden gesichert, und auf den Mauern waren einige Bogenschützen stationiert. Als die Soldaten Rh1uns die Brücke betraten, wurden sie sofort unter Beschuss genommen. Es waren nicht viele Bogenschützen, und die Lage war aussichtslos. Und doch waren sie gewillt vor ihrem Tod so viele Feinde wie möglich mitzunehmen. Bijan schwang seinen Streithammer mehrmals mit einer Kreisbewegung von unten nach oben. Damit räumte er die Palisaden aus dem Weg.
Ein Pfeil rauschte knapp 2 Zentimeter an Bijans rechten Ohr vorbei. Er erschrak, blieb aber fokussiert. Sie hatten das Tor am Ende der Brücke erreicht. Bijan zögerte keine Sekunde, brachte seine gesamte Kraft auf und schlug mit seinem Hammer gegen das Tor. Er war jetzt das Ziel der Bogenschützen, die nur ein paar Meter von ihm entfernt waren. Doch seine Mitstreiter beschützen ihn mit Schildenn, und einige auch mit ihrem Leben. Zwar war das Tor von innen gesichert, doch es bestand doch nur aus Holz. Mit dem fünften Schlag gelang es ihm das Tor zu durchbrechen, und den Weg für die Armee der Ostlinge auf die Insel freizumachen.
Die Soldaten strömten mit lautem Gebrüll durch das Tor. Bijan sah sich um. Die Bogenschützen auf den Wällen wurden schnell von einer kleinen Gruppe Ostlinge zu Fall gebracht, während der Großteil der Armee, auf die Front von Gondor Soldaten zulief. Er sah, wie Mehzad einen Soldaten Gondors mit seiner Axt niederstreckte und wie Aran mit den Worten: „Für Rhûn! für Sauron!“ auf die gegnerische Armee zu rannte. Es waren nicht viele Verteidiger, ein paar hundert vielleicht. Doch sie wichen nicht zurück, da sie ohnehin nur wenige Fluchtmöglichkeiten hatten. Und sie schafften es die Ostlinge zumindest für einige Augenblicke aufzuhalten. Bijan sah viele seiner Brüder sterben, bevor er die Front überhaupt erreichte. Zorn packte ihn. Er rannte mit erhobenem Streithammer auf einen Soldaten Gondors zu. Dieser erblicke ihn, und bekam es mit der Angst zu tun. Der Gondorianer hob seinen Schwert und Schild schützend vor seinen Kopf. Bijan nutze das und schlug mit dem Streithammer gegen dessen Wade, sodass sein Gegner von den Beinen gerissen wurde.Anschließend stieg er über dessen Körper und traf mit der selben Bewegung einen weiteren Gegner mit dem Hammer im Gesicht, woraufhin dieser sofort zu Boden ging. Bijan nutze den Schwung dieses Angriffes, wirbelte mit dem Streithammer herum und traf dabei mehrere Gegner um sich herum. Als abschließende Bewegung dieses Manöver schlug er dem Gondorianer, den er vorhin von den Beinen gerissen hatte mit voller Wucht auf den Bauch.
In diesem Moment durchbrachen auch die Menschen aus Khand und die Orks die Tore, und fielen der Armee Gondors in deren kaum geschützte Flanken. Bijan hörte nur das Kriegsgeschrei seiner Verbündeten, und die Verzweiflungsschreie der Gondorianer. Er selbst streckte noch zwei Gondorianer nieder. Dann blickte er sich um. Die Gondorianer fielen. Einer nach dem anderen. Und dann sah er es wie in Zeitlupe. Aran stand mit erhobener Axt vor einem am Boden liegenden Krieger Gondors. Er wollte gerade zuschlagen, als ein weiterer Gondorianer von hinten auf ihn zu taumelte. Dieser war schon schwer verletzt, doch er hatte immer noch ein Schwert in der Hand. „ARAN! HIINTER DIR!“ brüllte Bijan. Doch es war zu spät. Ehe er sich versah hatte Aran bereits das Schwert im Rücken. Voller Zorn stürmte Bijan auf den Schuldigen zu und schlug mit solch einer Kraft zu, dass der Kopf des Gondorianers von dessen Körper getrennt wurde.
Bijan wandte sich nun seinem Freund zu. Er nahm ihn in die Arme und flüsterte ihm zu: „Keine Sorge, Aran. Dein Tod wird nicht umsonst gewesen sein. Das schwöre ich. Wir werden unser gemeinsames Werk vollenden. Rhûn wird ein mächtiges und unabhängiges Land. Und niemand wird unser Volk je wieder unterdrücken und beschimpfen. Ich verspreche es.“ „Ich glaube dir, Bijan. Du wirst unser Volk zum Sieg führen. Bitte sag meiner Frau, dass ich sie Liebe, und dass ich gestorben bin, um ihr und meiner Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen.“ Aran rang nach Luft. Sein Leben stand kurz vor dem Ende. Er packte Bijans Arm und sprach seine letzten Worte: „Es war mir eine Ehre dich gekannt zu haben, Bijan. Los, bring es zu Ende!“ Nach diesen Worten zog Aran sich das Schwert aus dem Rücken und starb in Bijans Armen. „Ruhe in Frieden mein Freund.“
Nach der Schlacht um Cair Andros lautete der Auftrag für Bijan und viele weitere Soldaten der Armee die Rohirrim auf der großen Weststraße abzufangen. Der Großteil der Armee begab sich nach Minas Thrith, und ein paar hundert Orks blieben in Cair Andros zurück. Doch niemand erschien. Nach langer Zeit kam ein Bote der Haradrim, und berichtete, dass die Rohirrim bereits auf den Pelennor Feldern angekommen seien. Daraufhin stieß das Heer zur Schlacht hinzu. Zunächst konnten sie den Rohirrim ordentlich zusetzen, doch mit der Ankunft der Lehenstruppen, angeführt von Aragorn nahm die Niederlage ihren Lauf. Die Armee um Bijan wurde von einem Teil der Reiterei Gondors dezimiert. Die Orks, sowie die Menschen aus Khand flohen ziemlich schnell, während Bijan viele seiner Brüder sterben sah. Doch sie wichen nicht zurück. Sie würden ihre Ehre nicht aufs Spiel setzen. Er, Mehzad und viele weitere Ostlinge kämpften bis zum bitteren Ende, und konnten sich sogar von ihren Angreifern befreien. Doch es gab zu viele Verluste. Bijan selber hatte sich seinen rechten Arm verletzt, wodurch er kaum noch kämpfen konnte. Und als sie die Armeen Rohans und Gondors erblickten, zogen sich die wenigen verbliebenen Ostlinge, darunter Bijan und Mehzad, zurück. Sie taten es nicht gerne, aber eine handvoll Ostlinge, die größtenteils verletzt sind, kann sich nicht mit einer ganzen Armee anlegen.
Sie schafften es sich über das immer noch von Orks bestzte Cair Andros nach Norden durchzuschlagen. Zurück zu ihrer Heimat. Zurück nach Rhûn.
Nach ihrer Ankunft in der Hauptstadt Rhûns, Gortharia, wurden Mehzad und Bijan aufgrund ihrer Verletzungen vorerst vom aktiven Kriegsdienst befreit. Nachdem sie sich zwei Jahre lang einigermaßen erholt hatten, machten sich die beiden auf in den Norden Rhûns, um Arans letzten Wunsch zu erfüllen. Sie wären vorher aufgebrochen, doch es wurde ihnen nicht gestattet. Man sagte ihnen im Norden sei es gefährlich, und sie sollen sich erst vollständig erholen. Aufgrund dessen legten Bijan und Mehzad ihre Rüstungen an, und nahmen ihre Waffen mit. In der Zwischenzeit hatte der dunkle Herrscher Sauron den Ring wieder erlangt und Khamûl als Statthalter Rhûns eingesetzt. Die Armeen Rhûns hatten gerade den Erebor erobert.
Arans Familie lebte in einem kleinem Dorf, unweit der Stadt Riavod von Bijan. Seine Frau war Landwirtin auf einem kleien Bauernhof. Sie waren schon mehrmals dort gewesen, und kannten die Familie inzwischen recht gut. Das würde schwer werden.
Die Dämmerung hatte gerade begonnen, als Bijan und Mehzad die Haustür erreichten. Bijan atmete tief durch, und klopfte an die Tür. Arans Tochter, Foroozaan, öffnete die Tür. „Hallo“, sagte Bijan. „Ist deine Mutter da?“ Sie nickte und ging ins Haus um sie zu holen. Ein paar Sekunden später stand schließlich Arans Frau, Shivaa, in der Tür. „Ah, Mehzad! Bijan! Kommt doch rein. Es ist schön euch zu sehen. Habt ihr etwas von meinem Mann gehört?“ „Deswegen sind wir hier“, entgegnete Mehzad, während sie die Wohnung betraten. Die Wohnung wurde von viel Kerzenlicht erhellt, und es duftete nach frisch gebackenem Brot. Das Haus war groß und geräumig, die Wände waren rot gestrichen. An den Wänden hingen viele Bilder von Kriegern, und von großen Schlachten. Doch sie sahen auch, dass das Haus seit ihrem letzten Besuch etwas verfallen war. Die Wände waren kaputt, einige Bilder hingen schief, und der Holzboden hatte einige Löcher bekommen.
Sie betraten das Wohnzimmer, und setzten sich an den großen runden Tisch in der Mitte des Zimmer. Auch hier brannten viele Kerzen. Shivaa stellte ein bisschen Brot und Wasser auf den Tisch und setzte sich zu ihnen. „Also, was gibt es? Ist etwas mit Aran passiert? Ich warte schon so lange auf eine Nachricht von ihm.“ „Aran...ist gefallen...Er wurde von einem Soldaten Gondors bei der Schlacht um Cair Andros getötet“, sagte Mehzad behutsam und vorsichtig. Shivaa schwieg. Tränen kullerten über ihr schönes Gesicht. „Ich hatte es zwar geahnt, aber tief in meinem inneren hatte ich immer die Hoffnung, dass er eines Tages zurückkehren würde“, schluchzte sie, während immer mehr Tränen ihr Gesicht runter kullerten. „In seinen letzten Sekunden, bat Aran mich dir zu sagen, dass er dich liebt...und dass er gestorben ist um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagte Bijan und dachte dabei traurig an jenen Moment zurück in dem Arans Leben erlosch.
Shivaa begann nun heftig zu weinen. Mehzad legte tröstend seinen Arm um sie, doch sie schlug ihn weg. „Du sagst...er ist gestorben um uns ein besseres Leben zu ermöglichen? Sieh dir unser Leben hier an. Ich bin kaum noch in der Lage uns beide zu ernähren, geschweige denn den Rest des Dorfes. Khamûls Herrschaft bietet uns nichts, außer hohe Abgaben und Steuern an Sauron, damit der noch mehr abscheuliche Orks in den Krieg schicken kann.“ „Tut mit Leid...Ich wusste nicht...Aber durch Sauron haben wir enormen Einfluss gewonnen.“, entgegnete Bijan vorsichtig. „Ja, ihr vielleicht. Und es mag sein, dass Gondor uns nun nicht mehr verspottet. Doch ich werde lieber verspottet, als unterdrückt. Die Soldaten werden von Sauron geschätzt und respektiert, doch wir, die einfachen Leute, sind für ihn nicht viel mehr als Sklaven. Noch haben wir dieses Haus, aber ich weiß nicht wie lange noch“, antwortete Shivaa in einem verächtlichen Tonfall. Sie sah aus, als wollte sie glech irgendjemanden schlagen. „Bitte Shivaa, beruhige dich. Wir wussten nicht, wie schlecht es euch hier geht. In Gortharia geht es den meisten Menschen gut. Aber hiermit versprechen wir dir, dass wir Arans Werk vollenden werden“, sagte Mehzad mit erster Mine. „Danke für diese Worte, doch ich fürchte ihr werdet euer versprechen nicht halten können. Sauron strebt nach Macht, und er wird sich Rhûn nicht nehmen lassen. „Vielleicht können wir nichts ausrichten, aber wir werden es versuchen.“, sagte Bijan nachdrücklich. Und mit diesen Worten verabschiedeten sie sich.
Als sie das Dorf durchquerten viel den beiden Soldaten auf, wie Recht Shivaa hatte. Verwilderte Menschen saßen auf der Straße und bettelten um etwas zu Essen. Viele Häuser waren unbewohnt und verfallen. Als sie durch die Straßen liefen wurden sie von einigen Menschen als Unterdrücker beschimpft. Und sie konnten es ihnen nicht verübeln. Sie verließen das Dorf, den Kopf voll von Gedanken. Schließlich brach Mehzad das schweigen: „Unglaublich was Sauron und Khâmul sich hier erlauben. Die Krieger Rhûns erobern den Erebor, und als Dank werden ihre Frauen und Kinder hier ausgenommen und unterdrückt.“ „Du hast Recht. So kann es nicht enden. Ich habe Aran versprochen unser Volk aus der Unterdrückung zu befreien. Ich dachte ich hätte es geschafft, doch jetzt erkenne ich, dass der, den ich als Gott verehrte, in Wahrheit nur ein weiterer Tyrann ist, der uns beherrschen will. Lass uns in meine Heimatstadt ziehen, und uns ein Bild von der Lage dort machen. Vielleicht können wir von dort aus mit unseren Planungen beginnen.“
Uns so machten sie sich auf den den Weg in Bijans Heimatstadt. Sie war nur zwei Kilometer entfernt. Als sie ankamen war es Nacht geworden. Es war etwas kühl und leicht windig. Aus der Stadt hörten sie einigen Lärm. Scheinbar waren die meisten in der Stadt noch auf. Am Tor wurden sie angehalten: „Was führt euch zu dieser späten nach Riavod?“, fragte die Wache in barschem Tonfall. „Wichtige Angelegenheiten führen uns hierher. Wir wollen ein Zimmer in einem Gasthof mieten.“ „Dürfte ich fragen, was für Angelegenheiten?“ „Wir sind Soldaten der Armee Rhûns. Hört auf uns zu hinterfragen!“ „Schon gut! Ich mache hier doch nur meine Arbeit. Ihr könnt passieren.“
Bijan und Mehzad passierten das Tor und nahmen sich ein zimmer in einem billigen Gasthaus. Die Eltern von Bijan waren inzwischen gestorben, und das Haus in dem sie gelebt hatten, gehörte nun jemand anderem. Viel zu müde, um noch großartig etwas zu planen und zu bereden gingen die beiden zu Bett.
Am nächsten morgen wurden Mehzad und Bijan gleichzeitig wach. Sie gingen kurz runter um etwas zu frühstücken, und gingen dann gleich wieder zurück auf ihr Zimmer, um ungestört darüber zu reden, wie es jetzt weitergeht. „Also. Bist du dir sicher, dass wir uns gegen Sauron auflehnen sollten?“, fragte Mehzad. „Immerhin ist er mächtig, und der Großteil der Armee ist ihm treu ergeben. Viele verehren ihn sogar als Gott.“ „Es ist das richtige, und nur das zählt. Wir müssen es versuchen, oder bei dem Versuch sterben. Ich habe es Aran versprochen, und was ich verspreche, halte ich. Oder willst du etwa, dass sein Tod umsonst war?“ „Nein natürlich nicht. Aber ich frage mich, wo wir ansetzen sollen. Wir können nicht einfach zum Erebor marschieren und Khamûl töten. Und genauso wenig können wir den König in Gortharia töten. Beide sind zu gut geschützt“, warf Mehzad ein. „Das ist wahr. Wir müssen das Volk gegen unsere Unterdrücker aufstacheln. Alleine können wir nicht viel ausrichten. Außerdem haben wir immer noch Freunde und Bekannte innerhalb der Armee. Auch das können wir uns vielleicht zu nutze machen. Ich denke wir sollten hier anfangen. Riavod ist eine große Stadt, und wenn wir hier die Kontrolle übernehmen, werden die Bauern in dieser Umgebung uns schnell folgen.“ „Du hast Recht. Soweit ich weiß, regiert hier ein Fürst, der im Dienste Saurons steht. Sein Tod könnte etwas bewegen. Wir sollten damit beginnen, uns in den Straßen umzuhören. Wenn wir wissen, wie die aktuelle Situation ist, können wir weitermachen.“
Uns so gingen sie nach unten. Als erstes sprachen sie mit dem Wirt. Aufgrund ihrer Armee Uniform war dieser sofort gewillt ihnen alles zu sagen, was sie hören wollten. Sie erfuhren, dass ein Fürst im Namen des Königs von Rhûn in dieser Stadt herrscht. Er hält sich die meiste Zeit in seinem kleinen Palast in der Stadtmitte aufhält. Dieser ist zwar nur leicht befestigt, aber gut bewacht.
Nach dem Gespräch mit dem Wirt gingen die beiden raus auf die Straßen Riavods. Auch hier schliefen viele Leute am Rand der Wege, da sie sich kein Haus leisten konnten. Nach kurzer Zeit entdeckte Bijan unter diesen einen alten Freund, Siamak. Dieser war in seiner Kindheit Bijans Nachbar, und die beiden waren damals unzertrennlich. Siamak war es auch, der Bijan seinen perfekten Streithammer für relativ wenig Geld geschmiedet hat. Er lag unter einer dünnen Decke, hatte langes, ungepflegtes schwarzes Haar und einen 3-Tage-Bart. Sie gingen auf ihn zu. „Hallo, Siamak!“ „Bijan, bist du das? Ich erkenne dich ja kaum wieder. Meine Güte, du hast dich ja echt gemacht.“ „Ich würde ja das selbe von dir behaupten, aber du siehst nicht so aus, als würde es dir besonders gut gehen.“ Siamak blickte misstrauisch umher, und begann nun zu flüstern: „Das ist nicht meine Schuld. Die Abgaben, die einfache Leute zahlen müssen sind unbezahlbar. Sie haben mich Pleite gemacht. Mein Waffen- und Rüstungsgeschäft war das erfolgreichste in ganz Riavod, aber als die Abgaben an den König immer höher wurden erzielte ich irgendwann keinen Gewinn mehr. Ich arbeitete immer mehr und verdiente immer weniger, bis ich gezwungen war mein Geschäft zu verkaufen.“ „Dir geht es also genauso wie den meisten anderen. Wir sind hier, um uns gegen die Unterdrücker zur Wehr zu setzen, aber wir wissen nicht so wirklich wo wir anfangen sollen.“ „Psst! Nicht so laut! Sie hören euch.“ Siamak sprach nun so leise, dass es nicht einmal mehr ein flüstern war: „Zu zweit könnt ihr nur wenig ausrichten. Dafür gibt es hier zu viele Soldaten. Aber ich habe war vor einem Monat in Gortharia und habe dort von einer Untergrundbewegung gehört. Ihr könntet mit ihnen Kontakt aufnehmen. Befreit uns alle aus diesem Alptraum.“ „Danke für den Tipp. Ich werde dich nicht hier versauern lassen, Siamak. Das schwöre ich.“ Sie umarmten sich zum Abschied, und Bijan und Mehzad zogen weiter.
„Na das ist doch mal ein nützlicher Hinweis“, sagte Bijan. „Wenn wir mehr Leute auf unserer Seite haben, haben wir eine echte Chance.“ „Das denke ich auch. Dein Freund hat recht. Wir sind hier nur zwei Soldaten, gegen mehrere 100. Alleine haben wir keine Chance. Von Gortharia aus, mit einer ganzen Organisation an unserer Seite haben wir eine realistische Chance den König zu...“ „Was wollt ihr mit dem König machen?“ Bijan und Mehzad fuhren herum. Eine Gruppe, bestehend aus sechs Wachen stand nun vor ihnen, und einer von ihnen sprach: „Wir schätzen keine Verräter, schon gar nicht in den Reihen unserer Armee. Ihr beiden werdet als Deserteure gehängt, dass sage ich euch.“ Bijan und Mehzad schwiegen. Sie wussten nicht was sie sagen sollten. Auf einmal erkannte Bijan eine von ihnen. Es war Elinja, eine der wenigen Frauen, denen er während seiner Ausbildung begegnet war. Sie waren gut befreundet, bevor Bijan sich der Berufsarmee anschloss und Elinja in Riavod blieb. „Elinja, ich bins, Bijan. Erkennst du mich etwa nicht?“ „Bijan? Oh mein Gott! Was machst du hier?“ „Das ist doch irrelevant“, rief der Hauptmann der Patrouille dazwischen. „Diese beiden Männer haben gerade laut darüber geredet, wie sie den König zu Fall bringen können. Sie sind Deserteure, und sollten gehängt werden.“ „Hauptmann, bitte. Ich kenne diesen Mann. Er ist ein ehrbarer Soldat Rhûns. Ich bin mir sicher, er kann das erklären.“ „Elinja, ich schwöre dir. Was ich tue ist das richtige. Hast du das Leid unseres Volkes nicht selber gesehen. Vetrau mir! Wir müssen dem Einhalt gebieten.“ „DAS REICHT!“ rief der Hauptmann der Wache. Ich dulde keinen Verrat. Und er holte zum Schlag aus, um Bijan zu töten, doch Elinja ging dazwischen. „Nein! Ich kenne ihn. Er ist ein ehrbarer Mann und wir können ihn nicht einfach töten.“ „Du hast es nicht anders gewollt. Es tut mit Leid Elinja.“ Er hob sein Schwert, und schlug Elinja den Kopf ab.
In diesem Moment zogen Bijan und Mehzad ihre Waffen. Bijan gelang es sofort den Hauptmann der Patrouille mit seinem Streithammer niederzuschlagen. Gleichzeitig wurde Mehzad von zwei Mitgliedern der Wache attackiert. Es gelang ihm einen der beiden zu Fall zu bringen, doch nur einen Herzschlag später rammte ihm sein zweiter Gegner seine Hellebarde in die Brust. „NEEEEEEEEEEIN!“ IHR MÖRDER; IHR MONSTER: IHR WERDET MICH NICHT BEZWEINGEN!“ Bijan schwang seinen Streithammer in hohem Bogen über seinen Kopf und traf dabei 2 der drei verbliebenen Wachen am Kopf. Diese gingen sofort zu Boden. Dem dritten und letzten seiner Gegner schlug Bijan die Beine weg, um ihm anschließend mit voller Kraft auf den Brustkorb zu schlagen. Er hatte gesiegt, doch um welchen Preis?
Bijan fiel zwischen seinen gefallenen Freunden auf die Knie, und er versuchte sich die Tränen zu verkneifen. „Elinjas Tod ist allein meine Schuld. Ich habe sie überredet auf meine Seit zu kommen, und jetzt ist sie...Tod. Und Mehzad...Das darf alles nicht wahr sein. Er hatte ein gutes Herz. Er war mir immer ein treuer Freund. Doch genau wie Aran ist er jetzt Tod. Warum müssen die guten immer zuerst sterben? Gibt es keine Gerechtigkeit in diesem Land? Wieso habe ich Elinja nur mit hineingezogen? Sie hatte überhaupt nichts damit zu tun. Ich muss das wiedergutmachen. Ich werde nach Gortharia gehen, und es zu Ende bringen. Elinja...wo auch immer du bist. Vergib mir. Und Mehzad.... ich werde es zu Ende bringen. Ich werde bis zu meinem Tod für die Gerechtigkeit kämpfen.“
Bijan stand nun auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, und rannte. Sie würden sicher schon nach ihm suchen. Hoffentlich waren die Wachen am Tor noch nicht informiert. Als er das Tor erreichte, wurde er nicht aufgehalten. Er hatte Glück. Sie verfolgten ihn nicht. Doch er musste so schnell es ging weg von der Stadt. Sie würden ihn sicher suchen. Als er ca. 2 Kilometer zwischen sich und die Stadt gebracht hatte wurde er langsamer und blieb schließlich völlig erschöpft stehen. Nach einer kurzen Verschnaufpause machte er sich auf den Weg.
Ein paar Tage später erreichte er Gortharia. Er hatte es geschafft. So schnell würden sie ihn nicht finden. Immerhin hatte er einen Helm auf, und sie konnten sein Gesicht nicht erkennen. Jetzt musste er so schnell wie möglich Kontakt mit der Untergrundbewegung aufnehmen. Er würde bis zum bitteren Ende für die Freiheit seines Volkes kämpfen.
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