Karthull kommend aus der Stadt (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,5963.msg186422.html#msg186422)
Oft schon war Karthull hier am Hafen gewesen, er erfreute sich immer an der regen Betriebsamkeit, die er am Hafen in Edhellond das erste Mal erlebt hatte, die hier in Dol Amroth jedoch noch viel intensiver war, da täglich mehrere Schiffe kamen und fuhren. Die Versorgung der Bewohner wurde inzwischen hauptsächlich durch die Provinzen Gondors über den Seeweg nach Dol Amroth garantiert, nahe wohnende Bauern konnten die Vielzahl an Menschen schon lange nicht mehr ausreichend mit Lebensmitteln beliefern. Nun aber war es anders als die Male, die er nur zum Schauen gekommen war, denn er hatte vor die Stadt für die nächste Zeit zu verlassen, um nach Minas Tirith zu reisen und dort Mut und Hoffnung zu stiften.
Es war spät abends und die Sonne war schon längst im Meer versunken, als eine Gruppe von Männern auf Karthull, der sich wegen dem Regen unter einem Überhang von einem Strohdach gestellt hatte zukam. Tropfen drangen schon seit einiger Zeit trotz seines Unterstandes durch seine Kapuze. Seine Haaren waren ihm auf eine Länge, dass sie ihm gerade so noch in die Stirn fielen geschoren worden, eine weitere äußere Eigenschaft, die ihn von den meist langhaarigen, adligen Getreuen unterscheiden sollte. Die Gruppe hatte ihn eine gute Stunde warten lassen. Ein wenig entschuldigend kam Largund als Erster der Gruppe auf ihn zu:
"Tut mir Leid, es gab ... nun ja eine Planänderung. Es gibt jetzt einen konkreten Auftrag: Der Fürst will, dass du dich sobald du in Minas Tirith bist an Beregond wendest, er war zumindest bis vor der Unterwerfung ein Wächter des Weißen Turms. Der Fürst will, dass du mit ihm Kontakt aufnimmst und herausfindest, ob er das immernoch ist und in wie fern die Wächter durch die neuen Herren aus Mordor manipuliert werden."
"Ähm... aha."
"Ich kann dich verstehen wenn du denkst, dass das vielleicht eine Nummer zu groß für dich ist, aber du musst es tun. Diese Informationen sind enorm wichtig für die Lageeinschätzung des Fürsten. Beregond ist ein überaus eng Vertrauter des Königs und des Fürsten, ihm gegenüber brauchst du also keinen Verratsverdacht zu schöpfen."
"Das leuchtet mir ein. Wie soll ich mich diesem Beregond zu erkennen zeigen und wie sieht er überhaupt aus?"
Largund erläuterte ihm kurz das Aussehen Beregonds und lehrte Karthull ein kurzes Gedicht, dass nur in der sozial sehr hochgestellten Schicht Gondors bekannt war und Beregond von Karthulls guten Motivationen und seinem Kontakt zu Fürst Imrahil überzeugen sollte. Largund nahm Karthull beiseite, denn die anderen in der Gruppe mit der Largund gekommen war, darunter auch die Mannschaft für das Schiff mit dem Karthull fahren würde sollte es nicht hören:
"Es handelt sich hier nicht um irgendein Gedicht, sondern es gibt bestimmte Strophen, die wenn man sie hört Sinn ergeben. Es heißt nur der König kennt alle Strophen und jeder Diener der unter der Gunst des Königs steht kennt nur einen Teil des Gedichts. Die Strophen haben alle einen ähnlichen Aufbau, in dem zwingend das Wappen des jeweiligen Königsdieners vorkommt, denn es wurde für das Geschlecht der Vasallen und nicht für einen Einzelnen geschrieben. Beregond wird die Strophe des Fürsten erkennen und sie als sicheren Beweis deiner Herkunft deuten, obwohl er sie nicht kennt. Merk sie dir genau:
Von der Stadt am Meere her,
weht der Wind der Flügel sehr,
des Schwanenherrs dem dieser Reim,
als Lösgeld für sein Kriegerheim.
Mehr sollst du von der Strophe nicht erfahren, denn der Rest bleibt dem Fürsten selbst, sich auszuweisen wenn der König zurückkehrt." , Largund betonte die letzten Worte nicht ganz ohne Stolz und Hoffnung. Karthull wiederholte die vier Verse schnell einige Male, dann kehrten sie zur Gruppe zurück.
Das Schiff sollte möglichst ohne Zeugen aufbrechen, damit niemand sich über einen fehlenden Anheuerungsablauf wundern und Verdacht schöpfen konnte. So kam es, dass die Gruppe heimlich nachts in See stach und Karthull der größten Stadt die er bisher gesehen hatte "Lebewohl" sagen sollte.
Karthull zur Bucht von Belfalas (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,5903.msg187649.html#msg187649)
Amrûn von der Stadt (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,5963.msg219240.html#msg219240)
Ein rötlicher Schein umhüllte die Stadt an jenem morgen, als Amrûn still am Fenster saß. Es ragte Richtung Westen und er sah genau das Meer vor sich.Er liebte den Anblick des glitzernden Teppichs der sich vor ihm erstreckte. Das Atmen schien ihm leichter zu fallen, wenn die Luft etwas salzig war und er vermisste das Pfeifen der Möwen, die vor allem im Sommer an den Klippen des Meeres hausten. Dol Amroth hatte mit den grauen Anfurten vieles gemeinsam und doch gab es deutliche Unterschiede. Das robuste Mauerwerk der Numenorer hatte sich auch hier manifestiert. Das Weiß war jedoch gesprenkelt mit zahlreichen grünen und braunen Flecken. Bäume, Sträucher, Gärten und Blumen lagen den Bewohner anscheinend genauso am Herzen wie gut gepflasterte Straßen und profane Verteidigungwerke.
Der Elb beschloss sich die Stadt in diesen frühen Morgenstunden genauer anzuschauen, vielleicht waren weniger Menschen auf der Straße als zu späterer Stunden.
Schleunigst legte er sich seinen Mantel um, verhüllte seine Ohren mit einer Kapuze und verließ das Zimmer. Er lauschte gegenüber an Celebithiels Tür, doch dort rührte sich nichts. Zaghaft klopfte er an dem Holz, aber es kam keine Antwort.
…Sie soll sich ausruhen. Ihr macht einiges mehr zu schaffen, als sie sich anmerken lässt und Energien werden wir genug brauchen wenn die Schlacht erstmal los geht…
Und tatsächlich, als Amrûn die Straße betrat war sie beinahe leergefegt. Zwei junge Mägde waren bereits auf dem Weg in die Speicher um sich dort mit Nahrungsmittel und anderen Waren zu versorgen. Sie tratschten eifrig als zum Hafen verschwanden. Da der Elb nicht wusste wohin er als erstes gehen sollte, beschloss er ihnen zu folgen.
Der nach osten ansteigende Felshang warf noch einen langen Schatten über die Stadt und ein kühler Wind wehte durch die Gassen, doch merkte man mittlerweile, dass der Frühling langsam aber stetig zurück in das Land kam.
Er durchschritt die Stadtmauer durch eine kleine Fluchtscharte und überquerte gleich danach eine kaum vier Fuß breite Brücke. So waren die Hafenanlagen vom Rest der Stadt abgeschottet.
Zahlreiche Schiffe lagen dort. Einige aus elbischer Hand kannte Amrûn von der Überfahrt doch lagen auch weiße Schiffe Gondors, Fischerboote und fremde Handelskoggen in der Bucht. Eines der Kriegsschiffe war schwer beschädigt und lag weit abseits wo der Zugang zur Bucht war. Amrûn ging zu ihm, stellte sich ganz an die steinerne Kaimauer und betrachtete das brandende Wasser. Der Rumpf des Schiffes schien noch in Ordnung zu sein, doch die Masten, Reling und Segel waren stark geborsten. Er strich mit seiner Hand über die präzise geschliffene Holzreling und stoppte bei einem kerzengeraden Sprung den scheinbar ein großes Beil dort hinterlassen hatte. Es war rau und unangenehm und es schmerzte den leidenschaftlichen Seefahrer ein wenig.
„Hahaha…
Übers Meer kam der König von fern,
sein Segel schien wie ein heller Stern,
der Horizont uns Hoffnung macht
und gute Zeiten hat er gebracht,
doch Glück allein wird es nicht sein,
die Waffen sprechen Tag aus Tag ein.
Da kommen sie, mit schwarzer Seele,
erbarmungslos sind ihre Befehlen.
Zu den Waffen macht schnell, MACHT schnell,
bald schon wird der Tag nicht mehr hell.
Übers Meer kam der König von fern,
sein Segel schien wie…“
Amrûn hörte dem lallenden Trunkenbold zu der aus einer kleinen Spelunke herauskam und das Kai entlang taumelte. Er wartete ein paar Minuten und ging dann näher zur Tür: „Taverne zum vollgelaufene Bug“ stand in maroden kaum lesbaren Buchstaben über dem Tor. Der Elb ging hinein.