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Das Schicksal Mittelerdes (RPG) => Eigene Geschichten => Der Thron von Mittelerde => Thema gestartet von: Darkayah am 2. Nov 2018, 17:58

Titel: Der Thron von Mittelerde-Backstory
Beitrag von: Darkayah am 2. Nov 2018, 17:58
Hey User der MU!

Ich habe mich an eine "Der Herr der Ringe" FanFiction getraut und vorne vorweg:
Sehr vieles wird nicht im Kanon mit der wirklichen Geschichte von "Der Herr der Ringe" stehen. Also bitte kritisiert diese Dinge nicht.
Es ist auch mehr eine "Was wäre wenn..." Geschichte und soll nicht den Verlauf der wahren Geschichte Mittelerdes wiedergeben. Vielleicht werdet ihr auch andere Charaktere, Namen oder Inspirationen aus anderen Geschichten/Filmen/Serien wiederfinden, aber bitte seid nachsichtig.  :)

Ich habe noch viel zu schreiben, aber ich möchte schon die ersten Zeilen mit euch teilen.
Im laufe der nächsten Tage/Wochen oder Sogar Monate werde ich immer wieder etwas von meiner FF veröffentlichen und hier im Thread posten.

Vorgeschichte:

Für die Leute die die Vorgeschichte interessiert werde ich die auch hier reinstellen, allerdings ist die wirklich nicht gut geschrieben. Bei der aktuellen versuche ich besser zu werden und noch einiges zu lernen.


Klickt hier um euer Feedback und eure kritik zu äußern! (https://modding-union.com/index.php/topic,35553.msg471086.html#msg471086l)


Die ersten Teile der neuen Geschichte folgen in den nächsten Tagen und werden in unregelmäßigen Abständen hier gepostet

Bilder zur Geschichte:
Kiama Skizze:
(https://abload.de/thumb/an9cj1v.png) (http://abload.de/image.php?img=an9cj1v.png)


Mittelerdekarte nach dem 40 Jahre Zeitraffer (Ab Seite zwei des Threads):
Titel: Die Vergangene Zeit
Beitrag von: Darkayah am 2. Nov 2018, 19:15
(https://abload.de/img/der_thron_von_mittele3mklz.png)

Anarya saß auf ihrem Bett in ihren Gemächern. In ihren Händen hielt sie ein altes schwarzes Buch. Sie konnte noch nicht verstehen, wie es in ihre Gemächer gekommen ist. Irgendjemand musste es hineingeschmuggelt haben,. Nach dem großen Krieg gegen Angmar und die Truppen von Thurion wurde Anarya festes Mitglied und Anführerin des Rates des Königs von Gondor.. Der zurückgekehrte König Aragorn hatte ihr die Position angeboten, da sie im Kampf in Carn-Dûm Thurion besiegt, getötet hatte und in ihr die selbe Blutlinie floss.  Aber hat sie den König von Angmar wirklich getötet? Anarya legte das Buch wieder unter ihrem Kissen und stand auf . Die junge Frau ging zum Balkon ihres Zimmers und blickte auf die Hauptstadt Gondors. Die spätherbstliche Sonne schien gerade zu diesem Zeitpunkt und ließ die weiße Stadt förmlich erstrahlen. Anarya hielt sich mit ihrer rechten Hand den Bauch. Sie erinnerte sich noch genau an den Schwertstoß, den sie dorthin bekommen hatte. Thurion durchbohrte sie tief mit seinem Schwert, worauf hin sie zu Boden sackte und das Bewusstsein verlor. Und doch soll sie ihn getötet haben. Laut Aragorn und den anderen Hauptmännern wurde aber seine Leiche und sein Schwert dort gefunden. Seitdem hat sie das Schwert von Thurion in ihren Gemächern. An Vollmonden leuchteten die Runen auf dem Schwert im kühlen blau und manchmal hatte sie das Gefühl als würde es pulsieren, oder als würde es in einer alten Sprache flüstern.
Auch wenn Anarya sich mit der Rolle im Rat abgefunden hatte, ließ sie nicht den Gedanken ruhen, selbst die legitime Königin Gondors zu sein. Im Grunde hatte sie nämlich genauso viel Anspruch auf den Thron wie Aragorn.
Gerne hätte sie damals Thurion auf ihrer Seite gehabt. Er wollte sich auf ihr Angebot damals aber nicht einlassen, da er seine eigenen Pläne verfolgte. Thurion wollte nämlich ganz Mittelerde unterwerfen. Vor sehr vielen Jahren, im ersten Zeitalter, war er mit Sauron im Dienste von Melkors, den sie Morgoth, den „schwarzen Feind der Welt“, nannten. Morgoth war einer der mächtigen Valar, entschied sich aber bei der Erschaffung der Welt dazu, die Welt böse zu machen, wurde aber letzten Endes von den anderen Valar in das dunkle nichts verbannt. Seitdem wird Morgoth von vielen Anhängern, besonders im Osten von Rhûn und Khand, im Süden von Harad und Umbar und im Norden in Forodwaith und Angmar als Gott verehrt.   
Thurion ist einer der Maiar. Sie waren ähnliche Wesen wie die Valar, aber in schwächerer Form. Er schlug sich damals zusammen mit Sauron auf die Seite von Morgoth und befahl die Truppen der Dunkelheit. Aber vom Aussehen alleine, würde man denken Thurion wäre ein ganz normaler Mensch, deshalb hatte Anarya ihn von Anfang an unterschätzt.
Vielleicht war es deshalb dumm gewesen, zu hoffen dass er auf Anaryas Seite wechselt. Sie streichelte mit ihrem Daumen über die Stelle, auf der die verheilte Wunde war. Durch die Heilkünste von Aragorn blieb nicht einmal eine Narbe zurück. Aber sie hatte das Gefühl sie würde die Wunde trotzdem immer spüren.
Die junge Frau schloss kurz die Augen, als die warmen Sonnenstrahlen auf ihre Haut schienen. Anarya dachte kurz an ihre Vergangenheit zurück. Sie weiß nur noch, dass ihr Dorf in Gondor damals überfallen worden war, sie gefangen genommen und auf ein Schiff von Sklavenhändlern gelangte. Dort wurde sie lange missbraucht und irgendwann tief im Süden Mittelerdes, in Umbar, auf die Straßen geworfen und sich selbst überlassen. Kurz bevor es so schien, als würde es keine Hoffnung mehr geben, beugte sich ein großer schwarzer Mann über sie. Aus Mitleid nahm er sie mit und brachte sie in den Osten ins ferne Rhûn. Dort zog er sie auf, lehrte ihr viele Dinge über die Welt. Der Mann war Abbas, der Berater des Königs von Rhûn. Von ihm wurde sie auch im Schwertkampf ausgebildet und er zog sie als Assassine groß. Seitdem tötete sie alle Feinde, die dem damaligen König von Rhûn Borchant, im Weg standen. Denn er wollte aus Rhûn, Khand, Harad und Umbar ein vereintes Königreich erschaffen, um gegen die Mächte des Westens anzukommen und den Glauben an Morgoth zu verbreiten.
Als das Land geeint war, wurde Borchant im Kampf getötet. Ab dann übernahm sein Sohn Murgoz den Thron und war Blind vor Rache und ignorierte die Ratschläge von Anarya. Abbas brachte Anarya aber auch den Glauben an Morgoth nah und sie wurde mit neunzehn Jahren sogar zur hohen Priesterin.
Als die Armeen des vereinten rhûnischen Reiches endlich gegen Gondor marschierten, wollte Murgoz nicht auf die Ratschläge von Anarya hören und verspottete sie. Er wollte Anarya sogar wieder zurück nach Mistrand, der Hauptstadt Rhûn schicken.
Sie konnte es nicht zulassen, dass Murgoz die eigentlichen Pläne missachtete und so das ganze Vorhaben gefährden würde. So entschloss sie sich Murgoz zu ermorden. Die Hauptmänner des rhûnischen Reiches wussten, dass Murgoz ein schwacher Anführer und Anarya die Bessere für diesen Posten war. Sie wurde nie Königin des Reiches und es gab seitdem auch keinen König mehr. Das Reich liegt seitdem in den Händen Abbas, bis sich alle Fürsten geeinigt haben was nun passieren sollte.
Anarya hatte es  geschafft, Minas-Tirith, die Hauptstadt Gondors, und somit ganz Gondor zu erobern. Aber dann kam der Krieg mit Angmar dazwischen und Aragorn, der im Exil lebte, kehrte zurück.
Die junge Frau seufzte, ging wieder in die Gemächer zurück und sammelte einige Schriftstücke zusammen. Sie machte sich auf dem Weg zum Ratssaal und schlenderte die langen Korridore des Palastes entlang. Vor einer großen dunklen Eichentür blieb sie stehen. Die Tür war nicht fest verschlossen, sondern angelehnt. Anarya vernahm mehrere Stimmen. Sie erkannte die Stimmen von Faramir, Denethor und leider auch von Imrahil, den Prinzen von Dol-Amroth. Sie sammelte sich kurz und betrat den Raum. Sofort verstummten die Gespräche während sie zu ihrem Platz des großen runden Tisches ging. Ihre Schritte hallten auf dem steinernen Boden im großen Raum.
"Wie immer kommt ihr zu spät!", beschwerte sich Imrahil und sah sie abwertend von oben bis unten an. Anarya trug keine traditionellen Gondorianischen Kleider oder Kleidung, sondern eher ihre provokanten freizügigeren Kleider aus Rhûn. Meist in schwarz mit goldener Verzierung. Sie sah an sich herab und lächelte den Prinzen nur zurück.
Sie wusste genau, dass Imrahil eher konservativ und traditionell eingestellt war. Er legte viel Wert auf die alten Traditionen von Gondor. Anarya warf ihre Schriftstücke auf den Tisch und überschlug ihre Beine auf den Tisch. Aus dem Augenwinkel sah Anarya wie Imrahil die Augen verdrehte und sich zusammen riss nichts zu sagen.
"Wie ich mir denken kann, seid Ihr nicht wirklich über den Krieg im Norden informiert, da ihr die letzten Sitzung nicht beigewohnt habt?". In Imrahils Stimme lag ein abfälliger Ton. Anarya verstand nicht, warum Imrahil immer noch gegen sie schoss. Klar, Anarya hat damals Gondor durch eine List erobert und es gab Differenzen, aber Anarya hat im Grudne dazu beigetragen, dass Angmar die Hauptstadt Gondors nicht erobern konnte und hat sie durch ihre Taktik gut und lange verteidigt, bis die Truppen von Aragorn, die Truppen aus Rohan und Imladris eintrafen.
Überwiegend ignorierte sie die Sprüche und Provokationen des Prinzen von Dol-Amroth nur noch. Ab und an rutschte ihr mal eine zickige Antwort heraus.
"Dann erzählt doch mal... Was passiert gerade im Norden?", dabei verschränkte Anarya die Arme und Kniff sich dabei selbst in den Arm damit sie ruhig blieb. Imrahil wollte gerade Luft holen um zu sprechen, da ergriff Faramir vorher das Wort, um Konfliktsituationen zu vermeiden: "Aragorn müsste die nächsten Tage zurück nach Gondor reisen.... Irgendwas oder irgendjemand lässt die Truppen  von Angmar noch weiterkämpfen. Carn-Dûm ist halt, wie du weißt, eine sehr starke Festungsstadt. Das Volk will aber auch keine Kapitulation  und keinen weißen Frieden. Und unsere Truppen die wir in Angmar stationiert haben, mussten sich auch langsam nach Arnor zurückziehen, der Winter kommt so langsam wieder, die Verpflegung wird knapp und die Moral der Truppen schwindet so langsam. Immerhin geht der krieg jetzt schon seit drei Jahren..".;
Anarya überlegte kurz. Was lässt die Truppen von Angmar so weiterkämpfen. Aber was hält ihre Moral und die Motivation bestehen, Ihr König war tot und der krieg verloren.
Ist Angmar unter Thurion einfach wie jedes andere Land und hat nach den tot des Königs den Herrscher ausgetauscht und dieser will einfach die Niederlage nicht einsehen?
Das konnte sie nicht wirklich glauben. Gerne hätte sie Angmar besucht und mehr erfahren. Aber der krieg macht es unmöglich.
"Aber wollt ihr damit sagen, dass der Krieg in Angmar verloren ist?", fragte Anarya stutzig.
"Naja, hätten wir es damals geschafft, als ihr den König besiegt habt, Carn-Dûm zu erobern, wäre es mit den anderen Städten, die gut befestigt sind, auch leichter... Und dann ist das Problem mit unserer aktuellen Truppensituation in Arnor nicht gerade leicht, da viele mit dem Wiederaufbau beschäftigt sind....", Faramir machte eine kurze Pause. Er seufzte und fuhr fort: "Also ja, ich fürchte Angmar, insbesondere Carn-Dûm, ist für uns uneinnehmbar...."
Anarya atmete stark aus und ging dabei nervös mit den Fingern durch ihre Haare.
"Und wenn wir noch mehr Truppen aus Gondor in den Norden schicken?" Fragte Anarya und wickelte dabei eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger. Faramir schüttelte den Kopf und antwortete: "Wir haben schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft, vor allem da sich einige Städte und Dörfer in Gondor im Wiederaufbau durch den Krieg befinden."
Anarya ließ die Haarsträhne los. "Wahrscheinlich ist es dann einfach besser auf Aragorn zu warten...", sagte Anarya.. Denethor und Boromir nickten ihr nur zu. Imrahil verdrehte nur die Augen und sagte abfällig: "Unser König wird schon die richtige Entscheidung treffen. In ein paar Tagen sollte er ja wieder hier sein...". Anarya verspürte ein Verlangen, etwas zu sagen. Sie riss sich zusammen und stand auf. "Wenn ihr das meint...", mit diesen Worten, wendete sie sich vom Tisch ab und ging Richtung Tür. Sie wollte nur so schnell wie möglich den Raum verlassen, damit sie nicht etwas gehässiges gegen den Fürsten von Dol-Amroth sagte.
Sie war gespannt, was Aragorn zu berichten hatte. Es dürfte ja nicht mehr so lange dauern, vielleicht würde er Imrahil etwas zurechtweisen, dachte sie sich.
Für die nächsten Tage nahm Anarya sich vor, nach Rhûn zu reisen. Es stand eine schwarze Weihe zu Ehren von Morgoth an. Als hohe Priesterin der Priesterschaft von Morgoth, ist es Pflicht für sie dort zu erscheinen. Sie überredete Faramir, der ihr ein Freund geworden war, mit ihr nach Rhûn zu reisen und ihm ihre Heimat zu zeigen. Die Leibgarde aus Rhûn und ihr Kommandant Darius begleitete sie dorthin.
Titel: Alte Bekannte und Traditionen
Beitrag von: Darkayah am 3. Nov 2018, 22:40
Die Reise war weit. Sie ritten über Osgiliath, durch Nord-Ithilien, am Norden Mordors vorbei, Richtung Osten nach Rhûn. Mistrand, die Hauptstadt Rhûns, warm am rhûnischen Meer gebaut. So war die Stadt ein perfekter Handelsort. Es gab so Anbindungen zu den anderen großen Städten am rhûnischen Meer und über den Fluss Celduin nach Esgaroth, nach Thal und sogar zum einsamen Berg, der Erebor, in dem die Zwerge und deren König Dain Eisenfuss lebten.
Die Stadt war von einer hohen Mauer umgeben. Am Tor befanden sich einige Soldaten die die Tore bewachten. Die Bewohner waren überwiegend Handelsleute, Gelehrte, Priester oder höhere Kommandanten. Sie bewohnten die prächtigen,schönen Anwesen und Viertel. Schöne Gärten und Brunnen zierten die Gegenden. Die arme und mittlere Bevölkerung lebte eher in Lehmartigen Häusern und Baracken.
Lange ist es her, dass Anarya das letzte mal in Mistrand war. Voller Stolz betrachtete sie die verzierten Tore der Stadt. Sie erklärte Faramir den Aufbau und Struktur der Stadt, während sie durch die Straßen ritten.
Die beiden saugten förmlich die Eindrücke der Stadt auf. Anarya vernahm die vertraute Sprache und den Tumult auf den Straßen. All das erinnerte sie an die ersten Tage in der Stadt. Sie ritten an Märkte vorbei, durch die Straße der Gelehrten, bis die Truppe schließlich den Palast erreichte.
Anarya stieg vom Pferd und ging die hohen Stufen hinauf. Faramir folgte ihr rasch. Oben angekommen öffneten Wachen die Tore des Palastes.
Leise schallten die Schritte von Anarya und Faramir auf den Marmorboden der Halle. Am Ende des Saals saß ein dunkelhäutiger Mann in prächtigen Roben.
"Lange ist es her, das ich dich das letzte mal sah!", sagte der Mann laut, während er sich von seinem Platz erhob. Anarya war die Stimme sehr vertraut. Sie und Faramir machten eine leichte Verbeugung. Dabei erwiderte sie:"Vieles ist in der Zeit geschehen, doch der Krieg der über Gondor und ganz Mittelerde zog ließ es nicht zu, euch zu besuchen..." Der Mann ging auf die Besucher zu. Anarya sah ihn nicht an. Zu groß war die Scham und der Respekt. Der Mann, der Abbas war, antwortete: „Sagt mir Anarya, wie war eure Reise und wie ich sehe habt ihr noch jemanden mitgebracht?“ Seine Stimme klang dabei freundlich und gar nicht verärgert. "Erzählt mir von den letzten Jahren, ihr habt bestimmt einiges zu erzählen!" Dabei führte Abbas Anarya und Faramir durch die Hallen zu einer Ecke, die mit einem Tisch und Sitzkissen auf dem Boden dekoriert war. Anarya erkannte dass Faramir das so nicht kannte. In Gondor hatte man stets Stühle, oder wenigstens Hocker. Mit einer Geste brachte sie ihn dazu sich doch auf die Sitzkissen zu setzen. Anarya erzählte bis in den späten Abend von den ganzen Geschehnissen in Gondor, ihre wahre Herkunft, ihre Blutlinie und den Krieg.
Abends stand die schwarze Messe an. "Willst du dabei sein?", fragte Anarya Faramir unsicher. Dieser war fasziniert von der Kultur des Landes und willigte ein. "Aber bitte verurteile mich dafür nicht..." Waren noch ihre letzten Worte, bevor Faramir mit Abbas und Darius in Richtung des Tempels gingen. Anarya benutze einen anderen Eingang, da sie noch ihre Kleidung wechseln musste. Ihr kamen viele Menschen mit schwarzen Umhängen entgegen, die auf dem Weg zu der Messe waren. Schließlich erreichte sie auch den Tempel und zog dort ihre Reisekleidung aus und zog sich eine seidige schwarze Robe über. Die Robe lag eng an ihrem Körper an. Sie musste für das dunkle Ritual eine Maske tragen. Diese Maske bildete eine Fratze die auch auf Anaryas schwarzem Buch zu finden ist.
Als sie aus der Umkleide herauskam, warteten dort schon die anderen Priesterinnen und Priester die Fackeln in den Händen trugen. Sie wurden auch von Wachen begleitet gingen durch den Innenhof, zum Haupteingang und gingen im Tempel den langen Flur, der durch die Sitzbänke entstand, entlang. Der Tempel war voll und alle Menschen dort standen und richteten die Blicke auf Anarya und ihr Gefolge. Die Menschen im Tempel trugen ebenfalls Masken und schwarze Umhänge. Vorne angekommen, erkannte sie Faramir. Er trug ebenfalls die Maske und einen schwarzen Umhang den Faramir von Abbas erhalten hatte.
Vorne befand sich ein großer  Altar hinter dem eine Statue von Morgoth Stand und auf der Wand dahinter waren Bilder von Schlachten des ersten Zeitalters gemalt. Vor den Altar blieb Anarya stehen, während die anderen Priesterinnen und Priester sich auf Stühlen um den Altar verteilten und setzten. Es war ganz Still. Man hörte nur das Knistern der Fackeln und den leichten Wind. Anarya ging zum Altar und nahm eine Schale, in der sich eine rote Flüssigkeit befand. Sie wusste dass es Blut war. Es war nicht unüblich, dass Opferungen zu Ehren von Morgoth stattfanden. Sie nahm die Schale mit den Blut und zeichnete einen Kreis um sich und darum nochmal einen Außenkreis. Im Zwischenraum der Kreise, malte sie einige Symbole. Dabei flüsterte Anarya auch Worte in der dunklen Sprache. Einige von diesen Worten wurden von den Priestern wiederholt. Einer der Priester reichte Anarya ein Zeremoniemesser. Damit schnitt sich die junge Frau in ide Handfläche und flüsterte erst leise die Worte der dunklen Sprache, bis sie schließlich immer lauter wurde. Am Ende standen die Besucher der Messe auf und Anarya sprach einen Spruch vor und die anwesenden wiederholten diese lautstark.
Anarya nahm endlich die die Maske ab. Sie hatte das Gefühl als könnte man nicht richtig darunter atmen. Sie wartete am Seiteneingang des Palastes auf Abbas und Faramir. Diese beiden kamen auch kurz darauf und Abbas klatschte in die Hände. „Das hast du gut gemacht, ich wusste du wirst mich nicht enttäuschen!“, rief er. Anarya entgegnete ihn nur ein lächeln und nickte. Ihr Blick richtete sich wieder zu Faramir, in der Hoffnung, er würde sie jetzt nicht verleugnen. Doch dieser sah zufrieden aus. "Kommt mit mir ihr habt eine lange Reise hinter euch und es ist sehr spät, ihr solltet noch was essen und schlafen!"; Bot Abbas an. Faramir und Anarya nickten. Aber Anarya spürte etwas. Sie hatte das ganze Ritual über das Gefühl wieder die Stimmen im Kopf zu hören die sie damals hörte, als sie damals Gondor eroberte. Sie starrte die ganze Zeit in eine Richtung. "Ist was?" , fragte Faramir. Mit finsterer Miene schaute sie zu Faramir. Sie erwiderte nur: "Wir müssen morgen, wieder abreisen. Es tut mir leid mein Herr, aber König Aragorn müsste wieder zurückgekehrt sein. Es ist wichtig, dass ich mit ihm rede...".
"Natürlich, ich werde, sobald wir am Palast sind, alles anordnen um deine Abreise vorzubereiten, meine Tochter!" ; Abbas hatte dabei eine sehr ruhigen und verständnisvollen Ton in der Stimme. Tief im inneren war Anarya heilfroh wieder bei ihm zu sein und solche Worte zu hören. Er war ihr nicht verpflichtet und doch behandelt er sie wie sein leibliches Kind
Am nächsten Tag rückte Anarya nochmal den Sattel und die Unterdecke am Pferd zurecht. Abbas kam ihr entgegen und sprach: "Ich habe einigen Soldaten angewiesen mit dir zu Reisen. Ich weiß, dein Freund Faramir, Darius und deine Leibwache werden auf dich aufpassen, aber man kann trotzdem nie vorsichtig genug sein. Immerhin sollst du sicher in Minas-Tirith ankommen!"
Anarya antwortete: "Ich danke euch, Herr!". Abbas lachte darauf herzhaft und laut:
"Du weißt dass du mit mir nicht wie mit einem Fürsten reden musst, ich meine ich hab dich großgezogen und hab dich bei mir aufgenommen, wie mein eigenes Kind und das bist und bleibst du auch für mich!". Anarya und Abbas umarmten sich. Anarya spürte, wie ihre Augen nass wurden und versuchte die Tränen zu unterdrücken. Daraufhin stieg sie auf ihr Pferd.
"Was wirst du jetzt machen? Ich meine das rhûnische Reich hat keinen König, wie wird es damit weitergehen?". Abbas sah sie liebevoll an und sagte: "Du kennst die Traditionen und Gesetze in Rhûn. Es kann nur der König sein, der auch in der Familie der Königslinie ist. Und nach Murgoz gibt es keinen wirklichen legitimen König mehr. Nach den Gesetzen würde das Land also an Morgoth fallen. Aber der ist nicht hier in unserer Welt, also werde ich es als Regent weiterführen, bis sich eine Lösung finden lässt..."
Anarya nickte ihm zu und ritt mit ihrem Gefolge aus der Stadt.
Titel: Anaryas Aufstieg und Rebellion Gondors
Beitrag von: Darkayah am 4. Nov 2018, 21:52
Der Himmel war bewölkt und ein kühler Wind zog durch das Land. Auch als Anarya mit ihrer Truppe wieder in Gondor angekommen war, änderte sich nicht viel am Wetter. Als Anarya am Palasthof angekommen war und den Thronsaal betrat, sah sie Imrahil, Denethor und Boromir dort stehen. Vor ihnen stand ein Soldat aus Arnor. Seine Rüstung war zerschlissen und kaputt. Anarya ging einige Schritte auf die Männer zu. Als Imrahil Anarya entdeckte hörte er auf zu sprechen. "Gibt es ein Problem?", fragte die junge Frau. Der Fürst von Dol-Amroth versuchte Worte zu finden und erwiderte: "Was soll es denn für ein Problem geben? Wieso seid ihr überhaupt jetzt schon zurück?". Anarya blickte misstrauisch in die Runde. Mittlerweile haben auch Faramir und Darius den Thronsaal erreicht. "Wo ist Aragorn? Wo ist der König?", fragte sie. Imrahil sagte nichts. Boromir und Denethor sahen sich nur gegenseitig an. Sie ging zu dem Soldaten und blieb dicht an ihm stehen. "Sprecht, ich bin die Ratsherrin, Beschützerin von Minas-Tirith, solange der König fort ist und habe das selbe Blut wie er in seinem Blut!". Der Soldat aus Arnor sah verängstigt und verstört aus. "Seht ihr denn nicht dass er erschöpft ist und lasst ihn doch erstmal zur Rast kommen... los geht...", versuchte Imrahil zu sagen. Anarya fiel im aber ins Wort und befahl: "Los, sprecht was ist hier los?". Der Soldat stammelte und stotterte zunächst und schaffte es dann aber Worte auszusprechen:"Der König... Wir wurden.... Wir haben es nicht geschafft ihn zu.... Der König ist tot!"
Anarya konnte nicht verstehen was er dort von sich gab. Der König... Aragorn... Er war tot? Sie sah Imrahil mit einem erschrockenen und gleichzeitig bösen Blick an. Wie konnte er ihr nur so eine Nachricht verheimlichen wollen. "Wo ist Arwen und ihr Sohn?", wollte Anarya wissen. Imrahil antwortete wieder nicht. Er sah so aus als versank er wieder in Gedanken. Boromir erwiderte nur gestresst: "Wir wissen es nicht, beide sind verschollen und auch bei Herr Elrond in Bruchtal sind sie nicht...".
Anarya versank ebenfalls in Gedanken. Wenn Der König tot ist, der Erbe verschwunden und nicht auffindbar... Das würde bedeuten, dass der Thron an den nächsten Blutsverwandten ging.
Sie sah Faramir hilflos an. Er kam einige Schritte auf sie zu und sagte: "Streng genommen wisst ihr dann wer die neue Königin von Gondor und Arnor ist und das ist dann Anarya!". Imrahil schüttelte nur den Kopf."Nein, nein, nein!", rief er wütend. Denethor warf stumpf in den Raum: "Unser König ist tot, lang lebe die Königin!". Der Fürst von Dol-Amroth warf ihm einen finsteren Blick zu. Es entstand eine Stille im großen Saal. Imrahil murmelte etwas vor sich hin und verließ den Thronsaal.
Anarya ging einige Schritte auf den Thron zu. So lange hatte sie darauf gewartet und nun gehört die Krone Gondors ihr! Faramir stellte sich neben ihr. Sie drehte sich zu ihm und sagte mit leiser Stimmt: "Lasst es in ganz Gondor verkünden, der König ist tot und ich bin jetzt die rechtmäßige Königin des Reiches Gondor und Arnor!".
Faramir verneigte sich nur und ging ebenfalls aus dem Saal.
In alle Himmelsrichtungen ritten Boten um die Nachricht zu verkünden. Anarya hat es geschafft. Endlich hat sie das bekommen, was sie die letzten Jahre gewollt hat und jetzt ist es zum greifen nahe!
Aber sollte es wirklich so einfach sein?
Einige Tage vergingen und viele Briefe gingen in der Hauptstadt ein. Anarya saß mit Denethor und seinen beiden Söhnen Faramir und Boromir am Ratstisch. Sie lasen alle die Briefe, während Anarya ihre Füße auf dem Tisch hatte und nachdenklich an ihren Haaren spielte.
"Nun ja, hier sind nicht viele erfreuliche Nachrichten drinnen...", fing Faramir an.
"Die Fürsten von Lamedon, Anfalas, Belfalas und Lebennin wollen euch nicht als Königin anerkennen...". Anarya seufzte genervt. Sie konnte es nicht verstehen, warum die Fürsten von Gondor so Probleme verursachten, wenn jemand anders als Herrscher des Reiches ernannt wurde.
Die Folgen für die Reiche Gondor und Arnor waren zerschmetternd. Die Fürstentümer erkannten das Reich Gondor nicht mehr  als ein Königreich an. Sie hatten das vertrauen verloren und beschlossen unabhängig zu sein. So gab es nun die unabhängigen Fürstentümer Anfalas, Lebennin, Lossarnach, Ringló-Tal und Mordor. Imrahil konnte einige Lehen zusammenhalten. So zählte er Lamedon, Lebinnin und Belfalas zusammen.
Anarya war inzwischen verzweifelt. Sie saß vor einem Berg von Papieren und wusste nicht wirklich was sie damit anfangen sollte. Lange wurden auch keine Ratssitzungen mehr abgehalten, da niemand mehr erschien. 
Sie ließ Denethor und seine beiden Söhne mit einer dringenden Nachricht in den Ratssaal berufen. Kurz darauf erschienen die drei Männer auch. Anarya erhob sich. Sie holte tief Luft und sprach mit ausgestreckter Brust: "Ich weiß, das Reich ist am zerfallen, ich weiß auch, dass ihr mir wahrscheinlich nicht so vertraut und ich weiß auch dass eure Herzen für Gondor schlagen..." Sie seufzte kurz und fuhr fort: "Aragorn ist leider tot, auch ich habe damit zu kämpfen, da er mir in der kurzen Zeit so viel gegeben hat wie schon lange keiner mehr . Ihr wisst auch dass der Sohn von Aragorn nicht mehr auffindbar ist und ich somit den legitimen Anspruch auf die Krone habe, deshalb frage ich euch alle, ob ihr auf meiner Seite seid und diesen Kampf mit mir beginnen wollt, mir den Thron zu sichern, auch wenn es schwer wird?" Sie sah verzweifelt in die Runde und stützte ihre Hände auf den Tisch. Faramir schritt ein paar Schritte nach vorne und erwiderte; "Du täuschst dich, ich habe dir vertraut und vertraue dir immer noch. Wenn jemand richtige Entscheidungen für unser Land treffen wird, dann weiß ich dass du das machen wirst. Ich werde dich mit Ihtilien unterstützen!". Anarya nickte Faramir zu und blickte zu Denethor und Boromir. Die beiden Männer sahen sich gegenseitig an. Boromir ergriff dann das Wort: "Vielleicht mögt ihr recht haben, vielleicht vertraue ich euch nicht direkt. Aber ich vertraue meinem Bruder. Ich weiß dass er mit vielen Sachen recht behielt. Osgiliath ist auf eurer Seite!". Daraufhin sagte Denethor direkt:"Ich denke dass ihr das es schafft, eine richtige und gute Königin zu werden und ihr seid noch Jung, Anorien wird auch hinter euch stehen,vor allem auch deshalb weil ich hinter meinen Söhnen stehe!". In Anarya machte sich Erleichterung breit. Sie überlegte einige Zeit. Alle im Raum schwiegen. Die junge Königin Gondors breitete eine Karte der Gebiete von Gondor aus. Sie murmelte leise Worte vor sich hin und ging verschiedene Szenarien im Kopf durch, wie sie das ganze Land wieder vereinen konnte. Fragend wendete sie sich an ihre drei Fürsten: "Ihr kennt das Land noch immer besser als ich, ihr kennt die Fürsten. Was also sollen wir vorgehen um das Königreich wieder zu einen?". Boromir ergriff sofort das Wort: "Wenn ihr mich nach meiner Meinung fragt, sollten wir das Land nicht durch Kriege weiter spalten. Wir sollten vielleicht etwas Zeit vergehen lassen und versuchen diplomatisch vorzugehen.". Anarya sah auf die Karte. Sie glaubte nicht daran, dass die Fürsten sich auf diplomatische Verhandlungen einlassen würde. Sie wollte es sich aber nicht anmerken lassen und stimmte Boromir erstmal zu. Anarya wies an, Boten auszuschicken, die die Fürsten zu Verhandlungen einluden.
Titel: Erste Vorbereitungen und Krönung
Beitrag von: Darkayah am 5. Nov 2018, 22:51
Weitere Tage vergingen und Anarya entwarf ein neues Wappen, welches den neuen Zusammenhalt des Reichen symbolisieren sollte. Auf dem Wappen zierte ein weißer Falke, der zu einer Mondsichel empor stieg. Der Grund war blau.
Außerdem ließ sie auch die Rüstungen der Soldaten Gondors ändern. Die wurden mit schwarzen Stoffumhängen versehen und trugen nun auch das neue Symbol Anaryas auf der Rüstung und den Waffenrock.
All die Banner und Fahnen der Stadt Minas-Tirith und der Unterstützer Anaryas, wurden ausgetauscht um den Einfluss Anaryas zu demonstrieren.
Die letzten Herbsttage des Jahres wurden nun auch Kühler. Oft wehte ein kalter Nordwind durch die Ländereien Gondors.
Eines Nachts saß Anarya auf ihrem Bett und schaute dabei das schwarze Buch an und Blätterte in den Seiten. Auf vielen Seiten des Buches befanden sich unleserliche Notizen. Anarya versuchte sie ständig zu lesen, aber bis auf einzelne Wörter konnte sie den Zusammenhang nicht ganz verstehen. Es klopfte heftig an ihrer Türe und die Stimme Faramirs rief immer "Anarya!". Sie bat ihn hinein und er betrat außer Atem den Raum.  "Ich habe schlechte Neuigkeiten... Leider...", stammelte Faramir heraus. Anarya seufzte und legte das Buch auf ihr Kissen: "Und welche sind es diesmal?" Faramir nahm hektisch einen zerknüllten Brief aus seiner Tasche und entfaltete ihn. "Arnor wird sich nicht einer falschen Königin unterwerfen. Wir sind Stolz auf unsere gemeinsamen Vorfahren und das Númenorische Blut. Es gibt nur einen wahren König für uns und das ist der Sohn des Königs: Eldarion! Solange werden wir den Prinzen von Dol-Amroth unser vollstes Vertrauen schenken!", las er vor. Anarya ballte die Fäuste und schlug auf ihr Bett. Anarya besaß ebenfalls das selbe Blut. "Unsere Truppen die wir mit dem Boten nach Arnor schickten sind alle getötet worden und als Symbol aufgehangen worden, damit jeder der auch nur den Gedanken hat sich euch anzuschließen, weiß was ihm erblüht... Ich hab solch eine Reaktion von Arnor nicht erwartet, es tut mir leid...", sagte Faramir bedrückt. Anarya stand auf auf. Noch immer hatte sie die Hände zu Fäusten geballt. Sie schüttelte verständnislos den Kopf und erwiderte: "Es ist nicht deine Schuld, Faramir. Sie haben selbst so entschieden, aber wir müssen dagegen angehen! Ruf den Rat zusammen, ich denke wir haben einiges zu besprechen...".
Faramir nickte und machte sich sofort auf den Weg. Anarya verspürte einen stechenden Schmerz im Kopf. Auch ihre verheilte Wunde machte sich bemerkbar. Für einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen und sie vernahm leises Flüstern, das immer lauter wurde. Sie konnte die Stimmen nicht verstehen. Die Wörter waren in einer anderen Sprache. Anarya fasste sich an den Kopf um den Schmerz irgendwie entgegenzuwirken, aber es brachte nichts. Sie versuchte sich zusammenzureißen und sammelte sich für einen Moment.
Die junge Königin machte sich auf den Weg zum Ratssaal. Dort warteten auch schon Denethor, Boromir und Faramir.
"Wollt ihr noch immer diplomatisch vorgehen?", fragte sie energisch Boromir mit einem leicht verspottenden Unterton in der Stimme. Der sah sie nur mit einem erschrockenen Blick an und wusste zunächst nicht was er antworten sollte.
"Ich habe so ein Handeln, von den Fürsten in Arnor nicht erwartet....", versuchte er sich zu verteidigen. Denethor warf nur in den Raum: "Wir müssen aufpassen, dass dieser Funke nicht auch auf die anderen Lehen überschlägt und auf die Bevölkerung in unseren Gebieten.". Faramir nickte und sprach: "Ich werde so schnell wie möglich ein treffen mit allen Fürsten von Gondor organisieren. Umso mehr wir auf unserer Seite ziehen, desto eher werden die restlichen auch nachgeben...". Anarya war froh, jemanden wie Faramir an ihrer Seite zu haben. Er wusste sofort, wenn sie nicht weiter wusste und versuchte so viel Arbeit wie möglich abzunehmen.
Dieser machte sich auch sofort auf den Weg. Boromir machte sich daran, die Truppen in den Städten für den Ernstfall zu sammeln. In den darauffolgenden Tagen, hatte man das Gefühl, dass sich selbst die Bevölkerung in Minas-Tirith zu spalten begann. So kam es das Anarya zunächst mit vielen Leibwächtern durch die Straßen der weißen Stadt unterwegs war. Viele riefen Beleidigungen wie "Schlampe aus Rhûn, mach das du zurück gehst wo du her kommst!" oder auch "Thronräuberin". Auf der anderen Seite gab es auch viele Menschen die sich auf ihrer Seite schlugen. Besonders die junge Bevölkerung, denen die alten Traditionen Gondors sowieso nicht mehr zusagten.
Viele Anhänger Anaryas demonstrierten gegen die alten Traditionen und die Gegner der Krone . Dabei trugen sie viele selbst gemachte Fahnen und Banner mit sich.
Ab und zu kam es zwischen beiden Gruppierungen zu Auseinandersetzungen. Die Wachen Gondors versuchten dies immer zu verhindern.
Eines Abends konnte man einen langen Fackelzug durch die Ebenen der Stadt marschieren sehen. Mit Gesängen und Rufen huldigten sie ihrer neuen Königin. Anarya vernahm diese Laute bis zu zur obersten Ebene.
Anarya genoss dies, da sie so das Gefühl hatte, dass wenigstens ein Teil der Bevölkerung hinter ihr stand. Sie wusste dass am nächsten Tag ein anstrengender Tag bevor stand. Sie hielt ihre erste Rede vor den Bewohnern von Minas-Tirith und sie reist richtung Nord-Ithilien um sich dort mit dem Fürsten von Mordor zu treffen. Von der obersten Ebene blickte sie auf die Stadt und  und beobachtete die Lichter. Es war kalt geworden und der Winter stand kurz vor der Tür. Sie wickelte sich in ihren Umhang und ging in Richtung des Palastes.
Der folgende Tag fing für Anarya schon schwierig an. Sie hatte die Nacht kaum geschlafen. Müde rieb sie sich die Stirn während sie sich ihre Kleidung anzog. Es klopfte an der Tür und Faramir betrat den Raum. "Meinst du ich kann so vor unser Volk treten?"; fragte sie nervös ihren Freund. Faramir lächelte nur sanftmütig und entgegnete: "Ich finde du sieht in allem wunderschön aus!". Daraufhin konnte Anarya ihr verlegenes Grinsen nicht verstecken."Auch wenn es gegen deine Prinzipien verstößt, aber vielleicht solltest du in solchen schwierigen Zeiten lieber nicht unbedingt die Kleidung aus Rhûn tragen... Vielleicht sehen die Menschen dann ein, dass du zu uns gehört!" , sagte er und machte eine kurze Pause. "Du gehörst jetzt schon zu uns und hast du im Herzen schon immer!". Daraufhin sah Anarya an sich hinunter und blickte in den Spiegel. Vermutlich hatte Faramir recht. Wenn sie als wahre Königin Gondors auftreten will und ernst genommen werden will, muss sie sich ein kleinen wenig anpassen.
Anarya verschwand hinter der holzigen Trennwand und zog sich ein seidiges, enganliegendes schwarzes Kleid an. Darüber zog sie einen roten seidigen Mantel an und zog sich einen schwarzen Kapuzenumhang über. Als sie von der Trennwand hervortrat, staunte Faramir nicht schlecht. "Unglaublich, ich denke... Nein, ich weiß dass ihr so vor dem Volk treten könnt als würdige und rechtmäßige Königin Gondors!".
Zufrieden harkte sie sich bei Faramir ein und machte sich auf dem Weg zu der Volksversammlung. Viele Menschen waren dort versammelt und die Flaggen wehten im Wind. Sie ging auf einem Podest und stellte sich Richtung der versammelten Menschen. Man hörte viele jubeln und singen, aber auch einzelne Buhrufe. Sie blickte zu Faramir und ihren Hauptmännern Gondors die hinter ihr standen. Anarya hob beide Hände um die versammelte Masse zu beruhigen. Sofort verstummten alle. Nur vereinzelt hörte man Menschen die abwertende Sprüche riefen. "Verschwindet aus Gondor!", riefen die einen,"Rhûn Schlampe!", die anderen. Auf jeden der Sprüche folgten Buhrufe der Anhänger Anaryas.
Sie ließ sich davon nicht aufhalten und Sprach: "Wir alle wissen, es sind schwierige Zeiten, König Aragorn ist tot und seine Familie auch. Es ist wahrlich ein Verlust für unser land und für den Frieden Mittelerdes.". Sie machte eine kurze Pause. "Auch wenn es viele Menschen in Gondor missbilligen, dass ich nun die Königin Gondors bin, werde ich es sein. Ich werde bei meinem Leben und bei meinem Blute schwören, dass ich die Interessen Gondors vertreten und das Reich beschützen werde! Auch wenn es mir das Leben kosten mag, wie es schon König Aragorn erfahren musste...".Viele Menschen in der Masse nickten ihr zu. "Wie ihr wahrscheinlich auch schon mitbekommen habt, haben sich einige Fürstentümer Gondors für unabhängig erklärt und meinen sich der Verantwortung entziehen zu können. Ihr alle zahlt Steuern, ihr alle zahlt euren Beitrag zum Erhalt des Reiches. Sei es nun mit Geld, Pferden, oder Nahrung.  Die Fürsten der anderen Fürstentümer entziehen sich ihrer Pflicht und denken nur weil eine andere Königin an der Macht ist...". Wieder nickten viele Menschen zu und stimmten ihren Worten zu. "Ich werde euch versprechen, ich als eure Königin, ich werde jeden Fürsten dafür verantwortlich machen, dass er das Reich und euch alle im Stich lässt! Egal welchen Stand er hat! Niemand sollte sein Volk so im Stich lassen!". Die Menschenmasse jubelte ihr zu. "Zusammen werden wir Gondor wieder vereinen und erstrahlen lassen, so wie es immer in der Geschichte war und sein sollte!". Mit diesen Worten stieg sie vom Podest hinunter. Faramir half ihr dabei. Lautstark rief das Volk "Anarya, Anarya, Anarya!". Anarya  versuchte ihr grinsen zu unterdrücken, damit sie ihre Kalte Maske nicht verlor.
Anarya, Faramir und Boromir machten sich auf dem Weg nach Osgiliath. Dort machten sie eine Rast, da sie am folge Tag den Fürsten aus Mordor trafen. Am Palast angekommen, erklärte Boromir, er würde lieber ins Gasthaus zum Weißen Baum gehen. Er hielt es für üblich mit den Soldaten zu trinken um die Moral und den Kontakt aufrecht zu halten.
"Vielleicht wäre es für euch gar nicht so schlecht, wenn ihr euch auch von dieser Seite zeigt!", schlug er rasch vor. Anarya zögerte erst, willigte aber dann ein. Im Gasthaus war es laut und man hörte viel Gelächter. Die Gäste waren überwiegend Soldaten und Hauptmänner Gondors. Als die Gäste die drei Ankömmlinge sahen, wurde es sofort still und keiner traute sich mehr aus seinem Krug zu trinken. "Heil, Anarya unsere Königin!", rief einer der Soldaten und alle Anwesenden verneigten sich vor ihr. Anarya erhob ihre Stimme: "Ich bin nicht hergekommen, um euren Gehorsam zu prüfen, trinkt und habt den Abend Spaß! Die nächste Runde geht auf die Kosten der Krone" Die Soldaten im Gasthaus hoben ihre Krüge in Anaryas Richtung und jubelten. Boromir klopfte ihr auf die Schulter und lachte dabei, während er zum Wirt ging.
Anarya und Faramir hingegen setzten sich an einen Tisch in einer Ecke. Boromir kam später mit drei Krügen voller Bier wieder. "Heute, ist das Leben schön!", sagte er und nahm einen kräftigen Schluck. Anarya nahm ihren Krug in beide Hände und trank wenige Schlücke. Die drei unterhielten sich eine Zeit lang, bis weitere Hauptmänner aus Osgiliath sich zu ihnen an den Tisch setzten und alte Geschichten mit Boromir und Faramir austauschten. Anarya blickte durch den Raum. Sie sah viele betrunkene Soldaten die sich über diverse Dinge belustigten.
Ihre Blicke streiften sich mit einer Gestalt die in einer anderen Ecke des Raumes saß. Die Gestalt war ein Mann. Er trug einen Kapuzenumhang und hatte die Kapuze weit über das Gesicht gezogen.Erschrocken senkte Anarya ihren Blick. Faramir der dies bemerkte sprach sie sofort an:"Was ist denn los? Hast du zu viel getrunken?". Dabei lachte er etwas. Anarya schüttelte nur den Kopf und fragte: "Siehst du den Mann in der Ecke?". Faramir schaute dorthin und sagte: "Ja, was ist mit ihm?". Anarya erwiderte mit zittriger Stimme: "Er starrt zu uns seit wir hier sind...". Als sie das sagte stand der Mann auf und verließ das Gasthaus. Faramir versuchte sie zu beruhigen: "Das ist bestimmt nur ein Waldläufer der hier seine Rast macht!". Anarya nickte daraufhin nur. Es ließ ihr aber keine Ruhe. Sie hatte dabei ein seltsames Gefühl.
Titel: Neue Allianzen im Krieg, der bevorstand
Beitrag von: Darkayah am 6. Nov 2018, 21:08
Am nächsten Morgen stand das Treffen mit dem Fürsten von Mordor an. Der Fürst von Mordor war Lerion, ein militant. Dies zeigte er auch direkt: Ihm folgte eine starke Truppe aus voll ausgerüsteten Soldaten.
Anarya stand auf ihrem Pferd dagegen auf der anderen Seite mit ein wenig Soldaten. Die Banner wehten im Wind, der stark durch die Ebenen von Ithilien wehte.
"Seht an, wen haben wir denn da?"; fing der Fürst an. Bevor er weiter sprechen konnte, fiel Faramir ihm ins Wort: "Das ist Anarya, erste ihres Namens, Königin der Númenorer, rechtmäßige Herrin von Gondor und Arnor und Beschützerin des Reiches!".
Lerion lachte dabei laut. Anarya zog die Augenbrauen hoch."Was ist das für ein Banner? Sieht das Banner der Könige von Gondor nicht anders aus? Wo ist der weiße Baum?".
Anarya sah auf das Banner des Fürsten, der Ebenfalls keinen weißen Baum im Banner Trug, sondern nur einen schwarzen Turm auf rotem Grund, umklammert von einer Wolfsähnlichen Gestalt. Sie wollte antworten doch Faramir antwortete schneller: "Anarya wählte das Symbol der Freiheit, mit den alten Traditionen Gondors zu brechen, die dieses Land lange gefesselt haben und das Licht des Mondes, welches sie leiten wird!".
Anarya richtete sich auf ihrem Pferd auf. Sie sagte schließlich: "Euer Banner zeigt ebenfalls keinen weißen Baum, selbst als ihr noch treu zu Gondor wart!". Dabei blickte sie auf das rote Banner Mordors, auf dem eine Wolfsähnliche Gestalt den Turm von Barad-dûr umklammerte.
Lerion räusperte sich und erwiderte: "Ihr wisst durch wen Mordor stark geworden ist, der Wolf ist sein Wappen. Es ist ein Jammer, dass er nicht mehr unter uns weilt..."
Anarya spürte die Anspielung auf Thurion. Sie wusste nicht, ob sie das als Provokation werten sollte, da sie sich selbst nicht einmal Sicher ist, ob sie ihn wirklich getötet hatte.
Die junge Königin versuchte ihren inneren Ärger darüber zu verbergen. "Der Thron von Gondor gehört mir, ich alleine habe den legitimen Anspruch!", sprach sie.
Lerion runzelte die Stirn. Dann erwiderte er: "Niemand will euch als Königin, ihr habt nicht wirklich Freunde hier in Gondor und ein Fürst ohne Freunde, ist ein Fürst ohne Macht!".
Faramir ergriff wieder das Wort: "Anarya hat mich als Fürsten von Ithilien auf ihrer Seite, meinen Bruder Boromir als Herren von Osgiliath und Anorien und die Hauptstadt steht hinter ihr!"
Er machte eine kurze Pause. Anarya spürte dass er kurz überlegt bis er noch hinzufügte: "Außerdem scheint Fürst Forlong von Lossarnach kurz davor zu stehen sich uns anzuschließen!"
Der Fürst von Mordor sah zu seinen Hauptmännern als er dies hörte. Anarya erhob arrogant die Stimme: "Ich gebe euch einen Tageslauf, unterstellt mir eure Banner und akzeptiert mich als rechtmäßige Königin, oder ich werde euch wie die anderen Fürsten vernichten!".
Mit diesen Worten drehte sie mit ihrem Pferd um, die Wachen Anaryas folgten ihrer Königin. Anarya überlegte: War der Fürst von Lossarnach wirklich auf ihrer Seite, oder war das ein Trick Faramirs? Fragend wendete sie sich an ihn: "Sag mir Faramir, ist Fürst Forlong wirklich auf unserer Seite?". Faramir wischte sich verlegen über die Stirn, bis er antwortete: "Nicht direkt, aber wir stehen schon länger im Kontakt und ich weiß dass er einen Krieg abgeneigt ist. Er findet er ist unseren Grenzen dafür zu nah und möchte nicht als Schutzschild für Dol-Amroth fungieren...".
Anarya seufzte daraufhin verzweifelt. Sie hoffte dass der Fürst von Mordor und Lossarnach nicht im Kontakt standen und der Schwindel so auffliegt.
Noch in der selben Nacht erreichte Anarya ein Bote Lerions. Dieser teilte mit, dass Mordor und Anarya die selben Ansichten vertreten würden und schon bald Truppen aus Mordor nach Minas-Tirith eilen würden, bevor die ganze Armee aufmarschiert. Anarya war heilfroh. Sie berief sofort den Rat zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Während die Bevölkerung von Minas-Tirith Anarya als Königin akzeptierte, lehnten sich die Bewohner, die  Anarya als Königin ansahen, in den anderen Fürstentümer gegen ihre Herren auf. Der Schrei nach Veränderung im Land war groß und so gab es immer wieder Auseinandersetzungen in Dol-Amroth. Diese Nachrichten erreichte auch die junge Königin. Anarya erlangte dadurch große Genugtuung. Sie wurde inzwischen mit großem Jubel in den Straßen der Hauptstadt Gondors empfangen.Die Fürstentümer, die Anarya treu waren profitierten mit dem Handel in den Osten, während die anderen eher langsam zerfielen und mit dem Winter zu kämpfen hatten der sich schleichend im ganzen Land breit machte.
Im Ratssaal angekommen konsultierte Anarya ihre Fürsten. Boromir, Faramir und Lerion waren anwesend. Das Feuer der Feuerstelle knisterte vor sich hin und Anarya rieb sich fröstelnd die Hände. "Wie ist die Lage? Ich will gerne das Land unter meiner Kontrolle haben, bevor der Winter ganz einbricht und wir wissen nicht wie lange er dauern wird...", fing Anarya harsch an. Faramir blätterte durch seinen Stapel an Papieren, bis er antwortete: "Durch den Handel mit dem rhûnischen Reich, Thal und Dorwinion füllen sich unsere Geldreserven sehr gut. Allerdings haben wir natürlich auch sehr hohe Ausgabe durch die Aufrüstung für den Krieg. Aber im großen und ganzen sollten wir genug haben...".
Faramir war der Fürst von Ithilien und im Rat von Anarya zum Meister der Schatzkammer ernannt worden. Die junge Frau wusste, dass sie ihm damit vertrauen konnte, da Faramir sehr genau und vor allem sparsam mit Geld war.
Anarya nickte ihm zufrieden zu. Ihr Blick richtete sich an Boromir und Lerion. "Unsere Männer hier sind ebenfalls bereit in den Kampf zu ziehen, solltet ihr dies wünschen!" versicherte Boromir. Lerion übernahm sofort danach das Wort: "Meine Armee befindet sich auf den Weg nach Minas-Tirith! Schon bald dürften meine Truppen hier sein um euch zu unterstützen, meine Königin!".
Anarya freute sich dies zu hören. Gespannt sah sie auf eine Karte Gondors. Sie überlegte sich, wie sie denn am besten vorgehen sollte. Anarya wollte so wenig wie möglich von den Städten die am unteren Anduin lagen zerstören. Pelagir und Linhir waren zu wichtige Handelsstädte. Sie wusste, dass es die Fürsten nur verärgern würde, sollten die Städte in Trümmern liegen. Außerdem konnte Gondor es sich nicht leisten, zwei Städte gleichzeitig neu aufbauen zu müssen.
Anarya  stand auf der Mauer der untersten Ebene der Stadt, als der Truppenzug aus Mordor in die Stadt marschierte. Mit Mordor hat sie das Fürstentum mit der größten Armee auf ihrer Seite. Sie wickelte ihren Mantel fester um sich, damit sie sich vor der Kälte schützen konnte. Die Rüstungen der Soldaten aus Mordor waren überwiegend schwarz, die Kleidung darunter war rot und viele von ihnen trugen aber auch rote Mäntel. Es befanden sich viele Schaulustige auf den Straßen um das Schauspiel des Marsches mit anzusehen.
Anarya stieg die Mauer hinunter um Lerion in Empfang zu nehmen.
"Meine Armee steht euch zur Verfügung, euer Gnaden!", sprach Lerion der mit seinem Pferd vor Anarya halt machte. "Trefft mich im Thronsaal, Fürst Lerion, wir werden alles weitere dort besprechen!", sagte Anarya und machte sich auf den Weg in die oberste Ebene. Sie wurde immer von Wachen begleitet.
Im Thronsaal angekommen, warteten schon einige Hauptmänner auf ihre Königin.
"Wenn wir jetzt wirklich angreifen wollen, wäre der nächste logische Schritt zuerst Richtung Lossarnach zu marschieren, Fürst Forlongs Reich befindet sich direkt an unserer Süd-Westlichen Grenze!", schlug Boromir vor. Anarya erwiderte: "Aber Lossarnach ist nicht so strategisch bedeutend wie Pelagir...". Lorevir, ein Hauptmann der Armee Gondors entgegnete: "Aber bis nach Pelagir ist es weit, wir würden riskieren, dass sich die Fürsten darauf  vorbereiten oder Dol-Amroth um Hilfe bitten...".
Für Anarya hörte sich das Argument schlüssig an. Sie könnten es nicht gebrauchen, wenn alle Fürstentümer sich gegen ihre Armeen auflehnen würden. So stimmte die junge Königin dem Plan zu. Kurz darauf machte sich die Armee auf den Weg nach Lossarnach. Die Soldaten wurden auf den Straßen von Minas-Tirith bejubelt. Anarya ritt mit ihren Hauptmännern in vorderster Reihe. Lerion nahm beim vorbeireiten einen selbst gestickten Blumenstrauß einer Frau ab, der ihm als Glücksbringer entgegengestreckt wurde. Er übergab ihn Anarya. Die junge Frau lächelte daraufhin. Während der Fürst aus Mordor herzlich auflachte.
Außerhalb der Stadt formierten sich die Reiter der Armee zu mehreren Bataillonen. Die Banner Anaryas wehten im Wind stark, obwohl die Armee sich nur mit einem langsamen Tempo fortbewegte.
Nach einigen Stunden des Marsches, kamen ihnen ein kleiner Trupp an Reitern entgegen. Die grünen Banner zeigten sich zwei überkreuzende Äxte.
Anarya wies dem Heer an, stehen zu bleiben. Einer der Männer, die ihnen entgegenritten, war dick und es schien so, als wäre ihm der grüne Waffenrock fast zu eng.
"Forlong der Dicke!", fing Lerion an. "Mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr eigentlich gar nicht mehr kämpft?". Lautes Gelächter brach von Seiten des Heeres Anaryas aus. Die Königin dagegen, war davon eher weniger beeindruckt. Forlong versuchte sich auf seinem Pferd aufzurichten um größer zu wirken.
Endlich erhob er seine Stimme: "Mögt ihr mich nur verspotten Fürst Lerion, ich aber bin ebenfalls wie ihr hier um unserer rechtmäßigen Königin meine Treue zu beweisen!".
Anarya zog dabei ihre Augenbrauen hoch. "Meint ihr nicht dass es dafür etwas spät ist? Ihr hattet genug Möglichkeiten, um euer Knie zu beugen, aber die Königin erhielt nie eine Antwort....", entgegnete Lerion. Forlong versuchte sich aus der misslichen Lage raus zu reden: "Ihr wisst, dass es wegen euch sehr viele Spaltungen im ganzen Reich gibt, ich musste erst die Lage abwarten, ein nicht geeintes Fürstentum hätte euch auch nicht weitergeholfen...". Forlong stieg von seinem Pferd. "Ich weiß, es war ein Fehler... ich kann nur um Vergebung bitten!", sagte er demütig. Lerion lachte nur. Die Begleiter von Forlong des Dicken und auch die Hauptmänner aus Gondor sahen zu Anarya auf. Diese schwieg für einen kurzen Moment und erwiderte: "Es gibt nichts zu vergeben mein Fürst!". Forlong war überrascht, über die barmherzigkeit ihrerseits. Er zog sein Schwert aus der Scheide und kniete sich auf den Boden. "Ihr seid die Königin von Gondor und  Haus Beakon von Lossarnach wird hinter euch stehen!". Die Soldaten beider Seiten jubelten ihnen zu. Auch Boromir konnte man die Erleichterung förmlich ansehen.
Titel: Eine unerwartete Zusammenkunft
Beitrag von: Darkayah am 7. Nov 2018, 21:21
Am Abend schlug das Heer das Lager am Erui auf. Anarya befand sich in ihrem Zelt. Auf dem Tisch in der Mitte war eine große Karte von Gondor ausgebreitet.
"Boromir, wie schwer wird es sein Pelagir zu erobern?", fragte sie direkt. Boromir kratzte sich am Kopf während er überlegte. Sie wusste, dass es am einfachsten wäre, die Stadt über den Flußweg zu überfallen, da sich dort nur dünne Mauern und schwache Tore befanden. Nur besaß sie kaum Schiffe um die Armee über den Anduin zu befördern. Imrahil von Dol-Amroth besaß fast die ganze Flotte von Gondor.
Boromir erwiderte schließlich: "Pelagir ist gut befestigt. Allerdings würde die Stadt nicht lange einer Belagerung standhalten. Aber jeden Tag den wir für die Belagerung bräuchten, wäre ein Tag mehr, dass Lebinnin Verstärkung aus Dol-Amroth erhält. Außerdem haben sie viel mehr Männer als Forlong mitbringen wird!". Der Hauptmann Gondors machte eine kurze Pause. Dabei sah er sich die Karte genau an. "Es ist wirklich Schade, dass sich Lebinnin als Vasall Imrahils unterworfen hat...". Er wollte gerade seinen überlegten Plan erläutern, da stürme Lerion schon in das Zelt. Er war außer Atem und versuchte Luft zu holen. "Vergibt mir euer Gnaden, aber ich habe hier jemanden mit dem ihr euch auf jeden Fall unterhalten müsst!".
Anarya befürchtete schon schlimmes. Sie konnte keine schlechten Neuigkeiten gebrauchen, wenn eine Schlacht kurz bevorstand. Sie folgte dem Fürsten von Mordor der sie in sein Zelt führte. Dort warteten bereits zwei weitere Männer. Der eine war mittleren alters. Die Kleidung ließ sie nicht erkennen woher er kam und der andere Trug eine Kapuze und war in seinem Mantel eingehüllt.
Aufgebracht wollte sie antworten wissen: "Was ist hier los Fürst Lerion?". Lerion saß sich auf einen Stuhl und erwiderte nur leise: "Das können die beiden euch selbst sagen, meine Königin!".
Daraufhin nahm der Mann seine Kapuze ab. Anarya konnte ihren Augen nicht trauen. Kann das wirklich sein? Sie hatte also die ganze Zeit mit ihren Gefühlen recht!
Erschrocken wich sie einige Schritte zurecht. Als der Mantel sich etwas öffnete erkannte sie auch das Symbol auf den Brustpanzer. Es zeigte einen Wolfskopf, den Anarya noch zu gut kannte.
"Wie kann das sein, ich dachte ihr wärt tot?", fragte sie mit aufgerissenen Augen. Der Mann antwortete: "Wenn ich, tot sein will dann kann ich das, ich habe euch alle im Glauben lassen..." Anarya verstand die Welt einfach nicht mehr. "Hättet ihr gewusst, dass ich noch Lebe, wäre die Schlacht um Carn-Dûm noch weitergegangen und viele hätten ihr Leben verloren. Ich musste meine Männer schützen und vor allem euch!". Der Mann hielt kurz inne. Warum sollte ausgerechnet er Anarya schützen wollen. "Ich habe gespürt, dass etwas größeres in euch ist... Ihr wisst wovon ich rede... Ihr hört ihn sprechen....".
Anarya wusste genau wovon er sprach, war aber zunächst misstrauisch. Sie war zunächst sprachlos und versuchte Worte für all das zu finden. Der Mann war niemand anderes als Thurion, der König von Angmar. "Hätte ich euch nicht verletzt und hätte ich mich nicht als tot ausgegeben, würdet ihr jetzt in ketten liegen, oder schon lange ohne Kopf unter der Erde.... Und wie ich hörte, hattet ihr die letzten Jahre ein angenehmes leben und seit jetzt auch die Erbin der Krone von Gondor!".
Anarya sammelte sich und versuchte zu antworten: "Aber... Aber was macht ihr hier? Wir standen im Krieg immerhin nicht auf der selben Seite... oder bedeutet das, dass ihr eure Armeen hier habt?". Sie hatte das unangenehme Gefühl, als starrte sie Thurion die ganze Zeit mit offenem Mund an. Dieser lachte und erwiderte: "Nein, deshalb bin ich wahrlich nicht hier... Den Umständen entsprechend  habe ich nicht mehr wirklich eine Armee. Ich habe dreitausend Mann und eine Burg weit im Osten Angmars...".
Anarya verstand dies nicht wirklich, immerhin konnte sich Angmar bis zum Ende des Krieges im Norden sehr gut verteidigen. Sie nutze die Gelegenheit und fragte Thurion: "So weit ich weiß, hat es Aragorn nie geschafft Angmar zu erobern und laut den Berichten solltet ihr noch viele weitere Männer haben?".
Die Miene von Thurion verfinsterte sich. Sein Blick wirkte jetzt leer bis er schließlich antwortete: "Durch meine Entscheidung, habe ich mein Land verloren. Fürst Gulzar hat mich verraten und das Land unter seinen Nagel gerissen, er kontrolliert den Großteil der Armee und die anderen Fürsten haben sich ihm angeschlossen... Ich befinde mich im offenen Krieg gegen mein eigenes Volk, da Gulzar ihnen einredet, dass Arnor schon bald einmarschieren würde. Aber ich habe nicht die Armee und die Mittel, mir das Reich zurückzuholen und zu beruhigen....".
Anarya wurde nachdenklich. Sie hatte niemals Gedacht, dass der König von Angmar das selbe Problem hat, wie sie in Gondor. Bei der Schlacht um Carn-Dûm hatte sie immer den Eindruck, als standen seine Männer hinter seiner Sache. Sie sah in eine leere Ecke des Zeltes. Thurion bemerkte dies und sagte: "Nur die, die Treu zu ihrem König sind, stehen mir zur Seite...".
Die junge Königin verstand die ganze Situation noch nicht. Immerhin war er kein Mensch. Er sah zwar so aus, ist aber was weitaus mächtigeres. Sie hatte so viele Fragen, aber sie wusste nicht womit sie anfangen sollte. Schließlich entschied sie sich zu fragen, warum er denn hier sei: "Warum seid ihr dann hier und nicht im Norden?". Thurion ging einige Schritte auf sie zu, während Anarya ängstlich einige Schritte zurücktrat. Sie hatte Respekt vor ihm und wusste wozu er fähig war. Sie spürte dass dem König von  Angmar etwas auf der Zunge lag, er zögerte allerdings das auszusprechen. Dann aber sagte er: "Ich weiß, euer Königreich befindet sich ebenfalls in einer Krise, aber in diesem Zeitpunkt beherrscht ihr die größte Armee in ganz Mittelerde! Deshalb ersuche ich euch darum, mir gegen die Verräter in Angmar zu helfen!".
Der König von Angmar, ein mächtiger Maia, brauchte die Hilfe von Anarya, einer einfachen Frau, aus der Blutlinie der Númenorer? Sie witterte dahinter eine Falle und wurde sehr misstrauisch. Die junge Königin konnte doch nicht ihr eigenes Land, das sich im Krieg befand, zurücklassen und so Imrahil freie Hand lassen. So antwortete sie: "Ich habe selber damit zu tun mein eigenes Land zu vereinen und ich brauche jeden Soldaten dafür...". Thurion erwiderte rasch: "Wenn ich meinen Thron wieder habe und meine Armee, können wir zusammen Gondor von den Abtrünnigen befreien und ganz Mittelerde zu einem Land unterwerfen! Mit Melkors Hilfe werden wir den Glauben weiterverbreiten!".
Anarya war sich nicht sicher. Den Glauben Melkors. Als sie das letzte mal mit ihm gesprochen hat, kam Thurion eher weniger Fromm vor und verleugnete Melkor aufgrund seiner Vergangenheit eher.
"Und was ist dann? Dann fallt ihr mir in den Rücken um Gondor selbst für euch zu erobern?", zweifelte Anarya. Sein Angebot war nicht schlecht, wie sollte sie ihm allerdings trauen können. Thurion versuchte sie zu überzeugen: "Ihr seid selbst eine Priesterin Melkors, ihr wisst am besten was sein Wille ist! Nämlich ganz Mittelerde, nicht nur Gondor, nicht nur Angmar....".
Anarya wusste dies. Schließlich steht es oft genug in den schwarzen Schriften geschrieben. Allerdings vertraute sie Thurion nicht wirklich. „"Wie kommt es denn, dass ihr so plötzlich eure Fromme Seite entdeckt habt? Ich erinnere mich noch an ganz andere Worte...", fragte sie. Er schüttelte den Kopf und sagte: "Ihr kennt meine Vergangenheit, natürlich hatte ich meine Zweifel, aber eine Priesterin Melkors hat mir die Augen geöffnet und hat mir die Macht gezeigt, die er noch immer auf diese Welt ausübt! Ihr könnt auch dazu beitragen, den Glauben zu verbreiten und  ihr seid die Königin Gondors und Arnors, wenn das Volk von Arnor sieht, dass ihr Angmar besiegt, werden sie euch auch wieder folgen!".
An sich klang das alles für Anarya plausibel und einleuchtend. Sie wusste aber auch, dass sie ihre Armee in Gondor genauso brauchte. Sie lehnte erneut ab: "Es tut mir leid, ich kann euch nicht helfen...". Daraufhin verzog Thurion die Lippen und mit den Worten "Euer Gnaden" und einer kurzen Verbeugung verschwand er aus dem Zelt. Seine Begleitung folgte seinem Herren, blieb aber am Eingang stehen und drehte sich nochmal zu Anarya: "Euer Gnaden, ich bin Davos Schneewert, ich bin kein Frommer Mensch, Götter und der gleichen sind für mich nur Hexerei! Ich kenne den König jetzt schon seit einigen Jahren und ja ich weiß er ist hin und wieder kompliziert, aber er sieht etwas in euch...".
Anarya erwiderte nur: "Dann tut es mir leid ihn enttäuscht zu haben...".
"Er hat den legitimen Anspruch auf den Thron von Angmar. Das größte Haus aus dem Norden, die Starks, haben damals die Krone abgelegt und sie Thurion anvertraut. Er will so viel mehr erreichen. Doch ganz Mittelerde wird immer leiden müssen, solange gewisse Leute am herrschen sind und so kein Frieden im ganzen Land verbreitet werden kann. Ihr seht es in eurem eigenen Land. Denkt drüber nach...". Mit diesen Worten ging Davos Schneewert aus dem Zelt und verschwand. Anarya ging ebenfalls aus dem Zelt und blicke den beiden hinterher die in die Dunkelheit ritten. Lerion kam zu ihr raus und fragte direkt: "Was denkt ihr?". Anarya schüttelte nur den Kopf, während sie in die Dunkelheit starrte. "Ihr solltet darüber eine Nacht schlafen, wenn wir morgen nach Pelagir marschieren solltet ihr ausgeruht sein!".
Anarya stimmte ihm zu und lief zurück zu ihrem Zelt. In ihrem Bett überlegte sie lange über das  geschehen nach. Sie konnte es im inneren noch immer nicht wirklich glauben.
Titel: Erste Erfolge, dunkle Vorahnungen
Beitrag von: Darkayah am 8. Nov 2018, 21:34
Am nächsten Tag machte sich das Heer auf dem Weg nach  Pelagir. Forlong hat inzwischen seine Truppen aus Lossarnach mitgebracht. Anarya war noch in Gedanken versunken, was Boromir auch sofort bemerkte:"Was ist los? Ihr seid seit heute Morgen schon so ruhig? Macht ihr euch Sorgen ob Faramir Minas-Tirith gut verwalten kann?".
Anarya erschreckte schon fast davor, weil sie nicht damit gerechnet hat angesprochen zu werden. Sie schüttelte aber den Kopf. "Nein, das ist es nicht, ich denke ich bin  nur aufgeregt...".
Vom weiten konnte man die Stadt Pelagir schon sehen. Es fing an zu regnen während die Truppen versuchten die Belagerungsgeräte an den Mauern in Stellung zu bringen. Dies wurde durch den nassen und schlammigen Boden erschwert. Das stöhnen der Soldaten, die versuchten die Geräte gut zu positionieren war vor der Stadt zu hören, auch die Befehle die gerufen wurden. Anarya blickte auf die Mauern, dort standen einige Bogenschützen bereit. Auf einem Turm wehte eine zerrissene Flagge. Durch den Bewölkten Himmel und den starken Regen wirkte das Bild fast schon traurig. Lerion ritt zum Tor und versuchte die Verteidiger zur Kapitulation zu bringen. Der Kommandant von Pelagir antwortete nur mit "Sie ist nicht unsere Königin und wir werden bis zum letzten Mann kämpfen!".
Lerion ritt zu Anarya zurück und berichtete ihr davon. Sie befahl den Angriff auf die Stadt. Sie konnte alles von einer Anhöhe beobachten. Die Truppen rannten mit Belagerungsleitern an die Mauern. Einige wurden schon vorher von den Bogenschützen Pelagirs erschossen. Die Truppen Anaryas schafften es schließlich auf die Mauer und dort kämpften sie, während das nächste Bataillon mit einen Rammbock anrückte und versuchte das Tor zu brechen. Als dies endlich gelang, stürmte Lerion mit der Hauptarmee in die Stadt. Nach einiger Zeit rückte auch die junge Königin mit der Nachhut in die Stadt ein. Etliche tote Körper lagen in den Straßen verteilt. Die meisten trugen die Rüstungen mit dem Wappen Pelagirs. Anarya ritt weiter, bis sie schließlich bei Lerion ankam, der mit seinen Männern, die Soldaten von Pelagir einkreiste. Anarya stieg von ihrem Pferd und ging auf den Kommandanten der Stadt zu. Sie erkannte die Furcht der Soldaten Pelagirs. Sie erhob ihre Stimme: "Ich bin die rechtmäßige Königin von Gondor ergebt euch und erkennt mich als eure Königin an, oder sterbt für diesen unnötigen Aufstand!". Der Kommandant erwiderte:"Niemals!“. Er griff den Schaft seines Schwertes fest und stürmte auf Anarya zu. Drei weitere Soldaten taten es ihm gleich. Sofort stellten sich die Männer Lerions vor ihr und wehrten die Angreifer ab und erschlugen sie. Lerion selbst schnappe sich den Kommandanten und tötete ihn. Daraufhin ließen die anderen Männer Pelagirs ihre Waffen fallen und verbeugten sich vor ihrer neuen Königin. Sie spürte wieder diese Genugtuung und stieg auf ihr Pferd, während sie mit ihren Soldaten durch die Stadt zum Palast ritt.
In der ganzen Stadt wurden die Banner der Stadt und die von Dol-Amroth abgehangen und die von Anarya aufgehangen und gehisst. Zusätzlich mussten wurden die Schilde beschlagnahmt und vernichtet.
Das Wetter verbesserte sich nicht. Der Regen spülte das Blut von den Straßen und ein starkes Gewitter zog über das Land. Dies ließ die Stimmung düster wirken.
Anarya und ihre Hauptmänner bezogen in der Zeit der Aufräumarbeiten Quartier im Palast der Stadt.
Sie sah aus dem Fenster während die anderen den nächsten Schritt berieten. Nur noch Linhir musste erobert werden, dann wäre Lebinnin unter ihrer Herrschaft und das Ziel, ganz Gondor zu beherrschen ein Stück näher. Anarya schloss die Augen, hörte dem Donnern und dem plätschern des Regens zu. Ihre Gedanken waren Leer und in gewisser Weise fühlte sie sich einsam. Einsam. Obwohl so viele Menschen um sie herum waren. Innerlich fühlte sie eine Kälte obwohl der Raum gut beheizt war. Wieder erschienen dies Stimmen in ihrem Kopf. Immer wieder wurden die selben Worte in einer ihr unbekannten Sprache wiederholt. Es bereitete der Königin Kopfschmerzen und so lehnte sie sich erschöpft gegen die steinerne Wand. 
Die Stimmen wurden immer lauter und sie sah Bilder in ihrem Kopf. Bilder von großen Schlachten im Schnee. Überall lagen tote Körper und sie ging einfach durch das Schlachtfeld. Ein Mann erhob sich vom Schlachtfeld und versuchte sich auf seinem Schwert abzustützen. Anarya rannte zu ihm. Es war niemand anders als Thurion. Sein Gesicht war von vielen Wunden übersät. Seine Gesichtszüge wirkten leer und traurig. Sie wollte sein Gesicht berühren, doch als sie es berührte zerfiel er in Staub. Eine laute Stimme hallte über das Schlachtfeld. Sie verstand diese Worte nicht, doch sie machten ihr Angst. Als sie sich langsam umdrehte, sah sie eine dunkle Gestalt hinter sich stehen.Es schien als würde die Gestalt von einer Art dunklen Wolke bedeckt werden. So konnte sie nicht recht erkennen wer oder was sie war. Sie hörte nur diese dröhnende Stimme. Langsam schwappten die Worte in die ihr verständlichen Sprache um. "Du gehörst mir, du gehörst mir!". Wiederholte die Stimme immer wieder. Anarya wollte weglaufen, doch sie hatte das Gefühl, sie würde nicht von der Stelle kommen, aber die Gestalt kam näher. Sie stolperte über die Leichen und kroch nun zwischen ihnen davon. Verzweifelt versuchte sie vorwärts zu kommen, doch der nasse verschlammte Boden erschwerte dies. "Du hast dich mir verschrieben, genau wie Thurion wirst du immer mir gehören und meinen Willen ausführen, niemand kann sich dem entziehen! Auch nicht deine Nachkommen!", dröhnte die Stimme erneut. Anarya schossen die Tränen in die Augen und sie versuchte sich aus den Schlamm zu winden. Die seltsame Gestalt befand sich jetzt direkt vor ihr und wirkte sehr groß und mächtig. Die verzweifelte Frau hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ihr Körper fühlte sich sehr schwer an, aber sie versuchte mit aller Kraft aufzustehen. Ihr gelang das schließlich. Ihr ganzer Körper schmerzte. Die Stimme sprach erneut: "Sieh dich um...". Anarya drehte sich um sich selbst herum und sah nichts außer tausende von Leichen. Verschiedene Fahnen stecken verstreut im Boden. Sie war erschrocken und hatte Angst. Vom weiten sah sie wieder Thurion, der gegen verweste Menschen und Kreaturen kämpfte, aber immer wieder stürmten neue auf ihn zu. "Bald wird die Welt vom Schrecken überrannt werden, denn es gibt kein Leben für diese Welt...". Daraufhin ergriffen kalte knochige Hände ihre Beine und versuchten sie in den Boden zu ziehen. "Nein! Nein! Nein!", schrie die junge Frau immer wieder. Sie rief nach Thurion, der sich daraufhin zu ihr drehte, der dann von den toten übermannt wurde und zu Boden fiel. Das Geschehen wurde dunkler und dunkler. Sie wollte einfach nur dort weg, einfach nur wieder zurück!
Sie erschreckte, als jemand sie an der Schulter berührte. "Ist alles in Ordnung mit euch?", fragte Boromir besorgt. Anarya fühlte sich erschöpft und sie war am ganzen Körper voll geschwitzt.
"Ihr seht echt nicht gut aus...", sagte Boromir erneut. Anarya hatte endlich das Gefühl wieder normal atmen zu können. Sie erwiderte: "Es geht mir gut, es liegt wahrscheinlich am kalten Wetter...". Sie ging zu den anderen Hauptmännern. Boromir folgte ihr und beobachtete sie mit besorgten Blicken. "Wie gedenkt ihr Linhir zu erobern? Es ist nur noch die einzige Stadt die zwischen uns und dem ganzen Fürstentum steht...". Dabei versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. Lerion antwortete zügig: "Wir möchten bei Sonnenaufgang nach Linhir marschieren, wenn wir Glück haben hat Dol-Amroth die Nachricht noch nicht erreicht, dass wir Pelagir erobert haben, so wird er keine Truppen nach Linhir schicken können!".
Anarya nickte ihm zu. Sie kippte die Schwan Figuren auf der Karte Gondors auf Lebinnin um und sagte: "Somit gehört das Land uns,ich werde dann bereit sein!". Mit diesen Worten drehte sie sich um, verlor für einen kurzen Augenblick das Gleichgewicht, doch Boromir konnte sie gerade noch auffangen. "Ist mit euch alles in Ordnung?", fragten die Fürsten und Hauptmänner. Anarya erwiderte nur "Mir geht es gut!" Die Hauptmänner und Fürsten warfen sich besorgte Blicke zu bis Boromir schließlich sagte: "Vielleicht wäre es besser, wenn ihr morgen nicht mit nach Linhir reitet, der Krieg ist noch lange und ihr müsst ausgeruht sein. Das Volk braucht seine Königin Gesund!". Anarya wollte mit. Sie wollte sich die Schlachten nicht entgehen lassen. Boromir erkannte dies. "Ich werde die Truppen anführen und zusammen werden wir Linhir erobern, ihr habt mein Wort, euer Gnaden!". Fürst Forlong und Fürst Lerion stimmten Boromir zu. Sie gab nach. Die junge Königin ließ sich dazu überreden nach Minas-Tirith zu reiten und sich auszuruhen.
Titel: Sehensucht
Beitrag von: Darkayah am 9. Nov 2018, 20:59
Anarya stand stand auf der Obersten Ebene der Stadt Minas-Tirith und Blicke in die weite Ferne. Faramir entdeckte sie und ging zu ihr. "Du bist hier? Ich dachte du ziehst mit meinem Bruder und den anderen Fürsten in die Schlacht?" Anarya drehte sich zum Fürsten von Ithilien um.
"Nein, mir ging es nicht gut...", versuchte sie abschüttelnd zu erklären. Ihre Stimme klang leer. Faramir aber ließ nicht locker: "Ist was passiert? Bist du krank?". Anarya zog ein leidendes und genervtes Gesicht. "Nein, Faramir..." ,sagte sie. "Ich bin mir im Moment unsicher und weiß nicht was ich denken, geschweige denn, machen soll...". Sie seufzte.
"Komm mit mir, ich denke ich muss dir einiges erzählen!", dabei ging sie einige Schritte vor und wartete auf Faramir, der ihr daraufhin folgte. Anarya erzählte ihm von dem Besuch Thruions in ihrem Lager. Lange diskutierten sie über das Vorhaben und die Pläne des Herren von Angmar. Faramir selbst war verwundert, dass das Volk Angmars seinen eigenen König verraten hatte. Lange schwiegen beide, während sie über den Hof der obersten Ebene spazierten. Man hörte nur die Schritte auf den steinernen Boden und den heulenden Wind, der über die Stadt zog. Anarya wickelte sich in ihren Umhang ein. Lange überlegte sie sich, ob sie auch den Vorfall des vorherigen Abends Faramir mitteilen sollte. Plötzlich blieb die junge Frau stehen. Verwundert drehte sich Faramir zu ihr.
"Ich muss dir etwas erzählen...". Eine gewisse schwere lag in ihrer Stimme. Sie räusperte. "Aber bitte halte mich nicht für verrückt..."
Faramir lächelte ihr zu. "Ich würde dich niemals für verrückt halten und wenn doch, dann bin ich es schon lange!", erwiderte er. Anarya konnte sich das leise Lachen nicht verkneifen. Sie war froh ihn als Freund gefunden zu haben. Nie wich er von ihrer Seite, egal wie schwer auch die Vergangenheit war. Sie harkte sich bei Faramir ein und lief weiter. Anarya erzählte von ihrem Tagtraum und wie echt er sich anfühlte. Der Fürst von Ithilien schwieg die meiste Zeit.
"Ich habe diese Träume in letzter Zeit häufiger und es fühlt sich so an als würde ich durchdrehen, oder als wäre ich verrückt...". Besorgnis lag in ihrer Stimme. "Ich habe Angst... Ich habe Angst Faramir!". Faramir griff ihre Hände und umklammerte sie fest. Beide Blicke kreuzten sich. Eine Träne lief ihre Wange hinunter. Daraufhin senkte sie ihren Blick. Faramir erwiderte: "Das hört sich wahrlich nicht gut an, vielleicht weiß ich wie ich dir helfen kann, allerdings brauche ich dafür ein wenig Zeit.". Anarya nickte ihm zu und wischte sich die Tränen vom Gesicht. "Ich hoffe Boromir kommt bald mit guten Nachrichten zurück!". Dabei lag plötzlich wieder eine gewisse Kälte in ihrer Stimme. "Wir sollten alles weitere besprechen, damit wir gut gewappnet sind!". Anarya ging in Richtung des Thronsaals. Faramir blieb noch einen Moment in Gedanken versunken stehen, folgte ihr aber kurz darauf.
Im Thronsaal blickte Anarya auf eine Karte von Mittelerde. Sie suchte die Stelle in der Angmar lag und strich mit den Fingern über das Land. Sie dachte an die Worte von Thurion. Etwas größeres zu schaffen, als nur Gondor zu vereinen. Im Endeffekt sprach es ihr sehr zu. Allerdings konnte sie sich nicht vorstellen , was genau Thruion damit meinte.
"Wie lange dauert es bis der Winter hereinbricht?", fragte sie Faramir, der gerade den Saal betrat. Dieser zögerte nicht lange und antwortete: "Nicht mehr allzu lange und es soll ein sehr harter Winter werden. Alles was wir davor nicht schaffen zurückzugewinnen, wäre reinster Selbstmord..".
"Und meinst du unsere Armeen schaffen es vor Wintereinbruch Dol-Amroth zu erobern?" , fragte sie, während sie auf die Karte starrte.
Faramir, der sie erschrocken ansah erwiderte: "Dol-Amroth ist gut befestigt und Imrahil hat viele treue Männer, die auch bereit dazu sind, für seine Sache zu sterben...". Er machte eine kurze Pause. "Ich bin ganz ehrlich, nein, es wäre fast unmöglich. Wir würden wahrscheinlich unsere Männer während der Belagerung verlieren durch die Kälte!".
Anarya verdrehte die Augen. Warum musste Dol-Amroth auch genau auf einem Felsen am Meer liegen. Hätte sie wenigsten genug Schiffe um die Festungsstadt von zwei Seiten zu belagern. Die Männer hätte die Königin von Gondor. "Was mache ich hier eigentlich...", murmelte sie vor sich hin. Anarya wusste nicht, warum ihr kurz der Gedanke kam, den Krieg schnell zu beenden um Thurion schnell zur Hilfe zu eilen.
"Vergiss es Faramir, natürlich werden wir den Winter abwarten, wenn wir müssen und es keine andere Möglichkeit gibt...". Dabei machte sich ein gereizter Unterton in ihrer Stimme breit. Faramir sah sie nur verwirrt an. So sprunghaft hat er seine Königin noch nie erlebt. Natürlich sorgte er sich um sie, vor allem, nachdem was sie ihm erzählte. Doch er schwieg zunächst.
"Ich werde sehen was ich für dich tun kann, Anarya!", sagte er mit gedämpfter Stimme. Die junge Frau dagegen sah nur nachdenklich auf die Karte und bemerkte es zunächst nicht, dass Faramir den Saal verließ.
Nur wenige Tage vergingen, da erreichte auch schon Boromir Minas-Tirith. Gefolgt von einer Garnison betrat er den Thronsaal. Anarya saß regenslos auf den Thron. Boromir machte eine Verbeugung. "Linhir ist unser, die Schlacht war lang und viele Männer sind gefallen..." ,verkündete der Hauptmann Gondors. Anarya stand auf und stieg die Stufen hinunter. "Wir haben leider auch etliche Verluste zu beklagen, denn als wir die Stadt gerade hatten, wurden wir aus Truppen von Dol-Amroth überrascht, aber wir konnten sie zurückdrängen, euer Gnaden!". Dabei sprach er bedrückt. Anarya verzog dabei keine einzige Miene. Sie ging einige Schritte um Boromir herum. Es machte den Herren von Osgiliath etwas nervös, besonders da sie keinen Ton sagte.
"Und der Fürst von Lebinnin?" , fragte sie kalt. Daraufhin drehte Boromir sich zu seinen Soldaten und winkte sie herbei. Zwischen ihnen war ein älterer Mann gefesselt. Seine Rüstung war beschädigt und die Stoffe zerfleddert. Er deutete auf die Fesseln und die Wachen lösten sie klirrend. Anarya sah den Mann fragend an und blickte dann zu Boromir. Sie zog fragend die Augenbrauen hoch. Der Mann ging einige Schritte auf die Königin zu. "Ihr brachtet großes Unheil über das Land, eure Krönung hat das ganze Land erschüttert, es liegt in Flammen und ihr brachtet den Schatten über uns..." , sprach er. Anarya zog die Augenbrauen höher. Fast arrogant blickte sie den Mann an. "Ich möchte nicht, dass mein Volk weiter leidet und ich weiß nicht, welche Gerüchte wirklich stimmen, die Pinz Imrahil mir erzählte, aber ich, Durnevir  aus dem Hause Pfahlstand, werde euch als rechtmäßige Königin anerkennen und mein Fürstentum unter eurem Banner stellen, euer Gnaden!" ,bekannte sich der Fürst von Lebinnin. Anarya lächelte zufrieden. "Ich verzeihe euch, euren Verrat. Ich denke viele Fürsten Gondors werden die Lügen des Prinzen von Dol-Amroth erkennen und die Rebellion niederlegen..." , behauptete sie einer arroganten Art. Anarya ging wieder einige Schritte zum Thron zurück. Boromir ging zu seiner Königin. "Wo ist mein Bruder?" , flüsterte er. Anarya erwiderte nur: "Faramir ist vor einigen Tagen verreist, er meinte nur dass er jemanden treffen muss...". Boromir gab sich mit der Antwort nicht zufrieden und harkte weiter nach: "Wohin ist er gereist?".
Anarya antwortete genervt: "Ich weiß es nicht, er sagt nur dass es dringend sei und wichtig...". Boromir fand Anaryas Verhalten seltsam. Er fand sie schon immer als anders, desinteressiert und Stur. Doch sie verhielt sich so ruhig und distanziert. Der Herr von Osgiliath versuchte mehr aus ihr herauszukitzeln: "Wie geht es euch, konntet ihr euch erholen?". Anarya würdigte ihn nicht eines Blickes und erwiderte knapp mit "Ja!". Boromir versuchte es erst gar nicht weiter. Er verließ den großen Saal mit lauten Schritten, die durch den Saal schallten. "Und Fürst Boromir?"“ , rief sie noch, aber von ihn abgewandt. Dieser blieb stehen und drehte sich noch einmal um. "Ich danke euch, ihr habt gute Arbeit in Linhir geleistet!".
Er hielt inne und sagte zunächst nichts. Ihn ließ das Gefühl nicht los, dass seine Königin etwas auf dem Herzen hatte. Diese leere in ihrer Stimme verunsicherte ihn. "Euer Gnaden...", erwiderte Boromir und ging aus dem Saal. Die großen Tore öffneten sich laut und schlossen sich kurz danach mit einem dumpfen knall. Daraufhin seufzte Anarya. Sie rieb sich die Stirn. Die ewigen Kopfschmerzen machten ihr zu schaffen. Sie ging zu den Tisch, auf dem die Karte Gondors ausgebreitet war und nahm die Schwan Figuren aus den Gebieten von Lebinnin und platzierte stattdessen die hölzernen Drachen auf das Land. Die Drachen hatte sie noch aus Rhûn, während  Borchant und Abbas Pläne schmiedeten. Dabei fiel ihr ein, sie hatte nie Drachen gesehen. Sie kannte nur die Erzählungen aus alten Geschichten, dass früher welche Mittelerde bewohnten. Kurz dachte sie an die Worte von Fürst Durnevir. Großes Unheil, Schatten und Flammen über Gondor. Es schien fast so, als wäre sie einer der alten Wesen aus vergangen Tagen. Ihr kam eine Idee. Sie griff sich ein Blatt Papier, nahm eine Feder und kritzelte drauf los. Viele Blätter zerknüllte sie wieder und warf sie auf den Boden. Nach einiger Zeit war sie mit ihrer Zeichnung zufrieden. Stolz betrachtete die Königin ihr Kunstwerk. Es zeigte einen dreiköpfige roten Drachen auf schwarzem Grund. Anarya beschloss die Zeichnung für ihr eigenes Haus zu wählen. Wenn sich die Fürsten ihr nicht freiwillig unterwerfen wollten, dann mit Feuer und Blut. Falls sie jemals sterben sollte, sollten sich alle an das Wappen erinnern können. Anarya beauftragte Darius mit der Herstellungen von Fahnen und Bannern. "Kümmert euch darum, dass überall neben den Falken auch der Drache weht!", befahl sie ihrem Kommandanten aus Rhûn.  Dieser machte sich sofort auf den Weg. Anarya spielte sich nachdenklich an den Haaren herum. Ihr fiel wieder der Nachname ein, den sie auf den alten Dokumenten fand. Nie wurde er erwähnt, nie hatte Abbas ihr einen gegeben. Sie beschloss noch einmal in der Bibliothek von Minas-Tirith nachzuforschen. Die junge Königin wusste von einem Buch, in dem alle Könige Gondors und deren Blutlinie verzeichnet war. Immerhin hatte Faramir so ihre wahre Herkunft herausfinden können. Hektisch durchsuchte sie die ganzen Stapel, bis sie ein dickes verziertes Buch gefunden hatte. Sie fand die Liste Anárions.  Mit dem Zeigefinger ging sie den Aufzeichnung entlang. Die Haut ihres Fingers wurde durch die alten stauben Seiten des Buches trocken, doch sie störte sich nicht daran. Zu sehr war die Neugier, nach ihren Vorfahren zu suchen. Schließlich fand sie einen Zweig, der ihre Linie und ihr Recht auf den Thron von Gondor bestätigte. Sie staunte nicht schlecht, als sie selbst ihren Namen, als letzten Namen des Zweiges entdeckte. Doch wie konnte das sein? Wusste etwa jemand  schon vorher von ihrer wirklichen Herkunft, aber hat nie jemand etwas gesagt? Anarya sah auf die Namen ihrer Eltern. Valacar Vaneryen, ihr Vater und Ellena Vaneryen ihre Mutter. Sie fragte sich ob ihre Eltern je davon wussten und daran dachten, dass sie eines Tages auf den Thron Gondors sitzen würden. Aber es war ihr egal. Es gab ihr ein ganz anderes Gefühl. Nicht mehr das Gefühl nirgends zugehörig zu sein, einsam und von der Welt verstoßen, sondern auch ein Teil dieser Welt zu sein. Der Mond stand schon hoch am Himmel und Anarya bemerkte gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Hektisch suchte sie sich die Bücher und Schriftstücke zusammen und legte sie wieder zurück auf die Regale, die sich schon in der Mitte bogen. Rasch machte sie sich auf den Weg zu ihren Gemächern. Lange konnte sie nicht mehr schlafen, denn sie hatte am folgenden Tag noch einiges vor.
Titel: Reise nach Bruchtal und die ersehnte Erlösung
Beitrag von: Darkayah am 10. Nov 2018, 21:39
Faramir betrat den großen Thronsaal. Viele Menschen befanden sich dort und hingen Banner auf und entfernten die Statuen, die sich links und rechts des Saals befanden. Er entdecke Anarya und gin auf sie zu. Die Königin war damit beschäftigt, sich die Pläne des Baumeisters anzuhören. Er erklärte ihr seine Vorstellungen und Anarya nickte ihm immer wieder zu. Schließlich blieb Faramir vor ihnen stehen. "Was sind das für Banner und was geschieht hier?", fragte der Fürst von Ithilien. Überrascht wandte sich Anarya zu Faramir und erwiderte: "Gefällt dir mein Hausbanner nicht?". Faramir war etwas verwirrt und stotterte vor sich hin: "Ich dachte du hast dich schon für ein Banner entschieden?". Daraufhin ging Anarya zu einer Stelle, an der gerade ein großes Banner aufgehängt wurde und betrachtete es stolz.
"Der Falke mit der Mondsichel wird auch das Wappen des Königreichs von Gondor bleiben, der Drache aber wird mein persönliches Hausbanner sein. Wenn ich schon als Schrecken Gondors zähle, warum sollte ich auch nicht so in den Köpfen des Volkes bleiben?" ,erklärte sie.
Faramir verstand nicht recht worauf sie hinaus wollte und fragte vorsichtig: "Warum willst du denn als Schreckensherrscherin bekannt sein, ich glaube nicht dass du das wirklich sein wirst!". Anarya spielte sich etwas nervös an den Haaren und erwiderte: "Du hörst doch was all die Fürsten sagen, warum sollte ich es also nicht tun?". Ihre Stimme klang dabei harsch. Man konnte Faramir das Unverständnis förmlich ansehen, aber er sagte nichts mehr darauf. Anarya störte sich nicht daran. Außerdem war er mit ganz anderen Sachen innerlich beschäftigt. Die junge Königin fragte dann doch endlich: "Was ist?". Dabei hörte sie sich launisch an. Faramir überlegte noch kurz bevor er antwortete. Schließlich sagte er: "Wegen den Träumen, von denen du mir erzählt hast...". Er machte eine kurze Pause. Anarya sah ihn nur fragend an. "Ich glaube ich weiß wie ich dir helfen könnte, allerdings müssten wir weit reisen...". Anarya ging einige Schritte auf die Karte von Mittelerde zu. Erst wusste sie nicht was sie sagen sollte. "Wie weit?", fragte sie. Der Fürst von Ithilien stellte sich nah neben ihr und zeigte auf eine Stelle auf der Karte. Er zeigte auf Bruchtal. Anarya runzelte die Stirn und sah Faramir daraufhin an. "Wir müssten nur demnächst abreisen, der Fürst von Bruchtal wird nicht mehr lange in seinem Haus verweilen, bevor er aus Mittelerde segeln wird...".
Sie versank in ihre Gedanken. Anarya konnte ihr Königreich doch nicht einfach so zurücklassen. "Und was geschieht in der Zeit mit  Gondor?" , misstrauen lag in ihrer Stimme. Faramir antwortete mit beruhigenden Worten: "Mein Vater und Boromir werden in der Zeit schon ganz gut dafür sorgen, dass wir unsere Stellungen halten können, außerdem beginnt der Winter und da wird Imrahil auch keinen Krieg wagen!".
Obwohl sie skeptisch war, fand Faramir immer wieder Worte um sie zu beruhigen und ihr gut ins Gewissen zu reden. Anarya stimmte ihn zu.
"Wann gedenkst du abzureisen?", fragte sie direkt. Faramir antwortete rasch: "Am liebsten noch heute!".
Für die junge Frau ging das alles ziemlich schnell. Schließlich erwiderte sie: "Dann lass mir wenigsten noch den heutigen Abend und morgen früh reisen wir dann ab...".
Faramir nickte ihr freundlich zu. Sein warmes lächeln drang tief zu ihr durch. Anarya seufzte nur. Bis auf Abbas, hatte sich nie jemand Fremdes  so für sie eingesetzt, doch Faramir tut dies ohne mit der Wimper zu zucken. Sie konnte es nicht nachvollziehen, immerhin hat er nichts mit ihr zu tun und doch versucht er ihr zu helfen. Anarya verabschiedete sich für den restlichen Abend von Faramir. Sie brauchte etwas Zeit für sich.
In ihren Gemächern angekommen, holte sie das schwarze Buch hervor. Sie betrachtete das Buch genau und blätterte ein wenig darin. In diesen Augenblick zweifelte sie an Melkor. Bis jetzt hatte sie den Eindruck, nur durch ihn würde sie noch leben. Nur durch ihn hätte sie so viel erreicht. Doch wo war er all die Zeit? Ihr wurde bewusst, dass es nicht Melkor sie auf den Straßen von Umbar fand und rettete, nicht er zog sie groß, nicht er brachte ihr so viel bei. Es waren alles Menschen, denen Anarya vertraute und an sie glaubten. Die in ihr eine Zukunft sahen. In den schwarzen Büchern standen nur Worte über Krieg, Zerstörung und Dunkelheit.Genau wie in ihren Träumen. Anarya schüttelte nur den Kopf. Wie konnte sie überhaupt so etwas denken. Sie legte das Buch in eine Tasche, damit sie es mitnehmen konnte und legte sich kurz darauf schlafen, denn die Reise wird schwer und anstrengend.
Am folgenden Tag wartete Faramir schon in den Ställen der Stadt auf seine Königin. Müde betrat sie den nach frischen Heu riechenden Stall. Sie trug unauffällige Reisekleidung, damit man sie in den anderen Ländern nicht sofort erkannte, so wie Faramir es ihr riet. Darius, der Kommandant der Wache der Königin begleitete beide. Der Fürst von Ithilien half ihr auf das Pferd, bevor er auf seines stieg.
Sie ritten aus der Stadt und auf einer erhöhten Ebene blieb Anarya stehen. Faramir und Darius taten es ihr gleich und richtete sich fragend zu ihr. Anarya aber blickte nochmal auf die Hauptstadt Gondor zurück. Sie atmete stark ein und wieder aus, bevor sie weiter ritt. Die junge Königin Gondors hatte einfach kein gutes Gefühl dabei, das ganze Land so  zurückzulassen.
Sie ritten über Anorien, durch Rohan, über die weiten Eben von Endewaith, bis nach Arnor. Anarya war müde durch das ganze Reisen. Überwiegend schliefen sie draußen. Spontan entschieden sie sich in Tharbad, das zu einer prächtigen Stadt Arnors wuchs, rast zu machen und sich ein Gasthaus zu suchen. Es war zwar ein Umweg, um nach Bruchtal zu gelangen, aber das nahmen die drei Reisenden in Kauf. Am Abend waren noch viele Menschen auf den Straßen. Darius nahm die Pferde mit sich, während Anarya und Faramir schon in das Gasthaus gingen. In der Taverne hielten sich viele Gestalten auf. Sie gingen an die Theke zum Wirt, der sich ihnen sofort zuwendete: "Willkommen im tanzenden Becher! Was kann ich euch für euch tun?".
Der Wirt wirkte sehr freundlich. Anarya erwiderte: "Wir sind auf der Durchreise und suchen nach einem Zimmer!"“  Der Mann sah in sein Gästebuch und und sagte: "Ihr habt Glück, dass ich hier noch ein Zimmer für euch und eure Begleiter frei ist! Wir war noch gleich euer Name?".
Anarya überlegte kurz. Sie konnte ja nicht ihren richtigen Namen verraten, dafür war es viel zu gefährlich. "Ellena, ich bin Ellena Winterberg!", der Name ihrer Mutter fiel ihr sofort ein und dürfte wohl kaum auffallen. Der Wirt notierte den Namen und gab ihnen einen rostigen Schlüssel für das Zimmer. Die drei Reisenden saßen sich noch an einen Tisch. Darius brachte allen einen Krug Bier mit. Anarya lehnte sich erschöpft auf ihren Stuhl zurück und streckte die Beine aus. Während Faramir und Darius sich unterhielten, schaute Anarya in die Runde. In einer Ecke neben der Theke, spielten einige Leute Musik. Nach einiger Zeit betrat eine Gruppe von Männern das Gasthaus. Sie trugen Rüstungen, durch die Menschenmenge konnte man aber nicht erkennen, welches Wappen sie führten. Die Gruppe der Männer setzten sich an den Tisch nebenan. Einer von ihnen blickte immer wieder zu Anarya rüber. Sie fühlte sich dadurch unwohl und wendete sich ganz ab.  Der Mann fing plötzlich immer wieder zu Pfeifen an, aber Anarya reagierte nicht drauf. Darius war der Meinung Männer aus Rhûn entdeckt zu haben. Kurz darauf ging er zu ihnen an die Theke um etwas über die Lage im Norden herauszufinden.
Anarya wagte ein Blick zu den Männern in Rüstung, doch dabei bemerkte sie dass der pfeifende Mann sie die ganze Zeit anstarrte. Kurz darauf rief er: "Was ist Weib? Noch nie einen echten Mann gesehen?". Dabei deutete er abwertend auf Faramir.  Anarya zog nur die Augenbrauen hoch und drehte sich weg. Gekränkt in seinem Stolz stand er auf und ging zu ihrem Tisch. "Oh, die feine Dame will wohl ihre Ruhe haben!".
"Die feine Dame findet, ihr solltet euch einfach verziehen!", erwiderte Anarya energisch. Der Mann  wollte dies nicht auf sich sitzen lassen: "Was sonst? Willst du mir etwa Benehmen beibringen?". Etwas spöttisches lag in seiner Stimme. Einige seiner Kumpanen kamen ebenfalls zum Tisch."Ich glaube wir müssen dir erst mal zeigen wie man sich richtig benimmt, Weib!". Dabei lehnte er sich über den Tisch und kam Anarya ziemlich nahe. "Ich hatte lange schon kein hübsches Mädchen mehr..." , sagte der Mann, während er sich mit seiner Zunge über die Lippen ging. Faramir erhob nun auch endlich das Wort und erwiderte: "Habt ihr das nicht verstanden? Sie will dass ihr verschwindet!". Die Männer lachten laut. Anarya hatte ihren Schaft des Schwertes schon Griffbereit. Nun erkannte Anarya auch das Wappen auf ihren Waffenrock. Es war der Schwan von Dol-Amroth!
Im gleichen Moment zeigte Darius in ihre Richtung und rief lautstark: "Natürlich kenne ich die Königin Gondors, ich bin der Kommandant ihrer Leibwache und dort drüben sitzt sie!"
Erschrocken stand Anarya von ihrem Platz auf. Sofort war es im Raum Still und auch die Musik verstummte. Alle Blicke richteten sich auf die junge Königin von Gondor. "Hast du gehört Hectorian? Das ist die Thronräuberin Gondors! Der Prinz wird uns einen hübschen Preis dafür zahlen!". Der Mann der wohl Hectorian hieß lachte und sprach mit lauter Stimmte: "Heute ist wohl unser Glückstag! Er sagte aber nicht wie wir sie ihn liefern sollen! Holt sie euch!".
Faramir suchte verzweifelt nach einer Lösung. Die Männer Dol-Amroths griffen sich Anarya. Der Fürst von Ithilien nahm einen Krug und warf ihn gezielt gegen den Kopf eines großen Bärtigen Mannes. Wütend erhob er sich von seinem Platz. Er sah auf die Soldaten Dol-Amroths und rief: "Kommt Männer, seit ihr hier in Arnor seid gibt es nichts als Ärger! Los holt sie euch!". Die Begleiter des bärtigen Mannes standen auf und rannten auf die Soldaten los. Kurz darauf entfachte eine Schlägerei im Gasthaus. Tische flogen um und Stühle wurden hin und her geworfen. Faramir und Anarya versuchten nur aus dem Gasthaus zu flüchten, sie nahmen ihre Pferde. Gerade als sie aufsattelten, kam auch Darius dazu.
"Es tut mir leid, euer Gnaden, ich weiß nicht was ich mir dabei gedacht habe....", versuchte er sich schnaufend zu entschuldigen.
Anarya schüttelte nur den Kopf und wies ihn an  schnell auf sein Pferd zu steigen. Viele Wachen der Stadt waren auf den Weg zum Gasthaus, während die drei Reisenden sich auf den Weg machten.
Endlich hatten sie es geschafft. Sie konnten Bruchtal schon vom weiten sehen.
An den Toren wurden die Reisenden schon von Elrond, dem Herrn von Bruchtal empfangen.
"Seid gegrüßt, Reisende, ihr habt einen weiten Weg hinter euch und hier im Hause Elronds sollt ihr Rast finden!", sprach der Fürst von Imladris. Elrond führte sie in das Haupthaus. Darius sah sich dabei erstaunt um. Anarya blieb eher distanziert und sagte nicht viel. Faramir unterhielt sich mit Elrond. Die Königin Gondors konnte aber kein Wort verstehen.
Ein Elb führte Anarya zu ihrem Zimmer. Dort sah sie sich misstrauisch um. Sie setzte sich erschöpft auf das Bett und ließ sich nach hinten fallen. Es fühlte sich sehr angenehm und Weich an, so dass sie sofort einschlafen könnte. Die junge Frau entschloss sich dazu, endlich ein Bad zu nehmen. Der Frost und die Reise lag ihr in den Knochen.
Am späten Abend erschien Faramir im Zimmer und überredete sie, mit ihm zu kommen. Er führte sie in die Bibliothek des Hauses. Dort warteten schon Elrond und ein alter Mann, mit langem weißen Haar und einem Bart. Sie setzten sich zu ihnen an den Tisch. Anarya schwieg zunächst. Der alte Mann begutachtete sie genau. Anarya störte sich nicht daran.
"Faramir erzählte mir von euren Träumen. Zunächst wusste ich nicht genau, was ich über solche Träume denken sollte, doch nun spüre ich es auch...", fing Elrond an. Anarya sah ihn dagegen nur fragend an. "Ich spüre die Dunkelheit in euch, sie ist seit eurer Ankunft allgegenwärtig!".
Anarya wusste noch immer nichts mit seinen Worten anzufangen.
"Sprecht und erzählt mir von euren Gedanken und Träumen!" , sagte er ruhig. Anarya zögerte zunächst. Sie sah Faramir hilflos an, der ihr aber nur warmherzig zunickte und lächelte. Anarya seufzte  und fing dann langsam an ihre Geschichte ,von ihren Träumen und den Stimmen zu erzählen, die sie hörte.
"Versteht ihr? Es lässt mich nicht in Ruhe, ich weiß nicht was es ist aber es tut so unendlich weh!" , sagte Anarya mit weinerlicher Stimme. Eigentlich wollte sie sich fremden gegenüber gar nicht so sentimental präsentieren, doch sie konnte nicht anders. Faramir griff nach ihrer Hand und Anarya umklammerte seine fest.
Elrond erwiderte daraufhin: "Ihr habt die Dunkelheit schon viel zu lange in euer Herz gelassen,auch wenn ihr denkt, er habe euch überleben lassen und euch zu dem werden lassen was ihr heute seid, Er würde dies niemals ohne seine eigenen Absichten machen!".
Anarya wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht.
"Und so wie es scheint, hat Er euch schon fest in seiner Hand. Er sitzt tief in eurer Seele und saugt euch aus, bis ihr Sein Dienerin!", sagte Elrond.
Tief im inneren wusste Anarya wen der Fürst von Imladris meint, allerdings wollte sie es nicht wahrhaben. Sie fragte vorsichtig: "Wer ist Er".
Elrond erwiderte bestimmend:"Der dunkle Feind der Welt, Morgoth!".
Für einen kurzen Moment herrschte Stille. Der alte Mann erhob seine Stimme: "Verzeiht mir, aber mir bereitet dies Sorgen...". Alle blicke richteten sich auf ihn. "Wir kennen uns  nicht, ich bin Saruman der Weiße! Einer der fünf  Istari, die nach Mittelerde entsandt wurden. Was sollte Melkor denn von ihr wollen? Immerhin wirkt sie jetzt nicht wie eine dunkle Herrscherin wie Thurion oder andere die es schon gab! Obwohl er aktuell auch keine Bedrohung ist... Obwohl er ein Diener Melkors ist.".
"Thurions Macht ist noch geschwächt, so dass er sie nicht gegen uns einsetzen konnte, zu unserem Glück!", antwortete Elrond.
Direkt erwiderte Anarya:"Nein, Thurion ist anders... Niemals würde er jemanden anders Dienen wollen... Er hat ganz andere Visionen... Er erzählte mir neulich davon...".
Elrond sah sie nur erschrocken an. "Was? Wann?", dabei klang er aufgebracht. Anarya erwiderte nur leise: "Er kam in unser Lager, als wir nach Pelagir marschierten..."
Der Fürst von Imladris konnte nicht glauben was er da hörte. "Ist das so?", murmelte Saruman in seinen Bart.
"Ich dachte er sei tot?", sagte der Elbenfürst entsetzt. Traurig senkte Anarya den Kopf. Sie hatte das Gefühl, die Stimme würde wieder leise zu ihr flüstern. Die Stimme war aber so leise, dass sie kein Wort verstehen konnte. Schmerzend rieb sie sich die Stirn. Mit der anderen Hand packte sie fest ihre Tasche, die sie dabei hatte. Fast hatte sie vergessen, dass sie das Buch mit sich führte. Sie holte es heraus und legte es auf den Tisch. Alle sahen es an. Elrond riss die Augen auf.
"Woher habt ihr das?", fragte er. Anarya antwortete kurz und knapp: "Ich weiß es nicht...".
Anarya seufzte und sagte: "Allerdings kann ich es nicht lesen...".
Vorsichtig nahm Elrond das Buch in seine Hände und öffnete es. Er blätterte in einigen Seiten.
"Lange ist es her, als ich die dunkle Sprache gesehen habe... Aber es beschreibt das, was ihr in eurem Traum gesehen habt!".
Saruman nahm das Buch ebenfalls und sah sich einige Seiten an. Anarya wollte unbedingt wissen, warum Thurion dann in ihren Träumen vorkam. So zögerte sie nicht lange und fragte.
Der Elb erwiderte: "Thurion ist ein Diener von Morgoth und das schon seit sehr langer Zeit" Auch wenn er es gerne so hätte, so wird er sich niemals von seinem Griff lösen können!".
Anarya überlegte und versank in Gedanken. Saruman erhob wieder seine Stimme: "Was denkt ihr, Herr Elrond? Wenn ich die Zeilen richtig lese wird er eines Tages wiederkommen, und die Welt in Dunkelheit stürzen wollen!".
Leise antwortete Elrond: "Ich befürchte es auch...". Der Elb wandte sich zu Anarya. Sie schreckte kurz auf, als seine Stimme sie ansprach: "Ihr sollt wissen, dass meine Tochter Arwen am Leben ist. Auch ihr Sohn. Ich möchte euch nicht den Thron von Gondor streitig machen, es war Aragorns und Arwen Entscheidung, ihren Sohn Eldarion nicht zum Erben von Gondor zu ernennen, so floh sie in die unsterblichen Landen...".
Anarya dachte sie hört nicht richtig. Aragorn hat ihr absichtlich den Thron hinterlassen und doch stellt sich Imrahil quer.
"Ihr seid jetzt die Königin von Gondor, ihr müsst das Land vereinen um wieder Frieden nach Mittelerde zu bringen! Lasst den Schatten der Vergangenheit ruhen und lasst die Dunkelheit hinter euch! Lasst nicht zu, dass Morgoth euch ganz auffrisst! Lasst das Licht in euer Herz!".
Daraufhin sah die junge Königin den Herren von Bruchtal mit großen Augen an.
"Sollte der Tag eintreffen, an dem die Dunkelheit versucht uns zu vernichten sollte ganz Mittelerde vereint stehen und nicht mit Streitereien untereinander sich selbst vernichten..."“, fügte er noch hinzu. Anarya fragte nur wie das funktionieren sollte. Es gab immer wieder Streitigkeiten zwischen Königen von Mittelerde. Sei es nur wegen alten Kriegen, oder durch unterschiedliche Ansichten.
Sie fühlte eine gewisse Verzweiflung. Sie dachte sich, dass es doch gut wäre, wenn Melkor zurückkommen würde, und die Welt in Dunkelheit versetzen würde. Immerhin ist das das, was seine Anhänger immer wollten. Sie war selbst eine Priesterin von Melkor, warum also sollte das schlimm sein. In ihr kamen wieder die Bilder des Traumes hoch. Die junge Frau schüttelte den Kopf. "Nein!", dachte sie sich und schlug den Gedanken aus den Kopf.
Saruman riss sie aus ihren Gedanken: "Vor einigen Tagen wurde ich von einen Gesandten aus Dorwinion. Die große Bank bot mir eine Stellung an, aber ich lehnte ab...".
Faramir erwiderte: "In die große Bank von Dorwinion zu kommen ist eine gute Partie, viele wollen dies erreichen...". Saruman entgegnete nur ein lächeln und nahm das schwarze Buch wieder in die Hände. "Die Bank beeinflusst heutzutage Kriege, zahlt ihr das geliehene Geld nicht zurück, werden eure Feinde finanziert, ich stehe lieber einem Herrscher zur Seite, bei dem es sich auch lohnt, weil man an diesen glaubt...". Dabei sah er zu Anarya rüber, die seinen Blick erwidert.
"Ich habe lang nichts mehr von den Kriegen in Mittelerde mitbekommen, nur im Norden. Solltet ihr jemals einen Berater brauchen, so biete ich mich an!", bot er der Königin Gondors an.
Diese nickte ihm zu.
Elrond erhob wieder seine Stimme: "eine Späher berichten, dass Thruion  die Bank von Dorwinion konsultieren will, er hat weder Geld noch die Männer dafür, Angmar zurückzuerobern!".
Anarya dachte sich für einen Moment, sie hörte nicht richtig. Der König von Angmar wollte also seinen Feldzug gegen die Verräter starten, um sein Land zurückzuerobern.
"Geht nun und Ruht! Ihr hattet eine lange Reise und auch die Rückreise wird nicht leichter!".
Daraufhin verschwand Anarya in ihr Zimmer. Nachdenklich lag sie in ihrem Bett. Der Gedanke ließ ihr keine Ruhe, dass Thurion in sein Verderben laufen konnte. Die ganze Nacht drehte sie sich schlaflos in ihrem Bett.
Titel: Kampf um Carn-dûm
Beitrag von: Darkayah am 12. Nov 2018, 00:45
Der Weg zur großen Bank von Dorwinion war weit und anstrengend. Die ersten leichten Schneeflocken fielen schon zu Boden. Die Pferde stießen große Wolken beim atmen aus, die durch die Kälte entstanden. Die kleine Truppe aus Soldaten waren zusätzlich zu ihren Rüstungen in ihren Umhängen eingewickelt um sich vor den Frost zu schützen. Die Banner wehten heftig im starken Wind. Die große Stadt Dorwinion war schon zu sehen. Dorwinion wurde alleine schon durch die Weinproduktion enorm reich und wohlhabend. Die Stadt war unabhängig und wurde von einen Rat verwaltet. Am Tor angekommen, sah die Truppe die großen Banner der Stadt an der großen Mauer hinunter hängen. Sie zeigten einen weißen Kelch, der von einem Lorbeerkranz umrandet war. Der Grund des Banner war in einem pinken Ton.
Als sie die Tore durchquerten, sahen sie die prächtigen und sauberen Straßen. Ein Gebäude viel sofort auf. Es war sehr groß und prunkhaft. Gemischtes Volk befand sich auf den Straßen.
Bei der Bank angekommen, gingen Thurion und Davos die langen Treppen hoch zum Eingang.
Die beiden Männer wurden in einem Saal gebracht. Für den Bau wurden die hochwertigsten Steine verwendet. Der Raum an sich wirkte eher kahl. Es befand sich lediglich ein großer hölzerner Tisch mit drei steinernen Stühlen dahinter. Vor den Tisch befanden sich eher schlichte, aber gut verarbeitete Holzstühle.
Nervös ging Thurion den Saal auf und ab. Es dauerte ihm viel zu lange, bis der Vorstand der Bank von Dorwinion erschienen.
"Ich hoffe es ist richtig, was wir hier tun...", murmelte der König von Angmar. Davos entgegnete: "Ihr wisst um unsere finanzielle Lage und wir brauchen das Geld, wenn ihr wieder auf dem Thron von Carn-Dûm sitzen wollt!".
Thurion wollte gerade antworten, da öffnete sich ein große Tür und drei stattliche Männer betraten den großen Saal. Sie setzten sich auf ihre steinernen Stühle, während Thurion und Davos auf den Tisch zukamen.
"Willkommen in der Bank von Dorwinion, ich hoffe ihr hattet eine angenehme Reise bei diesen Wetterverhältnissen, bitte setzt euch!", sagte der Mann der in der Mitte saß und anscheinend der Oberste der drei war.  Vorsichtig ging Thurion auf einen der Stühle zu und setzte sich. Der Stuhl knarrte als er sich setzte. "Was kann die Bank für euch tun, Fürst Thurion?".
Sofort ergriff Davos das Wort und korrigierte: "Das ist Thurion, König von Angmar!".
Der Mann der Bank warf Davos einen genervten Blick rüber und mit einer Handbewegung wies er ihn an sich zu setzen. Kurz darauf setzte er sich. Der Mann der Dorwinion Bank sprach: "Soweit wir wissen, regierten Jahre lang die Mitglieder der Familie Stark das Reich, und jetzt Fürst Gulzar als König von Angmar..".
Sofort entgegnete Thurion: "Er ist ein Verräter, Gulzar war nie mein Erbe und er teilt auch nicht mein Blut!".
Der Mann der Bank lachte und erwiderte: "Könige werden gestürzt und neue kommen an die macht... Uns kamen da einige Dinge zu Ohren".
Thurion sah den Mann fragend an. "Ihr seid kein Mensch, ihr seid ein Maia, von der einen Seite könnte man es so sehen, ihr hättet euer ganzes Leben Zeit, das Geld zurück zu zahlen, aber es wäre auch für uns ein Risiko, mit so einem mächtigen Mann zu verhandeln und der Krieg kostet ganz Mittelerde schon viel Gold und Blut...".
Es war still im Saal und der Mann der Bank fuhr fort: "Ihr habt vielleicht viele Titel, viele glorreiche Taten vollbracht, vielleicht sind die Bücher mit euren Geschichten gefüllt, unsere Bücher dagegen sind mit Zahlen, die sprechen nämlich ihre eigene Geschichte...".
Noch immer war es still im ganzen Raum. Selbst Davos Schneewert wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
"Wie viele loyale Männer kämpfen für euch?", wollte der Mann wissen. Thurion überlegte nicht lange und antwortete genervt: " Dreitausend..".
Der Mann der Bank fragte sofort wieder: "Wie viel Nahrung produziert ihr in Schwarzfeste um eure dreitausend Mann zu versorgen?".
Auf die Frage überlegte Thurion genau, erwiderte aber kurz und knapp: "Nichts...".
Schnell versuchte der Mann einen Abschluss zu finden und sagte: „"Ihr seht, diese Zahlen sprechen für sich... Ich muss euch so leider euer Ersuchen ablehnen. Es würde sonst nicht gut ausgehen für uns...".
Thurion warf Davos einen vorwurfsvollen Blick zu. Missmutig erhob sich Thurion und wollte gerade aus dem Saal gehen, da stand Davos ebenfalls auf und wendete sich an den Mann der Dorwinion Bank. "Entschuldigt mich mein Herr...", dabei zog Davos seinen Handschuh aus und zeigte seine Hand, an der ihm alle Finger fehlten. "Seht, das ist was ich für meine Verbrechen bezahlen musste und halte es für eine Gerechte Bestrafung für einen Schmuggler!". Er zog seinen Handschuh wieder an und fuhr fort: "Ihm ist es egal aus welchem Stand, oder welche Beziehung ihr zu ihm habt... Ihm ist die Ehre und die Gerechtigkeit wichtig , deshalb ist er eure beste Möglichkeit euer Gold zurückzubekommen, welches ihr schon in Mittelerde gesteckt habt! Kriege sind teuer, das stimmt...". Der Mann der Bank unterbrach ihn: "Der Krieg in Angmar ist so gut wie vorbei und auch in Mittelerde...". Davos ergriff sofort wieder das Wort: "So lange Thurion lebt, ist der krieg nicht vorbei! Er hat ein viel höheres Ziel, er will die Länder Mittelerdes in einem Königreich vereinen... Wer hat aktuell  und die letzten Jahre die Macht in Mittelerde gehabt?".
Dem Mann der Bank wurde es zu viel "Fürst Davos..", wollte er Davos Schneewert unterbrechen.
Dieser wollte aber seine Frage beantwortet haben, so erwiderte der Mann: "Gondor...".
Davos fuhr fort: "Wer regiert in Gondor, in welches ihr die letzten Jahre viel Geld gesteckt habt?". Der Mann der Dorwinion Bank seufzte und erwiderte: „Etliche Fürsten, zuletzt König Aragorn und jetzt Königin Anarya..."
"Und was ist mit Gondor im Moment los? Es ist gespalten! Arnor hat sich losgesagt, die Königin hat nicht einmal einen Erben, wenn es dann zum Tod der Königin kommt, fällt das Reich nur weiter in sich zusammen... Etwa Imrahil von Dol-Amroth, der gegen seine eigenen Landsleute in den Krieg zieht?".
Davos machte eine kurze Pause. "Wenn Anarya stirbt, wer bezahlt dann euer Gold zurück?".
Der Mann der Bank lächelte nur und erwiderte: "Darüber machen wir uns erst dann Gedanken!".
Nervös erwiderte Davos: "Verzeiht mir mein Herr, aber das Problem besteht ja schon jetzt! Es gibt nur noch einen fähigen Herrscher in Mittelerde, Thurion!". Dabei zeigte er auf seinen König.
"Er ist in seinen besten Jahren, könnte sofort einen Erben zeugen, er ist ein gut geübter Anführer und er redet nicht darüber seine Versprechen einzuhalten, sondern tut es auch!".
Dabei deutete Davos Schneewert auf seine Hand.

Nach einiger zeit kamen die beiden Männer die hohen Treppen der Bank wieder hinunter. Er wendete sich an Davos und sagte: "Da habt ihr unser Gold noch gerettet...". Dabei klang er sehr erleichtert. Davos seufzte nur und erwiderte: "Allerdings tut es mir wegen der Klausel leid, ich wusste nicht dass die auf eine Hochzeit wert legen, euer Gnaden...".
Thurion lachte nur antwortete: "Nein, wahrlich nicht. Aber darum werde ich mich nach dem Krieg kümmern, dafür gab die Bank zum Glück etwas Zeit!".
Thurion und Davos stiegen auf ihre Pferde. Kurz darauf kam ein großer Trupp von schwer gerüsteten Soldaten. Dies war die Garde, die das Gold zum Besitzer eskortierte, in  diesem Fall nach Schwarzfeste in Angmar.
Dort angekommen, rüstete er seine Armee zum Krieg. Er wartete allerdings auf die Söldnerarmee, die ihm nochmal zehntausend Männer brachte.
Als diese auch eintraf, wurden die Soldaten in die Rüstungen von Angmar gesteckt. Abmarschbereit stand das große Heer vor den Toren von Schwarzfeste. Als sie endlich los ritten, wehte die endlose Anzahl  der Banner im Wind. Alle zeigten den Wolfskopf den Thurion auf seinem Banner trug. Thurion ritt ganz vorne mit Davos und Naruphel, einer Priesterin von Melkor, die Thurion in sein Gewissen redete, seit er seine Macht verlor und ihm versprach mit Melkors Hilfe diese zurück zu erlangen. Es war inzwischen sehr kalt geworden und viele dicke Schneeflocken fielen auf das Land. Der Schnee lag schon hoch. Ihr erstes Ziel war Grauwacht. Eine Stadt die gut befestigt war.
Dort angekommen, kam ein Späher von Thurions Armee zu ihnen geritten.
"Euer Gnaden, die Armee von Grauwacht scheint aus der Stadt zu ziehen, wie es aussieht marschieren sie nach Carn-Dûm!".
Thurion spürte die Gelegenheit, einer Belagerung aus dem Weg zu gehen und die Armee auf offenen Feld zu schlagen. Sofort wies er seinen Generälen an, sich für den kommenden Ansturm vorzubereiten. Er befahl seinem besten General, Thir aus dem Hause Stark, die eine Hälfte der Armee mit sich zu führen um die Truppen aus Grauwacht zu flankieren.
Ohne dass die Truppen von Grauwacht damit rechneten, stürmte Thurion mit seinen Reitern auf seine Gegner zu. Im letzten Moment versuchten diese sich noch zu formieren, allerdings ging das nicht wirklich auf. Die Reiter Thurions ritten durch die Reihen ihrer Feinde und erschlugen etliche. Viele gingen dabei zu Boden und der sonst so weiße Schnee färbte sich rot.
Von der anderen Seite erschien nun auch Thir mit der der anderen Hälfte der Armee. In der Mitte des Geschehen trafen sie aufeinander und kämpfen sich durch die Reihen der Soldaten aus Grauwacht. Der Anführer der Truppen warf sein Schwert auf den Boden als Zeichen der Aufgabe. Thurion und Davos kamen zu ihm geritten. Beide stiegen vom Pferd und gingen auf den Anführer zu. "Laphrador, Fürst von Grauwacht...", fing Thurion an. Laphrador sah Thurion nur fragend an. "Das ist Thurion, der wahre König von Angmar!" , sagte Davos bestimmend.
Fürst Laphrador staunte nicht schlecht, als er dies hörte. Er beugte das Knie und sank dabei den Kopf. "Euer Gnaden!", stammelte er. Der König von Angmar entgegnete: "Erhebt euch und unterstellt mir eure Truppen und ich werde euch und eure Männer verschonen! Ich will keine geschlagenen Hunde abschlachten!".
Der Fürst von Grauwacht war dankbar, für seine Entscheidung. "Ich werde alles anordnen lassen und lasse eure Männer versorgen!". Das große Heer machte Rast in Grauwacht, da es heftiger zu schneien begann.
Es vergingen einige Tage, bis der Schnee weniger wurde. Den Tag wollte Thurion aber sofort nutzen. Es war noch ein weiter Weg bis nach Carn-Dûm. Und auch Laphrador machte ihn darauf aufmerksam, dass die Vorräte in Grauwacht zu ende gingen. Mindestens zwei tage ritten sie noch bis sie die mächtige Festungsstadt erreichten.
Inzwischen wurde es noch kälter und am Abend fing wieder an stärker zu schneien. Das große Heer  schlug das Lager auf. Thurion wusste, dass es gefährlich war, aber ihnen blieb nichts anderes übrig, da die Männer nicht mehr weiter konnten. Klar waren die Menschen aus Angmar schon starke Winter gewohnt. Dieser aber schien besonders kalt zu sein.
Das husten der Männer war weit zu hören und manche versuchten verzweifelt die Belagerungsgeräte vom Schnee zu befreien.
Davos kam in Thurions Zelt. Er wollte dringen mit ihm sprechen. Naruphel war ebenfalls im Zelt. Davos warf ihr nur einen gehässigen Blick rüber. "Unsere Vorräte werden langsam knapp und wir können durch das schlechte Wetter keine Versorgungsroute öffnen..". Dabei sah der enge Berater des Königs Thurion besorgt an. Dieser erwiderte: "Was noch?". Seine Stimme klang ebenfalls besorgt. Davos sagte: "Die purpurrote Truppe ritt letzte Nacht davon...".
Verärgert nahm Thurion eine Figur von der Schlachtfeldkarte und warf sie weg. "Zweitausend Männer...Söldner sind nur loyal zu ihrem Gold...", ärgerte sich der König.
Davos räusperte sich und versuchte Thurion zu überreden: "Wir sollten zurück nach Grauwacht reiten,das ist nicht unsere Gelegenheit, das Wetter macht jeden Marsch unmöglich...".
Thurion unterbrach seinen Berater und erwiderte: "Ich habe mich aus Minas-Tirith zurückgezogen, bin damals aus Carn-Dûm geflohen und habe mein Land zurückgelassen... Ich werde mich nicht ein weiteres mal zurückziehen! Wenn wir nach Grauwacht zurückgehen und dort überwintern.. Wer weiß schon wie lange der diesmal dauern wird...".
Davos versuchte ihn wieder zu überzeugen: "Euer Gnaden, wir sollten auf den richtigen Moment warten...". Sofort entgegnete Thurion: "Dies ist der richtige Zeitpunkt, wenn wir nicht alles riskieren, sind wir sowieso verloren! Also marschieren wir in den Sieg oder in den Tod... Aber wir werden immer weiter gehen und nur nach vorne!".
Sein Berater sah ihn skeptisch an. Er selbst hörte dass Thurion besorgt war. Immerhin kannte er ihn schon einige Jahre.
Davos sah zu Naruphel rüber, die ihn nur kalt anstarrte. Der Berater verließ das Zelt.
Die Priesterin von Melkor wendete sich an Thurion. "Ihr seid der Auserwählte, mein König ihr wisst dass nur ihr den Willen Melkors vollenden könnt!", flüsterte sie in Thurions Ohr. Dieser erwiderte skeptisch: "Seid ihr euch da noch sicher?".
Die Priesterin sah den König geschockt an. : "Ihr habt gesehen, wozu er in der Lage ist, durch ihn konnten wir mit wenigen Männern Schwarzfeste erobern! Vor allem wisst ihr es am besten selbst wenn ihr dran denkt wer ihr seid!"
Thurion reagierte darauf nicht. Er sah die Karte an. "Ich habe euch auch die Macht gezeigt, die er noch in dieser Welt hat, ich könnte ihn noch einmal um Hilfe bitten, allerdings müssten wir ein Opfer bringen...".
Thurion sah nun Naruphel an. Sie beugte sich über die Schlachtfeldkarte und nahm einige Figuren, die den Gegner darstellten und nahm sie in die Hand. "Damit werden wir die Schlacht gewinnen!", sagte sie dabei. Thurion hörte ihr nun gespannt zu: "Seine Familie hat sich schon einmal für euch geopfert, so dass der Krieg beendet werden konnte! Sein Blut wird das Land für euch zurückholen!"
Nun sah der König von Angmar sie angewidert an. Er wusste genau von wem sie sprach. Aber er konnte doch nicht einfach den Sohn von Drauglin Stark töten lassen. Sein Vater hatte sich geopfert damit der Eindruck entstand, Thurion wäre im Kampf gefallen und er hatte im Gegenzug versprochen auf den Sohn aufzupassen. "Habt ihr den Verstand verloren?". Dabei klang er sehr wenig begeistert. Naruphel  nahm Thurions Gesicht in ihre Hände und versuchte ihn zu überzeugen: "Ich habe euch die macht Melkors gezeigt und ihr wollt eure alte Macht von vergangen Tagen zurückerlangen! Einen anderen Weg gibt es nicht und seine Mutter ist der selben Meinung!".
Thurion wendete sich von ihr ab. "Verschwindet!", schrie er.
Daraufhin ging sie aus dem Zelt des Königs. Thurion überlegte. Natürlich wollte er sein Reich endlich zurück haben, seine alte Macht wiedererlangen und seine Pläne in die Tat umsetzen. Doch wie kann Naruphel so etwas von ihm verlangen. Nach einiger Zeit hatte er einen Entschluss gefasst.

Draußen standen viele der Soldaten in mehreren Reihen. Vor ihnen war ein Tisch neben einen Scheiterhaufen aufgebaut, auf den mehrere Utensilien lagen. Einige Wachen  brachten Aphant, den Sohn von Drauglin zu den Tisch. Naruphel wartete schon. Arphant wurde ihr übergeben und sie hielt ihn an den Schultern fest. Der Sohn von Drauglin ahnte von nichts. Thurion sah sich das geschehen von weiter weg an. Die Mutter von Aphant stellte sich zu ihm und sprach mit leiser Stimme: "Es ist eine gute Sache, der Herr wird uns so helfen uns nicht  verhungern und  erfrieren zu lassen...". Thurion zeigte keine Reaktion. Er wusste, dass Drauglins Frau sehr gläubig war und sich vollkommen Melkor unterwarf. Aphant schrie währenddessen nach seiner Mutter, da er nun verstanden hatte was Naruphel vor hatte. Einige der Soldaten hielten ihn fest, während die Priesterin Worte Sprach. Sie schnitt ihm mit einem Messer in die Arme und ließ Blut in eine Schale laufen. Thurion sah sich alles emotionslos an. "Wir opfern dir dieses Leben, damit du uns den Weg zeigen kannst! Akzeptiere unser Zeichen und beschütze uns!", solche und noch mehr Worte wurden von der Priesterin Melkors gesprochen. Schließlich wurde Aphant an den Scheiterhaufen gebunden. Naruphel zündete das Heu an, welches aus den aufgebauten Scheiteln hervor hing. Der Junge schrie weiter nach seiner Mutter, während die Flammen langsam immer näher kamen. Einige der Soldaten drehten sich vom Geschehenen weg. Aphants Mutter konnte das nun nicht mehr mit anhören, sie wollte nach vorne gehen und ihren Sohn retten, doch Wachen hielten sie fest. Der Scheiterhaufen stand nun ganz in Flammen. Die Schreie wurden immer lauter bis sie schließlich verstummten. Nun konnte der König von Angmar sich das Schauspiel nicht mehr mit ansehen und so drehte er sich um. Zweifel überkamen ihn. War es wirklich die richtige Entscheidung? Aphant war ein kleiner Junge, der nichts für die Kriege konnte. Wie konnte Melkor nur so ein Opfer verlangen. Thurion hatte geschworen den Jungen zu beschützen und doch griff er nicht ein. In Gedanken versunken schlenderte er in sein Zelt zurück, während derstürmische Wind  durch das Lager fegte.
Davos rannte aufgebracht in das Zelt seines Königs. "Was habt ihr da getan?".
Thurion antwortete nicht. Generell saß er nur regungslos auf einen Stuhl. Davos Schneewert schüttelte verständnislos den Kopf und verschwand wieder.
Am nächsten Tag war es wie durch ein Wunder deutlich milder. Es schneite nicht mehr und das Eis schmelzte.
Thurion machte sich zum Aufbruch bereit, zog sich seinen Brustpanzer an und befestigte sein Schwert. Naruphel kam zu ihm und sagte: "Seht ihr, Melkor lässt uns nicht im Stich!".
Thurion schenkte ihr eher wenig Beachtung. So zog er seinen Mantel an, während sie behauptete: "Ich habe in meinen Träumen die Banner von Gulzar brennen sehen, Carn-Dûm wird unser sein!".
Der König Angmars erwiderte: "Wir sind bereit für Carn-Dûm...".
Mit den Worten verließ er sein Zelt um die Vorbereitungen zu sehen. Die Priesterin Melkors war ihm dicht auf den Versen. Thir Stark kam zu ihm geeilt. Thurion wollte gerade die befehle abgeben, da sagte Thir schnaufend: "Viele Männer desertierten in der Nacht...".
Thurion fragte niedergeschmettert wie viele Männer das Lager verlassen hatten. Thir antwortete nur mit:"Mehr als die Hälfte.". Thurion versank wieder in Gedanken. Wenn mehr als die Hälfte abgehauen war, dann blieben ihnen nur noch knapp fünftausend Männer. "Die Söldner nahmen auch alle Pferde mit sich...", fügte Thir noch hinzu. Die Lage schien aussichtslos, da kam schon ein weiterer General zu Thurion und bat ihn mit zu kommen. Thir Stark, der Sohn des alten Königs von Angmar der sich Thurion unterwarf, folgte seinem König. Auch wenn sein junges Familienmitglied geopfert wurde. Er vertraute ihm. Der General führte beide Männer in einen Wald. An einen Baum hing die Mutter Aphants mit einem Strick um den Hals. Thurion hatte dies schon befürchtet. Der Tag konnte schon nicht mehr schlimmer werden, da teilte eine Wache mit dass Naruphel das Lager verlassen hatte. Thurion fragte sich nun erst recht, ob das alles richtig war, ob man auf Melkor vertrauen konnte, an den man glauben sollte.
Es gab sowieso keinen Weg mehr zurück, so beschloss er seine Truppen in Marschstellung zu bringen und nach Carn-Dûm zu marschieren.
Schließlich erreichte die Streitmacht Thurions die Festungsstadt Carn-Dûm. Die vielen Banner des weißen Wolfes auf schwarzem Grund wehten im Wind, während die Soldaten ihrem König folgten.
Thurion kannte die Festung sehr gut und er gab Befehle, wie die restlichen Männer die Stadt belagern sollten.
"Die Belagerung beginnt heute Nachmittag!" , sagte er noch zuversichtlich, da sagte sein General Thir: "Es wird keine Belagerung geben, euer Gnaden!".
Verwundert sah der König zu Thir und dann in die Richtung in die er starrte. Die gesamte Streitmacht aus Carn-Dûm ritt auf sie zu. "Wir haben keine Chance!" und "Wir sind verloren!", hörte man viele der Soldaten rufen.
Thurion wusste nun, er konnte nicht mehr zurück und alles schien aussichtslos. Innere Gedanken quälten seine Seele. Wie konnte er nur einer Priesterin Melkors glauben schenken, er hat in der Vergangenheit für den Glauben viele schlimme Dinge getan und sein Berater Davos hatte die ganze Zeit recht. Naruphel hatte den König Angmars die ganze Zeit in der Hand. Mit einem kurzen Lächeln, nicht aus Freude sondern eher aus Verzweiflung und Ärger über sich selbst, zog er sein Schwert aus der Scheide und ging einige Schritte vorwärts. Viele der Soldaten taten es ihm gleich. Einige die in den hinteren Reihen standen, rannten um ihr Leben. Die Kavallerie des Feindes kam immer näher
"Speere zu mir!", befahl er. Die Männer versuchten verzweifelt eine geeignete Formation aufzustellen. Als die Gegnerische Kavallerie zum Angriff bereit war, stachen die Speerträger die Reiter von ihren Pferden, aber viele wurden auch  umgeritten und erschlagen . Sie standen sich einer Übermacht entgegen. Thurion war weit vorne dabei. Er kämpfe sich mit seinen Männern durch die Armee. Viele seiner Männer wurden neben ihm einfach umgeritten oder erschlagen. Die Schlacht wurde chaotisch und durch die feindlichen Reiter war es schwer die Truppe zusammen zu halten. Thurion erschlug viele Feinde und es schien, als würden die Männer  des wahren Königs von Angmar gut durchhalten. Gulzar nahm aber keine Rücksicht auf Verluste. So ließ er viele Pfeilsalven auf das Schlachtfeld niederregnen.
Vom weiten konnte Thurion Davos erkennen, der mit einigen hundert Reitern die Schlacht erreichte. Dieser versuchte verzweifelt die Übermacht zurück zu drängen, allerdings wurden seine Männer auch schnell von ihren Pferden geholt. Thurion versuchte sich zu seinem Berater zu kämpfen.. Wieder kam eine Salve niedergeregnet, und viele der eigenen Männer Gulzars wurden getroffen. Endlich erreichte der König Davos. "Wir müssen uns neu formieren sonst überleben wir  nicht!", rief der Berater.
Sein König kämpfte sich nur weiter blind durch die Massen der Feinde. So entschloss sich  Davos selbst das Kommando zu übernehmen und rief die Truppen zusammen. Die übrigen Männer bildeten nun einen Block und versuchten so stand zu halten.
Davos zog seinen König in den Block und versuchte ihn irgendwie fest zu halten, der vollkommen in einen Blutrausch verfallen war. General Thir half Davos dabei. "Es bringt nichts, wenn ihr euch jetzt opfert!", rief Davos.
Wieder regnete es eine Pfeilsalve. Die Männer hielten ihre Schilde hoch um wenigstens einige der Pfeile ab zu fangen. Sie waren nun von ihren Feinden eingekesselt.  Keiner der Armee Thurions wusste wirklich was er nun machen sollte. Im Endeffekt wussten sie, dass es nun das Ende war. Thurion versank in Gedanken. Ist er wirklich den Tricks einer Hexe reingefallen. Wieso hatte er sich auf sie verlassen. Wütend wurde sein Griff um das Schwert fester.
"Los Männer brecht ihre Reihen!", rief er und stürmte nach vorne. Seine Männer folgten ihm.
Die Lage schien aussichtslos. Der Kreis schloss sich enger und seine Soldaten hatten fast keinen Platz mehr um überhaupt mit den Schwerter auszuholen. Der König selbst sah nur verzweifelt zu Davos rüber. Thir tötete gerade einen General Gulzars der ihm zu nah gekommen ist.
Im gleichen Moment ertönte ein Horn durch die Ebene. Sie sahen sich um, doch man erkannte nicht woher es kam. Wieder wurde das Horn geblasen.
Dann endlich sah man Reiter, die von einem Hügel aus den Süden angeritten kamen. Es war zunächst nicht klar wer diese Reiter waren, bis das Banner sichtbar wurde: Die blau weißen und schwarz roten Banner wehten im Wind. Es war der Falke von Gondor und der Drache Anaryas. Thurion traute seinen Augen kaum. Als der König auf den Hügel sah, konnte er Anarya sehen, die der Schlacht zu sah.
Die Männer Gondors fielen den Feinden in den Rücken, erschlugen sehr viele und retteten die Soldaten des Königs von Angmar.
Gulzar flüchtete sich mit seinen Soldaten in die Festung zurück.
Thurion nutzte die Gelegenheit: "Männer, folgt mir wir holen uns die Verräter!".
Daraufhin rannte er auf die Festung zu und seine Männer folgten ihm. Die Festung hatte noch keine neuen Tore erhalten, so befanden sich nur dünne Holztüren als Provisorium an den Toren. Einige Bogen- und Armbrustschützen standen noch auf den Mauern und schossen auf die Soldaten Thurions, die die Schilde hochhielten, während die anderen versuchten das provisorische Tor auf zu brechen. Endlich bekamen sie die Türen aus den Tor gerissen und stürmten in die Festung. Dort erschlugen sie die restlichen Männer Gulzars. Der Verräter stand im Hof. Alleine. Die Männer Thurions  umzingelten den Mann. "Kommt, nur ihr gegen mich! Zeigt mir, dass ihr wirklich so ein guter Schwertkämpfer seid!", schlug er Thurion aus Verzweiflung vor. Der König von Angmar zögerte nicht lange und stürmte auf Gulzar zu. Der Schwertkampf dauert nicht lange, denn Thurion entwaffnete seinen Gegner recht schnell. Er warf sein Schwert weg und schlug auf ihn ein. Er ließ all seinen Frust raus, der sich die letzte Zeit angestaut hatte.
Nach einigen Minuten kam auch Anarya mit ihren Männer in die Festung geritten. Thurion sah zu Anarya und ließ von Gulzar los. Erzürnt ging er in Richtung der Burg, in der sich auch der Thronsaal befand. Davos Schneewert folgte ihm, ebenso Anarya und einige ihrer Männer.
Er öffnete die großen Türen des Saals, in dem sich noch einige Soldaten befanden. Diese legten ihre Waffen nieder und beugten das Knie. Thurion schenkte ihnen wenig Beachtung, denn er ging schnurstracks auf den Thron zu.
Eine gewisse Erleichterung machte sich in Thruion breit. Seine Männer rissen die Banner herunter, die im Ganzen Saal hingen.
Endlich wendete er sich Anarya zu: "So habt ihr euch doch anders entschieden...".
Die Königin erwiderte: "Wir tragen das selbe Schicksal und in solchen Zeiten müssen wir zusammenhalten!"
Der Königs von Angmar verstand zunächst nicht was sie damit meinte, nickte ihr aber zu. "Aber wir müssen reden, es gibt einiges das wir zu besprechen haben!", dabei klang Anaryas Stimme sehr bestimmend.
Thurion wollte zunächst die Festung sichern. Als er aus dem Thronsaal ging standen seine Soldaten bereit. Sie jubelten Thurion und Anarya zu und immer wieder riefen sie: "Thurion! Thurion! THURION!".
Am späten Abend traf Anarya in die Gemächer von Thurion ein. Beide schwiegen zunächst. Nur das warme knisternde Geräusch des Feuers und das heulen des Windes war zu hören. Der König von Angmar saß an eine Schreibtisch und starrte die Papiere an die vor ihm lagen.
Anarya versuchte die Stille zu brechen: "Was gedenkt ihr jetzt zu tun?".
Thurion nahm einige der Papiere in die Hand, warf sie aber kurz darauf wieder auf den Tisch.
"Wisst ihr, ich habe schreckliche Dinge getan, nur um meinen Thron wieder zu erlangen...", er wirkte dabei ruhig und doch in sich gekehrt. "Mein Reich hat geblutet und ich habe dazu beigetragen..."
Anarya kannte solche Worte von Thurion nicht. Immerhin war er ein Mächtiger Mann, der auch nicht vor Gräueltaten halt machte. "Nie hatte ich mich so leer gefühlt... Auch wenn ich selbst ein Diener Melkors war, weiß ich nun dass er abgrundtief böse ist und nie wieder in diese Welt zurückkehren sollte...".
Anarya ging daraufhin einige Schritte auf ihn zu. Der König Angmars legte sein Gesicht in seine Hände. "Ich habe einen guten Freund versprochen, auf seinen Sohn aufzupassen und ihn groß zu ziehen, weil er sich für mich und sein Land opferte... Die Familie unterwarf sich mir und vertraute mir die Krone an...". Er machte eine Pause. Anarya kniete sich neben Thurion und griff seinen Arm. "Und was hab ich getan? Ich hab ihn verbrennen lassen, damit wir Melkor ein geeignetes Opfer darbringen können...".
Die Königin Gondors wusste zunächst nicht was sie sagen sollte. Ihr fehlten die richtigen Worte. So ließ sie Thurion weiter reden: "Vielleicht ist das für euch ein ungewohntes Bild, wenn man an meine Vergangenheit denkt, aber ich will Melkor nicht mehr dienen, ganz gleich was passieren mag...".
Anarya sah ihn besorgt an. Dann endlich antwortete sie: "Auch ich habe mich am Anfang Melkor verschrieben, ich dachte er hat mich gerettet und mich zu dem werden lassen was ich heute bin. Aber es war nicht er, es war ich alleine! Ich weiß weiß auch, dass Melkor nichts gutes für diese Welt will, deshalb hab ich mich von seinem Glauben gelöst....".
Thurion sah sie innig an. Dann sagte er: "Ich will kein König mehr sein, ich habe Angmar schon lange genug in den Abgrund geführt...".
Die junge Frau wollte den Worten nicht glauben, die sie hörte. Geschockt erwiderte sie: "]Aber ihr hattet so großes vor, schmeißt das nicht einfach weg!".
Der König von Angmar erwiderte nur: "Wofür lohnt es sich denn noch zu kämpfen, wenn nichts mehr da ist und Melkor mein Leben bestimmt...".
"Dann sagt euch auch von ihm los, so wie ich es getan habe! Ich hatte eine Vision in der er mir zeigte, wie die Welt aussehen wird und das dürfen wir nicht zulassen! Ihr wolltet Mittelerde vereinen und ihr hattet recht, schon alleine dafür müssen wir das tun!", mit aller Kraft versuchte sie ihn zu überzeugen. Dieser lachte nur. "Es gibt immer etwas gutes in der Welt, wofür es sich zu kämpfen lohnt...", sie unterbrach sich kurz. Fast flüsternd fuhr sie fort: "Manchmal erkennt man es nicht sofort...".
Thurion erhob seinen Kopf und sah in Anaryas tiefblaue Augen, die ihn innig ansah. Kurz danach stand er von seinem Platz auf und ging an einen Schrank. Er kramte eine alte Kiste heraus und stellte sie auf den Tisch.
"Mein Entschluss steht fest...", beschloss er. Anarya stand ebenfalls auf und fragte sich was er nun vor hatte.
"Ihr seid eine bessere Königin, vereint das Land und setzt das Vorhaben um, ihr seid noch nicht vollkommen durch Melkor verdorben!", dabei öffnete er die alte Kiste. Der Deckel fiel laut auf den Tisch. Viele Leinentücher waren in der Kiste und Thurion befreite einen Gegenstand von ihnen.
Es war eine Krone. Sie war schwarz und, sah nicht aus wie eine klassische Krone. Der König von Angmar übergab Anarya die Krone mit den Worten: "Angmar ist dann das erste Land welches sich dem Vorhaben beugt, Angmar ist euer, euer Gnaden!".
Er verneigte sich vor ihr. Anarya hielt die Krone in der Hand wusste, allerdings nicht was sie darauf antworten sollte. Zu geschockt war sie im selben Moment.
Thurion sammelte einige Sachen ein, bevor er sich seinen Mantel schnappte. Verwirrt fragte Anarya: "Was habt ihr denn dann jetzt vor?"
Thurion lächelte ihr nur zu und erwiderte: "Ich habe hier nichts mehr zu suchen, meine Zeit ist vorbei...".
Die junge Königin Gondors schüttelte den Kopf. "Wir brauchen euch doch für die Kriege die bevorstehen, für den großen Krieg der eintrifft.... Und... Ich brauche euch...".
Sie senkte ihren Kopf. Thurion ging einige Schritte auf die junge Frau zu. "Wenn ihr es wünscht, dann werde ich euch begleiten, meine Königin!". Dabei nahm er ihre Hände. Sie nickte. Verstand aber auch nicht recht warum sie es sagte. Ihre Gefühle waren durcheinander. Konnte es wirklich passiert sein? Hatte sie sich in den König von Angmar verliebt?
Sie hoffte, dass dies kein Fehler für das Vorhaben und die Welt war...
Titel: Marsch zurück nach Minas-Tirith: Arnor
Beitrag von: Darkayah am 16. Nov 2018, 01:30
Am nächsten Morgen machte sich die Armee Gondors für den Abmarsch bereit. Auch einige Soldaten aus Angmar marschierten mit. Thurion traf sich vorher noch mit Thir.
"Thir, ich habe die Krone Angmars abgelegt, ich werde dir Carn-Dûm übertragen und dir die Befehlsgewalt über Angmar geben!", überraschte er seinen General.
"Aber mein Herr, was ist mit euch was ist...", Thurion unterbrach ihn aber: "Euch vertraue ich, ihr seid jetzt viele Jahre an meiner Seite und werdet fort an als Fürst Thir Stark von Carn_Dûm bekannt sein! Genau wie eure Vorfahren. Das ist das mindeste was ich tun kann...". Mit diesen Worten wendete er sich ab und ging zu Anarya, wo er auf sein Pferd stieg. Davos Schneewert begleitete seinen Herren. "Aber mein Herr!", rief Fürst Thir noch hinterher, doch das Heer machte sich auf dem Weg.
In Eregion wurde die Armee schon von den Elben aus Bruchtal erwartet. Elrond war schwer gerüstet mit seinen Soldaten aus Imladris angereist.
Saruman war ebenfalls dabei. "Wir hörten von euren Taten in Angmar und ich dachte mir, ihr könntet Verstärkung gebrauchen wenn ihr nach Arnor marschiert!", rief er.
Überrascht erwiderte Anarya: "Eigentlich war Arnor gar nicht unser Ziel, denn der Winter ist über das Land gekommen und es macht eine Belagerung unmöglich, wenn ich nicht viele Männer verlieren will!".
Der Elbenfürst lachte. Anarya konnte ja nicht wissen, dass er noch ein Ass im Ärmel hatte. So antwortete er zuversichtlich: "Ich möchte selber keinen Krieg! Die Fürsten von Arnor wissen wer ich bin und sie vertrauen mir und Saruman! Ich habe einen Rat zusammenrufen lassen, deshalb sollten wir nach Annuminas reiten!".
Anarya nickte ihm zustimmend zu. Saruman erkannte Thurion in den vorderen Reihen. "Thurion!", rief er erleichtert. Dieser sah zu den Zauberer rüber und erkannte ihn auch sofort: "Saruman! Es ist schon eine Zeitlang her!".
"Wie ich hörte, habt ihr euer Reich wieder?", wollte Saruman wissen. Der ehemalige König Angmars konnte sich sein Lächeln nicht verkneifen und sah Anarya dabei an. Der Zauberer wusste sofort was er damit sagen wollte. "Also habt ihr euch endlich von der Hexe befreit, was ist mit ihr geschehen?"
Thurion zögerte zunächst. Davos rief: "Sie ist vor der Belagerung Carn-Dûm abgehauen, wahrscheinlich aus Angst für ihre schrecklichen Taten belangt zu werden! Ich habe versucht sie aufzuhalten, hab dann aber einige Männer getroffen, die in der Nacht desertierten und habe sie überzeugt für ihr Land zu kämpfen!"
Saruman schüttelte den Kopf. "In letzter Zeit sind viele Priester Melkors auf Reisen, aber mit Thurion haben die Anhänger einen sehr mächtigen Mann verloren...Gut so...".
Er klang dabei zufrieden. Schon vor einiger Zeit hat er versucht Thurion davon zu überzeugen, sich von Melkor loszusagen.
Das Heer machte sich nun auf dem Weg nach Annuminas, der Hauptstadt von Arnor. Es war eine der größten Städte in ganz Mittelerde. Auf den Mauern tummelten sich viele Soldaten, die sich für den Kampf rüsteten als sie die Armee aus Gondor sahen.
Anarya gab ebenfalls ihren Truppen den Befehl sich in geeignete Formationen zu stellen.
Sie ritt zusammen mit Elrond, Thurion und Faramir zum Tor. Davos, Saruman und einigen Bannerträgern folgten ihnen. Sofort richteten sich Armbrüste und Bögen auf sie. Ein Kommandant kam zum Torhaus und rief: "Seid gegrüßt Fürst Elrond, ihr seid ein Freund Arnor und doch verwundert es mich, dass ihr mit unseren Feinden reitet!".
Die Königin Gondors schmunzelte und stieß dabei einen Abwertenden Ton heraus. "Ich habe den Rat von Arnor um ein Ersuchen gebeten und ich wurde eingeladen!".
Der Kommandant verschwand vom Torhaus. Kurz darauf wurden die schweren Tore der Stadt geöffnet. Der Mann Arnors bat die Truppe hinein. Anarya spürte die verspottenden Blicke der Soldaten Arnors, die sich alle hinter dem Tor aufgestellt hatten.
Sie ritten die breite gepflasterte Hauptstraße der Stadt entlang. Viele Schaulustige versammelten sich dort um die Anreisenden zu betrachten. Ein Mann kam angerannt und spuckte der jungen Frau vor das Pferd. Einige andere riefen beleidigende Wörter. Thurion drängte sich zwischen Anarya und Faramir und beruhigte sie, denn er konnte es schon förmlich erkennen wie sie innerlich kochte. Dem Fürsten von Ithilien gefiel es gar nicht, dass er jetzt die Nähe seiner Königin suchte.
Schließlich erreichten sie den prächtigen Palas von Annuminas. Große Banner hingen von den Mauern, die die Insignien Arnors repräsentierten. Daneben hingen aber auch die aus Dol-Amroth.
Als sie den Palast betraten, kamen ihnen schon Männer aus Dol-Amroth entgegen.
"Ich kann euch nicht so bewaffnet zum Rat durchlassen!", sagte der Soldat.
Anarya erkannte ihn sofort. Es war der Mann, der sie neulich im Gasthaus belästigte.
"Wir sind nicht hier um jemanden zu verletzen...", wollte Elrond gerade sagen, da unterbrach ihn der Mann Dol-Amroths: "Ich kann das nicht zulassen...", dabei erblickte er Anarya und erkannte diese ebenfalls. "Seht mal an, wen haben wir denn da, sehr großzügig von euch uns die Verräterin zu bringen!". Der Mann, der Hectorian hieß, ging auf Anarya zu. "Lasst eure dreckigen Finger von mir!", schrie Anarya und schlug ihren Ellbogen gegen sein Gesicht, als er versuchte sie zu packen.  Von einem Moment zum Nächsten wurden die Schwerter gezogen.
"Ihr habt hier gar nichts zu sagen, Weib!", er spuckte dabei das Blut aus seinem Mund. "Es ist noch ein langer Weg bis Dol-Amroth, nur meine Gefangene zu sein werdet ihr euch dann nur noch wünschen!". Gerade wollte er Anarya am Arm packen, da schritt Thurion vor ihr und schubste Hectorian von sich. Außer sich vor Wut schlug der Mann Dol-Amroths mit seinem Schwert zu, doch Thurion parierte den Schlag. Es kam zu einen kurzen Schwertkampf, dann kamen die Fürsten von Arnor schon in den großen Saal geeilt. "Hectorian, es ist jetzt Schluss!", rief einer von ihnen.
Daraufhin steckten alle ihre Schwerter zurück in die Scheide. Der Mann aus Angmar hielt seines aber noch fest in der Hand. Beide Männer warfen sich verachtende Blicke zu. Anarya fasste Thurion beruhigend an. "Es ist gut...", sagte sie mit leiser Stimme. Nun steckte er auch sein Schwert weg.
"Verzeiht mein Fürst, wir sind nicht hergekommen um uns zu streiten..", entschuldigte sich Elrond. "Ich weiß, aber seit dem die Männer aus Dol-Amroth hier sind, herrscht totales Chaos im ganzen Land!", erwiderte der Fürst. „"Kommt, lasst uns im Ratssaal alles weitere besprechen!".
Der Fürst von Arnor führte die Besucher in den Ratssaal des Palastes. Alle setzten sich an den großen Runden Tisch. Es war still, da zunächst niemand etwas sagte. Lediglich die das rascheln der Papiere, die der Fürst von Annuminas zurechtlegte hörte man. Nervös räusperte sich die Herrin von Gondor. Endlich ergriff der Fürst das Wort: „Ich bin Fürst Fubuky Turmbauer, ich bin der Fürst von Annuminas und Ratsherr der Fürsten von Arnor!“ Bevor Thurion antworten konnte, ergriff Faramir lieber vorher das Wort: "Ihr sprecht zu Anarya, erste ihres Namens, Königin der Númenorer, rechtmäßige Herrin von Gondor und Arnor und Beschützerin des Reiches!". Thurion wartete einen Augenblick. "Das ist Thurion...", sagte Davos. Thurion sah zu ihm und die Blicke kreuzten sich. "...Er war der König von Angmar!", fügte Davos noch hinzu. Der ehemalige König Angmars schüttelte sanft den Kopf.
"Wie kommt es, dass unser Feind, der König von Angmar, mit euch reitet, euer Gnaden?", wollte Fubuky wissen. Anarya überlegte kurz und wartete , ob jemand anders was dazu sagen wollte. Doch niemand antwortete. So erwiderte sie: "Uns erwartet ein böses Unheil und ganz Mittelerde muss zusammenstehen, damit wir die kommende Bedrohung vernichten können! Die kleinen Streitereien untereinander werden uns nur in den Abgrund treiben!".
Die Fürsten von Arnor sahen sich skeptisch an. Anarya versuchte ihre Pläne so gut es geht zu erläutern: "Wenn ihr das wüsstet, was ich gesehen habe, dann gibt es für uns alle nur den Tod! Melkor wird versuchen uns alle zu vernichten!".
Fürst Fubuky erwiderte: "So weit jeder weiß, betet ihr doch Melkor an und somit dient ihr ihm und dann verbündet ihr euch noch mit einem seiner alten Generäle...". Dabei warf er Thurion einen bösen Blick rüber.
Die junge Königin Gondors antwortete: "Ich habe mich von Melkor abgewandt... Und auch Thurion steht hinter mir, er legte seine Krone für mich ab und hat die selbe Entscheidung getroffen!"
Ein Fürst flüsterte Fubuky etwas ins Ohr, dann sagte er: "Ihr seid die Königin von Gondor, würde sich Arnor eurer Sache beugen,bleibt uns die Angst, was nach euch passiert... Ihr seid nicht vermählt und habt keinen Erben, solltet ihr Fallen würde das Land wieder in den Abgrund stürzen...".
Anarya wusste darauf zu nächst keine Antwort. Hilflos lehnte sich sich in ihrem Stuhl zurück. Der Mann Angmars ergriff so das Wort um ihr zu helfen: "Die Königin ist jung, sie wird schon einen geeigneten Gatten finden und so ihre Linie weiterführen können!“
"Gebt uns einige Minuten, euer Gnaden, wir werden uns zurückziehen und beraten!", bat der Fürst von Annuminas und verschwand mit den anderen Fürsten.
Die junge Frau ging im Ratssaal nervös auf und ab. Sie wusste nicht, wie sich die Herren von Arnor entschieden. Faramir redete ihr immer wieder gut zu.  Im Saal hörte man nichts, außer die Schritte Anaryas und das Flüstern zwischen Davos, Saruman und Thurion.
Nach einer Weile öffneten sich die Türen des Hinterraumes. Fürst Fubuky Turmbauer betrat als erster den Raum.
"Ich weiß nicht was ich von euren Geschichten halten soll, ich weiß nicht was ihr gesehen habt, aber Arnor ist des Krieges Müde. Dol-Amroth macht uns Druck und der Krieg den wir hier im Norden hatten,hat das land sehr geschwächt....", der Herr der Stadt machte eine Pause. "Wenn ihr uns versichern könnt, dass wir keinen Krieg mehr gegen Angmar zu befürchten haben und ihr einen passenden Gemahl findet, werden wir uns der rechtmäßigen Königin von Gondor und Arnor beugen!".
Anarya war heilfroh dies zu hören. Sie versprach es dem Fürsten von Annuminas. Dieser ließ anordnen, dass die Truppen von Dol-Amroth aus Arnor abzogen. Auch die Bevölkerung atmete auf, die Fremden aus Dol-Amorth los zu sein. Zu viel Ärger bereiteten sie den Bewohnern.
Die Banner des silbernen Schwanes wurden abgehangen und die von Anarya aufgehangen.
Die Königin von Gondor wusste aber auch, dass sie sich das Vertrauen der Bevölkerung von Arnor erst einmal verdienen musste. So beschwerte sie sich über die Kommentare einzelner Menschen auf den Straßen nicht, während die Truppe aus der Stadt ritt.
Am Tor versicherte Fubuky Turmbauer seine Unterstützung in den folgenden Schlachten zu.
Auch Elrond verabschiedete sich von Anarya: "Ich werde euch verlassen müssen... Sobald ich mit meinen Männern bereit bin, werde ich zu euch stoßen!".
Die Königin Gondors nickte ihm zu. Saruman, Davos und Thurion begleiteten sie zurück nach Gondor. Schließlich machte sich das Heer auf dem Weg in die Heimat.
Titel: Marsch zurück nach Minas-Tirith: Rohan/ Heimliche Verbundenheit
Beitrag von: Darkayah am 10. Jan 2019, 20:32
Es lag noch einiges an Schnee auf den Gräsern und Steppen. Das Heer schlug das Lager an der Pforte von Rohan auf. Der kalte Wind zog durch die Zelte und ließ den Stoff heftig wedeln. Viele Feuerstellen rauchten und immer wieder legten Soldaten neues Holz hinzu.
Die Hauptleute um Anarya befanden sich in ihrem Zelt. Sie berieten sich wie sie denn am besten vorgehen sollten, um ganz Mittelerde unter Kontrolle zu bekommen. Es wurde stark diskutiert und Anarya erkannte wie schwer es war, alle Leute verschiedenster Winkel Mittelerdes unter einem Hut zu bekommen.
"Genug!", rief Anarya, als sie die Streitigkeiten nicht mehr ertragen konnte. "Wir werden Boten ausschicken, die die Fürsten und Könige Mittelerdes nach Minas-Tirith einladen umalles weitere zu besprechen!". Die meisten Fürsten stimmten ihr zu und verließen das Zelt. Thurion und Faramir blieben noch dort. Vor erst war es ganz still. Anarya setzte sich auf einen Stuhl und rieb sich die Stirn. Sie war verzweifelt, denn sie hatte nicht gedacht, dass ihr Vorhaben doch noch so anstrengend wird.
Faramir unterbrach nun die Stille: "Anarya, du wirst schon sehen, dass Rohan sich deiner Sache fügen wird, daran glaube ich!".
Die junge Königin nickte ihm zu. "Verzeih mir, aber ich möchte den restlichen Abend etwas Ruhe haben...", erwiderte sie. Faramir machte eine Verbeugung und ging aus dem Zelt. Auch Thurion wollte gerade hinaus, da rief sie ihn noch zu: "Hast du noch einen Moment, Thurion?".
Dieser lächelte ihr warmherzig zu und nickte. Anarya stand von ihrem Stuhl auf und ging auf ihn zu, bis sie ganz dicht vor ihm stand. "Denkst du, du bekommst deine Macht wieder? Im Ernstfall könnten wir die gegen die Mächte von Melkor gebrauchen...", fragte sie mit gedämpfter Stimme.
Thurion erwiderte: "Ich weiß es nicht, ich habe den größten Teil mit dem Fall von Melkor verloren und die, die mir geblieben ist in der Schlacht in Carn-Dûm gegen euch...".
Die Königin Gondors nahm die Hände von Thurion und umklammerte diese fest. Zunächst hatte sie dabei den Kopf gesenkt, sagte dann aber: "Weißt du,ich habe mich lange nach einer Familie gesehnt oder nach jemanden der so ist wie ich, einfach das Gefühl zu haben geliebt zu werden und selbst zu lieben... Natürlich hatte ich Abbas an meiner Seite, aber es ist trotzdem etwas anderes wenn man bei seiner echten Familie aufwächst...".
Thruion sah sie fragend an. Er kannte das Gefühl all die Jahre nicht. Er hat zwar Freundschaften entwickelt, aber über all die tausenden von Jahren, hat er alle überdauert, während seine Freunde starben. So sagte er erst einmal nichts.
"Ich habe meinen Stammbaum in den Bibliotheken von Minas-Tirith gefunden und somit meinen Familiennamen , den ich vorher nie hatte!". Sie machte eine kurze Pause.
"Vaneryen...".
Thurion antwortete dann doch: "Ich habe keine Familie... Ich bin der einzige meines Hauses, obwohl dieses nicht einmal einen Namen trägt... Ich würde nie behaupten, dass ich niemanden lieben würde, auch wenn man es mir vermutlich unterstellen würde, aber auch ich hatte mehrere Male dieses Gefühl... Allerdings zu große Angst...".
Anarya wurde nun neugierig. Sie sah ihn innig in seine braunen Augen. "Vor was hast du Angst?", wollte die junge Frau wissen. Thurion zögerte noch. "Du weißt was ich bin... Ich würde wieder alle überdauern und das wäre unerträglich!".
Die Königin von Gondor rückte etwas näher an ihn heran.  Sie umschloss ihn mit ihren Armen und sah weiterhin hoch zu ihm. "Dann genieße die Zeit die wir haben!".
Sie lehnte ihren Kopf an seiner Brust und schloss dabei die Augen. "Bitte bleib bei mir!", flüsterte sie. Thurion versuchte sich zunächst innerlich dagegen zu wehren, konnte aber nicht lange standhalten. So gab der Mann aus Angmar schnell nach und umarmte sie ebenfalls..

Der nächste Morgen war mild. Die Sonne stand noch tief und ließ die Ebene auf der sich das Lager befand golden glänzen.
Anarya schien sehr glücklich zu sein. Sie zog sich ihre Stulpen aus feinsten Stoff an, als sie aus dem Zelt kam. Faramir eilte zu ihr.
"Anarya, ich muss dringend mit dir sprechen!", dabei versuchte er Luft zu holen.
Die junge Königin erwiderte: "Dann sprich..."
Der Fürst von Ithilien versuchte noch die passenden Worte zu finden sagte aber dann: "Ich weiß, du hast dich dazu entschieden den Herren von Angmar mit uns ziehen zu lassen, aber ich habe dabei kein gutes Gefühl...".
Anarya seufzte. Sie verstand nicht, warum Faramir nicht einfach zufrieden sein konnte, dass sie ihrem Vorhaben näher kamen. "Faramir, das hatten wir doch schon alles...", sagte sie genervt. "Ich will nach Edoras aufbrechen, bitte sag das den Hauptmännern!".
Faramir verbeugte sich und lief los.
Nach einiger Zeit erreichte das Heer die Hauptstadt von Rohan. Die Armee stellte sich vor der Stadt auf. Anarya ritt mit Thurion, Saruman und Faramir an die Tore der Stadt. Einige Bogenschützen der Rohirrim befanden sich an den Mauern. "Lasst uns eintreten! Wir sind nicht hier um Krieg mit Rohan zu führen, die Königin von Gondor bittet um eine Audienz bei dem König der Riddermark!". Die hölzernen Tore öffneten sich und ein Hauptmann aus Rohan trat hervor. Er bat die Besucher ihm zu folgen. Er führte sie durch die Straßen von Edoras bis hoch zum Hügel auf dem sich die goldene Halle befand. Viele Schaulustige versammelten sich.
Die Türen der Halle öffneten sich knarrend. Ihnen kam ein Mann in edlen Roben entgegen.
"Lange ist es her, dass wir euch hier sahen, mein Freund!", rief er und umarmte dabei Saruman. "Theodred, Prinz von Rohan!", erwiderte der Zauberer.
Der Mann aus Rohan führte die Besucher in einen Seitenraum. In der Mitte befand sich ein großer Tisch, der von mehreren Stühlen umzingelt war. Der Prinz von Rohan und seine Hauptmänner setzten sich an den Tisch. Die Besucher taten es ihm gleich. Anarya saß zwischen Saruman und Thurion.
"Wo bleibt der König?", wollte Saruman wissen. Der Freundliche Blick Theodreds veränderte sich in einen bedrückten. So antwortete dieser: "Theoden liegt im sterben, es ist nur noch eine Frage der Zeit wann es soweit ist...".
"Das sind keine guten Nachrichten...", antwortete Saruman. Theodred schüttelte den Kopf. "Wahrlich nicht, aber was ist euer Anliegen, warum seid ihr hier?".
Anarya schwieg zunächst. Sie versuchte die passenden Worte zu finden. Ach, was soll schon passieren, dachte sie sich und erhob ihre Stimme: "Ihr habt vom Konflikt in Gondor gehört, nachdem Aragorn gefallen war bin ich die legitime Königin, doch einige Fürsten von Gondor wollen dies nicht akzeptieren..."
Anarya seufzte als sie nicht weiter wusste. Theodred erwiderte: "Also wollt ihr, dass Rohan sich in euren Konflikt einmischt?".
"Nein es geht um viel mehr...", fing sie gerade an, da versuchte Thurion sie zu unterstützen: "Die Königin will ein vereintes Mittelerde, da uns eine große Dunkelheit bevorsteht und man  den Feind der Welt nur aufhalten kann, wenn wir alle zusammenstehen! Angmar und Arnor haben sich schon der Königin unterworfen...".
Der Prinz von Rohan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. Lange wurde nichts gesagt und Anarya sah nervös zu Saruman und dann zu Thurion. Schließlich sagte Theodred: "Es war sowieso nie meine Intention, der König von Rohan zu sein. Mein Vater wusste das und Rohan wird so vielleicht auch wirtschaftlich weiterkommen. Lange schon stehen wir auf der selben stelle!".
Der Prinz erhob sich vom Stuhl und streckte Anarya seinen Arm entgegen. Die junge Frau war etwas verwirrt, erhob sich daraufhin aber ebenfalls. Sie streckte ihm ihren Arm auch entgegen und Theodred packte ihren Unterarm und Anarya tat es ihm gleich. "Wie werde ich dann angesprochen?"“, fragte er lachend.
Die Königin von Gondor schmunzelte und erwiderte: "Theodred, Fürst von Edoras und Wächter der Riddermark!".
Zufrieden nickte er ihr zu. Die Besucher machten sich sofort auf dem Weg zurück zu ihrem Lager, um mit der Armee weiter zurück nach Gondor zu marschieren. Zu viel zeit war schon vergangen und der Winter war schon fast vorüber und jeder fürchtete, dass der Krieg dann weiter ging.
Kurz in Anorien machten sie nochmal halt, bevor der letzte Marsch nach Minas-Tirith weiter ging.
Anarya ließ Thurion zu sich in das Zelt rufen. Der Mann aus Angmar erschien auch kurz darauf im Zelt.
Sie stand auf und ging sofort mit schnellen Schritten auf ihn zu und schloss Thurion in ihre Arme. Dieser legte die seinen um Anarya, die sich fest an ihn drückte. Die junge Königin spürte, dass ihre Gefühle zu Thurion stark waren. "Lass es uns tun Thurion...", flüsterte sie leise. "Wir gehören einfach zusammen , es ist unser Schicksal!"
Thurion seufzte und schloss die Augen. "Bitte...", flehte Anarya. "Ich liebe dich!".
Sie war überrumpelt von ihren Gefühlen und irgendetwas an ihm ließ sie nur noch mehr dieses Gefühl bekommen.
Der ehemalige König von Angmar stimmte ihr endlich zu, während sie sich daraufhin fester an ihn drückte.
Leichter Schnee fiel vom Himmel. Einige Fackeln wurden draußen aufgestellt, die zu einen großen Baum führten. Anarya ging den Weg den die Fackeln bildeten entlang. Am Baum warteten Thurion und Davos. Neben ihnen stand Saruman. Bei ihnen angekommen erhob Anarya ihren Kopf und sah Thurion an. Der leichte Schnee bedeckten die dunklen Haarsträhnen der jungen Frau. Saruman sprach einige Worte, die Anarya nur leise im Hintergrund wahrnahm, bis er Anarya und Thurion direkt ansprach. Sie hielten sich die Hände, während der Zauberer ein Band auf die Hände lag.
Anarya und Thurion sprachen beide die selben Worte:

„Vater, Schmied, Krieger, Mutter, Maid, altes Weib, Fremder.
Ich bin sein,und er ist mein.
(Ich bin der ihrer, und sie ist mein.)
Von diesem Tage an,
Bis zu meinem letzten Tagen.“

Saruman wickelte beide Hände in diesem Band ein, als Zeichen ihrer Vermählung. Anarya stützte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihren Mann. Thurion streichelte über ihr Gesicht, während sie leise sagte: "Versprich mir mich niemals alleine zu lassen....".
"Werde ich nicht!", versprach dieser. So kam es dass beide heimlich vermählt wurden. Die einzigen die zunächst davon wussten waren Saruman und Davos Schneewert. Die Königin Gondors wusste aber auch, dass viele Menschen aus Gondor dies nicht akzeptieren würden, wenn sie dies vorher angekündigt hätte. Sie nahm es auch in kauf, dass es dadurch vielleicht nochmal zu Konflikten kam, aber es war ihr an diesem Tag egal.
Anarya würde den anderen Fürsten schon noch Bescheid sagen, aber sie wollte zu erst zurück nach Minas-Tirith und bis zum Aufbruch der Armee waren es nur noch wenige Stunden.
Titel: Rückkehr nach Minas-Tirith und die Folgen aus der Hochzeit...
Beitrag von: Darkayah am 12. Jan 2019, 00:15
Endlich konnte man die weiße Stadt schon sehen. Anarya war erleichtert. Lange war die Reise und nun endlich wieder zu Hause zu sein, weckte in ihr ein Gefühl von Zufriedenheit. An den Toren und am Platz der Stadt wurden sie schon von den Bürgern der Stadt empfangen. Viele jubelten ihnen zu. Natürlich war die Bevölkerung so auch befriedet, nachdem die Nachricht die Runde machte, dass Angmar sich unterworfen hatte. Aber auch Rohan, dass sich Rohan gebeugt hat und Arnor zu Vernunft gekommen ist und sich wieder Gondor angeschlossen hat.
Immer wieder hallte der Name von Anarya in den Straßen von Minas-Tirith während die Truppe die Ebenen zum Thronsaal hinaufritten.
Endlich auf der obersten Ebene angekommen, stieg Anarya von ihrem Pferd. Eine Wache nahm die Zügel und führte es in die Ställe. Die großen Türen des Thronsaals öffneten sich und Anarya verschnaufte glücklich, als sie die ersten Schritte hinein machte. Thurion folgte ihr dicht.
"Dann heiß ich dich in deinen neuen Hallen willkommen, Thurion!", sagte sie. Thurion lächelte ihr nur entgegen. Die junge Frau hatte ganz vergessen, dass noch keiner von der Vermählung wusste und so beachtete sie auch nicht die verwirrten Blicke von Faramir.
Sie drehte sich zu ihren Hauptmännern um und sagte: "Ich denke wir haben uns alle Ruhe verdient, wir treffen uns morgen Mittag im Ratssaal!".
Die Fürsten verbeugten sich mit einem "Wie ihr wünscht. euer Gnaden!" und verschwanden.
Anarya nahm Thurion an die Hand und führte ihn mit schnellen Schritten in ihre Gemächer. Ihr fröhliches Lachen hallte in den Gängen des Palastes. Die Königin Gondors stieß die Tür auf und ließ sich erschöpft auf das Bett fallen. Sie seufzte. Der Mann aus Angmar setzte sich zu ihr.
"Wann denkst du, willst du den Krieg gegen den Fürsten von Dol-Amroth weiterführen?", wollte er wissen. Anarya stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab und erwiderte: "Lass uns heute nicht darüber reden, lass uns einfach die zeit genießen die wir haben!".
Ihre Stimme klang ruhig und glücklich. Mit einen Verträumten sah sie ihren Mann an, der ihr mit der Hand über das Gesicht streichelte und einzelne Strähnen von ihrem Gesicht strich. Anarya war hin und weg. Voll inThurions Bann gezogen, wollte sie einfach die Welt vergessen...
Beide verbrachten den ganzen Tag in den Gemächern bis Anarya am späten Abend einschlief:
Sie fasste sich am Kopf als hätte sie einen Schlag auf den Kopf bekommen. Der betäubende Schmerz ließ sie zunächst nichts sehen. Reiß dich zusammen Anarya!, sagte sie sich.
Endlich färbte sich das schwarz vor ihren Augen in sämtlichen verschwommenen Farben. Als das Bild klar wurde erschreckte sie. Sie befand sich nicht mehr in ihren Gemächern. Die junge Frau spürte den nassen kalten Boden unter ihren Füßen. Sie raffte sich auf und sah sich um. Wieder war es ein großes Schlachtfeld. Viele stellen standen in Flammen und viele schmerzende Schreie waren zu hören. Sie begann sich zu fragen wo sie denn nun war. Von der Ferne konnte sie eine junge Frau mit silbernen Haar erkennen, zögerte aber zunächst um zu ihr zu gehen. Überall auf dem Boden lagen tote Körper von Soldaten. Anarya konnte an den Rüstungen nicht erkennen zu wem sie gehört, aber ähnelten denen der Soldaten aus Angmar. Die junge Frau ging nun weiter. An einem Karren sah sie Thurion, der Regungslos an das hölzerne Gestell gelehnt war. Sie rannte schnell los und kniete sich vor ihm auf den Boden. Auf seinem Schoß lag eine weitere männliche Gestalt. Er sah der Königin von Gondor ähnlich. Das konnte doch nicht sein, dachte sie sich. Vor ein paar Stunden befanden sie sich doch noch im im Bett. Tränen liefen still ihre Wangen hinunter. Mit einer faust schlug sie sich immer wieder gegen ihre Stirn. Wach auf, wach auf! , sagte sie sich.
Anarya sah wieder zu dieser Frau, die noch weit entfernt stand. Schluchzend erhob sie sich und ging auf die Frau zu.
Diese Frau schien Anarya aber nicht zu bemerken. Anarya sah sie sich genau an. Sie hatte violette Augen und langes silbernes Haar, doch sie wusste nicht was dies zu bedeuten hatte. Was hatte das alles auf sich.
Plötzlich tauchten einige Soldaten auf und rannten gegen eine Horde von seltsamen Kreaturen.
"Beschützt die Königin!", riefen ein Mann immer wieder, der wie Faramir, nur deutlich gealtert, aussah. Bis sie zurückgedrängt wurden und die Frau einem schwarzen Schleier aus Rauch eingehüllt wurde.
Die große schwarze Rauchwolke erschien plötzlich vor Anarya. Ihre rot glühenden Augen durchbohrten die junge Frau.
"Siehe was du tust, alle die du liebst werden sterben! Alles was nach dir kommt wird ebenfalls in meinen Händen sein!", sagte die Gestalt. Anarya begriff erst nicht was die dunkle Stimme sagen wollte, doch schnell war es ihr klar. Es war ihre Tochter.
"Und alle die dich lieben und an dich glauben werden sterben!".
Um Anarya erschienen die Fürsten von Gondor, Arnor, Theodred, Saruman, Elrond, Thurion, Saruman, Boromir, Faramir  und viele andere, die sie nicht kannte. Nacheinander, lösten sie sich in Rauch auf.  "Nein!", rief sie.
Die junge Frau wollte nicht mehr in dieser Welt sein, wann würde Melkor sie endlich in Ruhe lassen.
Vergebens versuchte sie sich die Ohren zu zuhalten um die dunkle Stimme nicht mehr zu hören, doch dann hörte sie immer ihren Namen rufen und jemand fing an an ihr zu rütteln.
Anarya schreckte auf und atmete schnell. Als sie sich umsah, befand sie sich wieder in ihren Gemächern. Thurion saß neben ihr.
"Ist alles in Ordnung? Du hast immer wieder geschrien...", fragte er besorgt. Anarya wischte sich den schweiß von der Stirn und antwortete: "Ja, ich habe nur schlecht geträumt...".
Thurion befestigte daraufhin sein Schwert an seinem Gürtel und sagte: "Die Versammlung hat schon angefangen, nur ich habe dich nicht wach bekommen, ich habe noch etwas zu erledigen und werde dann später dazu stoßen.".
Anarya nickte ihm zu. Nachdenklich setzte sie sich auf. Es war zum Glück wieder nur einer der intensiven Träume. Sie seufzte laut, wusch sich und zog sich an, damit sie nicht noch mehr Zeit für die Besprechung verlor.
Die Königin von Gondor eilte zum Ratssaal, in dem schon all warteten.
Die Gespräche verstummten sofort, als sie den Raum betrat. "Es tut mir leid, ich hatte noch einiges zu erledigen...", entschuldigte sie sich.
Lerion, der Fürst von Mordor ergriff als erster das Wort: "Der Winter ist vorbei, meine Späher berichten, dass Dol-Amroth und Anfalas eine Armee sammeln konnten, wir sollten ihnen zu vor kommen, bevor der Prinz von Dol-Amroth auf die Idee kommt nach Lebinnin zu marschieren!".
Viele der Anwesenden hauten zustimmend mit den Fäusten auf die Tische.
Anarya nickte, doch Boromir erwiderte: "Wir sollten vorher versuchen Gespräche mit Imrahil aufzunehmen, vielleicht will er gar keinen krieg mehr, nachdem er die Nachricht erhalten hat, wie viele euch unterstützen meine Königin!"
Einige Zwischenrufe stimmten dagegen. Anarya sagte: "Ihr kennt Fürst Imrahil, er würde sich niemals mir unterwerfen, er würde eher sterben als dies..."
Ein Fürst der mitgereisten Soldaten aus Arnor unterbrach sie: "Ihr habt Fürst Fubuky geschworen, dass ihr euch darum kümmert einen Mann zu finden, um eure Erbfolge zu sichern, vielleicht solltet ihr euch erst darum kümmern und vielleicht wäre der Fürst von Dol-Amroth sogar der richtige Gemahl um Frieden in Gondor zu sichern!"
Anarya sollte Imrahil heiraten? Niemals. Lieber würde sie sterben, das hat sie mit ihm gemeinsam. Außerdem liebte sie Thurion dafür viel zu sehr und war schon mit ihm vermählt, was aber keiner wusste. Hilflos sah sie zu Saruman rüber, der in einer Ecke an der Wan gelehnt war und alles beobachtete. Schließlich entschied sie sich das Geheimnis zu lüften: "Ich bin schon verheiratet, meine Fürsten!".
Großes getuschelt breitete sich unter den Fürsten und Hauptmännern aus. Auch Faramir sah sie nun geschockt an. Er ging zu ihr und fragte stotternd: "Was, wo, wen?" .
Seine Stimme war so leise dass keiner der anderen Fürsten ihn hören konnte.
"Und wen habt ihr nun geheiratet, etwa den Fürsten von Ithilien der euch schon immer an den Versen hängt?", dabei deutete der Fürst aus Arnor auf Faramir.
Im gleichen Moment öffnete sich die Tür des Ratssaals und Thurion betrat den Raum. Ihr Blick galt nur ihm. Lerion von Mordor begriff sofort, was hier vor sich ging.
"Also habt ihr euch richtig entschieden!", warf er in den Raum. Nun verstanden die anderen Männer im Raum auch, wer nun der Ehegatte der Königin war. Streitigkeiten brachen aus.  Es war laut und Anarya senkte den Kopf. Es war kaum auszuhalten. Sie benahmen sich wie streitende Kinder die ihren Willen nicht bekamen.
"Unsere Königin mit dem Feind verheiratet!", riefen die einen, die anderen: "Damit habt ihr unser Volk verraten!".
Anarya wusste was die Hochzeit auslösen würde, doch sollte sie ihre Gefühle unterdrücken und unglücklich sein? Nein. "Ruhe...", sagte sie. Niemand reagierte. "Ruhe!", rief sie nun mit lauter Stimme. Sofort verstummten die Streitereien.
"Ich weiß, dass viele von euch damit nicht einverstanden sind. Lange war Angmar unser Feind. Doch wenn wir Melkor besiegen wollen und endlich Frieden für Mittelerde wollen, dann brauchen wir Thurion...Und ich brauche ihn...".
Sie machte eine kurze Pause. "Ich erwarte nicht, dass ihr meine Entscheidung versteht, doch ich habe Gefühle für ihn und wenn ich mich dafür verurteilt, jemanden hier hin geholt habe der mal unser Feind war, sich aber unserer Sache angeschlossen hat, weil er an mich glaubt, dann sollt ihr dies tun. Ihr habt euch mir auch angeschlossen, weil ihr an mich glaubt und wir gemeinsam ein neues Mittelerde schaffen wollten. Und wenn ihr mich dafür bestraft, weil ich jemanden liebe den ihr nicht leiden könnt, dann will ich nicht eure Königin sein!"
Ihre Stimme klang dabei traurig und doch bestimmend. Anarya versuchte allerdings nur die Tränen zu unterdrücken, die ihr in die Augen schossen. Sie bemerkte nicht mal, dass Saruman zu ihr gekommen war. Kurz darauf ging sie mit schnellen Schritten Richtung Tür, denn sie wollte nur noch den Saal verlassen und weg von all dem.
Im Hintergrund konnte man nur noch Saruman Worte rufen hören wie: "Seht euch an, was ist aus Gondor geworden, wie behandelt ihr eure Königin!".
Aber es war ihr egal. Sie ging am weißen Baum vorbei zur Mauer und blickte auf die Stadt, die in der Sonne weiß glänzte.
Titel: Krönung des "Feindes"
Beitrag von: Darkayah am 18. Jan 2019, 01:39
Anarya war sich nicht sicher ob sie sich verärgert oder traurig fühlen sollte. Die wärme der Sonnenstrahlen verpassten ihrer Haut eine leichte Gänsehaut. Zu lange hatte der Winter gedauert. Sie verschränkte die Arme und bemerkte nicht, dass Faramir hinter ihr stand und so erschreckte sie, als sie seine Stimme hörte: "Du solltest zurückkommen, Anarya...".
Die junge Frau stütze sich über die Mauer und wollte zunächst nicht antworten. Wozu auch, wenn die Fürsten ihre Entscheidung sowieso nicht respektieren.
"Hör zu, es tut mir leid...", fing Faramir an. "Ich hätte als dein Freund nicht so reagieren dürfen, nur ich war enttäuscht das du mir nichts davon sagtest... Und...". Der Fürst von Ithilien holte kurz Luft.
Anarya drehte sich zu ihm und fragte energisch: "Was und?". Dabei zog sie ihre Augenbrauen skeptisch hoch.
Faramir seufzte erneut und erwiderte: "Ich fühle mehr als nur Freundschaft für dich, es hat mich gekränkt, doch so hätte ich nicht denken dürfen... Eigentlich hätte ich dich genau deswegen verstehen müssen...".
Davon wusste Anarya natürlich nichts. Woher denn auch. Hätte sie es spüren müssen und ihm schon vorher etwas sagen müssen? Sie hatte ein schlechtes Gefühl, Faramir in gewisser Weise benutzt zu haben, besonders weil er mehr für sie Empfand. Aber sie hatte doch genug mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Die Königin von Gondor hatte nun Gewissensqualen. Sie sah ihn doch als Freund und sagte ihm nichts.
Sie lächelte verzweifelt und fiel dem jungen Fürsten in die Arme. "Wenn dann tut es mir leid, ich hätte es dir viel früher sagen sollen...", sagte sie, während sie ihr Gesicht an Faramirs Schulter drückte. Dieser erwiderte ihre Umarmung.
"Komm, lass uns wieder zu den anderen gehen.", schlug er erneut vor. Anarya stimmte ihm mit einem kurzen Nicken zu und so gingen beide wieder zurück in den Ratssaal.
Die lage hatte sich inzwischen beruhigt. Es standen keine Diskussionen mehr statt und die meisten der Fürsten hatten  sich zurück zu ihren Plätzen begeben. Die Schritte von Anarya auf den steinernen Boden hallten durch den Saal, während sie zu ihrem Platz und zu Thurion ging. Sie setzte sich auf den Stuhl. Kurz darauf ergriff schon der Fürst Amon-Sûl das Wort: "Es tut mir leid, euch beleidigt zu haben, euer Gnaden. Doch ihr müsst unsere Sorgen verstehen, noch nicht vor allzu langer Zeit, stand der König von Angmar auf der Seite des Feindes, König Aragorn starb im Feldzug gegen Angmar und unser Volk musste dafür leiden..."
Anarya überlegte kurz und erwiderte dann: "Und damit dies nicht passiert, wurde unser Bündnis gefestigt, aber es gibt nichts zu vergeben!". Dabei erhob sie sich und sprach weiter: "Wir werden Gondor wieder aufbauen und uns ein Reich errichten, indem wir zusammen stehen und jeder Friedvoll leben kann... Im Norden Angmar mit Lindon und Arnor, in der Mitte Rohan und jetzt lasst uns Gondor endlich wieder vereinen!"
Nun endlich stimmten die Fürsten ihr mit lautem Grölen zu. Anarya sah erleichtert zu Thurion. Er schüttelte überrascht den Kopf und lächelte dabei.
Die nächsten Tage liefen die Kriegsvorbereitungen auf Hochtouren. Die Truppen wurden gesammelt und Ausrüstung und Verpflegung in Lager gebracht. Nach und nach trafen Soldaten aus Angmar und Arnor ein. Oft sogar zusammen. Anarya musste schmunzeln, als sie einige Männer aus Angmar und Arnor mit Wachen aus Gondor und Soldaten der Elben scherzen hörte. Ein junger Bursche erschien hinter ihr: "Euer Gnaden, verzeiht mir, aber hier ist die Lieferung die ich euch persönlich überbringen sollte!". Er stotterte dabei und versuchte sich zu verbeugen, während er einen in Leinen gebundenen Gegenstand überreichte. Anarya nahm ihn dankend an. Sie wusste was es war und machte sich sofort auf den Weg zum Thronsaal.
Thurion saß am provisorischen Tisch für taktische Gespräche im Saal und schrieb einen Brief. Die Königin Gondors schlich sich von hinten an ihn heran und sprang in förmlich entgegen. Ihr Mann zuckte nicht einmal. "Bist du nicht schreckhaft?", fragte sie enttäuscht. Thurion antwortete lachend: "So etwas spüre ich meistens schon vorher...".
Anarya beugte sich noch vorne zum Tisch und sah den Brief neugierig an. Thurion bemerkte dies und erklärte: "Ich schicke Anweisungen nach Carn-dûm, Fürst Thir soll die alte Festung Nordwacht im Norden besetzen, wenn Melkor über den Weg in Mittelerde einfallen will, sollten wir es wissen...".
Anarya hatte großen Respekt vor den König von Angmar, da er sich für ihre Sache so dermaßen einsetzte. Sie wickelte den Gegenstand aus den Leinentüchern, den sie noch die ganze Zeit in der Hand hatte: "Hier, die habe ich für dich machen lassen! Wenn du mir deine gegeben hast, brauchst du  eine neue als mein König an meiner Seite!".
Es war eine Krone. Geschmiedet aus schwarzem Stahl, der nur in Angmar zu finden ist und dem magische Eigenschaften zugesagt werden. verziert war sie mit einigen goldenen Linien und Inschriften.
Thurion sah sie nun doch etwas verschreckt an. Anarya lächelte. "Du hast mich geheiratet, also bist du genauso der König von Gondor wie ich seine Königin!".
"Findest du nicht, das dies lieber warten hätte können?", erwidert er fast sprachlos.
"Nein, jeder soll wissen, dass du neben mir genauso der Herrscher bist wie ich!", antwortete sie. Anarya neckte ihren Mann und verbeugte sich mit einen kurzen Knicks  mit den Worten: "Mein König!".
Sie hörte nicht mehr auf zu kichern. Der König von Angmar packte sie sich und versuchte sie irgendwie zu kitzeln. Eine gewisse Genugtuung machte sich in ihm breit. Anarya sah es ihm auch an, allerdings machte sie sich darüber keine weiteren Gedanken. Schließlich betrat Saruman den Thronsaal und beide taten schnell so, als wäre nichts passiert. Saruman sah erstaunt zu der Krone die Thurion in den Händen hielt.
"Wann gedenkt ihr denn vor dem Volk zu treten und eure Entscheidung zu verkünden?", fragte er daraufhin. Anarya richtete einige Haarsträhnen bevor zu etwas sagte. "Ich denke schon in den nächsten Tagen, bevor wir gegen Dol-Amroth ziehen!"
Saruman sah zufrieden drein: "Also wollt ihr die Verkündung direkt mit einem Erfolg schmücken, das ist sehr gerissen!".
Die junge Frau lächelte ihm zu. Thurion packte den Brief ein und sagte: "Ihr entschuldigt mich, ich muss mich noch um einiges kümmern!".
Daraufhin verschwand er. Anarya und Saruman sahen ihm noch hinterher: Anarya verträumt und Saruman voller Zuversicht.
"Thurion eine Krone zu geben und ihm das Recht zum Herrschen auszusprechen war sehr großzügig von euch!", sagte der Zauberer. "Er ist mein Gatte, also muss das Volk genauso auf ihn hören wie auf mich!", antwortete sie.
Saruman entgegnete: "Nicht viele würden so entscheiden, besonders nicht nach seiner Vergangenheit... Habt ihr denn keine Angst?".
Anarya gefiel das Thema nicht ganz. So lag ein gewisser Unmut in ihrer Stimme: "Nein... Ich lebe ihn und er mich! Ich wäre aber keine bessere Herrscherin als alle die vor mir da waren und das Land an den Abgrund geführt haben, wenn ich genauso handeln würde...".
Der Istari nickte zustimmend aber leicht besorgt. Er blickte zur Krone, die Thurion Anarya übergeben hatte, die auf den Thron lag.
"Wisst ihr etwas von der Krone?", fragte er mit bestimmender Stimme. Die junge Königin schüttelte den Kopf. Saruman erzählte die Geschichte:
"Ihr wisst, dass Thurion als gefallener Maia -auch genannt  Úmaia- an der Seite von Melkor gekämpft hat im ersten Zeitalter. Schon in seinen jungen Jahren entschied er sich für die Seite des dunklen Feindes. Melkor erkannte sein Potenzial und durch viele gewonnene Schlachten stieg er auch sehr schnell in den Rängen der Armee auf. Sein strategisches Verständnis verhalf in vielen Kämpfen zum Sieg.Er scheute sich aber auch nicht selbst seine Finger schmutzig zu machen und so führte er oft seine Truppen an vorderster Spitze an. Tief in den Verliesen der alten Festung Angband, schuf er seine Insignien: Sein Schwert, in dem er einen Teil seiner Macht einfließen ließ und seine Krone. Zwar hat er nie seinen Höhepunkt der Macht erreicht, so wie einst Sauron, doch niemals sollte man ihn unterschätzen und die, die dies taten, sind elendig und qualvoll gestorben.
Er schaffte es viele Menschen und sogar einige Elben aus seine Seite zu ziehen und in seiner Armee zu kämpfen. Natürlich erkannte er auch selbst seinen Einfluss und verfolgte seine eigenen Ziele. Nachdem die Silmaril von Melkor gestohlen wurden, machte er sich selbst auf die Suche nach ihnen und wollte einen sogar in seine Krone einbauen lassen. Aber soweit kam es nie.
Die erste Niederlage erlitt Thurion bei der Belagerung von Angband. Sein Herr hat ihn zu spät zurück beordert. Mit der Verbannung von Melkor und den Untergang Beleriands verlor er einen sehr großen Teil seiner Armee. Viele weitere wurden noch von den Angreifern erschlagen,  floh er mit einigen wenigen seiner Soldaten. Seiner Macht beraubt und gebrochen, zog er als Söldner durch Mittelerde. Ob er sich irgendwo niedergelassen hat weiß ich nicht. Bis zu seiner Ankunft in Mordor ist nur sehr wenig bekannt und den Rest wisst ihr ja.".
Anarya staunte nicht schlecht, nachdem sie die Geschichte hörte. Zunächst war sie sprachlos. Sie fragte sich, warum Thurion sein Schwert dann noch nicht wieder verlangte, da es im Besitz von Anarya war. Vielleicht wollte er auch gar nicht mehr das sein was er früher war, dachte sich die junge Frau.
Für ihre Gedanken war das alles etwas viel, so wollte sie isch direkt mit Saruman an die Arbeit machen um weitere Vorkehrungen zu treffen.
Die nächsten Tage verliefen durchgeplant. Es wurden viele Kriegssitzungen einbehalten und der größte Teil der Armee befand sich in Minas-Tirith. Endlich war es auch soweit, dass Anarya dem Volk verkündete, wer nun der Gatte an ihrer Seite war  und mit ihr über das Reich Herrschte.
Es war ein sonniger Frühlingstag. Anarya trat auf ein kleines Podest. Sie trug die Krone aus Angmar und trug ihre klassischen schwarz-roten Roben.
"Mein Volk!", erhob sie ihre Stimme. "Wie ihr schon mitbekommen habt, werden wir schon bald den letzten Feldzug starten, um Gondor wieder zu vereinen und die Verräter zu vernichten!". Die Menschenmasse jubelten ihr zu. "Und wie es meine Pflicht ist mein Land und dessen Bewohner zu schützen, so ist es auch meine Pflicht für eine geordnete Erbfolge zu sorgen, damit das Land nicht wieder in Chaos versinkt!" Wieder jubelten die Schaulustigen ihr zu. "Ich habe vor einigen Wochen Thurion, König von Angmar, geheiratet um unser Bündnis im Norden zu festigen!"
Nun fingen einige der Menschen an zu tuscheln. Saruman übergab ihr in der Zeit die Krone, die Anarya für Thurion anfertigen ließ. Der König von Angmar kniete sich vor ihr, während Anarya sie auf seinen Kopf setzte. Dieser küsste höflich die Hand seiner Königin und stand auf.
"Gemeinsam werden wir das Land wieder erblühen lassen!", rief sie. Danach machte sie Platz für Thurion. Ihm bemerkte man keine Nervosität oder der gleichen an. Selbstbewusst erhob er nun seine Stimme:"Volk von Gondor, gewiss sind wir in der Vergangenheit im Krieg auf verschiedenen Seiten gewesen und natürlich sind geliebte und weniger geliebte Männer in der Schlacht gefallen. Doch wir sind alle aus dem selben Gründen hier: Wir vertrauen Anarya Vaneryen, Königin von Gondor! Wir werden ein gemeinsames Reich gründen, um alle Feinde zu vernichten. Angmar, Arnor, Lindon und Rohan haben sich bereits unterworfen. Jetzt geht es darum unsere eigene Mitte wiederherzustellen! Und dafür werde ich sorgen, denn das Reich meiner Königin darf nicht weiter leiden!".
Die Menschenmasse applaudierte zufrieden. Anarya seufzte angespannt. Thurion stieg vom Podest zu Anarya. "Wie es scheint, akzeptiert das Volk erst mal deine Entscheidung...", sagte Faramir. Anarya erwiderte: "Damit sind sie schon mal unkomplizierter als die Fürsten...".
Da dies geklärt war, konnte Anarya sich endlich auf den Krieg gegen Imrahil konzentrieren und schon bald sollte der Angriff starten.
Titel: Die letzte Schlacht gegen Dol-Amroth!
Beitrag von: Darkayah am 19. Jan 2019, 03:23
Der Feldzug gegen Dol-Amroth startete auch sofort am Folgetag. Die Armee aus Arnor, Angmar, Gondor und Lindon zog unter den Banner des neuen Gondors, der Schwalbe die zu einer Mondsichel emporstieg, und viele Banner des Hauses Vaneryen, welche den roten Drachen auf schwarzen Grund zeigten, los. Das Heer durchstreifte Lebinnin und machte sich direkt auf den Weg nach Dol-Amroth. Würde die große Festungsstadt fallen, würden die anderen Fürsten schon von alleine nachgeben. Aber Thurion ging davon aus, dass  sich die Soldaten von Anfalas und Lamedon sowieso schon in Dol-Amroth versammelten.
Der Weg nach Dol-Amroth war nicht leicht. Die vielen Gebirge und engen Wege, verlangsamten die Fortbewegung rapide. Sie kamen an vielen Dörfern und Burgen vorbei, in denen sich aber so gut wie keine Wachen befanden. Also war Thurions Vermutung richtig, dass der Prinz von Dol-Amroth seine komplette Streitmacht in seine Festung berufen hatte.
Endlich war die Festung sichtbar. Die Armee aus Gondor baute das Lager auf. Kurz darauf wurden auch schon die mächtigen Trebuchets aufgebaut. Boromir hingegen machte sich mit einen Teil der Armee auf um die Hauptstraße zu besetzen, damit die Verpflegung ausblieb.
Viele Tage lang wurde die mächtige Festungsstadt beschossen und belagert. Doch Dol-Amroth hielt sich wacker.
"Die Belagerung macht wenig Sinn!", beschwor Thurion im Hauptzelt, in dem Hauptmänner Rat hielten.
"Dol-Amroth wird über den Seeweg weiter versorgt, wenn wir das nicht unterbinden können, belagern wir die Festung noch weitere Jahre!", man hörte förmlich die Verärgerung in seiner Stimme.
Anarya erwiderte: "Was schlägst du also vor?". Sofort antwortete Thurion: "Wir müssen die Schiffe zerstören, was aber unmöglich ist, da Dol-Amroth die stärkste flotte hat, oder wir müssen vom Meer aus die Stadt überfallen!".
Boromir schüttelte den Kopf: "Wir würden zu viele Männer dabei verlieren und es wäre ein Himmelfahrtskommando..."
Thurion lächelte provozierend und erwiderte: "Habt ihr etwas Angst?".
Bevor der Forst von Osgiliath etwas dazu sagen konnte, griff Anarya ein um die Situation zu entspannen: "Wir können es nicht riskieren viele Männer zu verlieren...".
Der Mann von Angmar blieb stur. So schlug er vor er würde den Angriff führen. "Nein!", entgegnete Anarya sofort. "Ich brauche dich hier bei mir!". Daraufhin nahm Thurion ihre Hände: "Du willst Gondor und Mittelerde endlich vereint haben und diesen krieg beenden, also vertraue mir!".
Die Königin von Gondor sah ihn traurig an. Seufzend  willigte sie seinem Plan ein und Thurion machte sich sofort mit seinen Truppen auf den Weg zu den nächstgelegenen Hafen. Ein Reiter  machte sich auf den Weg nach Linhir um von dort aus Schiffe nach Dol-Amroth zu bringen. Es vergingen nun weitere Tage, in der die Festung belagert wurde. Mittlerweile nahmen die Verteidiger ihre mächtigen Mauerkatapulte in Betrieb und versuchten die Trebuchets aus Gondor zu zerstören. Lerion, der Fürst von Mordor kam zu Anarya die das Spektakel von der Ferne beobachtete.
"Meine Späher berichten, dass Boromir von einigen Truppen angegriffen wurde. Die Verräter sind wohl zu motiviert und wagen nun Ausfälle aus der Stadt. Wir sollten uns nicht scheuen das Isenfeuer einzusetzen!".
Das Isenfeuer. Saruman hatte dies in Isengard erschaffen. Es war kein normales Feuer, welches man mit Wasser löschen konnte. Anarya weigerte sich bisher es einzusetzen. Es war grausam und würde Unmut in der Bevölkerung streuen. Die junge Frau wollte aber den Krieg gewinnen, so willigte sie doch ein das Isenfeuer zu benutzen. Lerion machte sich sofort auf den Weg um Anweisungen zu geben. Große Gefäßen wurden auf die Triböcke geladen, angezündet und verschossen. Als das erste Gefäß an der Mauer zerbracht, sah es vom weiten aus, als würde glühende Lava die mauer hinunterlaufen. Die Angreifer jubelten, während man schreie von der Mauer hörte. Schon bald wurden die nächsten Triböcke mit Isenfeuer beladen und beschossen die Festung.
Anarya gefiel der Anblick so ganz und gar nicht. Der Fürst von Mordor und seine Männer lachten. Dies widerte die Königin an. Am späten Nachmittag erreichten endlich die Schiffe die Sichtweite. Tief im inneren betete Anarya, dass Thurion nichts geschehen würde. Sie würde es einfach nicht verkraften. Wie es aussah kamen die Schiffe sehr gut im Hafen voran und versanken einige Schiffe der Verteidiger, was eigentlich gar nicht passieren dürfte. Boromir kam entsetzt in das lager geritten: "Was geht hier vor sich? Ich dachte wir haben uns geeinigt Isenfeuer nur im Notfall zu benutzen...".
Lerion erwiderte genervt: "Was habt ihr denn? Man könnte meinen ihr wollt den Krieg nicht gewinnen...".
Anarya wollte gerade antworten da kam ein Reiter abgehetzt in das Lager an und suchte Anarya auf. "Euer Gnaden, ich habe sehr dringende Nachrichten aus Minas-Tirith!"
Er übergab seiner Königin einen Brief. Er war von Saruman. "Was ist los was gibt es?", wollte Boromir sofort wissen. Anarya wusste nicht was sie sagen sollte und sie drückte den Brief Boromir in die Hand. Dol-Amroth hatte wohl auch in Friedenszeiten einige Gefäße von Isenfeuer gekauft. Sie dachte sofort an ihren Gatten. "Ich muss ihn warnen!", sagte sie vor sich hin. Sie griff sich ein Pferd und ritt so schnell es geht zur Küste. Lerion und Boromir folgten ihr sofort. An der Küsste stieg sie vom Pferd und ging einige Schritte in das Wasser und so wie es kommen musste, erhellte ein grelles Licht die Bucht, in der die Häfen von Dol-Amroth waren und viele der Schiffe gingen in Flammen auf oder wurden durch die Explosion zerborsten. 
"Neeeiiin!", schrie Anarya und fiel auf die Knie. Boromir und Lerion griffen ihr unter die Arme und hoben sie hoch. Sie versuchten die junge Frau von dort wegzuziehen, die sich dagegen aber heftig wehrte.
Wieder im Lager angekommen, setzte Boromir seine Königin auf einen Stuhl. Anarya umklammerte sich selbst und sagte nichts. Sie stand unter Schock. "Wenn Faramir nur jetzt hier wäre...", dachte sich Boromir. Das schlimmste was sich die junge Frau denken konnte, ist eingetroffen. Der Fürst von Osgiliath wich ihr nicht von der Seite und versuchte immer wieder beruhigend auf sie einzureden.
Am nächsten Morgen raffte Anarya sich auf. Getrieben von Rache befahl sie den Angriff auf die Festung. Sie wies Lerion an die Mauern zu stürmen, während Boromir das Tor angreifen sollte. "Euer Gnaden, wir werden zu viele Verluste haben!"“, warnte Boromir. Anarya zuckte mit den Schultern und erwiderte: "Wir stürmen die Festung und das ist ein Befehl!".
Kurz darauf ging der Angriff los. Die Männer unter Lerion versuchten die Festung mit Leitern zu stürmen, während der Hauptmann von Osgiliath das Tor mit Rammböcken stürmte. Hunderte von Pfeilen regneten auf die Angreifer nieder und viele Männer verloren ihr Leben. Anarya setzte sich auf ihr Pferd und nahm viele Reiter mit zum Tor. Am Tor angekommen, rissen die Männer endlich das Tor auf und sprangen zur Seite während ihre Königin in die Festung ritt. Die Männer Gondors folgten ihr. "Beschützt die Königin, beschützt eure Königin!", rief Boromir. Von einer Stachelschweinformation der Pikenträger überrascht, stieg die junge Frau von ihrem Pferd und Kämpfte sich so durch die Reihen der Feinde. Ihre Soldaten versuchten ihre Königin zu beschützen und versuchten mit erhobenen Schilden die Pfeile abzufangen. Es war ein blutiger Kampf. Die Angreifer kämpften sich weit zum Marktplatz der Festung durch. Anarya befand sich im Blutrausch und tötete jeden der ihr in den Weg kam. Einer der Männer von Dol-Amroth wollte gerade mit einem Hieb ausholen, da zog Anarya einen Dolch heraus und stieß ihn in den Hals des Mannes. Den nächsten der sich irgendwie versuchte zu schützen schlug sie die Hand ab und verpasste den Gnadenstoß. Sie sind weit vorgedrungen bis hin zu den Toren der Burg. Schnell rückte ein Rammbock an, der das Tor öffnete. Ein Glück für die Angreifer, dass Imrahil die Tore noch nicht richtig befestigen ließ nach den letzten Angriff. Von der Erhöhung der Burg konnte Anarya die Häfen erkennen und somit einige Männer aus Angmar die dort an Land gingen und kämpften. Die junge Frau kämpfte sich weiter vor, aber ihre Soldaten kamen nicht mehr wirklich hinterher. In den engen Gängen der Burg erschlug sie noch weitere Amrother. Sie erkannte den Thronsaal und betrat diesen rasch. Dort wartete Imrahil schon mit vielen seiner Wachen.
"Ihr habt es also gewagt Dol-Amroth anzugreifen...", sagte er arrogant. Anarya erwiderte: "Dachtet ihr wirklich ihr könnt eure sinnlose Rebellion gegen mich weiterführen?".
Imrahil  lachte. "Wie ich hörte habt ihr nun den König von Angmar geheiratet? Damit habt ihr nur wieder bewiesen, dass ihr euer Volk verraten habt und ihr habt das ganze Reich an seine Gierigen Finger verschenkt... Denkt ihr wirklich er liebt euch und hat Gefühle für euch? Ihr wisst doch wer und was er ist....".
Anarya war verärgert über diese Aussage: "Er steht zu mir und ich zu ihm...".
Wieder lachte der prinz. Diesmal nur lauter. "Denkt ihr wirklich dieser Mann, ein Maia im Dienste Merlkors, würde echte Gefühle für euch hegen? Wie naiv seid ihr?".
Anarya sagte zunächst nichts. "Er ist ein Monster genau wie sein Meister und ihr habt ihn Gondor mit eurer Hochzeit direkt auf einem Silbertablett serviert, er musste nicht einmal Krieg dafür führen...", sagte Imrahil. Die Königin von Gondor griff den Schafft des Schwertes fester. Die Wut kochte in ihr. "Seht euch an, ihr steht hier alleine und ich bin noch so gütig euch die Wahl zu lassen, euch zu ergeben oder zu sterben!".
Anarya spuckte auf den Boden und erwiderte: "Niemals werde ich mich ergeben, die Schlacht habt ihr verloren Verräter!".
Die Wachen zogen ihre Schwerter und wollten auf die junge Frau losgehen. Imrahil aber stoppte diese. "Nein, ich werde das übernehmen...", daraufhin zog er sein Schwert. Es kam zu einem Kampf. Zunächst behielt Anarya die Oberhand, doch Imrahil war ein guter Duellant und konnte das Blatt schnell wenden. Beide fügten sich einige leichte Schnittverletzungen zu, bis Anarya endlich einen tieferen Schnitt am rechten Oberschenkel gelang. Der Prinz hielt sich für einen kurzen Moment die Wunde, aber aus Wut schlug er ihr mit geballter Kraft und Faust in das Gesicht. Die Königin taumelte einige Schritte zurück. Imrahil ging auf sie zu und drückte sie zu Boden. Der Prinz von Dol-Amroth drückte sein Schwert an ihren Hals.
"Seht wo euch eure angebliche Liebe hingeführt hat.... ihr seid die Verräterin, eure ganze Familie ist verflucht...", sagte er, aber Anarya hörte alles nur noch gedämpft. Er gab ihr nochmal eine Ohrfeige. Imrahil trat ihr Schwert mit seinem Fuß weg. Er packte sie sich und schlug nochmal zu. Die Schmerzen waren heftig, doch versuchte sie nicht das Bewusstsein zu verlieren. Sie spürte wie das warme Blut aus ihrer Nase und einer Platzwunde an der Stirn über ihr Gesicht floss.
Im gleichen Moment sieht sie im Augenwinkel wie jemand den Thronsaal betrat. Die Wachen stürmten sofort los aber diese Person streckte nur die Hand aus und die Wachen flogen zu Boden. Das selbe geschah auch mit Imrahil. Nun erkannte Anarya die Person: Es war Thurion, er lebte also doch noch. Er schien Imrahil und seine Wachen alleine mit Handbewegungen zu bekämpfen. Allerdings konnte sie es nicht richtig erkennen und dachte ihr Verstand spielt ihr nun einen Streich.
Schließlich ging er zu Imrahil und schlug mehrere Male auf ihn ein. Das Gesicht war schon nicht mehr richtig zu erkennen. Er zog seinen Dolch raus und wollte gerade die Kehle des Prinzen von Dol-Amroth durchschneiden, da hielt ihn Anarya doch noch ab. "Nein, bitte nicht...", stammelte sie heraus. Daraufhin ließ Thurion den Prinzen zu Boden fallen und widmete seine Aufmerksamkeit seiner Gattin. Er nahm sie in seine Arme und richtete ihren Kopf etwas auf. Irgendwie versuchte er das Blut wegzuwischen. Obwohl sie unglaubliche Schmerzen hatte, fühlte sie sich in seinen Armen mehr als geborgen und sicher.  Ihr Augenlicht verschwamm immer mehr. Von den Schmerzen übermannt verlor sie das Bewusstsein nun doch.

Geblendet vom hellen Licht der Sonne blinzelte Anarya und versuchte die Strahlen vom Gesicht abzufangen. Mit zugekniffenen Augen sah sie sich im Raum um. Er wirkte unbekannt. Das Gemäuer war nicht das selbe wie von Minas-Tirith. Die junge Frau setzte sich auf und rieb sich die Stirn. Dabei bemerkte sie den Verband, der um ihren Kopf gewickelt war. Sie hörte viele Geräusche und Stimmen, die von draußen kamen. Gespannt lauschte sie den Tönen um irgendwie herauszufinden wo sie war und wer denn die Schlacht gewonnen hatte. Sie erinnerte sich nur dunkel an die Momente im Thronsaal von Dol-Amroth. Sie versuchte aufzustehen, doch schien ihre kraft noch nicht zurückgekommen zu sein. Erschöpft ließ sie sich wieder auf das Bett fallen. Die Königin von Gondor hatte keine Ahnung, ob sie nun eine Gefangene vom Prinzen war, die Festungsstadt besetzt war oder ob sie aus der Stadt gebracht wurde.
Endlich öffnete sich die Tür zu ihrem Raum und niemand anders als Thurion betrat das Zimmer. Anarya war erleichtert. Dieser setzte sich zu ihr an das Bett, während sie schnell versuchte ihre zerzausten Haare zu richten. Der Maia streichelte ihr über das Gesicht. Anarya genoss die zärtlichen Berührungen und schloss ihre Augen.
"Da hast du mir aber einen Schrecken eingejagt!", sagte er mit besorgter Stimme. Anarya versuchte unschuldig zu wirken und erwiderte: "Es tut mir leid, ich hatte nur Angst um dich!".
Thurion setzte ein verzweifeltes Lächeln auf.
"Wir hatten nochmal Glück gehabt, die Festung gehört uns, aber hätte Imrahil dich gefangen genommen oder gar getötet ,hätte die ganze Schlacht anders ausgehen können...".
Die junge Königin rutschte näher zu Thurion und klammerte sich an ihn. „"Dafür warst du ja rechtzeitig da!", sagte sie mit leiser Stimme. „"Hilfst du mir aufzustehen? Ich muss es mit meinen eigenen Augen sehen!"
Thurion half ihr auf und machte sich mit ihr auf den Weg zum Thronsaal. Anarya harkte sich bei Thurion ein.  An einem Mauerabschnitt blieb sie für einen Moment stehen. Tatsächlich hatten ihre Truppen die Festungsstadt besetzt. Gerade wurden die Banner des silbernen Schwans demontiert und die schwarzen Banner des dreiköpfigen roten Drachen entrollt. Erleichtert atmete sie tief ein und wieder aus. Endlich war der krieg vorbei. Endlich hatte sie ganz Gondor unter Kontrolle. Im Thronsaal angekommen, verneigten sich viele der Hauptmänner vor ihrer Königin. Viele warteten schon gespannt auf sie. Demonstrativ setzte sie sich auf den ehemaligen Thron des Prinzen von Dol-Amroth. Mit ihrer Hand strich sie über das hochwertig bearbeitete Material der Armlehnen. Fürst Lerion trat hervor. Anarya wies ihn an zu sprechen. "Was soll mit den Gefangen passieren?".
Thurion antwortete entschlossen: "Wir sollten sie hängen, damit jeder weiß, was mit Verräter passiert..."
Anarya dagegen überlegte kurz. Sie sah den Vorschlag als falsch. Die Fürsten von Gondor sollten ihr freiwillig folgen, sonst wäre der nächste Aufstand schon in greifbarer Nähe.
"Nein, sagt ihnen, ich werde jeden begnadigen, der sein Knie vor der wahren Königin von Gondor beugt!", beschloss sie.
Thurion verstand ihre Entscheidung nicht: "Du hast die Verräter dann noch immer in hohen Positionen, die nur darauf warten die nächste Rebellion anzuzetteln!“
Die Königin Gondors nahm seine Hand um ihn zu beruhigen. „Dann werden sie sterben!"
"Wo ist Imrahil? Wo ist der Prinz von Dol Amroth?", fragte sie in die Runde.
Tief in den Verliesen der Burg saß der Fürst gebrochen in seiner Zelle. Anarya blickte auf ihn herab, sagte aber zunächst kein Wort. Schließlich wagte Imrahil zu sprechen: "Hab ihr mich genug angestarrt?".
Sie ging einige Schritte auf die eisernen Gitterstäbe zu. "Imrahil der kireg ist vorbei. Es ist jetzt an der Zeit euren Stolz runter zu schlucken!", fing sie an. Der Prinz lachte darauf hin und stand auf. Seine sonst edle Kleidung war dreckig, zerrissen und voller Blut beschmiert.
"Meinen Stolz herunter schlucken...", dabei klang er angewidert. "Wie kann ich meinen Stolz verlieren, wenn ihr euren schon lange verloren habt, nachdem ihr dieses Monster, Thurion, geheiratet habt und in euch eindringen lassen habt...".
Anarya spürte regelrecht seinen missachtenden Blick, der sie von oben bis unten musterte. "Imrahil, ich bin bereit eure Fürsten und euch zu begnadigen, akzeptiert mich als eure Königin und ich lasse euch sofort frei..", versuchte sie ihn zu überzeugen.
Dieser überlegte zunächst. Doch dann sagte er: "Ihr wisst, dass ich euch niemals lieben werde und doch begnadigt ihr mich? Aber umm den Willen von Gondor werde ich euch als Königin anerkennen...".
Anarya fragte sich, warum der Prinz nicht sofort so entschied. So hätte der Krieg vermieden werden können und Mittelerde wäre schon lange eine Vereinte Nation. Zum Unmut der Anhängerschaft Anaryas wurde der Amrother wenige Tage später freigelassen.
Am Abend traf auch Saruman in der Hauptstadt von Belfalas ein. Er kümmerte sich um die Wunden von Anarya und mahnte sie, solche Vorgehensweisen demnächst zu unterlassen, da sie als Königin viel zu wichtig für das Reich war.
Der Zauberer wickelte einen neuen Verband um ihre Stirn und tastete sie vorsichtig ab. An manchen stellen zuckte die zierliche Frau zusammen, da diese Stellen noch vom Kampf schmerzten.
"Habt ihr sonst noch etwas?", fragte Istari besorgt. Anarya überlegte nicht lange und antwortete schnell: "Sonst ist alles in Ordnung, nur meine Mensis sollte schon vor einigen  Wochen auftauchen..."
Saruman wurde nun hellhörig und murmelte: "Ist das so...". Die junge Königin Gondors sah ihn  fragend an. So antwortete er: "Wenn ich die Zeichen richtig deute, sieht es so aus, das ein Kind in euch heranwächst..."
Sie staunte nicht schlecht als die Worte aus Sarumans Mund kamen. Anarya war nun also Schwanger. Sie war sich unsicher dieser Aufgabe gewachsen zu sein, denn sie hatte noch das Königreich von Gondor zu führen. Die junge Frau war aufgeregt und wollte dringend Thurion davon erzählen. Saruman sagte ihr, dass sie nun sehr auf sich Acht geben musste, da es nicht leicht war ein Kind eines Maia in sich zu tragen.
So war es nun so wie es sein sollte. Gondor war wieder vereint. Es begannen die Vorbereitung um ein geeintes Mittelerde zu erschaffen. Während sich Anarya zur Königin von Mittelerde ausriefen ließ, machte auch schnell die Nachricht die Runde, dass die Königin bald ein Erben gebären wird. Dies sorgte für mehr Zufriedenheit innerhalb der Bevölkerung.
Manche, wie die Waldelben aus Düsterwald, wehrten sich zunächst gegen Herrscherin die ganz Mittelerde beansprucht, doch ließ sich König Thranduil schnell durch verlorene Schlachten und der Überzeugungskraft Elronds, umstimmen.
Eines Abends saß Anarya mit ihrem Kind auf den Armen vor der wärmenden Feuerstelle in ihren Gemächern des Palastes von Minas-Tirith. Thurion kniete vor ihr.
"Ich hatte gedacht, es würde noch schwieriger werden...", scherzte Anarya. "Sieh ihn dir an, er wird eines Tages über Mittelerde herrschen..."

Anarya vergaß alle Zweifel und alle Sorgen, die andere hatten und die sie selbst vorher hatte. War sie geblendet von Thurion? Ihr war es in diesem Moment egal. Ihr Sohn war der Sohn eines mächtigen Maia, der Melkor diente. Die Welt konnte nur die Luft anhalten und warten, ob die Münze auf die richtige Seite fällt und er nicht der Dunkelheit verfallen würde.
Titel: Zeitraffer von 40 Jahren
Beitrag von: Darkayah am 24. Jan 2019, 23:11
Was in den nächsten vierzig Jahren passierte:

In den nächsten zwanzig Jahren erlebte das neue Reich Mittelerde einen enormen Aufschwung. Viele Elben und Zwerge siedelten in die von Menschen dominierten Länder und einige Menschen in die der anderen. Das Land wurde in verschiedene Fürstentümer unterteilt, die wiederum ihre Unterfürsten hatten. So gab es das Fürstentum Angmar im Norden. Arnor im Westen, Rohan in der Mitte, den Düsterwald im Nord-Osten, Mordor im Osten und Gondor als Kronlande mit Minas-Tirith als Hauptstadt des Reiches Mittelerdes. Minas-Tirith wuchs weiter, so entstand vor den Mauern ein weiterer Abschnitt, in denen überwiegend die Händler, Handwerker und die ärmere Schicht lebte. Die Mauer die diesen Teil umgab, war nicht ansatzweise so dick, wie die der alten weißen Stadt. Die Soldaten der Armee trugen ähnliche Rüstungen zu denen von Angmar.
Der Kurs den Anarya anstrebte führte so hohen Wohlstand innerhalb der Bevölkerung, allerdings stieß ihre offene Politik auf viel Kritik auf Seiten der konservativen Fürsten aus Gondor und einigen aus Arnor. Auf der Insel Tolfalas am Anduin Delta wurde eine Festung errichtet, die zum Schutz der Erben des Throns errichtet wurde und gleichzeitig um den Flussweg nach Minas-Tirith zu sichern. Minas-Alagos wurde sie getauft.
Aranion, der Sohn Anaryas und Thurions, wuchs in Minas-Tirith auf. Viel lernte er von Faramir und Saruman. Der Istari erkannte das Potenzial seines Schützlings ziemlich früh und er versuchte immer wieder die innere Macht aus ihm herauszuholen. Allerdings funktionierte dies nicht. Neben dem das sich Aranion nicht dafür interessiert, kam auch noch dass er sich in eine Frau verliebte. In die Nichte von Thir Stark, Fürst von Carn-dûm und Wächter des Nordens. Beide verbrachten viel Zeit miteinander, da  Fürst Thir Elina nach Minas-Tirith schickte, damit sie viel von Thurion und Saruman lernte. Das Problem daran war, dass Elina an den Prinzen von Dol-Amroth versprochen war, um das Bündnis zu festigen.
Zunächst bekam niemand etwas davon mit. Als der Tag der Hochzeit näher rückte, verschwand Aranion mit einigen Männern für eine Weile, die Elina mit sich nahmen. Imrahil blieb ohne seine versprochene Frau an seinen Hochzeitstag stehen. Es entstand ein Konflikt mit Angmar, weil niemand wusste wo sich Elina aufhielt. Fürst Thir beteuerte seine Unwissenheit.Als Aranion schließlich nach Minas-Tirith zurückkehrte, wurde Anarya schnell klar, wer hinter dem verschwinden von Elina steckt. Thurion positionierte sich schnell hinter seinen Sohn. Er verachtete Imrahil zu sehr um ihn auch nur etwas zu gönnen. Er wusste das es umgekehrt genauso war. Die Königin von Mittelerde versuchte zunächst  diplomatisch vorzugehen. Der Prinz von Dol-Amroth spürte schnell, dass das Haus Vaneryen dahinter steckte.
Er schwor sich Rache zu nehmen, für den Verrat. Er ließ Boten nach Angmar schicken um den Fürsten von Carn-dûm dazu aufzufordern, Imrahil in einen möglichen Kampf zu unterstützen, damit seine zukünftige Frau aus den Fängen des Hauses Vaneryen befreit werden konnte. Dieser machte sich auch sofort auf den Weg. Nicht um Imrahil zu unterstützen, sondern um Anarya und Thurion vor Imrahil zu warnen. Bevor Fürst Thir Minas-Tirith erreichen konnte, zettelte der Prinz von Dol-Amroth eine Rebellion an. Sie schien am Anfang klein zu sein und Thurion wollte sie sofort ersticken. Doch mit einigen Siegen schlossen sich weitere Häuser an. Arnor konnte nicht als Verstärkung herbei eilen, da Imrahil dort schon für Aufstände gegen die Krone gesorgt hatte. Die konservativen Fürsten und Adeligen sammelte viele Männer die bereit waren für Imrahil zu kämpfen und zu sterben. Fürst Lerion von Mordor verlor viele Männer und wurde schließlich gefangen genommen. Zu allen Unheil bekam die Königin die Nachricht von Saruman, dass sie erneut schwanger war. Sie wusste nicht wie sie mit dieser Nachricht umgehen sollte und behielt dies  für sich. Die Belagerung von Minas-Tirith sah zunächst sehr gut für die Verteidiger aus, bis das Tor zur alten Stadt aufgebrochen wurde. Die meisten Truppen waren mit Thurion unterwegs, der den Fürsten von Dol-Amroth in Pelagir erwartet hatte.
Anarya versuchte mit ihren Sohn aus der Stadt zu fliehen. An den Toren wurde Aranion gefangen. Seine Mutter hatte keine Gelegenheit ihn zu retten. Ihre Wachen rissen sie mit sich mit, da die Königin viel zu wichtig für das Reich war.
Thurion ließ sie nach Minas-Alagos schicken, während er versuchte mit der Armee die verloren Städte zurückzuerobern.
Thir Stark suchte währenddessen nach seiner Nichte um sie zurück zu bringen.
Faramir kümmerte sich um die erschöpfte Anarya. Sie hatte kein bisschen von ihrer Schönheit verloren. Sie spürte dass diese Geburt viel schwerer werden würde als die von Aranion. Viele Monate vergingen und Thurion befand sich weiter in Schlachten gegen die Rebellen. So bekam er nichts von der Schwangerschaft mit.
Als es endlich soweit war, stand Faramir ihr zur Seite. Anarya verlor sehr viel Blut und Kraft. Diesmal bekam die Königin von Mittelerde eine Tochter. Der Fürst von Ithilien. musste ihr schwören sie an einen Sicheren Ort zu bringen und sie zu ihren richtigen Weg zu führen. Anarya starb kurz daraufhin. Faramir wusste, dass es nicht genug Zeit zum trauern gab und so machte er sich Nachts bei stürmischen Wetter auf den Weg in die Ferne.
Thurion erkannte schließlich, dass er nichts gegen die Truppen von Imrahil ausrichten konnte. Zu viele hatte er verloren und seine Vorräte gingen zu neige.
Er zog sich nach Minas-Alagos zurück.
Nachdem die Schlachten vorbei waren, erklärte Fürst Thir Imrahil, dass Elina verstorben war, nachdem sie von den Vaneryens entführt wurde. Der Anführer der Rebellion ließ den Fürsten von Carn-dûm so gewähren und mit den Gebeinen seiner Nichte zurück in die Heimat reisen.
Imrahil sicherte sich die Unterstützung der Fürstentümer und ließ einige Fürsten, die noch Anhänger von Anarya und Thurion waren, hinrichten.Dazu gehörte auch Lerion, der bis zum Moment der Hinrichtung den Fürsten von Dol-Amroth verspottete und seinen Tod hervorsagte. Mit der Unterstützung der Häuser von Mittelerde krönte er sich zum König von Mittelerde um das Reich vor Melkors Einfluss zu schützen. Fürsten die nach wie vor an Anaryas Seite standen und nicht hingerichtet worden sind, wurden ihre Titel entzogen und  unbeliebte Stellungen gegeben. So erhielt Fubuky, hoher Fürst von Arnor den neuen Titel Fubuky Turmbauer, Fürst von Mordor.  Zum Spott ernannte er Thurion zum Fürsten von Minas-Alagos, da dies nur eine Insel mit einer Festung war. Beide Seiten gingen zunächst ein Friedensabkommen ein. Der Maia wollte allerdings nur Zeit gewinnen um seine Vorbereitungen treffen zu können.
Diese Zeit zog sich schon auf weitere zwanzig Jahre. Thurion veränderte sich in dieser Zeit. Er wurde verschlossener und verbrachte sehr viel Zeit mit sich allein. Davos Schneewert machte sich große Sorgen konnte aber nicht viel dagegen ausrichten.
Vor vierzig Jahren, haben seine Armeen noch die Truppen von Imrahil besiegt. Vor zwanzig Jahren wurde seine Armee besiegt, seine Familie abgeschlachtet und er sitzt auf einer Insel fest. Thurion wusste immerhin nichts von seiner Tochter, die Faramir mit sich nahm.
Diese Tochter brachte Faramir weit in den Osten: Nach Mistrand in Rhûn. Er ließ sie bei dem deutlich gealterten Regenten Abbas, der schon Anarya aufzog. Faramir selbst begab sich ins Exil. Er wusste, wenn Imrahil ihn finden würde, würde ihm das selbe Schicksal ereilen, welches auch schon Lerion zu spüren bekam.
Doch als nun zwanzig Jahre nach der Rebellion vergangen waren, machte er sich erneut auf den Weg nach Rhûn um nach der Tochter seiner Königin zu sehen und sie auf den richtigen Weg zu führen.
Als er am Palast der Hauptstadt Rhûn ankam, konnte er  seinen Augen nicht glauben....
Titel: Aufbruch Kianas
Beitrag von: Darkayah am 2. Feb 2019, 20:38

(https://abload.de/img/der_thron_von_mitteleqyk40.png)


Kiana wuchs ihr ganzes bisheriges Leben in Mistrand, die Hauptstadt des rhûnischen Reiches welches sich in Rhûn, Harad und Khand unterteilte, auf. Sie war zu diesem Zeitpunkt siebzehn Jahre alt.
Abbas, der Regent des gebrechlichen rhûnischen Reiches, zog Kiana wie seine eigene Tochter auf und lehrte sie viel, er erzog sie im Wissen, dass sie die rechtmäßige Erbin des Thrones von Mittelerde war. Und das war nicht immer einfach, denn anfangs wehrte sich der Regent Rhûns sich seiner Ziehtochter den Schwertkampf beizubringen. Er wusste aber auch, dass wenn er es ihr verbat, sie es heimlich machen würde. Also war ihm lieber, er bringt ihr das richtig bei, denn die junge Frau
spürte ziemlich früh, dass sie nicht war wie die normalen Menschen denn wenn sie wütend war spürte sie eine aufsteigende Wärme und eine Kraft in sich und Sie wusste nicht woher diese Gefühle kamen. Doch eines Tages, als sie  noch klein war, wurde sie von Kindern in ihrem Alter gehänselt, getreten, geschupst und  zu Boden gestoßen. Die Kinder die über sie lachten und beschimpften, taten dies nicht lange, denn sie stand voller Wut auf, und fokussierte ihre Hass auf die Kinder so dass diese quer durch den ganzen Hof flogen.
Kiana fühlte sich nach solchen Taten erschöpft, aber auch gleichzeitig machte sich eine Genugtuung in ihr breit, dass sie zu so etwas in der Lage war.
Die Eltern der Kinder und die Kinder selbst verspotteten sie dafür und nannten sie ein Monster und hatten nur böse Worte für sie, aber gleichzeitig hatten sie auch großen Respekt vor Ihr doch das ganze hatte einen bitteren Nachgeschmack.... Kiana fühlte sich ausgestoßen und alleine.
Abbas war der einzige der sie beruhigen konnte und er spürte auch, dass sie etwas besonderes war.
So ließ der alte Regent des rhûnischen Reiches sie nicht mehr aus den Augen und er studierte in verschiedenen Schriftrollen und Büchern um etwas über ihre Kraft herauszufinden, wurde aber nicht fündig. Er war völlig verzweifelt, denn er wollte seiner Kiana unbedingt helfen, denn er sah ihre Traurigkeit aber er sah auch Ihr Talent.
Abbas lernte aus seinen Fehlern, die er bei Anarya tat und benutzte Kiana nicht für politische Interessen und hielt jede Art von Problemen von Ihr fern, so kam es sehr oft vor, dass sich die junge Frau langweilte und einfach nur raus wollte um die Welt zu sehen, denn sie war voller Energie und Neugierde auf das Leben, doch Abbas ließ dies nicht zu, weil er die junge Kiana beschützen wollte, denn er hatte doch versprochen auf sie Acht zu geben, bis seine Ziehtochter alt genug war den Thron von Mittelerde für sich zu beanspruchen.
Doch er machte einen Fehler, er nahm die junge Frau überall mit hin, es gab keinen Freiraum für sie, sie konnte keine Erfahrungen sammeln. Es kam zwar mal vor, dass sie es schaffte sich heimlich raus zu schleichen, aber spätestens an den Toren der Stadt wurde sie von den Wachen aufgehalten und zurück zum Palast gebracht.
Sie bekam mehrere Gespräche,von verschiedenen Gelehrten mit und interessierte sich für die Abläufe der Rituale und den Kult um Melkor. Zum Unmut von Abbas: Er versuchte sie mal wieder davon fernzuhalten.
Immerhin erinnerte er sich an Anaryas Warnungen und Visionen. Kiana aber hatte in ihren Gemächern einige Bücher versteckt, in denen sie immer wieder nachforschte....denn die Neugierde wuchs immer mehr und sie verstand nicht , warum Ihr Ziehvater sie daran hindern wollte, denn immerhin war dies der Hauptglaube Ihrer Eltern und des Landes, wo sie immerhin aufgewachsen war.
Nachschub erhielt sie ständig aus der Bibliothek der Gelehrten, in die sich die Ziehtochter des Regenten immer wieder schlich. Zu ihrem sechzehnten Geburtstag bekam sie eine Kiste geschenkt, in der sich zwei eiförmige Steine befanden, die unglaublich schön funkelten und eine Blutrote Farbe hatten. Abbas erzählte ihr von einer Legende, dass dies mächtige Steine waren, die Reiche ins verderben bringen konnten. Kiana hielt nicht viel von der Erzählung,aber sie tat so, als glaubte sie ihm. Sie fand die Steine einfach wunderschön und manchmal wenn sie Nachts nicht schlafen konnte, schaute sie sich die Steine an und erzählte den Steinen Ihre Sorgen und Ängste und sie hoffte insgeheim dass die Steine doch magische Kräfte hatten. Wenn sie sich besser fühlte kam sie sich stets paranoid vor, sich das gewünscht zu haben.
Kiana fragte sich immer wieder wann denn endlich der Tag war, an dem sie die Welt sehen würde und wann sie den Thron von Mittelerde besteigen sollte denn sie konnte es nicht abwarten.....
Die Sonne schien über Mistrand und die warmen Sonnenstrahlen erwärmten das Land. Der Sommer war sehr heiß. Viele Kinder spielten in den Brunnen der Stadt oder hielten sich am Hafen auf. Kiana  stand am Fenster und lauschte den Geräuschen der Stadt. Seufzend klappte sie das Buch, welches sie in ihren Händen trug, zu und richtete ihre langen blonden Haare, welche einige leichte schwarze Strähnen hatten, zur Seite um den Nacken zu befreien. "Kiana!“, ertönte gleichzeitig eine Stimme hinter ihr. Erschrocken drehte sie sich um. Dort stand ein Mann mittleren Alters. Sein starker Bartwuchs und seine zerzausten Haare ließen ihn etwas schmuddelig wirken. Skeptisch blickte die junge Frau den Mann an. Sie fragte sich woher er ihren Namen kannte und hatte keine Idee wer er war. Der Mann wirkte auf sie so fremd und doch gleichzeitig vertraut. Gerade als sie sich zusammenraffte um ihn zu fragen wer er war, erschien Abbas im Raum und begrüßte den Besucher:
"Faramir, lange ist es her! Wie geht es euch?“
Der Mann der scheinbar Faramir hieß antwortete: "Es war eine lange Reise nach Mistrand, jetzt bin ich hier und heilfroh euch zu sehen!“ dabei strahlte er und kam mit offenen armen auf Kiana zu, doch sie ging einige Schritte zurück, denn das war ihr nun gar nicht geheuer. Kiana hatte Faramir noch nie gesehen, doch  Abbas kannte ihn hingegen sehr gut. Was Kiana sehr verwunderte.
"Sieh dich an, ihr seid noch hübscher als ich es mir erahnt habe!“, sagte der Fremde. Kiana zog ihre Augenbrauen hoch und verschrenkte die Arme vor der Brust. Sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Immerhin kannte sie ihn nicht. Sie schwieg zunächst. Ihre violetten Augen sahen fragend zu Abbas. Dieser sagte daraufhin: "Kiana, das ist Faramir, er war ein Freund deiner Mutter und brachte dich hier her als Imrahil rebellierte!“
Die junge Frau machte dabei aus Höflichkeit einen kleinen Knicks. Faramir dagegen nickte ihr lächelnd zu. "Ihr hattet eine anstrengende Reise, ruht euch aus und lasst uns heute Abend zusammen essen! Ihr habt bestimmt einiges zu erzählen!“, bot der Regent des rhûnischen Reiches an. Der Besucher sagte dazu nicht nein und ließ sich zu den Schlafräumen bringen, wo er sich was frisch machen konnte.
Kiana war skeptisch und neugierig dazu, denn endlich passierte mal was in Ihrem langweiligen Leben und war gespannt, was der Fremde zu berichten hatte.
Am Abend wollte die junge Frau zum gemeinsamen Essen erscheinen, da hörte sie schon die Stimmen von Faramir und Abbas, die sich über diverse Themen unterhielten. Besonders interessierte sie sich für das Gespräch, welches um den Besucher ging. Sie blieb im Gang stehen um die beiden zu belauschen.
Er erzählte von seinen Reisen durch die fernen Länder und wie er sich durch das Leben schlug.
"Imrahil ist alt und schwach geworden... Thurion ist nach Angmar marschiert um Fürst Stark auf seine Seite zu ziehen und soll im Schlachtfeld gefallen sein...“, erzählte die Stimme des Fremden.
Als Kiana dies hörte erfüllte ein Schmerz ihr Herz, ihre Augen füllten sich mit Tränen und gleichzeitig spürte sie eine große Wut, denn nun hatte sie niemanden mehr, selbst ihren Vater nicht, den sie nie getroffen hatte. Dabei war sie durch Erzählungen sehr neugierig auf ihn.
"... Das muss aber schon vor einigen Jahren passiert sein...“, ertönte die Stimme Faramir erneut. Kiana wollte gerade den Raum betreten, als sie mitbekam, dass der Fremde Abbas flüstert:
"Ihr wisst, dass es an der Zeit wird, sie zu ihrem Weg zu führen..“
Kiana stürmte daraufhin in den Raum und fragte mit entzückender Stimme: „Worüber redet ihr?“
Ihr Ziehvater versuchte sie abzuwimmeln und so zu tun dass das Gespräch nur um die Reisen von Faramir ging. Doch Kiana lässt sich nicht abwimmeln und blickt erwartungsvoll den Fremden an. Dieser zögerte nicht lange und erzählt mich ruhiger Stimme: "Kiana du weißt du bist was besonderes und du weißt, dass dich das Reich braucht! Du bist die rechtmäßige Königin von Mittelerde!“
Abbas unterbrach Faramir und beschwor, dass seine Ziehtochter noch nicht so weit war. Kiana hüpfte vor Freude. Endlich durfte sie etwas erleben und schaut Faramir erwartungsvoll an, in der Hoffnung, er half ihr dabei, Abbas zu überzeugen.
Der Regent des rhûnischen Reiches war erschrocken über die Entschlossenheit, die Kiana ausstrahlte. Gleichzeitig machte es ihn innerlich Stolz, dass sie so erwachsen und Reif zu sein schien.
"Es ist nicht der richtige Zeitpunkt... Das Reich hält sich nur noch ganz knapp und vor kurzem erhielte ich Briefe von den Fürsten aus Khand und Harad... Sie denken wir würden indirekt das Knie vor Mittelerde gebeugt haben und ihr wisst um die Einstellung, welche die Menschen des Osten gegenüber den Westen haben...“, sagte er mit fester Stimme.
Kiana konnte nicht glauben, was sie da hörte. Das rhûnische Reich war kurz vor dem zerbrechen und Abbas verlor kein Wort darüber.
Faramir erwiderte: "Dann schickt sie mit einer Armee los um Anhänger zu finden.. In Gondor gibt es noch genug Anhänger des Hauses Vaneryen..."
Verzweifelt rieb Abbas sich die Stirn. "Selbst die Fürsten aus Rhûn stehen nicht mehr hinter mir, da sie sich vor einer Abhängigkeit gegenüber Mittelerde und vor allem von Gondor fürchten! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Fürsten einen neuen König gewählt haben..“
Faramir ist fassungslos und sagt mit energischen Ton: "Dann ist sie hier nicht mehr sicher!“
Der Regent des Reiches beschließt, eine Nacht drüber zu schlafen und am folgenden Tag weiter zu diskutieren.
Enttäuscht ging Kiana in ihre Gemächer und konnte vor Aufregung nicht schlafen. Tausende Dinge gingen ihr durch den Kopf.
Tief in der Nacht, wurde Kiana von lauten Geräuschen wach. Es hörte sich so an, als würde Gegenstände zu Boden fallen und Metall auf Metall prallen. Sie richtete sich in ihrem Bett auf und versuchte die Geräusche zuzuordnen. Plötzlich ging die Türe auf und Faramir betrat den Raum und packte sie am Arm: "Schnell, wir müssen hier weg!“, sagte er hektisch.
Die junge Frau wollte gerade noch einige Dinge einpacken. Sie schaffte es nur ihre kleine Kiste mit den besonderen Steinen unter ihrem Arm zu nehmen, bis Faramir sie mit sich zog. Auf den Korridoren des Palastes lagen einige tote Männer. Kiana verstand nicht, was vor sich ging und ließ sich weiter von Faramir führen.
Am Hinterhof angekommen, wartete dort schon Abbas mit einigen Wachen.
"Kiana, du musst so schnell wie möglich hier weg! Die Fürsten von Rhûn haben Mistrand angegriffen!“, sagte der Regent während er versuchte nach Luft zu schnappen.
Kiana verstand noch nicht ganz. Sie flehte ihn an mit ihr zu kommen. Er schüttelte daraufhin nur den Kopf. "Ich muss hier bleiben, vielleicht kriege ich die Situation noch beruhigt!“
Die junge Frau setzte sich auf ein Pferd.
"Ich werde einige Wachen mit dir schicken! Reitet nach Persus, in der Stadt solltet ihr vorerst sicher sein!“, dabei klang seine Stimme sehr Aufgebracht und Abbas wirkte sehr verwirrt.
Faramir mischte sich nun ein und sagte: "Ich werde dich begleiten..."
Kiana nickte ihm zu. Sie wollte sich noch von ihrem Ziehvater verabschieden, doch dieser sagte mit einem rauen Ton, dass sie nicht mehr viel Zeiten hatten. Widerwillig zog sie die Zügel von ihrem Pferd in die andere Richtung um aufzubrechen. Sie blickte erneut zurück zur Stadt. Man hörte, dass die Bewohner in großer Aufruhr gewesen waren. Die junge Frau hatte das Bedürfnis zurückzureiten, doch sie wusste, dass dies nicht mehr ging.
Titel: Regung im hohen Norden...
Beitrag von: Darkayah am 8. Feb 2019, 18:14
Thirak erinnerte sich noch sehr gut an die Zeit, in der sein Vater Thir, der Fürst von Carn-Dûm und Wächter des Nordens, mit den Usurpator Thurion in die Schlacht zog. Am liebsten wäre er sofort mit ihnen in die Schlacht gezogen, doch sein Vater fand dass sein Sohn dafür zu jung war. Nachdem Thir versuchte die vernichtende Schlacht abzuwenden und direkt zu König Imrahil reiste, versuchte er sich um Frieden zu bemühen. Dieser richtete diesen aber aufgrund von Verrat hin. Als sein Vater gefallen war, gab es keinen Fürst mehr aus dem Hause Stark in Angmar. Der junge Mann hatte keinen direkten Anspruch auf den Titel, da er nur ein uneheliches Kind des Fürsten war. Außerdem hatte König Imrahil schnell einen vertrauten General seiner Seite zum Fürsten von Carn-dûm ernannt und somit als Wächter des Nordens, um weitere Aufstände zu vermeiden.
Thirak wurde von seinem Vater  in eine Festung  weit im Norden Angmars gebracht um dort die wilden Menschen und Orks, die versuchten in Angmar einzufallen, abzuwehren. Fürst Thir glaubte an die Visionen, die die frühere Königin Anarya hatte, und wollte eine mögliche Invasion Melkors verhindern und die gebaute Nodmauer verteidigen. Gleichzeitig versuchte Thir seinen Sohn vor den Anhängern Imrahils zu schützen. Thirak hatte auch eine Halbschwester, die aber ein legitimes Kind seines Vaters war. Der neue Fürst von Carn-dûm, Adahil Breune, hielt sie gefangen, um Rebellionen im Norden zu vermeiden, nachdem sie aus Minas-Tirith, dort wo sie aufwuchs, geflohen war. Er wollte sie aber auch heiraten, um seine Positionen in Angmar zu stärken. Lynn Stark schaffte es aber mit einigen Anhängern des Hauses aus Carn-dûm zu fliehen und nach Festung Nordwacht zu fliehen.  Thirak war froh Lynn nach so langer Zeit wiederzusehen. Sie versuchte ihm ständig einzureden, dass er der letzte männliche Erbe des Hauses Stark war und den alten Familiensitz zurückholen musste. Er allerdings, hielt seine Aufgabe für wichtiger. Wenn er sich einer Rebellion anschloss, blieben die Aktivitäten hoch im Norden verborgen. Die einzelnen Stämme der Orks und wilden Menschen griffen die Grenzfestungen inzwischen schon mit größeren Truppenverbänden an, was ihm und den anderen Männer der Grenze Sorgen bereitete.
Der Hauptmann der Wache beschloss daraufhin eine Expedition in den Norden zu starten, um die Ereignisse zu erkunden. Thirak wurde dazu auserwählt mit ihnen zu reisen. Zum Unmut von Lynn Stark. Lange diskutierten sie über das leidige Thema der Rückeroberung von Carn-dûm.
Obwohl es Sommer war, lag der eisige Schnee weit im Norden auf der Landschaft. Die Soldaten der Expedition waren neben ihren Mänteln in viele Stoffteile eingewickelt um etwas vor der Kälte geschützt zu sein. Sie marschierten in Laufschritt, mit zwanzig Männern, in den unerforschten hohen Norden. Es fanden sich wenige Tiere oder andere Lebewesen auf ihren Weg. Hier und da hörte man das entfernte heulen der dort ansässigen Wölfe.
Als die Nacht hereinbrach, entfachte der Trupp ein Lagerfeuer um zu rasten, bevor es weiterging. 
Thirak suchte in seiner Tasche das große Brot, welches er mitgebracht hatte und teilte es unter den Männern auf. Der Hauptmann erhob daraufhin seine Stimme: "Die Wilden schließen sich offenbar zusammen. Wenn sich wirklich alle Stämme zusammenschließen, werden wir die Grenzfestungen nicht lange halten können...", sagte er mit besorgter Stimme.
Ein anderer Mann erwiderte: "Es wurde doch eine Mauer zwischen den Grenzfestungen errichtet, sie werden wohl kaum durch sie brechen!".
Thirak musste schmunzeln. Er wusste, dass die Mauer an manchen Abschnitten nicht einmal fertig errichtet wurde. Außerdem ist sie in den Jahren spröde geworden. Sonderlich Hoch war sie auch nicht. Der Hauptmann antwortete: "Es werden nicht mehr so viele Männer an die Grenzfestungen geschickt, lediglich die Deserteure, die dem alten Haus Vaneryen die Treue halten oder sonstige Verbrecher... Die Mittel hat König Imrahil ebenfalls gekürzt...".
Das Lachen auf Thiraks Lippen verschwand und seine Mundwinkel bewegten sich nun eher nach unten. Wie konnte der König von Mittelerde die Mittel und die Männer streichen, die für die Verteidigung doch so Notwendig waren. Thiraks versuchte sich schlafen zu legen. Nah am Feuer und in Decken eingewickelt wärmte er sich auf. Gleichzeitig umklammerte er sein Schwert. Er erhielt es von seinem Vater, als Fürst Thir in die Schlacht zog.  Manchmal hatte er Nachts das Gefühl, das Schwert würde zu ihm sprechen und es würde Leben. Gleichzeitig fand er  diese Gedanken auch albern. Aber auch diese Nacht hörte er ein leises Flüstern und ein leichtes pulsieren. Der junge Mann zog das Schwert etwas aus der Scheide und erkannte, dass die eingravierten Runen blau leuchteten. Er fragte sich, ob es der selbe Effekt war, der bei Elbenschwertern eintrat wenn Orks in der Nähe waren. "Es ist Zeit zu schlafen...", sagte er sich um seine Gedanken zum Schweigen zu bringen. Der Trupp wollte schon früh bei Sonnenaufgang aufbrechen und bis dahin war nicht mehr viel Zeit.
Am nächsten Tag ging alles sehr schnell: Die Sachen wurden eingepackt und alle waren abmarschbereit. Der Himmel verdunkelte sich und es hörte sich an, als würde weit in der Ferne ein Gewitter einbrechen. Und schon nach einigen Stunden schneite es leicht. Der Hauptmann wies seine Männer an, zügiger aufzuschließen, bevor sie noch an einen Kältetod sterben würden und scherzte dabei.
Der Schneefall wurde heftiger und ein eisiger Wind zog über das Land. Selbst die eigene Hand war kaum noch zu sehen.
Rundherum war nichts außer Weiß zu sehen. Thirak hörte förmlich das Zähneklappern seiner Kameraden. Verzweifelt versuchte er etwas in der Nähe zu entdecken und so ging er einige Schritte vor, um wenigstens einen Unterschlupf zu finden. Er erkannte einen leichten Umriss von etwas, doch konnte er nicht ganz erkennen was es war. „Seht, vielleicht können wir dort einen Unterschlupf finden!“, rief er. Sein Hauptmann sah zu der Stelle hin, auf die Thirak zeigte. Er wies seine Männer an, sich zusammenzureißen und schnell dorthin zu marschieren.
Thirak atmete auf, als die Umrisse nun deutlicher wurden. Es war ein altes Gebäude aus schwarzem Stein. Es wirkte so, als würde es im Schnee versinken. Das Gebäude sah aus wie ein Tempel, doch dies war egal, dachte er sich. Es war kalt und der Trupp wollte sich einfach nur aufwärmen. Thir ging die hohen Treppen im schnellen Tempo hoch und Stand vor den Türen. Es lagen einige tote Gestalten auf den Boden. Thirak untersuchte sie und sah zu seinem Hauptmann, der dies mit einem Kopfnicken bestätigte. Der junge Mann öffnete die Türen und schüttelte den Schnee von seinen Schultern. Einer der Kameraden versuchte einige Fackeln zu entzünden und das Feuer erhellte die Halle etwas. Dort auf dem Boden befanden sich weitere Leichen.
„Sie liegen hier noch nicht lange...", sagte der Hauptmann. Thirak erwiderte: „Aber was wollten die hier?"
„Das werden wir schon bald herausfinden!", entgegnete  der Hauptmann neugierig und schnappte sich eine Fackel, während er im schnellen Schritt vorwärts ging.
Thirak folgte seinem Herren mit fünf weiteren Männern. Ihre Schritte schallten laut in den langen Korridoren des alten Gebäudes. Der weitere Weg war mit Geröll verschüttet, aber es führte ein weiterer Weg eine Treppe hinunter. Rasch folgten sie ihr und es ging tief runter. Tort fanden sie eine große Halle, in der viele Tische und Stühle auf dem Boden herumlagen. Auch viele Kerzenständer lagen dort. Thirak ging weiter vor, während die anderen Männer einige der Kerzenständer aufhoben und sie anzündeten um etwas mehr Licht zu haben. Die Halle fühlte sich nun viel Kälter an, als die Temperatur, als sie noch draußen waren.
„Es wurden hier vor kurzem Rituale oder Ähnliches durchgeführt, seht euch das an!“, dabei deutete der junge Mann auf einen Kreis aus Kerzen und verschiedenen Linien die zwischen die Kerzen gemalt wurden. Er versuchte herauszufinden, mit was diese Linien aufgetragen wurden. Die rötliche Farbe bildete ebenfalls einen Kreis, um den verschiedene Runen waren. Diese Runen erinnerten ihn an die seines Schwertes. Was sie bedeuteten wusste er allerdings nicht. Plötzlich vernahm er aus einer dunklen Ecke ein Keuchen. Er hielt die Fackel etwas nach vorne um was sehen zu können, es war aber zu dunkel und das Licht der Fackel erhellte nicht den ganzen großen Saal. Vorsichtig ging Thirak einige Schritte weiter. Sein Herz pulsierte und der Dampf der beim Atmen auftauchte wurde mehr. Dann stand etwas genau vor ihm. Erschrocken hörte er auf zu atmen, denn er konnte nicht glauben was er da sah. Eine Gestalt stand vor ihm, er konnte nicht erkennen was es war. Es sah aus wie ein Mensch, ähnelte einem aber nicht mehr wirklich. Die Haut hing nur noch mit einigen Fetzen  und es schien, als wenn viele Stellen am Körper offen waren. Thirak sprang einige Schritte zurück und mit einem lauten Schrei stürmte die Gestalt auf ihn los. Er rannte zurück zu den anderen und schrie nur noch „Lauft!". Erschrocken sahen die anderen Männer zu ihm und zu dem Etwas , welches ihn verfolgte. Mit einem Schwertschlag stieß der Hauptmann die Gestalt zu Boden, doch diese raffte sich wieder auf. Einer der Soldaten ging auf sie zu und versuchte das Ungetüm mit einen Gnadenstoß zu töten. Der Mann drückte sein Schwert tief in den Körper.
„Ihr seid doch ein Soldat und dann lauft ihr um euer Leben? Der Ort ist Gruselig ja, aber...“
Der Soldat bemerkte nicht, dass die Kreatur hinter ihm wieder auf den Beinen Stand und bevor er den Satz weiter aussprechen konnte, sprang sie auf ihn und riss ihm einen Teil seines Halses weg. Der Mann stammelte nur noch, während das Blut aus der Wunde floss. Verzweifelt versuchte er die offene Stelle zuzuhalten, bis er umfiel. Weitere Schreie ertönten aus der Dunkelheit.
„Los raus hier!“, befahl der Hauptmann und sie rannten Richtung Ausgang. Die Kreatur verfolgte sie und als Thirak nach hinten blickte, erkannte er, dass noch weitere dort waren und sie verfolgten. Als sie wieder an Türen ankamen, sahen die Soldaten, die auf sie warteten verdutzt drein.
„Was waren das für Geräusche?“, wollte einer wissen. „Dafür haben wir keine Zeit!", antwortete der Hauptmann hastig. Sie packten ihre Sachen wieder ein und wollten den alten Tempel gerade verlassen, da erreichten die Kreaturen ebenfalls den Korridor. Einige der Männer zogen ihre Schwerter und versuchten sie zu bekämpfen, aber sie starben vergebens. Thirak zog daraufhin auch sein Schwert und rette seinen Hauptmann der von zwei der Gestalten angegriffen wurde. Er durchbohrte eine der Kreaturen und daraufhin ertönte ein Lauter Schrei und sie viel zu Boden. Die andere schlitzte er mit einen weit ausgeholten hieb den Brustkorb und auch diese fiel zu Boden. Er zog seinen Hauptmann nach draußen und verschloss die Türen.
„Wie viele haben überlebt?“, wollte der Hauptmann wissen, während er sich an die Mauer um sich auszuruhen. Nach Luft ringend sah sich Thirak um. Es war nur noch der Hauptmann, er selbst und zwei weitere am leben. Er bat einen der Soldaten nach etwas zu suchen, womit sie die Tür versperren konnten. Thirak selbst und der andere Soldat hielten die Tür weiterhin zu, bis er mit einen großen Ast zurückkam. Sie klemmten den dicken Ast zwischen den Griffen der Türen um sie zu versiegeln.
„Kommt, wir müssen zurück!“, sagte Thirak, als er versuchte dem Hauptmann hoch zu helfen. Dieser schüttelte nur den Kopf und deutete dabei auf seinen Bauch. Sein Waffenrock war schon bereits in Blut getränkt. „Du musst einen Boten nach Minas-Tirith schicken... Der König muss Bescheid wissen...“, sagte er noch. Thirak nickte ihm zu und wickelte den Mann noch in einen Umhang. Sofort machte er sich auf den Weg zurück nach Nordwacht. Das Wetter wurde in der Zwischenzeit nicht besser, doch sie machten so schnell sie konnten.  Der Norden und der König mussten gewarnt werden..
Titel: Kianas Ankunft in Perseus an der Grenze zu Khand.
Beitrag von: Darkayah am 30. Mär 2019, 19:57
Die Sonne ging gerade auf, da wurde die Stadt Perseus schon sichtbar. Kiana war hier schon einmal, allerdings ist dies schon viele Jahre her. Sie lockerte den Mantel, der sie vor der Kälte der Nacht schützte, als die ersten Sonnenstrahlen auf ihre Haut trafen. Noch immer konnte sie die Geschehnisse, der Tages ihrer Abreise nicht begreifen. Die junge Frau wollte immer raus aus dem Palast um ihrer Bestimmung zu folgen, doch das nun alles so plötzlich und schnell ging wollte sie auch nicht. Sie nutzte die Chance Faramir auszufragen, bevor sie die Stadt erreichten.
"Wenn mein Vater erst vor einigen Jahren gefallen ist, warum hat er mich nie geholt?“, wollte sie wissen. Faramir zögerte zunächst.
"Thurion wurde nach dem Tod deiner Mutter verrückt... Er brachte erneut großes Unheil über Mittelerde...“, antwortete er. Kiana erwiderte zynisch: "Er ist doch auch der rechtmäßige König gewesen, warum sollte er also einen Rebellen freiwillig die Krone überlassen?“
Faramir behauptete: "Hätte er von dir gewusst, hätten andere das auch und du wärst in großer Gefahr gewesen. Das wollte weder Abbas noch ich und..." Er versank kurz in Gedanken und seufzte. "Deine Mutter wollte es ebenfalls nicht..."
Kiana hätte zu gerne ihre beiden Eltern kennengelernt. Sie hasste Imrahil dafür, was er ihrer Familie angetan hatte. Schließlich erreichten sie die Tore der Stadt. Es tummelten sich schon einige Menschen auf den Straßen. Perseus schien von den Angriffen verschont geblieben zu sein. An den Marktständen warben die Verkäufer um ihre Ware. Einer lauter als der andere.
Inzwischen schien die Sonne hoch am Himmel und die warmen Strahlen breiteten sich über das ganze Land aus. Kiana legte ihren Mantel ab und verstaute ihn in die Satteltaschen ihres Pferdes. Gespannt sah sie sich auf dem Marktplatz um. Faramir wich ihr nicht von der Seite und erzählte ihr von seinen Reisen. Es hallten laute Hörner durch die Straßen, begleitet von Trommelschlägen und die Menschen gingen an die Seite um Platz zu machen. Kiana wusste zunächst nicht was denn los war so blieb sie stehen, bis sie einen Reiter in schwarz-silberner Rüstung sah, hinter dem Infanteristen im Gleichschritt marschierten. Gefesselt vom Anblick starrte die junge Frau förmlich in die Richtung. "Geh aus dem Weg!", rief eine Wache der Stadt unfreundlich.
Kiana wollte gerade zur Seite gehen, da stand der Reiter schon dicht bei ihr und der Zug hielt an. Der Graubärtige Mann stieg von seinem Ross und musterte Kiana.
"Sagt mir, ihr trägt die Edelsten Stoffe aus Rhûn und doch scheint ihr mir nur eine Bürgerin der Stadt zu sein... ich bin etwas verwirrt...“, sprach er mit tiefer Stimme.Gerade wollte Faramir antworten um die Situation zu entspannen, da erwiderte Kiana voreilig: "Ich bin Kiana aus dem Hause Vaneryen, Tochter von Thurion und Anarya und rechtmäßige Königin von Mittelerde!“ Faramir legte die Hand an den Griff seines Schwertes und umklammerte diesen fest. Der Graubärtige Mann dagegen starrte Kiana sprachlos an.
 Er ging einige Schritte auf sie zur und sein Blick wich nicht von ihr. "Verzeiht mir, ich hatte nicht die leiseste Ahnung!", dabei kniete er sich hin und senkte den Kopf. Der Mann zog sein Schwert und hielt es Kiana entgegen. Dabei sagte er: "Ich bin Darius von Perseus, ich war der Hauptmann der Wache eurer Mutter. Und wenn ich jetzt euch dienen kann, so werde ich dies tun!“
Dabei erhob er sich wieder und blickte zu Faramir der Darius skeptisch betrachtete. "Faramir, seid ihr es?“, fragte er daraufhin. Dieser nickte ihm zu und Darius kam auf ihn zu und beide Männer umarmten sich. "Was macht ihr hier?“, wollte der Mann aus Rhûn wissen. Stolz erwiderte Faramir: "Ich bin hier um der rechtmäßigen König auf den Thron von Mittelerde zu verhelfen und die Verräter aus Minas-Tirith zu vertreiben!“ Es machte den Anschein, als würde Faramirs Brust dabei anschwellen und breiter werden.
"Was habt ihr nun vor?“, wollte Darius wissen. Kiana antwortete sofort: "Ich brauche eine Armee, ohne diese kann ich nicht nach Minas-Tirith reisen und die Stadt erobern..."
Darius stellte sich demonstrativ vor seine Soldaten und zeigte auf sie: "Meine Männer stehen euch zu Verfügung! Es sind zwar nur Zweihundertfünfzig Mann, aber es ist schonmal ein Anfang...“
Kiana nickte ihm Dankbar zu. "Wir können aber nicht hier bleiben, wir hörten von einer großen Söldnerarmee die an den Grenzen Khands ausgebildet wird, wir wollen diese rekrutieren bevor die Fürsten des Ostens auf die Idee kommen...", warf Faramir rasch ein.
"Lasst mich euch und meiner Königin wenigstens diesen Abend meine Gastfreundlichkeit erweisen, bevor wir dann morgen früh aufbrechen! Es ist ein weiter weg bis Ammu-Khand...", schlug der Mann aus Perseus noch vor.  Innerlich war Kiana froh, eine Pause einlegen zu können. Sie war diese langen Reisen überhaupt nicht gewöhnt.
Den ganzen Abend unterhielten sie sich beim Essen über die Taten von Anarya, die Schlachten um Gondor und den Krieg mit Angmar. Aber auch über die Unterwerfung Angmars und schließlich ganz Mittelerdes.
Faramir erzählte Kiana von den Visionen ihrer Mutter und den möglichen Krieg gegen Melkor. "Ich verstehe nicht recht, warum sollte Melkor unser Feind sein, wenn mein Vater Thurion ihm doch   gedient und ein Teil seiner Macht durch Melkor erfuhren hat...“ Sie hielt kurz inne und überlegte. Auch viele Menschen aus Rhûn verehrten Melkor und wie es scheint, hat durch den Glauben an Melkor Anarya vieles errungen und Thurion wurde so zum Sieg verholfen.
"Eure Mutter hat sich von Melkor distanziert, weil sie wusste was er für Schrecken mit sich bringt... Bei eurem Vater bin ich mir nicht so sicher... Er hat es zwar behauptet, aber er war von Grund auf böse...“
Kiana reagierte darauf zunächst nicht. Sie starrte tief in die Flammen der Feuerstelle im Raum des Palastes von Perseus.
"Vielleicht sind beide ja auch deshalb gestorben...", dabei klang ihre Stimme verzweifelt. Und ihr Blick hing weiter an der selben Stelle. Faramir sah sie erschrocken an, sagte jedoch nichts.
Die junge Frau fing an sich Gedanken darüber zu machen, was gewesen wäre, wenn sie bei ihrem Vater aufgewachsen war. Wäre der Ausgang des Krieges dann anders? Würde ihr Vater jetzt auf den Thron sitzen? Sie fragte sich auch warum ihre Mutter nicht wollte, dass Thurion nichts von seiner eigenen Tochter wusste. Log Faramir vielleicht? Hatte sie Angst? Ihr gingen so viele Fragen durch den Kopf. Kiana erhob sich und und entfernte sich einige Schritte vom Tisch. "Morgen früh brechen wir dann auf, schlaft gut...“, sagte sie mit leiser Stimme.
Kiana wusste nicht genau was sie denken sollte. Die ganze Situation verwirrte sie. Die junge Frau ging in ihre Gemächer. Sie ging zu der Kiste mit den Steinen und stellte in der Kiste einige Kerzen auf. "Könnte ich doch nur mit euch tatsächlich die Welt erschüttern lassen, wie der alte Abbas immer sagte...“, flüsterte sie seufzend.
Sie wusste, dass sie dafür bestimmt war, über Mittelerde zu herrschen, doch wusste sie auch, dass sie dafür noch sehr geduldig sein musste, auch wenn dies sehr schwer fiel.
Titel: Ratssitzung in Minas-Tirith unter König Imrahil
Beitrag von: Darkayah am 14. Mai 2019, 16:49
Während der Flucht aus Mistrand in Minas-Tirith, der Hauptstadt des Königreiches Mittelerde.


Viele Menschen tummelten sich auf den Straßen der Stadt. Von allen Ecken strömten die Massen zu den Marktplätzen. Überall wurden Waren angeboten, ob Werkzeuge, Nahrung oder sogar Waffen. Soldaten in silbernen Rüstungen marschierten die Straßen entlang. Einige liefen wachend auf den Mauern. Die neue Stadt die vor der Festung Minas-Tirith errichtet wurde, erblühte förmlich und wirkte sehr lebendig. Die Stadt ist kräftig herangewachsen und mit allen Mitteln fertig errichtet worden. Auch die letzten Mauerabschnitte standen nun befestigt zum Schutz des Volkes bereit. Über den Toren der alten Festung Minas-Tirith, die nun überwiegend für Adelige und Soldaten zur Verfügung steht, während das einfache Volk in der neuen Stadt - vor den Mauern der weißen Festung steht - leben, weht ein violettes Banner, welches einen silbernen Schwan als Zeichen trug. Sein Hals schlängelte sich durch eine Krone und er wirkte majestätisch im flattern des Windes.
Der König sah es nachdenklich an. Nie hatte er gedacht selbst über Gondor und somit Mittelerde zu herrschen. Es überkam ihm ein erleichterndes Gefühl, wenn er daran dachte, dass das Haus Vaneryen zerschlagen war. Anarya brachte großes Unheil über das Land und mit der Hochzeit mit Thurion große Schande, da er als ehemaliger Diener Melkors und Schreckenskönig in weiten Teilen Mittelerdes bekannt war. Zwar hatte das Reich durch die Reformen Wirtschaftliche Vorteile, aber die Traditionen Gondors wurden übergangen, Anarya war eine Thronräuberin und durch die Veränderungen wurde der Schwund der Elben und Zwerge eingeleitet, da sie sich mit den Menschen mischten oder aus Mittelerde verschwanden. Dies war kein sonderliches Problem für den König von Mittelerde, oder für viele andere Bewohner des Reiches, aber viele Künste gingen dadurch verloren. Einige Sprachen davon, dass Thurion Anarya nur umgarnt hat um dies einzuleiten und Melkor so die Rückkehr zu ermöglichen. Andere wiederum sagen, dass Anarya dies selbst geplant hatte.
Seufzend  blickte er über die Stadt. Auf der obersten Ebene der Festung Minas-Tirith konnte er sogar noch die Umrisse der stolzen Stadt Osgiliath sehen. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als plötzlich hinter ihm eine tiefe Stimme ertönte:
"Die Ratsmitglieder sind alle eingetroffen, wir können somit mit der Sitzung anfangen, euer Gnaden!“
Imrahil erkannte die Stimme seines engsten Vertrauten Remerif sofort. Zwanzig Jahre regierte er nun über das Reich, aber nie konnte er sich daran gewöhnen als König betitelt zu werden. Zwanzig Jahre... Dies war inzwischen eine sehr lange Zeit... Zwanzig Jahre des Friedens, nachdem Haus Vaneryen und Thurion aus Mittelerde getilgt wurden.
Nachdem Anarya und ihr Sohn starben, ließ Thurion keine Gnade walken und brachte großen Krieg über das Reich. Er sah sich selbst als rechtmäßiger König von Mittelerde und ließ viele Menschen leiden. Imrahil war froh, dass diese zeit nun vorbei ist. Wenn er sich selbst betrachtete, konnte man ihm das hohe Alter kaum ansehen. Abgesehen von einzelnen grauen Strähnen im Bart und Haar. Dies lag wohl am Mischblut, welches er besaß.
"Ich finde mich gleich im Ratssaal ein, gibt mir einen Moment...“, erwiderte der König. Remerif verbeugte sich und ging in Richtung des Palastes, während Imrahil sich an die Stirn fasste und sie mit seinem Daumen und Zeigefinger massierte.
Wenig später traf er im Ratssal ein. Die Teilnehmer erhoben sich von ihren Plätzen und verbeugten sich. Als der König Platz nahm, setzten sich auch die anderen wieder auf ihre Stühle.
"Euer Gnaden, zunächst hielten wir dies für Gerüchte, doch unsere Spione haben nun die Bestätigung... Das Vaneryen-Mädchen existiert wirklich... Sie befand sich vor einigen tagen auf den Weg nach Perseus, da sie aus Mistrand fliehen musste, während des Aufstandes im rhûnischen Reiches...", sagte ein Mann namens Norys. Imrahil sah daraufhin besorgt drein. "Kann man dieser Quelle denn bestimmt vertrauen?“, wollte er vorab wissen.
Norys nickte dann und erwiderte: "Diese Informationen kommen aus erster Hand, mein König...“
Wenn dies wirklich stimmte, stand vieles auf dem Spiel. Er wusste, dass er sofort etwas dagegen unternehmen musste. So antwortete er bestimmend: "Das Mädchen darf nicht weiter leben... Wir wissen alle, was dies für das Reich bedeuten würde. Ich möchte nicht wieder einen Krieg über Mittelerde haben..."
"Und wenn sie sich erst einmal verheiratet und Kinder in die Welt setzt, die meinen sie hätten einen Anspruch auf den Thron, werden wir nie wieder Frieden haben...“, fügte Norys noch hinzu. Ein alter Mann mit langem silbernen Haaren und weiß-grauem Bart ergriff daraufhin zynisch das Wort: "Sie ist doch noch fast ein Kind, was ist aus uns geworden, dass wir uns vor einem Kind fürchten und sie umbringen.."
Norys lachte kurz auf. Es hatte fast etwas spöttisches.
"Sie hat schon lange das gebärfähige Alter erreicht... Wie alt ist sie jetzt? Vielleicht zwanzig? Ihr müsstet dies doch besser wissen, ihr wart doch damals schon ein Vaneryen-Sympathisant, Saruman!", dabei klang der Mann sehr höhnisch.
"Genug jetzt!“, rief der König mahnend.  Sie hatten mit dem Vaneryen-Mädchen schon ein zu großes Problem, da brauchten sie keine Streitereien untereinander.
"Wir werden das Mädchen sterben lassen, ich mag mir nicht ausmalen, was passiert wenn sie einen einflussreichen Fürsten heiratet.... Was ist ein Leben im Gegensatz zu tausenden Unschuldigen die sterben würden..."
Saruman wollte gerade etwas erwidern, da erntete er einen bösen und erneut mahnenden Blick seines Herren. Imrahil ärgerte sich innerlich, denn er spürte erneut ie Präsenz des Hauses Vaneryen innerhalb seiner eigenen Mauern. Innerhalb des Thronsaals. Das Problem musste schnell behoben werden. Eine unheimliche Stille herrschte für einen kurzen Moment im Raum. Einzig das Rascheln des Papiers der Briefe, die Remerif durchsah war zu hören.
Schließlich ergriff er das Wort: "Die Wächter von Nordwacht erbitten um mehr Männer, sie sagen der Tod würde über uns marschieren, wenn wir die Mauern nicht bald befestigen... Und ihr Hauptmann ist gefallen..."
Imrahil seufzte laut. Der neue Wächter von Angmar sollte sich doch um dieses Problem kümmern. Er hielt es für Hirngespenster der Nordmänner, die von Anarya gesät wurden. Niemals würde Melkor zurückkehren. Aber die Menschen des Nordens waren dauerhaft von Kälte und trostlosem Land umgeben. Mit irgendetwas mussten sie sich ja beschäftigen.
"Schickt ihnen Verbrecher und die restlichen Rebellen, die dem Hause Vanyeren treu zur Seite standen... Sollen diese für die Sache ihrer Herren sterben und im Norden erfrieren... Und für den Tod des Hauptmannes von Nordwacht könnt ihr ihnen einiges Material für ihre Mauern schicken... Als kleine Anteilnahme...“, befahl Imrahil genervt.
Er hatte über vieles nachzudenken. Sein Kopf schien voller Gedanken doch er wusste nicht wohin mit ihnen. Er erhob sich schließlich und verließ den Saal....
Titel: Ein unerwartetes Treffen und eine weitere Expedition in den hohen Norden
Beitrag von: Darkayah am 21. Mai 2019, 22:23
Die einzelnen Schneeflocken auf Thiraks dunklen Haaren waren gut zu sehen. Er starrte fassungslos auf ein Stück Papier, welches er in den Händen hielt. Die Nordwache wurde erschaffen um ganz Mittelerde zu beschützen und der König hatte angeblich nicht die Mittel um die Wache zu unterstützen. Bestürzt ließ er sich auf einen Stuhl in seiner Kammer fallen. Mit einem weiten Schwung öffnete sich die Tür. Lynn trat in schnellen Schritten herein. Sie wollte gerade etwas sagen, da unterbrach sie sich schon selbst, als sie ihren Bruder nachdenklich vorfand. Der Wind toste gegen die Fensterläden und ließ sie gegen die Wände klappern. Schließlich wagte sie sich zu fragen was los war. Thirak erwiderte: "Der König schickt uns lediglich Gefangene als Verstärkung in den Norden...Er sagt er kann keine weiteren Schicken.."
Lynn seufzte. Sie nutzte aber ihre Chance: "Du wirst auch keine Hilfe erwarten können, Thirak! Überlege doch mal von wem die Nordwache erschaffen wurde... Der König wird es niemals glauben, wozu sie ins Leben gerufen wurde...“
Sofort unterbrach er seine Schwester: "Wenn du gesehen hättest, was die Männer und ich draußen hinter der Nordmauer gesehen, wärst du genauso verärgert darüber..."
Lynn kniete sich vor Thirak und nahm seine Hände in die ihre: "Wenn das alles stimmt und die Legenden wahr sind, dann müssen wir etwas unternehmen, da gebe ich dir recht... Aber wenn wir keine Unterstützung aus Gondor erwarten können und nicht mal aus Angmar, sind wir hier verloren... Du bist der einzige lebende Sohn von Thir Stark, dem wahren Lord von Carn-dûm und somit Wächter des Nordens! Die Breunes haben unsere Heimat gestohlen und wir müssen sie uns zurückholen, Thirak!"
Er verdrehte seine Augen und befreite seine Hände, denn er hatte schon mit dieser Konfrontation gerechnet. "Ich bin ein Bastard...", sagte er schnell. Thirak wusste, dass er als uneheliches Kind eines Fürsten keinen legitimen Anspruch auf die Erbfolge hat. Er hatte ja nicht mal den Namen seines Vaters. So war er ein Eisen. Im Süden, in Gondor, war man ein Stein, in Arnor ein Hügel, im Gebiet, welches sich im alten Düsterwald befand und die weite umliegende Umgebung, ein Blatt und in Rohan ein Mark und in den Ländern in denen die Menschen über die alten Hallen der Zwerge herrschten und Thal ein See. Viele von ihnen befanden sich auch in Nordwacht. Ihre Väter schickten sie aus Scham und um Schande über ihr Haus abzuwenden zur Nordwacht. Lynn schüttelte daraufhin nur den Kopf: "Den Männern des Nordens wird es recht sein, das Blut des Hauses Stark fließt auch in deinen Adern!"
Thirak erhob sich nun. Er konnte die ständigen Versuche seiner Schwester nicht verstehen. Er hatte sich der Nordwacht verschrieben um das Reich gegen Feinde zu warnen und beschützen. Er hatte einen Eid geschworen dem Hauptmann gegenüber und seinem Vater.
"Selbst wenn ich wollte, könnte ich das nicht tun... Ich kann die Männer hier nicht im Stich lassen, vor allem wissen wir nicht genau mit wem wir es hier zu tun haben, ich muss einfach mehr herausfinden... verstehst du denn nicht?“, verteidigte sich der junge Mann. Enttäuscht erhob sich nun auch wieder Lynn und verließ die Kammer. Thirak überlegte noch, ob er ihr hinterher laufen sollte, entschied sich aber dies nicht zu tun.
Wenige Tage später erreichte die Verstärkung die Festung. Thirak war gerade damit beschäftigt die Namen der Neuen auf einer Liste abzuhaken, da kam ein Mann auf ihn zu.
"Verzeiht, habt ihr einen neuen Hauptmann erwählt?“, wollte er wissen. Thirak erwiderte: "Wer will das wissen? Aber nein... Wir kommen sehr gut ohne aus..."
Der Mann zuckte mit den Schultern und sagte: "Wie ihr meint... Ach ich bin Galador Imrazor, ich bin der Bruder des Königs Imrahil!"
Thirak staunte daraufhin nicht schlecht. Er konnte sich nicht vorstellen warum der Bruder des Königs zur Nordmauer geschickt werden würde. Er traute sich dann zu fragen: "Was macht ihr dann hier? Irgendwelche verbrechen verübt oder auch ein Bastard?"
Der Mann lachte laut auf und antwortete: "Nein, gar nichts von beiden, mein Bruder beauftragt mich gerne mit niederen Arbeiten. Unser Verhältnis ist kompliziert wisst ihr, ich soll nur darauf aufpassen, dass auch das Material hier ankommt... Aber er ist halt der König..."
Thirak konnte sein lachen daraufhin auch nicht unterdrücken. "Seid ihr nicht Thir Starks Bastardsohn?“
Schnell verwandelte sich das Lächeln Thiraks in gesenkte Mundwinkel. "Ja, der bin ich..."
"Warum gehen wir nicht rein und unterhalten uns ein wenig? Hier draußen im Norden ist es ziemlich kalt im Vergleich zum Süden....“, dabei rieb sich Galador eifrig die Hände. Thirak blieb das Schmunzeln nicht aus.
In der Halle der Versammlungen aßen sie zusammen und unterhielten sich über die Nordwacht und über das Reich. Die Nacht zog dahin und nach einigen Tagen war es nun für Galador Zeit wieder zurückzukehren.
"Es hat mich gefreut, Thirak Eisen, ihr scheint  ehrenvoller zu sein, als viele andere die ich kenne, ich weiß nur nicht was ich von euren Geschichten halten soll, aber ihr werden wissen was ihr gesehen habt!"
Thirak nickte ihm freundlich zu. "Ihr seid hier immer willkommen, Galador habt eine angenehme Reise!"
Er blickte ihm und sein Gefolge noch hinterher, als sie durch die hölzernen Tore der Festung ritten. Er sammelte sich kurz und rief einige seiner Männer zusammen, denn er wusste er musste wieder in den tiefen Norden um mehr über die Geschehnisse zu erfahren. Er machte sich sehr bald auf dem Weg. Diesmal hatten sie Glück, denn das Wetter war ihnen zu Gunsten ziemlich klar...

Tief im Norden des unbekannten Landes

In der Ferne schienen Lichter zu brennen. Thiraks Freund, Lohr, behauptete, es waren die wilden die dort lebten, doch Thirak musste einfach wissen, was es wirklich war. Die Pferde wurden unruhiger, desto näher sie dem Leuchten kamen.  Endlich wurde das undeutliche Bild sichtbar. Es waren etliche Zelte die vor einem eingeschneiten Steingebäude aufgestellt waren. Das Gebäude wirkte wie eine alte zerfallene Festung. "Ich weiß nicht, Thirak, aber ich fühle mich hier gerade gar nicht wohl...“, stotterte Lohr hervor. Der junge mann verspürte aber ebenfalls dieses Gefühl. Und so wie es kommen sollte, ertönte ein greller Schrei. Als er sich erschrocken umdrehte, erkannte er dunkle Gestalten  die sich um sie versammelten. "Was sind das? Doch keine der alten Orks, oder?“ stotterte Lohr erneut. Für Thirak sahen sie nicht aus wie normale Orks, besonders da ihnen an vielen Stellen Haut fehlte oder manchen der ganze Unterkiefer. Der Mann zog daraufhin sein Schwert, auf dem die Runen blau leuchteten. Sein Gefolge tat es ihm gleich. Einige versuchten durch die einkreisenden Gestalten zu reiten, wurden aber von ihren Pferden gerissen und getötet. Thiraks Herz fing an zu rasen und er verspürte die angst seiner Männer. Er schloss seine Augen und kehrte tief in sich. Eigentlich wollte er sich nur beruhigen, doch er spürte eine wärme in sich, die ihm die Angst vergessen ließ. Er stieg vom Pferd ohne zu wissen was er wirklich tat, es fühlte sich an, als hätte er keine Kontrolle mehr über seinen eigenen Körper. Thirak lief daraufhin mit erhobenen Schwert auf die Gestalten zu. Er erschlug einige von ihnen. Das Blau leuchtete weiter stärker auf seinem Schwert. Die Feinde schienen von  Thirak zu weichen. Im ordentlichen Abstand versammelten sie sich um ihn. Ihm kam die Idee so seine Männer durch die Reihe der gestalten zu kriegen und dies taten sie auch sofort. Einige der Angreifer rannten denen hinterher, die es durch die Reihen schafften. Lohr kam mit Thiraks Pferd.
"Komm schnell wir müssen hier weg!", sofort sattelte er auf und beide ritten so schnell sie konnten zurück.
Er konnte sich das alles nicht erklären. Der Feind scheint sich versammelt zu haben, doch wer es war, daraus wurde der junge Mann aus Angmar noch nicht schlau. War die Prophezeiung etwa wahr und Melkor betritt wieder diese Welt?
Dies war zunächst nebensächlich. Er wollte so schnell wie möglich zurück zur Nordwacht und seine Männer sicher zurückbringen....
Titel: Wiedergeboren in Flammen...
Beitrag von: Darkayah am 26. Mai 2019, 22:40
Vor einigen Wochen erreichte Kiana mit ihrem Gefolge die kleine Stadt Khandara. Durch die Stadt reisten einige Kaufleute oder Fürsten des Osten, weshalb die Hundert Soldaten geduldet und nicht als Bedrohung gesehen wurden. Zwar war die Stadt nicht besonders groß und reich, so boten dennoch viele Händler dort ihre Waren an. Allerdings sprachen sie nicht mehr die allgemeine Sprache, genannt Westron, die im sonstigen Mittelerde gesprochen wurde, welches auch überwiegend in Rhûn gesprochen wurde.  In der derzeitigen Zeit sprachen viele Menschen des Ostens durch die Zentralisierung nach Mistrand, wegen den Zusammenschluss der drei Länder und der Einreise Ausländischer Händler, auch nur noch Westron.
Eigentlich war die Sprache des Ostens Ostron, umgangssprachlich wurde sie Khandisch genannt.
Faramir riet Kiana dennoch, die Soldaten vor der Stadt stehen zu lassen, damit die Bewohner nicht unnötig provoziert wurden. So nahm sie lediglich  Faramir, Darius und fünfundzwanzig ihrer Soldaten als Wachen mit.
Kiana sah sich genau an den Marktständen um und roch genüsslich an den verschiedenen Früchten und Speisen die dort angeboten wurden. Darius kümmerte sich in der Zeit um Proviant und seine Männer luden alles auf einen Wagen. Faramir prüfte dagegen alle Speisen genau, die Kiana sich aussuchte.
"Denkt ihr wirklich hier würde mich jemand vergiften wollen?“, scherzte die junge Frau. Faramir dagegen wirkte ernst und erklärte: "Eure Feinde sind überall und ich möchte mir nicht vorstellen wie weit unsere Feinde gehen werden...“
Kiana runzelte die Stirn misstrauisch. Gut, dachte sie sich und sah sich die Waren an. Ein Mann bot ihr an, seinen Wein zu probieren, der wohl besser als jeder Wein aus Dorwinion sein sollte. Kiana konnte zum Glück etwas das alte Khandisch sprechen, so hörte sie sich viele kuriosen Geschichten der Verkäufer an. Das was ihr an Khand nicht gefiel war die Tatsache, dass dort Sklavenhaltung erlaubt war und einige Sklaven zum handeln angeboten oder von ihren Meistern gedemütigt wurden. Dieses Bild lenkte sie eine Weile ab. Sie lief weiter durch die Straßen und bemerkte nicht, dass sie sich immer weiter von Faramir und ihren Wachen entfernte. Plötzlich spürte sie eine feste Berührung an ihren Arm und das sie jemand zur Seite in eine Gasse zog. Kiana versuchte zu erkennen wer diese Person war, doch sie sah nur einen Mann, der einen dreckigen Umhang trug und seine Kapuze weit über das Gesicht gezogen hatte. Die junge Frau versuchte sich seinem Griff zu entreißen, aber dieser zog sie zu weiteren Männern in der Seitenstraße, die dort warteten.
Sie sprachen die allgemeine Sprache und ließen immer wieder abfällige Kommentare fallen. Dann drückte einer der Angreifer Kiana zu Boden. "...Ich will noch einmal , bevor wir sie töten, er hat nicht gesagt wie sie sterben soll!“, hechelte er hektisch. Sie versuchte sich immer wieder zu wehren, doch es gelang ihr nicht. Von jetzt auf gleich trat eine Klinge eines Schwertes aus der Brust des Mannes. Sein Blut lief rasch auf Kiana. Es fühlte sich warm an und bedeckte sie völlig. Ihr Retter war Faramir, der nun die blutende Person von ihr riss.
Er half ihr schnell auf die Beine und stellte sich schützend vor ihr, während die anderen Männer ihre Schwerter zogen und sich bereit für einen Kampf machten. Faramir rangelte mit ihnen und parierte einige ihrer Angriffe. Endlich tauchten einige der Wachen Kianas auf und er kam zu einen Kampf: Schwerter klirrten aufeinander, Blut spritze in alle Richtungen und schmerzende Schreie waren zu hören. Nun versuchte Faramir seine Herrin aus dem Getümmel zu ziehen, doch dann ertönte ein dumpfer Gong, der immer wieder geschlagen wurde und die Menschen auf den Straßen liefen panisch in alle richtungen. Kianas Soldaten aus Perseus wurden dabei von Unbekannten abgeschlachtet, bis Darius mit den restlichen Männern, die vor der Stadt warteten eintraf.
"Beschützt die Königin!“, rief Faramir hysterisch und kurz darauf bildeten einige Wachen einen Kreis um Kiana. Sie verstand noch nicht genau, was gerade passierte. Es ging alles viel zu schnell und sie hatte nicht damit gerechnet, dass man sie tatsächlich so weit von Mittelerde versuchen würde zu töten.
Als sich die Lage beruhigte, kam Darius zu ihr. Die Männer die ihm folgten hatten einen Mann im Schlepptau. "Wir konnten einen von ihnen Gefangen nehmen...“, bevor er fortfahren konnte, fragte Kiana den Gefangen direkt: "Ihr seid nicht von hier, also wer schickt euch?“
Der Mann spuckte nur Blut vor ihr auf den Boden und spottete: "Ihr werden es niemals schaffen, dumme Hure!“ Nach diesen Worten  zog Faramir seinen Dolch und schnitt den Mann die Kehle auf. Dieser fiel mit undeutlichen Gurgeln zu Boden und starb. Kiana sag den toten Körper noch eine Weile entsetzt an. Sie fiel in Gedanken, weshalb sie zuckte, als eine männliche Stimme sie direkt ansprach. Die Soldaten wichen ihrer Herrin nicht von der Seite. Der Mann der auf sie zukam schien aus Khand zu kommen. Er trug edle Gewänder und sein dunkles lockiges Haar wehte im leichten Wind..
"Verzeiht mir, es ist nicht üblich, dass Besucher unserer Stadt angegriffen werden..“, dabei hielt er seine Arme nach oben und signalisierte damit, dass er keine feindlichen Absichten hatte. Kiana sah ihn noch skeptisch an und sagte zunächst nichts. So schlug der Mann vor: "Ich bin Mempatis, der Herr dieser Stadt! Ihr sollt meine Gäste meines Hauses sein, es wäre mir eine Ehre!" Dabei zeigte er auf einen prächtigen Palast, der auf einer Anhöhe stand.
"Ich danke euch!“, erwiderte Kiana kurz.
Den Tag verbrachte sie im sicheren Palast des Stadtherren. Sie badete, bevor sie zu ihm ging.
"Sagt mir, wer seid ihr und wo führt euch eure Reise hin?", wollt Mempatis wissen, nachdem sie sich in einen Aufenthaltssaal trafen.
"Ich bin Kiana aus dem Hause Vaneryen und wir reisen nach Mittelerde...“, setzte sie an. Dabei wirkte sie ziemlich stolz. Der Stadtherr staunte nicht schlecht. Er rief einen seiner Diener zu sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Dann wendete er sich wieder seinen Gästen zu. "Ihr habt sicher einen langen Weg vor euch... Besonders, da die Passage durch dem Osten Mordors unmöglich geworden ist, der der großen Erdspaltung dort..."
Kiana sah verdutzt zu Faramir, der daraufhin ruhig fragte: "Ich hörte von der Spaltung der Erde, aber mir war das Ausmaß nicht bewusst.."
Mempatis lachte daraufhin und erklärte: "Die Schlucht zwischen Mordor und Khand ist zu groß um sie zu überqueren, keine Brücke würde diese Entfernung standhalten.... Der einzige Weg von hier nach Mittelerde führt durch Harad im Süden oder durch Rhûn im Norden von Khand..."
Dies würde das ganze Vorhaben um Monate zurückwerfen, vor allem da sie erst mal eine Armee aufbauen musste. Kiana ärgerte sich innerlich, doch sie zeigte es nicht sofort. Mempatis schrie nach einer seiner Sklavinnen, da er noch etwas Wein haben wollte, Diese schenkte ihm etwas ein, doch er ließ nur abwertende Bemerkungen los. Kiana sagte dies nicht zu.
"Die Menschen von Mittelerde warten auf ihre rechtmäßigen Königin und ich werde sie von der Tyranei der falschen Könige befreien!"
Der Mann legte seinen Kopf etwas schief und erwiderte leise: "Ist das so?“
Die junge Frau wollte gerade etwas entgegnen,  aber der Blick von Faramir brachte sie zum stoppen. "Ich würde mich freuen wenn ihr zum Essen bleiben würdet, ich meine wie oft im Leben hat man Besuch einer so hohen Person...“, sagte der Herr der Stadt.
Kiana stimmte ihm zu.
So blieben sie bis zum Abend aßen, tranken und redeten miteinander. Nach einiger Zeit stand Mempatis auf und verließ den Raum. Kiana unterhielt sich währenddessen mit Faramir und hörte ihm gespannt zu über seine Geschichten und Erlebnisse aus Mittelerde.
Inzwischen war der Herr der Stadt schon eine weile verschwunden. Faramir wurde argwöhnisch und verließ den Saal um sich umzusehen.
Es wird schon nichts sein, dachte sich Kiana. Die Türen des Saals öffnet sich mit einen weiten Schwung und krachten an die Wände. Es war ein Soldat von Darius. Er atmete schnell und viel dann zu Boden. In seinem Rücken steckte ein langer Dolch. Die junge Frau sprang von ihrem Platz auf. Die Soldaten im Raum und Darius zogen sofort ihre Schwerter. Darius schnappte sich Kiana und begleitete sie nach draußen. "Kommt schnell, wenn euch etwas passiert, ist alles Verloren....“, schnaubte er vor sich hin. In schnellen Schritten versuchten sie den Palast zu verlassen. Im Palast lagen einige tote Menschen herum.
Sie befanden sich nun am großen Hof des Gebäudes und darius stellte sich vor Kiana: "Ich werde euch beschützen, meine Königin... Vielleicht konnte ich eure Mutter nicht beschützen, doch ihr werdet heute nicht sterben!“, als er das sagte, flogen einige Pfeile in ihre Richtung. Einer traf den Herren aus Perseus. Dann ein zweiter.... Er packte sich Kiana an ihrem Arm und lief mit ihr  unter eine Überdachung die Schutz bot.  Er kämpfte mit einigen Angreifern, die in ihre Richtung rannten. Für Kiana wirkte alles wie in Zeitlupe. Kurz Zeit später war der Hof voller kämpfender Männer. Die junge Frau wusste nicht, wo sie hingehen sollte. Dann sah sein nur, wie Darius von einem Schwert getroffen wurde. Er wehrte sich noch und erschlug seinen Angreifer. Er erschlug viele, doch konnte er den anstürmenden Menschen nicht standhalten, bis er schließlich von zwei, drei Schwerthieben in die Knie gezwungen wurde und zu Boden ging.
Das Blatt schien sich aber erneut für die Gäste zu wenden: Faramir kämpfte sich Tapfer mit einigen Soldaten durch das Getümmel. Sie hatten eine Person bei sich die gefesselt war. Im Licht der schwachen Fackeln erkannte Kiana schließlich den Mempatis. Ihr engster Vertrauter drückte ihn schließlich auf die Knie und hielt ihm sein Schwert an die Kehle. Die Angreifer stoppen somit das Kämpfen und ließen ihre Waffen fallen.
Kiana stürmte zu Darius der am Boden lag und griff nach seiner Hand. "Ihr seid die wahre königin und Befreierin die prophezeit wurde...“, stammelte er noch heraus bevor er dahin schied. Sie war traurig und wütend zu gleich. Mit schnellen Schritten erhob die junge Frau sich und lief auf Mempatis zu. Sie wollte ihm etwas sagen, doch voller Wut brachte sie kein Wort über die Lippen und verschwand in Richtung des Palastes.
Es vergingen einige Tage und Kiana kam in dieser zeit nicht aus den Gemächern. In einer Nachts versammelten sich Soldaten Kianas und viele Menschen der Stadt vor den Toren des prächtigen Palastes um einen Scheiterhaufen, auf dem Darius lag. Kiana starrte eine Zeit lang Gefühlslos dort hin, bis Faramir zu ihr kam: "Meine Herrin, die zeit zum trauern ist vorbei, ihr müsst nun loslassen damit wir weiter können!“
Ein Soldat lag die sonderbaren Steine auf das Holz um Darius herum. Jetzt erst begriff Faramir was vor sich ging: "Meine Königin, ich habe geschworen euch mit meinem Leben zu beschützen und zu dienen, aber es ist noch nicht vorbei... Ihr werdet bekommen wonach ihr strebt.... ich will euch nicht brennen sehen, Bitte...“
Sie sah ihn mit glasigen Augen an. "Davor fürchtest du dich, das ich brenne?“
Ihre Hände wanderten zu seinem Gesicht, stützte sich auf ihre zehenspitzen und  gab ihm einen Kuss auf seine Stirn. Irgendwie beruhigte es ihn und er sagte nichts mehr. Wohl fühlte er sich allerdings nicht mit dem Gedanken. Kiana aber musste es wissen, ob die Geschichten wahr über ihr Blut sind.
Sie wendete sich zu den Zuschauern und erhob ihre Stimme: "Ihr könnt mein Gefolge sein,  ich sehe hier viele Gesichter die unter der Sklaverei litten oder in ihren Dienst als Soldat gezwungen worden sind, mit diesen Worten befreie ich euch von dieser Last! Nimmt eure Sachen und geht dorthin wohin es euch beliebt, niemand wird euch aufhalten...  Aber wenn ihr bleibt und mit mir den Weg geht, als Brüder und Schwestern..."
Viele der Versammelten gingen hinfort. Selbst einige Männer die vorher im Dienst von Darius standen. Doch einige blieben auch stehen. Vor allem die Sklaven zum Ärger ihrer Meister. Mempatis lachte, der neben Faramir gefesselt Kniete, als einige den Platz verließen.
Kiana sah ihn abwertend an und befahl Faramir ihn an den Scheiterhaufen zu binden.  Dieser zögerte kurz doch Kaina erwiderte sofort: "Du hast geschworen meine Befehle auszuführen...."
Daraufhin band er Mempatis an den Haufen aus Holz.
"Ich bin Kiana die Sturm geborene aus dem Hause Vaneryen, beim Blute der alten Maiar ich bin die wahre Tochter des Drachen...", fing sie an und machte dabei eine Anspielung auf ihr Familienwappen und somit ihrer Mutter, die dieses wählte. "... Ich schwöre euch, dass alle die euch Schaden schreiend sterben werden!“
"Ha, denkt ihr wirklich ich werde schreien... Ihr werdet noch eure gerechte Strafen erhalten, ihr falsche Königin!“, rief Mempatis dazwischen.
Kiana erwiderte: “Ich will euer Leben, nicht eure Schreie...“, mit den Worten zündete sie den Scheiterhaufen an. Mempatis rief immer wieder beleidigende Worte zu Kiana und verfluchte sie und ihre Familie. "Er hat wahrscheinlich den ganzen Osten bezahlt um euch zu töten....“, dann plötzlich fing er an zu schreien, als das Feuer auf seine Kleidung überging. Faramir sah Kiana besorgt an, die sich dann dazu entschied auch ins Feuer zu treten. Einige der versammelten sahen erschrocken zu, einige sahen weg...
Am nächsten Morgen stand der Rauch noch leicht über der Stadt. Der ganze Palast brannte herab, als Zeichen der Befreiung der Stadt. Einige der Menschen erhoben sich aus ihrem Schlaf die noch gespannt um das Feuer standen. Auch Faramir kam nun einige Schritte auf die Überreste zu. Noch verdichtete etwas Rauch die Sicht, doch dann wurde das Bild klar:
Kiana saß dort, die Kleidung brannte vom Leib ab, aber wohlauf, ihre blonden Haare waren nun noch heller und wirkten fast Weiß. Auf ihrer Schulter saß ein Geschöpf, welches einem Drachen ähnlich sah, eine weitere hangelte sich an ihrem Bein, während sie ein drittes im Arm hielt. Faramir konnte seinen Augen nicht glauben. Er verneigte sich Sprachlos. Und auch die anderen versammelten taten es ihm gleich.
Die junge Frau erhob sich daraufhin und die Geschöpfe schrien zum Himmel. Lange wurden keine Drachen mehr in Mittelerde gesehen, sie waren lange nur noch Legenden.
Sollte dies nun vereint mit dem alten Blut der Maiar bessere Zeiten für Mittelerde bedeuten? Oder war das ganze Land nun zum Tode verurteilt?
Titel: Aufstieg von Haus Stark von Angmar
Beitrag von: Darkayah am 10. Jun 2019, 18:52
Thirak konnte noch nicht ganz begreifen, was dort im hohen Norden vor sich ging. Er war so tief in seine Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, dass Lohr den Raum betrat. Er legte einige Bücher und Schriftrollen mit einem lauten Knall auf den Tisch. Thirak zuckte daraufhin zusammen und warf seinem Freund einen bösen Blick zu.
"Das ist alles das ich über die Rückkehr von Melkor finden konnte... Ist nicht viel, aber mehr haben wir nicht hier..."; sagte er etwas schmunzelnd. Thirak sah die Bücher an und dann wieder zu Lohr. Dieser reagierte zunächst nicht, bis ihm auffiel, dass Thirak etwas erwartete. "Oh... ja...", murmelte er leicht dümmlich vor sich hin und schlug eines der Bücher auf. Die Seiten zeigten zunächst einige Symbole und Runen, die Thirak nicht lesen konnte. Er las sich den nebenstehenden Text durch. Dieser Text war an vielen Stellen sehr verwischt und unleserlich. Dieser besagte:

Der schwarze Feind der Welt wird zurückkommen,  um diese Welt zu vernichten.
Was er vor langer Zeit begann, wird er nun beenden.
Die Welt wird gesäubert sein und in ewiger Dunkelheit versinken!
Ein jeder wird sein Diener sein.
Doch auch in der Dunkelheit gibt es ein kleines Licht...
Einer kann ihn aufhalten:
Selbst aus Schatten und Flammen geboren,
wird dieser eine die Welt befreien...


Mehr wurde aus diesem Text nicht ersichtlich. Lohr sah den fragenden Blick Thiraks, der weiter durch das Buch blätterte, sber nichts fand außer Runen und Bilder, die wohl Melkor, den Untergang der Welt und das damalige Königspaar Thurion und Anarya abbildeten.
"Genau so saß ich dort auch vor...", scherzte Lohr. "Die einzige Möglichkeit mehr zu erfahren ist, wenn wir zur großen Zitadelle nach Lindon reisen, dort wurden alle Schriftstücke von damals aufbewahrt und dort werden die Meister, die den Fürsten und Königin bestand leisten sollen, ausgebildet...", warf er noch hi zu. Thirak seufzte und erwiderte: "Ich kann hier nicht weg, wir haben so viel zu tun wenn es wirklich war ist..." Der junge Mann wirkte dabei bedrückt und lief im Zimmer auf und ab. Lohr schlug daraufhin vor alleine dorthin zu fahren: "Dann komme ich zurück sobald ich mehr Informationen habe!"
Thirak antwortete sofort: "Ich brauche dich hier Lohr, wir werden jeden Mann brauchen..."
Dieser ging einige Schritte auf Thirak zu und beruhigte ihn.
"Du weißt , ich bin sowieso nicht der beste Kämpfer, im Gegensatz zu dir und wir wissen nicht wie wir sie bekämpfen können... Und so kann ich wenigsten helfen..."
Thirak gab nun widerwillig nach. Er verstand Lohr, denn er hatte recht, mit dem was er sagte. Sie brauchen eine Waffe oder wenigstens das Wissen um gegen Melkor vorgehen zu können. Wenn dies überhaupt möglich war. "Nun gut, dann komm bitte mit Lösungen zurück..."; dabei grinste er um die Situation zu entspannen. Lohr nickte ihm zu und bevor er den Raum verließ sagte er noch: "Wir sollten alle vereint stehen, vielleicht hat deine Schwester recht..." Mit den Worten ließ er Thirak zurück. Nach einiger Zeit ging dieser in den Hof der Festung. Dabei fiel ihm ein älterer Mann auf. Sein graues, lichtes Haar und sein grauer Bart ließen ihn erfahren wirken. Er trug ein Schwert bei sich und war in Reisekleidung veehüllt. Er sah sich in der Festung um. Thirak entschloss sich  zu ihm zu gehen. Erstaunt sah der ältere Mann zu ihm und fragte: "Ich  suche den Herren der Festung,  vielleicht könnt ihr mir helfen?"
Thirak erwiderte: "Es gibt keinen, aber ich wurde  von meinen Männern zum Kommandanten bestimmt,  bis ein neuer Kommandant für Nordwacht von Carn-dûm bestimmt wird..."
Der Mann schnaubte durch und sagte: "Ich bin Davos Schneewert , ich stand im Dienste Thurions...". Der Mann der Nordwacht unterbrach ihn: "Ich weiß wer ihr seid , ihr wart die Hand König Thurions dem Grausamen... Mein Vater starb für ihn..."
Davos Schneewert versuchte Worte zu finden. Er brachte einige undeutliche Töne hervor. Er sagte schließlich: "Ich bin inzwischen deutlich gealtert, wie man sieht, aufgrund meiner Vorgeschichte als Hand des Königs werde ich überall im Reich gesucht werden und wahrscheinlich hingerichtet...."
Thirak musterte ihn von oben bis unten. Ihm fiel auf, dass Davos an einer Hand die Finger fehlten, äußerte sich aber nicht dazu. Dann seufzte er und erwiderte: "Ich verurteile euch nicht für die Taten die ihr damals begangen habt... Hier hat jeder seine eigene Geschichte... Aber wir können jeden Mann gebrauchen. .." Dabei wirkte seine Stimme betrübt.  Die Körperhaltung des älteren Mannes aber wurde gerade und er gab zurück: "Ich habe viel Zeit an der Seite eines Königs verbracht , wenn ihr also Verwendung für einen Rat habt, so lasst es mich wissen... Und warum seid ihr an so einem Ort?" Thirak nickte zunächst. " Ich bin ein Bastard und habe somit kein Recht auf jegliches Erbe des Hauses Stark...", mit den Worten wendete er sich ab und ging in Richtung des Versammlungsraumes. Davos sah ihn erstaunt hinterher. Thirak war also der letzte leibliche Sohn von Thir aus dem Hause Stark von Carn-dûm. Er kannte Thir sehr gut. Vor allem da sie viele Schlachten an der selben Seite gekämpft haben. Der ältere Mann dachte an die Zeit zurück an der Thurion sich zum guten verändert hatte, als er Anarya Vaneryen kennenlernte. Aber die Gedanken, als er Mittelerde viel Leid zugetan hatte, ließ das Gesicht von Davos verärgert aussehen. Er liebte seinen König und verehrte ihn als den pflichtbewusstesten Herren den er kannte. Doch die negative Veränderung Thurions ließ auch Hass über ihn in ihm hochkommen.
Er beschloss Thirak still und heimlich zu folgen.
Dort angekommen wurde Thir schon von seiner Schwester Lynn empfangen. "Thirak!", rief sie deutlich. Seine Augen rollten sich einmal. "Was ist?", er klang schon genervt. Immerhin war ihm schon bewusst was sie wollte. Dieses Thema hatte er schon satt.
Bevor Lynn aber etwas sagen konnte, öffneten sich die Türen des großen Raumes. Ein starker Wind zog daraufhin durch die Halle und bließ einige Kerzen aus. Zwei Männer traten hinein und gingen sofort auf die drei zu. "Thirak Eisen, ich habe hier eine Botschaft von Adahil Breune, Fürst von Carn-dûm und Wächter des Nordens!"
Der Bote übergab ihm einen Brief. "Unser Herr erwartet die Erfüllung seiner Bedingungen!", ergänze der ekemig aussehende Bote. Thirak nahm den Brief entgegen und sah sich in genau an. Er brach das Siegel , welches einen blutrünstigen Bären zeigte. Der brief ließ sich knisternd öffnend und schnell auseinander falten. Als er sich den Brief durchgelesen hatte seufzte er und übergab das Schriftstück seiner Schwester Lynn. Sie las ihn sich Angewidert durch:

An den Bastardsohn von Thir Stark, Thirak Eisen,
ich verlange meine Gemahlin Lynn Stark zurück an meine Seite und dass sie ihr Eheversprechen einlöst. Ebenfalls verlange ich, dass ihr offiziell auf jeglichen Anspruch verzichtet, da euch als Bastard ohnehin nichts zusteht.

Erfüllt dies und ich ernenne euch als Kommandanten von Nordwacht und ihr könnt in Frieden leben! Solltet ihr euch weigern meine Bedingungen zu erfüllen, werde ich meine Armeen aufziehen und nach Nordwacht reiten und die Festung niederreißen, während ihr vor den Toren der Stadt Carn-dûm an einen Strick als Mahnmal baumelt. Eure Schwester wird dann auch kein angenehmes Leben führen...
Gezeichnet

Adahil Breune, Fürst von Carn-dûm und wahrer Wächter des Nordens


Verständnislos atmete die junge Frau des Nordens aus. "Wir werden niemals sicher sein, solange er in Carn-dûm sitzt...", wendete sie sich besorgt an Thirak. Er war innerlich hin und her gerissen. Immerhin konnte er seine Männer in Nordwacht doch nicht einfach zurücklassen. Davos  mischte sich ein und sagte: "Eure Schwester hat recht. .." Thirak sah ihn misstrauisch an. "Verzeiht mir, ich habe keinerlei recht euch zu sagen wie ihr handeln sollt, aber Adahil Breune wird euch jagen, da ihr beide immer eine Bedrohung für ihn und seine Machtposition seid..."
Das war genau das was Thirak nicht hören wollte. "Ich bin ein Bastard und hätte keinen Anspruch auf Land und Titel...", sagte er beschwichtigend. Lynn ergriff sofort das Wort: "Du bist aber der letzte lebende Sohn von Thir Stark..." Davos konnte sich nicht zurückhalten und ergänzte: "Und die Fürsten des Nordens werden euch ganz sicher folgen, ihr seid vom Blute ein Stark! Eine der ältesten Familien in Angmar, Haus Stark waren schon immer die Herren des Landes und Car-dûm und lediglich die Unterwerfung zu Thurion war die Machtabgabe, aber selbst als sie ihm zu Einung von Mittelerde folgten, herrschte das Haus über den Norden!" Thirak verdrehte die Augen. Er war genervt und fühlte sich nicht verstanden. Auf der Suche nach Ausreden stammelte er nur: "Und da haben wir es doch, mein Vater folgte dem irren König in den Krieg und sorgte erst füt diese Situation..."
Lynn sah hilflos zu Davos, der nur erwiderte: "Der Norden musste lange leiden und so leidet er unter Adahil Breune weiter..."
Lynn sagte: "Wenn du es schon nicht für den Titel machen willst, dann mach es wenigstens für deine Familie und mich!"
Thirak seufzte laut. Er gab sich geschlagen und stimmte ihnen zu. Seine Schwester umarmte ihn daraufhin und machte sich schleunigst auf den Weg, Boten in alle Regionen des Nordens zu senden.
Titel: Kianas Reise im Osten: Khard
Beitrag von: Darkayah am 28. Jul 2019, 19:50
Mehrere Wochen war Kiana mit ihrem Gefolge schon in den trockenen und weiten Steppen von Khand unterwegs. Die Vorräte neigten sich dem Ende zu und der erste Mann kippte wegen Wassermangel um. Die junge frau trank aus ihrer Trinkflasche, die auch nicht mehr wirklich gefüllt war. Mitleidig stieg sie von ihrem Pferd zu diesem Mann, der im sandigen Boden lag, hob seinen Kopf an und ließ die letzten Wassertropfen aus der ledernen Flasche in seine trockene Kehle fließen. Die einzigen die scheinbar kein Problem mit dem Klima hatten waren die Drachen, die an einem Pferd in drei Käfige befestigt waren. Nach einiger Zeit erreichten sie große Stadtmauern, doch die Tore schienen geschlossen. Ein Soldat lief zu den Toren und kam nach weniger Zeit zurück. Er sagte, dass der Herr der Stadt sie empfangen würde. Geduldig warteten die Reisenden vor den Toren.  Endlich öffneten sich diese und ein korpulenter Mann trat mit bewaffneten Wachen hervor. Kiana hatte nur noch dreizig Menschen hinter sich stehen, da viele auf dem Weg verdursteten oder erschöpft zusammenbrachen. "Ich dachte wir wären willkommen...", wendete sich Kiana erschrocken an Faramir. Dieser erwiderte nur kurz: "Wenn ihr hört, dass eine Horde von rhûnischen Soldaten vor euren Toren stehen, würdet ihr das selbe tun..."
"Horde?", fragte sie sich, als sie auf ihr Gefolge sah.
"Mein Name ist Kiana...", wollte die junge Frau gerade anfangen, da unterbrach der dicke Mann sie: "Kiana Sturmgeborene, aus dem Hause Vaneryen..."
Kiana sah verdutzt drein und frage: "Ihr kennt mich also?" Der Mann grinste nur und erwiderte: "Natürlich, viele Gerüchte gehen durch die Länder... Manche Menschen sagen, ihr hättet Drachen geboren..." Er stoppte kurz und sah sie genau an. "...Sie nennen euch die Mutter der Drachen...., aber wo sind meine Manieren, ich bin einer der Stadtherren der Stadt und somit einer der Beschützer der größten Stadt der Welt!" Kiana schluckte und versuchte dem Mann zu schmeicheln: "Die Legenden über die größte und reicheste Stadt scheinen wahr zu sein...", dabei hörte man förmlich das die erschöpfte Frau nach Worten ringte. Der Mann fragte sofort: "Dürfen wir eure Drachen sehen?" Kiana hielt diese Frage für einen schlechten Scherz und leckte sich über die trockenen Lippen, in der Hoffnung sie irgendwie zu befeuchten. "Mein.... Freund.. Ich will nicht weitere meiner Männer fallen sehen... Wir haben kein Wasser, kein Essen..."
Der Mann aus Khand unterbrach sie wieder und sagte: "Es hat niemand mehr Drachen seid Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden, gesehen und einige glauben eure Drachen gibt es in Wahrheit gar nicht... Wir wollen uns nur mit unseren eigenen Augen versichern..." Kiana war außer sich, zeigte aber nichts nach Außen. So antwortete sie trocken: "Ich.Bin.Keine.Lügnerin!" Der Mann setzte erneut ein Grinsen auf und sein dickes Kinn wackelte dabei . "Ich habe euch noch nie vorher getroffen und meine Meinung über euch ist nur begrenzt..." Vor Wut unterbrach diesmal Kiana den Mann. Sie kochte innerlich und erwähnte: "Dort wo ich herkomme. Werden Gäste mit Respekt behandelt und nicht vor den Toren der Stadt beleidigt..."
Der Ärger war nun deutlich hörbar und Kiana ballte die Fäuste. Der Herr aus Khand setzte nur ein dreckiges Lächeln auf und sagte: "Dann kehrt doch wieder dorthin zurück! Ich wünsche euch nur viel Glück auf eurem Weg!", dabei wendete er sich ab. Kiana ging einige Schritte nach vorne. "Was habt ihr vor? Ihr habt versprochen mich zu empfangen..."
Der dicke erwiderte gemütlich: "Haben wir doch, ihr seid dort und ich bin hier!" Es klang schon etwa spöttisch. Kiana biss sich auf die trockenen Lippen und klang verzweifelt: "Wenn ihr uns nicht hinein lasst, werden wir alle sterben..."
Der korpulente Mann war genervt und antwortete: "Khard ist nicht zur größten und reichesten Stadt geworden, indem es Rhûn-Abschaum durch die Tore gelassen hat..." Mit diesen Worten wendete er sich erneut ab. Kiana platzte der Kragen. Sie ballte die Fäuste noch fester, doch war von der Reaktion zunächst Sprachlos. Faramir erkannte dies und versuchte sie zu beruhigen: "Meine Herrin, bitte seid vorsichtig..." Gerade aber, hatte sie kein Interesse auf ihren Vertrauten zu hören und lief dem Mann einige Schritte hinterher, bis seine Wachen den Weg blockierten. Kiana rief ihm hinterher: "Wenn meine Drachen ausgewachsen sind, werde ich mir das zurückholen was mir gestohlen wurde und werde die vernichten, die falsch zu mir waren, wir werden ihre Armeen zerschlagen und die Städte bis auf die Grundmauern niederbrennen. Schickt uns fort und ihr werdet als erster brennen!"
Vielleicht wusste sie, dass dies nicht die beste Idee war, den Herren der Stadt Khard zu drohen. Entsetzt drehte sich der dicke Mann zu Kiana. Er klatschte und spottete: "Ihr habt wahrhaftig das Blut des Hauses Vaneryen in euch... Aber wie ihr sagtet: Wenn wir euch nicht reinlassen, sterbt ihr" Plötzlich trat ein recht gut aussehnder Mann hervor. "Abhauen, aus Furcht vor einem kleinen Mädchen ist nicht duldbar, für die größte und reicheste Stadt des Landes.."
 Die beiden Männer schienen zu diskutieren. Kiana hörte nur einige Worte:
"Ich bin auch einer des Rates...", sagte der große Mann. "Sie hat uns eben noch gedroht die Stadt zu verbrennen und ihr wollt sie auf Wein einladen", hörte sie den dicken reden. "Ich denke wir können einige Männer aus Rhûn hier dulden, ohne dass die unsere Stadt verwüsten..."
Der korpulente Mann schüttelte den Kopf, während sein Fett an seinem Hals hin und her wackelte: "Unsere Entscheidung steht fest!"
Der große Mann nickte darauf hin und zog seinen Dolch. Er schnitt sich in die Hand und sagte :"Ich bürge für die Mutter der Drachen und sollte sie uns Schaden zufügen so möge ich sterben!" Schließlich gab der dicke nach und die Tore öffneten sich. Kiana sah zu ihrem Retter auf. Der Gedanke endlich hinein zu dürfen, löste in ihr eine starke Erleichterung aus.

Sie wurden in ein großes Haus geführt. Es besaß einen großen Garten Hof. Kiana fütterte gerade ihre Drachen, während Faramir den Raum betrat. Einer von ihnen hatte schwarze Schuppen, den sie nach  Ancalagon benannte. Die anderen waren eher bräunlich und einen von ihnen nannte sie als Andenken  von Darius nach Darium. Der dritte erhielt den Namen ihres verstorbenen Bruders, Aranion. Ihr Berater wirkte nachdenklich, doch Kiana bemerkte dies nicht sofort.
Dann öffneten sich die Türen ihres Raumes erneut und ein Diener trat herein. Er überreichte Kiana einige Stoffe und sagte: "Qhuor wäre sehr erfreut, wenn er euch durch die Stadt führen dürfte!"
Kiana fühlte sich zunächst geschmeichelt und willigte ein. Dann aber ergriff Faramir das Wort:  "Wenn wir nach Minas-Tirith reisen, mit einer Armee die ein eventueller Ehemann gekauft hat..." Die junge Frau unterbrach ihn aber sofort: "Wir müssen aber erstmal dorthin kommen... Die Spannungen in Mittelerde sind groß, das sagtet ihr doch selbst..."
"Er hat also euer vertrauen dadurch gewonnen, dass er sich in die Hand geschnitten hat? Wenn ihr euch eure Armee und Schiffe von jemandem kaufen lasst, dann hat diese Person euch immer in der Hand! Vorsichtig zu agieren ist hart, aber sicherer!", riet Faramir.
Kiana sah sich derweilen die Stoffe an und erkannte dass dies ein Kleid war.  "Hätte ich auf den Rat gehört, wären wir schon an den Toren der Stadt gestorben...", beschwerte sie sich.
"Wir sollten nur andere Möglichkeiten erwähgen... Denn die Freunde die wir brauchen befinden sich in Mittelerde und nicht in Khand..."
Angekratzt ignorierte sie seine Aussage. So fing er wieder an: "Ich will doch nur.."
Verärgert schrie Kiana: "Was wollt ihr?"
Geschockt stoppte Faramir kurz und antwortete dann: "Ich will euch auf den Thron von Mittelerde sehen... Mehr als alles andere..."
Die junge Frau war verdutzt und fragte ihn nach dem Warum. Dieser antwortete direkt: "Ihr habt ein legitimes Recht, ein Geburtsrecht und den Titel dafür! Aber ihr habt auch mehr als das, nämlich ein gnädiges Herz!  Ihr werdet nicht nur respektiert und gefürchtet, sondern geliebt werden!"
Kiana war sprachlos. Faramir dagegen fuhr fort, dabei klang seine Stimme etwas gebrechlich: "Niemand, der für Jahrzehnte regieren will hat dies geschafft.... Und wenn ich zu dir aufsehe, kann ich es oft nicht glauben, dass du echt bist!"
Kiana war von den Worten berührt. Sie konnte auch kaum die Tränen zurückhalten, die ihr die Augen nässten. Deshalb stotterte sie auch eher ihre Frage: "Und was würdest du mir dann Raten, als mein Berater?" Faramir schluckte erleichtert und erwiderte: "Mach es auf deine Weise! Kauf deine eigene Armee mit deinen eigenen Mitteln!"
Kiana überlegte kurz und sagte: "Ich muss ihn trotzdem treffen..." Faramir verneigte sich vor ihr und verließ den Raum.

Später traf sich Kiana mit Qhuor. Er führte sie durch die Gärten der Stadt und erzählte vom Aufstieg udnd den Erfolg der Stadt. Auch erzählte er von sich. Der Mann war früher Arm und arbeitete sich durch eigene Kraft nach oben an die Spitze.
"Wie lange ist euer Mann schon in euch verliebt? ", fragte er direkt. Kiana lachte und erwidete: "Faramir ist nicht mein Mann und nicht in mich verliebt, er ist mein engster Berater!" Qhuor erwiderte das lachend und sagte aber: "Ich kenne diese Blicke, wenn Männer etwas wollen..."
Kiana schüttelte nur den Kopf. "Was wollt ihr eigentlich?", wollte er wissen.
Kiana antwortete bestimmt: "Auf den Thron von Mittelerde sitzen! Und mein Gefolge beschützen" Er lachte erneut und sagte: "Ihr wollt also die sieben Königreiche erobern für euer Gefolge?" Die junge Frau erwiderte: "Ich will die Krone von Mittelerde, da es rechtmäßig meine ist und ich werde sie mir holen!"
Sie stoppte kurz und traute sich Qhuor zu fragen: "Und was wollt ihr?"
Er bat sie ihr zu folgen. Er führte sie tief in die Kerker des Palastes der Stadt. Dort blieben sie vor einer stählernen Tür stehen. "Hinter dieser Tür befindet sich der ganze Reichtum der Stadt,  mit diesem Vermögen könntet ihr euch Schiffe, Soldaten und Diener in Überfluss kaufen. Das einzige was ihr dafür tun müsstet, wäre mich zu heiraten..."
Sie drehte sich misstrauisch zu Qhuor um. Es traf genau das ein, wovor Faramir sie warnte. "Es ist schon spät und ich sollte zurück..."
Erwartungsvoll sagte der Mann: "Und was sagt ihr zu meinem Angebot?"
"Ich werde euch morgen Bescheid geben...", mit diesen Worten verließ die Kerker und machte sich auf den Weg zu ihrem Haus.

Dort angekommen, sah sie einige tote Körper herumliegen, die von ihrem Gefolge waren. In Panik drehte sie sich schutzlos im Kreis. Dann stürmte Faramir zu ihr. Kiana wsr froh, dass sie nun nicht mehr alleine war, machte sich aber sofort suf dem Weg in ihr Zimmer. Ihre schlimmste Befürchtung ist eingetroffen: Die Käfige waren leer und somit ihre Drachen.  Wie konnte das passieren, fragte sie sich verzweifelt . Faramir legte seine Rüstung an und sammelte einige der wenigen Überlebenden des Gefolges. Er dachte sich sofort wer dahinter steckte. Und teilte dies auch seiner Herrin mit. Kiana war zunächst misstrauisch, aber sie vertraute Faramir. 
Er machte sich auch mit zwei weiteren Soldaten aus Perseus sofort auf dem Weg um Qhuor zu schnappen, während der andere Teil still und heimlich die Wachen des Palastes ausschaltete. Sie brachten den Mann aus Khand vor Kiana der verdutzt dreinblickte. "Wo sind meine Drachen?", dabei klang ihre Stimme sehr erbost.
Der Mann tat erst so als wüsste er von nichts und fragte was die ganze Aufruhr soll. Der jungen Frau aber kam dann eine idee. Sie führte alle zu den Kerkern wo auch der unheimliche Tresor stand. Sie entriss Qhuor den Schlüssel, welchen er um seinen Hals trug und öffnete die schweren Türen.  Und tatsächlich: Dort befanden sich die Drachen, festgekettet und schreiend. Sonst aber nichts. Kiana wendete sich zu den Mann aus Khand. "Wo ist denn euer Gold? Wolltet ihr ernsthaft meine Drachen verkaufen?" Qhuor versuchte einige Worte herauszustammeln, doch der jungen Frau war es im Endeffekt egal was er zu sagen hatte. Sie befreite nur ihre Drachen und ließ den Mann in den Tresor schupsen. "Nein, stopp das könnt ihr nicht...." hörte  man noch, bevor sich die Tür für immer schloss.
Enttäuscht sah sich Kiana im Palast um, während ihr Gefolge Wertvolle Gegenstände einpackte. Am Ratstisch saßen die anderen Ratsherren der Stadt tot am Tisch. Qhuor schien diese vorher ebenfalls ausgeschaltet zu haben um die alleinige Herrschaft zu sichern. Sie war verärgtert dem mann so sehr vertraut zu haben. Sie nahm eine goldene Schale in die Hand und hielt sie Faramir hin: "Können wir damit ein Schiff kaufen?" Der ehemalige Fürst von Ithilien lächelte ihr zu und erwiderte: "Aber nur ein sehr kleines..." Sie verließ den Raum und fragte sich ob sie es jemals nach Mittelerde schaffte.
Faramir dagegen wies an, vor allem nach Juwelen und Gold zu suchen.
So machten sie sich weiter auf den Weg nach Ammu-Khand.
Titel: Imrahils drastische Maßnahmen
Beitrag von: Darkayah am 21. Sep 2019, 20:47
Laut und majestätisch hallten die Glocken der großen Kirche der Valar durch die Straßen von Minas-Tirith. Das Gebäude War ursprünglich für die Anhänger Melkors gedacht, als Anarya die Stadt eroberte, doch König Imrahil Verbot diese Gruppierungen und überließ den Tempel der Anhängerschaft der Valar. Er selbst hielt nicht viel von Religion, doch solange so sein Anspruch auf den Thron nicht gefährdet War,  sah er auch keine Gefahr in deren bestehen. Anders sah es mit den Anhängern des Melkors aus, die nur jemanden auf den Thron dulden würden, der selbst ein Gläubiger der eigenen Religion ist.
Galador schenkte sich gerade Wein in seinem Becher ein, als sich die Türen seiner Gemächer öffneten. Saruman betrat den Raum. Galador ließ sich auf einen Stuhl fallen und seufzte.
"Ihr wisst dass euer Bruder den Rat einberufen hat? Ihr solltet ihn nicht....", fing der Besucher an doch Galador unterbrach ihn abrupt: "So gesehen ist es mir egal was mein Bruder will... Für ihn war ich immer schon ein Dorn im Auge..."
Er trank den Wein mit einem Zug aus und schenkte sich erneut ein. Saruman setzte sich daraufhin auch auf einen Stuhl. Dabei versteckte er seine Hände in der Ärmel seines Gewandes. "Schon unser Vater bevorzugte Imrahil damals und er selbst führt das nun fort. Er ist der edle Ritter, der geborene Anführer und Herrscher, während ich die meiste Zeit betrunken bin und mein Geld in Bordellen ausgebe..."
Saruman erwiderte: "Was aber nicht bedeutet, dass ihr das nicht mehr werden könnt. Viele Menschen haben erst später ihren richtigen Weg der Bestimmung gefunden."
Galador lachte laut. "Das sieht Imrahil aber ganz anders... Er selbst behält auch noch den Herrschersitz von Dol-Amroth und sobald sein Sohn jetzt in absehbarer Zeit die Tochter des Fürsten von Thal heiraten wird, wird er der neue Fürst von Dol-Amroth sein... Ich galt immer schon als Abschaum der Familie und sollte mich zufrieden schätzen ein Mitglied des Rates zu sein..."
Der Besucher erhob sich nun. Dabei behielt er einen gleichgültigen Blick. "Wir sollten den König nicht warten lassen und bevor ihr noch ganz betrunken seid..."
"Ja, ja...", stöhnte Galador.

Endlich raffte sich er sich auf und machte sich auf den Weg.
Der recht schlanke Mann öffnete die hölzernen Türen des Ratsaals. Die Stimmen verstummten und alle Augen richteten sich auf den Mann. Er setzte sich an den Tisch und Imrahil rief: "Hast du nun auch endlich den Weg hierher gefunden? " Er ließ sich die Provokationen nicht nehmen. Galador dagegen verdrehte nur die Augen. 
"Lasst uns fortfahren... Mein Sohn wird in den folgenden Tagen Irana von Thal heiraten, wir sollten keine Kosten scheuen und das Gebiet rund um die Kirche der Valar muss gesichert werden..."
Galador unterbrach den König: "Verzeih mir, aber woher genau sollen wir das Geld nehmen?"
Dieser warf ihm nur einen missachtenden Blick zu. "Natürlich aus der Schatzkammer des Reiches... Was ist los mit dir? Bist du etwa wieder betrunken ?", entgegnete Imrahil.
"Mein Bruder, aber die Schatzkammern sind leer, das Reich ist hoch verschuldet...", beschwichtigte Galador. Imrahil schüttelte den Kopf. "Du hast wohl vergessen, dass das Haus Girion von Thal außerordentlich Reich ist, nachdem die Zwerge aus dem Erebor mysteriöserweise verschwanden.."
Das hätte sich Galador schon denken können. Natürlich ließ Imrahil nur deshalb die Hochzeit arrangieren.  Der König wendete sich an seinen engsten Berater Norys: "Gibt es irgendwelche Nachrichten über das Mädchen aus dem Osten? Lebt sie noch?"
Norys kramte seine Briefe zusammen. Er schien nervös und antwortete stotternd: "Eure Hoheit,  das Vaneryen-Mädchen scheint sich den Gefahren bewusst zu sein..."
Saruman warf hinein: "Ihr habt doch wenig damit zu tun,  die Informationen über sie habt ihr doch nur von mir und die Mörder wurden von mir beauftragt, aber scheinbar scheinen sie alle viel Geld zu nehmen für wenig Talent."
Imrahil vergrub sein Gesicht in seine Hände. Er konnte es nicht glauben, das es so schwer war ein Mädchen umzubringen.  "Nun gut, wir haben aber noch genug Menschen hier, die den Vaneryens gedient haben und diese müssen alle verschwinden, ich dulde keinen möglichen Verräter in meiner oder in der Nähe meiner Familie, Norys kümmert euch darum, diese zu beseitigen! Schickt mir Kommandant Beregond aus der Königsgarde her!", befahl der König bestimmend.
Norys verbeugte sich und machte sich sofort auf den Weg.
Saruman entgegnete verständnislos: "Ihr könnt doch nicht systematisch alle um euch herum ausschalten! Das macht euch doch kein Stück besser, als jene wie Thrion, die ihr bekämpft habt..."
Bevor Imrahil antwortete, presste er seine Lippen aufeinander, die sich dann schnell in ein breites Grinsen verwandelten.
"Um meine Familie und das Reich zu beschützen, sind manchmal schlimme Dinge notwendig. Und das hier ist so eine Notwendigkeit! Und jetzt entschuldigt mich, ich muss in den Thronsaal!"

Galador und Saruman folgten ihrem König in den Thronsaal und stellten sich jeweils rechts vom Thron, auf den sich Imrahil setzte. Beregond betrat den Saal in seiner silbernen Rüstung der Königsgarde. Stolz trat er vor seinen König und verneigte sich tief.
"Ihr habt mich gerufen, eure Hoheit, und hier stehe ich!", der in die Jahre gekommende Mann der Garde klang noch immer Stolz und sicher. Imrahil seufzte und erhob seine Stimme: "Ihr habt dem Reich lange gedient und nun sollt ihr eure Belohnung erhalten!"
Er machte eine kurze Pause. Noch hörte ihm Beregond gespannt zu. "Ich biete euch ein Rittergut und ihr könnt euch zur Ruhe setzen, um die letzten Jahre eures Lebens ohne Sorgen leben zu können!"
Der verdutzte Blick von Beregond war nicht zu übersehen. Er war so erstaunt,  dass er überhaupt nicht bemerkte, dass sein Mund offen stand. "Eure Hoheit ich verstehe nicht...", fing er an.
Sofort erwiderte Imrahil: "Ihr seid auch nicht mehr der jüngste und solltet so langsam Platz für die folgenden Generationen machen..."
Verzweifelt zog der Mann der Königsgarde sein Schwert und richtete es auf seinen König. "Ich bin ein gesalbter Ritter und mein Leben lang ein Mitglied der Königsgarde und als dieser möchte ich auch sterben!"
Die anderen Gardisten stellten sich schützend vor ihren König und warteten auf den Befehl ihres Königs. Dieser sagte aber zunächst nichts. "Selbst jetzt noch könnte ich jeden von euch dir Kehle aufschneiden,  wenn ich wollte!", drohte er. Kurz darauf warf er sein Schwert zu Boden. Auch sein weißer Mantel fiel zu Boden als er seine Rüstung auszog. Imrahil beobachtete genüsslich das Schauspiel und wartete bis der Kommandant fertig war.
Wutentbrannt stampfte der Mann aus dem Saal. Galador und Saruman warfen sich besorgte Blicke zu, wagten aber nicht etwas zu sagen...
Titel: Kianas Reise im Osten: Ammu-Khand
Beitrag von: Darkayah am 23. Sep 2019, 23:05
Ammu-Khand war keine große Stadt. Sie besaß einen Marktplatz, ein Wohnviertel und eine Festungsähnliche Anlage, in der die Reichen wohnten und Soldaten ausgebildet wurden. Eine Mauer schützte die Gebäude aus Sandstein. Das meiste Geld wurde durch Sklaven gemacht, die als Soldaten ausgebildet und verkauft wurden. Die Sklaven wurden schon als kleine Kinder von ihren Müttern weggenommen und gemustert, ob sie für den Soldatendienst geeignet waren.
In aller Regel wurden ihnen auch die Genitalien abgeschnitten, damit sie auf nichts anderes konzentriert waren, als auf den Kampf. Sie galten als die furchtlosesten, stärksten und bestausgebildesten Soldaten der bekannten Welt.
Genau deshalb wollte Kiana diese Männer Anwerbung.  Sie brauchte eine Starke Armee, wenn sie den Thron von Mittlerweile besteigen wollte. Die junge Frau wurde stets von Faramir und einigen Soldaten begleitet, als sie die Stadt durchquerte.  Sie trug eine graue Hose, darüber ein blaues Kleid, mit einen blau-weißen Umhang, der von einer Kette gehalten wurde, die die Form eines Drachen hatte. Wobei das weiß des Umhangs schon eher bräunlich gefärbt war, durch den umher fliegenden Sand und Staub.
Am Marktplatz hingen einige Sklaven an Kreuzen genagelt. Sie wurden aus diversen Gründen bestraft. Faramir erklärte ihr einiges über die Situationen in Ammu-Khand. Kiana blieb vor einem angenagelten Kind stehen.  Sie gab ihm etwas Wasser, doch Faramir warnte sie direkt, dass die Sklavenhalter,  im Osten und Süden auch einfach nur Meister genannt, dies nicht gerne sahen. In ihr wuchs das Gefühl nach Gerechtigkeit gegenüber den Sklaven. Denn kein Mensch sollte einen anderen besitzen. Selbst ihr Gefolge folgt ihr nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen und an Kiana glaubten.
Seufzend,  weil sie erstmal nichts tun konnte wendete sie sich von den Sklaven ab. Sie ging mit Faramir wieder in Richtung des  Marktplatzes. Viele Waren die angeboten wurden stammen aus Harald,  da Ammu-Khand nah an der Grenze zu Harald befand und selbst nicht viel herstellte.
Ein kleines Mädchen kam auf sie zugelaufen und lächelte sie an. Kiana lächelte freundlich zurück, doch das Kind lief dann los. Neugierig folgte die junge Frau dem Mädchen,  bis es stehen blieb. Es hielt Kiana einen Gegenstand hin. Dies sollte wohl ein Geschenk sein. Sie wollte es gerade annehmen, da schubste ein Mann, der in einen Mantel gehüllt war, das Mädchen zur Seite. Dabei fiel Kiana zu Boden und der Gegenstand, der eine Kugel war, ebenfalls. Plötzlich öffnete sich die Kugel und eine große haarige Giftspinne trat heraus. Sie rannte mit ihren kleinen Beinchen schnurstracks auf die junge Frau los. Panisch kroch die hellblonde, fast weiß-haarige junge Frau einige Schritte zurück,  doch bevor das Tier sie erreichen konnte stach der unbekannte Mann die Spinne mit einem Dolch auf. Faramir und die Wachen Kianas kamen genau im selben Moment angerannt.
Faramir hockte sich neben seiner Herrin und half ihr hoch.  Ihre Atmung war noch sehr schnell und sie versuchte den Schock zu verarbeiten. Ihr Herz raste, doch dabei blickte sie blinzelnd, da der aufgewirbelte Staub und Sand in den Augen brannte,  zu ihrem Retter.  Dieser zog seine Kapuze zurück und dahinter verbarg sich ein älterer Mann. Sein weißes kurzes Haar lichtete sich schon auf dem Kopf.
"Ich Danke euch...", bedankte Kiana sich, da erwiderte der Mann direkt: "Dies ist meine Pflicht, eure Hoheit!"
Verdutzt blickte sie den Unbekannten an. Er schien sie zu kennen, aber sie nicht ihn. Sie blickte fragend zu Faramir. "Verzeiht mir, wo sind meine Manieren... Ich bin Beregond, ich war in der Königsgarde eurer Mutter und es würde mich mit Stolz erfüllen,  wenn ich nun euch in eurer Leibgarde dienen darf!", sagte er und kniete vor ihr. Bevor sie antworten konnte, erwiderte Faramir: "Und ihr wart in der Königsgarde von Imrahil, also was macht ihr hier?"
Erstaunt sah der Mann zu Faramir. "Das selbe könnte ich euch fragen, aber ja, ich war auch in der Garde von König Imrahil. Und jetzt bin ich hier um der waren Königin zu helfen und sie mit meinem Leben zu beschützen! "
Kiana überlegte und sagte: "Ich habe bereits meine Leibgarde, aber ihr seid auch ein Mann aus Mittlerweile und ihr kennt das Reich auch besser als ich, also werde ich euch gestatten, als einer meiner Berater am meiner Seite zu sein!" Dies war ein großzügiges Angebot.  Ihr engster Vertrauter brachte nur noch ein "Meine Herrin..." heraus, doch Beregond dankte ihr schon: "Ruhr Gnaden...", dabei verbeugte er sich tief.
Nun aber machte sie sich auf dem Weg zum Herren der Stadt. Schließlich wollte sie sich eine Armee kaufen um Mittelerde zu erobern.
Eine Frau mit lockigen dunklen Haar empfing sie bereits und erklärte Kiana einiges. Sie wurde durch die Übungsplatz geführt und konnte so den Soldaten beim trainieren zuschauen. Aber Kiana war auch  erstaunt, wie Akzentfrei die lockige Frau sprach. Sie trug eine Art Halsband wie alle Sklaven in der Gegend.
Die Frau erklärte,  dass sie überwiegend eine Übersetzerin für ihren Herren dient. Als sie auf den Mann trafen sprach er auch nur die übliche Sprache des Ostens. Die Frau übersetzte die Sprache für die Besucher auf die allgemeine Sprache.  Was der Mann nicht wissen konnte, Kiana sprach die Einheimische Sprache inzwischen makellos. Sie tat als würde sie die ganzen Beleidigungen und abwertenden Dinge nicht hören.
"Der gute Herr ist der Meinung,  dass ihr wahrscheinlich nicht genug Geld habt, um euch seine Truppen zu kaufen..." , die Übersetzerin stoppte zwischendurch,  um die Beleidigungen wegzulassen u d das Gespräch freundlich zu übersetzen.
"Wie viele wollt ihr denn kaufen? Mehr als 500 werdet ihr mit eurem Geld wahrscheinlich nicht kaufen können..." Kiana überlegte kurz und erwiderte: "Ich will alle kaufen, einschließlich derer, die noch in Ausbildung sind.... und euch!", dabei wies sie auf die Übersetzerin.
Erstaunt berichtete sie ihrem Herren davon.  Dieser lachte nur und fragte in gebrochener allgemeinen Sprache: "Wie. Wollt.  Ihr. Fünfundzwanzigtausend. Männer. Bezahlen?"
Kiana antwortete direkt: "Ich gebe euch dafür einen meiner Drachen!"
Als die Frau dies übersetzte staunte der Mann nicht schlecht.  Die beiden Berater Kianas griffen sofort ein und versuchten die Idee aus ihrem Kopf zu schlagen.  Die junge Frau wurde daraufhin nur wütend, sagte aber zunächst nichts. Die Übersetzerin sagte: "Der gute Herr ist einverstanden,  aber nur wenn er den größten der Drachen bekommt! "
Kiana nickte ihnen zu. Der Meister freute sich und murmelte etwas vor sich hin. Beide Parteien verabredeten sich am Abend den Tausch zu vollziehen und Kiana verließ den Vorhof,  um den Drachen zu holen. Die junge Übersetzerin folgte nun ihrer neuen Herrin.
"Warum habt ihr das gemacht?", wollte die Frau wissen. Kiana antwortete locker: "Damit ihr frei sein könnt. Wie ist dein Name?"
Die Frau verstand erst nicht, sagte aber: "Ich heiße Mina..."
Die junge Frau lächelte der Übersetzerin, die Mina hieß, zu. "Du bist frei, wenn du willst darfst du dorthin gehen, wohin es dich zieht... oder komm mit mir, ich kann jemanden mit deinen Fähigkeiten gebrauchen...", bot sie forsch an.
Die Frau lächelte ihr ebenfalls zu und nickte.

Am Abend fand der Austausch statt. Die Männer von Kiana trugen eine Kiste zum großen Hof,  aufdem sich auch die schwarzen Ostlinge befanden. Die Ostlinge trugen alle schwarze Lederrüstungen und Hosen. Die leichte Rüstung verschaffte ihnen viel Bewegungsfreiheit, aber auch einen Ausgleich gegen die pralle Hitze in den Ländern des Ostens.
Mina übersetzte weiterhin:
"Der gute Meister sagt die Ostlinge sind unerprobt, er sagt es wäre gut sie früh Blut lecken zu lassen... Es gibt viele Plünderungsreiche Dörfer und Städte zwischen Khan und Harald seitdem es keinen König mehr gibt... Gefangene kauft er euch für einen guten Preis ab und vielleicht werden dann aus einigen von ihnen neue schwarze Ostlinge geworden und alle haben dadurch ihren Profit !"
Kiana sah den Mann nur gleichgültig an. Sie ging zu der Kiste und holte den schwarzen Drachen Ancalagon hervor, der schon ein ganzes Stück gewachsen war.  Er befand sich an einer Kette und sie über ihn an den Meister der Stadt. Aufgeregt greift er nach der Kette, während der Drache kreischte. Sofort übergab er eine Art Zepter an Kiana.
"Also sind wir uns einig? ", fragte sie lieber nochmal.
Der Mann erwiderte, doch Mina übersetzte: "Ja, ihr haltet das Zepter. Und habt somit das Heer!"
Kiana aber hörte wie er sie als Hure beschimpfte. Sie sah ihn nur angewidert an und ging in Richtung ihrer neuen Armee.
"Ostlinge! Vorwärts!", und "Anhalten!", rief sie auf Khandisch und die Soldaten hörten auf ihre befehle.  Mina blickte erschrocken,  da sie Khandisch sprach.
Der Sklavenhändler rief auf seiner sprache, dass Mina ihr sagen sollte, dass der Drache nicht hörte,  doch Kiana wendete sich an ihn und sagte: "Ein Drache ist kein Sklave! "
Erschrocken wollte der Mann wissen, ob sie Khandisch sprach und sie erwiderte: "Ich bin Kiana Sturmgeborene aus dem Hause Vaneryens vom Blut der alten Maiar und der Numènorer! Khandisch ist meine Muttersprache! "
Sie wendete sich wieder an die Ostlinge und sagte:
"Tötet die guten Meister, tötet jeden Soldaten , tötet jeden der eine peitsche hält aber  befreit alle Sklaven! "
Und schon ging es los, dass die Sklavenhalter getötet wurden und die Soldaten der Meister ebenfalls. Der Meister befahl Kiana zu töten, doch niemand hörte auf ihn. Die junge Frau drehte sich zu ihm und sagte das Khandische Wort für Feuer und der Drache Speite Feuer auf den Mann der anfing zu brennen. Nun wurden auch die anderen beiden Drachen befreit, die den Hof ebenfalls anzündeten.  Das Gemetzel wurde vom Staub überdeckt.
Als sich der Rauch lichtete,  standen die schwarzen Ostlinge wieder in Reihe und Glied in ihren Formationen.
Kiana stieg auf ihr Pferd während Faramir und Beregond noch alles begutachteten.
Kiana befand sich nun inmitten ihrer neuen Armee. Sie war der Meinung,  dass auch die Soldaten freiwillig dienen sollten. So rief sie:
"Ostlinge!
Ihr wart euer Lebenslang Sklaven! 
Doch heute seid ihr frei!
Wer gehen will, darf nun gehen!
Es wird niemanden schaden zugefügt...
Ihr habt darauf mein Wort .
Werdet ihr für mich kämpfen, als freie Männer ?"
Zuerst herrschte vollkommene stille. Nur der Wind war zu hören. Kiana sah sich um und dann fingen einige an ihre Speere auf den Boden zu klopfen, bis es schließlich alle taten und ihr so zeigten,  dass sie für ihre neue Herrin kämpfen wollten. Als freie Männer. Kiana konnte sich das zufriedene lächeln nicht verkneifen.
Das nächste Ziel waren die weiten von Harad. Dort gab es noch genug Sklaven die befreit werden mussten. Als die ganze Armee aus der Stadt marschierte, warf Kiana das Zepter weg, denn dies brauchte sie nun nicht mehr.
Der erste wichtige Schritt für die Eroberung von Mittelerde war getan, doch erstmal musste sie dorthin gelangen...
Titel: Ein giftiges Fest
Beitrag von: Darkayah am 29. Sep 2019, 00:57
Überall auf den Straßen von Minas-Tirith tummelten und drängten sich Menschen, um die Kolonne aus Thal zu bewundern, die in der Stadt eintraf. Vorne im Zug ritten Reiter in edelsten Rüstungen,  bestückt mit orange farbenden Stoffen, in den Farben des herrschenden Hauses aus Thal. Die zahlreichen Banner trugen einen schwarzen Adler, der auf einer Truhe saß, auf orangenem  Grund.
Das Haus Girion war reich: Durch den Handel,  aber auch durch die Schätze des mächtigen Berges Erebor. Das verschwinden der Zwerge ermöglichte der Familie Girion, die Unsummen an Gold zu bergen. Vieles ging zwar verloren, aber das übrige Gold machte sie trotzdem reich. Die Städte die unter dem Einfluss der Familie waren, befanden sich an Flüssen,  wie am Celduin, am Carnen und sogar in Richtung des Waldflusses, wo sich damals der Düsterwald befand und nun die Weite war,  welches nach der Abholzung unter dem Einfluss des Hauses von Dumath stand. Das Herrschaftsgebiet von Haus Girion wurde deshalb auch Flusslande genannt.
Da die meisten Städte an Flüssen lagen, florierte der Handel, aber auch das Land war äußerst fruchtbar, sodass sie selbst viele Waren produzierten.
Broan Girion betrat den Thronsaal in der weißen Festung, dicht gefolgt von seinen Hauptmännern, seiner Tochter Irana und seiner Frau Irna. Fürst Girion trug eine edle Rüstung mit einem Umhang in orange. Sein Bart und Haar war grau-blond gefärbt. In seiner rechten Hand hielt er einen Helm, der mit bunten federn bestückt war. Er wirkte im ganzen durch sein auftreten kampffähiger, als er tatsächlich war. Doch versteckte seine Rüstung den dicken Bauch  des Mannes. Irana dagegen war eine schöne junge Frau.  Ihre blauen Augen glänzten und sie hatte hellbraunes Haar, welches sie von ihrer Mutter geerbt hat. Beide Frauen trugen die feinsten Kleider. Broan verneigte sich vor König Imrahil.
"Das hohe Haus Girion steht euch zu Diensten,  eure Hoheit!", sagte der Mann stolz. Imrahil nickte ihm zu. "Unsere Häuser halten sich an Abkommen,  die wir treffen.. Nicht wie die Starks,  die euch Elina  Stark versprachen, aber sie schlussendlich den Vaneryens überließen, selbst als sie von ihnen entführt wurde, unterstützte Thir Stark noch die Vaneryens...", dabei lachte er laut. Imrahils Mine verfinsterte sich dagegen. Ihm war gar nicht zum lachen zumute, wenn er an die vergangenen Ereignisse zurückdachte. "Natürlich..." , erwiderte er nur kurz. Er fügte noch hinzu: "Möge euch Minas-Tirith wie ein zu Hause erscheinen! Ich erwarte euch am Abend im Ratsaal Fürst Girion!", mit diesen Worten verließ der König bedrückt den Saal.

Am Abend trafen sich die beteiligten des Rates,  auch Fürst Broan war anwesend.  Als Galador den Raum betrat, verstummten alle Gespräche und er erntete spöttische Blicke. Er setzte sich auf einen knarzenden Stuhl, so dass Imrahil weiter über die Planung des Reiches sprechen konnte:
"Dann sollte der Heirat unserer Kinder nichts mehr im Wege stehen. .. Natürlich werde ich die Schulden bei der Bank von Dorwinion begleichen!", erwähnte Broan. Der König nickte ihm dankend zu und antwortete: "Die Krone wird euch auf ewig dankbar sein... und der Vereinigung unserer Häuser wird nichts mehr im Wege stehen!" Dabei klang er schon fast ironisch., was aber niemand bemerkte, bis auf Galador und Saruman, die sich argwöhnische Blicke zu warfen.
Der Fürst aus Thal beklagte: "Im ganzen Reich häufen sich die Anhänger von Melkor... Nicht dass sie in großer Anzahl da sind, aber bevor dies passieren sollte und das Unruhen ins Land bringen könnte, muss etwas geschehen!"
"Das sind eine Gruppe Fanatiker,  die keine Bedrohung darstellen. ..", versuchte Galador die Situation herunterzuspielen. Broan erwiderte empört: "Die Flusslande um Thal befindet sich im Osten,  das Land ist zwar durch das übertreten des rhûnischen Meeres nicht mehr direkt mit Rhûn verbunden,  aber dennoch erreichen uns viele Priester Melkors... Das ist ein ernstzunehmendes Problem und sollte nicht...."
Bevor der Mann sich in Rage redete, unterbrach Imrahil ihn: "Ihr habt recht, man sollte sie sofort im Keim ersticken..." Daraufhin ließ sich Galador in seinen Stuhl zurückfallen und seufzte.
"Sie sind der Meinung, Melkor würde in unsere Welt treten und uns alle vernichten...", Broan konnte sein Lachen nicht zurückhalten. Auch die anderen konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. Norys sagte noch: "Die Nordmänner denken das doch auch und deshalb bauten sie die Mauer und verteidigen sie!"
Daraufhin brach vollkommenes Gelächter aus. Saruman war der einzige der die ganze Situation gar nicht witzig fand, er sagte dennoch nichts.

Ein paar Tage später befanden sich die Vorbereitungen auf die Hochzeit, von Imrahils Sohn Elphir und Irana von Thal, im vollem Gange: Der Palast wurde mit zahlreichen Bannern und Blumen geschmückt, die Kirche der Valar ebenfalls.
Es wurde auch viel Platz geschaffen, um die vielen adeligen Gäste zu empfangen.
Galador betrachtete gerade die Dekorationen und Arbeiten im Thronsaal, da traf er auf Saruman. "Was solche Feierlichkeiten her machen, findet ihr nicht?", fing der ältere Mann an. Der  Bruder des Königs zog die Augenbrauen hoch und starrte auf eines der Banner.  In seinen Gedanken versunken antwortete er: "Das ist wohl war, allerdings werden sie sich heiraten , obwohl sie sich gar nicht kennen.. Etwas das ich nie wollte..."
"Habt ihr denn ein Problem damit, dass euer Neffe heiratet?  Und zum kennenlernen haben sie doch noch die nächsten Tage!, witzelte Saruman. Galador wendete sich ihm zu und erwiderte: "Ich habe ein Problem damit, wenn er für Imrahils Machenschaften benutzt wird und er etwas eingeht was er vielleicht gar nicht will... Er ist der einzige in der Familie den ich liebe... Er ist der einzige der mich behandelt, wie man seine Familie behandelt. .. Natürlich werde ich ihn beschützen wenn ich kann..."
Bevor das Gespräch weiter gehen konnte hetzte die Herrin aus Thal Irna Girion etwas hilflos durch den Thronsaal.  Sie ging auf die beiden Männer zu: "Habt ihr meinen nichtsnützigen Gatten hier irgendwo gesehen!", fragte sie.  Galador schüttelte nur den Kopf und sofort entgegnete die Frau: "Dass ihr keine Ahnung habt wundert mich nicht..." Saruman griff sofort ein und erwiderte: "So wie ich wohl hörte ist euer Mann mit eurem Sohn Brinden,  König Imrahil und dem Prinzen auf der jagt.."
"Tz... Das gibt es doch nicht..." ,entgegnete sie rasch und lief zügig aus dem Saal.  Saruman sah ihr noch nach. "Ein hitzige Gemüt,  diese Girions. ..", sagte er leise. Galador stimmte ihm zu. Er hatte sowieso bei der ganzen Sache kein gutes Gefühl, gab dies aber nicht Preis.

Auch die nächsten Tage war Galador von diesen Gedanken nicht befreit. In Minas-Tirith trafen mittlerweile auch immer wieder Priester ein, die den Menschen der Stadt von Melkors Rückkehr predigten. Laut ihnen war der einzige Weg um zu überleben sich ihn anzuschließen, zu vergöttern und am Tag seiner Rückkehr für ihn zu kämpfen.
Zu Anfang schenkten die Bewohner der Stadt den Priestern wenig Beachtung, doch mit der Zeit gewannen sie immer mehr Zuhörer dazu. Um denen entgegen zu wirken , ließ Imrahil einige von ihnen verhaften ,doch dies führte dazu, dass sich einige Menschen der Bevölkerung gegen die Wachen auflehnten.  Es wurden sogar schon Adelige angegriffen.
In den Ratssittungen drängte Irna Girion immer wieder dazu, die Unruhen zu beseitigen, denn es war fast unmöglich durch die Hauptstraße der Stadt zu gehen,  ohne angegriffen  zu werden.
Imrahil wagte so, auch auf drängen Broans,  dass die Anhänger Illuvatars, auch Brüder Illuvatars genannt, mehr macht bekamen. Deren Sitz war ohnehin in der Kirche der Valar.
Es passierte ziemlich schnell, dass die Brüder Illuvatars die Priester Melkors vertrieben hatten und einen Teil der Bevölkerung zu ihrem Glauben bekehrten.
Galador warnte davor, diesen so viel Macht zuzusprechen, doch er traf nur auf taube Ohren.
Fürst Broan Girion verteidigte die Entscheidung des Königs immer wieder damit, dass sie Brüder Illuvatars nur die ärmere Bevölkerung für die Sünden bestraft, die sie taten.

Ein paar Tage vergingen. Es war ein sonniger Tag , kurz vor der Hochzeit von Prinz Elphir und Irana. Es stand die offizielle Verlobung der beiden bevor und dieser Tag wurde gefeiert.
Viele Gäste waren anwesend. Sogar der Fürst von Mordor Nithram Turmbauer. Die Tische , die auf der obersten Ebene der weißen Festung aufgebaut waren, waren voll mit köstlichkeiten. Die Dienerinnen und Diener trugen Krüge mit teuersten Wein mit sich, um jederzeit die Krüge der Gäste vollzuschenken. Galador wurde an einen Tisch fesetzt der weiter weg von der Familie war und dass so etwas abseits, mit Gästen die dem König ohnehin nicht nahe standen. Er wirkte etwas frustriert und gelangweilt . Saruman setzte sich zu ihm. "Alle erfreuen sich am fest und doch sitzt ihr hier und verteilt Trübsal...", fing der alte Mann an. Galador erwiderte genervt: "Und doch Sitz ich hier und. .." Er sah in seinen Becher: "... und trinke...". Daraufhin nahm er einen kräftigen Schluck,  doch spuckte er ihn wieder aus, als er einen lauten Schrei vernahm. Beim aufstehen wischte er sich den arm mit seinem Ärmel trocken. Erschrocken ging er zum Tumult und versuchte zu erkennen was passiert war.
Doch da lag sie: Die Frau des Königs. Die Königin. Imrahil hatte sie in den Armen, doch ihr Gesicht wirkte blass und blau abgelaufen. Aus ihrer Nase floss Blut und die Augen waren starr. Galador wusste was dies bedeutete. Er wollte sich gerade an Saruman we den, doch dieser war verschwunden. Viele der Gäste versammelten sich um das Geschehen, doch ausgerechnetdann kreuzten sich die Blicke von Imrahil und seinem Bruder Galador. Dieser Moment kam ihm sehr lange vor und er bemerkte den Schmerz und den Hass in Imrahils Augen.
"Fasst ihn! Er war es!", brüllte der König und bevor Galador sich äußern konnte, wurde er schon von den Wachen verhaftet. Er verspürte einen dumpfen schlag auf den Kopf und er wurde bewusstlos...

Der Mann wusste nicht, wie viele Tage oder Wochen seitdem vergangenen waren. Noch immer tat sein Kopf weh und er erinnerte sich genau an das Geschehen. Das Kalte und feuchte Verließ war unbequem. Galador rieb sich den Kopf und stöhnte. Plötzlich öffnete sich die schwere Tür und Saruman betrat den Raum. Seine Schritte hallten im Verließ. "Was habt ihr nur getan... Imrahil wird die Verhandlungen so früh es geht ansetzen und darauf drängen...", sagte er. Galador erwiderte: "Ich war es nicht. Was sollte ich davon haben seine Frau hinzurichten?".
Die schweren Türen öffneten sich wieder, anscheinend durfte der Besucher nicht lange bleiben. "Ich hoffe das Beste für euch!", sagte er noch bevor er den kalten Raum verließ.
Schon bald war die Verhandlung. Sie fand im Thronsaal vor vielen Fürsten und Adeligen statt. Die ganze Familie Girion war anwesend. Elphir,  der Sohn des Königs ging vorher zu seinem Onkel: "Erbitte ein Gnaden Gesuch und akzeptiere, dass du zur Mauer musst!  Mein Vater wird damit einverstanden sein, nur du musst den Mund halten!" Der dürre Mann antwortete: "Glaubst du das wirklich?"
"Ja, er wird auf mich hören!", sagte der Prinz. Danach wurde  Galador zu einer Bank geführt,  auf die  er sitzen sollte. Der Verhandlungsführer war der König selbst. Aber auch Fürst Broan Girion war als einer der Richter anwesend und auch Fürst Nithram von Mordor. Galador empfand dies nicht wirklich als fair. Es wurden diverse Leute befragt, mit denen Galador die letzte Zeit im Kontakt stand und die Aussagen sahen nicht gut aus für ihn. Bei einigen Lachten die Zuschauer. Fürst Nithram war der einzige der den Aussagen kritisch gegenüber stand. Immer wieder vielen die Worte Hass gegenüber seiner eigenen Familie,  vor allem gegenüber Imrahil.
Galador konnte das alles nicht mehr mit anhören.  "Bruder, ich wünsche zu gestehen! ", zischte er. "Also wollt ihr gestehen , die Königin getötet zu haben?", fragte Imrahil zornig.
"Ich habe euch und die Stadt gerettet... Ich hätte damals Thurion euch alle töten lassen sollen, als er nach der Krönung Imrahils die Stadt angriff....  Ich bin nicht wegen dem Tod deiner Frau Schuldig , da bin ich unschuldig... Ich habe mich eines viel schlimmeren Verbrechen schuldig gemacht... Ich bin schuldig kein edler Ritter wie du zu sein...", sagte er laut und verzweifelt.
"Ihr steht nicht vor Gericht kein edler Ritter zu sein...", rief Imrahil.
"Doch das tue ich mein ganzes Leben...", behauptete Galador.
"Also habt ihr nichts zu eurer Verteidigung zu sagen"
Der Bruder des Königs erwiderte: "Nur das eine: Ich war es nicht! Ich habe Ivriniel nicht getötet... Aber ich wünschte ich hätte es getan, damit es mich befriedigt hätte, zu sehen wie du leidest!"
Er wendete sich an das Publikum: "Ich wünschte ich wäre das Monster für das ihr mich alle haltet!  Ich würde mein Leben geben um euch alle zu töten! Aber auf keinen Fall gebe ich mein Leben dafür! Ich verlange ein Urteil durch Zweikampf! "
Gespräche der Anwesenden brachen aus.  Prinz Elphir sah geschockt zu seinem Onkel.
Imrahil aber akzeptierte die Entscheidung.
Zurück in seiner Zelle betrat Elphir den Raum. "Lass mich für dich kämpfen Onkel... Du kannst es unmöglich selbst...", schlug er vor.  Dieser erwiderte sofort:" Nein! Du bist die Zukunft des Hauses Imrazor, niemals wirst du dein Leben für mich in Gefahr bringen... Wer wird denn mein Gegner? "
"Du wirst gegen Fronor, den Bär, kämpfen... Er wurde von der Krone eingesetzt...", sagte Elphir.
Auch das noch. Fronor war ein sehr muskulöser und grosser Kämpfer. Galador senkte seinen Kopf.   Dann hatte wohl seine Stunde geschlagen...
Am nächsten Tag stand der Kampf bevor. Innerhalb der weißen Festung wurde ein Platz eingerichtet , um den Kampf auszutragen.
Galador wurde zunächst in Ketten dorthin geführt. Kurzfristig kam Fürst Nithram auf ihn zu. "Ich werde für euch einstehen,  ich habe noch eine Rechnung offen...", sagte er.
Erleichtert nickte ihm Galador zu.
"Hier nun wird das Urteil für Galador Imrazor bestimmt, er wird gegen Fronor, den Bären kämpfen! ", rief Norys zu den Zuschauern.  "Nicht ganz! Ich werde für ihn kämpfen! ", rief Nithram.
Die Entscheidung wurde akzeptiert und kurz darauf begann der Kampf. Zuerst sah es aus, als hätte Nithram die Oberhand. Immer wieder setzte er diese Schwerthiebe in das Fleisch von Fronor. Oft prallten aber auch die stählernen Schwerter aufeinander. Doch dann plötzlich,  wurde Nithram vom Schwert des grosses Fronors durchbohrt und viel tot zu Boden.
"Galador Imrazor, das Urteil wurde hiermit gefällt und ihr werdet zum Tode verurteilt! ", bestimmte König Imrahil.
Galador war geschockt,  er konnte nicht ganz glauben was dort gerade passierte und sein Leben anscheinend so schnell vorbei war.
So war er schnell wieder in seiner Zelle und wartete auf seinen Hinrichtung. Er schlief den ganzen Tag, oder versuchte es zumindest. Viel mehr blieb ihm ja sowieso nicht mehr übrig.
Doch,  so wie es sein soällte, öffnete sich seine Kerkertür und Elphir kam herein. "Komm schnell! ", sagte er hektisch und brachte seinen Onkel hinaus. Galador verstand nicht recht wieso sein Neffe dies tat, immerhin zog er so den Zorn seines Vaters auf sich.
Bis zum Tor der weißen Festung geschlichen sagte er nur: "Geh zum grosses Westturm,  and der Westseite der Mauer der Stadt,  dort wirst du erwartet , aber mach schnell los! "
Der Mann zögerte kurz, brachte nur ein "Danke..." heraus und hetzte zum Westturm.
Dort angekommen erwartete ihn ein vermummter Mann. Es war Saruman. Galador verstand nicht wirklich,  doch Saruman machte deutlich, dass sie keine Zeit mehr hatten und drängte ihn in eine Kiste auf einen Karren um Galador aus der Stadt zu schmuggeln.
Sie kamen  am Hafen an,  zumindest hörte es sich so an. Galador wurde mit der Kiste auf ein Schiff geladen welches auch schon schnell ablegte... Wohin die Reise ging wusste er nicht...
Er war froh, dem Zorn und dem Urteil seinen Bruders entkommen zu sein.
Titel: Kianas Reise im Osten: Haradris
Beitrag von: Darkayah am 14. Okt 2019, 13:02
Die sandigen Wüsten von Harad waren groß und die Entfernung der Städte zueinander war weit. Das neue Heer aus schwarzen Ostlinge von Kiana marschierte dennoch unerschrocken durch die Länder. Seit dem Zusammenbruch des rhûnischen Reiches gab es auch in Harad keinen König mehr und die Städte regierten sich jeweils selbst.
Auf ihren Weg nach Haradris, der größten und ehemals Hauptstadt von Harad, befreite Kiana sämtliche kleinere Städte. An der alten Hauptstadt angekommen, positionierten sich die Truppen vor den Mauern,  hielten aber noch Abstand. Sämtliche Zugänge wurden blockiert um die Versorgung zu behindern. Die Stadt befand sich, wie jede größere Stadt in Khand und Harad, an einer grünen Oase.
Die Armee hatte einige Hauptmännern,  die jeweils eine Anzahl von Soldaten unter sich hatten. Kiana beauftragte diese damit, sich einen Anführer auszuwählen,  der für die schwarzen Ostlinge vor ihrer neuen Königin zu sprechen. Eindeutig wurde Grauer Staub zu ihren Anführer gewählt. Es war üblich, dass die Männer der schwarzen Ostlinge abwertende Namen erhielten. Stets sollten sie daran erinnert werden, woher sie kamen und was sie waren: Sklaven. Der Abschaum von allen. Kiana gestattete ihn und deb anderen sich neue Namen zu wählen, doch sie weigerten sich, denn die Namen erinnerten sie nicht nur an die schlimme Vergangenheit, sondern auch daran, dass sie von Kiana Vaneryen befreit wurden. Grauer Staub war stark und gut gebaut, seine Haut färbte sich leicht braun. Seine Augen waren dunkel.
Für die Königin wurden Zelt aufgestellt, beschützt von ihren Soldaten und den Hügeln drumherum.  Sie saß auf einen provisorisch gebauten Thron. Dieser war bestückt mit Kissen und edlen Stoffen. Um Kiana saßen ihre zwei Drachen Darium und Aranion. Ancalagon saß dagegen auf ihrem Schoß und ließ sich sogar streicheln.
Ein Gesandter von Haradris wurde zu Kiana geführt. Er wurde ebenfalls von Wachen begleitet und einigen Sklaven,  die zwei große Kisten trugen. Keiner traute sich so richtig in das Zelt hinein. Somit stellten die Sklaven die Kiste noch davor. Der Gesandte verneigte sich grüßend vor Kiana.
"Seid gegrüßt,  ich wurde von den Herren von Haradris geschickt und habe hier Gold und Edelsteine als Geschenk für euch!", sagte der Gesandte. Kiana hörte ihm interessert zu. "Die guten Herren der Stadt würden es sehr wertschätzen, wenn ihr eure Aree abziehen würdet und eine andere Richtung einschlagen würdet..."
Er stoppte kurz und die junge Frau sah ihn freundlich an, sagte aber nichts. "...Mit den Wert der in den Kisten ist, könnt ihr euch genug Schiffe kaufen um nach Mittelerde zu segeln und euer richtiges Ziel verfolgen!"
Nach Mittelerde segeln? Wofür sollte sie unbedingt Schiffe Kaufen, wenn sie doch über den Nordwesten Harad nach Südgondor gelangen konnte. Sie dachte sich aber zunächst dabei.
"Vielen Dank für euer Geschenk,  aber ich verfolge gerade genau mein richtiges Ziel! Ich bin hier um die Menschen zu retten, die ihr unterdrückt!", erwiderte sie. Der Gesandte war verärgert. "Das war ein Fehler den ihr bereuen werdet!". Er wies seinen Sklaven an, die Kisten mitzunehmen und zurück zu tragen. Bevor dies geschah, brüllte Ancalagon in deren Richtung. Die vier Männer fielen zu Boden und winselten. Erschrocken wendete sich der Gesandte an Kiana. Diese lächelte ihm nur zu. "Das Gold bleibt hier,  immerhin war das doch euer Geschenk!"
"Gut...", presste der Mann wütend hervor. Bevor er das Zelt verließ rief Kiana: "Sagt euren Herren dass Kiana, aus dem Hause Vaneryen, gekommen ist um sie brennen zu sehen, wenn sie nicht die Tore für mich und meine Armee öffnen!"
Er spuckte, als Zeichen seiner Abscheu, auf den Boden und verließ das Zelt. Kiana konnte sich dagegen das breite Lächeln nicht verkneifen.
Kurz danach betrat Faramir das Zelt. Die junge Frau erinnerte sich daran, was der Gesandte sagte und so nutzte sie die Gelegenheit: "Der Gesandte sagte, ich solle Schiffe kaufen um nach Mittelerde zu gelangen, weißt warum er das sagte?" Faramir wirkte verdutzt und war offensichtlich am nachdenken. "Verzeih mir, aber ich dachte ich habe dir das schon mitgeteilt... Vor kurzem erhielt ich die Nachricht,  dass Süd-Ithilien und Teile Südgondors wohl im Meer versunken sind...", er seufzte. "Damals, als ich noch in Mittelerde umher wanderte, bekam ich den weit übergebenen Anduin in dieser Region mit, aber dass nun das Meer weite Teile davon Verschluckt hat, war mir selbst neu..."
Kiana überlegte: Das machte die ganze Situation schwieriger.  Das wird mich nicht aufhalten! redete sich die junge Frau ein. Mina kam ebenfalls in das Zelt. "Ihr habt dem Gesandten wieder mit den Sklaven weggeschickt? ", fragte sie verdutzt. Kiana erwiderte ruhig: "Ja, sie haben die Armee gesehen,  vielleicht haben wir Glück und sie rebellieren gegen ihre Herren! "
Faramir war zufrieden so etwas zu hören. "Das hast du gut durchdacht, es wäre ideal wenn uns so die Tore geöffnet werden würden..."
"Euer Gnaden!", hörte Kiana die Stimme Beregond rufen.
"Ich hab hier jemanden der euch sprechen möchte!" Hinter dem ehemaligen Gardisten standen zwei Männer. Beide trugen Rüstungen und Stoffe in schwarz mit goldenen Verzierungen. Der linke wirkte älter und sein rötlicher Bart ließ vermuten dass er nicht aus dieser Gegend stammte. Der Mann wirkte streng und ernst.   Seine vielen Narben im Gesicht ließen ihm vom Leben gezeichnet aussehen,  genauso wie seine Augenklappe, die wohl sein verlorenes rechtes Auge bedeckte. Der linke Mann sah dagegen jung und attraktiv aus. Er trug halblanges Haar und er hatte nicht viele Narben.
"Habt ihr meine Söldner gerufen?  Stimmt die Bezahlung? ", fing der bärtige an.
Kiana verstand nicht recht,  was gerade vorsichtig ging. Sie musterte beide Männer genau und antwortete: "Nein, ich habe hier eine Armee,  ich wüsste nicht warum ich eure Dienste noch in Anspruch nehmen sollte... Wer seid ihr überhaupt?"
Die Arroganz in ihrer Stimme war nicht zu überhören. 
"Man nennt mich Odrim, ich bin der Anführer der schwarzen Garde! Unsere Männer wurden im Tempel des Melkors dafür ausgebildet um an seiner Seite zu kämpfen sollte er zurück in unsere Welt kommen! In der Zwischenzeit schlagen wir uns als Söldner durch, um uns auf trapp zu halten,  denn wer weiß wann es jemals so weit sein sollte..."
Etwas dämmerte in ihrem Kopf. Überall im ganzen alten rhûnischen Reich standen Tempel von Melkor. Aber es war keine Zeit sich über so etwas Gedanken zu machen, vor allem weil sie von dem rot-bärtigen Mann schnell wieder abgelenkt wurde.
Ein lauter knall ertönte,  als er gegen den jüngeren Mann auf die Rüstung schlug. Er ärgerte sich und fluchte.
"Du Dummkopf! Also kam unser Auftrag aus der Stadt selbst!"
Der junge Mann hielt zunächst seinen Blick gesenkt und sagte nichts. "Ich wäre aber bereit, meine Männer für einen Aufpreis für euch kämpfen zu lassen, vor allem da wir die Stadt gut kennen..."
Kiana wurde hellhörig. "Ich habe eine große Armee und denke dass meine Truppen in der Überzahl sind... Aber Eurer Angebot ehrt mich und ich werde es annehmen, kommt morgen früh wieder hier her und ihr werdet euer Gold erhalten!"
Odrim verneigte sich. "Für solch eine Schönheit,  komme ich ganz sicher ein zweites mal wieder!", mit diesen Worten verließen die beiden Männer das Lager.
Am Abend wollte Kiana in das Bett ihres Zeltes. Sie war nur bekleidet mit einen dünnen Mantel aus Seide. Selbst abends waren die Temperaturen in Harad noch hoch.  Die junge Frau bemerkte einen Schatten,  der schnell an der Wand des Zeltes vorbei flog. Wahrscheinlich nur ein Tier , dachte sie sich. Mit der einen Hand zog sie die Decken auf dem Bett zurück, während sie den Mantel mit der anderen noch zusammen hielt.
Plötzlich wehten die aufgestellten Fackeln stark in eine Richtung. Kiana drehte sich erschrocken zu ihnen um und atmete schnell. "Faramir?", rief sie zunächst,  aber niemand antwortete. Als sie sich wieder zu ihrem Bett wandte, zuckte sie zusammen, als sie einen Mann auf einen Stuhl in der Ecke des Zeltes sitzen sah. Sein Gesicht kam ihr sehr bekannt vor. Es war der dunkelhaarige junge Mann, der mit Odrim vor ihr stand.
"Was macht ihr hier?", fragte sie hysterisch. Der Mann erhob sich und erwiderte: "Ihr müsst euch wohl bessere Wachen besorgen!"
Dabei schmunzelte er und biss provokant in einen Apfel,den er in der rechten Hand hielt. In der anderen hielt er einen Beutel. Kiana wusste nicht wie sie reagieren sollte. Nach den Wachen rufen? Einfach weglaufen?
Er ging einige Schritte auf sie zu. Kiana ging daraufhin ein zwei Schritte zurück. Der junge Mann bemerkte dies. "Ich bin der, vor dem ihr euch am wenigsten fürchten müsst!", behauptete er. Seine Augen bewegten sich zu Dekolleté der jungen Frau, welches von ihrem Mantel und ihr Hand bedeckt wurde. Er legte seinen Kopf schief und konnte sich das breite Grinsen nicht verkneifen. Kiana lief rot an, als sie das bemerkte und zog den Mantel fester.
"Ihr seid ja noch hübscher, als bei unserem ersten Zusammentreffen!"
Die junge Frau ringte verzweifelt nach Wörtern. "Ah!", machte der Mann nur und warf ihr den Beutel vor die Füße. Sie sah das Bündel fragend an und dann wieder zu den Eindringling. Dieser sagte nur: "Verzeiht mein Benehmen, ich stehe hier ja vor einer Königin! "
Dabei machte er auf Kiana einen recht charmanten Eindruck. "Ich bin Loki, der Anführer der schwarzen Garde!". Dabei verneigte er sich tief.
Der Anführer? War Odrim nicht der Anführer?, fragte sie sich. Sie sah erneut auf den Beutel und dann wurde es ihr klar. "Ich musste Odrim leider... Nennen wir es mal... Beseitigen... Er hatte ein neues Angebot von den Herren aus Hadris bekommen und wollte euch so verraten und ich habe dies verhindert!" Dabei wirkte seine Stimme etwas arrogant.
Kiana erwiderte nur: "Wie komme ich zu der Ehre, dass ihr aber euer Wort gegenüber mir halten wollt?"
Der Mann der Loki hieß lachte auf und antwortete: "Ihr scheint mir eine besondere Person zu sein! Ihr wirkt auf mich entschlossener und vernünftiger als für die Menschen, für die wir unseren Dienst erfüllen..."
Im gleichen Moment stürmten Faramir,  Grauer Staub und Beregond mit gezückten Schwertern in das Zelt.
"Euer Gnaden, Vorsicht!", rief Beregond. "Halt!", schrie dagegen Kiana.
"Loki hat uns nur vor einen Verrat gerettet, er ist hier gestattet.." Beregond und Grauer Staub steckten daraufhin ihre Schwerter wieder in die Scheide. Faramir verzog sein Gesicht,  als würde ihm dies nicht gefallen.
"Ich kenne Haradris sehr gut und weiß wie man in die Stadt kommt um einer ewig langen Belagerung aus dem weg zu gehen!", fing Loki an. Kiana hörte interessiert zu. "Im Endeffekt brauche ich nur eure und meine erfahrensten Kämpfer und wir öffnen die Tore für euch und eure Armee, ohne dass ihr einen Verlust erleiden müsst!", gab der junge Mann an. Kiana überlegte nicht lange und stimmte dem Plan zu. Vielleicht war es riskant,  Loki so schnell zu vertrauen. Sie fühlte sich aber irgendwie zu ihm hingezogen.
Sie wies Grauer Staub an, ein paar seiner besten Kämpfer aus der Armee der schwarzen Ostlinge auszusuchen und mit Loki zu gehen. Alle beteiligten machten sich auch so schnell sie konnten auf den Weg...

Faramir kontrollierte gerade die Pferde, als er eine männliche Stimme hinter sich hörte. Es war die von Beregond. Er hatte ein Schriftstück in der Hand.
"Weiß die Königin davon?", fragte er direkt. Faramir wusste zunächst nicht wovon er sprach. "Ein Königlicher Erlass, der euch von euren Taten frei spricht ,für die Informationen die ihr nach Minas-Tirith zukommen lassen habt... Unterzeichnet von König Imrahil persönlich..."
Der engste Vertraute Kianas war erschrocken. Nie hatte er gedacht, dass jemand davon etwas erfährt.
"Ihr versteht nicht... Es war zu der Zeit, da wusste ich nicht wie gutmütig unsere Königin ist und damit habe ich meinem Bruder in Mittelerde den Rücken freigehalten! Ich hätte es nicht ertragen,  wenn er hingerichtet worden wäre, dafür dass ich ihn damals überzeugt hatte auf der Seite Anarya und Thurions zu kämpfen!", verteidigte sich Faramir.
Beregond wickelte das Schriftstück zusammen und steckte es sich in seinen Seitenbeutel. "Die Königin wird davon erfahren... nur noch nicht jetzt...", sagte er.
Faramir nickte ihm zu. "Ich Danke euch!"

Der Tag brach schon an und Kiana wartete geduldig mit dem Blick Richtung Haradris gerichtet. Neben ihr saßen die drei Drachen auf den Boden. Sie fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee war, Loki zu vertrauen. Nicht dass er Grauer Wurm und seine Männer in einen Hinterhalt geführt hatte.
Dann endlich öffneten sich die Tore. Kiana seufzte erleichert. Tausende Menschen strömten hinaus.  Es waren keine Soldaten, es waren einfache Bewohner der Stadt und die zahlreichen Sklaven. Sie wollten ihre Befreierin mit eigenen Augen sehen. Die Menschen jubelten ihr zu und umkreisen die Anhöhe, auf die Kiana mit ihren Drachen, Faramir, Beregond und Mina stand. Vom weiten konnte sie Loki und Grauer Staub erkennen, die gerade aus der Stadt kamen.
"Sie lieben euch!", rief Faramir ihr zu. Die Menschen kamen immer näher und streckten die Arme aus um Kiana zu erreichen. Sie genoss diesen Moment. Gleichzeitig konnte sie das aber auch nicht glauben. So viele Menschen Ware  ihr dankbar, für die Befreiung, für das neue Leben....


Titel: Mehrere Fliegen mit einem Streich...
Beitrag von: Darkayah am 24. Okt 2019, 22:40
Imrahil hatte die Ereignisse noch nicht vergessen. Auch wenn diese nun mehrere Monate zurücklagen, verspürte er noch enormen Hass. Hass gegen Anarya Vaneryen und Thurion,  auch wenn sie schon lange verstorben waren. Aber auch Hass gegen seinen Bruder Galador.
Er zog sich die letzten Wochen immer weiter zurück und ließ niemanden an sich heran. Auch sein Sohn Elphir hatte Schwierigkeiten an seinen Vater zu kommen. Doch die Hochzeit von Prinz Elphir und Irana Girion stand unmittelbar bevor. Remiref, der Vertraute des Königs, betrat die Gemächer. Imrahil saß in einer Ecke auf einem Stuhl. Er wirkte etwas heruntergekommen und gar nicht mehr wie ein edler Fürst wie vor Tagen.
"Mein Herr, ich mache mir Sorgen um euch...", sagte Remiref, doch sein König zeigte daraufhin keine Reaktion. Der enge Vertraute bemerkte dies ziemlich schnell. So fügte er besorgt hinzu: "Auch um euren Sohn..."
Daraufhin hob Imrahil seinen Kopf. "Irna Girion beeinflusst Elphir und versucht ihn auf ihre Seite zu ziehen ... Er fühlt sich auch immer mehr den Glauben hingezogen... Er geht regelmäßig in die große Kirche von Illuvatar und meine Spione berichten, dass er sich Viel vom Prediger einreden lässt... Die werden noch zu Einen richtigen Problem,  euer Gnaden..."
Imrahil sprang von seinem Stuhl auf. Nein,  das darf nicht passieren! Ich muss meine Familie beschützen... , dachte er sich. Er murmelte vereinzelte undeutliche Wörter, während er zu einem Fensterging und dort hinaus blickte.
"Wir müssen etwas unternehmen...", sagte Remiref gerade, da wiederholte Imrahil die Worte: "Ja, wir müssen was unternehmen!"
Er wendete sich an Remiref. "Holt meinen Sohn hierher,  ich muss ihn sprechen!"
Der Vertraute des Königs verneigte sich und ging sofort los.

Am Nachmittag kam Prinz Elphir in die Gemächer seines Vaters. Imrahil wirkte ganz anders. Er sah wieder sehr gepflegt aus und trug seine übliche edle Kleidung. "Du hast mich gerufen Vater? ", fing Elphir an. Imrahil verschränkte die Arme hinter seinen Rücken. "Ich möchte dass du in meiner Nähe bleibst und die weiße Stadt nicht verlässt!", mahnte der König.
Elphir verstand nicht recht was in dem Kopf seines Vaters vor sich ging, so versuchte er Klarheit zu erlangen: "Ich verstehe nicht recht, ich meine...", der junge Mann stoppte kurz. Seine Stimme klang daraufhin erbost, aber auch sehr getroffen und traurig. Die Tränen befeuchten seine Augen. "...Ich trauere auch um Mutter, aber ...". Bevor er weitersprechen konnte rief Imrahil nur: "GENUG! Es ist beschlossene Sache und sicherer!  Ich kann es nicht erneut riskieren,  dass meiner Familie etwas passiert!"
Elphir wusste, dass ihm nicht viel übrig blieb, als sich dem Willen seines Vaters zu beugen. Wehmütig nickte er dem König zu und verließ die Gemächer seines Vaters. Imrahil nahm einen Kelch in die Hand, der mit Wein gefüllt war und nahm ein paar Schlückchen.  Kurz danach betrat Norys aufgeregt den Raum. Er hatte große Schriftrollen in der Hand und verteilte sie auf einen Tisch.
Imrahil stellte den Kelch ab und wendete sich an Norys. "Irgendwelche Informationen von meinen Bruder oder Saruman?", wollte er direkt wissen. Norys schüttelte nur den Kopf und erwiderte: "Nein mein König, glaubt man den Gerüchten sollen sie in Richtung Osten unterwegs sein... Ich habe so schnell es ging den Auftrag aufgegeben beide Verräter dort aufzuspüren!"
"Gut...". Die Stimme des König klang sehr zuversichtlich. Hektisch breitete der Berater des Königs die Schriftrollen aus. Imrahil sah darauf etliche Schriften und Zeichnungen. Es schienen wohl diverse Baupläne gewesen sein. Neugierig blickte der König über die Papiere.  "Wie ich es mir gedacht habe, befinden sich hier in Minas-Tirith noch einige Fässer des Isenfeuers. Nach dem Verbot,  hat man sie lediglich unter der Stadt in Lagerräumen versteckt.", erklärte Norys.
"Gut...", sagte Imrahil erneut. "Dann sollte alles nach Plan laufen und unserer Abwehr nichts im Wege stehen... Ich denke ich kann euch mit der Ausführung betrauen?"
Norys verneigte sich und machte sich auf den Weg. In Imrahil veränderte sich etwas. Er wollte die Stadt gegen mögliche Angriffe so gut es ging abschotten und verteidigen. Zu groß war die Angst erneut jemanden zu verlieren.  Besonders seinen Sohn Elphir.

Es dauerte nur einige Tage der betrat der hohe Priester der Anhänger Illuvatars verärgert den Thronsaal. Ihm folgten etliche bewaffnete der Anhängerschaft. Sie waren wohl seine Leibgarde.  König Imrahil blickte erstaunt zu ihm. Dieser ging einige Schritte auf Imrahil zu und sagte: "Wir vermissen den Prinzen in letzter Zeit in der Kirche und ich mache mir Sorgen,  dass ihm der Gang zu den Göttern verwehrt wird..."
Imrahil lachte laut und erwiderte: "Beten kann er auch in Ruhe hier in der weißen Festung!"
Der hohe Priester ließ sich seinen Ärger gar nicht anmerken. So antwortete er ruhig: "Der Prinz und seine Verlobte Irana Girion  zeigen sich großzügig,  sind dem Volk näher und haben bei den Valar und Illuvatar selbst um die Vergebung der Sünden gebeten... Was ist mit euch König Imrahil? Wann bekennt ihr euch zu euren Sünden und bittet um Verzeihung?"
Imrahil lachte erneut laut. Allerdings besorgte ihn nicht nur der Einfluss des hohen Priesters auf seinen Sohn sondern auch der von Irana und generell des Hauses Girion. Dann kam Irna Girion auch noch im selben Moment in den großen Saal und bekam das Geschehen mit. "Das ihr euch trat hier her zu kommen,  ihr elender Schurke!", rief sie dem hohen Priester zu. Imrahil erhob sich vom Thron und ging einige Schritte auf den Mann zu.
"Ich denke nicht, dass ich bei irgendjemanden um Vergebung bitten muss, ebenso wenig wie mein
Sohn... Immerhin war ich der jene der die Welt vor Tyrannen wie Thurion befreit und Ordnung in das Reich gebracht habe...", fing der König an. Irna stellte sich neben Imrahil und fügte hinzu: "Ihr habt dem Adel schlimmes angetan, ihr beraubt sie, schlagt sie weil sie sündig sind... Ihr habt meine Kinder Tagelang festgehalten und beide zu Gläubigern gemacht... und meinen Sohn Brinden zu Einen von euren Schlägertrupp erzogen... Er ist der Erbe von Thal und der Weite, Brinden ist kein Priester oder ähnliches..."
Die ältere Frau redete sich in Rage. Das war kaum zu überhören. Imrahil horchte auf, als er dies hörte. Davon bekam er die ganzen letzten Tage überhaupt nichts mit.
Der hohe Priester lächelte beiden nur zu und erwiderte ganz ruhig: "Ich glaube ihr vergisst,  wer an die Götter glaubt und wer sich dadurch ein angenehmes Leben erhofft.  Es sind die Menschen der unteren Bevölkerung. Die, die für euch die Felder bestellen, die, die dafür sorgen, dass ihr Essen und wertvolle Kleidung habt... Und das ist der größte Teil der Menschen und wenn diese sich plötzlich auflehnen würden..."
Imrahil bemerkte sofort die Drohung in den Worten des Priesters. Mit diesen Worten ging er aus den Saal. Imrahil sah dem Mann noch nachdenklich nach. Irna regte sich nur weiter auf: "Was denkt er wer er ist?  Selbst ein Gott? Es ist alles eure Schuld... Ihr habt ihnen überhaupt erst so viel Macht zugesprochen und die letzten Wochen nichts dagegen unternommen..."
Imrahil ignorierte die Worte einfach nur. Natürlich wusste er, dass sie in gewissen Maßen recht damit hatte, doch wollte er es sich nicht eingestehen.
Die letzten Tage verliefen ebenfalls nicht gut. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen und selbst Versuche von Soldaten des Königs und Haus Girion die Kirche zu stürmen scheiterten.
 Irana Girion schickte daraufhin ihre Mutter nach Hause. Sie wusste, dass es für sie nicht mehr sicher in der Stadt war. Schon alleine wegen Imrahil,  aber auch wegen den Anhängern von Illuvatar.
"Bitte Mutter,  du musst gehen, ich verspreche dir nach der Hochzeit werden wir uns wieder sehen!", sagte sie ihrer Mutter noch am Tag ihrer Abreise und drückte ihr einen Zettelchen in die Hand. Die Mutter verstand nicht, was aus Irana geworden ist. Sie erkannte sie gar nicht mehr wieder. Sie wagte es erst in der Kutsche das Zettelchen anzusehen,  als sie weit entfernt von Minas-Tirith war. Auf den Zettel war das Wappen des Hauses Girion gezeichnet und Irna verstanden jetzt. Irana passte sich absichtlich an, um so mehr Einfluß zu gewinnen.  Erleichtert lehnte sie sich zurück und seufzte. Doch ob alles wirklich so einfach war? In Minas-Tirith dagegen überlegte Imrahil, wie er die Anhänger Illuvatars kleinhalten konnte. Er ließ Norys zu sich rufen und befahl ihm die Pläne zu ändern.
Am Tag der Hochzeit von Prinz  Elphir Imrazor und Irana Girion, machte sich der Prinz zurecht. Er wollte gerade aus seinen Gemächern , doch er konnte nicht einmal die oberste Ebene verlassen,  da er von Remiref aufgehalten wurde.
"Bei allen Respekt, Remiref... Ich muss in die Kirche der Valar zu meine Hochzeit... Bitte tretet zur Seite!", sagte Elphir.  Der große Mann bewegte sich kein Stück zu Seite und auch die Gittertore, an den Stufen zur nächsten Ebene waren verschlossen. Elphir spürte,  dass etwas nicht stimmte. "Ich möchte sofort mit meinem Vater sprechen,  er wartet dort bestimmt schon!" Remiref erwiderte: "Euer Vater ist hier und von ihm kommt der Befehl!". Der Prinz ahnte schon schlimmeres. Er wendete sich von dem engsten vertrauten seines Vaters ab und machte sich auf den Weg in den Palast. Der junge Mann sah aber dann, dass sein Vater selbst auf der obersten Ebene stand und auf die Stadt blickte. Neben ihm befand sich ein Tisch und ein Stuhl, die wohl extra hinaus gestellt wurden. Imrahil hielt in seiner Hand einen Kelch und nippte ständig am Wein. Elphir stellte sich neben ihn und wollte seinen Vater gerade konfrontieren,  da ertönte ein lauter Knall. Der Boden bebte und Elphir, der sich versuchte auf den Beinen zu halten, konnte seinen Augen nicht trauen. Der Ort,  an dem die Kirche der Valar stand, und das Gebiet drumherum war voller Rauch.
Als sich der Rauch lichtete, erkannte der Prinz dass die Kirche weg war. Er war sprachlos.  "Was Gast du getan?", stotterte er heraus.
Imrahil trank seinen Kelch mit einem Zug aus und antwortete: "Ich habe dafür gesorgt, dass wir sicher sind und unser Haus fortbestehen kann..."
Elphirs Miene verfinsterte sich. "Was ist mit den ganzen Menschen, Fürst Girion... und... Irana?"
Imrahil stellte den Kelch ab und erwiderte: "Ich habe ein Geschwür entfernt, welches sich an unser Reich und an den silbernen Schwan angeheftet hat..."
Der Prinz war entsetzt. Er erkannte seinen Vater überhaupt nicht mehr. Früher sah er Imrahil stets als Vorbild. Er war immer ein edler Ritter und Fürst, erzog seinen Sohn streng nach diesen ehrenhaften Regeln. Nie wirkte er grausam wie Thurion. Doch in diesem Moment war er sich nicht mehr sicher. Vom ehrenvollen Ritter war nichts mehr übrig. Natürlich liebte er Irana nicht, zum wohle beider Häuser und des Reiches hätte er sie aber geheiratet. Der König aber hat sie getötet. Sie, ihre Familie und viele unschuldige Menschen. Vielleicht war Elphir geblendet von den Worten Iranas und des hohen Priesters der Valar. Doch das rechtfertigte nicht die Tat von Imrahil alle zu töten. Ohne Worte entfernte er sich vom König und machte sich auf den Weg in den Palast. Er hoffte nur, dass dies nicht allzu große konsequenten mit sich trägt.

Imrahil sah seinem Sohn noch nach. Er konnte nicht verstehen, warum Elphir kein Verständnis dafür hatte.  Er wird es noch eines Tages verstehen... , dachte Imrahil sich.
Der König entschied sich für drastische Maßnahmen: Niemand sollte die Macht Imrahils und somit des Hauses Imrazor anzweifeln. Er entschied sich an der ganzen Festung und Stadt Banner des silbernen Schwan aufzuhängen und Religionen zu verbieten. Um die Überlegenheit gegenüber anderen zu symbolisieren, ließ er sich nochmals mit der Krone, die Anarya von Thurion bekam, krönen.  Remiref baute eine neue und bessere Königsgarde für den König auf.
Imrahil ließ die möglichen Konsequenzen und die Geschehnisse ungeachtet, doch schon bald holte es ihn wieder ein....




Titel: Kianas Reise im Osten: Umbar
Beitrag von: Darkayah am 17. Nov 2019, 22:24
Umbar war eine sehr große Stadt, die direkt am Meer Belegaer lag. Sie war der dreh- und Angelpunkt von Handel und ein wichtiger Platz für Sklavenhändler. Umbar wirkte im Kern wie eine alte Numenorische Stadt, was sie auch einst war, hatte aber viele Elemente der Baukunst des Südens angenommen. So bestand ihre Mauer aus dem typischen Sandstein, die auch die Städte von Harad hatten. Der Palast der Stadt war majestätisch und seine Türme überragten jedes Gebäude. Normalerweise tummelten sich viele Menschen auf der Straße und die Stadt war sehr lebendig, doch diesmal war alles anders:
Eine riesige Armee befand sich vor den mächtigen Toren und war bereit. Bereit zu kämpfen und für die Königin zu sterben, von der die Armee angeführt wurde.  In geordneten Formationen standen die schwarzen Ostlinge auf den Steppenartigen Ebenen vor der Stadt.  Es wurden Katapulte in Position gebracht. Wenn Kiana Vaneryen sich selbst auf der Mauer befinden würde, würde sie wahrscheinlich das entsetzte Gemurmel  der Bewohner hören. Doch sie war es nicht. Im gleichen Moment dachte sie noch an die Worte von Faramir,  dass Umbar nicht wichtig war. Es lebten zweihunderttausend Sklaven in der Stadt und jeder einzelne war für sie ein Grund die Stadt am Meer zu erobern,  um all diese verlorenen Seelen zu befreien. Sie ging entschlossen einige Schritte auf die großen Mauern zu und erhob ihre Stimme:
"Ich komme nicht um eure Männer zu ermorden, eure Häuser niederzubrennen oder eure Stadt zu plündern. Ich komme um euch Sklaven vor den Griffen eurer Meister zu befreien und um jeden Menschen ein erträgliches Leben zu ermöglichen..."
Sie wendete sich an ihre Armee und zeigte direkt auf diese:
"Dies waren alles Sklaven,  von ihren Müttern weggenommen, als brutale Kämpfer trainiert und verkauft worden. Doch ich kaufte sie nicht, ich bot ihnen die Freiheit an, ohne jegliche Verfolgung oder Strafe.  Aber sie blieben.  Denn sie glauben an mich und die Freiheit die ich ihnen schenkte. Sie kämpfen für mich als freie Männer,  um die Welt von Tyrannen zu befreien. Befreit euch selbst von euren Meistern... Ihr seid kein Besitz..."
Viele der Menschen die Sklaven besaßen, wollten die Mauer und das Geschehen verlassen, damit sie und ihre Sklaven den Worten Kianas nicht mehr lauschten. Doch plötzlich ließ die junge Frau die Katapulte feuern. Die Menschen rannten zunächst panisch weg, bis sie verdutzt merkten, dass nur etliche von Ketten auf sie niederregneten. Es waren die Ketten,  in denen die befreiten Sklaven damals steckten. Es dauerte eine Weile bis die Bewohner der Stadt verstanden,  was dies zu bedeuten hatte, doch dann verbreiteten sich die Gerüchte über das Geschehen in der ganzen Stadt wie ein Lauffeuer.
Faramir bewunderte seine Herrin. Sie war anfangs naiv und zurückhaltend, während sie zu einer geborenen Anführerin reifte.
Ein Mann, anscheinend der Herr der Stadt, rief etwas undeutliches zu Kiana.  Doch sie vermutete, dass es nur spöttische Beleidigungen waren. Faramir erklärte: "Er will euch wohl zu einem Duell herausfordern... Er schickt seinen Champion und ihr sollt euren wählen..."
Kiana überlegte und kurz darauf öffneten sich schon für einen Moment die Tore und ein Reiter ritt hinaus. Er posierte vor den Mauern und wurde von seinem Volk bejubelt. Schließlich stieg er von seinem Pferd hinab und urinierte -um die Feinde zu verspotten- in Kianas Richtung. Ein großes Raunen kam aus der Stadt.  "Du musst jemanden wählen, der für dich kämpft. Das ist der Brauch hier in Umbar... Wenn du es verlangst,  werde ich für dich kämpfen!", bot ihr Vertrauter sich an. Kiana war noch angewidert von der Tat des Auserwählten aus Umbar. Beregond ergriff sofort das Wort und sagte: "Ich werde für euch kämpfen, meine Königin! Ich bin ein erfahrener Ritter und würde ihn mit Leichtigkeit töten!"
Kiana war von beiden Vorschlägen nicht begeistert. "Nein, ihr seid beide zu wichtig und ich kann es nicht riskieren die einzige Verbindung zu Mittelerde durch euch zu verlieren..."
Locker schlug Loki vor: "Lasst mich diesen Bastard töten... Wenn ich sterbe verliert ihr nichts, eher im Gegenteil... Die Welt ist befreit von einem weiteren Mistkerl..." Dabei spielte er mit einem Dolch in seiner Hand.
Der jungen Frau gefiel diese direkte und waghalsige Art von Loki. Sie konnte ihm nicht wirklich widerstehen und ließ ihn gewähren. Kurz danach machte er sich schon bereit.
Entsetzt fragte Kiana: "Wollt ihr kein Pferd?" Doch der junge Mann lächelte nur. "Nein, es würde mich nur behindern..."
Sie konnte es nicht glauben. Wieso habe ich mich darauf eingelassen... , dachte sie sich noch. Vor der ganzen Stadt blamiert zu werden konnte sie  nicht gebrauchen.  Der Reiter aus Umbar machte sich bereit und galoppierte auf Loki zu. Dieser warf einen seiner Dolche in die Richtung des Reiter, verfehlte ihn aber. Rasend kam er immer näher. Kurz vor dem Aufprall bückte der Mann der schwarzen Garde sich geschickt, Schnitt dem Pferd in die Beine und der Reiter stürzte samt Pferd zu Boden. Gemütlich und entspannt ging er seinen Dolch holen um dann zu dem Auserwählten  aus umbar zu gehen und den taumelnden Mann den Dolch in die Brust zu rammen. Die Stadt war still. Niemand hatte mit diesem Ausgang gerechnet.
Loki wischte noch das Blut von der Klinge an den Körper des Toten ab und steckte den Dolch weg. Er löste seinen Gürtel und urinierte selbst in Richtung der Stadt. Faramir und Beregond warfen sich skeptische blickte zu, während Kiana sich das schmunzeln nicht verkneifen konnte.
Am Abend des selben Tages befand sich Kiana in ihrem Zelt im Lager. Mina war bei ihr. Beide Frauen unterhielten sich  und kicherten ab und zu. Kiana interessierte sich sehr für die Vergangenheit ihrer Übersetzerin,  die langsam zu einer Freundin wurde.
"Ich wurde früh von meinen Eltern weggenommen. Ich habe wenig Erinnerungen an mein Dorf... Außer der Überfall selbsr und der schöne Sand des rhûnischen Meeres ist in meinem Kopf geblieben...", erzählte die Frau. Kiana horchte auf, als das Meer des Ostens erwähnte wurde. "Du kommst aus Rhûn?", fragte sie erstaunt. Mina nickte und antwortete: "Ja, mein Dorf befand sich östlich vom rhûnischen Meer... Aber ich wurde dann entführt und nach Khand gebracht...." Als sie das erzählte, klang ihre Stimme etwas betrübt.
Bevor die beiden Frauen sich weiter unterhalten konnten, betraten Faramir und Loki das Zelt. Daraufhin verstummte Mina. Sie wendete sich an ihre Königin: "Wenn du erlaubst werde ich Grauer Staub weiter unterrichten, damit er die allgemeine Sprache besser lernt..." Kiana nickte ihr zu und schon bald lief sie aus dem Zelt.
"Verzeih mir für die späte Störung, doch ich habe wichtige Neuigkeiten!", beschwor Faramir.  "Eher gesagt, wir haben wichtige Neuigkeiten!", warf Loki dazwischen. Der engste Vertraute der Königin schenkte dem aber eher wenig Beachtung.  "Grauer Staub und einige der schwarzen Ostlinge konnten unbemerkt durch die Kanalisation der Stadt um den Sklaven Waffen geben! Mit etwas Glück rebellieren sie bald gegen ihre Herren und du kannst die Stadt kampflos einnehmen!", sagte Faramir. Für Kiana waren das gute Neuigkeiten. Wenn die Belagerung kampflos beendet wird und die Stadt in ihre Hände geht, wäre es ihr lieber als schon einige der Soldaten zu verlieren, bevor sie Mittelerde erreicht.
"Ich Danke euch beiden...", sagte sie nickend. Faramir verbeugte sich und sein Blick zu Loki signalisierte ihm, den Vertrauen der König  zu folgen. Doch er geraten ins stocken, als er die Stimme Kianas hörte: "Ihr noch nicht!"
Faramir drehte sich ebenfalls fragend um. "Ich denke ich habe noch etwas mit Loki zu bereden, bevor...". Weiter sprach die junge Frau die Worte nicht aus. Innerlich war Faramir darüber verärgert, vielleicht auch etwas eifersüchtig, ließ sich aber nichts anmerken und verließ das Zelt seiner Herrin weiter wortlos. Kiana setzte sich auf ihr Bett und überschlug ihre Beine. Sie überlegte kurz und fragte dann: "Wie ist eure Geschichte und woher stammt ihr eigentlich?". Dabei musterte sie den jungen Mann genau. Loki verzog das Gesicht. Stets hatte er gehofft, solchen Fragen aus dem Weg gehen zu können. Als er in seinen Gedanken nach Antworten suchte, fand er nichts außer Dunkelheit und Leere. Düster erinnerte er sich daran, wie er von jemanden aufgezogen wurde. In einem fernen kalten Land, dunkel und doch mysteriös. Gleichzeitig kam aber auch ein Gefühl von Angst in ihm. Es stiegen einzelne Erinnerungen auf, Fragmente, nicht bestimmten Dingen zuzuordnen.
Kurzerhand entschied er sich für die bequeme Variante.
"Ich bin der Sohn einer einfachen Hure, die mich in einen Tempel abgab..", antwortete er trocken.  "...Also bin ich nich wie Ihr hoch geboren..". Dabei lachte er verlegen. Kiana lehnte sich zurück und stützte sich dabei auf ihre Arme. Irgendetwas spürte die junge Herrin der Armee, allerdings konnte sie dies auch nicht eindeutig deuten. So schenkte sie dem auch eher wenig Beachtung.  "Aber kämpfen könnt ihr trotzdem...", behauptete sie erstaunt.  Loki ging zwei Schritte auf sie zu und erwiderte: "Ja, ich war früher als Kind viel auf der Straße unterwegs, auch wenn der Ausgang verboten war und da lernt man schon wie man sich verteidigt..."
"Auch noch von klein auf rebellisch!", sagte sie, während sie sich mit dem Zeigefinger an der Unterlippe entlang streichelte. Lokis Augen folgten dem Finger, der seine Herrin nur mit offenem Mund anstarrte.
Kianas Herz klopfte stark und sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde aus der  Brust brechen. Ihre Augen wichen nicht von  Loki, als er immer näher kam, während sie hoffte, dass er das Klopfen nicht hörte und die Aufregung in ihr nicht bemerkte.
Sie wusste nicht, ob es eine kluge Entscheidung war, sich auf den Anführer der schwarzen Garde in jener Nacht einzulassen, doch in dieser Nacht war es ihr vollkommen egal.

Am nächsten Morgen wachte Kiana schläfrig auf. Loki war schon verschwunden. Die junge Frau atmete erleichtert aus, denn von letzter Nacht sollte niemand etwas erfahren. Sie suchte sich ihre Kleidung zusammen, da betrat Faramir stürmisch das Zelt.
"Meine Herrin, ich habe... Oh Verzeih mir!", stoppte er sich selbst, als er Kiana erblickte, die sich nur mit einem Mantel bedeckte.
"Es ist in Ordnung Faramir, was gibt es denn?", fragte sie neugierig. Faramir antwortete rasch: "Die Tore von Umbar wurden geöffnet! Die Herren der Stadt sind durch den Aufstand der Sklaven in die Knie gezwungen worden und sind zu der Einsicht gekommen,  dass es besser ist, dir die Stadt kampflos zu übergeben!"
Kiana nickte ihm zuversichtlich zu.
Als die junge Frau ihr Zelt verließ, waren die Tore der Stadt tatsächlich  geöffnet und ihre Armee zog schon hinein.
Faramir und Beregond ritten ihrer Herrin dicht hinterher, während sie die mächtigen Tore passierten. Auf den Straßen waren viele Menschen versammelt, die den Einzug der Armee feierten und Kiana zu jubelten. Dem Anschein nach,  waren diese aber überwiegend aus der einfachen Bevölkerungsschicht und Sklaven.
Kurz bevor Kiana Vaneryen von ihrem Pferd stieg um die Stufen des Palastes empor zu steigen, wurde von den schwarzen Ostlingen ein großes schwarzes Banner an der Wand des Palastes entrollt,  welches den roten dreiköpfigen Drachen zeigte. Nun herrsche das Wappen der Vaneryens auch über Umbar und der Süden befand sich in der Hand von Kiana.
Am oberen Ende der Stufen angekommen, sah sie einige Menschen an Kreuzen genagelt, die aufgestellt wurden. Es waren wohl die ersten aufständischen Sklaven, die als Bestrafung und zur Warnung aller anderen Sklaven, an die Holzstücke genagelt.
Kiana war entsetzt, denn sie erinnerte sich wieder an das Bild,  welches sie in Ammu-Khand erhielt. Innerlich kochte Kiana vor Wut wegen solchen Taten und kurz darauf wendet sie sich an das Volk:
"Ihr seid jetzt frei und ich werde dafür sorgen,  dass ihr die Gerechtigkeit erfährt, die ihr verdient habt, für die ganzen Jahre in der Sklaverei!"
Die Menschen jubelten ihr sofort zu und Kiana gab Grauer Staub die Anweisung, jeden Meister den sie finden, selbst an Holzlatten zu nageln und aufzustellen. Grauer Staub machte sich sofort auf den Weg um den Auftrag auszuführen.
Beregond missfiel dieser Befehl, er bat seine Herrin auf ein Wort. "In  manchen Fällen ist es besser, der Ungerechtigkeit mit Gnade entgegenzuwirken... Und alle diese Menschen sind jetzt Eure Untertanen, euer Gnaden...", riet er ihr. Kiana erwiderte sofort: "Ich begegne Ungerechtigkeit mit Gerechtigkeit! Das ist das, was die Menschen hier verdienen..."
Ihre Miene verfinsterte sich. Beregond, der dies sofort bemerkte, war entsetzt, sagte aber weiter nichts.
Am frühen Abend konnte die junge Frau so vom Balkon des Palastes,  auf ihre Stadt hinabschauen. Sie fühlte sich sehr zufrieden, trotz der qualvollen  Schreie, der etlichen ehemaligen Meister.

Die nächsten Wochen ließ Kiana einen Sprecher der ehemaligen Sklaven der Stadt bestimmen,  der für die Sklaven in Ratsbesprechungen sprach. Kiana hörte somit auf die Vorschläge von Beregond, Faramir und einem ehemaligen Sklaven. Aber das ganze Geschehen hatte Unmut unter den Reichen Menschen ausgelöst. So kam es immer wieder dazu, dass Kianas Soldaten auf den Straßen der Stadt angegriffen oder ermordet wurden. Besonders an Orten, wo niemand damit rechnete. So beauftragte Kiana Loki und die schwarze Garde damit,  ebenfalls auf den Straßen zu patrouillieren und verdächtige Personen zu verhaften. Auch Haradris wurde erneut unter Aufständen der Meister und Adeligen von ihnen zurückerobert. So befanden sich Kiana, Faramir, Beregond, Grauer Staub und Loki ständig in Beratung, wie sie dagegen vorgehen sollten.
Als die junge Königin von Umbar im Thronsaal auf ihrem Thron saß, der eher einem Stuhl aus Sandstein glich, nahm sie Beschwerden und bitten der Bevölkerung an.
Kiana selbst war entsetzt,  als ein alter Mann dafür sprach,  wieder in die Dienste seines Meisters zu treten. Er sagte, dass er das ganze Leben lang nichts anderes kannte und in einem normalen Leben nicht mehr zurecht kam. Außerdem hatte der Mann Freude daran gefunden, den Kindern der Meister als Lehrer einiges beizubringen.  Vielen anderen Sklaven schien es ähnlich zu gehen. Kiana erlaubte widerspenstig,  dass die Menschen,  die wieder in den Dienst ihrer Meister treten wollten, es durften. Die Bedingungen waren dafür, dass sie nicht mehr wie Sklaven behandelt wurden und selbst bestimmen konnten. Ein weiterer Sprecher war ein junger lockiger Mann, er bittete darum, seinen Vater, der ein Meister war und ans Kreuz genagelt wurde, begraben zu dürfen. Widerwillig willigte die Königin ein, da Beregond ihr dazu riet.
Dann kam ein Mann, der ein Bündel in den Händen hielt, in den Thronsaal.
Vorsichtig legte er das Bündel auf eine der drei Marmorstufen vor dem Thron. Kiana erkannte nun was es war: Ein kleines schwarzes Skelett. Es war verbrannt und schon fing der Mann an zu weinen und sein klagen auszusprechen. Wie alle in Umbar und im Osten von Mitelerde sprach auch er Khandisch. Der Mann erzählte von geflügelten Ungeheuern, die über seinem Hof geflogen sind und Feuer regnen ließen, so das seine Tochter dabei verbrannte.
Die junge Frau war sprachlos. Sie wusste genau dass es sich um ihre Drachen handelte und sie musste etwas unternehmen. Besonders, weil sie die letzte Zeit deutlich gewachsen sind.
Es war schon insgesamt der fünfte Vorfall in den letzten Wochen.  Vorher waren aber nur Ziegen oder andere Weidetiere betroffen, doch jetzt wurde selbst ein Kind angefallen. Sie musste sich also etwas einfallen lassen.
Am Abend ging Kiana erschöpft in ihre Gemächer. Sie zuckte zusammen, als sie plötzlich Loki  dort stehen sah.
"Wie bist du hier rein gekommen?", fragte sie direkt. Er antwortete: "Die Türen sind gut bewacht, aber dafür nicht die Fenster! Oh und hier, ich bin extra weit gereist um dir die schönsten Blumen weit und breit zu bringen!". Dabei streckte er die Hand mit einigen Blumen in ihre Richtung. 
Kiana ging einige Schritte auf ihn zu, ignorierte die Pflanzen  aber und sagte nur trocken: "Mach das nie wieder!". Dann ging sie an Loki vorbei und schüttete sich Wein in einen Kelch.
"Ich dachte jede Frau freut sich über solch Schöne Blumen...", sagte er enttäuscht.
"Das hier sind meine privaten Gemächer,  wenn ich dich hier haben will, dann lass ich dich rufen!", mahnte Kiana.
Loki kniete sich hin und sagte: "Vergib mir, meine Königin,  ich lebe um euch zu dienen!"
Kiana setzte sich auf eine Liege und überschlug die Beine.  "Sag mir warum du hier bist?", fragte sie nun neugierig, während sie an ihrem Kelch nippte. Der Mann erhob sich daraufhin.
"Ich bin zu dir gekommen, um dich um einen Gefallen zu bitten... Ich habe nur zwei Talente in dieser Welt... Krieg und Frauen... Es war eine weise Entscheidung von euch, nun in Umbar zu sitzen  und zu regieren, eine Entscheidung die ich sehr respektiere...", fing er an.
"...Aber hier in Umbar kann ich meine Talente gar nicht ausleben..."
Kiana unterbrach ihn: "Ich habe die schwarze Garde angeheuert, damit sie in den Straßen patrouilliert und die Rachemorde stoppt, die durch eine  noch unbekannte Gruppe verübt werden... "
"Du hast uns eher damit beauftragt Ritter deiner Armee zu sein und das sind...", warf er gerade hinein , da erwiderte Kiana sofort: "...Und du fragst nach Frauen? Hier in Umbar gibt es tausende...". Ihr Tonfall klang dabei genervt.
Loki antwortete nur: "Es gibt nur eine Frau, die ich begehre und sie will mich nicht wirklich ..."
Erstaunen brach in der jungen Königin aus. "Du hast mir deine Seele geschworen...", sagte sie.
Der Anführer der schwarzen Garde erwiderte: " Meine Seele ist dein, bis zu dem Tag,  an den ich sterbe..."
"Und wenn ich dir also befehle in Umbar zu bleiben und in den Straßen zu patrouillieren? ", fragte sie provokant, doch Loki sagte nur: "Dann bleibe ich in Umbar und patrouilliere auf den Straßen ..."
Kiana war überrascht. Sie sah die Ehrlichkeit in seinem Blick. "Schick mich los um jeden deiner Feinde zu töten, egal wo, Schock mich los, damit ich das machen kann, was ich am besten kann!"
Sie erhob sich daraufhin und schüttete sich erneut Wein ein. "Sehr gut.. Dann tu das was du am besten kannst!", sagte sie dabei entschlossen.
Als sie sich setzte, nahm sie erstmal einen ordentlichen Schluck und sagte dann: "Dann lass deine Kleidung fallen!"
Loki konnte sich das Grinsen nicht zurückhalten und er tat das was seine Königin ihm befahl.
Kiana gefiel der Anblick nur zu gut und nippte noch ein bis zwei mal an ihrem Kelch.

Am nächsten Morgen ging Loki fröhlich aus den Gemächern der Königin. Die Blicke der Wachen vor der Türen waren verdutzt, denn sie hatten ihn ja nicht hinein gelassen. Er aß einen Apfel, während er fast in Faramir lief.
"Oh, Faramir vom Blute der Numenorer! Seid ihr hier um unser Königin zu sehen?", fragte er verlegen.
Er antwortete nicht sondern sah ihn nur seltsam und fragend an.
"Sie ist jedenfalls in guter Stimmung!", fügte er noch hinzu und verschwand in den Gängen des Palastes. Faramir fragte sich, was er meinte, doch im Endeffekt konnte er es sich denken.
Als er die Gemächer seiner Königin betrat, stand sie vor einem Tisch und sah auf eine Karte der Stadt.
"Meine Königin...", fing er an.
"Du bist früh hier!", erwiderte sie. Faramir antwortete mit gedämpfter Stimme: "Später als andere..."
Kiana erahnte, dass er Loki getroffen hatte. Sie wusste , dass Faramir sie sehr gern hatte und deshalb wollte sie auch nicht, dass jemand was von den Abenteuern mit Loki mitbekam.
"Du befürwortet das nicht?", fragte sie ins blaue.
Faramir kam einige Schritte näher: "Es ist keine Frage der Befürwortung , es ist eher eine Frage von Vertrauen..."
In der Stimme der jungen Königin lag schon eine gewisse Verärgerung: "Du befürwortest es nicht, noch vertraust du...".
Faramir erwiderte erneut rasch: "Nicht bei einem Söldner..."
Kiana musste kurz lachen und konterte: "Warst du auch im Dienste der Purpurnen Garde in Dorwinion, bevor du mir die Treue geschworen hast?"
Faramir stimmte ihr zu. "Und trotzdem vertraue ich dir!", sagte sie.
"Ja, aber Loki tötete seinen Anführer, und warf seinen Kopf zu deinen Füßen,  als er gelangweilt von ihm war, wie kannst du in solch einen Mann dein Vertrauen stecken?"
Kiana stoppte ihn sofort und antworte: "Ich würde niemals mein Vertrauen in einen Mann wie Loki stecken... Das ist auch der Grund warum ich ihn zurück nach Haradris geschickt habe, um die Stadt zurück zu erobern..."
Faramir war erstaunt.  "Ohne deine Anwesenheit,  werden die Meister doch nur darauf warten, dass die Eindringlinge  wieder verschwinden und die Stadt wieder an sich nehmen..."
Kiana seufzte nur und erwiderte: "Und genau deshalb habe ich Loki damit beauftragt jeden einzelnen Meister hinzurichten... Die Meister nehmen den Eltern ihre Kinder weg, machen aus den jungen Soldaten oder Sklaven und den Mädchen wird die Kunst der Verführung von  alten Männern  beigebracht... Sie behandeln Menschen wie Bestien, wie du selbst gehört hast!"
Faramir hatte dafür nicht wirklich Verständnis, er kannte solch ein handeln nicht.  So tat er auch seinen Unmut kund: "Aber die Meister in Käfige zu treiben um sie dann zu tausenden abzuschlachten, ist auch Menschen wie Biester behandeln... Die Sklaven die du befreitest, werden nur die Brutalität kennen... Wenn ihr wollt, dass sie noch etwas anderes als das kennen,  müsst ihr ihnen etwas gutes zeigen!"
Die junge Königin war skeptisch. "Also soll ich die Sklavenhalter und Händler mit Güte behandeln? Gut, also nur eine Warnung aussprechen?", dabei klang sie sarkastisch.
Faramir antwortete: "Es ist einfach und verlockend all deine Feinde als böse anzusehen... Aber es ist auf beiden Seiten immer etwas gutes und böses im Krieg..."
"Priester können über gutes und schlechtes diskutieren, aber die Sklaverei ist echt und ich werde sie beenden!"
"Ich verkaufte damals selbst Menschen um überleben zu können, als ich von der Purpurnen Garde wegging...", mit den Worten ging er einige Schritte auf Kiana zu, die dann aber seinen Arm griff.
"Und jetzt zeigst du mir wie man sie befreit und schenkst ihnen Freiheit!"
Faramir erwiderte getroffen: "Ich wäre erst gar nicht hier bei dir, wenn die Fürsten von Mittelerde das mit mir gemacht hätten, was du mit den Meistern hier macht..."
Kiana antwortete zunächst nicht. Sie hatte das ganze Ausmaß gar nicht so sehr wahrgenommen. Sie überlegte kurz und erinnerte sich dann: "Der Mann der zu mir kam... Der, der seinen Vater begraben wollte..."
"Hustan Lr'obak....", half Faramir seiner Herrin auf die Sprünge.
"Er wird mein Botschafter sein und nach Haradris reisen... Er soll den Meistern dort sagen, dass sie die Chance haben,  in meiner neuen Welt zu leben,  oder in ihrer alten zu sterben!"
Der Vertraute der Königin musste lächeln. Er war zufrieden dies zu hören,  denn er kannte Kiana anders, nicht als blutrünstige Tyrannin.
"Dann sollten wir schnell Loki aufhalten und sag ihm, dass ich meine Meinung geändert habe..."
Der Mann verneigte sich vor ihr. "Wie du wünschst, meine Herrin!". Er drehte sich um und wollte gerade die Gemächer verlassen. Kiana überlegte noch und rief ihm hinter her: "Nein... sag ihm du hast meine Meinung geändert!"
Er verneigte sich erneut und ging zufrieden.

Tatsächlich beruhigte sich so etwas die Lage. Die Morde in Umbar wurden zunächst weniger und auch Haradris befand sich wieder in der Hand von Kiana Vaneryen.
Die schwarze Garde huldigte und lobpreiste Kiana Vaneryen ständig mit Rufen oder Gesängen. Sie führten ebenfalls das Banner des roten dreiköpfigen Drachen auf schwarzem Grund mit sich und nannten sich nun die Drachengarde. Mit Fahnen und Trommeln liefen sie ab und an durch die Stadt. Dadurch, dass sie eine solche Zugehörigkeit zu Kiana hatten,  verloren sie auch den Söldner-Status und wollten das auch nicht mehr sein.
Loki führte die Königin oft an Orten, an denen niemand das Techtelmechtel zwischen ihnen bemerkte, in Versuchung. Sie war stets bemüht sich nicht darauf einzulassen und auch verärgert, doch konnte sie es nicht lassen.
Mal war es im Thronsaal, der gerade leer war, oder auch nur in den Gärten des Palastes. Kiana war froh, dass aber niemand etwas bemerkte vor allem nicht Faramir.
Sie wollte ihren engsten Vertrauten und Freund nicht verletzten. Dafür war er ihr auch viel zu wichtig. Alleine schon für die Eroberung von Mittelerde. Dachte sie zumindest...

Schnell wurden die erfolgreichen und zufriedenen Tage von Trübsal verdeckt, denn Kiana wurde über den Brief an Faramir,  der aus Minas-Tirith stammte aufgeklärt. Die junge Frau war zutiefst bedrückt und enttäuscht. Von allen Menschen um sie herum, hat sie einen Verrat am wenigsten von Faramir erwartet.
Schleunigst ließ sie ihn in den Thronsaal rufen.
Nie kann etwas reibungslos verlaufen... , beschwerte sich Kiana innerlich.
Als der Mann den Thronsaal betrat, versuchte er noch näher an sie ran zu kommen,  doch Grauer Staub, verdeutlichte damit dass er seinen Speer vor ihm hielt, dass er dies nicht zu ließ.
"Warum hat der Usurpator dich begnadigt?", fragte Kiana direkt. Sie war zu tiefst enttäuscht und das war deutlich hörbar.
"Wenn wir nur alleine sprechen können...", fing er an, aber Kiana verneinte dies ziemlich schnell: "Nein, sprich hier zu mir... Erkläre es mir...".
"Wer, denkst du, hat diesen Brief hier in den Süden geschickt?  Wer würde davon profitieren? Es ist das Werk von Imrahil Imrazor, der uns trennen will...".
Faramirs Stimme wurde zittrig: "...Wenn wir uns bekämpfen, können wir nicht gegen ihn kämpfen..."
"Die Begnadigung wurde unterzeichnet, in der Zeit, als wir uns das erste mal trafen... Also Warum wurdest du begnadigt, es sei denn es ist gefälscht worden... ", wollte die junge Frau wissen.
Faramir schwieg zunächst. Dann aber erwidete er: "Es ist nicht gefälscht..."
"Warum dann?"
"Ich habe Briefe zu Saruman den Weißen geschickt, den Meister der Spione von Minas-Tirith....", antwortete Faramir. Langsam entwickelte sich das Gespräch eher zu einem Verhör:
"Was war der Inhalt der Briefe?", fragte Kiana.
Faramir antwortete zögerlich: "Informationen..."
"Was für Informationen?"
"Am Tag der Flucht aus Mistrand, war es geplant dich an einen, für Imrahil, ungefährlichen Häuptling eines weit entfernten  Stammes in Khand zu verkaufen und anderes...", fing er an.
Kianas Miene verfinsterte sich. Sie war innerlich so sehr verärgert, denn sie vertraute ihm so viel an.
Ihre Stimme wurde so langsam lauter: "Es war auch noch abgemacht mich zu verkaufen? Und du hast ihm von Abbas und Darius erzählt?"
"Meine Königin..."
"Nennt mich nicht so... Habt ihr das getan?"
Faramir senkte seinen Blick und seine Stimme wurde leise: "Ja..."
Die junge Königin erhob sich von ihrem Thron und ging einige Schritte auf Faramir zu.
Dabei zählte sie einige Dinge auf: "Die Männer in Perseus haben mich überfallen aufgrund deiner Information..."
"Und ich war da, um dich zu retten..."
Sie ging eine Stufe weiter nach unten: "Mempatis hat mich verraten, wollte mich umbringen und Darius ist für mich gestorben, wegen deiner Informationen..."
"Ich habe euch dort rausgeholt...", antwortete er schnell.
"Weil du wusstest, man wird mich töten wollen...", konterte sie verärgert.
"Nein, ich habe es nur erwartet...", seine Stimme war schon recht dünn.
Kiana schüttelte den Kopf und sprach die Worte aus,  die sie hoffte niemals zu sagen: "Du hast mich von Anfang an verraten!"
Sie klang dabei leer und auch ihre Augen glänzten. Die junge Frau spürte, wie die Tränen in ihre Augen liefen.
Faramir ging auf die Knie und bat nur um Verzeihung: "Meine Königin,  bitte... Ich wollte nur meinen Bruder schützen... bitte.."
"Du hast Geheimnisse an den Mann verkauft, durch den mein Vater gestorben ist, der die Kehle meines Bruder Aranion durchgeschnitten hat... An den Mann der meine Familie vernichtet hat...", sagte sie vorwurfsvoll. Dabei fingen die Wandteppiche und Banner an zu wehen. Es war wieder dieses Gefühl, dass ihr innerlich schmerzen verursachte. Dieses Gefühl hatte sie damals, als sie klein war und es unbekannte Kräfte in ihr auslöste. Sie wusste, dass es gefährlich war, da sie es nicht kontrollieren konnte. Aber ebenso wenig konnte sie es beeinflussen, dass es stoppte.
Faramir warf nur dazwischen : "Ich habe dich stets beschützt... Habe für dich getötet..."
"Und du willst das ich dir vergebe...", dabei fühlte sich Kiana schlecht. So schlecht, wie sie sich lange nicht mehr fühlte.  Sie fragte sich,  wie Faramir es sich anmaßen konnte, noch in ihrer Gegenwart zu sein.
"Ich habe dich geliebt...", behauptete er mit gesenkten Kopf. In der jungen Frau kam ein Gefühl von Unverständnis.
"Liebe... Wie kannst du das überhaupt wagen zu mir zu sagen?", sie überlegte danach nicht lange: "Jeder andere Mann wäre von mir hingerichtet worden, aber dich möchte ich weder lebendig noch tod in meiner Stadt haben! Geh zurück zu deinen Meistern in Minas-Tirith und nimm deine Begnadigung an..."
Faramir versuchte noch einmal sie zu berühren "Kiana, bitte!",  doch sie zog ihre Hände weg und auch Grauer Staub und Beregond gingen einige Schritte auf ihn zu um notfalls einzugreifen.
"Wage es dich niemals wieder mich zu berühren, oder meinen Namen auszusprechen! Du hast bis zur Dämmerung Zeit,  deine Sachen zu packen und die Stadt zu verlassen... Sollte man dich noch am nächsten Tag finden, werde ich dafür sorgen, dass dein Kopf in den Belegaer geworfen wird!"
Auch Faramir verspürte nach diesen Worten eine gewisse leere in sich.
"Geh! Jetzt!", befahl Kiana noch, während dabei ihre Stimme versagte. Der Mann aus Gondor wusste, dass es sinnlos war,  weiter zu versuchen, Kiana zu überzeugen. Er war in gewisser Weise sauer auf sich selbst, doch es war sein eigenes verschulden, auch wenn er damals noch nicht wusste, wie gutherzig seine Königin war.
Ich habe mich getäuscht und er hat mich zutiefst veretzt...
Mit gesenktem Kopf verließ er den Thronsaal. Aber zügig packte er seine wichtigsten Sachen zusammen, bevor er die Stadt verließ. Als er schließlich aus der Stadt ritt, blickte er nochmal zurück zum Palast und trabte davon.

Titel: Rückeroberung des Nordens!
Beitrag von: Darkayah am 15. Dez 2019, 20:48
Der Norden wurde so langsam wieder kälter. Der Sommer neigte sich dem Ende zu. Nach langen Reisen und etlichen ausgesandten Boten, ist das Ergebnis für Thirak und Lynn eher ernüchternd. Kaum einer der Fürsten des Nordens wollte sich ihnen im Kampf gegen Adahil Breune anschließen. Entweder waren sie schon die Kriege satt, oder wollten keine Rebellion starten, indem sie ihren Lehensherren den Krieg erklären.
Thirak und Lynn hatten schon jede Stadt und jede Festung in Angmar abgeklappert, bis auf Schwarzfeste. Doch genau die Tore der Burg erreichten sie in jenem Moment. Thirak Eisen war nicht guter Dinge,  da er ahnte, dass das ganze Vorhaben sinnlos war. Nur, dass Adahil jetzt wusste, was die beiden Kinder von Thir Stark vor hatten. Solche Gerüchte verbreiteten sich schnell. Lynn Stark dagegen fluchte immer wieder vor sich hin und beschwerte sich über die Fürsten. Davos Schneewert begleitete sie.
Der junge Mann war genervt davon, ließ sich allerdings nichts anmerken. Seine Rüstung der Nordwacht hatte er inzwischen abgelegt, aber trug jetzt eine Rüstung,  die das Wappen des Hauses Stark abbildete: Einen Wolf.
Am Burgfried von Schwarzfeste angekommen, standen Thirak und Lynn vor einem Jungen. Er schien kaum älter als Vierzehn, doch wirkte er selbstbewusster als die beiden Stark Kinder in der Situation.
"Ich grüße euch, Fürst Blacken!", fing Thirak an. Der Junge erhob daraufhin seine Stimme: "Ich heiße euch in Schwarzfeste willkommen!"
Lynn sagte: "Ich erinnere mich noch, als ihr geboren wurdet und..."
Der Junge unterbrach sie sofort: "Ihr seid bestimmt nicht ohne Grund hier und auf gestellte Freundlichkeit können wir verzichten!"
"Adahil Breune... Er hat unsere Familie ermordet, unsere Heimat gestohlen... Wir wollen euch bitten uns gegen ihn zu unterstützen!", sagte sie nun. Fürst Blacken setzte sich auf. Er erwiderte: "Ihr wollt also, dass ich meinen Lehensherren verrate?"
"Es ist kein Verrat,  denn er hat uns Verraten und unser zu Hause gestohlen und wurde von König Imrahil geschickt!", behauptete sie.
"Seid ihr denn überhaupt noch eine Stark? Mir kamen Gerüchte zu Ohren,  dass Adahil euch geheiratet hat, oder war es doch der Bruder des Königs Imrahil? Ich weiß also gar nicht wer und was ihr überhaupt seid...", beschwerte sich der Junge.
Sofort wurde Lynn lauter und zeigte auf Thirak: "Er hat das Blut der Familie Stark in sich, er ist zwar ein Bastard, aber trotzdem ist er ein Stark, somit hat er das Anrecht auf Carn-dûm!"
Der Junge wurde hellhörig erwiderte aber trocken: "Aber ihr sagtet es selbst: Er ist ein Bastard und trägt nicht einmal den Namen... Mein Vater zog mit Thir Stark in den Krieg und fiel für ihn in der Schlacht, als er Thurion, dem irren König, folgte..."
"Ich diente eurem Onkel, dem Hauptmann der Nordwacht, und er kämpfte im weiten Norden mit mir gegen Grabunholde, die die Rückkehr Melkors hervorsagen und somit die ewigen Dunkelheit einläuten..."
Der junge Fürst Blacken zeigte sich zunächst unbeeindruckt.
Davos trat hervor und versuchte sein Glück: "Verzeiht mir dass ich mich einmische, aber ich verstehe euch, denn der Winter rückt näher, ihr wollt Ruhe vor Kriegen und euer Volk schützen... Aber solange die Breunes in Carn-dûm herrschen,  wird es keinen Frieden geben! Seit Generationen sind die Starks das herrschende Haus in Angmar und nur durch sie, gab es lange Zeit Frieden...".
Er stoppte kurz und ging einige Schritte nach vorne. Sein Blick blieb auf Thirak ruhen. "Ihr habt recht, er ist ein verdammter Bastard, aber er ist der einzige männliche Erbe von Thir Stark... Und ganz egal gegen was euer Onkel und Thirak gekämpft haben... Es ist kein Kampf zweier streitender Häusern oder Fürsten,  nein... Es ist ein Kampf zwischen dem Leben und Tod... Der Kampf gegen einen gemeinsamen Feind, der uns alle vernichten wird!"
Mittlerweile sah der junge Fürst recht beeindruckt sein. Einer der Hauptmänner wollte gerade was zu ihm sagen, doch Fürst Blacken würgte ihn ab.
"Ist es wahr?", fragte er Thirak direkt. Dieser nickte ihm zu. Daraufhin brauchte Fürst Blacken auch nicht lange überlegen und sicherte ihnen die Hilfe zu: "Ich werde euch Achtzig Männer zur Verfügung stellen, Haus Blacken ist nicht gross, aber stolz!". Thirak und Lynn sahen sich zunächst skeptisch an. Achtzig Männer waren nicht viel. Zweihundert Männer der Nordwacht, die bereit sind für ihren Anführer zu kämpfen und achtzig aus Schwarzfeste lässt sie noch immer schwach gegen die Übermacht aus Carn-dûm aussehen. Aber ihnen blieb nichts anderes übrig. Thirak bedankte sich für die Unterstützung des Fürsten,  denn ablehnen und ihn zu erzürnen konnten sie sich nicht erlauben.
Bevor sie gingen fügte Davos noch hinzu: "Wenn jeder von ihnen so kämpft, wie ihr selbstbewusst seid, dann ist die Schlacht gegen die Breunes schon so gut wie gewonnen!"
Lächelnd nickte Fürst Blacken: "Jeder einzelne tötet mindestens fünf Männer der Breunes!"

Als sie auf dem Weg zurück nach Nordwacht waren, beschwerte sich Lynn erneut: "Wie viele Männer haben wir auf unserer Seite? Dreihundert?"
Thirak seufzte nur und erwiderte: "Ja, aber mehr haben wir nicht, wir sollten froh sein, dass das Haus Blacken uns hilft... Die anderen Häuser wollen sich strickt daraus halten..."
Lynn schüttelte den Kopf, denn sie hatte wenig Verständnis. Sie kannte noch eine Lösung des Problems, aber sie wusste auch, dass Thirak von diesem Plan nicht begeistert war. Die junge Frau hatte die Möglichkeit Anbur Bittermark, den Protektor von Arnor um Hilfe zu bitten. Er war nicht direkt der oberste Fürst von Arnor, aber da er die verwitwete Mutter des minderjährigen Robben Rogwyne geheiratet hatte, die auf mysteriöse Weise starb, war er für Robben Rogwyne immer als Berater und Ziehvater für ihn da. So hatte er auch große Verwaltungsaufgaben in Arnor.
Thirak mochte ihn nicht. Zwar war er es, der Lynn aus Minas-Tirith befreite, verkaufte sie aber auch an die Breunes, bis sie aus Carn-dûm mit getreuen des Hauses Stark geflüchtet war.
Wieder in Nordwacht angekommen, war der Frust deutlich bemerkbar. Davos versuchte verzweifelt den beiden Stark Kindern Mut zu machen. Immerhin gab es auch Anführer die in deutlicher Unterzahl Schlachten gewonnen haben. Doch vergebens. Thirak sah sich mit Haupmännern des Hauses Blacken eine Umgebungskarte von Carn-dûm an, um eine mögliche Belagerung zu planen oder Schwachstellen zu finden. Im gleichen Moment betrat  ein Soldat der Nordwacht abgehetzt den Raum und ringte nach Luft. "Schnell... an... den Toren... da sind... Schnell ihr müsst kommen!", presste der Mann hervor.  Thirak zögerte nicht lange und folgte dem Mann. Er führte ihn zu zu den Toren in Richtung des hohen Nordens. Ihm war nicht wohl bei der ganzen Sache,  denn er rechnete schon mit dem schlimmsten. Nämlich, dass die lange Dunkelheit beginnt. Er nahm einen Platz auf der Mauer neben Davos ein, der schon irritiert in die Richtung schaute. Thirak wagte nun einen Blick nach unten. Doch anstatt einer Armee aus Grabunholde und anderen finsteren Gestalten, erblickte er nur eine Horde aus wilden Menschen, die verstreut im hohen Norden lebten.
"Ich weiß, wir waren lange Zeit Feinde,  doch nun ereilt uns allen das selbe Schicksal, dem wir nicht entrinnen können!", rief ein Mann unter ihnen.
Thirak überlegte nicht lange und wies an, die Tore öffnen zu lassen, zum Unmut der Mitglieder der Nordwacht. "Das sind unsere Feinde!" und "Wie könnt ihr nur?", riefen einige der Soldaten. Thirak erwiderte nur: "Er hat recht! Wir  alle haben das selbe Schicksal und wir werden uns ihm stellen! Wir sind der Schild, der das Reich von Mittelerde schützen soll und wenn wir es nicht alleine können, sollten wir es auch mit Hilfe versuchen!".
Seine Stimme hallte durch den Hof der Festung und auch die wilden Menschen hörten dies. Kurz darauf öffneten sich auch schon die Tore und die Flüchtlinge passierten die Festung. Es waren Frauen, Kinder und alte dabei. Der Sprecher der Horde trat vor Thirak: "Es ist mutig von euch uns gewähren zu lassen! Andere hätten es um jeden Preis verhindert! Habt dank, wir werden immer in eurer Schuld stehen!". Der junge Mann nickte ihm zu.
Am Abend blieben die Diskussionen mit den Männern der Nordwacht und des Hauses Blacken nicht aus. Immerhin wurden die in die Festung gelassen, gegen die sie sich immer verteidigten.
"Sie waren aber nie der wirkliche Feind!", verteidigte sich Thirak. "Sie sind auch Nordmänner, genau wie wir... Sie wurden nur zur falschen Zeit auf der falschen Seite der Mauer geboren!"
Laute Wortgefechte entbrannten daraufhin. Davos versuchte die Lage zu beruhigen und sagte: "Wir haben alle Thirak unsere Treue gegen das verräterische Haus Breune geschworen. Es ist ein Fakt, dass wir in der Unterzahl sind... Warum also sollten wir nicht die Wilden mit uns kämpfen lassen,  damit wir eine Chance haben?"
"Denen kann man nicht trauen, sie ermorden uns in der Nacht!", rief einer. Davos erwiderte sofort: "Wo kommen die meisten von euch her? Genau!  Auch aus der Gosse oder noch kurz der Hinrichtung entkommen, da ihr zur Nordwacht geschickt wurdet... Warum sollte Thirak euch vertrauen?". Plötzlich wurde es still im Saal, das nicht nur daran lag was Davis sagte, sondern auch, dass der Wortführer der Wilden den Saal betrat.
Er ging auf Thirak zu und setzte sich dreist auf dessen Tisch und bediente sich am Essen. "Ich hörte etwas von Schlachten und Kämpfen...", schmatzte er, während ihm Essen aus dem Mund in den roten Bart fiel.
"Das geht euch nichts an!", rief wieder einer. Davos erhob erneut seine Stimme: "Wenn ihr meint ihr schafft es ohne fremde Hilfe... Nun gut, ich halte euch nicht auf..."
Wieder war es still. Thirak fand die Aussagen von Davos recht übermütig, denn  die Wilden hatten bis jetzt keine Hilfe zugesagt. "Wir werden jede Hilfe gebrauchen, die wir kriegen, also sollten wir unsere persönlichen Feindschaften ablegen, um gegen den gemeinsamen Feind zu kämpfen... Und wir sollten jetzt zusammenstehen, mehr denn je.... Genug Kriege haben unser Land heimgesucht und unter Brüdern Zwiespalt gesät... Helft ihr mir nun, Carn-dûm für mich und meine Familie zurück zu erobern und so für Frieden in Angmar zu Sorgen, um gegen unseren wahren Feind zu kämpfen?". Lautes Jubeln brach unter den Männern aus. "Und vertraut ihr  mir?". Wieder brach große Zustimmung aus. Der Wortführer war scheinbar von den Diskussionen amüsiert. Er lachte und nahm noch einen kräftigen Schluck aus Thiraks  Krug, dann erhob er sich. "Ihr habt unseren Schwachen Schutz gewährt, so werden sich meine Männer auch darum bemühen eure Ärsche vor den Breune-Typen zu retten und wir werden euch zeigen wie man richtig kämpft!", dabei streckte er seinen Arm in Richtung Thirak. Dieser zögerte nicht lange und beide griffen sich an die Unterarme um den Pakt zu besiegeln. "Man nennt mich übrigens Wieland Trolltöter!", ergänzte er noch.
Es dauerte noch ein paar Tage bis alle Vorbereitungen abgeschlossen waren. Thirak wusste, dass sie noch immer in der Unterzahl waren, doch er fühlte sich schon viel sicherer.
Einen Tag vor der Belagerung traf ein Bote aus Carn-dûm ein. Er übergab die Nachricht,  dass sich Adahil vorher zu Verhandlungen treffen möchte. Lynn Stark wusste,  dass dies nichts gutes zu verheißen mochte und Thirak vorsichtig sein sollte. Dieser aber stimmte zu.
Sie trafen sich außerhalb von Carn-dûm. Thirak folgten Davos, Fürst Blacken, Lynn, Wiemund und zwei Bannermänner. Sie warteten auf den Fürsten aus Carn-dûm. "Du solltest nicht hier sein... Er hat dir schlimmes angetan...", sagte er leise. Lynn wirkte etwas abwesend und antwortete nur: "Doch, sollte ich...". Dann hörte man auch schon das trampeln von Pferden. Hinter Adahil Breune standen Fürst Lentark und Fürst Eisenheim,  beide aus Angmar und ebenfalls einige Bannermänner.  "Meine Geliebte Frau, du musst mich ja schrecklich vermisst haben!", fing Adahil spöttisch an. "Danke, dass ihr Herrin Breune wieder zu mir gebracht habt! Und jetzt kniet vor mir, akzeptiert mich als wahren Wächter und Gebieter des Nordens, dreht mit euren Männern ab und geht wieder zurück nach Nordwacht!". Der Fürst von Carn-dûm wirkte dabei arrogant.  "Dann werde ich euch vergeben, dass ihr Nordwacht verlassen habt und die anderen Fürsten werde ich ebenfalls begnadigen... Los Bastard, ihr habt weder die Männer noch die Kraft mich zu besiegen... Ihr besitzt nicht Carn-dûm... Eine Schlacht ist unnötig und es gibt keinen Grund diese Armen Seelen abschlachten zu lassen... Ihr müsst nur von eurem Pferd steigen und knien!"
Thirak erwiderte: "Ihr habt recht, es gibt keinen Grund für eine Schlacht...". Adahil konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, was aber schnell wieder erlosch. "...Tausende Menschen müssen nicht sterben, nur einer von uns beiden... Lasst es uns auf den alten Weg machen: Ihr gegen mich!"
Adahil lachte laut. "Ich hörte Geschichten über euch in der Nordwacht. Man sagt ihr seid einer der besten Schwertkämpfer unserer Zeit! Vielleicht seid ihr wirklich so gut,  vielleicht auch nicht... Ich weiß nicht ob ich euch besiege, aber ich weiß das meine Armee eure schlägt... Ich habe fünftausend Männer und ihr? Die Hälfte?  Weniger?"
Thirak unterbrach ihn: "Ja, wir haben nicht die Anzahl an Männern wie ihr, aber würden eure Männer noch für euch kämpfen, wenn sie erfahren ihr würdet dies nicht für sie tun?"
Großes schweigen trat auf. Zunächst wusste Adahil nicht, was er antworten sollte. Er lachte und sagte schließlich: "Ihr seid gut... sehr gut... Aber ihr wisst, dass euer Vater schon hier gestorben ist...", bevor Adahil weitersprechen konnte unterbrach Lynn ihn: "Ihr werdet Morgen sterben Fürst Breune... Schlaft gut...". Mit diesen Worten ritt sie schon zurück zum Lager. Sie war sichtlich getroffen von seinen Worten und Taten.
Fürst Breune sagte noch spöttisch: "Ach, wie fürsorglich sie doch ist... Und ihr seid alles Feine Männer... Ich freue mich schon auf die Schlacht morgen, ich frage mich nur, welche Teile von euch ich zu erst abschneiden will!". Mit diesen Worten drehte er ab und verschwand mit seinem Gefolge. Thirak blickte ihm noch eine Weile nach und war in Gedanken versunken, bevor er mit den anderen ebenfalls zurück zum Lager ritt.

Am nächsten Morgen standen die Truppen um Thirak schon bereit auf dem Schlachtfeld. Thirak machte sich sorgen um Lynn,  die in der Nacht verschwand, doch er konnte den Kampf ja schlecht verschieben. Fünfzig Reiter, hundert Bogenschützen und vierhundert Kämpfer hatte Thirak hinter sich formiert. Vom weitem konnte er schon die Banner von Haus Breune sehen. Er bemerkte, dass der Fürst aus Carn-dûm jemanden nach vorne rennen ließ und ein Bogenschütze auf ihn Schoss. Der junge Fürst Blacken wendete sich an Thirak und rief: "Das ist meine Schwester Felia...". Thirak erinnerte sich daran,  dass Fürst Blacken ihm erzählte,  dass seine Schwester verschwunden war. Da auch Lynn die Nacht verschwand, hatte er nun Angst, dass Adahil auch wieder Lynn in seine Hände hatte. Thirak ritt nun Hals über Kopf und versuchte Felia zu retten. Immer wieder verfehlten die Pfeile das Mädchen. Thirak dagegen trieb sein Pferd immer weiter an. Genau im Moment, als er sie erreichte, wurde sie von einem Pfeil getroffen der sie durchbohrte. Er hatte das Mädchen noch in der Hand, doch trotzdem war er zu spät. Adahil ließ vergnügt seine Bogenschützen fertig machen, um eine Salve auf Thirak zu feuern. Voller Zorn und halsbrecherisch preschte dieser aber nach vorne und ritt seinen Gegnern entgegen. Schließlich wurde sein Pferd von einigen Pfeilen getroffen  und stürzte samt Reiter zu Boden.  Thirak brauchte einige Sekunden um wieder auf die Beine zu kommen. Es dauerte nicht lange, da sah er wie Adahils Reiter schon nach vorne ihm entgegen ritten. Er wusste dass es nun kein Ausweg mehr gab und zog sein Schwert, doch bevor sie ihn erreichten prallten die Reiter von Adahil auf die von Thirak,  die gerade rechtzeitig eintrafen.
Erde und Schlamm wurden hochgewirbelt und flog durch die Luft. Etliche Schreie ertönten um Thirak herum und viele der Reiter vielen zu Boden. Er tötete die Gegnerischen Soldaten, die zu Fuß liefen und einige schlug er vom Pferd. Blut spritzte herum. Auch Pfeisalven regneten noch auf das Geschehen. Wie der junge Mann erkennen konnte, kamen diese aber nur aus der Richtung des Breune Lagers.
Später kamen noch Davos,  der das Kommando über die Bogenschützen hatte, mit diesen angeeilt um die Schlacht vielleicht zu drehen. Auch die Fußtruppen waren angekommen.  Es war ein Durcheinander und es war schwer Freund von Feind zu unterscheiden
Schließlich erkannte Thirak,  dass seine Truppen von Adahils Männern umzingelt waren. Diese trugen große Schilde und lange picken. Immer wieder stachen sie in die Menge und gingen einen Schritt vorwärts. Davos blickt wurde finster als er zu Thirak sah, denn er war schon mal in dieser Situation mit Thurion vor langer Zeit.
Eingeengt versuchte Thirak sich irgendwie Luft zu verschaffen und seine Männer versuchten sich durch die Mauer zu schlagen. Vergebens. War es das Ende? Hätte er vielleicht doch auf Lynn hören sollen, dass sie zu sehr in der Unterzahl waren ? Ist er doch auf Adahils Falle reingefallen?
Er machte sich nicht mehr allzuviel Hoffnung.  Er sah noch, wie weitere Truppen von Haus Breune durch den Schildwall kamen, um die eingekreisten Soldaten abzuschlachten. Wiemund kämpfte sich noch tapfer und im Blutrausch durch, da hörte Thirak plötzlich ein Horn. Es war der Ton eines fremden Horns, nicht aus Angmar.
Als er versuchte einen Blick zu erhaschen, erkannte er Reiter,  die ein Blaues Banner führten, welches eine Falken und einen Sichelmond über einen weißen Baum zeigten. Es war das Wappen von Arnor. Die Reiter ritten die Truppen Adahils um und schlugen diese nieder. Thirak war erleichtert und atmetete tief ein und aus. Doch viel Zeit blieb nicht, denn er wollte noch zu Adahil. Ihn töten und Gerechtigkeit schaffen. Ihm folgten Davos und Wiemund, der Wilde.
Adahil erkannte seine Niederlage und versuchte zu fliehen.  Kurz bevor die Tore von Carn-dûm wieder geschlossen werden konnten, erreichten die drei die Festung und schlugen sich durch die wenigen Soldaten die sich dort noch befanden.
Thirak widmete sich allein Adahil, der Pfeil und Bogen auf ihn richtete. "Dann wird es wohl ein Kampf nur zwischen euch und mir!", sagte er noch. Thirak nam einen Schild und schützte sich vor den Pfeilen die Adahil verschoss, bis er nah genug dran war, um ihn den Schild in das Gesicht zu schlagen. Er schlug immer und wieder auf ihn ein. Vor allem aus Wut. Fürst Breune grinste noch, als er Lynn Stark hinter Thirak stehen sah. Erschöpft ließ er daraufhin von ihm ab, doch er spürte plötzlich einen Schmerz in der Brust. Er sah an sich herab und erkannte, dass Adahil ihm noch mit letzter Kraft  einen Dolch durch die Brust rammte.  Thirak erhob sich kurz und fiel wieder auf die Knie. Das Blut fließte warm an seinem Körper hinunter. Um ihn herum wurde alles schwarz und er verlor das Bewusstsein.

Er blinzelte vorsichtig, doch zunächst war alles verschwommen. Er erinnerte sich an die letzten Tage nicht. Es war so, als hätte man sein Gedächtnis gelöscht oder still gelegt. Seine Lunge fühlte sich schwer an, als würde sie voller Wasser sein. Das Herz schlug sehr langsam. Er versuchte nochmal die Augen zu öffnen, doch er sah wieder nur dieses verschwommene Bild. Drei Menschen beugten sich über ihn. Zwei Männer und eine Frau. Die Männer erinnert ihn an Davos und Wiemund, die Frau aber war ihm nicht bekannt. Sie schien rote Haare zu haben und trug ein rotes Gewand.  Alle drei schienen etwas zu machen und die Frau sagte immer wieder etwas,  das er aber nicht verstand. Er hatte nun das Gefühl, etwas würde ihn nach oben ziehen. Nein, nein... , dachte er sich immer wieder. Er will lieber liegen bleiben, statt aufzustehen. Doch das Herz raste nun und die Lunge wurde voller und voller.
Er schreckte auf und ringte nach Luft. Um ihn herum wurde alles klar und hell. "Es hat wirklich etwas gebracht! ", rief Davos der ihn verwirrt anstarrte. Thirak verstand nicht. "Was ist passiert?", fragte er mit krächzener Stimme.
"Du  wurdest getötet verdammt und jetzt lebst du wieder!", rief Wiemund. Langsam kamen die Erinnerungen wieder. Die Schlacht um Carn-dûm und der Dolch in der Brust. "Wir sollten ihm jetzt Ruhe schenken, diese ist nämlich wichtig.", sagte die Frau. Die drei verließen den Raum um Thirak in Ruhe zu lassen. Dieser legte sich auch sofort wieder hin um zu schlafen und die Gedanken zu sortieren.
Einige Tage später kam Thirak wieder aus den Gemächern raus. Er hatte die ganze Zeit einen schwarzen Wolf in seinem Zimmer. Er wusste nicht woher dieser kam. Dieser Wolf folgte Thirak sofort.  Lange war es her, dass er die langen Gänge von Carn-dûm entlang ging. Auf den Korridor traf er auf die rothaarige Frau. Sie sah jung aus, hatte grüne Augen und war ziemlich hübsch. "Ich habe euch noch gar nich gedankt... Wie ist euer Name", sagte er. Die Frau antwortete: "Man nennt mich Mira und ihr müsst mir nicht danken, ich habe nur dies getan, was mein Herr mir aufgetragen hat...".
Thirak verstand zunächst nicht, fragte aber auch nicht weiter nach. Er nickte Mira zu. Er ging in Richtung Thronsaal der Festung. Dort saß auch Lynn mit Davos, Fürst Hildamar Rohstt aus Annuminas und Fürst Protektor von Arnor Anbur Bittermark.
Also Lynn ihren Halbbruder erblickte,  sprang sie sofort auf und umarmte ihn. "Es ist wahr!", flüsterte sie. Er schwieg nur und grinste.  "Wie lange war ich denn weg?", fragte er. "Fünfzehn Tage, dann traf die Priesterin mit dem schwarzen Wolf plötzlich auf... Ein Wunder, denn sonst wärt ihr jetzt nicht hier...", antwortete Davos. Er stoppte und sah den Wolf an. Dann fügte er noch hinzu: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies die Düsterwölfin von Thurion ist. Ich erkenne  sie. Die Priesterin meinte, dass die Wölfin sie sogar hierhin geführt hat.... Und euch weicht sie anscheinend auch nicht von der Seite... Sie heißt Kyra..."
Thirak streichelte dem Wolf daraufhin über den Kopf.  "Die Fürsten von Angmar werden die nächsten Tage hier eintreffen um ihren neuen Lehensherren die Treue zu schwören!", sagte Lynn. Thirak hatte das schon lange verdrängt. Er vergaß dass er mit dem Sieg auch eine große Bürde aufgenommen hatte. Er seufzte tief.

Es vergingen einige Tage, bis die Fürsten aus Angmar eingetroffen waren. Sie saßen alle an großen Tischen die im Thronsaal verteilt standen. Alle Fürsten waren anwesend, obwohl keiner von ihnen im Kampf half.  Fürst Blacken saß ziemlich weit vorne am Tisch am Thron. Großes Gemurmel hallte durch den Raum. Thirak entschuldigte sich bei ihm, dass er nicht rechtzeitig da war um seine Schwester zu retten, doch Fürst Blacken sagte nur, dass er nichts dafür konnte und Adahil seine Strafe schon erhalten hatte. Schließlich ergriff Hildamar Rohstt das Wort: "Ich kann es nicht dulden, dass Ritter aus Arnor  gemeinsame Sache mit Wilden Eindringlingen machen!". Dabei klang der Fürst aus Arnor erbost.  Wiemund antwortete direkt: "Wir sind nicht eingedrungen, wir wurden eingeladen!". Sein Tonfall klang dabei schon ziemlich spöttisch. "Aber nicht von mir!, erwiderte Fürst Hildamar.
Thirak versuchte den Konflikt zu lösen: "Das freie Volk, die Nordmänner und die Ritter aus Arnor kämpften Tapfer Seite an Seite und wir haben gewonnen! Mein Vater sagte einst, dass wir unsere wahren Freunde auf dem Schlachtfeld finden..."
Ein anderer Fürst ergriff das Wort: "Der Krieg ist vorbei und der Winter steht vor der Tür! Glaubt man den Gelehrten, dann soll es der kälteste seit tausenden Jahren werden! Wir sollten nach Hause reiten und den kommenden Sturm aussitzen!"
"Ich versichere euch, dass der Krieg noch nicht vorbei ist mein Freund... Unser wahrer Feind wird den Sturm nicht abwarten,  er wird ihn bringen!", erwiderte Thirak.
Die Fürsten sehen sich alle fragend und teilweise erschrocken an. Wieder brach großes Gemurmel aus.
Der junge Fürst Blacken erhob sich und nahm das Wort an sich: "Euer Sohn wurde damals auf dem Schlachtfeld gegen die Truppen von Imrahil und Adahil abgeschlachtet, Fürst Schwarzdorn, aber ihr habt den Ruf verweigert...". Dabei richtete er sich an einen alten dickeren Mann. "Und ihr, Fürst Hohenturm, ihr schwort Haus Stark ewige Treue, doch in der Stunde, als sie eure Hilfe am meisten brauchten, habt ihr den Ruf verweigert!", dabei wendete er sich erneut an einen anderen Fürsten. Er war auch schon in die Jahre gekommen und hatte eine Halbglatze.
"...  Und euer Vater wurde ebenfalls in der Schlacht getötet und an die Tore von Carn-dûm gehangen, Fürst Seien, und doch hab auch ihr den Ruf verweigert....", fauchte der junge Fürst zu dem Mann,  der den Winter aussitzen wollte.
"Aber Haus Blacken vergisst nicht, der Norden vergisst nicht... Wir kennen keinen anderen König außer den König des Nordens, dessen Name Stark ist!", der Junge wendete sich dabei an Thirak.
"Mir ist es egal, ob er ein Bastard ist... Thir Starks Blut fließt durch seine Adern, er ist mein König von diesem Tage an bis zu meinem letzten!".
Er nickte Thirak zu und setzte sich.  Für kurze Zeit herrschte Stille im Saal. Dann erhob sich Fürst Schwarzdorn und sagte: 'Fürst Blackens Worte sind streng,  aber er hat recht! Mein Sohn starb für Thir Stark, dem grauen Wolf als er Thurion in den Krieg folgte! Wir haben uns damals dem Irren König unterworfen und dann dem Drachen, doch die Vaneryens sind nun tot! Ich hätte nicht gedacht, dass ich es noch erlebe einen neuen König zu finden. Ich habe meine Männer nicht eurer Sache verpflichtet,  weil ich nicht wollte, dass mehr Schwarzdorns umsonst sterben...".
Thirak sah zu ihm rüber. "...Doch ich habe mich geirrt! Thirak Eisen hat Angmar im Kampf um Mittelerde gerächt!", behauptete Fürst Schwarzdorn. Viele der Anwesenden stimmten ihm zu.
Er zog sein Schwert: "...Er ist der weiße Wolf! Der König des Nordens!". Dann kniete er sich hin.
Fürst Hohenturm erhob sich daraufhin und sagte mit gedämpfter Stime: "Ich habe am Felde nicht an eurer Seite gekämpft und das werde ich bis zu meinem Lebensende bereuen... Ein Mann kann seine Fehler nur eingestehen und um Vergebung bitten..."
Die anderen Fürsten warteten die Antwort ihres Lehensherren ab. Dieser antwortete aber sofort: "Es gibt nichts zu vergeben, mein Fürst..."
"Es wird noch viele Schlachten geben und Haus Hohenturm wird hinter Haus Stark stehen, so wie wir es schon seit Jahrhunderten tun, und ich werde hinter Thirak Eisen stehen!", rief er durch den Saal.
"Der König des Nordens!", schrie er mit gezogenem Schwert. Die zwei größten Häuser hatten sich Thirak unterworfen, dann dauerte es auch nicht lange, bis die anderen dies taten. Vor allem auch,  da sie die Barmherzigkeit ihres neuen Herren sahen. Alle Fürsten riefen Thirak "der König des Nordens" entgegen. Selbst der Fürst von Annuminas und Davos Schneewert.
Thirak erhob sich von seinem Platz. Irritiert sah er zu Lynn, die ihm nur zulächelte. Das war nie das Ziel das er erreichen wollte. Er hoffte nur, dass er dieser Bürde auch gerecht wurde.
Aber eins stand für ihn dest: Um den gemeinsamen Feind zu besiegen,sollte der Norden vereint sein!
Titel: Der ungeliebte Bruder und die Flucht in den Osten
Beitrag von: Darkayah am 12. Jan 2020, 15:54
Das Schiff schaukelte hin und her. Oft genug dachte er, er musste sich übergeben. Doch dann hörte er nur die Geräusche und das Bewegen der Kiste,  in die er sich befand. Er wusste nicht wie viele Tage oder Wochen er unterwegs war. Es fühlte sich für ihn unkomfortabel und lange an. Schließlich wurde die Kiste irgendwo abgesetzt. Er hörte keine Stimmen und keine Schritte mehr. Er horchte noch dem gezwitscher der Vögel und seufzte. Galador Imrazor öffnete blinzelnd die Augen, als der Deckel der Kiste geöffnet wurde und die Sonnenstrahlen sein Gesicht blendeten. Er versuchte die Person zu erkennen und sah, dass es sich um Saruman handelte. Er sah verändert aus. Die Haare und den Bart gekürzt. Auch das typische weiße Gewand trug er nicht mehr. Galador kletterte aus der Kiste. "Ihr hättet mir gerne eine angenehme Kajüte auf dem Schiff anbieten können, als mich hier in der Kiste zu lassen,  in der ich in meinen eigenen Hinterlassenschaften liegen muss...", beschwerte er sich. Saruman konnte den unangenehmen Geruch nicht überriechen. Er entgegnete nur: "Ich hätte nichts riskieren dürfen, man kann niemandem vertrauen,  deshalb war es besser niemand würde euch sehen außerdem sind wir hier im Anwesen eines Freundes von mir, so könnt ihr euch Baden und die unangenehmen Gerüche und die lange Reise,  die euch in den Knochen liegt entfernen!".
Darüber freute er sich. Er zögerte nicht lange und machte sich auf dem Weg.
Als er fertig war, bediente er sich noch am Wein und suchte Saruman auf, der auf ei  Gewähr blickte. Galador gesellte sich dazu. "Sind wir weit weg von der Heimat?", fragte er während, er an seinem Becher nippte. Saruman nickte nur. "Hier sind wir also: Am Arsch der Welt...". Daraufhin trank er seinen Becher aus und füllte ihn wieder auf. Saruman mahnte: "Ihr solltet euch nicht betrinken, Fürst Galador...".
Dieser erwiderte rasch: "Ist man überhaupt noch ein Fürst,  wenn alle denken man hätte seine Schwägerin umgebracht und die eigene Familie verraten? Warum also sollte ich mich nicht betrinken?".
"Weil wir über die Zukunft unseres Landes reden sollten...".
"Die Zukunft ist genauso schlecht wie die Vergangenheit...", antwortete Galador spöttisch. "Ihr solltet euch damit nicht umbringen...", sagte Saruman etwas besorgt und zeigte auf den Wein.
Galador ignorierte dies und erwiderte: "Ihr habt mir nie gesagt warum ihr mich freigelassen habt... Ihr hättet mich einfach hinrichten lassen können..."
"Ja, das hätte ich, aber euer Neffe Elphir bat mich darum und dem Prinzen den Befehl zu verweigern wäre eine gefährliche Wahl...".
"Aber mich zu befreien auch!", merkte Galador an. "Ihr habt euer Leben, eure Stellung... Einfach alles riskiert um mich aus Minas-Tirith zu schaffen!"
"Ich tat es nicht für euch, ich tat es für das Reich...", erwiderte Saruman dagegen.
"Ein betrunkener Mann wird niemals der Retter der sieben Reiche sein...", machte sich Galador lustig.
"Ich glaube nicht an Retter... Ich glaube an Männer mit Talent, die ihre Rolle in den Kriegen die noch kommen werden einnehmen werden!", sagte Saruman bestimmend.
Galadors stimme dämpft sich: "Dann müsst ihr einen anderen Krieger finden... Ich bin fertig mit Mittelerde und Mittelerde mit mir...".
"Ihr habt viele gute Talente, Selbstmitleid ist keines von ihnen!  Jeder Narr kann mit Macht geboren werden, wenn er das richtige Blut hat, aber diese Macht selbst zu verdienen ist schwierig!"
"Ich habe dafür auch nichts getan...", warf Galador ein, doch Saruman erwiderte direkt: "Ich denke das habt ihr... Ihr habt ein gutes Gespür für Politik, das hat man die letzten Jahre bemerkt, durch euch ist das Reich aufgeblüht und ihr habt Mitleid...".
"Mitleid...", schnaubte Galador. "Ich habe so viele schlechte Dinge gemacht..."
Saruman erwiderte: "Ich sagte nicht, dass ihr perfekt seid...".
"Was wollt ihr dann genau von mir?".
"Frieden... Wohlstand... Ein Land mit einem Herrscher dem das Volk nicht Gleichgültig ist und die schwachen nicht unterdrückt!", sagte Saruman.
"So lange der Dorwinion Wein in die Kelche des Reiches fließt gibt es machtvolle Herrscher die die schwachen unterdrücken,  was sie oft erst auch machtvoll macht...", beschwichtigte Galador.
"Ich denke nicht, dass jeder so ist! Wenn ihr auf dem Thron sitzen würdet, würdet ihr dann Leid unter dem Volk streuen?", fragte Saruman.
Galador erwiderte: "Ich werde niemals auf den Thron sitzen..."
"Nein, werdet ihr nicht, aber ihr könnt jemanden anders helfen, den Thron zu besteigen!". Saruman stoppte und drehte sich zu Galador. "Die sieben Reiche brauchen jemanden der stärker als Anarya und Imrahil ist, aber sanfter als Thurion... Jemanden, der die Fürsten besänftigen und gleichzeitig das Volk zufrieden stellen kann,  mit einer mächtigen Armee und den richtigen Familiennamen!"
"Dann viel Glück ihn zu finden...", sagte Galador und nahm erneut einen Schluck aus dem Becher.
Saruman erwiderte schnell: "Wer sagte etwas über IHN? Ihr habt die Wahl,  bleibt hier in Dorwinion,  betrinkt euch zum Tode, oder ihr kommt mit mir nach Umbar und trefft Kiana Vaneryen und entscheidet ob die Welt es wert ist noch dafür zu kämpfen..."
"Dann darf ich mich sicher auf dem Weg dahin betrinken?"

Saruman und Galador reisten in einem Karren durch die freie Stadt von Dorwinion. Auch waren beide Männer genauso wie die Einheimische Bevölkerung gekleidet um nicht aufzufallen.  Saruman mahnte Galador davor Aufmerksamkeit aller Art zu erregen. Selbst in der freien konnten Spione von König Imrahil zu Gange sein. Galador aber nahm es auf die leichte Schulter,  was auch daran lag, dass er in seinem Leben keinen weiteren Sinn sah. Er bat den Istari Saruman den Wagen anzuhalten, denn er wollte ein Etablissement besuchen,  welches er lange Zeit nicht besucht hat.  "Wir alle haben unsere Verlangen und ausserdem ist der Wein alle", argumentierte der Dol-Amrother. Saruman willigte schließlich widerwillig ein, sagte ihm aber, dass er sich beeilen sollte, denn nachts war es auf den Straßen noch gefährlicher, und manch einer verschwand so auf mysteriöser Weise oder wurde tot im Graben aufgefunden. Ausserdem wollten sie so früh wie möglich in Umbar sein. Galador torkelt durch die Straßen von Dorwinion. Zunächst kam er an den prächtigen Bauten  vorbei, errichtet von der Oberschicht der freien Stadt. Er hatte sich Tuch um den Kopf gewickelt um wenigstens etwas getarnt zu sein. Endlich erreichte er das Vergnügungsviertel der Stadt. Dort waren die Gebäude nicht mehr allzu prächtig. Die Farbe grau dominierte überwiegend das Gemäuer. Auch die Pflasterungen  der Straßen ließen zu wünschen übrig. Galador interessierte dies eher weniger und betrat eines der Häuser. Er blinzelte durch den verrauchten Raum. Viele Männer saßen an Tischen, verspielten ihr Gold und betanken sich. Sie waren umgeben von leichtbekleideten Frauen. Galador seufzte zufrieden und begab sich zu einer Theke, die sich in der Ecke des Raumes befand. Er bestellte sich neuen Wein und trank diesen auch sofort. Er sah sich um und suchte sich eine Frau aus, die ihm daraufhin bat ihr zu folgen. Galador konnte es schon gar nicht abwarten und legte sich auf die Liege, die in diesem Zimmer stand. Doch bevor etwas geschah, bemerkte er ein Stechen in der Blase. "Ich muss mal pissen!", lallte er vor sich hin. Der Mann erhob sich und taumelte rasch zu der Pissrinne , wie sie im einfachen Volksmund genannt wurde. Er erleichterte sich und seufzte nochmal laut. Als er sich gerade umdrehen wollte, merkte er nur noch einen dumpfen Schlag auf die Schläfe und fiel zu Boden. Es dauerte nicht lange da verschwand das Bild schon vor seinen Augen,  bis es schließlich schwarz wurde.

Langsam kam Galador wieder zu sich. Er versuchte sich verzweifelt an den Kopf zu packen, aber konnte nicht. Er spürte nur, dass seine Hände verbunden waren. Ein dickes Seil schnürte in seine Handgelenke. Sehen war für ebenfalls unmöglich, denn er hatte einen Sack über den Kopf gestülpt. Das heiße Klima und sein langsamer Atem ließen ihn darunter schwitzen. Das einzige was der Mann hörte, waren die Schreie von Möwen und Wasser,  dass gegen Holz schlug. Das schaukeln ließ ihn vermuten auf einem Boot oder Schiff zu sein, war es das Ende für ihn? Er kümmerte sich nicht weiter um den Gedanken, denn nach wie vor war es ihm egal. "Hallo? Ist da jemand? ", rief er dreist. Es antwortete zunächst niemand. "Hallo?!". "Haltet die Klappe!", ertönte diesmal eine männliche Stimme. Galador erwiderte: "Wenn ihr mich schon töten wollt und das Kopfgeld kassieren wollt, tut es Bitte jetzt!".
Der andere Mann stöhnte. "Na, los!", rief Galador. "Ich werde euch lebendig dorthin bringen...", antwortete die Stimme. Galador entgegnete: "Ach so,  ihr wollt mich direkt zu ihm bringen, er will es also persönlich tun...".
Es kam keine Antwort. "Könnt ihr wenigstens den Sack abnehmen, ich meine, ich kann sowieso nicht weglaufen... Ich schweige dann auch die restliche Reise! ", quängelte er. Der Mann seufzte erneut. Galador spürte dann aber die unbekannten Hände an seinem Hals. Das Band um den Sack wurde gelockert und schließlich er befreit von dem groben Stoff.  "Oh...", machte er noch, als er sich enttäuscht umsah. Er befand sich tatsächlich auf einem einfachen kleinen Boot mit einem kleinen Segel. Als er vorsichtig den Mann ins Gesicht sah, brauchte er nicht lange, um ihn zu erkennen. Es war Faramir, der ehemaligen Fürst von Ithilien!
"Faramir, die rechte Hand von Königin Anarya! Wenn man euch noch so nennen kann, nachdem ihr Informationen über ihre Tochter an meinen Bruder verkauft hattet!", sagte er. Faramir erwidere desinteressiert: "Ich tat es um anfangs zu überleben und meinen Bruder vor eurem zu retten...".
"Aber ihr habt die königliche Begnadigung nie in Anspruch genommen und jetzt bringt ihr mich zu meinen Bruder? ", fragte Galador ironisch.
"Ihr wolltet doch endlich eure Klappe halten!", murmelte Faramir.  Galador seufzte und versuchte sich in eine andere Position zu drehen, die bequemer war.
Das Boot fuhr von einem grossen Meer in einen Fluss ein und von dort aus war der starke Wind aus dem Segel.  Galador kam die Landschaft am Ufer eher unbekannt vor.  Die Ufer waren sandig und wenig Pflanzen wuchsen dort. Nach einiger Zeit  versuchte er wieder ein Gespräch anzufangen : "Wo bringt ihr mich jetzt genau hin?".
"Ich werde mir die Belohnung für euren Kopf abholen...", antwortete Faramir.  Galador erwiderte misstrauisch: "Seid ihr sicher, dass dies der richtige Weg nach Minas-Tirith ist?".
"Unser Weg führt uns nicht dorthin,nie wieder werde ich ohne Sie nach Gondor zurückkehren...".
So langsam wurde es Galador klar: Faramir brachte ihn nicht zu Imrahil, sondern zu Kiana Vaneryen. Allerdings verstand er nicht,  war Faramir, der offensichtlich immer noch dem Hause Vaneryen treu war, so weit weg von seiner Königin war.
"Ah! Ich verstehe! Ihr habt die Begnadigung nie in Anspruch genommen, da ihr von Anfang an den Vaneryens treu wart!"
Stolz antwortete Faramir: "Wenn ihr das gesehen hättet,  was ich gesehen gab, dann könntet ihr mich verstehen..."
"Aber warum seid ihr dann hier und nicht bei ihr? Irgendetwas müsst ihr doch getan haben?", bohrte Galador weiter.
Faramir wurde etwas nachdenklich und seine Stimme klang etwas geschwächt: "Ich habe Fehler begangen...".
Mit diesen Worten lag er am Ufer an, denn der Fluss endete an einem Wasserfall. Faramir packte einige Säcke von dem Boot,  bis er schließlich Galador hinüber hob. Dieser streckte sich, trotz den gefesselten Hände.  Dann plötzlich ertönte ein lautes kreischen am Horizont. Er zuckte zusammen und versuchte vergeblich zu erkennen,  was das war. Ihm stockte der Atem, als er am Himmel einen großen schwarzen geflügelten Drachen sah. Seit Hunderten von Jahren gab es keine Drachen in Mittelerde mehr und weit im Osten  sieht er einen Drachen.
"Grubdgütiger...", stammelte er heraus. Faramir dagegen lächelte zufrieden in die Richtung. So schnell der Drache erschienen war, verschwand er auch wieder hinter den Wolken.  Galador bemerkte vor Aufregung gar nicht, dass Faramir ihm ein Seil an die Fesseln machte und ihn nun hinter sich her zog.
Das Gebiet wurde sumpfig und viele tropische Bäume wuchsen dort. 
"Muss das wirklich sein?", jammerte Galador, als er in die tieferen Pfützen gezogen wurde. Faramir lief einfach weiter. Immerhin befanden sie sich noch am Rand des Sumpfes.  Noch in der Nacht verließen sie sie das bewaldete Gebiet und befanden sich nun auf einer Steppenartigen.  Viele Hügel und kleinere Berge schmückten die Landschaft.  Mitten in der Nacht beschloss Faramir , eine Pause einzulegen um ausgeruht für den nächsten Tag zu sein. Erschöpft und durchgefroren lag sich Galador auf den harten Boden um zu schlafen. Faramir hielt noch etwas wache, aber lange bekam er davon nichts mit, denn er schlief schnell ein.
Am nächsten Morgen wurde Galador früh von Faramir geweckt und brachen rasch auf. Er versuchte sich auf den Beinen zu halten und ließ sich blind von ihnen tragen. Plötzlich blieb Faramir stehen und hockte sich hin. Dabei riss er Galador zu Boden.
" Was soll das?", beschwerte er sich lautstark. "Hier sind einige Banditen unterwegs, ich habe sie in der Nacht schon in unserer Nähe schon bemerkt...".
Galador erwiderte nur: "Was werden die schon von uns wollen?".
Und im gleichen Moment hörten sie schon das trampeln vieler Hufen. Faramir zog sein Schwert, als er die Pferde näher kommen sah. "Los, schneidet meine Fesseln durch sonst werden wir BEIDE sterben!", rief Galador. Er hörte allerdings nicht drauf, sonder schlug schon einen der Reiter von seinem Pferd.  Faramir kämpft sich durch einige seiner Feinde, während Galador von einigen von ihnen festgehalten wurde. Faramir stürmte dorthin um ihn zu retten. "Schnell, schneidet sie durch! ",rief er wieder. Faramir zögerte kurz, Schnitt die Fesseln dann aber durch. Im Gerangel griff er nach einem weiteren Schwert aus dem Gepäck und warf es Galador rüber. Dieser versuchte es so gut es ging aufzufangen und kämpfte schwerfällig gegen seine Gegner. Schließlich wurde er wieder entwaffnet und von einigen Männern gepackt. Faramir kämpfte noch weiter, bis er an der Hand von Einen schwarzen seltsamen Dolch getroffen wurde. Der Schnitt schmerzte und brannte stark. Er hatte schon einige Schnitte in seinem Leben abbekommen,  doch diesen kannte er noch nicht. Er wurde auch entwaffnet und ging vor Schmerz auf die Knie. Er wurde dann ebenfalls von einigen Männern festgehalten. "Die sollten gut für den Meister und sein Vorhaben sein, lass sie uns zu den anderen bringen!", befahl einer der Männer.
Titel: Schweres Herz, schwere Entscheidungen.
Beitrag von: Darkayah am 25. Jan 2020, 14:49
Auch noch die letzten Wochen lastete der Verrat von Faramir schwer auf ihren Schultern. Es dauerte eine Zeit lang, bis Kiana sich wieder blicken ließ. Zu tief saß die Enttäuschung in ihr. Immerhin war er für sie der engste Vertraute, sogar ein Freund, zumindest dachte sie das. Auch die Vorfälle mit ihren Drachen häuften sich, so dass sie beschloss, zwei von ihnen -Darium und Aranion- in die Katakomben der Stadt zu sperren. Ancalagon war immer für Weile verschwunden. Sie war verzweifelt. Es dauerte aber nicht mehr lange bis diese Gefühle in den Hintergrund rückten. Schließlich wurden einige der schwarzen Ostlinge weiterhin von einer unbekannten Gruppierung ermordet und sie musste etwas dagegen unternehmen. Kiana traf sich auch wieder öfter mit Loki, noch immer an Orten und Zeiten die niemand mitbekam. In diesem Moment stand er an einer Säule angelehnt. Kiana stand vor ihm, sah verlegen auf den Boden.  Zwischendurch kreuzten sich ihre Blicke, doch durch die Wachen -die den Saal durchquerten- lächelten sie sich zu, ließen sich aber kaum etwas anmerken. Als die Wachen weiter entfernt waren, flüsterte Loki: "Ach, ich bin verloren...".
Kiana lächelte schelmisch und erwiderte: "Gut...".
Dabei legte sie ihm unbemerkt Fesseln aus Eisen an, die klirrend in die Schlösser fielen. Loki grinste und schnaubte. Kiana entfernte sich ohne ihn zu befreien, während er ihr noch verzweifelt hinterher sah. Sie trug ein schwarzes Kleid. Der Stoff war dünn, das Dekolleté großzügig ausgeschnitten. Kurze Ärmel bedeckten die Oberarme und ein Blutrote Gürtel um die Taille betonte ihre weibliche Figur. Loki war überwältigt von ihrer schlanken Figur und als sie den Thronsaal verließ, wehten ihre hellblonden Haare im Wind, der durch den Saal bließ. Der junge Mann war so fasziniert, dass er überhaupt gar nicht bemerkte, dass Beregond vor ihm stand. Loki hatte noch seine Hände gehoben,  so dass die Fesseln deutlich sichtbar waren. "Was treibt ihr hier für ein Schabernack!", brummte er. "Wenn die Königin das sieht,  wird sie keineswegs erfreut sein.".
"Ähm, ja..", stotterte Loki."Ich weiß auch nicht wie das passieren konnte... Vielleicht...", er suchte weiter nach einer Ausrede. "...Könnt ihr mir helfen?".
Beregond verzog sein Gesicht und holte von einem der Wachen einen Schlüssel. Der Hauptmann öffnete das eiserne Schloss. Dabei murmelte er etwas unverständliches. Die Fesseln lösten sich und fielen laut zu Boden. Ein erleichterndes Gefühl breitete sich in seinen Handgelenk aus. Er rieb sich diese. Beregond machte eine Geste, dass Loki ihm folgen sollte, was er auch sofort tat.
"Ich mache mir Sorgen...", fing der Hauptmann an. "Wenn die Königin nach Mittelerde segelt,  dürfen hier keine weiteren Uruhen ausbrechen, wenn sie schon viele Truppen verliert,  ist das ganze Vorhaben gefährdet...".
Insgeheim verstand Loki die Sorgen des Hauptmanns, doch ließ er sich das nicht anmerken. So erwiderte er nur locker: "Dann sollten wir dafür sorgen, dass hier Ruhe herrscht!".
"Und da ist noch etwas...", sagte Beregond.  "Die Königin ist stark, gutmütig -versteht mich nich falsch, ich möchte ihre Macht nicht anzweifeln-, aber ihr Herz wurde schon schlimm genug gebrochen, sie kann es nicht gebrauchen,  wenn sie wieder verletzt wird. Sie hat jemanden verdient , der ihr etwas bieten kann. Was sie braucht, ist einen hohen Fürsten und nicht einen...". Er suchte nach Worten. "... Einen einfältigen ausländischen Landstreicher!".
Seine Augenpartie formte sich zu einem ernsten Blick.  Loki wusste genau,  worauf und auf wen Beregond anspielte.  Er schluckte und nickte zustimmend.  "Natürlich...".
"Gut.", entgegnete Beregond und stampfte mit schweren Schritten davon. Niemals würde Kiana mit den Spielereien aufhören. Zumindest noch nicht. Er seufzte und ging den langen Korridor des Palastes entlang.

Der Rat wurde einberufen , da jemand gefangen genommen wurde, der vermutlich mit an den Unruhen beteiligt war. Es wurde versucht etwas aus dieser Person herauszubekommen,  doch das war nicht so einfach. Im Rat wurde besprochen wie man weiterverfahren sollte. Verschiedenste Möglichkeiten  wurden vorgeschlagen.  Das Mitglied der ehemaligen Sklaven war sofort dafür den Gefangenen hinzurichten. Loki stimmte ebenfalls leichtfertig zu. Grauer Staub wollte nur Rache für seine verstorbenen Brüder, doch wusste er dass die Hinrichtung einer Person nicht ausreichte um die Unruhen zu beseitigen und sagte dies auch. Kiana konnte ihn verstehen, doch sie sah auch weiteren Sinn darin,  den Gefangenen am leben zu lassen.
"Umso weniger von denen hier in Umbar sind, desto besser ist es für uns...", meinte sie noch.
Beregond warf besorgt ein: "Auf ein Wort, euer Gnaden.". Kiana ließ ihn gewähren: "Euer Vater witterte am Ende überall Feinde und ließ dadurch viele Menschen hinrichten und verbrennen...".
Dabei flüsterte er. Kiana verspürte wieder diese schwere Bürde die auf ihren Schultern lastete. Sie wollte nicht wie ihr Vater sein, denn sonst war sie keinesfalls besser als all die Tyrannen,  von denen sie die Welt befreien wollte. Sie verstand nicht, warum immer nur der Vergleich zu ihrem Vater gezogen wurde und nicht zu ihrer Mutter Anarya, die Mittelerde Vereint und das Land vorangetrieben hatte. "Ich bin nicht mein Vater...", presste die junge Frau heraus.  So entschied sie sich den Gefangenen vorerst zu verschonen zu wider der anderen.
Es war inzwischen Nacht geworden und die Ratsmitglieder verließen den Raum. Kiana schritt langsam auf den Balkon, der sich hoch am Palast befand.
Angespannt sah sie auf die ruhige Stadt. Es war überwiegend ruhig, aber man hörte einige Rufe und undeutliche Gespräche. Fackelschein erleuchtete einige Straßen, vor allem den Marktplatz. Kiana dachte an ihre Drachen, die in den Katakomben eingesperrt waren. Aber auch an Ancalagon,  der im Land umher flog  und sich nie lange sehen ließ.
Ancalagon,  wo bist du nur , sagte sie sich selbst. Dabei dachte sie an die ganzen Ereignisse, die noch passierten, an Faramirs Verrat  und wie die Fürsten von Mittelerde über die Rückkehr des Hauses Vaneryen dachten. Standen sie dem Haus positiv gegenüber  oder stellten sie sich gegen Kiana? Duldete sie eine Frau als Königin?
Die junge Frau ballte die Hände zu Fäusten.
Mir soll es egal sein, dachte sie, wenn sie sich gegen mich stellen und an alte Traditionen festhalten, werde ich das Rad der Tyrannen brechen, so dass ich eine neue Ordnung schaffen kann!
Ein seichter Wind bließ ihr durch das Gesicht und ließ einige der blonden Strähnen wehen. Ein dumpfes Geräusch ertönte im Hintergrund und sorgte dafür dass sie sich erschrocken umdrehte. Als sie auf das Dach des Palastes sah, erkannte sie den großen schwarzen Drachen Ancalagon. Vorsichtig streckte Kiana ihre Hand zu ihm, um ihn zu berühren. Er kam zwar näher, um an der Hand zu riechen,  blieb aber auf Abstand.
"Ancalagon...", flüsterte die junge Frau, dann dauerte es nicht lange  und der Drache breitete seine großen Flügel aus, an denen auch die vorderen Arme angewachsen waren und setzte zum Flug an. Kiana sah ihm noch getroffen nach. War sie etwa zu schwach um die Drachen zu zähmen und kontrollieren ?
Mit gesenktem Kopf machte sie sich auf den Weg zu ihren Gemächern. Vom weitem sah sie Loki der auf sie wartete, was für ein kleines Lächeln in ihrem Gesicht sorgte.
Es dauerte nicht lange, da wurde die nächste Ratssitzung einberufen. Hustan Lr'obak, der Abgesandte der Meister und ehemaligen Sklaven Besitzer,  hatte ein Anliegen. Es standen die traditionellen Arenakämpfe bevor, bei denen Sklaven oder Krieger gegeneinander in Kämpfen antraten. Sie fanden in der großen Arena von Umbar statt. Dort war viel Platz für viele Zuschauer und somit Abwechslung für die Bevölkerung und Glücksspiel in Form von Wetten. Er argumentierte auch damit, dass die Königin so ja auch dem Volk näher kam.
Beregond verstand ihren Unmut, in Mittelerde waren solche Ereignisse verboten, doch er sah auch eine Chance dabei,  die Meister und den Adel zu beruhigen.  Auch Loki betrachtete dies als gute Idee.
Etwas widerwillig ließ sie sich überzeugen,  allerdings wollte sie die Bedingung, dass die Kämpfer sich freiwillig meldeten und keine Sklaven mehr benutzt wurden.
Hustan Lr'obak stimmte ihr zu und schlug vor, dass sie sich zunächst  einen Kampf in einer kleinen Stadt außerhalb von Umbar anzuschauen. Sie willigte ein und der Abgesandte leitete alles nötige ein um seine Königin nicht zu enttäuschen.

Beide Männer saßen stumm in einer Zelle. Vielen andere Männer befanden sich ebenfalls dort.  Muskulös und schmal. Dick und kräftig.  Klein und Groß.  Faramir versuchte seine Wunde verdeckt zu halten und drückte ein Tuch auf die Stelle. Galador fiel das inzwischen auf. "Seid ihr schlimm verletzt?", fragte er. Faramir nahm das Tuch weg. Galador erkannte, dass seine Blutgefäße schwarz gefärbt worden waren.
Was ist passiert?", wollte der Mann aus Dol-Amroth wissen. Faramir schüttelte nur Ahnungslos den Kopf.  "Einer von ihnen Schnitt mir in die Hand,  aber es fühlte sich anders an... seltsam...".
Galador zuckte mit den Schultern, da er auch keinen Rat dazu wusste. Faramir erahnte nur, dass es sich um etwas schlimmeres handeln musste. Indirekt war es ihm egal. Denn vielleicht konnte er gar nicht mehr zu seiner Königin zurückkehren und sie hasste ihn.
Galador nutze die Chance um Faramir zu fragen: "Warum Kiana? Warum ist sie all die Mühe Wert?".
Der Verstoßene überlegte nicht lange, versuchte aber die richtigen Worte zu finden. "Glaubt ihr an etwas? Götter? Schicksal oder irgendetwas?". Er machte eine kurze Pause. "Glaubt ihr dass es einen bestimmten  Plan für diese Welt gibt?".
"Nein...", erwiderte Galador rasch.
"Ich glaubte es auch nicht mehr so wie ihr, nachdem was alles mit Anarya und ihrer Familie passierte...", fing Faramir an. Galador hörte gespannt zu. "Dann sah ich ein Mädchen , das mit drei Steinen in das Feuer stieg, ich dachte zunächst von ihr würde nichts bis auf Asche und Knochen übrig bleiben...". Er rieb sich seine verwundete Hand,  die wieder zu pochen begann.
"Stattdessen sah ich Kiana, die dort lebend und unverletzt stand, mit drei Drachen auf den Armen..."
Bevor er weiter reden konnte, wurden andere Gefangene von den Wärter herausgebracht. "Habt gesehen wo wir sind?", fragte der Dol-Amrother. Faramir hatte nur bemerkt, dass sie außerhalb einer kleinen Stadt waren. Sie wurden direkt in die winzige Arena gebracht.  So sprach er dies auch aus. Galador wirkte etwas verängstigt. Wie sollte er das nur überleben,  denn er war keineswegs ein Kämpfer.  Er sah auf die anderen Männer, die in der Zelle saßen. Einige von ihnen zitterten, und andere murmelte etwas vor sich hin. Ein weiter starrte einfach dümmlich auf die selbe Stelle.
"Die Drachenkönigin ist wohl schwer zu beeindrucken!", lachte einer der Wärter der Zelle. Faramir wurde hellhörig. Es gab nur eine Frau, die sich die Drachenkönigin nannte. Hatte er doch nochmal die Gelegenheit mit Kiana zu sprechen?
Er ging auf den Wärter zu und sagte: "Lasst mich raus, ich werde dafür sorgen, dass sie sich amüsiert!".
Erst verneinte der Mann den Vorschlag, ließ sich aber letztendlich überreden. Er befreite Faramir von den Ketten und drückte ihm einen Helm, ein Schwert und einen Lederharnisch in die Hand.
"Viel Glück! Dort draußen ist ein Gemetzel,  amüsiert ihr sie nicht sterbt ihr alle sowieso...", rief der Wärter.
Galador war sprachlos,  er wollte nicht kämpfen. Schließlich wurden alle zusammen mit Faramir  aus der Zelle gebracht. Außer Galador, der verzweifelt versuchte sich von den Ketten zu lösen.
Zunächst war Faramir vom grellen Licht der Sonne geblendet, bis er den sandigen Boden der kleinen Arena erblicken konnte. Einzelne Kämpften noch gegeneinander. Viele Tote lagen herum. Er sah auch Kiana auf einem Podest auf der kleinen Tribüne sitzen. Neben ihr befand sich Hustan Lr'obak. Der Griff des ehemalige Fürsten von Ithilien um sein Schwert wurde fest und er wollte in das Geschehen mitmischen, doch der Hauptmann der Entführer hielt ihn auf. "Warte bis du an der Reihe...". Faramir schlug ihn daraufhin mit seinem Ellbogen ins Gesicht und der Mann fiel zu Boden.  Er erkannte nicht,  ob Kiana dies sah oder dem Geschehen überhaubt Beachtung schenkte, aber er holte mit seinem Schwert aus und schnitt einem Kämpfer die Brust auf. Diese Männer dort, waren für ihn keine wirkliche Herausforderung. So kämpfte er sich einfach durch ihre Reihen, bis keiner mehr von ihnen übrig war.
Er wendete sich an das Podest, auf dem Kiana saß. Sie war wohl in einer Schockstarre gewesen, denn es wirkte so, als war sie auf dem Weg aus der Arena. Er nahm seinen Helm ab. Die junge Königin sah ihn nur entsetzt an.
"Schafft mir diesen Mann aus meinen Augen!", presste sie den Befehl heraus. Ihre Stimme klang gebrochen. Einige Wachen der Arena wollten ihn gerade packen, da rief er nur: "Meine Königin, bitte... Ich habe ein Geschenk gebracht!". Sie wollte erst nicht darauf hören und die Tribüne nur verlassen.
"Er hat recht!", rief eine ihr unbekannte Stimme. Daraufhin wendete sich sich nochmals um und sah einen dürren Mann mit verwuchertem Haar und Bart.
"Und wer seid ihr?", fragte sie vorsichtig.
"Ich bin das Geschenk und es ist mir eine Ehre euch zu treffen! Mein Name ist Galador Imrazor!".
Daraufhin sah sie ihn erschrocken an. Ihr Körper rührte sich nicht. Sie konnte es nicht glauben, was sie dort hörte. Denn vor ihr befand sich der Bruder von Imrahil Imrazor, der Usurpator, der ihre Familie ausgelöscht hatte.

Großes Schweigen herrschte im Palast von Umbar. Die Stille wurde dann von Faramirs Flehen unterbrochen: "Meine Königin bitte. ..".
Kiana erwiderte rasch: "Du sprichst kein Wort!".
Dies brachte ihm schnell zum Schweigen,  denn er hörte auf seine Königin. Er senkte seinen Kopf.
"Woher weiß ich, dass ihr der seid für den ihr sagt, dass ihr diese Person seid? Und wenn ihr Galador Imrazor seid, warum sollte ich euch nicht töten, dafür was eure Familie meiner angetan hat?", fing sie an. Galador war überwältigt, denn die Geschichten über Kiana waren wahr. Sie war wirklich so hübsch wie man erzählte. Nein, sogar noch hübscher.
"Ihr wollt Rache an dem Haus Imrazor? Ich tötete meine Mutter bei meiner Geburt. Mein Bruder sagt ich wäre für den Tod unseres Vaters verantwortlich. Auch sagt er, ich hätte seine Frau ermordet und hätte nur Schande über mein Haus gebracht...".
"Also wollt ihr mir Dienen,  weil eure eigene Familie euch kein Vertrauen schenkt, euch hasst und verachtet?", dabei wirkte sie äußerst skeptisch.
"In euren Dienst treten?", er war verdutzt. "Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt,  da ist es etwas früh um darüber zu sprechen.".
"Wenn ihr lieber wieder in die Kampfarena zurückwollt, sagt es nur...", erwidete Kiana etwas verärgert. Galador schluckte daraufhin. Der Dol-Amrother  suchte suchte nach Erklärungen. Dann erhob er seine Stimme: "Vor vielen Jahren hörte ich eine Geschichte über ein Mädchen, welches im schlimmsten Sturm den ich mitbekommen habe, geboren wurde. Sie hatte kein Gold, kein Land und keine Armee, nur einen Namen und eine Handvoll Unterstützer... Die meisten von ihnen dachten, sie könnten ihren Namen nutzen,  um selbst davon zu profitieren.diese Unterstützer  hielten sie am Leben und brachten sie von Ort zu Ort, oft stündlich um sie von den Menschen fernzuhalten,  die das Mädchen töten wollten. Sie wurde offiziell an irgendeinen Häuptling eines Stammes der Variags aus Khand verkauft, den sowieso niemand kannte und so sollte ihr Name von dieser Welt verschwinden, denn das war für den König ungefährlich.", er leckte sich über die trockenen Lippen.
"Dann plötzlich, einige Jahre später erzählte mir einer der best-informiertesten Personen die ich kenne, dass dieses Mädchen ohne Reichtum, Land oder Armee alle drei Dinge hat und das innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne und dazu noch drei Drachen. Er dachtes sie wird die letzte Chance sein um die Welt zu einem besseren Ort zu formen und er sagte, es wäre sinnvoll euch zu treffen...".
Kiana zögerte nicht lange und fragte: "Und warum seid ihr es Wert, dass ich euch treffe und warum sollte ich Zeit damit verschwenden, euch zuzuhören?".
"Weil ihr alleine keine bessere Welt aufbauen könnt,  ihr habt niemanden an eurer Seite,  der das Land versteht, das ihr beherrschen wollt... Die Stärken und Schwächen der Häuser. Die, die euch bekämpfen und unterstützen werden...".
"Ich habe eine große Armee und drei große Drachen!", warf sie ein.
"Töten und Politik sind nicht immer die selben Dinge... Als ich Königin Anarya Vaneryen und danach meinem Bruder diente, konnte ich ihnen sehr gut helfen das Reich zu führen. Besonders zusammen mit Anaryas Ideen, war das Land auf dem Aufschwung. Ich könnte also einem Herrscher weise beraten, der den Titel verdient. Und das tut ihr!".
Kianas Lippen formten ein Lächeln. Endlich sprach mal jemand von den guten Dingen die ihre Mutter vollbrachte, als nur von ihrem Vater Thurion, der Chaos in das Land brachte, als er verrückt wurde.
"Ihr wollt mich also beraten? Nun gut, was soll ich mit ihm machen?", fragte sie provokant aber auch angetan. Dabei deutete sie auf Faramir, der dann auf sie sah.
"Ich habe geschworen,  ich würde ihn töten, wenn er jemals zurückkehrt..."
"Ich weiß...", erwiderte Galador.
"Warum sollen die Menschen einer Königin vertrauen, die ihre Versprechen  nicht einhalten kann?".
"Wer auch immer Faramir war, als er anfing Information über euch weiterzugeben... Dieser Mann ist er heute nicht mehr...".
Galador ging zwei Schritte vorwärts.
"Ich kann mich an keinen Mann erinnern, der sich so hingibt nur um euch zu dienen. Er sagte er würde für euch töten, für euch sterben und nichts lässt mich daran zweifeln,  dass er dies nicht für euch tun würde. Doch trotzdem hat er euch verraten...".
Er spürte Faramirs Blick auf sich rühren,  schenkte dem aber wenig Beachtung. Er ging weitere Schritte auf Kiana zu, bis er direkt vor ihr stand. Die schwarzen Ostlinge, die die Königin bewachten, hielten die Augen auf ihn.
"Hatte er jemals die Möglichkeit sich schuldig zu bekennen?".
"Viele Möglichkeiten...", antwortete Kiana,
Galador fragte: "Und hat er es getan?".
"Nein, erst nachdem er dazu aufgefordert worden ist...", ihre Stimme versagte etwas. Galador warf Faramir einen besorgten Blick rüber.
"Er betet euch an, ich denke er ist sogar in euch verliebt, aber trotzdem vertraute er euch nicht die Wahrheit an... So unangenehm es ist, wäre es sicher Weise ihm zu vergeben...".
"Also soll ich ihn töten?", warf sie angekratzt ein.
"Eine Herrscherin die die tötet, die ihr untergeben sind, ist keine Herrscherin die zu Hingabe anregt, aber ihr werdet viel davon brauchen, wenn ihr in Mittelerde herrschen wollt. Gleichzeitig könnt ihr Faramir nicht an eurer Seite haben, wenn ihr dies tut.".
Kiana verstand , was er damit sagen wollte. Sie zögerte nicht lange und schnell befahl sie ihren Wachen, Faramir aus der Stadt zu bringen. Enttäuscht und mit gesenktem Kopf, folgte er den Wachen ohne Widerworte. Die junge Frau sah ihn noch verletzt hinterher und erkannte,  dass er sich nochmals umdrehte und zu ihr sah, bevor er verschwand. Ihr Kopf war voller Informationen und sie musste es erst einmal verarbeiten.

Galador fügte sich schnell in den Rat ein. Zunächst wurde er von Grauer Staub und Mina verachtet, aber er störte sich nicht weiter daran. Er war es gewohnt und ihm war es wichtig, dass die Königin zufrieden war.
"Ich. Nicht. Vertrauen. Einen. Feind. Von. Königin!", beschwerte sich Grauer Staub mit seinem gebrochenen Akzent bei Kiana. Kiana beschwichtigte ihn nur, dass Galador ein großer Vorteil für die Eroberung von Mittelerde, vor allem aber auch um den Thron zu halten. Er verstand die Fürsten dort viel besser, als Kiana es bis jetzt tat. Ihnen blieb somit auch nichts andres übrig als ihm zu vertrauen.
Galador war gerade auf dem Weg zum Ratsaal , da wurde er von Beregond abgefangen. "Dann habt ihr es weit gebracht, wenn ihr hier seid... Ich hoffe nur die Königin hat richtig gehandelt und hat keinen Fehler damit gemacht...", fing er an. Dabei liefen sie weiter den Gang entlang. Galador erwiderte gelassen: "Ich werde mein bestes geben um Kiana Vaneryen auf den Thron von Mittelerde zu verhelfen!".
Sie kamen gerade am Saal an und dort warteten die anderen schon. Sofort verstummten die beiden Männer und setzten sich an ihre Plätze am runden Tisch.
"Ich werde die Arenakämpfe nicht dulden, denn das einzige was ich gesehen habe war ein sinnloses Gemetzel. Das ist barbarisch!", fing Kiana an.
Hustan Lr'obak erwiderte: "Das waren aber auch Kämpfe in einer kleinen Provinz,  natürlich sind diese nicht so ansehnlich,  wie die hier in Umbar und außerdem ist es hier Tradition.".
Kiana schüttelte nur den Kopf. Galador schlug dann vor: "Natürlich sind diese Kämpfe barbarisch und in Mittelerde sind sie verboten, aber ihr wollt die Morde an den schwarzen Ostlingen  stoppen,  dann solltet ihr die Bedürfnisse der Bevölkerung befrieden und das geht so am einfachsten... Kommt ihnen etwas entgegen und zeigt, dass ihr deren Traditionen schätzt". Kiana verzog das Gesicht. Von Tradition hielt sie sowieso nicht viel. Sie erlaubte zunächst weiter die Vorbereitungen.
"Es gibt aber auch gute Nachrichten,  meine Königin...", sagte Beregond. Kiana horchte erleichtert auf. "...Ich habe herausgefunden,  dass die Mörder von Umbar aus operieren, in einem Haus im Ostviertel. Wenn wir sie dort ausschalten und einige gefangen nehmen, hört die Morde vielleicht auf!".
Kiana überlegte kurz. Im Ostviertel befanden sich überwiegend die ehemaligen Meister. "Dann werde ich sofort Grauer Staub dorthin schicken, er soll nach dem Rechten sehen und das Haus durchsuchen!", befahl die junge Königin. Beregond nickte. "Ich Bitte euch darum ebenfalls ins Ostviertel gehen zu dürfen...", bat er.
Verdutzt sah sie ihn an und erwiderte: "Ich kann es nicht riskieren euch zu verlieren, ich brauche euch noch wenn wir im Mittelerde  sind und das lebendig, nicht tot...".
"Euer Gnaden, ich bin ein Ritter aus Gondor, stolz und ehrenhaft...".
Kiana erwiderte: "Das seid ihr, ich weiß.".
"... Und als dieser möchte ich auch sterben, sollte es soweit kommen. Ich habe keine Angst vor dem Tod und wenn, dann sterbe ich weil ich euch geholfen habe!"
Kiana wusste nicht recht ob sie dem Wunsch stattgegeben sollte. Sie hatte Angst ihre Verbindungen nach Mittelerde zu verlieren. Alle Augen ruhten auf ihr und es schien so, als warteten alle auf ihre Entscheidung. Sie sah hilflos zu Galador,  der als ihr Berater fungierte. Dieser nickte ihr leicht zu und deutete ihr den Wunsch von Beregond  nicht auszuschlagen.
Schließlich erlaubte sie Beregond,  Grauer Staub in das Ostviertel zu begleiten.
Er verneigte sich tief vor seiner Königin: "Ich Danke euch! Ihr ehrt mich sehr!".
Mit diesen Worten machten sich Beregond und Grauer Staub sofort auf dem Weg. Kiana seufzte und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Die Stille im Ratsaal machte ihr das schlechte Gefühl nicht besser.
"Willst du deine Ruhe haben?", fragte Mina. Kiana nickte nur. Hustan Lr'obak,  der Abgesandte der Sklaven und Loki erhoben sich. Während die anderen Männer den Saal verließen fragte Loki noch: "Kann ich dir noch irgendetwas gutes tun?".
"Nein...", antworte Kiana leicht genervt und sie zog das Wort in die Länge. Sie hatte noch ihr Gesicht von den Händen verdeckt.
Loki sah besorgt zu ihr und dann zu Mina rüber, die ihm nur zurück nickte. Dann verließ auch er den Saal.
"Ich mache mir ein wenig Sorgen um Grauer Staub,  fragt mich nicht warum es mich überhaupt kümmert, aber ich hoffe dass der Plan gut ausgeht...", sagte Mina.
Kiana erhob ihren Kopf und irgendwie zauberte die Aussage von Mina ihr ein lächeln ins Gesicht.  "Das hoffe ich auch...", sagte sie. "...Aber Grauer Staub ist ein guter Kämpfer und er hat Beregond bei sich, ihnen wird schon nichts passieren.".
Auch wenn sie sich diese Zuversicht selbst einredete, hoffte sie dass den beiden nichts passierte.

Am Abend unterhielt sich Kiana mit Galador im Thronsaal. Er klärte sie über die letzten Ereignisse von Mittelerde auf und wer wo herrschte. Er machte ein paar Witze und brachte Kiana sogar zum lachen.
Plötzlich brach großer Tumult im Palast aus und Kiana blickte zum Eingang. Zwei schwarze Ostlinge betraten den Saal, die Grauer Staub stützten ,der offensichtlich verletzt war. Sie versuchte noch Beregond unter den Soldaten zu finden, die den Raum betraten,  konnte ihn aber nicht sehen.
"Beregond. Ist. Gefallen. Er. Mich. Gerettet.", presste Grauer Staub voller schmerzen heraus. Besorgt hielt Kiana sein Kopf in den Händen und streichelte ihm beruhigend über die Wange.
"Es. War. Ein. Hinterhalt!". Kiana konnte förmlich seine schmerzen hören und spüren.  Sie befahl den Soldaten ihn zu versorgen und in die Gemächer zu bringen. Mina, die gerade in den Thronsaal kam, erkannte sofort was dort vor sich ging. Sie sah kurz zu ihrer Königin, diese nickte ihr zu, damit Mina wusste, dass sie hinterher durfte.
Galador wartete nicht lange und wies die schwarzen Ostlinge an sich zu bewaffnen und den Palast zu jeder Zeit zu bewachen. Die vielen Schritte halten durch den Palast und die Speere und Schilde waren überall zu hören,  die von den Ständern genommen wurden.
"Wir sollten nichts riskieren und ihr solltet lieber für heute in eure Gemächer gehen, euer Gnaden...", empfahl Galador.
Kiana zögerte nicht lange und hörte auf den Rat ihres Beraters und machte sich daraufhin schleunigst auf dem Weg.
Am nächsten Morgen wartete Kiana brav in ihrem Zimmer. Inzwischen war es ruhiger draußen, bis es schließlich an ihrer Tür klopfte und Galador den Raum betrat.
Sie folgte ihm nach draußen bis zum Thronsaal, in dem ein Tisch in der Mitte aufgestellt wurde. Auf diesem Tisch lag der regungslose Körper von Beregond.  Kiana stellte sich davor und schloss die Augen und atmete lange aus. Ich hätte es doch nicht zulassen dürfen... Wie konnte ich an soetwas nicht denken..., fragte sich die junge Frau innerlich.
"Wie geht es Grauer Staub?", wollte sie wissen.
"Er wird es überstehen.", erwiderte Galador.  "Grauer Staub und Beregond muss diese Untergrundbewegung hart getroffen haben, seit dem gab es keine Anschläge mehr und es wurden keine verdächtigen Personen gesichtet...".
Kiana seufzte. Wenigstens für etwas musste es gut gewesen sein. Aber jetzt hatte sie nicht nur Faramir verloren, der sie verraten hatte, sondern auch noch Beregond,  der ihr treu ergeben war. Der einzige, der die Verbindung zu Mittelerde aufrecht erhielt, war ausgerechnet Galador Imrazor.

Es vergingen einige Wochen und die großen Arenakämpfe standen in Umbar bevor. Auch wenn der Tod von Beregond und die üble Verletzung von Grauer Staub noch die Stimmung trübte, blieb Kiana nichts übrig als dort teilzunehmen. Immerhin war sie die Königin. Viele Menschen  sammelten sich auf den Tribünen und füllten das Runde Gebäude. Egal aus welchen Schichten,  alle wollten das Spektakel miterleben. Viele Banner wehten im Wind,  die den roten dreiköpfigen Drachen auf schwarzem Grund zeigten.
An einer Stelle auf der Tribüne war ein Block, der dichter befüllt war als die anderen und die Menschen dort schwingten Flaggen und Fahnen. Diese waren ebenfalls schwarz und rot und ließen mutmaßen, dass die Menschen dort Kiana verehrten. Trommeln ertönten von dort, Rufe und Gesang waren hörbar.
Überall standen die schwarzen Ostlinge, die ihre Königin bewachten. Kiana saß auf einem Podest auf der Tribüne,  zwischen Galador und Hustan Lr'obak. Neben Galador saß Mina. Hinter ihnen befand sich Loki mit einigen Männern der Drachengarde.
Dann erhob sich Hustan und verschwand.
Ein Mann trat auf den sandigen Platz und stellte die Spiele vor, die daraus bestanden,  dass sich die Kämpfer in Gruppen töten und der letzte der übrig blieb gewann einen Preis. Der Sprecher huldigte Kiana und ihre Herrschaft, wobei man glatt denken konnte, dass er es eher ironisch meinte.
Hustan Lr'obak setzte sich wieder neben Kiana. "Wo seid ihr gewesen?"
"Ich vergewisserte mich, ob alles nach Plan läuft...", antwortet er.
Plötzlich war es ganz still. Kiana sah zu Hustan hinüber.
"Klatscht in die Hände,  ihr müsst das Spiel starten!", wies der Abgesandte der ehemaligen Meister an. Skeptisch tat sie dies, auch wenn ihr nicht ganz wohl dabei war. Dann plötzlich ertönte lautes Gejubelt und Schreie,  denn die Menge in der Arena erfreute sich und konnten es kaum abwarten. Der Sprecher stellte mehrere der Kämpfer vor, deren Herkunft und Grund des Kampfes. Kiana schenkte dem aber eher wenig Beachtung.
"Von hier aus lässt es sich doch viel besser ansehen!", scherzte Galador. Kiana grinste nur.
Die ersten Kämpfe gingen los und Hustan fragte: "Wie sieht es eigentlich aus, ihr werdet jemanden heiraten müssen, vielleicht wäre es gut jemand zu heiraten, der eure Stellung hier stärkt...".
"Und dieser jenige wärt dann ihr?", antwortete Galador. 
"Nun ja ,es wäre gut für Umbar und ich habe enge Verbindungen zu den ehemaligen Meistern...".
"Vielleicht habt ihr recht, aber die Meister müssen sich so oder so meinem Willen beugen, da ändert eine Hochzeit nichts dran!", entgegnete Kiana.
Ein akutes Raunen ertönte, als einer der Kämpfer getötet wurde. Hustan Lr'obak klatschte und lachte laut. Kiana konnte es nicht ganz nachvollziehen.
"Aber ich wäre eine gute Partie, das kann man nicht leugnen...", sagte Hustan.
"Sicherlich nicht...", antwortete die junge Frau.
Loki beugte sich zu ihm rüber und erwiderte: "Du hast Spaß an den Kämpfen hier...Hast du überhaupt jemals mal gekämpft oder ein Messer in der Hand gehabt?".
"Ähm, so direkt nicht...", stotterte er. Dann plötzlich zog Loki seinen Dolch und hielt die scharfe Klinge an Hustans Hals.
"Du könntest es jetzt gleich ausprobieren,  ich biete mich freiwillig an gegen dich zu kämpfen, mir wäre es eine Freude einen Schmierlappen wie dich aufzuschlitzen, oder du hälst jetzt deine verdammte klappe!".
Hustan wollte gerade aufspringen: "Du Elender...". Galador bremste ihn: "Nicht doch meine Herrin, wir haben hier eine Dame anwesend...". Immer wieder wurden neue Kämpfer vorgestellt.
Kiana lächelte nur vor sich, als sie Loki dann einen andeutenden Blick schenkte. Hustan  setzte sich beleidigt wieder auf seinen Platz und schwieg.
Die laute Stimme des Sprechers ertönte im Hintergrund, doch nur bestimmte Worte ließen Kiana aufhorchen: "... Oder ein Ritter aus Gondor?"
"Ich kämpfe und sterbe für euren Ruhm, oh meine ruhmreiche Königin!", rief einer der Männer auf dem Sandplatz.
Kiana hatte die Stimme und die Worte sofort erkannt und als sie sich zu den Männern wendete wurde ihre Befürchtung bestätigt. Dort stand er erneut. Faramir. Machte er das immer wieder um sie zu verspotten? War es wirklich Untergebenheit?  Es fühlte sich an als würde die Welt um sie herum anhalten. Sie spürte die Blicke von Galador und Loki auf sich ruhen, die mindestens genauso überrascht und verdutzt waren.
Die junge Frau blickte Faramir lange an und konnte ihre Augen nicht von ihm richten.
"Eure Majestät...", fing Hustan an, doch Loki würgte ihn mit einem einfachen "Halt die Klappe!" ab.
Kiana wusste nicht was sie machen sollte. Wollte sie ihn tot sehen, oder doch nicht?
Die inneren Gefühle waren gemischt. Reflexartig hoben sich ihre Hände und sie klatschte erneut, damit der Kampf begann. Faramir nickte ihr zu und machte sich mit den anderen Männern bereit zum Kampf.
Galador wollte nicht mehr hinsehen und senkte seinen Kopf.
Zunächst sah es so aus Faramir würde getötet werden, doch scheinbar richtete er sich auf und tötete seinen Gegner. Kianas Augen blieben die ganze Zeit auf ihren ehemaligen Freund ruhen.
Er widmete sich dem letzten Gegner zu und beide Männer kämpften. Faramir stürzte zu Boden und hatte das Schwert des anderen Mannes an seinem Hals.
"Ihr könnt es beenden...", rief Galador verzweifelt. "Nein, kann sie nicht!", entgegnete Hustan Lr'obak.
"Und ob ihr das könnt!"
Kiana wusste nicht was sie tun sollte. Die Menschenmenge rief immer wieder "Töten, Töten!".
Doch dann konnte sich Faramir irgendwie befreien und tötete den Mann mit einem Speer,  der am Boden lag. Die Menschen buhten ihn aus. Faramir stellte sich erneut vor das Podest und somit vor seiner Königin.
Sie schluckte nur und wendete ihren Blick nicht von ihm.  Sie sah nur wie er einen Speer ergriff und Kiana konnte nicht glauben,  was er da tat: Er warf den Speer genau in ihre Richtung und traf jemanden, der hinter ihr stand. Wollte er sie wirklich treffen? Verzweifelt und entsetzt sah sie zu ihm. Loki hatte sich noch schützend vor ihr gebeugt. Als sie sich aber umdrehte,  erkannten sie, dass der Speer in einem Mann mit einer goldenen Maske steckte. Es war die gleiche Maske, die auch die Attentäter trugen, die die schwarzen Ostlinge ermordeten. Selbst nach den ganzen Ereignissen, rette er sie noch.
Lautes Geschrei brach aus. Kiana sah sich in der Arena um und plötzlich erhoben sich mehrere Menschen mit den goldenen Masken. Sie töteten viele der Zuschauer.
"Beschützt eure Königin!", rief Loki. Dieser kämpfte sich auch sofort mit den Wachen durch die Angreifer. Auch Faramir kam auf das Podest und wollte seiner Königin hinaus verhelfen. Zuerst zögerte sie, doch dann nahm sie seine Hand. Loki nickte ihm nur dankend und begrüßend zu und folgte beiden. Einer der Angreifer wollte gerade Mina erstechen, doch Galador schlitzte ihm den Rücken auf, der auch sofort zu Boden fiel. Sie folgten den anderen schnell auf den Sandplatz. In der Arena war ein ganz schön großes Durcheinander ausgebrochen. Plötzlich spürte Kiana in sich Angst, starken Hass und noch stärkere Verzweiflung. Ihre Handflächen kribbelten und brannten. Sie kanntedieses Gefüjl. Sie hatte es viele Jahre zuvor schonmal. Als sie ihre Hände ausstreckte, spürte sie einen leichten Rückstoß und einer der Angreifer flog weg. Aus der anderen Hand schoss plötzlich ein Feuerball und ließ einen von ihnen in Flammen aufgehen. Die junge Frau  war erschrocken darüber, sie hatte das tatsächlich mal erlebt, doch nie in diesem Ausmaß.  Diese Fähigkeiten zerrten heftig an ihren Kräften und sie fühlte sich erschöpft und müde. Sie ging auf die Knie, doch Faramir half ihr sofort wieder hoch.
Die schwarzen Ostlinge bildeten einen Kreis um Kiana, Galador, Mina, Loki und Faramir und beschützten diese. Die Gruppe war umzingelt von Angreifern die deutlich in der Überzahl waren. 
Kiana schloss ihr Augen. Ancalagon,  wo bist du nur..., dachte sie nur.
Es dauerte keine fünf Minuten, da ertönte ein lautes kreischen. Der schwarze Drache Ancalagon erschien am sonnigen Himmel und flog zu ihnen herab. Der Drache setzte sich ebenfalls auf den Sandplatz ab und biss einige der Angreifer tot, schlug sie mit seinem Schwanz weg und auf einige versprühte er Feuer. Einige der Attentäter warfen Speere nach Ancalagon.
Kiana ging einige Schritte auf ihn zu und zog einige der Speere wieder hinaus, während die anderen die Angreifer fernhielten.
Kiana hatte eine einfältigen Idee: Sie wusste, der einzige Weg um sicher und unversehrt  aus der Arena zu kommen war auf den Drachen zu steigen und hinaus zu fliegen. Wie von fremder Hand geleiten bestieg sie den schwarzen Drachen und saß sich auf seinem Rücken.  Er Duldete es sogar und sie hielt sich an seinen ledrigen Zacken auf dem Rücken fest.
"Flieg!", befahl sie ihm auf Khandisch. Es dauerte nicht lange und der Drache setzte zum Flug an. Es war ein ungewohntes Gefühl einen Drachen zu reiten. Ganz anders als ein Pferd. Sie fühlte sich frei. Losgelöst von dieser Welt. Die Welt um sie rum verblasste leicht. Ancalagon flog mit Kiana aus der Arena. Aus der Stadt Umbar. Weit weg....



Titel: Aufbruch
Beitrag von: Darkayah am 19. Feb 2020, 20:13
Trübe Stimmung lag  über Umbar. Besonders im Palast im Thronsaal. Galador saß auf den Stufen zum Thron, Faramir lehnte an einer Säule und verschränkte die Arme. Loki saß auf einen kleinen Hocker und aß einen Apfel.
"So etwas habe ich noch nie gesehen...", fing Galador an. Er wirkte nachdenklich und starrte auf den Boden. "Ich auch nicht, aber dann wird unsere Königin wohl noch zur Drachenreiterin...",mampfte Loki. Dabei lächelte er schelmisch. Faramir rieb sich die Stirn und entgegnete: "Kiana ist weg... Ich finde es gar nicht lustig... Sie ist auf Ancalagon weggeflogen und wir wissen nicht,  ob sie überhaupt überlebt hat...". 
Er machte eine kurze Pause und seufzte: "Was für ein schrecklicher Gedanke...".
Loki nickte ihm zustimmend zu, was nicht oft geschah.  "Aber wir sollten uns darüber machen, was solche Kräfte für Auswirkungen haben und das sie gefährlich sein können... Für das Volk, für uns, aber auch für Kiana selbst!", merkte Galador an.
"Wenn sie die Kräfte nicht unterdrücken oder beherrschen kann, wird sie gefährlicher sein als Thurion, der seine Kräfte beherrschen konnte und sie missbrauchte... Wir sollten abwägen, dass...".
Bevor er weiter spekulieren konnte, stampfte Grauer Staub wütend in den Thronsaal.  Er trug keine Oberbekleidung und war am Oberkörper nur in einem Verband eingewickelt. Mina folgte ihm besorgt.
"Ihr. Nicht. Hier. Sein. Solltet!", schnaubte er und zeigte mit dem Finger auf Faramir. Loki erwiderte: "Ohne Faramir wäre unsere Königin schon lange tot!  Er hat sie gerettet, also beruhigt euch!".
"Aber. Sie. Wird. Nicht. Sein. Erfreut. Und. Ist. Sie. Nicht. Hier... Ich. Aufbrechen. Werde. Um. Kiana. Vaneryen. Zu. Suchen!", bestimmte Grauer Staub.
"Du bist verletzt und noch zu schwach!", mahnte Mina.
"Sie hat recht... Die Königin braucht euch gesund, damit ihr dienen könnt... Also erholt euch. Ich werde sie suchen und sicher nach Hause bringen!", schlug Loki vor.
"Lasst mich mitkommen..,", rief Galador. Loki fing daraufhin an zu lachen und erwiderte: "Ihr seht mir nicht wie jemand aus, der für Abenteuer zu gebrauchen ist... Ich brauche keinen Klotz am Bein... Ihr könnt der Königin behilflich sein und das tun was ihr am besten könnt!".
"Und was?".
"Die Stadt verwalten und euch um die Ordnung kümmern!".
Mina warf ein: "Warum sollte jemand von hier auf ihn hören?".
"Werden sie nicht, aber auf euch und Grauer Staub, aber Galador wird euch sagen was zu tun ist...", beruhigte Loki.
Galador schnaubte nur und verschränkte die Arme. Viel liebe wäre er mit ihm gegangen.
"Dann begleite ich euch!", schlug Faramir vor.
Sofort griff Grauer Staub ein: "Ich. Das. Nicht. Halten. Für. Gute.  Idee!".
"Ich um ehrlich zu sein auch nicht... Ich denke ihr seid der letzte, den die Königin sehen will...", fing Loki an. "...Aber ich werde jemanden gebrauchen können, mit euren Fähigkeiten...".
Faramir nickte ihm zu.
"Dann sollten wir direkt aufbrechen... Wir dürfen keine Zeit verlieren!".
Es dauerte nicht lange und sofort machten sich beide Männer auf dem Weg. Sie packten Proviant ein und sattelten die schnellsten Pferde.

Galador sah Faramir und Loki noch hinterher , als sie gerade auf Pferden die Stadt verließen. Er hoffte innerlich, dass bei der Suche alles  gut ging und das sie Kiana lebindig fanden. "So sieht man sich wieder, nachdem ihr mir verloren gegangen seid, alter Freund!", ertönte ihm eine ältere, wohlbekannte Stimme. "... Ich nehme an, ihr habt Kiana Vaneryen schon kennengelernt? ".
"Das habe ich! Aber wie habt ihr mich gefunden? ", fragte Galador den älteren Mann, der offenbar Saruman war.
"Die Vögel singen im Westen, die Vögel singen im Osten,  es ist immer das selbe... Es war nicht allzu schwer... Seid ihr in ihre Gunst getreten?".
Galador erwiderte trocken: "Sie hat mich nicht hinrichten lassen und das scheint ja schonmal vielversprechend zu sein, allerdings habe ich  gesehen wie sie Feuer aus ihren Händen  versprüht und Männer von der Ferne  wegdrückte ....".
Saruman verkniffen sich das schmunzeln nicht.
"Die Helden suchen nach ihr, ich sitze hier fest und kann nichts tun, während ein Bürgerkrieg bevorsteht... Und dann noch eine Königin mit unkontrollierbaren Fähigkeiten... Einen Rat für einen guten Freund?".
Saruman antwortete: "Informationen sind der Schlüssel! Ihr müsst die Stärken und Strategien eurer Feinde kennenlernen, wer euer Freund und Feind ist... Und Kiana ist die Tochter eines mächtigen Maia, sie muss erstmal lernen mit ihrem Temperament umgehen zu können...".
Galador schnaubte, als Saruman solche Kräfte als Temperament bezeichnete.
"Ach, wenn ich nur jemanden kennen würde, der sich mit solchen Kräften auskennen würde und dazu noch über ein Netz aus Spionen verfügt!", dabei klang er sehr sarkastisch.
"Wenn es doch nur so wäre... ", erwiderte Saruman im gleichen Tonfall.
"Die Stadt erstickt förmlich an Korruption. Gewalt und Betrügereien egal wo man nur hinsieht... Die Stadt ist ein Biest und jemand mit Erfahrung könnte sie bestimmt gut kontrollieren!".
Galador verstand natürlich sofort,  dass Saruman auf sich selbst anspielte.  Er lächelte und sagte: "Ich habe euch tatsächlich vermisst, mein Freund!"

Saruman nutzte auch sofort seine Fähigkeiten und schickte Spione in jeden Winkel der Stadt, um mehr über die Unruhestifter zu erfahren. Tatsächlich gelang ihm das ziemlich schnell: Er ließ eine Frau in den Palast bringen und erpresste sie, ihre Kinder umzubringen wenn sie nicht einwilligte Informationen zu geben.
Dies schüchterte die Frau ein, woraufhin sie nützliche Informationen gab. Die unbekannte Gruppierung nannte sich Die Söhne der Großen Schlange und forderten die alte Ordnung und die alten Gesetzte zurück, so wie es im Osten all die Jahre zuvor üblich war. Unterstützt wurden sie von den Meistern aus Haradris und Ammu-Khand. Galador hatte dies schon erahnt, doch jetzt konnte er sich sicher sein.
Kurz danach erlangten die Meister die Kontrolle über Haradris zurück. Was wahrscheinlich auch daran lag, dass sich Kianas Abwesenheit herumgesprochen hatte.
Galador  lud die Meister nach Umbar ein, um mit ihnen zu verhandeln und hörte somit auf Sarumans Rat.
Grauer Staub und Mina verstanden diese Entscheidung nicht. Kiana wollte die Macht der Meister zerschlagen und nicht wie Freunde behandeln. Beide taten ihren Unmut kund und beschwerten sich bei Galador.  Dieser speiste sie nur ab: "Wenn wir dauerhaft Frieden wollen, müssen wir mit ihnen verhandeln...".
Die Meister trafen sich mit Galador, Saruman, Mina und Grauer Staub in einem Raum des Palastes. Die drei Gäste saßen auf einer Art Bank. Saruman und Galador saßen jeweils auf Stühlen. Mina und Grauer Staub verzichteten darauf zu sitzen, denn niemals wollten sie sich mit Feinden -die sie verachteten- an einen Tisch sitzen.
"Wir sollten darüber reden, wie wir dauerhaften Frieden schaffen...", fing Galador an.
"Es wird nur Frieden geben, wenn wir unsere Traditionen zurück bekommen... Harad und Khand brauchen den Sklavenhandel,  denn dieser hat uns und den Städten großen Reichtum gebracht, ließ sie florieren... Selbst unter der Herrschaft des rhûnischen Reiches, war der Handel erlaubt...", sagte einer der Männer.  Galador erhob sich von seinem Platz, nahm den großen Krug vom Tisch und schenkte allen Wein ein. Er nahm seinen eigenen Becher und trank einen großzügigen Schluck. Dann schlug er vor: "Die Königin wird es nicht dulden, den Sklavenhandel weiter zu erlauben... Aber sie ist bereit , den Meistern von Harad und Umbar Zeit zu geben,  um sich an die neue Ordnung der Königin zu gewöhnen... Fünf Jahre...".
Die drei Abgesandten der Meister sahen sich interessiert an, Grauer Staub und Mina sich dagegen skeptisch. Galador stand erneut von seinem Platz auf: "Überlegt es euch gut... Ihr habt dabei nichts zu verlieren... So riskiert ihr nur zu sterben...".
Mit diesen Worten verließ er den Raum.  Saruman, Mina und Grauer Staub folgten ihm.
"Wie konntet ihr ihnen nur so etwas vorschlagen?", beschwerte sich Mina.  Auch Grauer Staub, der Hauptmann der schwarzen Ostlinge, schien sichtlich verärgert.
"Wir wollen dauerhaften Frieden für Umbar und den Südosten generell... Also müssen wir Ihnen etwas entgegenkommen... Kiana würde es das Herz brechen,  wenn wir nach Mittelerde reisen und die Meister hier wieder machen was sie wollen... Sklaven verkaufen...", verteidigte sich Galador.  Er stockte, als er eine Gruppe von Menschen im Thronsaal sah.
"Ihr redet mit unseren Feinden und trinkt mit ihnen Wein?", rief einen von ihnen auf der Khandischen Sprache.
Galador erwiderte mit seinem gebrochenen Khandisch: "Die Königin hat mich damit beauftragt hier in Umbar Ordnung und Frieden zu schaffen... Und genau das tue ich!".
"Wo ist denn die Königin?".
"Sie ist bald von ihren reisen zurück...", beschwichtigte Galador.
"Ihr seid hier ein Fremdling, wir vertrauen euch nicht... ", der Sprecher wendete sich an die anderen beiden: "...Frau Mina, Grauer Staub! Ihr könnt dies doch nicht zulassen!".
"Die Königin vertraut ihm und er sorgt dafür,  dass wir Frieden haben... Wir sollten ihm vertrauen...", antwortete Mina.  Grauer Staub stimmte ihr zu. Die Gruppe gab sich zunächst damit zufrieden und verließ den Saal. "Danke...", flüsterte Galador langsam, doch beide schritten ebenfalls aus dem Thronsaal. Der Dol-Amrother ballte seine Fäuste und seufzte...

Kiana wusste nicht wo sie war. Sie versuchte noch Ancalagon zu überreden wieder zurückzufliegen.  Doch vergeblich: Der große Drache rollte sich erschöpft ein und schlief weiter. Die junge Frau beschloss daraufhin zu Fuß weiter zu gehen und so stapfte sie durch die weiten Steppen. Es befand sich weit und breit keine Wasserstelle in der Nähe. Auch zu essen gab es nichts. Das Zeitgefühl hatte sie schon lange verloren. Für sie sah es in der Landschaft überall gleich aus: Weite Steppen, sandige kleine Berge und wenig Vegetation.
Wie untot ging sie immer weiter gerade aus, ohne zu wissen, wo der Weg sie hinführte.
Kiana hatte selbst noch nicht begriffen, was in der Arena von Umbar vor sich ging. Sie fühlte sich noch immer sehr erschöpft, ihrer Kräfte beraubt. Auch ob die anderen überlebt hatten, wusste sie nicht. Faramir hatte sie wieder einmal gerettet. Trotz des Verrates. Trotz das sie ihn zweimal wegschickte. In ihrem Gesicht befand sich viel Sand, Staub und Dreck. Auch das Kleid war zerissen.
Sie hörte dumpfes Donnern. Der Himmel konnte es nicht sein. Dieser war klar und sonnig. Auch war es dafür zu permanent. Es wurde immer lauter und es klang so, als würde es näher kommen. Schließlich erkannte Kiana diese Geräusche. Es war das Trampeln vieler Hufen.
Pferde! , dachte sie. Als sie schließlich etwas sehen konnte, verfinsterte sich ihre Mine. Es waren keine normalen Reiter.  Es waren Krieger! Und zwar welche, wie sie sie noch nie gesehen hatte. Sie trugen leichte Stoffrüstungen. Viele von ihnen hatten Bögen, Lanzen und Krummsäbel. Die junge Frau erahnte, dass dies nichts gutes für sie heißen konnte. Sie als einsame Frau in einem weit entfernten Land. Sie sehnte sich nach Faramir, der jetzt nicht an ihrer Seite war, um sie zu beschützen.
Wo bist du nur? , fragte sie innerlich nach ihm.
Die fremden Reiter kreisten sie direkt ein. Einer von ihnen, der der Anführer zu sein schien, musterte sie genau. Er gab Anweisungen und Kiana wurde gefesselt. Sie musste den Reitern hinterher laufen. Zu ihrem Glück,  ritt der Reiter an dem sie gebunden war im Schritttempo.
Es war noch ein weiter Weg und sie machten Halt. Es wurde ein Zelt für den Anführer aufgebaut, der mit einigen Männern dort lag und trank. Kiana stand neben ihnen und sagte die ganze Zeit nichts. Sie lauschte den perversen und abwertenden Worten der Männer. Sie redeten auf Khandisch, doch wussten nicht, dass Kiana die Sprache ebenfalls beherrschte. Einer der Männer ging auf Kiana zu und wollte ihr das zerissen Kleid vom Leibe reißen, doch dann erhob sie ihre Stimme und sprach auf Khandisch um sich zu retten: "Ich bin Kiana vom Hause Vaneryen, die unverbrannte, die Befreierin der Sklaven, in Khand die Mutter der Drachen, Königin von Umbar und der Numenorer...".  Die Männer begannen zu lachen. "Hier seid ihr ein Niemand Kiana Vaneryen, Sklavin der Variags von Khand, Dienerin von Mroth!", erwiderte er. Mroth war scheinbar sein Name. Er wollte wieder am Kleid ansetzten, doch der Mann der scheinbar der Anführer war, ging einige Schritte auf die junge Frau zu und betrachtete sie. "Der Name erscheint mir bekannt und auch das weiße Haar... Die Violetten Augen....".
Kiana schöpfte Hoffnung,  dass sie doch noch zurück nach Umbar kam. "Wenn ihr mich nur zurück nach Umbar bringen könntet...", fing sie an. Der Anführer schnitt ihr die Fesseln durch und erwiderte: "Verzeiht mir! Ich werde dafür sorgen, dass euch nichts passiert und euch persönlich zu Khan Bolchan führen!".
Kiana verstand nicht was er damit sagen wollte.
"Unser Khan wartet bestimmt schon lange auf seine versprochene Frau!", fügte er noch hinzu. Als wäre es nicht schlimm genug, traf sie noch das weitere Unglück. Sie hatte ganz vergessen, dass sie an einen wilden Häuptling eines Stammes weit im Osten verkauft wurde. Der Anführer wies die Horde an, weiter zu reiten, denn es war scheinbar noch ein längerer Weg. Sie musste zwar nicht mehr zu Fuß laufen, doch betete sie inständig,  dass Faramir sie rettete. Sie ließ einen Armreif auf den Boden fallen, in der Hoffnung dasd jemand, der nach ihr sucht, den Gegenstand fand...

Loki und Faramir waren schon eine ganze Weile unterwegs. Sie folgten den Spuren,  die Ancalagon hinterließ. Hier ein gefressenes Schaf, dort ein verbrannter Widder.
"Vielleicht ist sie einfach nur Müde, Königin zu sein... Vielleicht ist sie ganz woanders, weit weg von Männern wie uns...", scherzte Loki.
"Überall auf der Welt wird es Männer wie uns geben, sie wird nicht entkommen können...", erwiderte Faramir und knüpfte an den Witz an.
Dabei ritten sie immer weiter. Loki nutzte die Chance um zu fragen: "Für euch gibt es wohl auch kein entkommen, was? Ich meine, ihr kommt immer wieder zurück.... Warum?".
Faramir seufzte: "Du weißt warum...".
"Ist es nicht frustrierend, dass ihr etwas wollt, was euch aber nicht will?".
Faramir musste schmunzeln: "Und ob es das ist...".
"Hach, wie romantisch.... Ich schätze das... Manchmal sehe ich euch an und frage mich ob ich auch so werde wie ihr, wenn ich älter werde...", sagte Loki.
"Wenn ihr denn überhaupt älter werdet...", erwiderte Faramir.  Loki lachte nur daraufhin.
"Ich hoffe doch dass ich das werde... Immerhin will ich die Welt noch erleben wie sie ist, wenn Kiana sie erobert hat!"
Der Mann aus Gondor sah heimlich auf seinen Arm, der verletzt war. Er färbte sich immer weiter schwarz. Er seufzte und verdeckte ihn. Loki blieb schließlich stehen und zeigte auf eine Stelle im Tal. Die Steppe war von hunderten von Pferden platt getrampelt.  Faramir wusste was dies zu bedeuten hatte. Die Männer ritten dorthin und sahen sich um. "Eine Armee?", fragte Loki. Faramir fand etwas silbernes im Boden. Es war ein Armreif, der die Form eines Drachen hatte. Er konnte nur einer Person gehören: Kiana!
"Wir sollten uns beeilen!", eilte Faramir, sprang auf sein Pferd und ritt den Spuren hinterher. Loki versuchte ihm zu folgen...
Einige zeit später erreichten sie ein Lager- und Dorfähnlichen Bau. Viele Zelt standen dort und im der Mitte befand sich ein Zelt,  dass von Holzpfeilern umgeben war. Es schien das Hauptgebäude des Lagers oder des Dorfes zu sein. Faramir wusste nicht genau wie er es nennen sollte.
"Wir sollten uns bei Nacht hinein schleichen... Wenn sie uns wittern,  töten sie uns und wir sind verloren...", sagte Faramir. Dabei krempelte der Mann reflexartig seine Ärmel hoch. Loki staunte nicht schlecht, als er seinen Arm sah.
"Ihr wisst was das bedeutet?", fragte Loki. Faramir nickte: "Ich werde ein verlorene Seele...".
"Wie habt ihr euch das zugezogen? Nicht jeder besitzt eine Morgulwaffe? Im Tempel von Melkor, in dem ich aufgewachsen bin, besaßen wir eins, aber selbst dort wurde es stets weggeschlossen..."
Faramir schüttelte Ahnungslos den Kopf. Der Mann aus Umbar entwickelte tatsächlich so etwas wie Mitgefühl.
"Dann sollten wir uns noch ausruhen,  bevor wir die Königin retten...". Getroffen nickte Faramir ihm zu.
In der Nacht beschlossen sie in das Dorf zu gehen. Sie schlichen sich durch die etlichen Zelte und hölzernen Gebäude. Sie hatten Glück,  dass die Variags aus Khand scheinbar ein Fest feierten und die meisten von ihnen bereits betrunken waren.
Faramir sah eine Frau mit weißen Haaren,  in den Kleidern der Variags. Doch schien sie ihm so bekannt. Er zeigte dort hin und Loki verstand direkt waschen wollte. Neben ihr befand sich eine andere Frau.  Beide Männer schlichen sich in einen Busch, bis Loki die andere Frau packte und ihr den Mund zu hielt.
Die Frau mit den hellen Haaren schrak dabei auf und drehte sich zu den Männern. Faramir war erleichtert, dass es sich tatsächlich um Kiana handelte. "Bitte tut ihr nichts!", bat Kiana und deutete auf die Frau. Vorsichtig ließ Loki sie los.
"Los komm mit!", drängte Faramir.
"Nein, wir werden niemals lebendig aus Shurlurtsa-Khand kommen...", erwiderte Kiana.
"Wir können es nur versuchen...".
Kiana war entschlossen: "Wir können mehr tun, als nur das.... Und ihr könnt mir dabei helfen...".
Etwas widerwillig nickte Faramir ihr zu.

Kiana betrat das Hauptgebäude in der Mitte. Viele Männer waren dort. Wahrscheinlich die Anführer der Horden. Auf  einem Kissenhaufen saß ein grosser muskulöser Mann. Seine langen Haare reichten bis zum Gesäß, die zu einem langen Zopf gebunden waren.
"Ah, da ist ja endlich meine mir versprochene Frau!", fing der Mann an, der scheinbar Khan Bolchan war.
"Ich sollte dich als Strafe von jedem meiner Reiter ...", fuhr er fort. Kiana hörte bei den vulgären Ausdrücken schon nicht mehr zu.
Sie lief auf ihn zu, bis er schließlich bemerkte, dass sie nicht zuhörte.
Kiana erwiderte nur ruhig: "Ich werde das Meer passieren, welches zwischen Mittelerde und Harad liegt... Ich werde die Häuser meiner Feinde niederbrennen... Ihr werdet nichts davon tun... Ihr werdet auch nicht die Variags anführen und in Schlachten schicken, wie es damals durch das rhûnische Reich passierte...". Sie machte eine Pause und sah Khan Bolchan nun genau in die Augen: "Aber ich werde es!". Dabei klang sie sehr entschlossen und überzeugt. Das hielt die Männer aber nicht davon ab zu lachen.
"Du hast zu gehorchen, wenn ich etwas verlange... Genau wie meine Variags!", sagte er ruhig.
"Ich dachte, ich verschone dich, du bist doch recht hübsch.... Doch nun wird aus dir nichts mehr übrig bleiben wenn wir mit dir fertig sind...". Er hörte sich noch ziemlich ruhig an, doch er wurde lauter: "Danach sind die Pferde dran... Du verrücktes Miststück, dachtest du wirklich jemand von uns würde dir folgen und dienen?".
Kiana blieb ganz gelassen. Sie fasste in einen Feuerspender, woraufhin die Männer verstummten, denn ihr schien die Hitze nichts auszumachen und die Anwesenden waren verwundert.
"Ihr werdet mir nicht dienen...", sagte sie ruhig. "...Ihr werdet heute sterben!". Mit diesen Worten schmiss sie den Behälter um und das Feuer stürzte zu Boden und entzündete sich. Die Männer sprangen panisch auf und wollten aus dem Gebäude flüchten, doch vergebens, denn die Türen des Gebäudes waren verschlossen. Mit einer Druckwelle aus ihrer Hand ließ sie auch die anderen Feuerkelche zu Boden fallen, so dass das ganze Gebäude schnell in Flammen stand. Plötzlich schienen diese Fähigkeiten kontrollierbar zu sein. Sie machte sich aber nicht weiter Gedanken darum. Die Schreie der Männer begleiteten das Rauschen der Flammen. Die junge Frau war umgeben von rotem Feuern,  doch wie damals, verletzten diese sie nicht. Ihre Kleider brannten zwar vom Leib, aber ihr passierte nichts. Sie lief aus dem brennenden Gebäude und sah viele Menschen die davor versammelt waren einschließlich Faramir und Loki. Alle verneigten sich vor ihr, aus Respekt, Ehrfurcht, vor allem weil niemand begreifen konnte was dort vor sich ging und sie verschont blieb. Selbst Faramir und Loki starrten Kiana mit offenen Mündern an.

Am nächsten Morgen sah sie auf die Horde. Faramir und Loki standen bei ihr. Sie wendete sich an den Mann aus Gondor. "Ich habe dich zweimal verbannt, doch du kamst zweimal zurück und du hast mein Leben gerettet ....", sagte sie mit gedämpfter Stimme.
Sie bemerkte, dass sie in einer komplizierten Situation war: "Ich kann dich nicht zurück zu mir lassen,  aber auch nicht wieder wegschicken...". Sie wollte einige Schritte auf Faramir zu gehen, doch er wich zurück. Sie blickte ihn verdutzt an. "Ihr müsst mich weg schicken...", mahnte er mit gebrochener Stimme. Dabei krempelte er seinen Ärmel hoch und zeigte ihr seinen Arm. Kiana erahnte schon schlimmes. Sie hatte ein schlechtes Gewissen ihn ein zweites mal weggeschickt zu haben. "Gibt es eine Heilung?", fragte sie mich zittriger Stimme.
Faramir antwortete nur dass er es nicht wusste. "Wie lange dauert es?", fragte sie drängelnd. Auch das konnte Faramir nicht beantworten. "Ich werde es beenden, bevor es ganz ausbricht...", sagte er leise.
"Es tut mir leid... Es tut mir unendlich Leid!", stotterte Kiana. Sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
"Sollte es nicht... Denn alles was ich wollte war es dir zu dienen...", versuchte er sie zu beruhigen. "Galador Imrazor hatte recht... Ich liebe dich... Ich habe dich immer geliebt...". Er machte eine Pause. "Machts gut, meine Königin". Er wollte sich gerade abwenden, da rief Kiana: "Lauf nicht vor deiner Königin weg,  Faramir der Numenorer! Du bist noch nicht entlassen! Du hast mir deinen Dienst geschworen! Du hast geschworen mir und meinen Befehlen zu gehorchen.... Und ich befehle dir eine Heilung zu finden, wo auch immer auf dieser Welt...".
Faramir sah zu ihr. "...Und dann kehrst du zu mir zurück!", fügte sie noch hinzu. "Wenn ich Mittelerde erobere, brauche ich dich an meiner Seite!".
Faramir war so erleichtert das zu hören und ihre Betroffenheit erwärmten sein Herz. Gleichzeitig wollte er selbst weinen, unterdrückte dies aber. Seine feuchten Augen konnte er allerdings nicht verstecken. Er nickte ihr nur zu, stieg auf sein Pferd und ritt davon.
Trotz der traurigen Ereignisse um Faramir ritt Kiana mit Loki, gefolgt von der Horde der Variags aus Khand in Richtung Umbar. Die junge Königin bemerkte einen Windzug. Sie wies die Horde an zu warten."Was ist los?", fragte Loki. Kiana schüttelte nur den Kopf.
"Wir reiten nach Umbar, segeln dann nach Mittelerde und was dann?", fragte Loki interessiert. Kiana antwortete: "Ich werde mir das holen, was mein ist.".
"Aber du bist gar nicht dazu gemacht, auf einem dämlichen Thron am selben Platz zu sitzen...".
Kiana lächelte. "Wozu bin ich denn gemacht?", wollte die junge Frau wissen.
"Du bist eine Eroberin, Kiana Sturmgeborene...".
Kiana sah einen Schatten über den Boden und nach den Worten von Loki ritt sie schnell vorwärts.
Sie war schon eine ganze Weile weg. Die Horde wurde schon etwas unruhig und Loki war kurz davor nachzuschauen, wo seine Königin hingeritten war. Doch plötzlich hörte man nur einen lauten Schrei und Ancalagon, der schwarze Drache , erschien am Himmel. Er setzte sich auf einen Felsen ab und schrie in Richtung der Horde, die scheinbar nervös war, bis sie schließlich Kiana auf den Drachen sitzen sahen. Loki lachte auf und grinste. Staub wurde durch die großen Flügel aufgewirbelt und breitete sich auf der Ebene aus.
"Der Khan der Variags erwählt fünf seiner Reiter als seine  Windreiter, damit sie ihn beschützen und an seiner Seite kämpfen ,doch ICH erwähle euch ALLE!", rief Kiana. Die Horde der Variags jubelte ihr zu.
"Ich werde euch mehr fragen, als je ein Khan wagte, seine Horde zu fragen....Werdet ihr das große Meer auf Schiffen überqueren ?".
Wieder jubelten alle.
"Werdet ihr alle meine Feinde in ihren eisernen Rüstungen töten und ihre steinernen Häuser  niederreißen?".
Das Gejubelt wurde noch lauter.
"Werdet ihr mir die sieben Königreiche und somit Mittelerde geben?".
Die Zustimmung in der Horde der Variags war scheinbar sehr hoch.
"Steht ihr zu mir? JETZT? Und FÜR IMMER?", die letzten Worte rief sie besonders laut und dementsprechend war auch das Jubeln der Variags laut und freudig. Die Stimmung wirkte aufgeheizt.
Kiana war zufrieden,  denn sie hatte weitere Truppen gefunden und war dem Thron einen weiteren Schritt näher!

Die Geschosse der mächtigen Schleudern schlugen laut in die Gebäude und ließen Gestein zu Boden fallen.  Der Schaden war verheerend und selbst der grosse Palast bebte. Die Menschen in der Stadt liefen panisch durch die Straßen.  Viele von ihnen schrien und flüchteten sich in Häuser. Einige Viertel der Stadt standen in Flammen. Die Schiffe der Angreifer blockierten die Häfen.
"Ich konnte ja nicht erahnen, dass die Meister unser Abkommen ignorieren und sofort angreifen...", verteidigte sich Galador. "Wir sollten auf die Mauern und...", wollte er gerade sagen, wurde aber von Grauer Staub unterbrochen: "Genug! Ihr habt Schaden genug angerichtet! Wir euch gewarnt, die Meister sind nicht zu vertrauen! Die Armee ist mein Bereich, als bestimme ich!".
Galador verstummte zunächst und wartete bis der Hauptmann der schwarzen Ostlinge fortfuhr: "Wir sie werden zu uns kommen lassen... Den Palast wir können am besten halten!".
Kurz darauf wurdet der grossteil der Armee in das Hauptgebäude der Stadt gezogen und dort warteten sie auf den Feind. Als wäre es nicht genug, zitterte das Dach und dumpfe Geräusche,  die sich wie schwere Schritte anhören,  ertönten von dort. Grauer Staub ließ einen der schwarzen Ostlinge auf dem Balkon des Palastes nachsehen. Als er nach draußen ging,  dauerte es nicht lange und er kniete auf den Boden. Galador und Grauer Staub waren irritiert, doch als plötzlich eine weiß-haarige Frau durch die Öffnung in den Raum schreitet,  breitete sich Erleichterungen ihnen aus. Es war Kiana! Alle im Saal verbeugten sich vor ihr, doch sie sah dagegen gar nicht zufriedenen glücklich aus.
Während der Belagerung,  befand sich die junge Königin mit ihrem Berater Galador in einem Raum. Alleine. Sie stellte ihn zur Rede.
Sie verstand nämlich nicht, warum es zu einem Angriff der Meister auf Umbar kam.
Galador hatte schon befürchtet, dass er von Kiana zur Verantwortung gezogen wurde. Im Hintergrund waren die lauten Einschläge noch immer zu hören.
"Das gute ist, die Stadt ist im Aufschwung ...", sagte Galador und versuchte die positiven Dinge zu nennen. "...Vielleicht sollten wir uns erstmal Schutz suchen....".
"Die Stadt befindet sich also im Aufschwung?", fragte sie ironisch.
Galador verzog sein Gesicht: "Umbar ist stark...  Der Handel ist zu den Märkten zurückgekehrt und die Menschen stehen hinter euch...".
Kianas Blick ließ ihn das letztere zurückziehen: "Gut... Nicht alle Menschen... Aber kein Herrscher, der je geherrscht hat, hatte die Unterstützung vom ganzen Volk, aber die Wiedergeburt von Umbar ist der Grund für diese Gewalt...".
Er ging einige Schritte auf die junge Frau zu, obwohl er eingeschüchtert warä Er suchte schnell die richtigen Worte.
"Die Meister können Umbar nicht nicht im Aufschwung lassen... Denn wenn Umbar erfolgreich ist... Ene Stadt ohne Sklaverei... Mit euer Ordnung.... Ohne Meister...  Das versichert dem Volk,  dass niemand einen  Meister braucht...", die Worte presste er schnell heraus.
"Gut...", erwiderte Kiana kurz. "Sollen wir anfangen?".
Galador sah sie etwas fragend an. "Haben wir denn einen Plan?".
Kiana ging auf ihren Berater zu der immer wieder nach hinten auswich: "Ich werde alle Meister kreuzigen,  ihre Flotten in Flammen setzen, werde jeden ihrer Soldaten töten und ihre Städte in Staub und Asche verwandeln... Das ist mein Plan!".
Galador senkte den Kopf.
"Ihr seid nicht begeistert?", fragte sie.
Galador antwortete rasch und mit leicht zittriger Stimme: "Ihr habt mir mal erzählt, dass ihr wisst was euer Vater war... Kanntet ihr die Pläne die er hatte, wenn er Minas-Tirith zurückerobert hätte? Wahrscheinlich nicht...".
Er machte eine Pause und atmete tief ein und aus. "Er erzählte es Thir Stark und er erzählte es später mir... Vor seiner Hinrichtung... Er wollte die ganze Stadt verbrennen, mit seinen Kräften und Isenfeuer, von welchem er wusste, dass es sich noch in Minas-Tirith befand.... Er hätte alle getötet, die Verräter und die loyalen Menschen...".
"Das ist was ganz anderes!", warf die junge Königin ein.
"Darüber zu sprechen, ganze Städte zu vernichten, ist in keinster Weise anders...".
Kiana sah auf ihn herab und war verstummt. Vielleicht hatte er recht, doch in ihr war einfach diese Wut.
"Lasst mich euch eine alternative vorschlagen...", fing er an.

Kiana, Galador, Mina und Grauer Staub trafen sich mit den drei Meistern. "Ich hatte euch damals vor den Toren von Haradris Frieden angeboten... Wärt ihr nicht so arrogant gewesen, wärt ihr schon mit einer Flotte von Schiffen auf dem Weg in eure Heimat", sagte einer der Männer.  Kiana erkannte ihn tatsächlich.
Der Mann spottete: "Doch nun verlasst ihr den Süden zu Fuß,  wie die Bettlerkönigin die ihr seid...".
"Wir sind hier um Bedingungen einer Kapitulation zu diskutieren, nicht zu beleidigen...", mahnte Galador.
Einer der Meister erhob die Stimme: "Die Bedingungen sind einfach:  Ihr und eure ausländischen Freunde verlasst Umbar, die schwarzen Ostlinge, die ihr gestohlen habt, gehen zurück nach Ammu-Khand, um erneut verkauft zu werden.  Die Übersetzerin wird ebenfalls erneut verkauft und die Drachen abgeschlachtet...". Dabei schienen die Meister sehr zuversichtlich.
"Ich denke, wir haben uns nicht klar genug ausgedrückt...", fing Kiana an. "Wir haben eure Kapitulation zu diskutieren, nicht meine...".
Die Männer schmunzelten: "Ich kann mir denken, dass die neue Realität für euch unvorstellbar ist, aber... Euer Herrschaft ist vorüber...".
Kiana schaute und setzte ein lächeln auf.  "Nein, meine Herrschaft hat gerade erst begonnen!".
Ein Schrei ertönte. Ancalagon tauchte auf und flog über den Versammelten hinweg. Die Meister ducken sich vor Angst,  als der große schwarze Drache sich neben Kiana absetzte. Er hielt der jungen Frau seinen schuppigen Kopf hin, den sie streichelte. Kurz danach stieg sie auf Ancalagon und flog auf ihm über die Stadt.  Die Szenerie wirkte sehr gestellt: Die Art wie sie auf Ancalagon stieg und wie sie zum flug mit ihm ansetzte. Die Meister sahen erstaunt hinterher. 
Darium und Aranion mussten wohl von jemandem von den Ketten gelöst worden sein, denn sie befreiten sich aus den Katakomben und folgten ihrem Bruder Ancalagon. Sie flogen zu den Schiffen und versprühten Feuer auf sie, die sofort zerstört wurden.
Die Kinnladen der Meister waren weit geöffnet.
"Ihr müsst nicht für die Meister sterben, denn sie würden es auch nicht für euch tun! Also kehrt zu euren Familien zurück... Euch wird nichts geschehen!", wendete sich Grauer Staub an die Wachen. Diese ließen sofort ihre Waffen fallen und liefen um ihr Leben.
"Die Königin fordert, dass einer von euch sterben muss... Das ist die Bedingung...", forderte Galador.
Sofort drückten zwei von ihnen den dritten nach vorne und riefen,  dass dieser Mann ja nicht einer von ihnen war. Der Mann ging auf die Knie und schluchzte, als Grauer Staub auf ihn zu kam. Doch anstatt diesen Mann zu töten,  schnitt der Hauptmann der schwarzen Ostlinge den anderen beiden die Kehlen durch.
Galador ging auf den knienden Mann zu und legte seine Hand auf seine Schulter: "Kehrt nach hause zurück und erzählt was hier passiert ist... Erzählt ihnen, dass ihr am Leben seid, weil die Königin Gnade gezeigt hat...".
Mit diesen Worten verließen das Gefolge von Kiana den Treffpunkt...

Die Belagerung war zu ende. Endlich kehrte Ruhe in der Stadt ein. Auch die Städte von Harad und Khand ordneten sich endlich unter Kiana Vaneryen.
Sie traf sich nochmal mit Galador,  denn sie hatte noch einiges mit ihm zu bereden.
Der Berater goß seiner Königin und sich Wein in die Kelche und wartete gespannt. Wollte sie ihn vielleicht doch töten? Wegschicken?
"Habt ihr euch schon entschieden? Bin ich es Wert, dass ihr mir dient?", fragte sie. Galador antwortete dagegen mit einer Gegenfrage: "Habt ihr euch schon entschieden, ob ihr meinen Tod  wollt?".
"Wäre wohl die sicherste Entscheidung...", erwiderte die junge Königin von Umbar.
"Das wäre das gewesen, was euer Vater getan hätte...".
"Und was hätte euer getan, oder euer Bruder?", dabei hörte sie sich etwas verwirrt an.
Galador trank einen Schluck bevor er seiner Herrin antwortete: "Beide hätten mich getötet... Mein Bruder hat mich sogar in der Öffentlichkeit zum Tode verurteilt... Obwohl er das gleiche Blut hat wie ich".
"Ist es das, warum ihr ihn töten wollt?", Kiana hakte weiter nach.
"Eines Tages...", fing der Berater an, "Wenn ihr euch entscheidet mich nicht hinrichten lassen, werde ich euch erzählen, warum ich seinen Tod möchte... Aber dann brauchen wir definitiv mehr Wein...". Erneut nahm er einen grossen Schluck.  Kiana griff ebenfalls nach dem Kelch und nippte an dem Gefäß.
"Ich weiß wer mein Vater war und wie der Verrückte König seinen Namen verdiente...", sagte die Königin.
Galador seufzte: "So sitzen wir hier also... Zwei schreckliche Kinder von zwei schrecklichen Vätern und Familien...".
"Ich bin schrecklich?", die junge Frau war verdutzt.
"Ich hörte damals einige Geschichten...".
"Warum seid ihr dann so weit greist, nur um jemanden schrecklichen zu treffen?",bohrte sie.
Der Dol-Amrother erwiderte: "Um mich zu vergewissern,  ob ihr die richtige Art von  Schrecken besitzt...".
"Welche Art ist es?".
"Die Art euer Volk davon abzuhalten noch schrecklicher zu sein...".
Es herrschte eine kurze Stille im Raum, bis Kiana das Wort ergriff: "Gut, aber unter meiner Herrschaft wurden die Arenen wieder geöffnet und Mord dient der Belustigung... Gewisse Dinge scheinen euch stets an meinen Vater Thurion, dem Verrüchten König zu erinnern...".
"Ja, aber es war eine weise Entscheidung... Ihr habt dem Volk etwas geschenkt... Aber ihr lernt aus diesen Dingen, oder lasst euch zu besseren Entscheidungen leiten!  Es ist möglich,  dass Saruman recht hatte, mit dem was er über euch sagt...", stellte Galador fest und wirkte nachdenklich.
"Saruman?", fragte Kiana verdutzt, "König Imrahils Meister der Spione?". Dabei lehnte sich sich in ihren Stuhl. Galador bejahte die Frage.
"Er war der jenige der dafür sorgte,  dass ich euch suche und er war mein Reisebegleiter, bevor Faramir mich schnappte...".
"Faramir schickte zwanzig Jahre lang Informationen  an Saruman, der versuchen ließ mich zu finden und zu töten...", sagte sie.
"Er tat es nur um zu überleben und tat andere gute Dinge,  obwohl er diese nicht tun durfte... Ich denke, er ist mit der Hauptgrund warum ihr noch nicht tot seid...", verteidigte Galador seinen Freund.
"Also vertraut ihr ihm?".
Der Dol-Amrother nickte. "Wahrscheinlich ist er der einzige, dem ich in dieser Welt vertraue... Abgesehen von meinem Neffen". Galador schütte sich erneut Wein ein.
"Euer Neffe gehört ebenfalls zu den Feinden... Vielleicht töten ich ihn ja am Ende...", provozierte sie.
"Ich hatte mein leben aufgegeben, bis Saruman mir versicherte, dass ihr es Wert doch noch zu leben...", daraufhin nahm er einen großen Schluck.
"Ihr wollt mir den Kopf abschlagen? Fein, meine letzten Tage waren wenigstens  äußerst interessant..".  Er sah in seinen Kelch.
Kiana antwortete beobachtend: "Ich werde euch nicht töten...".
Galador wurde hellhörig: "Nein? Also verbannt ihr mich?".
Kiana schüttelte den Kopf.
"Wenn ihr mich nicht töten oder verbannen wollt, was dann?", fragte er irritiert.
"Ihr werdet mich beraten. ... Auch noch in Mittelerde und darüber hinaus... Sobald ihr noch fähig seid komplette Sätze zu sprechen...", die junge Frau beugte sich nach vorne, riss ihm den Kelch aus der Hand und stellte ihn weg. Galador verzog das Gesicht und rieb sich am Kinn.  "Wobei soll ich euch beraten?", wollte er wissen.
"Wie ich das bekomme was ich will!", erwiderte sie rasch.
"Den Thron von Mittelerde... Vielleicht solltet ihr etwas anderes wollen... ".
Kiana war leicht verärgert und erwiderte: "Wenn ihr Witze macht,  solltet ihr euch ordentliche ausdenken...".
"Ich scherze nicht...", sagte Galador. "Es gibt viel mehr als nur Mittelerde... Wie vielen hunderttausenden Leben habt ihr hier ein besseres Leben verschafft? Vielleicht ist es das, wozu ihr gemacht seid...".
Kiana sprang von ihren Stuhl auf und lief im Raum auf und ab.
"Ich kämpfte dafür, dass jedes Kind, das hier geboren wird, nicht in die Sklaverei verkauft wird... Ich kämpfe dafür jetzt und auch noch nachdem ich den Thron habe... Aber dies hier ist nicht meine Heimat...".
Galador fragte: "Wenn ihr in eure Heimat zurückkehrt, wer wird euch unterstützen?".
"Das gewöhnliche Volk...".
"Lasst uns das mal durchdenken: Hier in Umbar habt ihr die Unterstützung des gewöhnlichen Volkes und zwar nur des gewöhnlichen Volkes... Wie soll es funktionieren,  ohne die Reichen zu regieren? Haus Vaneryen ist verschwunden, nicht eine Person,  die euer Blut teilt ist am leben um euch zu unterstützen... Das Haus Stark ist ebenfalls verschwunden,  welches tief verbunden mit eurem Vater und eurer Mutter... Mein Bruder und euer Vater sorgten aber dafür,dass es nicht mehr da ist... Haus Imrazor wird euch niemals unterstützen, ebensowenig wie das Haus von Rohan... Da bleiben noch die Girions von Thal... Nicht unmöglich,  aber nicht genug...".
Kiana schnaubte und erwiderte kühl: "Imrazor, Vaneryen, Stark, Girion... Sie sind Speichen eines Rades... Das Haus ist oben, dann das nächste und dann folgt das nächste... Während seiner Drehung,  werden die am Boden zermalmt...".
Der Berater verstand worauf sie anspielte. Es gab schon einige, die die Welt und Prinzipien verändern wollten. Aber nie war es gelungen. So erwiderte er: "Es ist ein sehr schöner Traum , dieses Rad zu stoppen!".
Kiana sah ihn tief an und ballte ihre Fäuste: "Ich habe nicht vor das Rad zu stoppen... Ich werde es vernichten!".
Galador wusste was dies bedeutete. Doch er sah auch,  dass seine Königin es ernst meinte. Er konnte nur hoffen, dass es gut für das Reich von Mittelerde war...

In den nächsten Tagen waren die Vorbereitungen auf die Abreise nach Mittelerde im vollem Gange. Vorräte wurde angesammelt und Waffen auf Schiffe transportiert.
Am Abend  vor der Abreise befand sich Loki in den Gemächern der Königin. "Hach, wie es nur wird,  wenn wir Mittelerde erreichen...", träumte er. Kiana erhob sich vom Bett und trank etwas. "Ich werde einen Fürsten heiraten müssen...", sagte sie.
Loki lachte und erwiderte: "Das wird bestimmt nichts an den Treffen von uns ändern!"
Kiana wendete sich ihm zu und lehnte sich an den Tisch der sich dort befand. "Du wirst hier bleiben...". Sie nahm einen kräftigen Schluck.  "Was? Warum?", fragte er verzweifelt. "Das Volk von Mittelerde würde es nicht akzeptieren, wenn du an meiner Seite bist... Und ich brauche jemanden, der hier in Umbar wacht...".
Loki versuchte sie doch noch umzustimmen: "Du weißt, dass ich viel mehr für dich fühle, Kiana...". Doch sie ließ es nicht zu. Natürlich viel es ihr schwer, da sie ebenfalls mehr für Loki fühlte. Galador riet ihr dazu, um nichts zu riskieren und die Position in Mittelerde zu stärken mit einem heimischen Fürsten an der Seite.
"Es ist ein Befehl und du bist der einzige dem ich vertraue... Der weiß was ich will...", sagte sie. Der Mann der Drachengarde gab nach: "Dann lasst uns diesen Abend nicht darüber sprechen und ich schenke dir eine Nacht, die du niemals vergessen wirst, du weißt ja wo du mich findest, wenn du mich vermisst!". Dabei scherzte er. Kiana konnte sich das lachen auch nicht verkneifen. "Dazu sage ich nicht nein!", erwiderte sie nur. Und begab sich wieder zu ihm.
Am Morgen ging Kiana noch einmal durch den Thronsaal um Galador zu finden. Er saß auf  den Stufen die zum Thron führten. Als er Kiana bemerkte, erhob er sich und verbeugte sich.
"Ich hab es ihm gesagt...", klärte sie ihn auf. "...Und er hat es verkraftet...".
Galador schmunzelte und entschuldigte sich: "Tut mir leid, Aufmunterung war noch nie meine Stärke...".
Kiana winkte ab: "Euch sei verziehen.". Dabei suchte sie etwas aus ihrem schwarzen Kleid. "Bald ist es so weit, dann seid ihr Teil des großen Spiels in Mittelerde.", fing Galador an. Kiana nickte ihm zu.
Er fuhr fort: "Ich weiß,  es war sicher schwer für euch, euch von einem Mann zu trennen der euch viel bedeutet und viel geholfen hat in der letzten Zeit...".
"Ich fand es nur halb so schlimm...", spielte Kiana die Situation herunter. "Ach, ich gebe es auf... Ich werde niemals gut in Aufmunterung sein... Was wohl weniger daran liegt, dass ich nie an etwas geglaubt hatte und wenn ich doch dazu gezwungen wurde, zeigte mir dieser Glauben, wie schrecklich er doch war.... Doch an euch.... An euch kann ich gutem Gewissens glauben und aufblicken....", dabei wirkte er sentimental.
"Gut!", sagte Kiana. "Ich brauche euren Rat...".
"Und mein Rat gehört euch! Jetzt und Immer!", schwor Galador.  "Ich habe etwas für euch anfertigen lassen, ich hoffe es ist richtig...", dabei steckte sie dem Dol-Amrother eine Brosche, die die Form einer Hand hatte, an. "Ich ernenne euch zur Hand der Königin!".
Sie setzte ein sanftes Lächeln auf und ließ sie noch hübscher aussehen, als sie so schon war. Selbst Galador würde niemals zu ihr nein sagen. Ihre Ausstrahlung riss ihn in den Bann der jungen Frau und er hatte das Gefühl, sein Herz erwärmte sich in ihrer Nähe.
Die frisch ernannte Hand der Königin war mehr als überrascht. Nie hatte er damit gerechnet. Niemand vertraute ihm jemals solche Positionen an. Stolz streckte er die Brust heraus und hob seinen Kopf. Er kam gebrochen nach Umbar und kehrt als Hand der Königin zurück nach Mittelerde. Saruman betrat ebenfalls den Saal. Er beobachtete das ganze Schauspiel. Er setzte ein lächeln auf, als Kiana seinem Freund die Brosche ansteckte. Der ältere Mann ging auf die beiden zu: "Ich möchte euch nur ungern stören, euer Gnaden, aber ich denke wir kennen uns noch nicht persönlich... Ich bin Saruman!", stellte er sich vor. Galadors Herz blieb für einen kurzen Moment stehen. Er hoffte, dass dies eine gute Entscheidung war, nach dem letzten Gespräch. "Dann heiße ich euch willkommen in Umbar!", sagte sie nur lächelnd. Der Berater seufzte erleichtert.
"Ich habe gute Neuigkeiten für euch! Es gibt zwei Fürsten aus Mittelerde, die euch dringend kennenlernen wollen!", sagte Saruman.
Kiana war zufrieden über diese Neuigkeiten, denn scheinbar gab es doch Unterstützer für Haus Vaneryen.
Sie wollte keine Zeit verlieren und so wurde alles auf die Schiffe verladen: Waffen, Vorräte, die schwarzen Ostlinge und die Variags aus Khand.
Kiana befand sich mit Galador, Mina, Saruman und Grauer Staub auf einem Schiff, dass voran fuhr. Die schwarzen Segel zeigten den dreiköpfigen Drachen, der im Wind flatterte.
Ancalagon, Darium und Aranion flogen über ihren Köpfen in Richtung Mittelerde.
Kiana Vaneryen war aufgeregt, denn sie wusste nicht, was sie dort erwartete und wie die Rückkehr von den Gürdten aufgefasst wurde....
Ob es gut für das Land war oder nicht, wusste niemand. Doch ein stand fest: Die Drachen kehren zurück nach Mittelerde!



Titel: Blick in die Vergangenheit
Beitrag von: Darkayah am 11. Mär 2020, 22:55
Leichter Schnee bedeckte die Festung Carn-dûm. Draußen befanden sich viele Menschen. Soldaten aus Angmar und Arnor, Menschen die Rüstungen für den kalten Winter mit Leder polsterten.   Thirak Eisen lief gerade durch die langen Gänge der Burg der alten Festung, bis er den Thronsaal erreichte. Lynn Stark wartete dort schon auf ihn. Sie überreichte ihm eine Schriftrolle. Das Siegel, welches die kleine Rollte schloss, zeigte einen Schwan. Thirak wusste was dies zu bedeuten hatte: Der Brief kam aus der Hauptstadt Minas-Tirith und somit von König Imrahil Imrazor. Vorsichtig brach er das Siegel auf und las sich Brief durch. Im selben Moment betrat auch Davos mit Wiemund den Saal. 
"König Imrahil schreibt,  dass er die Euphorie des Nordens versteht und gratuliert dem Hause Stark Rückeroberung von Carn-dûm,  denn Adahil Breune war ein Verräter des Reiches... Doch nun fordert er die Gefolgschaft des Nordens und wird mich zum Wächter des Nordens ernennen, wenn ich die Krone ablege...", klärte Thirak die anderen auf.
"Heuchler...", fauchte Lynn."...Durch ihn ist unsere Familie gestorben,  und unser Vater in Minas-Tirith hingerichtet worden...".
Davos Schneewert, der dazu kam, sagte nur: "Er wird es nicht dulden, dass das Reich gespalten wird und der Norden unabhängig bleibt...".
"Wir haben für all das keine Zeit...", merke Thirak an. "...Wir müssen uns auf die dunkle Nacht vorbereiten, wenn der Tod über uns alle kommt, ist es egal wer zum Reich gehhört und wer nicht...".
Davos nickte seinem neuen König zustimmend zu.
Thiraks Interesse galt plötzlich Mira, die er erst jetzt bemerkte. Sie saß an einem der aufgestellten Tische und las ein Buch. Der junge Mann fand sie noch immer geheimnisvoll. Aber auch interessant. Besonders, weil er aus ihren Worten nicht wirklich schlau wurde.
Er ging auf sie zu und stellte sich neben sie. Diese bemerkte das und legte das Buch auf den Tisch und sah ihn durchdringend mit ihren grünen Augen an.
"Wie kann ich euch dienen?", fragte sie freundlich. Thirak schüttelte nur überrascht den Kopf. Er rechnete nicht mit einer Frage und dass er wohl offensichtlich danach aussah, als wollte er Aufmerksamkeit von der rothaarigen Frau. "Ich werde schon bald aufbrechen müssen, mein Herr verlangt es von mir!",sagte sie.  Thirak war dagegen irritiert: "Wer ist euer Herr und ihr wollt uns vor dem bevorstehenden Krieg verlassen?".
"Mein Herr hat viele Namen: Einige nennen ihn Illuvatar, andere sehen ihn aufgeteilt unter den Valar... Für mich ist er der Weltenlenker, der für uns alle schon einen bestimmten Weg hat...", die rothaarige Frau machte eine kurze Pause,  während sie sich erhob. "...Habt keine Sorge! Meine Zeit hier im kalten Land ist noch nicht vorbei... Ich werde zu euch zurückkehren,  bevor der große Krieg bevorsteht!".
Thirak nickte ihr zu und ließ sie passieren,  als sie Fortging. Er rätselte noch kurz über ihre Worte, plante aber weiterhin mit den Hauptmännern aus Angmar, den Abgesandten aus Arnor, Anbur Bittermark und Hildamar Rohstt, die mögliche Verteidigung des Nordens. Nach einiger Zeit kam ein Soldat in den Thronsaal gestürmt und versuchte Luft zu schnappen. Thirak fragte ihn was er hatte und ob etwas passiert war, doch dieser antwortete nur: "Im Hof... dort ist ein junger... Er möchte nur mit euch sprechen...".
Alle anderen im Saal wurden ebenfalls hellhörig, Thirak zögerte nicht lange und stürmte in den Hof der Festung. Dort saß, auf einem Baumstumpf, ein Junge. Er war scheinbar nicht älter als im Jugendlichen Alter. Zumindest wirkte er so. Er trug welliges - Schulter langes- Haar, das braun gefärbt war. Thirak Eisen,  der neue König des Nordens, ging vorsichtig auf ihn zu. Als er direkt hinter dem jungen stand, sagte er nur:"Ich habe schon lange auf dich gewartet...".
Auch wenn Thirak nicht wusste warum, sorgten diese Worte für Herzrasen und Angst.
"Wer seid ihr?", fragte er vorsichtig. Der junge lächelte ihm nur zu und erwiderte: "Ich bin Eldarion, der Sohn von Aragorn,  dem König von Gondor und Arnor!". Dabei klang seine Stimme sehr ruhig. Thirak fragte sich, wie das sein konnte. Immerhin war Aragorn seit über vierzig Jahren tot.
"Du fragst dich sicher wie das alles sein kann, warum ich hier bin und ob ich wirklich der wahre Sohn von Aragorn bin...", fing er an. "...Nun ich bin aus dem selben Gründen wie ihr hier: Melkor. Er ist der Feind den wir besiegen müssen... Ihr habt auch euren Part in der Geschichte, deshalb wurdet ihr zurückgeholt...".
Thirak war erschrocken.  Woher konnte Eldarion das nur wissen? Der Mann, der aussah wie ein junge fuhr fort: "...Mein Großvater,  Elrond von Bruchtal, wird euch helfen können. Er wird uns gegen die Macht der Dunkelheit unterstützen. Er kannte Anarya, die Visionen von Melkors Rückkehr hatte... Doch dazu kommen wir später...".
Eldarion erhob sich von dem Baumstumpf und hing auf Thirak zu. Er legte seine zarte Hand auf dessen Schulter, das dazu führte dass Thiraks Knie weich wurden. Er konnte sich nicht mehr lange halten, bis er auf die Knie sank. Eldarion behielt seine Hand weiterhin auf Thiraks Schulter. "Es gibt da etwas das ich euch zeigen muss... Was lange vergessen war...", sagte er dabei. Thirak verstand nicht was er meinte, doch alles um ihn herum verschwand und er hatte das Gefühl,  als würde die Welt verschwimmen. Der Boden unter seinen Füßen fühlte sich weich an, als würde er in Sand versinken.

Das Drehen um ihn herum wurde schneller und schneller. Er konnte keinen Punkt fixieren, geschweige denn die Orientierung halten. Doch dann plötzlich stand er in einem Zimmer. Er kannte es, denn es war in Carn-dûm. Zwei Männer befanden sich dort: Der eine saß an einem Tisch, der andere stand in Rüstung vor den Tisch.
Der sitzende war offensichtlich Thir Stark, Thiraks und Lynns Vater. Der junge Mann Begriff noch gar nicht was vor sich ging. Immerhin war sein Vater lange Tod. Er bemerkte schnell, dass ihn die anderen Männer nicht sehen konnten. Hektisch schien Thir Stark einen Brief zu schreiben. Thirak stellte sich hinter ihm um diesen zu lesen. Er konnte nur vereinzelte Worte lesen: "Es ist sinnlos gegen Imrahil in die Schlacht zu ziehen", "Krieg ist vorbei", "Es gibt noch Hoffnung... Eure Tochter" waren die Fetzen die er las. Sein Vater unterzeichnete den Brief,  faltete ihn und setzte das Siegel des Hauses Stark drauf. Er übergab das Schriftstück dem anderen Mann mit den Worten: "Reitet noch heute Nacht nach Nordwacht und übergibt dies Thurion Vaneryen... Nicht seinem Knappen, nicht dem Hauptmann seiner Wachen oder sonst irgendwen... Nur Thurion persönlich...".
Wieder verschwand alles um ihn herum und er befand sich diesmal woanders. Er war in einer ihm unbekannten Stadt. Sein Vater Thir redete mit einem Mann: "Thurion ist ein guter Anführer und Kommandant...". Der andere Mann erwiderte nur: "Denkt ihr noch immer, dass ein guter Soldat ein guter König ist... Es hat sich so viel in den letzten Jahren verändert, Fürst Stark... Ich habe Anarya Vaneryen als Königin geduldet, aber nichts legitimiert Thurion dazu.... Nur weil er Anarya geheiratet hat bedeutet es nichts... Wir dürfen nicht vergessen wer er eigentlich ist..."
Wieder verwischte die Umgebung um ihn herum. Thirak fühlte sich schon leicht gestresst,  denn es zerrte an seinen nerven. Als das Bild wieder sichbar wurde, befand sich Thirak mitten in einer Schlacht. Er kannte weder den Ort noch die Stadt. Er erkannte lediglich die Banner von König Imrahil auf den Mauern und die Banner Thurions, den weißen Wolf auf schwarzem Grund, auf Seiten der Angreifer. Er befand sich unmittelbar neben Thurion, der sich auf die Mauern gekämpft hatte. Aus Reflex zog der junge Mann sein Schwert und wollte sich verteidigen, doch er schlug nur durch die Soldaten durch, bis er wieder bemerktw, dass dies noch immer die Traumsituation war. Für ihn fühlte es sich trotzdem echt an.  Zunächst folgten Thurions Männer ihrem Anführer so lange bis Verstärkung aus Dol-Amroth eintraf. Thurions Männer zogen ihn von den Mauern und schleiften ihn mit sich, der sich aber vehement wehrte. "Bleibt und kämpft!", rief er immer wieder.
Die Szenerie verwandelte sich in eine Schneelandschaft.
Thirak sah sich um und sah nur wieder den weißen Wolf auf schwarzen Grund auf den Fahnen und Bannern. Thurions Männer brachen gerade die Zelte ab, als ein Mann bei ihm ankam und etwas überreichte. Es war das Schriftstück mit dem Siegel des Hauses Stark. Thurion steckte sich dieses zunächst ein und wies seine Männer an zu marschieren. Davos Schneewert traf noch auf seinen König: "Euer Gnaden, bei allen Respekt, ich denke nicht dass es einr gute Idee ist in die Schlacht zu ziehen... Habt ihr wenigstens Nachricht aus Carn-dûm? Konnte Fürst Stark etwas erreichen?". Thurion schüttelte den Kopf: "Nein... Wir werden nicht zurück gehen...". Dann erinnerte er sich an das Schriftstück, holte es heraus und las es. Erschien davon sichtlich angetan, denn er lehnte über einen Tisch,  der in dem Zelt stand, und befand sich im Gedanken. Davos verstand nicht recht was los war, doch dann übergab sein König ihm den Brief.  Er las sich diesen schnell durch und auch er wirkte sichtlich erstaunt. "Euer Gnaden, wenn das wirklich stimmt,  was Thir Stark herausgefunden hat, dann solltet ihr dies nicht tun... Wenigstens IHRES Willens...".
Thirak hörte den Gespräch interessiert zu. So anstrengend diese Reisen auch waren, wurde er sehr neugierig, warum ausgerechnet er diese Bilder sehen sollte.
"Nein... Wegen IHR sollte ich das erst recht tun... Sie würde es hier sonst sehr schwer haben, da sie meine Tochter ist...", sagte Thurion. Davos erwiderte: "Ihr habt schreckliche Dinge getan. Sicher. Ihr könnt diese aber wieder gut machen. Und wenn es nur dadurch ist, dass ihr eurer Tochter beibringt, wie man richtig herrscht und mit dem Verzicht auf die Krone Großzügigkeit zeigt....". Thurions Blick wirkte nur leer und nachdenklich. "Nein...", sagte er leise.  Er schickte Davos daraufhin nach Carn-dûm, wo er nach weiteren Männer und Pferden fragen sollte.
Thurion und seine Armee marschieren weiter. Sie hatten keine Pferde. Die Armee war zu Fuß unterwegs. Es dauerte nicht lange bis Imrahils Kavallerie eintraf. Einige der Männer Thurions flüchteten schon. Er selbst zog sein Schwert und marschierte gegen die Übermacht. Viele folgten ihm in die Schlacht, aber sie wurden alle Gnadenlos abgeschlachtet.
Thurion lehnte sich verletzt an einen Baum und sank zu Boden. Es wirkte so, als wäre er weiterhin in Gedanken versunken.
Ein Mann trat vor ihm und sagte: "Da sieht man sich wieder...".
Thurion sah zu ihm auf. Der Mann war der enge Vertraute von König Imrahil Remiref. Thurion spottete nur:  "Ich hab jetzt mit Imrahil selbst gerechnet, doch er hat doch nicht den Mumm dazu...".
"...Ihr habt meine Söhne hinrichten lassen und viel Unheil  über das Land gebracht...".
Thurion erwiderte: "Ja, das habe ich...".
"Im Namen von Imrahil, König von Mittelerde, verurteile ich euch zum Tode... Habt ihr noch irgendwelche letzten Worte?", fragte Remiref sichtlich getroffen.
"Los, tut eure Pflicht...", speiste Thurion den Mann nur ab. Dann war es vorbei.

Mit dem Schwerthieb kam Thirak wieder in die normale Welt und er befand sich wieder im Hof von Carn-dûm. Er holte tief Luft,  als wäre er lange unter Wasser gewesen. Er zitterte am ganzen Körper und sein Atem war schnell.
Die Wölfin Kyra lag neben ihm im Schnee und sah mit angelegten Ohren zu ihm. Thirak streichelte ihr über den Kopf und seufzte. Als er zu Eldarion aufblicken, stand dieser breit vor ihm.  "Seit geraumer Zeit kann ich in die Vergangenheit blicken...Aber für den Rest seid ihr noch nicht bereit... Schickt einen Boten nach Bruchtal, wir brauchen die Hilfe von meinem Großvater, denn die lange Dunkelheit rückt näher...". Mit diesen Worten verschwand er in die Burg. Thirak richtete sich auf und sah zu Davos,  der mit offenem Mund alles beobachtete.
"Geht es euch gut?", fragte der Mann. Thirak nickte nur. Der ältere Mann half seinem neuen Herren auf.  Thirak hatte das Gefühl,  er würde Davos die ganze Zeit anstarren. Es war ihm fast schon unangenehm.
"Ihr... Ihr habt versucht Thurion vom letzten Feldzug aufzuhalten?", fragte der junge Mann stotternd. Davos Schneewert nickte. "Es war aber vergebens... Er wollte nur noch vorwärts, nicht mehr zurück... Er wollte nicht nur eine einfache Seite in den Geschichtsschreibungen werden...". Er machte eine Pause und setzte sich auf den Baumstumpf,  auf dem Eldarion vorher saß. "...Ich denke er sah seinem Ende entgegen... Weshalb tausende sterben mussten, obwohl er von seiner...".
"...Seiner Tochter erfahren hat!", fuhr Thirak den Satz seines Beraters fort, der sehr überrascht drein blickte.  Er wollte wissen, woher sein neuer König dies wusste, doch Thirak schüttelte nur den Kopf: "Es ist eine komplizierte Geschichte...", sagte er nur.
Davos erwiderte: "Es ist eine traurige Sache... So viele Menschen mussten für diese Kriege um Mittelerde sterben... Thurion war sicher nicht unschuldig!". Er schnaubte kurz. "Er ist mit einer der Hauptverantwortlichen für all das Leid. Aber manchmal lässt mich etwas in mir drinnen Zweifel,  ob seine Seele durch und durch verdorben war... Seine Reaktion auf die Nachricht war irgendwie... Anders...". Dabei klang der Mann getroffen. Thirak wusste wovon er sprach,  denn er hatte es selbst gesehen.
Die Augen von Davos glänzten, als würden jeden Moment Tränen aus ihnen fließen und seine Stimme klang zittrig: "Versteht mich nicht falsch... Er war ein Tyrann, hat viele schlechte Dinge getan... Doch trotzdem bin ich durch ihn das geworden was ich jetzt bin und ich kannte ihn anders, auch wenn es nicht nach außen zeigte...".
Thirak legte seine Hand beruhigend auf die Schulter von Davos. "Niemand konnte damit rechnen, dass er verrückt werden würde...", erwiderte er nur.
Leicht aufgebracht rief Davos: "Da würde König Imrahil aber etwas ganz anderes Sagen!". Dabei lachte er aber auch gleichzeitig und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Vielmehr aus Verzweiflung,  als aus Freude.  Die schwarze Düsterwölfin Kyra stubste den Mann an. Sie spürte die Traurigkeit in ihrer Nähe. Dies veranlasste Davos dazu sie zu streicheln, was ihn auch beruhigte.
Thirak musste ebenfalls schmunzeln. "Und was ist mit Thurions Tochter geschehen?", wollte der junge Mann wissen.
Davos erwiderte nur: "Man weiß es nicht... Manche reden davon dass sie tot ist, andere dass sie im Osten im Exil lebt. Wahrscheinlich an einen Häuptling eines Stammes weit östlich von Khand verkauft...".
Thirak seufzte. Im Endeffekt spielte dies auch keine weitere Rolle, denn sie mussten sich weiter vorbereiten.
"Wünscht ihr, dass ich einen Boten nach Bruchtal schicke?", wollte Davos wissen. Thirak nickte ihm zustimmend zu. "Wir brauchen jede Hilfe die wir kriegen können!", sagte der König des Nordens. Sofort machte sich Davos auf dem Weg um jemandem mit der Mission zu beauftragen.  Thirak  vermutete, dass er auch seinen Frust ablaufen wollte. Er wurde aber selbst leicht nachdenklich. Warum zeigte Eldarion ausgerechnet ihm diese Bilder? Was hatten sie zu bedeuten? Und was meint er damit, dass er noch nicht bereit für den Rest war? Thirak fühlte sich überfordert. Er fühlte sich noch schwach und musste die Ereignisse noch verarbeitet. So ging er wieder in die Burg von Carn-dûm, um in seine Gemächer zu gelangen. Lynn fing ihn ab, um zu erfahren wo er denn so lange war, doch er wimmelte sie nur ab und ging weiter.
Titel: Ankunft in Mittelerde
Beitrag von: Darkayah am 26. Mär 2020, 04:39
Die Überfahrt von Umbar nach Mittelerde war lang. Die Schiffe schaukelten im Belegaer Meer hin und her. So manch einen wurde schon schlecht. Sie fuhren durch Stürme und heftige Gewitter.  Doch zum Glück kenterte keines der zahlreichen Schiffe. Die schwarzen Segel, die den roten Dreiköpfigen Drachen zeigten wehten stark im Wind.
Kiana Vaneryen hatte ein mulmiges Gefühl. Denn sie mochte weder lange Schiffsüberfahrten, noch das Gefühl ins Ungewisse einzutauchen. Sie wusste nicht was sie in Mittelerde erwartete.
Als endlich die Insel Tolfalas  in Sicht war, stand sie vorne am Schiffsbug und genoß die Aussicht.
Der leichte Wind des Meeres ließ ihre hellen -fast weißen- Strähnen ihres Haares ständig in ihr Gesicht wehen, sodass sie diese immer wieder aus ihrem Gesicht wischte.
Endlich war es soweit. Die lange Reise im Osten hatte ein Ende und sie konnte den Weg ihrer Bestimmung folgen: Den Thron von Mittelerde an sich reißen!
Für einen kurzen Moment dachte sie an die zahlreichen Sklaven und Menschen aus Umbar, Harad und Khand. Sie hatte sie alle befreit und diese hatten sich Kiana angeschlossen. Sie hoffte, dass diese auch noch in Zukunft frei und die Unruhen fern blieben. Aber sie hatte Loki ja dort gelassen und damit beauftragt, für Ordnung zu sorgen.
Kiana Vaneryen wusste, dass alle die ihr folgten, sie auch liebten.
Ob es in Mittelerde auch so sein wird? , dieser Gedanke trieb der jungen Frau schon eine sehr lange Zeit im Kopf. Sie hörte viele Geschichten über Mittelerde. Ihr Ziehvater Abbas, Galador, Faramir und Beregond erzählten ihr viel darüber. Sie wusste das ihre Familie nicht sehr beliebt war. Obwohl ihre Mutter viele gute Dinge für Mittelerde verrichtete, dachten alle nur an die schrecklichen Taten ihres Vaters: Thurion war ein Verrückter, dem es nur wichtig war seine eigene Macht zu festigen. Kostest was es wolle. Kiana dachte an die Vergangenheit zurück, auch wenn sie es nicht gerne tat. Denn viele Menschen haben sie betrogen und verraten. Doch diese Erlebnisse machten sie zu der Frau, die sie heute ist.
"Kiana!", rief ihre Beraterin Mina. "Sieh doch, Minas-Alagos ist schon in Sichtweite!".
Sie blickte in die Richtung, in der die Frau zeigte. Das singen der Möwen wurde lauter. Tatsächlich konnte Kiana nun auch die Umrisse der gewaltigen Festung auf Tolfalas erblicken.
Kiana wickelte sich etwas in ihren Umhang. Das Klima dort war wesentlich kühler, als im Osten. Deshalb trug sie auch wärmere Kleidung. Überwiegend schwarz. Eine silberne Kette trug sie als Schärpe, die ein blutrotes Tuch über ihre rechte Schulter als halben Umhang hielt. Die Befestigung an Kette und Mantel war ein dreiköpfiger Drache. Galador, Mina und Saruman trugen ebenfalls schwarze Kleidung.
Einige Schiffe der Armada fuhren voran, um die Festung zu durchsuchen. Laut Saruman war sie leer, doch man konnte in diesen Zeiten nicht sicher genug sein. 
Nach einiger Zeit ließen einige der schwarzen Ostlinge ein Boot für Kiana und ihr Gefolge hinunter. Sie blieb stehen, während Mina, Saruman, Galador sitzen blieben.
Die schwarzen Ostlinge ruderten das Boot. Dabei spritzen einige Tropfen des salzigen Meeres in Kianas Gesicht, doch sie ließ sich nicht daran stören.
Ancalagon, Darium und Aranion flogen über ihre Köpfe hinweg und umkreisten die Festung. Kiana lächelte zufrieden, denn der Anblick gefiel ihr.
Minas-Alagos befand sich auf einer Klippe, die erhöht auf der Insel lag. Die Steine, aus denen sie gebaut wurde, waren überwiegend schwarz und grau.
Die Boote  landeten am Strand und die junge Frau lief diesen entlang. Sie kniete sich hin und drückte ihre Hand in den Sand. Endlich berührte sie den Boden, auf dem sie geboren war, der zum Land ihrer Heimat gehörte. Als sie sich erhob, blieb einige Sandkörner an ihrer Hand kleben,  die sie aber abstreifte.
Die Küste führte zu einem großen Tor. Die Wachen öffneten diese Tore, und man erblickte viele Stufen, die zur Festung führten.
Als Kiana und ihr Gefolge an der Festung angekommen waren, führte Grauer Staub seine Herrin durch die dunklen Gänge der Festung. Ihre Schritte hallten dabei laut.
Kiana blieb vor einem Banner stehen, welches den silbernen Schwan von Dol-Amroth zeigte. Angewidert berührte sie den Stoff. Diese Verräter... Ich werde sie alle töten... , dachte sie sich, und kurz darauf riss sie das Banner zu Boden. Für die junge Frau fühlte sich das herunterreißen des Banners schon wie ein kleiner Sieg an und gab ihr Genugtuung.
Die Wachen öffneten große schwarze Türen und Kiana betrat den Thronsaal der Festung. Nur wenig Licht erreichte den Raum. Lediglich die wenigen Sonnenstrahlen von draußen erhellten den Saal etwas. Überall lagen Kisten oder umgefallene Kerzenständer herum.  Kiana betrat den kühlen Saal und blickte erstaunt auf den Thron, der direkt aus dem Fels geschlagen wurde. Ihr treuer Hauptmann Grauer Staub wollte ihr folgen,  doch Mina hielt ihn fest, denn es war ein emotionaler Moment für ihre Königin. Dies hier war ihr Geburtsort und hier thronten ihre Eltern zuletzt. Ihre Mutter Anarya starb sogar dort. Sie hielt kurz inne und schloss die Augen. Nun ist das Haus Vaneryen zurück und ich werde mir das holen, was mir zusteht... .
Sie öffnete wieder die Augen und ging einige Schritte weiter in einen Nebenraum, in dem ein großer Tisch -aus stein gemeißelt- stand,  welcher Karte von Mittelerde sehr ähnlich sah. Viele Figuren lagen verstreut auf dem Tisch herum, die für Armee- und Strategiepläne benutzt wurden.
Kiana strich mit der Hand über den Tisch,  während sie durch den Raum ging. Der Stein fühlte sich an ihren Finger kalt und staubig an. Am Ende des Raumes befand sich eine große Öffnung mit Balkon, die in Richtung von Gondor und somit Minas-Tirith  gerichtet war.
Nur noch wenige Meilen trennen mich von meinem Ziel... , dachte sie, während sie aus dieser Öffnung sah. Es war vielleicht naiv das zu glauben, da die Stadt nicht einmal sichtbar war. Doch es war ihr egal. Ihre Berater folgten ihr in den Raum.
Kiana Vaneryen wendete sich zu ihnen und sagte: "Sollen wir endlich anfangen?"

Mittlerweile sind noch zwei weitere Personen eingetroffen: Irna Girion und Fennies Turmbauer, die Frau des toten Nithram Turmbauer aus Mordor. Beide wollten ihre Rache für ihre getöteten Familien. "Ihr habt drei ausgewachsenen Drachen und unsere Armeen zusammen sind viel größer,  als die von Imrahil! Die Stadt würde innerhalb Stunden euch gehören!", sagte Fennies Turmbauer. Sie war noch recht jung.  Galador klinkte sich ein: "Natürlich könnte unsere Königin das, aber sie ist ja nicht hier um Königin der Asche zu werden, sondern des Volkes welches Mittelerde bewohnt...".
"Aber warum sollte die Königin darauf warten, den Thron zu holen? Imrahil hat nichts anderes verdient als zu sterben...", fuhr ihn Irna an. Kiana erwiderte ruhig: "Er hat recht... Ich möchte nicht die Königin der Asche sein... Ich möchte das Rad brechen, welches Mittelerde schon viel zu lange im Griff hält... Das Land vor den Tyrannen befreien...".
Galador nickte ihr dankend zu und sie wartete, bis er fortfuhr: "Wir werden dem Schwan sein Nest nehmen und somit eine wichtige Einnahmequelle der Krone... Wenn sein Heimatsitz Dol-Amroth weggenommen wird, wird Imrahil nicht mehr so zuversichtlich sein und ihn hart treffen. Grauer Staub wird mit seinen schwarzen Ostlingen dorthin segeln. Die Festung wird gut bewacht werden und gut verteidigt...Wahrscheinl ich werden viele fallen... Aber Die Ostlinge haben etwas, was die Truppen meines Bruders nicht haben. Denn diese kämpfen, weil sie es müssen und aus Furcht vor ihrem König.... Die Ostlinge aber, kämpfen für was Viel größeres: Für die Königin, welche die Welt zu einem besseren Ort macht!". Galador machte eine Pause und legte die Figuren so auf dem Tisch, dass der Schwan aus Dol-Amroth verschwand. "...Irna Girion, ihr werdet nach Thal reisen und eure Truppen vor Minas-Ithil stationieren,  während ihr von den Truppen aus Mordor eskotiert werdet... Sobald Minas-Tirith dann umzingelt ist und kein Nachschub in Form von Truppen und Nahrung mehr in der Stadt eintrifft, wird es für uns ein leichtes Spiel sein, die Stadt zu erobern! Denn das Volk wird eine Belagerung mit Hungersnöte vermeiden wollen und für uns die Tore öffnen".
Fennies Turmbauer und Irna Girion sahen noch skeptisch drein, doch Kiana nickte ihnen zu. Damit gaben sie sich zufrieden. "Habt ihr einen Moment?", wollte Irna wissen. Kiana erwiderte: "Sicher...". Sie schickte daraufhin alle raus. Als die beiden alleine waren fing Irna an: "Ich bin nur eine alte Frau, ihr wisst, dass ich euch nicht unbedingt unterstütze, weil ich euch liebe oder Sympathie für euch habe... Nein! Es ist eher die Rache, die mich antreibt! Sicherlich ist eure Hand ein schlaues Kerlchen... Wir sollten aber nicht vergessen wer und was er ist... Versteht mich nicht falsch, aber er ist nunmal auch ein Mann... Und wie die manchmal ticken, muss man nicht verstehen. Ich spreche da aus Erfahrung. Mein Mann und mein Sohn waren da spezielle Fälle... Die Fürsten von Mittelerde sind alle Schafe die geführt werden wollen, sie lassen sich von so vieles beeinflussen...Seid ihr ein Schaf?".
Kiana hatte sich inzwischen gesetzt und hörte gespannt zu.
"...Nein, ihr seid ein Drache... Also seid auch ein Drache!", sagte Irna.
Kiana Vaneryen lächelte ihr zu, denn ihr gefiel die Ansprache von Irna Turmbauer,  da sie recht hatte.
Irna machte sich auch auf dem Weg, denn der Krieg hatte schon begonnen und die restliche Vorbereitung  sollte so schnell wie möglich anfangen. Die Schiffe legten bereits ab und machten sich auf den Weg zu ihren Zielen.

Es war inzwischen Abend geworden und Kiana empfing im Thronsaal Saruman. "Ihr dientet doch mein Vater, richtig?",  fragte sie. Er erwiderte rasch: "Das habe ich, eure Majestät.".
"Und ihr dientet dann meiner Mutter und danach beiden?".
Er antwortete: "So ist es...".  Der Istari spürte worauf die junge Frau anspielte.
"Und nach dem Verrat dientet ihr dem Usurpator Imrahil... Warum?".
Saruman wirkte ziemlich ruhig: "Nun ja, ich tat was ich tun musste um zu überleben...". Er stoppe kurz und ging einige Schritte auf den Thron zu. "...Zumindest nach dem Tod eurer Mutter... Als euer Vater verrückt geworden ist, habe ich versucht die zu schützen, die geschützt werden müssen... Und denen diene Ich auch!".
Kiana erhob sich und ging die Stufen hinunter. Sie ging auf Saruman zu und fragte neuguerig: "Und wem dient ihr?".
"Den Schwachen... Denen die sich der Macht der großen nicht widersetzen können.... Dem Volk!".
"Das heißt, das ihr mich ebenfalls verraten würdet, wenn ihr der Meinung seid, dass ich dem Volk schade?", wollte sie direkt wissen.
Saruman antwortete nur knapp: "Ja...".
"Dann verspricht mir, dass ihr niemals hinter meinen Rücken agieren werdet und mir immer Bescheid sagt, falls ich falsch handeln sollte!".
Saruman nickte: "Ich verspreche es, euer Gnaden!".
Kiana ging einige Schritte auf den Istari zu und mahnte: "Und ich verspreche euch dies: Solltet ihr mich einmal hintergehen,  dann werde ich euch von meinen Drachen verbrennen und zu Asche werden lassen!". Ihre Stimme klang dabei energisch und bestimmend.  Saruman wusste, dass sie es ernst meinte. Er schmunzelte und erwiederte: "Ich habe von der Drachenkönigin nichts anderes erwartet, eure Majestät!".
"Gut!", sagte Kiana.
Kurz darauf betrat Galador den Saal, dicht gefolgt von einer Frau, die komplett in rot gehüllt war. Selbst das Haar war rot. Sie schien noch jung zu sein. Nicht viel älter als Kiana selbst.
"Hier möchte jemand mit euch sprechen, eure Hoheit!", fing die Hand der Königin an. Kiana war gespannt.
"Ich grüße euch, oh Königin von Umbar, Mutter und Herrin der Drachen! Ich bin Mira, Priesterin des Weltenlenkers!", sagte die Frau.
Kiana antwortete verdutzt: "Und ich grüße euch! Was führt euch zu mir?".
"...EINER kann ihn aufhalten: Selbst aus Schatten und Flammen geboren, wird dieser EINE die Welt befreien!", dabei sprach sie plötzlich Khandisch.
Kiana war irritiert: "Ich verstehe nicht recht... Wenn ihr mich damit meint, kann ich mich keines Weges geschmeichelt fühlen, denn ich bin kein Mann...".
"Eure Majestät, ich denke eure Übersetzung ist nicht ganz korrekt: Das kann auf Khandisch sowohl die weibliche und männliche Form sein.", warf Mina hinein.
Saruman mischte sich sofort ein: "Aus der schwarzen Schrift der Bücher des Melkor... Schon seltsam, dass in den Schriften, in denen er verehrt wird, auch die Prophezeiung steht wie er besiegt wird...".
"Ihr wisst genau wovon ich spreche, ihr wusstet von Anaryas Visionen!", behauptete die Priesterin Mira. Saruman beschwichtigte nur: "Anarya war zu diesem Zeitpunkt krank, war von Fieber geplagt, da bekommt so mancher Visionen...".
"Es wird einen großen Krieg geben,  den wir alle nicht entrinnen können...".
Kiana lächelte und erwiderte: "Natürlich,  wir befinden uns schon mitten in einem Krieg!".
"Lasst den König des Nordens Thirak Eisen nach Minas-Alagos kommen... Hört euch an was er euch zu sagen hat und was er mit seinen eigenen Augen gesehen hat...", schlug Mira vor.
"Thirak Eisen, der Bastard von Thir Stark? König des Nordens?", Galador konnte seinen Ohren nicht trauen. Die rote Priesterin nickte ihm zustimmend zu.
"Ihr kennt ihn?", fragte Kiana.
"Als ich einen Gefangenentransport an die Nordmauer begleitete, traf ich ihn. Er war ein Mitglied der Nordwacht. Der Junge schien mir ganz ordentlich und Pflichtbewusst zu sein...", erinnerte sich Galador, die Hand der Königin.
"Vertraut ihr ihm?".
"Nun ja, ich denke schon. Ich glaube zwar nicht an Prophezeiungen oder ähnliches, aber wenn er wirklich den Norden beherrscht und  wir ihn auf unsere Seite ziehen, haben wir einen mächtigen Verbündeten!", erwiderte Galador.
Kiana wies sofort an: "Gut, dann schickt eine Nachricht nach Carn-dûm und ladet Thirak Eisen nach Minas-Alagos ein... Um das Knie zu beugen!". Galador verzog daraufhin das Gesicht. Er hoffte dass dies eine gute Idee war.
Saruman aber machte sich sofort auf dem Weg.
"Und ihr, Mira, fühlt euch hier wie zu Hause, ihr seid ein willkommener Gast auf Minas-Alagos!", sagte die junge Königin.
Mira verneigte sich und antwortete: "Ich Danke euch! Doch lange werde ich nicht bleiben können, denn mein Herr hat schon eine neue Aufgabe für mich!".

Kiana machte sich auf in ihre Gemächer, die endlich hergerichtet wurden. Es gewitterte und stürmte heftig. Der Wind heulte überall auf der Festung und auch das Regenprasseln war deutlich zu hören. Ihr Zimmer war durch Kerzenschein beleuchtet. Sie setzte sich erschöpft auf ihr Bett, nahm eine Klammer aus ihren Haaren und legte die silberne Klammer auf den Nachttisch,  der neben dem Bett stand.
Es Klopfte an der Tür und Minas Stimme erschallt dumpf: "Die Bäder sind vorbereitet!".
Die junge Frau freute sich daraufhin und machte sich sofort auf dem Weg. Im Badesaal angekommen, befanden sich dichte Dampfschwaden im Raum. Kiana zögerte nicht lange, zog ihre schwere Kleidung aus und ließ sich in das warme Nass gleiten. Dazu kam noch, dass es unfassbar gut roch. Es waren die Düfte die in Umbar aus den edelsten Blüten hergestellt wurden.
Die junge Frau nahm sich ein kleines Tuch, welches am Beckenrand lag, faltete es und legte es sich auf die Stirn.  Sie schloss die Augen und genoß den Moment der Entspannung und dervStille. Lediglich einzelne Wassertropfen, die ins Wasser fielen und das dumpfe Donnern des Gewitters hörte sie.
Für einen kurzen Moment konnte Kiana alles vergessen: Den Krieg, ihre Vergangenheit, die Sorgen, Faramir...
Als sie an ihn dachte musste sie seufzen. Sie hoffte, dass er einen Weg nach Heilung gefunden hatte. Kiana wollte lieber an was anderes denken. Traurigkeit stieg schon wieder in ihr hoch.  Nun war Loki in ihren Gedanken. Was er wohl jetzt machte?
Er wird sich schon zu beschäftigen wissen... Wahrscheinlich genießt er jetzt das Leben als Statthalter... , dachte sie sich.
Sie versuchte nicht mehr an ihn zu denken und versuchte noch einmal ihre Kräfte zu kontrollieren: Es fühlte sich an, als würde ihr Körper im Wasser schweben. Sie konzentrierte sich mehr und mehr. Das Waser an ihren Händen verwandelte sich in heiße Blasen. Sie versuchte ihre Kräfte so einzusetzen, wie Saruman es ihr während der Überfahrt beibrachte. So langsam schien es zu funktionen. Kiana war erleichtert und nahm wieder eine entspannte Pose ein. Aber nein! Sie wollte lieber enspannen! Sie wollte an etwas schönes denken, was nicht mit Anstrengung in Verbindung stand. Doch soweit kam es nicht mehr: Im nächsten Moment betrat Mina wieder den Saal und fragte ob mit ihrer Herrin alles in Ordnung war. Kiana zuckte zunächst zusammen, denn sie war mit ihren Gedanken ganz woanders.
"Ja, ich werde jetzt raus kommen!", rief sie. Mina schnappte sich sofort Tücher, in denen sie ihre Königin einwickelte, die gerade aus dem Becken tapste.
"Danke, das Wasser ist noch sehr warm, also wenn du magst...", schlug Kiana vor. Mina nickte ihr zu.
In Tüchern eingewickelt schnellte Kiana wieder zurück in ihre Gemächer. Die Ostlinge an den Türen regten sich dabei kein Stück. In ihrem Zimmer trocknete sie sich noch ab und warf die Tücher über einen Stuhl. Die junge Frau öffnete eine hölzerne Kommode. Zu Ihrer Überraschung fand sie dort ein schwarzes Stück Stoff, obwohl ihre Sachen noch gar nicht eingeräumt waren. Sie faltete es auseinander und dabei erkannte sie,  dass es eine große Flagge war. Mittig war ein weißer Wolf genäht.
Sie wusste wem dieses Wappen gehörte: Thurion Vaneryen, ihrem Vater. In ihr kochte es vor Wut und sie zerknüllte es. Mit voller Wucht warf sie es gingen die Wand, dann rutschte es zu Boden.
Im nächsten Moment kamen ihr die Tränen. Auch wenn ihr Vater ein Tyrann war. Auch wenn er so viel schlechtes getan hatte. Sie fragte sich, ob er auch so geworden wäre, wenn er von ihr gewusst hätte. Die junge Königin hob die Flagge wieder auf. Sie wickelte sich damit ein und legte sich auf das Bett. In diesem Moment wünschte sie sich ihn zurück,  damit er für sie da sein konnte.
Still und heimlich weinte sie in das Stück Stoff hinein, bis sie schließlich erschöpft einschlief...
Titel: Auf der Suche nach Hilfe
Beitrag von: Darkayah am 29. Mär 2020, 03:43
Thirak hatte inzwischen die Rückblenden verarbeitet, die Eldarion ihm gezeigt hat. Er dachte lange über den Brief nach, welchen er erhalten hatte. Ein Rabe brachte das Schriftstück nach Carn-dûm. Im Thronsaal der Festung saßen erneut die Fürsten des Nordens zusammen. Einige beklagten sich, andere teilten aktuelle Geschehnisse mit.
Thirak hörte den Gesprächen nur halb zu, da seine Gedanken noch beim Brief waren. Lynn erkannte dies und warf ihrem Halbbruder einen mahnenden Blick rüber.  Thirak wusste, dass der Inhalt des Briefes wahrscheinlich auf Unverständnis treffen wird. Aber auch auf Verachtung und Widerstand.
Thirak fasste sich Mut und erhob sich von seinem Platz.  Im ganzen Saal war es daraufhin still. Thirak atmete noch einmal durch und sagte:  "Ich habe hier einen Brief von Lohr Schekel erhalten... Er durchforstet die große Bibliothek der Grauen Anfurten, um nach einer Waffe gegen die Armee Melkors zu finden... Er war mein Bruder bei  der Nordwacht und einer der Männer denen ich am meisten vertraue... Er hat herausgefunden,  dass alte Schwerter der vergessenen Elbe und Waffen von Westernis, welche aus dem -laut Volksmund- Material Dunkelstahl hergestellt wurden...". Er machte eine kurze Pause und fuhr fort: "Er hat auch herausgefunden,  dass die Festung Minas-Alagos auf Tolfalas auf einem großen Berg von Dunkelstahl steht...".
Er übergab den Brief von Lohr an Fürst Hohenturm, der es kaum glauben konnte.
Lautes Gemurmel ertönte im Saal. "...Und das hier,  habe ich von Minas-Alagos erhalten!", dabei hielt ein ein weiteres Schriftstück in die Luft.
"Er wurde von Galador Imrazor verschickt... Er ist die Hand von Königin Kiana Vaneryen...".
Die Gespräche wurden lauter. Anbur Bittermark, der Fürstprotektor von Arnor, wurde hellhörig. Denn er kannte Galador gut. Auch wenn beide Männer keine Sympathie teilten..
Thirak fuhr fort: "... Sie will den Thron von Imrahil Imrazor zurückholen, sie hat eine starke Armee hinter sich und wenn man der Nachricht glauben schenken kann: Drei Drachen!".
Entsetzten machte sich im Saal breit.
"Und Fürst Galador hat mich nach Minas-Alagos eingeladen, um Kiana Vaneryen zu treffen und ich werde die Einladung annehmen!".
Alle Fürsten redeten durcheinander und selbst Lynn Stark schaute erschrocken drein.
Thirak versuchte die Fürsten zu beruhigen: "Meine Fürsten,  wir brauchen den Dunkelstahl, wir wissen,  dass wir Melkors Armee nur dadurch stoppen können... Wir müssen es abbauen und daraus Waffen herstellen... Noch wichtiger ist es aber, mehr Verbündete gegen die Streitkräfte der Dunkelheit zu bekommen! Wir haben nicht die Anzahl der Männer um alleine gegen Melkors Armee standzuhalten, die Tag für Tag größer wird! Kiana hat ihre eigene Armee und dazu noch Drachenfeuer... Ich muss versuchen sie zu überzeugen mit uns zu kämpfen!". Der junge Mann redete fast an einem Stück durch ohne wirklich Luft zu holen.
"Davos und ich werden Morgen abreisen und nach Minas-Alagos segeln!".
Davos blickte zu ihm auf. Er konnte die ganze Nachricht noch gar nicht glauben. Denn die Frau, über die sein König sprach, war die Tochter von Thurion und Anarya. Er hatte dabei gemischte Gefühle.
Lynn war sehr entsetzt und besorgt: "Hast du vergessen, was ihr Vater getan hat?"
"Ich habe es nicht vergessen...", erwidete Thirak ruhig.
"Sie ist hier um den Thron von Mittelerde und somit die sieben Königslande zu erobern... Und der Norden ist eins von ihnen, mit Arnor sogar zwei... Es ist keine Einladung, es ist eine Falle!".
Thirak schüttelte den Kopf und erwiderte: "Es könnte eine Falle sein, ja, aber ich glaube nicht, dass Galador dies tun würde... Du kennst ihn selbst am besten... Er ist ein guter Mann...".
Hildamar Rohstt erhob sich von seinem Platz: "Bei allen Respekt,  euer Gnaden,  aber ich erinnere mich noch sehr gut an den Verrückten König... Einem Vaneryen kann man nicht vertrauen, noch weniger einem Imrazor..."
Fürst Hohenturm erhob sich daraufhin: "Euer Vater ritt nach Süden und daraufhin verlor er sein Reich und sein Leben...".
"Der Winter ist hier,  euer Gnaden...", sagte der junge Fürst Blacken. "...Wir brauchen den König des Nordens hier im Norden!".
Viele der Fürsten stimmten dem Jungen zu und klopften auf den Tischen.
Thirak fühlte sich innerlich geehrt. Auf einer gewissen Weise konnte er die Befürchtungen der Fürsten auch verstehen. Doch es musste sein,  wenn sie überleben wollten.
Der junge König des Nordens erwiderte: "Ihr alle habt mich zum König gekrönt, ich wollte es niemals sein... Ich habe niemals danach gefragt... Aber ich habe es akzeptiert,  weil der Norden mein zu hause ist, er ist ein Teil von mir und ich werde niemals aufhören dafür zu kämpfen, egal was kommt...".
Er machte eine Pause und seufzte. "Niemand von euch hat die Armee von Melkor gesehen... Wir brauchen nicht zu hoffen, alleine zu gewinnen.... Wir brauchen Verbündete,  starke Verbündete! Ich weiß dass es riskant ist, aber ich muss es versuchen...".
Lynn erhob sich von ihrem Platz und rief: "Dann schick einen Abgesandten an deiner Stelle!".
"Kiana ist eine Königin... Nur ein König kann sie davon überzeugen uns zu helfen... Ich muss es machen...".
"Du lässt  dein Volk zurück, deine Heimat....", entgegnete sie.
Thirak wendete sich zu ihr: "Ich lasse beides in gute Hände zurück... In deine....".
Verdutzt ließ sich Lynn wieder auf ihren Platz sacken.
"Du bist meine Schwester, die einzige Stark in Carn-dûm... Bis ich zurückkehre, ist der Norden deins!".
Lynn seufzte. Sie hoffte, dass Thirak wusste was er tat. Aber er war ihr Bruder. Sie vertraute ihm, auch wenn es ihr generell schwer fiel, anderen außer sich selbst zu vertrauen.

Am Abend hatte Davos Schneewert alle seine Sachen eingepackt. Er spielte mit dem Gedanken schon  vorher nach Minas-Alagos aufzubrechen. Wenn es wirklich stimmte, dass Kiana Vaneryen lebt und nach Mittelerde zurückgekehrt war, musste er an ihrer Seite sein. Er fühlte sich ihr verpflichtet, da sie die Tochter von Thurion war. Am Tor angekommen zögerte er noch. Er ging auf die Mauer und wolllte nach dem Torwächter sehen, doch bevor er das Tor öffnen lassen konnte, stand Thirak hinter ihm.
"Könnt ihr auch nicht schlafen?", fragte er Davos. Erschrocken rührte sich Davos nicht von der Stelle. Er suchte nach Worten und antwortete stotternd: "Ne-Nein...Ich - Ich...".
Thirak lächelte nur und sah von der Mauer in die Dunkelheit. "Ich nehme es euch nicht übel, immerhin ist sie die Tochter eures Freundes...".
Davos atmete erleichtert aus. So musste er seinen neuen Königin wenigstens nicht anlügen.
"Ihr seid frei zu gehen, ich halte euch nicht fest!  Wenn ihr der Meinung seid, dass ihr an ihre Seite gehört, dann lasse ich euch gehen...", sagte Thirak.
Davos war davon angetan. Denn die Aussage erinnerte ihn an seine ersten Tage mit Thurion. Dieser hatte ihn auch erlaubt zu gehen, als die Familie von Davos im Krieg gegen Arnor gestorben war. Doch er tat es nicht und hat dadurch viel erreicht und einen guten Freund gewonnen. Der ältere Mann ballte die Fäuste, auch wenn an seiner linken Hand die Finger fehlten. Die Entscheidung stand für ihn fest: Er wollte weiterhin an Thiraks Seite sein und ihn beraten.
"Nein, ich werde euch weiterhin dienen. Wir haben einen gemeinsamen Feind und den gilt es zu besiegen!", erwiderte Davos.
Der junge Mann lächelte ihm zu. Er hatte eigentlich auch nichts andres von ihm erwartet.
"Uns rennt die Zeit davon, ich hoffe dass sie sich überzeugen lässt...".
Davos lehnte sich an die Zinnen und sah nun auch in die Dunkelheit.  "Ich hoffe es auch... Wir sollten schlafen gehen, denn die Reise nach Minas-Alagos wird heftig!".
Thirak stimmte ihn zu. Allerdings war er zu aufgeregt um zu schlafen...

Am nächsten Tag waren Thirak und Davos Abreise bereit. Lynn fing ihren Halbbruder noch ab, der den Sattel an seinem Pferd fest zog. Sie wollte etwas sagen, doch stattdessen umarmte sie ihn einfach.
"Pass auf dich auf, ja?", flüsterte sie.
"Werde ich, und du musst den Nordmänner kräftig einheizen, damit wir gut vorbereitet sind!", antwortete Thirak. Lynn ließ von ihm ab und lachte, während sich die junge Frau eine Träne von der Wange wischte.  Thirak stieg in den Sattel seines Pferdes.  Er machte sich mit Davos und einigen Soldaten aus Angmar auf den Weg nach Forochelhafen, eine Hafenstadt weit im Westen von Angmar an der Bucht des Forochel. Lynn sah ihnen noch hinterher, bis sie verschwunden waren.
Von Forochelhafen  aus segelten sie in das Ungewisse nach Tolfalas im weiten Süden.
Auf dem Schiff sah Thirak noch so lange Richtung Land, bis es nicht mehr sichtbar war. Davos Schneewert kam zu ihm. "Ich bin noch nie außerhalb des Nordens gewesen...", sagte Thirak. Davos lachte laut auf. "Ich habe viele Männer getroffen, die noch nie im Süden waren. Sie waren aufgeregt und dachten man lebt dort ein besseres Leben,  bis sie von der Realität eingeholt wurden...", erwiderte er rasch.
"... Es ist vielleicht wärmer, aber ebenso hart wie im Norden!".
Der junge König des Nordens schmunzelte. Die leichte kühle Briese dehnte die Segel des  Schiffes aus und trieb schnell Richtung Süden.  Thirak war gespannt was ihn auf Minas-Alagos erwartete...
Titel: Angriff ist die beste Verteidigung
Beitrag von: Darkayah am 1. Apr 2020, 18:00
Imrahil entging die Landung von Kiana Vaneryen auf Tolfalas nicht. Überall in Minas-Tirith wurde darüber gesprochen. Auch über die Drachen, die Kiana mit sich hatte. Imrahil hatte das befürchtet. Er wollte Kiana schon damals tot sehen, doch selbst Saruman hatte ihn verraten.
Ich hätte es selbst erledigen sollen, als ich die Chance dazu hatte... , dachte er sich immer wieder. Doch es war zu spät. Nun war die Familie wieder nach Mittelerde zurückgekehrt, welche er so verachtete. Sein Berater Norys versuchte schon alle möglichen Waffen zu erfinden, die gegen die Drachen effektiv waren. Das letzte was er Imrahil zeigte, war eine Balliste, die selbst härtesten Stahl durchschlug. Der König war davon überzeugt und wies Norys an, vorsichtshalber mehr von den Ballisten anfertigen zu lassen, um gut gegen die Drachen von Kiana gewappnet zu sein. Aber er machte sich trotzdem noch sorgen um die Unterstützung,  die er im Reich hatte:  Arnor und Angmar waren unabhängig, Thal und Mordor hatten sich Kiana Vaneryen angeschlossen. Blieben nur noch Rohan und die Weite.
Zuversichtlich stimmte es ihn nicht, denn beide Fürstentümer waren nicht unbedingt für ihre starken Armeen bekannt. Er rief die restlichen Fürsten in die Hauptstadt, um deren Unterstützung zu sichern. Theomer von Rohan und Fürst Avaros Dumath von Dämmerstadt aus der Weite versicherten ihm auch ohne weiteres deren Unterstützung. Sie hatten beide nich viele Männer,  aber für Imrahil zählte jeder.  Remiref lud den Anführer der Bank von Dorwinion in die Hauptstadt, denn Imrahil brauchte Gold. Viel Gold.  Denn Krieg war teuer.
Der Anführer der Bank machte sich allerdings Sorgen, wie der König das Geld zurückzahlen wollte. Die Krone hatte schon genug Schulden und die Wirtschaft warf in den letzten Jahren nicht viel ab. Imrahil versprach ihm, wenn er einige Tage blieb, würde er sehen dass sich die Investition lohnte. Der Bankier stimmte zunächst zu.
Als nach einiger Zeit auch Jahnes Schekel, der Fürst von Esgaroth, eintraf, versuchte Imrahil ihn zu überzeugen seine Lehensherren, das Haus Girion, zu verraten.  Allerdings lehnte er dies strickt ab und wollte die Hauptstadt auch so schnell wie möglich verlassen. Elphir, der Sohn von Imrahil versuchte ihn nochmal im persönlichen Gespräch zu überzeugen:
"Fürst Schekel wollt ihr wirklich, dass eine fremde Ausländerin unser Land beherrscht?".
"Nein, natürlich nicht. Aber wie soll ich, nach all dem was euer Vater tat, ihm die Treue schwören?", erwiderte er.
Elphir sagte: "Kiana Vaneryen wird schrecken und Verderben über die sieben Königslande bringen...Habt ihr gehört, wer alles mit ihr reist? Wilde Variags, die eure Felder zerstören,  euer Volk vernichten , euer Land plündern und eure Frauen schänden werden... Und dann noch Drachen... Ich denke nicht, dass ihr das ertragen wollt...".
"Und was soll ich eurer Meinung nach dagegen machen?".
"Kämpft für meinen Vater, werdet nach dem Krieg Fürst von ganz Thal und den Flusslanden! Mein Vater wird sich sicher sehr dankbar zeigen,wenn der treue Fürst Schekel ihm geholfen hat den Krieg zu gewinnen!", erwiderte Elphir. Er schmierte seinem Gegenüber förmlich Honig um das Maul. Jahnes Schekel zeigte sich daraufhin interessiert. Schließlich willigte er zugunsten von Elphir ein, der sich sofort auf dem Weg zu Imrahil machte, um ihn zu unterrichten.
Dieser schickte seinen Sohn mit Fürst Jahnes Schekel sofort mit einer Armee nach Thal, um den Sitz von Haus Girion zu erobern und zu plündern. Immerhin besaßen sie das meiste Gold in ganz Mittelerde.  Da die Männer von Irna Girion so überrascht vom Angriff waren, konnten sie sich kaum wehren und sie starben zahlreich, bis die Stadt unter dem Banner des Königs stand.
Das zahlreiche Gold und die Vorräte der Ernte wurden auf Wägen transportiert,  während Elphir in die Gemächer von Irna Girion ging. Dort saß sie, eine ältere Frau, auf einem Stuhl und wartete förmlich auf Elphir. Noch immer Stolz und zeigte keine Furcht.
"So endet es also?", fragte sie sarkastisch.
"Ja...", antwortete Elphir,
Sie sah auf sein Schwert, dann wieder zu ihm hoch: "Ihr und meine Tochter wärt ein perfektes Paar gewesen. Zusammen hättet ihr das Reich wieder vorangetrieben... Mit eurem Alter von Fünfundzwanzig seid ihr noch jung und jetzt schon so talentiert... Wie werdet ihr es machen?".
Er stellte ein kleines Fläschchen auf den Tisch der neben ihr stand. "Wirkt es schlimm? Ich will nicht so aussehen, wie eure Mutter, als sie am Gift erstickte...", wollte sie wissen. Leicht getroffen schüttelte er nur den Kopf. Irna trank das Fläschchen leer. Sie wartete einem Moment und sagte: "Ich musste etwas tun um meine Familie zu beschützen! Leider vergebens... Ich bin nicht wie Fennies Turmbauer auf der Seite von Kiana Vaneryen, weil ich dem Haus schon seit Jahren treu bin. Nein! Ich verachte dieses Haus genauso wie euer Vater, doch mir ging es um Rache! Rache dafür, dass euer Vater meine Kinder und somit die Zukunft von Haus Girion zerstört hat...".
Sie lächelte dabei und seufzte. Der junge Prinz schwieg weiterhin, denn er konnte Irna Girion auf einer Art und Weise verstehen.
"Wie ich sagte: Ihr und meine Tochter wärt das perfekte Königspaar gewesen... Allerdings musste euer Vater Imrahil dafür sterben... Er hat sich in ein Monster verwandelt... Nicht mehr der edle Ritter, der er mal war... Leider wurden die Kelche vertauscht und eure Mutter starb... Ein Jammer... Ich mochte sie...".
Elphir konnte seinen Ohren nicht trauen. Also hatte Irna Girion seine Mutter vergiftet, weil sein Vater eigentlich sterben sollte?
Er musste sich zusammenreißen und verließ auf der schnelle den Raum.  Im Vorhof der Burg biss er sich in den Handschuh und schrie los. Er trat gegen eine Holzkiste und hockte sich auf den Boden. Ein starker Schmerz erfüllte seine Brust.Der junge Mannn durfte jetzt nicht die Fassung verlieren. Immerhin war er der Prinz und oberste Befehlshaber der Armee. Er atmete tief ein und aus, und ging aus der Stadt. Er hatte Wut auf seinen Vater, denn wegen ihm starb seine Mutter, er tötete viele unschuldige Menschen, die Frau die er liebte...
Elphir sammelte sich und dachte jetzt nur noch an seinen Auftrag: Er musste das Gold nach Minas-Tirith bringen!
Auf dem Weg nach Minas-Tirith erreichte Elphir ein Bote. Er berichtete, dass die Armee von Mordor ebenfalls durch einen Überraschungsangriff besiegt und aufgerieben wurde.
"...Es ist so wie ihr gesagt habt,  mein Herr! Eure hervorragenden Pläne sind aufgegangen! Ich dachte zunächst,  ihr werdet nur so hochgelobt, weil ihr der Sohn des Königs seid!", lobte der Fürst von  Esgaroth.
Elphir war zufrieden positive Nachrichten würden seinen Vater ruhiger stimmen und besänftigen...
Titel: Feuer und Eis
Beitrag von: Darkayah am 12. Apr 2020, 04:01
Endlich war Land in Sicht.  Das Schiff aus dem Norden erreichte die Küste von Tolfalas. Thirak war erleichtert, dass die Überfahrt ziemlich ruhig verlaufen war. Er stand am Bug des Schiffes,  während die seichte Briese durch seine dunklen gewellten Haare, die er zu einem Knoten zusammengebunden hatte.
Das Schiff fuhr nicht in den Hafen von Tolfalas, sondern es wurde ein Boot hinab gelassen. Lieber wollten sie das Schiff, ihre einzige Möglichkeite zurück in den Norde, in Sicherheit wissen. Man konnte nie sicher genug sein, zu diesen Zeiten. Im Boot saßen Davos und Thirak mit einigen Wachen, die den Strand der Insel anfuhren. Während der Fahrt hoffte der junge König die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Dabei sah er auf die mächtige Festung der Insel.
Endlich am Strand angekommen wurden sie auch schon von einigen Personen empfangen. Etliche Männer die schwarze Lederrüstungen trugen, mit Schild und Speer bewaffnet, und einige, die eher Fellrüstungen trugen und wahrscheinlich von weit her stammten. Vor ihnen standen zwei Männer und eine Frau: Der eine war dünn und hatte dunkle halblanges  Haar und einen dunklen Bart, der andere sah wesentlich älter aus, trug einen weißen Bart und kurzes weißes Haar. Die Frau hatte einen dunklen Hautton und dunkles Haar mit kleinen Locken.
"Der Bastard von Carn-dûm!", begrüßte der dunkelhaarige Mann Thirak. Nun erkannte er den Mann. Er hatte ihn schonmal an der Nordwacht gesehen. Es war Galador Imrazor, der Bruder des Königs Imrahil! Er sah nur deutlich verändert aus. Älter. Und  damals trug er keinen Bart.
"Der Verstoßene von Dol-Amroth!", erwiderte Thirak. Der Mann lachte und nahm seine Hand entgegen.
"Ihr habt wohl viele Narben einstecken müssen?", dabei deutete der König des Nordens auf etliche Kratzer in seinem Gesicht. Er erwiderte nur: "Es war ein langer Weg hier her, und doch sind wir hier!".
 "Schön euch wiederzusehen!", sagte er noch. 
Er streckte seine Hand zu Davos aus: "Ich bin Galador Imrazor!". Davos nahm seine Hand entgegen: "Ich bin Davos Schneewert!".
Natürlich wurde Galador sofort hellhörig,  denn er kannte ihn indirekt: "Ah, euren Namen hörte ich auf dem Schlachtfeld von Minas-Tirith vor vielen Jahrem, ihr wart auf der Gegenseite!", erinnerte sich Galador. Davos antwortete gelassen: "Leider unglücklich für mich ausgegangen!".
Galador stoppte kurz, denn er bemerkte, dass dies eher ein schlechtes Gesprächsthema war. Er deute auf die Frau hinter such: "Das ist Mina, die engste Vertraute der Königin!".
"Ich heiße euch auf Minas-Alagos, im Namen von Königin Kiana Vaneryen, willkommen! Sie weiß dass eure Reise lang war und schätzt eure Ankunft!", begrüßte sie die Gäste daraufhin.
"Wenn ihr nun so freundlich wärt eure Waffen abzulegen?", forderte sie die Männer auf.
Thirak und Davos warfen sich irritierte Blicke zu. Dann sah der junge König zu Galador,  der nur mit den Schultern zuckte.
"Sicher...", erwiderte Thirak. Ein leichter Ton des Misstrauens lag in seiner Stimme. Widerwillig gaben auch die Wachen Thiraks ihre Waffen  ab. Thirak übergab sein Schwert einem mächtigen Krieger.
"Folgt mir, bitte!", forderte Mina die Männer auf.
Alle folgten ihr brav. Davos nutze die Chance und fragte: "Wo seid ihr her? Man hört euch kaum einen Akzent an.".
Die Frau lächelte und erwidete: "Ich wurde östlich des rhûnischen Meeres geboren...".
"Ah, es ist schön dort! Strände und Palmen so lang das Auge reicht! Ich war selbst mal dort vor sehr langer Zeit!", erwiderte Davos. Mina lächelte nur und ging einen Schritt schneller. Davos ließ sich zurückfallen und flüsterte zu Thirak: "Der Ort hier hat sich verändert....". Davos verbrachte früher viele Jahre mit Anarya und Thurion auf der Insel, doch sicher fühlte er sich auch nicht mehr.
Der junge Mann hörte nun auch bei ihm die Verunsicherung aus der Stimme. Das brachte auch Thirak ins wanken.
Sie liefen durch ein Tor und über viele Stufen und Brücken,  die zu der Festung führten. Währenddessen nutze Galador die Chance um Thirak nach seiner Schwester zu fragen: "Wie geht es eurer Schwester? Ich hörte sie ist lebendig und munter?".
Thirak erwiderte trocken: "Das ist sie...".
Der Berater von Kiana Vaneryen versuchte weiter ein Gespräch aufzubauen: "Ihr wisst sicher, dass ich damals mit ihr verheiratet wurde... Es war eine Schande für sie... Ich wollte mich nur nochmal hier offiziell bei euch entschuldigen....:.
"Ich hab nich danach gefragt...", antwortete Thirak leicht desinteressiert.
"Eines Tages möchte ich mit euch an einem Tisch sitzen, Wein trinken und eure Geschichte hören,  wie ihr zum König des Nordens aufgestiegen seid!", redete er weiter.
Der junge König erwiderte: "Wenn ihr mir dabei erzähl, wie ein Imrazor zur Hand von Königin Kiana Vaneryen wurde...".
"Ach ja, es war eine lange und blutige Geschichte.... Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die meiste Zeit betrunken war...".
Beide konnten sich das schmunzeln nicht verkneifen.
"Die Fürsten des Nordens halten  eine Reise hierher für waghalsig...", beschwerte sich Thirak.
"Kann ich verstehen... Wäre ich eurer Berater, hätte ich euch davon abgeraten...", antwortete Galador.  "...Eine Faustregel besagt: Nordmännern, besonders unter Stark Führung,  ergeht es nicht sonderlich gut im Süden!".
"Wie wahr.... Allerdings bin ich ja kein Stark...", verteidigte sich Thirak. "Aber noch ein Nordmann!", konterte Galador. Bevor Thirak etwas entgegensetzen konnte, flog etwas großes dicht an ihren Köpfen vorbei.  Sofort duckten sich Davos und sein König Reflexartig. Sie staunten nicht schlecht,  als sie dem Etwas hinterher sahen und die Gestalt als Drachen erkannten. Er war schwarz gefärbt und flog zu zwei weiteren, die direkt über der Festung kreisten und kreischten.
Mina lächelte ihnen zufrieden zu und ging weiter.  Galador half Thirak auf und sagte dabei: "Man kann meinen, man gewöhnt sich daran... Aber irgendwie tut man es nicht... Kommt, die Königin wartet auf euch!".
Thirak sah noch kurz zu den Drachen: Wenn er wirklich Kiana Vaneryen davon überzeugen konnte, die Schlacht gegen Melkor zu unterstützen,  hatten sie einen großen Vorteil in der Schlacht.

Schließlich erreichten sie die Festung.  Sie gingen direkt zum Thronsaal von Minas-Alagos. Als die dunklen Türen sich öffneten, erblickte Thirak eine blonde Frau, mit langen Haaren. Sie trug schwarze Kleidung. Er konnte vom weitem schon erkennen, dass es sich um eine hübsche junge Frau handelte. Er hatte das Gefühl,  als strahlte sie eine warme Aura aus, die jemanden besänftigen konnte.
Mina erhob ihre Stimm: "Ihr befindet euch in Gegenwart von Kiana Sturmgeborene  aus dem Hause Vaneryen vom Blute der Maiar! Rechtmäßige Erbin des Thrones von Mittelerde,  rechtmäßige Königin der Numenorer und der ersten Menschen! Beschützerin der sieben Kronlande, Mutter der Drachen, Herrin über die khandischen Weiten, der unverbrannten und Befreierin der Sklaven...".
Danach war es ganz still im Saal. Thirak sah zu Davos,  der erstaunt in Kiana Vaneryens Richtung starrte. Nicht nur allein, weil er überrascht wegen der Aufzählung der ganzen Titel war. Auch ihre Anwesenheit, Ausstrahlung und ihr Aussehen ließen ihn erstarren.
Schließlich bemerke er den Blick von Thirak und erwiderte: "Das ist Thirak Eisen... Der König des Nordens!".
"Danke dass ihr so weit gereist seit, mein Fürst...", fing die blonde Frau an.
"... Ich hoffe, ihr seid nicht in Raue See geraten...".
Thirak wollte gerade antworten,  dass ihre Überfahrt ruhig verlief da mischte sich Davos ein: "Ich wende ein, Jon Eisen ist KÖNIG des Nordens, euer Gnaden, keinesfalls irgendein Fürst!".
"Vergibt mir, Fürst...", fing sie erneut an.
Galador funkte nun dazwischen: "Das ist Herr Davos Schneewert!".
Kiana wurde hellhörig. Sie hatte diesen Namen schonmal irgendwo gehört.  Doch zu diesem Zeitpunkt fiel es ihr nicht ein.
"Vergibt mir, Herr Davos, ich habe meine Schulbildung nicht auf dieser Seite von Mittelerde genoßen, aber ich meine gelesen zu haben, dass der letzte fremde König des Nordens Eddrik Stark war, der sein Knie vor meinem Vater beugte, der dann König des Nordens wurde...", sagte sie ruhig.
"...Im Tausch gegen sein Leben, schwor Eddrik Stark meinem Vater die perpetuelle Treue, oder verwechsel ich etwas?".
"Da war ich noch nicht an der Seite von...", wollte er gerade erwidern, da antwortete Kiana Vaneryen rasch: "Natürlich nicht! Aber ein Eid ist ein Eid!".
Die äußert attraktive Frau wendete sich an Galador: "Und perpetuell bedeutet.... Was bedeutet perpetuell, Fürst Galador?".
Dabei klang sie sehr provokant und arrogant.
Galador erwiderte kurz: "Für immer..."
"Für immer!", wiederholte Kiana. "Also, mein Fürst, denke ich ihr seid hier um euer Knie zu beugen!".
Thirak überlegte kurz was er antworten sollte. Dann fand er Worte: "Nein, das bin ich nicht...".
Kiana sah verdutzt drein und entgegnete: "Oh, das seid ihr nicht? Also seid ihr den ganzen weiten Weg hierher gereist um dem Hause Vaneryen die Treue zu brechen?".
Thirak konnte nicht glauben was er da hörte.
"Die Treue zu brechen... Euer Vater hat viele unschuldige Menschen hingerichtet... Meinen Vater in einen sinnlosen Krieg geführt...", fing er an.
Sofort erwiderte die junge Frau: "Mein Vater.... Er war eine schlechte Person... Im Namen von ganz Haus Vaneryen, ersuche ich euch und euer Volk um Vergebung für die Verbrechen meines Vaters! Und ich bitte euch nicht die Tochter für die Sünden ihres Vaters zu verurteilen.... Unsere Häuser waren lange Zeit Verbündete.... Es waren die erfolgreichsten Jahre, die das Reich je gesehen hatte... Jahre des Friedens und des Wohlstandes... Mit meiner Familie auf dem Thron und einem Stark als Wächter des Nordens!".
Thirak sah zu Galador rüber. Dabei war er doch aus einem ganz andren Grund hier. Er hoffte, dass wenigstens Galador dies Begriff.
"Ich bin die letzte der Vaneryens... Erkennt das an, was euer Vorfahren geschworen haben, beugt das Knie und ich ernenne euch zum Wächter des Nordens, Thirak Eisen! Gemeinsam werden wir das Land vor diesen beschützen, die es zerstören wollen", fuhr sie fort. Dabei war ihre Stimme stets ruhig.
Thirak seufzte, sah zu Galador rüber, der ihn erwartungsvoll anblickte, und wendete sich zu Davos. Für einen kurzen Moment wusste er nicht wie er anfangen sollte. Wie sollte er Kiana beibringen, dass er wegen was anderem dort war?
"Ihr habt recht...Ihr tragt keine Schuld an den Vergehen eures Vaters... Aber auch ich nicht für die Eide meiner Vorfahren...", entgegnete er.
Kianas lächeln verfinsterte sich. "Warum seid ihr dann hier?", fragte sie irritiert.
Thirak erwiderte: "Weil ich eure Hilfe brauche und ihr meine!".
Galador wendete sich zu Kiana die ihn daraufhin anschaute. "Habt ihr die drei Drachen über der Festung fliegen sehen?", fragte sie.
"Das habe ich...".
"Und habt ihr die Variags gesehen, die alle geschworen haben für mich zu töten?", fragte sie wieder.
Thirak antwortete: "Sie sind nicht zu übersehen. ..".
"Und doch soll ich eure Hilfe gebrauchen?", dabei klang sie äußerst misstrauisch.
Davos lenkte ein: "Nicht um Imrahil zu schlagen... Ihr könntet morgen Minas-Tirith stürmen und die Stadt würde fallen... Wir hatten sie damals fast  erobert und hatten nichtmal Drachen!".
"Um ein Haar!", warf Galador in den Saal. Bevor Davos wieder etwas erwidern konnte,  griff Thirak das Wort an sich: "Gestürmt habt ihr sie aber noch nicht! Wieso nicht? Für mich ist der einzige erkennbare Grund, dass ihr nicht tausende unschuldige Menschen töten wollt... Es wäre der schnellste Weg den Krieg zu gewinnen, aber ihr seid nicht dazu bereit... Immerhin heißt es, ihr seid besser als Imrahil!".
Kiana zog dir Augenbrauen hoch und fragte erneut: "Das erklärt noch immer nicht, warum ich eure Hilfe brauche...".
"Weil gegenwärtig ihr und ich und Imrahil ein Spiel spielen und schreien, dass die Regeln nicht fair sind...".
Er wurde von der blonden jungen Frau unterbrochen.  Sie wendete sich an Galador. Sie klang verärgert: "Ihr sagtet mir dass ihr diesen Mann schätzt...".
"Das tue ich...".
"Seit dem er hier ist weigert er sich mich Königin zu nennen, weigert er sich zu verbeugen und jetzt nennt er mich ein Kind...".
"Ich denke er bezeichnet uns alle als Kinder,  eine Metapher...", beschwichtigte er seine Königin.
 "Euer Gnaden,  alle die ihr kennt werden sterben, bevor der Winter vorbei ist... Wenn wir den Feind im Norden nicht besiegen...", dabei wurde Thirak lauter.
"So wie ich das sehe, seid ihr der Feind im Norden!", warf sie ein.
"Ich bin nicht euer Feind... die Toten sind der Feind...".
Kiana wusste nicht ob sie sich nur verärgert oder durch solche Aussagen belustigt fühlen sollte. "Die Toten?", fragte sie fast spöttisch. Sie wendete sich wieder an Galador: "Ist das etwa wieder eine Metapher?".
Bevor ihr Berater ihr antworten konnte ergriff Thirak das Wort: "Melkor befindet sich mit den Toten auf dem Vormarsch...".
"Melkor und die Toten...", wiederholte Galador.
"Ihr kennt mich nicht gut, mein Fürst, aber haltet ihr mich für einen Verrückten oder einen Lügner? ",  fragte er Galador.
"Nein..."
"Die Armee von Melkor ist echt... Die Grabunholde sind echt... Melkor selbst ist echt.. Ich habe sie gesehen... Wenn sie die Nordmauer überwinden und wir noch immer untereinander streiten...", dabei ging der König des Nordens reflexartig einige Schritte vorwärts, doch er wurde direkt von den Wachen gestoppt, die ihre Hände an ihre Waffen hielten.
So fügte er nur noch hinzu: "Dann sind wir erledigt...".
Für kurze Zeit herrschte erneut Stille im Saal, bis Kiana ihre Stimme sprechen ließ: "Ich wurde auf Minas-Alagos geboren... Nicht, dass ich mich dran erinnern könnte...". Sie erhob sich und ging die Stufen vor ihrem Thron hinunter und bewegte sich Richtung Thirak und Davos.
".... Ich wurde wegebracht, bevor Imrahils Mörder mich finden konnten... Euer Vater verbrachte zu dieser Zeit viel Zeit bei König Imrahil in Minas-Tirith um sich um Frieden zu bemühen, nicht wahr? Ob er davon wusste, dass Imrahil Assassinen ausgesendet hat um ein Baby zu töten? Das spielt natürlich keine Rolle mehr...".
Kiana stand zu diesem Zeitpunkt fast vor Thirak.
Sie fuhr fort: "...Ich hab mein Leben in fremden Ländern verbracht... Zu viele Männer haben versucht mich umzubringen... Ich kenne nichtmal mehr ihre Namen... Ich wurde verkauft, wie eine Zuchtstute... Ich wurde angekettet und verraten... Vergewaltigt und geschändet...".
Sie stand nun direkt vor Thirak. Sie hörte sich entschlossen und bestimmend an. Beide Gäste erkannten nun ihre vollkommene Schönheit, ihre violetten Augen.
"...Wisst ihr was mich durchhalten ließ in all den Jahren im Exil? Vertrauen! Nicht in irgendwelche Götter oder Mythen... In mich selbst! In KIANA VANERYEN! Die Welt hatte seit Jahrhunderten keine Drachen mehr gesehen, bis meine Kinder geboren wurden.... Die Variags aus dem weiten Osten kamen nie nach Mittelerde,  dochbsie taten es für mich! Ich wurde geboren um Mittelerde zu regieren,  und das werde ich tun!".
Thirak sah sie nur verständnislos an und erwiderte: "Ihr werdet über einen Friedhof herrschen, wenn wir Melkor nicht besiegen...".
"Der Krieg gegen meinem Bruder hat bereits begonnen,  wir können jetzt nicht einfach die Kampfhandlungen aussetzen und das bekämpfen, was auch immer ihr hinter der Mauer gesehen habt....", sagte Galador der sich neben seine Königin stellte.
Davos kam jetzt auch einige Schritte näher und sprach Kiana direkt an: "Gut, ihr glaubt ihm nicht? Das kann ich verstehen, daß klingt alles wie Unfug... Aber wie das Schicksal Kiana Vaneryen zurück an unsere Küsten geführt hat, so hat es auch Thirak Eisen zum König des Nordens gemacht... Ihr brachtet als erste die hinter Khand liegenden Variags nach Mittelerde und Thirak machte als erster Angmarer und Arnorer zu Verbündeten, genauso wie die Wilden Stämme des hohen Nordens mit Nordmännern.... Er wurde als Anführer der Nordwacht gesehen und wurde zum König des Nordens... Nicht wegen seines Geburtsrechts... Er hat keins, denn er ist ein verdammter Bastard... All die Männer wählten ihn zu ihrem Anführer,  weil sie fest an ihn glauben... Diese Dinger an die ihr nicht glaubt... Er hat sich ihnen gestellt, er hat sie bekämpft zum Wohl seines Volkes... Er hat sein Leben für sein Volk riskiert, ihm wurde ins Herz gestochen für sein Volk, er gab sein eigenes Leben...".
Thirak blickte ihn daraufhin finster an und brachte Davos zu schweigen. Auch Kiana und Galador sahen sich skeptisch an und fragten sich was er meinte. Schließlich fuhr er aber fort: "Wenn wir unsere Feindschaften nicht beiseite legen und uns verbünden, werden wir sterben und es ist egal welches Skelett auf dem Thron sitzt!".
Galador warf ein: "Wenn es egal ist, könnt ihr auch das Knie beugen! Schwört Königin Kiana die Treue, helft ihr im Krieg gegen Imrahil und gemeinsam werden wir dann den Norden verteidigen!".
"Dafür haben wir keine Zeit mehr.... Für all das hier nicht...", beschwerte sich Thirak.
"Es dauert nicht lang das Knie zu beugen! Verpflichtet euch unserer Sache und...", wollte Galador sagen, da erwiderte Thirak wutentbrannt: "Und warum sollte ich das tun?". Dabei sah er in Kianas kaltes Gesicht. "Ich will euch nicht beleidigen, euer Gnaden,  aber so wie ich es sehe, beruht euer Anspruch auf den Thron ausschließlich auf den Namen eurer Familie und mein Vater starb aus der Willkür eures... Die Fürsten des Nordens haben mich auserwählt sie anzuführen... Und das werde ich weiterhin tun, so gut ich nur kann...".
"Das ist aufrichtig.... Es ist auch aufrichtig darauf hinzuweisen,  dass ich die rechtmäßige Königin der Mittelerde bin... Solange ihr euch zum König des Nordens ausruft, macht ihr euch der Rebellion schuldig...", erwiderte sie ganz kalt. Thirak konnte dies nicht verstehen. Er schüttelte den Kopf und auch Davos war sprachlos.
Der weiß-haarige Mann vom Strand eilte plötzlich in den Saal und flüsterte der Königin etwas in das Ohr.
Sie wendete sich wieder den Besuchern zu und sagte: "Wo sind nur meine Manieren.... Eure Reise war lang und anstrengend.  Ruht euch etwas aus. Ich werde dafür sorgen,  dass euch Bäder eingelassen werden!".
"Sind wir eure Gefangenen?", fragte Thirak genervt.
Kiana antwortete schnell: "Noch nicht!".
Dann wurden die beiden Männer aus dem Norden aus dem Thronsaal geführt.

Thirak und Davos wurden auch direkt in den Badesaal geleitet, wo schon warmes Wasser und Blütendüfte auf sie warteten. Davos ließ sich zuerst hinein gleiten, denn er nahm das warme Nass dankend an. Thirak zögerte noch und zog langsam seinen Waffenrock aus. Bis schließlich auch die restliche Kleidung vom Leib war und er sich auch in das Waser ließ.
"Ist es nicht angenehm? Immerhin müssen wir nicht frieren oder werden in einen feuchten Kerker gebracht!", scherzte der Berater. Thirak warf ihm nur einen verständnislosen Blick zu.
"Warum glaubt sie uns nicht? Sie hat doch selbst Drachen, die lange Zeit als Mythos galten, ihr Vater war ein Maia, der selbst unter Melkor diente und es lebten noch viele Elben in Mittelerde...", fragte der junge König des Nordens. Davos zuckte nur mit den Schultern und erwiderte: "Nun ja, sie ist weit weg von all dem. Seit dem sie denken kann, gibt es all die Dinge nicht mehr... Und guck dir die Menschen an: Niemand erinnert sich an die Baumeister der Zwerge, an die Magie der Elben oder an die vergangenen Zeitalter... So sind eben die Menschen!".
Thirak musste leider feststellen,  dass Davos recht hatte. Er konnte nicht still sitzen bleiben. Nicht jetzt und später auch nicht. Die Zeit drängte.
Es dauerte nicht lange da spazierten beide Männer  durch die Festung Minas-Alagos. Davos nutzte die Chance und fragte: "Wie findet ihr sie?". Thirak verstand zunächst nicht: "Wie finde ich wen?"
"Ich denke ihr wisst genau von wem ich rede!".
Der junge König rollte seine Augen  und erwiderte knapp: "Sie hat ein gutes Herz...".
"Man konnte nicht übersehen wie ihr das gute Herz der Königin angestarrt habt!", erwiderte der Berater. "...Man kann es euch sicherlich nich verübeln, sie ist echt sehr hübsch...".
Der König des Nordens verstand nun die Anspielung von Davos.  Ihm störte es allerdings, weil er nicht verstand wie Davos an so etwas in dieser Situation dachte.
"Wir haben keine Zeit für das...", erwiderte er genervt. "...Wie viele Männer haben wir im Norden? Zehntausend? Weniger?".
Kurz danach erblickten sie die Beraterin von Kiana Vaneryen, die am der Mauer stand und in die Ferne Blickte. Sie schien in Gedanken zu sein und auf etwas zu hoffen.
"Wenn das nicht Mina, die Beraterin der Königin ist!", fing Davos an und riss sie dabei aus den Gedanken.
"Herr Davos! Fürst Eisen...", nickte sie ihnen zu. "König Eisen, oder?", fing Davos an. "Nein, das klingt nicht gut... König Thirak?"
Thirak wimmelte ihn nur ab, dass es nicht wichtig war.  "Kennt ihr überhaupt eure Mutter, wenn sie nicht die Frau eures Vaters war?".
Thirak wunderte sich, warum sie das wissen wollte. Sein Vater hat ihm nie von ihr erzählt, auch wenn er immer wieder gefragt hat. Thir Stark versprach seinem Sohn mit ihm über seine Mutter zu reden, wenn er aus Minas-Tirith zurückkehrte. Allerdings ist dies nie passiert, denn er wurde dort hingerichtet für Verrat. Thirak war da gerade mal fünfzehn Jahre alt.
"Nein...", erwiderte er nur knapp.
"Ich auch nicht,  ich wurde früh in die Sklaverei verkauft...", entgegnete Mina.
 "Das tut mir leid...", erwiderte Thirak. 
"Wenn ihr erlaubt...", fing Davos an, "...Wie kommt ein Sklavenmädchen an die Seite von Kiana Vaneryen um sie zu beraten?".
Die junge Frau lächelte."Sie kaufte mich von meinem Meister und schenkte mir die Freiheit!".
"Das war gut von ihr! Aber jetzt dient ihr doch ihr?", sagte Davos.  Auch Thirak horchte dabei auf.
"Ich diene meiner Königin,  weil ich ihr dienen will, weil ich vertrauen in sie habe!", dabei wirkte sie entschlossen.
Thirak fragte weiter: "Und wenn ihr jetzt sagen würden,  dass ihr gehen wollt?".
"Dann würde sie mich ziehen lassen und mir ein Schiff  geben und viel Glück wünschen!", antwortete sie.
"Und das glaubt ihr?", entgegnete Thirak skeptisch.
Mina antwortete wieder: "Ich weiß es...". Dabei klang sie etwas verärgert.
"Alle die mit ihr aus dem Osten kamen glauben an sie! Sie ist nicht irgendeine Königin, weil sie die Tochter eines Königs ist, den wir nie kannten... Sie ist die Königin, die wir gewählt haben!".
Davos und Thirak sahen sich an. Kiana schien eine edle Person zu sein, wenn sie wirklich so war wie Mina sie beschrieb. Doch so ganz überzeugt war er noch nicht.
Mina sah wieder zurück auf das weite Meer, denn ein Schiff näherte sich. Thirak kannte das Wappen nicht,  welches das Segel zeigte: Einen schwarzen Turm auf weißem Grund.
Er dachte sich dabei nichts weiter und verließ mit seinem Berater die Mauer. Thirak hoffte weiter, dass er etwas für den Norden tun konnte. Aber er hing auf Tolfalas fest und konnte nicht zurück. Hatte Lynn vielleicht doch recht und es war eine Falle?
Dabei kam Melkor Angmar immer näher...



Titel: Schlechte Nachrichten
Beitrag von: Darkayah am 24. Apr 2020, 04:55
Kiana war aufgeregt darüber, was Saruman ihr sagte. Im selben Moment wurden  Thirak und Davos aus dem Saal geführt und die Türen wurden geschlossen. Sie vergaß die Streitereien mit dem König des Nordens denn sie wollte nur noch wissen,  was der alte Mann zu sagen hatte.
"Los sprecht!", forderte sie Saruman auf.
"Die Truppen aus Thal und Mordor wurden überrascht... Irna Girion ist tot und Fennies Turmbauer wurde gefangen genommen und nach Minas-Tirith gebracht...", erklärte er.
Kiana fasste sich erschöpft an die Stirn.  Erst die Auseinandersetzung mit Thirak Eisen, dann verliert sie noch ihre Unterstützer. Auch Galador blickte trüb drein.
"Noch haben wir eine große Armee und die Möglichkeit Dol-Amroth zu erobern, sobald die schwarzen Ostlinge dort eintreffen...", erwähnte der Berater.
Kiana ließ sich auf einen Stuhl im Beratungssaal fallen und seufzte. Sie sagte dabei nur: "Ich hoffe ihr habt recht...".
Sie vergrub ihr Gesicht in ihre Hände.
Galador wollte wenigstens etwas für sie tun. Gute Nachrichten bringen. Doch er wusste nicht wie. Die junge Königin war niedergeschlagen und so  ließ ihr Berater sie in Ruhe und verließ die Burg der Festung. Er sah auf einem Mauerstück  Thirak stehen,  der in die Ferne sah.
"Ihr seht nachdenklich aus...", fing er an. Thirak zuckte zusammen und sah Galador nur an.  "Ich habe eben mit Mina gesprochen und sie hat mich eine meine Heimat erinnert... Meine Herkunft... Ich bin ein Idiot... Wahrscheinlich hatten alle recht, die sagten geh nicht in den Süden, triff nich die Tochter des verrückten Königs...".
Galadors blickt wurde besorgt. "Kinder können nichts für ihr Väter...", verteidigte er seine Königin.
"Ihr habt mir mein Schiff weggenommen, obwohl wir nicht hier sind um mit euch Krieg zu führen...", beschwere sich der junge Mann.
Galador entgegnete: "Es ist nicht weggenommen... Aber ihr könntet es schneller wieder haben, wenn ihr euer Knie beugt...".
Thirak erwiderte sofort: "Sie haben mich zu ihrem Anführer erwählt um sie zu leiten und das werde ich tun! Ich will meinem Volk helfen, doch von hier kann ich es nicht...".
"Ihr müsst aber zugeben, dass es sich schon alles seltsam anhört für das erste Treffen! Kommt schon: Melkor,  Grabunholde... Die Vernichtung der Welt...".
Thirak verdrehte nur die Augen. Er konnte nicht verstehen,  warum ihm denn niemand glaubte. Immerhin hat er die Armer Melkors selbst gesehen.
"Also glaubt ihr mir auch nicht oder haltet mich für einen Dummschwätzer?", wollte der König des Nordens wissen. Galador stellte sich neben Thirak und sah nun auch in die Ferne. "Nein, ich halte euch für einen Ehrenwerten Mann! Sicher wärt ihr dann nicht König des Nordens!", Galador macht eine kurze Pause und drehte sich zu dem Mann aus dem Norden. "... Bietet etwas Handfestes an!". Dieser verstand nicht.
"Vielleicht seid ihr doch ein Idiot...", scherzte Galador.  "Ich will euch helfen! Sagt mir was ich für euch tun kann!".
Thirak musste nicht lange überlegen, denn er wusste was gegen die Grabunholde nützlich war: Dunkelstahl,  welches sich unter der Festung von Minas-Alagos befand.
"Das einzige was gegen die Armee von Melkor etwas ausrichten kann ist Feuer, alte Elbenschwerter und Dunkelstahl...", fing Thirak an.
Galador wurde hellhörig.
"...Elbenschwerter gibt es nicht mehr viele... Wir haben leider keine Drachen auf unserer Seite mit denen wir dauerhaft unsere Feinde mit Feuer vernichten können.... Bleibt uns also noch Dunkelstahl und das befindet sich unter dieser Festung!". Dabei zeigte er auf die Festung. Galador überlegte kurz. Kiana hatte keine Verwendung für Dunkelstahl. Es konnte Ihnen also egal sein, wenn Thirak es abbaute und in den Norden brachten. Der Norden zeigte sich dann vielleicht dankbar und schloss sich Kiana an.
Sofort machte er sich auf den Weg zu seiner Königin.

Kiana schien nicht wirklich überzeugt von den Neuigkeiten Galadors. "Dunkelstahl?", fragte sie äußerst misstrauisch. Sie dachte zunächst, Galador würde scherzen. Doch an seinem Blick bemerkte sie, dass er es sehr wohl ernst meinte. Sie zog ihre Augenbrauen hoch. Noch immer war sie sehr skeptisch. Was wollte der mit diesen Dunkelstahl anfangen? Bevor sie sich weiter Gedanken darum machen konnte, erhob Galador schnell seine Stimme: "Gibt ihm etwas... Wenn er merkt, dass ihr euch um seine Belange kümmert, dann wird er sich sicher dankbar zeigen!".
Die junge Königin füllte sich einen Kelch voll und trank erst einmal einen großen Schluck. Sie wollte gerade sagen, dass sie diese Forderung und die ganze Geschichte um Melkors Rückkehr lächerlich fand, nachdem was der Mann aus dem Norden während ihrem treffen erzählte, da griff erneut Galador das Wort an sich: "Und selbst wenn das alles Hirngespinste sind, verlieren wir nichts... Denn wir haben keine Verwendung für das Erz... Wir benötigen es nicht, um den Krieg zu gewinnen!".
Er ging einige Schritte um Kiana herum und beobachtete sie, die nur in ihren Kelch starrte. "Aber wir haben die Möglichkeit einen Freund zu gewinnen... Einen mächtigen Freund... Einen Unterstützer!", erwähnte der Berater. Sie sah ihn an und stimmte ihm daraufhin zu: "Gut, womöglich habt ihr recht...Soll der König des Nordens sein verdammtes Dunkelstahl bekommen!".
Mit diesen Worten Schritt sie aus den Raum und auch aus dem Thronsaal.
Sie ging nach draußen um frische Luft zu schnappen. Die sonne ging unter und ihre drei Drachen flogen über dem Meer. Tief in ihr drinnen hoffte Kiana das alles gut ging. Zur jetzigen Zeit sah es eher gegenteilig aus.
"Ein schöner Anblick!", ertönte eine stimme hinter ihr.  Sie drehte sich um und erkannte Thirak Eisen.
Kiana schwieg zunächst, als Thirak einige Stufen zu ihr hinunter kam.
  "Ich benannte sie Darium, wegen eines Mannes der meiner Familie bis zum tot diente, Aranion, nach meinen Bruder, der von Imrahil ermordet wurde und Ancalagon, weil das Leben schrecklich und doch schön sein kann...", klärte sie den Besucher auf. "...Ihr habt euren Vater auch an Imrahil verloren richtig?".
Thirak stand nun direkt neben ihr. "Ja, das habe ich...". Er überlegte kurz, ob er Kiana von ihrem Vater erzählen sollte. Das was Eldarion ihm zeigte. Er entschied sich schließlich es nicht zu tun. Er fürchtete ganz als verrückt erklärt zu werden.
Um die stille zu brechen ergriff Kiana das Wort: "Viele Jahre hat man die Drachen vergessen und nicht mehr an sie geglaubt, bis ich sie zurück nach Mittelerde brachte... Vielleicht sollte man das überdenken , was man weiß....".
Thirak wusste worauf sie anspielte. "Galador hat also mit euch gesprochen?", sagte er ertappt.
Kiana wendete sich dem jungen Mann zu und erwiderte: "Natürlich, er ist mein Berater!".
"Und er redet gerne... ", scherzte er. Kiana entgegnete nur: "Wir tun alle das gerne, was wir am besten können...".
"Ich nicht...", dabei klang Thirak sichtlich bedrückt. Kiana musterte ihn daraufhin genau. Er wirkte nachdenklich und es entging der jungen Königin nicht. Nachzufragen traute sie sich aber nicht.
"Ihr wisst, dass ich Imrahil nicht auf den Thron von Mittelerde sitzen lassen werde?", sagte sie.
"Ich hab auch nichts anderes erwartet...".
"Ich habe auch nicht meine Meinung darüber geändert,  welche Teile des Landes zum Reich gehören!",versuche sie den König des Nordens noch einmal zu überzeugen.
"Dabei auch nicht...", erwiderte Thirak leicht genervt. Kiana war innerlich enttäuscht. Denn sie wollte lieber erwas anderes hören. Dass er sich ihr anschloss. Sie dachte aber wieder an Galadors Worte und sagte: "Ich werde euch erlauben das Dunkelstahl abzubauen und daraus Waffen herzustellen... Solltet ihr Männer und andere Ressourcen brauchen lasst es mich wissen...".
Thirak war überrascht. Er hatte mit allem gerechnet,  aber nicht damit, dass Kiana Vaneryen ihm erlaubt das Material abzubauen, obwohl er das Knie nicht gebeugt hatte.  Vielleicht war sie doch nicht so schlecht. "Ich Danke euch!", sagte er ruhig.  Eigentlich wollte er das lieber nicht fragen, aber es rutschte ihm heraus: "Also glaubt ihr mir wegen Melkors Rückkehr?".
Kiana drehte sich zum Meer und blickte wieder in die Ferne. "Ihr habt doch eine Menge Arbeit vor euch!", wimmelte sie ihn ab. Thirak sah sie noch kurz an. Davos hatte recht, dass sie äußerst hübsch war. Besonders im Tageslicht erkannte er es. Aber davon ließ der junge König des Nordens sich nicht ablenken.  Zu wichtig war sein Vorhaben.  Er verstand aber auch die aussage von Kiana.  Scheinbar wollte sie Ruhe. Auch hatte sie recht: Erst jetzt wartete sie Arbeit auf sie. Sofort machte er sich auf dem Weg zu Davos um ihn davon zu berichten.

Von einer erhöhten Position beobachtete Mira, die rote Priesterin das Königspaar. Saruman stieß dazu und stellte sich neben sie.
"Welch ein prächtiger Anblick,  nicht wahr?", sagte Saruman ironisch. Die rote Priesterin wendete sich ihm zu, sagte zunächst aber nichts. "Wie kommt es, dass eine Priesterin wie ihr im Norden war und jetzt nicht einmal unsere Gäste begrüßt...", wollte der Istari wissen. Mira spürte förmlich die Neugier, die er ausstrahlte.
Sie antwortete ruhig: "Mein Herr hat es mir befohlen... Und ich habe meinen Teil erfüllt: Ich brachte Feuer und Eis zusammen!". Der alte Mann verstand nicht wirklich was sie damit sagen wollte.
"Hach ja... Fromm müsste man sein! Aber ihr spracht so hohe Worte über Thirak Eisen und jetzt versteckt ihr euch hier...", dabei klang er sehr sarkastisch. Mira erwiderte: "Warum gibt ihr euch gegenüber Herrn Davos nicht zu erkennen, wer ihr seid oder überzeugt nicht die Königin, dass Thirak Eisen recht hat? Immerhin glaubte ihre Mutter ebenfalls daran und hatte Visionen davon... Aber ihr solltet es genauer wissen... Immerhin wart ihr dabei!". Sie setzte dabei ein schelmisches Lächeln auf. Saruman sah sie dagegen nur erschrocken an. Woher konnte sie das wissen. Er versuchte nun von sich abzulenken: "Ich hörte Gerüchte über euch, ihr solltet einen ganz anderen Herrscher gedient haben...". Als der alte Mann sprach, beobachtete sie ihn genau. "...Man munkelt ihr habt dem verrückten König ins Ohr geflüstert, so dass er die unnötigen Kriege geführt hat und den Tod fand... Aber seid ihr wirklich schon so alt, ich meine man sieht es euch nicht an!". Die Stimmlage klang noch immer sehr ironisch dabei. Mira lächelte nur weiterhin und sie sagte: "Meine Zeit ist vorbei  in der ich mächtigen Männern ins Ohr flüstere...".
"Oh, daran habe ich so meine Zweifel... Einmal im Geschmack gekommen, ist es sehr schwer zu widerstehen, so viel Macht zu haben!", unterbrach er sie. Die Priesterin antwortete zunächst nicht.
"Wo werdet ihr hingehen?", fragte Saruman daraufhin.
Sie blickte nach Osten: "Ich werde in den weiten Osten reisen...". Der Istari zog seine Augenbrauen hoch und erwiderte: "Gut, und ich kann euch nur raten nicht mehr zurückzukommen! Es wäre sicher nicht sicher für euch!". Mira wusste, dass Saruman ihr damit drohte. Wahrscheinlich hatte er Angst, sie könnte ihm seine Position streitig machen oder konnte Thirak weitere, in seinen Augen, gefährliche Dinge flüstern.
"Oh,  Istari... Ich werde noch einmal nach Mittelerde zurückkehren! Ich werde in diesem Land sterben!", sagte sie. Saruman sah sie nur skeptisch an. Für ihn sprach die Frau nur in rätseln.
"Genauso wie ihr!", fügte die Priesterin noch hinzu. Saruman starrte sie daraufhin verwirrt an. Als sie die Worte sprach, überkam ihn plötzlich ein kälteschauer. Die Frau entfernte sich nun von dieser Stelle und ließ den alten Saruman dort stehen, der über die Worte nachdachte.

Kiana wanderte durch die Gänge  der Festung Minas-Alagos. Sie war auf dem Weg in ihre Gemächer, als sie schließlich auf Davos Schneewert traf, der sie fast überrannte. Überrascht und beschämt entschuldigte er sich mehrere Male bei ihr.
"Jetzt wo es mir wieder einfällt: Ich hörte schonmal euren Namen, aber mir kommt es nicht mehr in den Sinn woher...", fragte sie den Berater von Thirak. Er wusste,  dass er nun nicht mehr drumherum kam, zu sagen wer er wirklich war.
"Nun ja...", fing er an. "... Ich diente Jahre lang eurem Vater, ihm verdanke ich dass ich der bin der ich heute bin... und er wurde ein Freund bis...".
"...bis er verrückt wurde...", beendete Kiana den Satz. Davos nickte ihr zu. "...Vielleicht wäre er anders geworden, wenn er von mir gewusst hätte...", behauptete sie.
Davos seufzte und erwiderte: "Er hat von euch gewusst... Thir Stark fand heraus, er teilte es eurem Vater mit... Vergebens...".
Kiana gefiel dieser Gedanke nicht. Immer hatte sie auf eine positive Entwicklung ihres Vaters gehofft, wenn er gewusst hätte, seine Tochter würde lebendig sein.
Sie senkte leicht den Kopf. Sie wollte jetzt bloß nicht sentimental vor dem Berater des Königs des Nordens werden. Sie wusste nicht, ob Davos ihre Reaktion bemerkte,  oder ob es nur Zufall war, aber daraufhin sagte er: "Er erfuhr von euch, als er schon in die letzte Schlacht zog. Das Wissen befeuerte seinen Gedanken nur noch mehr an, die Krone zurückzufordern... Er wollte euch etwas hinterlassen...". Davos machte eine Sprechpause.  Er schien selbst kurz in Gedanken versunken zu sein. Kiana wollte nun aber wissen was er noch sagen wollte. "Aber?", drängte die junge Frau.
"...Ihr wisst ja wie es für ihn ausgegangen ist...", sagte Davos.
"Wie ist es passiert?", drängelte sie weiter. Sie musste die Chance ausnutzen, damit sie erfahren konnte, was wirklich mit ihrer Familie passierte.
Überrumpelt zuckte der Mann mit den Schultern und entgegnete nur: "Ich weiß es nicht... Ich war nicht dabei...Dazu kommt noch, dass niemand überlebt hat, der ihm folgte...".
Kiana Stimme wurde leicht zittrig: "Aber ich dachte ihr wart ein Freund meines Vaters? Warum habt ihr dann überlebt?".
"Weil er mich wegschickte,  als ich versuchte ihn vom Angriff abzuhalten... Es war ein Himmelfahrtskommando... Er wusste es... Imrahil war mit seinen Truppen weit in den Norden eingedrungen... Als  die Bannermänner Imrahils vor den Toren Carn-dûms auftauchte, wusste ich dass die Schlacht verloren war... Ich musste fliehen und rettete mich aus der Festung... Ich versuchte euch zu finden um euch zu beschützen... Immerhin wart ihr die Tochter von Thurion... Aber ohne jemanden der euch leiten würde... Der Gedanke an eine Tochter eines Maia alleine in dieser Welt... Der Gedanke an eine Vaneryen alleine in dieser Welt... Es war ein schrecklicher Gedanke der mich lange verfolgte...".
Kiana spürte, dass er die Worte ernst meinte.
"Verzeiht mir, ich wollte euch nicht so lange aufhalten...", bat die junge Königin um Verzeihung. Davos schüttelte nur den Kopf und signalisierte deutlich, dass sie sich nicht zu entschuldigen brauchte.
"Ihr habt sicher noch viel Arbeit mit dem Abbau von Dunkelstahl zu tun... Ich muss selbst noch einiges erledigen...", dabei klang sie sehr getroffen und auch erschöpft. Es waren viele Informationen und sie machte sich viele Gedanken. Davos verneigte sich nur vor ihr und  lief den Gang weiter nach draußen.
Kiana sah ihm noch hinterher, machte sich aber dann auf den Weg in ihre Gemächer,  als er nicht mehr sichtbar war.

Am nächsten Tag verbrachte die junge Königin den ganzen Morgen im Bett. Sie fühlte sich zu erschöpft und Müde. Sie streckte sich gerade, da klopfte es an der Tür und wurde kurz darauf geöffnet. Ihre Beraterin Mina betrat den Raum.
Sie sah besorgt drein und fragte: "Ist bei dir alles in Ordnung? Sonst bist du viel früher im Thronsaal.".
Kiana nickte ihr nur zu. Sie spürte, dass es nicht ihr einziges belangen war. 
"Und warum bist du eigentlich hier?", fragte nun die junge Königin. Mina senkte den Kopf und antwortete: "Ich habe lange nichts mehr von Grauer Staub gehört... Ich hoffe ihm ist bei der Belagerung von Dol-Amroth nichts passiert!".
Kiana musste lächeln als sie dies hörte. Sie hatte schon geahnt, dass etwas ihre Beraterin und ihren Anführer der Ostlinge verband.
"Ich hab auch noch keine Nachricht erhalten,  aber er wird gut auf sich aufpassen können!", beschwichtigte Kiana ihre Freundin.  Sie erhob sich nun, denn sie musste noch einiges tun: Mit Galador sprechen und sich bei Thirak Eisen erkundigen,  wie weit er mit dem Abbau von Dunkelstahl war. Vielleicht brauchte er noch weitere Hilfe, in Form von Männern oder Materialien.
Zusammen mit Mina lief sie durch die Festung, auf den Mauern bis die beiden Frauen schließlich den Eingang zur Mine erreichten. Kiana wurde stets von Wachen begleitet.
Thirak kam gerade aus der Mine heraus,  dicht gefolgt von Davos Schneewert. Der König des Nordens hatte eine schwarze Stellen vom Gestein im Gesicht.
Scheinbar scheute er sich nicht vor Arbeit und packte selbst mit an, obwohl er ein König war. Irgendwie beeindruckte dies die junge Frau, aber sie war noch zurückhaltend und skeptisch.
Verdutzt sah Kiana auf die stellen und räusperte sich. Thirak blickte sie nur fragend an. Scheinbar wusste er nicht was sie von ihm wollte. Er zu Davos rüber, der eine Andeutung auf sein Gesicht machte. Er griff sich dorthin und verteilte es nur noch mehr.
Kiana schmunzelte und sagte: "Kommt ihr gut voran? Braucht ihr noch etwas?".
Thirak schüttelte den Kopf und erwiderte: "Nein, euer Gnaden... Wir sollten die nächsten Tage fertig werden! Ich hoffe nur, dass wir alles auf das Schiff geladen bekommen...". Kiana bemerkte,  dass sein Ausdruck stets besorgt und ernst wirkte.
Sie seufzte leicht und wollte sich noch großzügig zeigen: "Ich wäre bereit euch noch Schiffe mitzugeben, wenn ihr welche benötigt!".
Er nickte ihr nur zu. Gerade wurde ein weiterer Wagen mit Dunkelstahlerz aus der Mine gebracht, da sah Thirak sich die Stücke an. Die junge Königin beobachtete ihn genau. Er wirkte auf sie äußert attraktiv, auch wenn er wohl anstrengend war,  was sie aus der Diskussion Schloß.
Ich sollte jetzt nicht an so etwas denken! , sagte sie sich selbst. Sie konnte sich aber auch nicht weiter darüber machen, denn Galador tauchte mit Saruman auch und rief sie: "Euer Gnaden, ich muss dringend mit euch sprechen!".
Sie wendete sich ihm zu und wartete bis er ihr mitteilte, was er von ihr wollte.
"Dol-Amroth wurde von den schwarzen Ostlingen erobert...".
"Das ist gut zu hören...", entgegnete sie.
Galador  sah dabei leicht ängstlich aus und sah zu Saruman. Kiana erahnte schon, dass es nicht alles war.
"Was ist schon wieder?", wollte die Königin wissen.
"Grauer Staub schaffte es Dol-Amroth ohne viel Gegenwehr zu erobern, allerdings wurde die Flotte versenkt...".
Kiana war wütend. Wie konnte es nur sein, dass Imrahil so siegreich war. Sie ballte die Fäuste. Und lief zurück zur Festung. Ihr eigenes Gefolge und die beiden Männer aus dem Norden folgten ihr.
"Ihr wollt es wohl unter euch besprechen, nehme ich an...", sagte Davos abgehetzt.
"Ihr bleibt!", rief Kiana. Ihre dominante Art und Stimmlage ließen die beiden Männer gehorchen.
"Alle meine Verbündeten sind weg... Und ich sitze hier auf der verdammten Insel fest...", beschwerte sich die junge Frau.
Galador versuchtr sie zu besänftigen: "Wir haben noch immer die größte Armee...".
"Die bald kein essen mehr hat,  weil Imrahil alle Vorräte aus Thal und Mordor gestohlen hat....", entgegnete sie verärgert.
Galador schlug vor: "Ruft Grauer Staub und seine Ostlinge über die Landwege zurück... Wir haben noch genug Schiffe hier, um die Variags zum Land zu bringen... Lasst de  Weg nach Minas-Tirith blockieren ... Wir haben einen Plan und dieser ist der richtige!".
"Der richtige Plan...", schrie Kiana Vaneryen aus. "...Eure Strategien haben uns Mordor, die Flusslande mit Thal und viele wichtige Ressourcen gekostet!".
Galador versuchte sie weiter zu beruhigen: "Falls ich unsere Feinde unterschätzt habe...".
"Unsere Feinde? Deine Familie meint ihr....", merkte sie weiterhin verärgert an."...Ihr wollt ihnen nach all dem noch immer nicht Schaden...".
Galador senkte seinen Blick. Kianas spürte es förmlich in sich kochen. Ihr wurde wieder sehr warm und am liebsten würde sie einfach ihre Kräfte entfesseln. Im gleichen Moment flog Ancalagon über das Meer. Kiana sagte daraufhin: "Genug mit den schlauen Plänen... Ich habe drei große Drachen... Ich werde mit ihnen zur weißen Festung fliegen!".
"Wir haben doch darüber...", wollte Galador gerade erwidern, da unterbrach die Königin ihn sofort: "Meine Feinde sind in der weißen Festung... Was bin ich für eine Königin,  wenn ich nicht mein eigenes Leben riskiere um sie zu bekämpfen?".
"Eine kluge!", antwortete Galador.
Genervt wendete sie sich ab. Sie konnte diese Worte nicht mehr hören. Ihre Augen schweiften an Thirak vorbei und blieben auf ihm ruhen.
"Was denkt ihr, soll ich tun?", fragte sie ihn direkt.
Thirak verstand zunächst nicht und antwortete: "Ich denke nicht dass ich...".
"Ich bin im Krieg... Und ich verliere...", unterbrach sie ihn und ging einige Schritte auf ihn zu. "...Was denkt ihr soll ich tun?". Erschrocken sahen sich Galador und Saruman an.
Er seufzte und sah zu den Drachen. Schließlich sagte er: "Ich dachte nicht mehr, dass Drachen existieren... Niemand tat es...".
Kiana hörte weiter zu. "...Die Menschen die euch folgen, wissen dass ihr etwas unmögliches passieren lassen habt... Vielleicht lässt es einen glauben, ihr könnt auch andere unmögliche Dinge möglich machen, eine Welt aufbauen, die besser ist als die in der wir leben... Aber wenn ihr die Drachen nutzt, um Burgen zu schmelzen und Städte in Flammen zu setzen, seid ihr nicht anders als die ganzen schlechten Herrscher... Ihr seid dann eher genauso...".
Die Worte beruhigten Kiana etwas. Immerhin wollte sie die Welt vor Tyrannen befreien. Sie wollte nicht genauso sein. Schließlich ließ sie von der Idee ab, direkt mit den Drachen nach Minas-Tirith zu fliegen und die Stadt niederzubrennen.
Gleichzeitig dachte sie auch an die Worte von Irna Girion, die Kiana daran erinnerte, dass sie ein Drache war und kein Schaf wie die anderen Fürsten.
Sie wies ihren Berater an, die Variags auf die Schiffe zu bringen und an Land zu gehen. Sie wollte wenigstens zu einem Gegenschlag ansetzen...
Titel: Der Schwan in Flammen
Beitrag von: Darkayah am 29. Apr 2020, 15:34
Die Truppen von Elphir Imrazor kamen nur langsam voran. Der Weg war lang und die vielen Wägen hielten den Zug nur auf. Hier und da musste ein Rad der Karren ausgetauscht werden oder die Armee brauchte eine Pause.
Elphir versuchte stets seine Männer weiter nach vorne zu treiben.  Er wies Fürst Jahnes Schekel von Esgaroth an, der seinen ältesten Sohn Dror dabei hatte, darauf zu achten, dass sie einen Schritt schneller vorwärts kamen.
Auch Remiref traf ein.  Er wurde von König Imrahil geschickt um nach dem rechten zu sehen.
"Die Männer brauchen viel zu lange...", bemerkte der große Mann an. "...Wenn es in diesem Tempo weiter geht, sind wir da wenn Minas-Tirith belagert wird...".
Elphir verzog daraufhin nur das Gesicht. Er wusste, dass Remiref auch härtere Methoden einsetzen würde. Zum Beispiel würde er auch nicht vor Peitschenhiebe zurückschrecken. Für Elphir war diese Methode primitiv und weniger effektiv für die ganze Moral der Truppen.
Fürst Jahnes Schekel kam zurück zu Elphir und berichtete , wie es am Anfang des Zuges aussah. Scheinbar waren die größten Reparaturen an den Karren erledigt und sie konnten nun weiter.
Bevor der Prinz den Befehl ausprechnen konnte,  griff Remiref seinen  Arm. Elphir zuckte zusammen und sah ihn erschrocken an.
"Hört ihr das?", fragte er seinen Prinzen. Der junge Mann horchte genau hin, um das zu hören was Remiref meinte. Es war ein leises dumpfes Donnern zu hören. Der Boden schien zu erzittern. Es wurde lauter und lauter, bis Elphir schließlich diese Geräusche zuordnen konnte: Es waren Reiter und das nicht wenig. Vermutlich eine Schaar, die genau auf sie zuritten.
Sofort ritt Elphir los um seine Männer in Formation zu bringen. "Speere und Schilde!", rief er immer wieder. "Bogenschützen dahinter formieren!".
Es dauerte nicht lange und die Soldaten gingen in Stellung. Jahnes Schekel und sein Sohn befahlen ihren Männern ebenfalls diese Stellungen einzunehmen. Eine große Reihe an Männern mit Schilden und Speeren standen bereit und schützten die Wägen, die gefüllt mit Vorräten und Gold waren.
Jenes Gold,  das sie von den Girions aus Thal stahlen.
Gespannt wartete Elphir auf seinem Pferd, bis er seine Feinde sehen konnte. Laute Kriegsrufe ertönten und die Männer aus Gondor schienen sichtlich nervös zu sein.
Nun konnte der Prinz die Reiter erkennen: Es waren die Variags aus dem fernen Osten. Die, die geschworen haben für Kiana nach Mittelerde zu reisen um für sie in den Krieg zu ziehen.
"Reitet zurück nach Minas-Tirith, los!", sagte Remiref. Sofort verneinte der Prinz die Aufforderung: "Ich werde meine Männer nicht zurücklassen!".
"Ihr seid ein Kommandant, kein scheiß Fußsoldat! Die Scheißer werden unsere Männer abschlachten!", ermahnte der Hauptmann der Wache von König Imrahil. Er sprach stets im vulgären Sprache. 
"Wir werden sie schon aufhalten können !", sagte Ephir gerade noch zuversichtlich, als plötzlich ein lautes kreischen am Himmel ertönte. Ein riesiges schwarzes Etwas erschien am Himmel und Elphir konnte es zunächst nicht zuordnen, bis er erkannte, dass es ein großer geflügelter Drache war.
Der Drache flog noch vor die Reiter. Elphir spürte förmlich die angst seiner Soldaten und das klappern ihrer Zähne. Er hatte von den Gerüchten über die Drachen von Kiana gehört, doch nie hatte er geglaubt, dass diese wahr waren. Plötzlich spuckte der Drache einen großen Feuerstrahl auf die Soldaten aus Dol-Amroth nieder, die sofort in Flammen aufgingen und zu Asche zerfielen. Die Variags aus Khand ritten einfach durch diese Flammen und schlachteten ihre Gegner nieder. Elphir war noch schockiert, ließ aber sofort einige Pfeilsalven auf die Reiter schießen.
Der Prinz konnte nur zugucken, wie der Drache über ihren Köpfen hinweg flog, unf die Karren und Soldaten in Flammen setzte.
Einige der Männer Dol-Amroths flohen, andere wiederum kämpften noch gegen die Variags.
Auch wie seine Männer von den feindlichen Kriegern abgeschlachtet wurde, konnte er nur beobachten.  Zunächst blieb er starr. Bis ihm wieder die Waffe gegen den Drachen einfiel.
"Wir haben die Balliste von Norys mit uns, los benutzt sie!", rief Elphir zu Remiref. Entschlossen ritt dieser los um den Wagen mit der Balliste zu finden. Elphir versammelte Währenddessen einige Bogenschützen und schoss auf den Drachen. Die Pfeile prallten einfach an seinen Schuppen ab. Er konnte jetzt nur noch auf Remiref hoffen, der irgendwo im Getümmel unterwegs war.
Der Prinz hörte nur noch Schreie um sich. Sie waren laut und schmerzvoll.  Überall liefen Menschen herum, die in Flammen standen und versuchten ihre glühenden Rüstungen auszuziehen oder sich am naheliegenden Fluss zu löschen. Überall war Feuer und es roch nach verbranntem Fleisch.
Der Drache kam in seine Richtung geflogen, und er befahl einen Männern sich zu schützen. Aber vergebens: Das Feuer traf das Bataillon und sie zerfielen zu Asche.
Er sah einen großen Pfeil in Richtung des Drachen fliegen. Scheinbar hatte Remiref die Balliste gefunden und schoss auf das große Ungeheuer.
Der Drache wurde mehrere Male verfehlt, aber ein Schuss traf ihn mitten in den Arm des Flügels. Der Drache schrie laut auf und flog in die Richtung des Geschosses. Das Ungetüm verbrannte die Balliste und zerstörte diese. Nicht weit von Elphir setzte sich der schwarze Drache ab. Er konnte erkennen, dass eine silberhaarige Frau von dem Drachen stieg und versuchte, den großen Pfeil herauszuziehen. Dem Drachen schien es sichtlich zu schmerzen, denn er schrie laut auf.
Elphir überlegte nicht lange: Es war Kiana Vaneryen, die dort direkt vor ihm stand. Ungeschützt und angeifbar. Er musste sie nur töten und der Krieg war vorbei. Niemand musste mehr sterben. Kein Leid mehr.
Kurzentschlossen entschied sich nach einem Speer zu greifen und ritt auf die Frau zu. Elphir war schon sehr nah an ihr dran, da wendete sie sich ihm zu. Irgendetwas ließ ihn plötzlich für einen kurzen Moment zweifeln. Die Frau sah noch so jung aus. Sie war äußerst hübsch und ihre Ausstrahlung löste etwas in ihm aus. Er hatte das Gefühl, als würde sein Herz und seine innereien dahin schmelzen. Aber nein! Er musste Mittelerde und seinen Vater vor einer solchen Gewalt schützen! Entschlossen griff er den Speer fester und trieb sein Pferd schneller an. Doch bevor er die Frau erreichte, wendete sich der Drache ihm zu und öffnete das breite Maul. Er konnte nun die scharfen Zähne sehen und wie das Feuer aus seinem Rachen kam. Er sah sich schon tot und rechnete damit auch zu verbrennen, wie all die armen Seelen der Männer seiner Armee. Er spürte einen starken Ruck von der Seite, der ihn von seinem Pferd und somit in den Fluss fielen ließ, als die Flammen das Pferd verhüllten.
Seine Rüstung machte es dem Prinzen aber unmöglich zu schwimmen und er sah seinem Ende entgegen...

Galador, der die ganze Schlacht beobachtete,  lief durch das Schlachtfeld und war schockiert über das was er dort sah: Überall lagen verbrannte Körper von  Menschen und Pferden, Reste der zerstörten Karren und Asche. Viele Gefangene der Armee aus Dol-Amrother und Esgarother wurden von den Variags zu einer Erhöhung geführt. Sie hatten sich ergeben, da in dieser Schlacht keine Chance mehr bestand zu gewinnen oder zu entkommen. Er hoffte auch, dass unter dn vielen Toten nicht sein Neffe Elphir war.
Galador sah etwas besorgt drein. Ihm taten all die Männer leid, die um ihr Leben fürchteten.
Er stieg schließlich auf die Erhöhung , auf die auch Kiana stand. Ancalagon setzte sich direkt hinter ihnen ab.
"Ich weiß was Imrahil euch erzählt hat...", fing die junge Frau an. "...dass ich komme um eure Städte zu zerstören, eure Häuser niederbrenne, töte euch und eure Familien... Aber genau das ist Imrahil und nicht ich! Ich bin nicht hier um zu morden... Denn das einzige was ich will ist das Rad zu brechen, dass sich über den Reichen und Armen dreht, wovon keiner profitiert, außer die Imrahils dieser Welt! Ich gebe euch die Wahl: Beugt das Knie, schließt euch mir an und zusammen werden wir diese Welt wieder aufbauen zu einem besseren Ort machen! Oder lehnt ab und sterbt...".
Besonders wegen den letzten Worten seiner Königin sah Galador entsetzt zu seiner Königin. Tatsächlich knieten sich daraufhin nur wenige vor Kiana Vaneryen hin.
Als dann plötzlich Ancalagon anfing zu schreien, knieten schließlich alle, außer einige Männer. Es waren Jahnes Schekel, sein Sohn Dror und einige Gefolgsleute.
"Tretet vor, mein Fürst!", forderte Kiana Jahnes auf. Daraufhin ging er sofort einige Schritte auf sie zu.
"Ihr werdet also nicht knien?", fragte sie leicht provokant. Der Mann erwiderte nur ruhig: "Ich habe schon einen König...".
Sofort Schritt Galador ein: "Mein Bruder war doch nie der wahre König für euch...  Er tötete die Familie eure Lehensherren und löschte Haus Girion für immer aus, obwohl Elphir eure wahre Prinzessin Irana Girion geheiratet hätte... Es sieht so aus als wären eure Schwüre recht flexibel...".
"Es gibt keine einfachen Entscheidungen wenn Krieg herrscht... sagt über euren Bruder was ihr wollt... Er wurde in Mittelerde geboren... Er lebte hier sein ganzen Leben lang... Aber ihr dagegen, ihr vernichtet eure eigene Familie und wählt die Unterstützung von ausländischen Eindringlingen... Jemanden die keinerlei Bindung zu diesem Land hat... Mit einer Armee aus Wilden...", sagte Fürst Schekel.
Kiana entgegnete: "Ihr tauscht also nicht eure Ehre gegen euer Leben... Ich werde es respektieren...".
"Wir könnten ihn an die Nordwacht schicken... Denn er ist ein wahrer Soldat und...", doch bevor Galador weitersprechen konnte unterbrach Fürst Jahnes ihn: "Ihr könnt mich nicht an die Nordwacht schicken... Ihr seid nicht meine Königin!"
Kianas blickt blieb kurz auf den Mann ruhen. Er schien entschlossen zu sein und änderte seine Meinung nicht. Sie sah zu einigen der Variags,  die ihn an die Seite brachten.
"Ihr müsst mich auch töten!", rief ein weiterer Mann. Er war deutlich jünger. In Kianas alter.
Sofort rief Jahnes: "Geh zurück und schweig!".
Die junge Frau wurde hellhörig: "Wer seid ihr?".
"Nur ein dummer Junge..,", antwortete Fürst Schekel.  Doch der junge Mann erwiderte: "Ich bin Dror Schekel, Sohn des Jahnes Schekel...".
"Ihr seid die Zukunft eures Hauses...Eurer Familie.... Dieser Krieg hat schon viele andere große Häuser verschwinden lassen...sorgt nicht dafür dass es wieder passiert... Beugt das Knie!", beschwerte sich Galador.
Dror sah zu seinem Vater der ihm nur zu nickte. Doch er sagte entschlossen: "Nein, werde ich nicht....".
"Euer Gnaden, nichts lässt einen Mann mehr wieder zurück zum Verstand kommen, wie Tage in einer dunklen Zelle...", versuchte der Berater seiner Königin noch vorzuschlagen. Diese erwiderte nur ruhig und trocken: "Ich meine es ernst, was ich sagte... Ich bin nicht hier um Männer in Ketten zu setzten... Sobald es eine Möglichkeit werden würde , würden viele sie wählen... Ich gab ihnen die Wahl... Und sie machten ihre...".
"Bitte, ihr dürft nicht ganze Familien Köpfen...".
"Ich werde niemanden Köpfen...", dabei sah sie zu Ancalagon rüber und Galador verstand sofort was sie meinte.
Auch von dieser Methode war er nicht begeistert. "Euer Gnaden...", sagte er noch mit zittriger Stimme und wollte sie eigentlich noch umstimmen. Doch Kiana wendete sich nur von ihm ab.
Die beiden Männer der Familie Schekel wurden an die Seite gebracht.
"Fürst Jahnes Schekel, Dror Schekel, Ich, Kiana vom Blute der Maiar und Hause Vaneryen, erste meines Namens, Befreierin der Ketten und Mutter der Drachen verurteile euch zum Tode!", nachdem sie die Worte mit erhobener Stimme aussprach, speite  Ancalagon Feuer auf die beiden Männer die auch schnell zu Asche zerfielen.
Galador konnte sich das ganze Schauspiel nicht ansehen. Er wendete sich ab. Er sah nun, was für eine zerstörerische Kraft die Drachen waren. In dieser Schlacht wurde nur Ancalagon eingesetzt und das war schon verheerend. In den falschen Händen konnten sie ganz Mittelerde zerstören. Er hoffte Kiana war die richtige Person dafür war. Jemand musste sie leiten. Jemand musste ihr zeigen, dass sie die Drachen nucht dafür benutzen sollte, um Menschen hinzurichten. Aber auch die eigene Macht die ihr gegeben wurde. Darüber war der Beratrin der Königin froh. Hätte Kiana noch ihre eigenen Kräfte benutzt, wäre es vielleicht noch schlimmer ausgegangen. Ermusste noch einmal dringend mit ihr sprechen.
Als Ancalagon nochmal in die Richtung der anderen gefangen schrie, fielen alle auf die Knie. Vielleicht nicht unbedingt weil sie Kiana folgten wollten, aber aus Angst.
Es dauerte auch nicht mehr lange dann machte sich die junge Frau
mit ihrem Gefolge zurück auf dem Weg nach Minas-Alagos...

Titel: Ein alter Freund und der Aufbruch in den hohen Norden
Beitrag von: Darkayah am 11. Mai 2020, 14:43
Thirak Eisen stand auf der Ebene von Tolfalas. Er blickte in die Ferne und dachte dabei an die Heimat. Er hoffte stets dass es für den Norden nicht zu spät war. Das Melkor den Norden noch nicht gestürmt hat. Er wollte gerade wieder zurück in die Festung Minas-Alagos, da flog der schwarze Drache Ancalagon über seinen Kopf hinweg. Er drehte eine Runde und setzte sich schließlich direkt vor dem jungen König ab.
Thiraks Herz pochte, denn er hatte Angst und fürchtete sich vor diesen Kreaturen.
Ancalagon schien aber ziemlich ruhig zu sein und schob sein Schuppiges Maul in Thiraks Richtung.  Der König des Nordens wagte sich vorsichtig die Hand auszustrecken und den Drachen zu berühren. Ancalagon roch nur kurz an dessen Hand und duldete die Berührungen. Scheinbar genoß das Wesen diese auch noch.
Kiana saß noch auf seinem Rücken. Immerhin kam sie gerade von der Schlacht gegen Imrahils Truppen. Sie beobachtete genau, was da gerade vor sich ging. Es war ihr fremd, dass ihre Drachen sich in dieser Weise von Fremden berühren ließen.
Skeptisch stieg sie von ihm und fragte: "Es sind wunderschöne Wesen nicht war?". Thirak zuckte zusammen, obwohl Kiana ganz sanft sprach. "Wunderschöne Wesen wäre jetzt nicht das erste was mir da einfallen würde! Eher großartige Bestien", scherzte er.
Kiana entgegnete etwas ernst: "Für mich sind sie keine Bestien, sie sind meine Kinder, ich bin in das Feuer gestiegen um sie schlüpfen zu lassen...". Der König des Nordens verstand nicht recht was sie meinte. Doch er wollte sie nicht provozieren.
"Ihr seid schnell wieder zurückgekehrt...", merkte Thirak an. Die Frau mit demsilbernem Haar sah ihn ernst an. "War ich nicht nein...".
"Und?", hakte er nach.
"Und ich habe wieder weniger Feinde als vorher!", entgegnete sie selbstsicher.
Thirak verzog sein Gesicht und sah nicht zufrieden aus, was die junge Frau auch sofort bemerkte: "Ihr scheint nicht glücklich darüber zu sein?".
Thirak Eisen verneinte die Frage und schüttelte nur den Kopf . Kiana sah zu ihm rüber. Sie fragte sich, in welcher Welt er bisher lebte, dass er in so abwertend darüber dachte. Auch er hatte  Schlachten geschlagen und Männer getötet.  "Wie viele Männer hat eure Armee getötet, als ihr Carn-dûm zurückerobert habt?", wollte die Frau wissen. Thirak überlegte nicht lange und antwortete: "Tausende wahrscheinlich...".
Das Königspaar ging einige Schritte an der Klippe entlang. Kiana redete dabei: "Wir beide wollen Menschen helfen.... Das können wir nur in einer starken Position.... Manchmal wirkt diese Position schrecklich...". Sie sah zu Thirak und dann fiel ihr wieder etwas ein,  was Davos im ersten Gespräch zu ihr sagte. Sie dachte lange darüber nach und sie fragte auch Galador danach. Doch sie fand keine sinnvolle Idee dafür. So nutzte sie die Möglichkeit: "Als ihr hier angekommen seid, sagte Davos, dass ihr ein Messer für euer Volk in das Herz bekommen habt... Was meinte er damit?".
Thirak erinnerte sich wieder daran. Er hoffte eigentlich, dass die junge Königin dies wieder vergessen hatte. Er redete nicht gerne darüber. So wimmelte er sie auch nur ab: "Herr Davos neigt gerne dazu, Übertreibungen zu benutzen...".
"Also war es eine Metapher?". Der König des Nordens überlegte kurz. Er war sich nicht sicher, ob er ihr davon erzählen konnte und wollte. Bevor er aber etwas antworten konnte, kamen einige Wachen zu ihnen. Einer von ihnen sagte Kiana,  dass ein angeblicher Freund zurückgekehrt war, natürlich auf Ostron.
Gespannt wartete Kiana, bis diese mann hervortrat. Sie staunte nicht schlecht, als sie ihn schließlich erkannte. Es war Faramir!
Er kniete sich vor ihr hin: "Euer Gnaden...", sagte er nur. Kiana stellte Thirak Eisen Faramir vor.
"Ich hörte Geschichten über euch...", sagte Thirak.
Faramir sah nur zu ihm rüber bis Kiana die Stimme erhob: "Du siehst stark aus! Hast du eine Heilung gefunden?".
"Ich wäre nicht hier wenn nicht... Mein Arm wird zwar nie wieder wie vorher aussehen, aber ich bin zurück um euch zu dienen!".
Kiana wirkte sehr glücklich dies zu hören und das war sie auch. So lange hatte sie darauf gewartet wieder was von ihrem Freund zu hören.
"Wenn du mich denn haben willst...", fügte Faramir noch hinzu.
Kiana entgegnete mit einen breiten Lächeln: "Es wäre mir eine Ehre!".
Daraufhin ging sie auf ihren Freund zu und umarmte ihn. Als sie wieder von ihm ab ließ, sah Faramir Thirak nur skeptisch an und musterte ihn von oben bis unten, der dies aber nicht bemerkte.

In der Festung Minas-Alagos  waren alle wieder im Planungsraum der Festung versammelt.
Saruman und Galador warfen sich nur Blicke rüber. Die beiden Männer diskutierten vorher über das Vorgehen von Kiana und das verbrennen der Schekel Familie. Saruman verstand diese überreaktion nicht und er hatte Sorge, Kianas Temperament war nicht zu bändigen. Er innere Galador an ihren Vater Thurion, besonders daran, was er am Ende tat. Galador verteidigte Kiana stets und sagte dass sie nicht ihr Vater war. Saruman sagte, dass sie jemanden brauchte, der sie auf den richtigen Weg brachte. Als die Königin aber den Thronsaal betrat, verstummten die Männer und folgten ihr on den Planungsraum.
Saruman hatte einen Brief bei sich. Er war an Thirak Eisen adressiert. Natürlich hatte er ihn vorher gelesen, denn der alte Mann wollte mögliche Gefahren abwenden.
Thirak las den Brief gespannt. Er war aus dem Norden und der Brief beschrieb die Lage des Nordens. Aber auch Melkor kam näher. Eldarion erzählte im Schriftstück,  dass er ihn gesehen hat in seinen Visionen. Thirak erinnerte sich noch gut daran, als Eldarion ihm die Erinnerungen zeigte.
Er seufzte und legte den Brief auf den Tisch. Kiana sah ihn erwartungsvoll an.
"Die Vorbereitungen im Norden gehen voran und bis jetzt geht es ihnen gut...", fing Thirak an.
Kiana schluckte und sagte: "Ich freue mich für euch!". Vielleicht war sie nicht ganz glücklich darüber. Immerhin hatte der Norden noch immer einen eigenen König.
Ihr fiel aber auch auf, dass Thirak nicht zufrieden war. "Ihr seht nicht froh aus?", wollte sie wissen.
Thirak schüttelte den Kopf: "Eldarion hat Melkor und seine Armee gesehen, die sehr bald die Nordmauer erreichen... Wenn sie die Mauer überwinden...".
"Die Nordmauer wurde doch extra dafür gebaut sie aufzuhalten...", unterbrach Saruman ihn.
"Saruman, ihr wisst genauso wie ich dass das alles nichts bringen wird... Es steht alles hier drin... Ich fand sie in meinen Gemächern, versteckt in einer Kiste....", sagte Thirak. Dabei warf er einen Stapel Briefe und Zettel auf den Tisch. Die junge Königin sah gespannt darauf. "Das sind die Schriftstücke eurer Mutter Anarya Vaneryen und sie warnt vor Melkor und hatte alle ihre Visionen dazu niedergeschrieben...", mahnte Thirak. "...Ich muss nach Hause!".
Kiana wurde hellhörig. Vielleicht war an der ganzen Geschichte etwas dran. Sie erwiderte: "Aber ihr sagtet ihr habt nicht genug Männer...".
"Ich werde mit den Männern kämpfen die ich habe... Außer ihr hilft uns...".
"Und gebe dieses Land an Imrahil?", entgegnete die junge Königin. "Sobald ich wegziehe, zieht er hier rein...".
"Vielleicht nicht...", warf Galador rein, der nachdenklich in die Luft starrte. Kiana sah ihn gespannt an. "Imrahil hat niemals an die Geschichte von Melkors Rückkehr geglaubt. Damals nicht und heute nicht... Was ist wenn wir ihm zeigen dass er damit falsch lag?".
"Denkt ihr  Melkor kommt mit einer Einladung hier her?", dabei musste Thirak schon lachen.
Galador ging auf ihn zu: "Dann bringt die Toten zu ihm...".
"Ich dachte, dass ist etwas war wir vermeiden wollen?", Kiana war skeptisch.
"Nicht Melkor selbst, nicht seine ganze Armee... Nur einen seiner Diener...", schlug der Berater der Königin vor.
"Ist es überhaupt möglich?", fragte Davos seinen König. Thirak zuckte mit den Schultern. "Ich denke schon... Wenn die Gliedmaßen der Grabunholde abgetrennt sind.... ", antwortete er.
"Dann bringt eines dieser Dinger nach Minas-Tirith und zeigt Imrahil die Wahrheit!", sagte Galador.
Saruman entgegnete: "Alles was ihr vom Norden nach Minas-Tirith bringen werdet hat keinen Wert, solange Imrahil keine Verhandlungen wünscht... Jeder der von uns in die Stadt gehen würde,  würde er umbringen lassen...".
"Der einzige Mensch auf den Imrahil hört ist sein Sohn Elphir... Und er hört auf mich...", sagte der Berater der Königin. Kiana gefiel diese Idee überhaupt nicht. Entsetzt fragte sie trotzdem: "Und wie wollt ihr nach Minas-Tirith gelangen geschweige denn hinein?".
Thirak, Saruman und Galador sahen sofort zu Davos. Immerhin war er damals ein Schmuggler,  bevor er damals in die Dienste von Thurion trat. Er seufzte und sagte: "Ich kann euch hineinschnuggeln... Aber ich warne euch! Ich bin kein besonders guter Kämpfer, sollten wir erwischt werden...".
"Aber es bringt alles nichts wenn wir nicht eines dieser Dinger haben...", beschwerte sich Kiana.  Sie konnte sich auch überhaupt nicht vorstellen wer sich auf so eine Höllenfahrt begeben wollte. Saruman stimmte ihr auch zu.
"Mit der Erlaubnis der Königin werde ich in den Norden reisen!". Es schmerzte in Kiana als sie die Stimme und die Worte hörte. Sie wendete sich an Faramir, der dies vorschlug.
"Du wolltest, dass ich eine Heilung finde um dir zu dienen, dann lass mich dir auch dienen...", dabei klang er ziemlich ruhig. Auch versuchte er sie mit den Worten zu beruhigen,  denn sie sah ihn sehr besorgt an.
"Das Freie Volk aus dem hohen Norden wird uns helfen... Sie kennen sich am besten hinter der Nordmauer aus...", sagte Thirak.
Davos entgegnete sofort: "Sie werden aber nicht Herrn Faramir folgen...".
"Brauchen sie auch nicht... Denn Ich werde auch in den Norden reisen...", erwiderte der König des Nordens.
Sein Berater sah ihn erschrocken an. Auch Kianas Blick blieb auf ihn ruhen. Sie wusste nicht ob sie den jungen Mann für seine Einsatzbereitschaft bewundern, oder ob sie ihn einfach für naiv und waghalsig halten sollte.
"Ihr könnt nicht einfach in den hohen Norden gehen... Ihr seid nicht mehr in der Nordwacht... Ihr seid jetzt König des Nordens und dann könnt ihr nicht...", redete sich Davos in Rage.
Thirak unterbrach ihn: "Niemand von euch hier hat die Armee von Melkor gesehen,  keiner von euch kämpfte gegen sie...".
"Ich habe euch nicht die Erlaubnis gegeben zu gehen...", sagte Kiana. Sie wusste nicht genau warum sie das sagte. War sie besorgt um ihn? Sagte sie es nur um ihre Macht zu zeigen.
Thirak wendete sich zu ihr. Er sah wütend und gereizt aus: "Bei allem Respekt, euer Gnaden,  aber ich brauche nicht eure Erlaubnis um zu gehen... Ich bin ein König... Eure Männer können mich Köpfen und eure Drachen verbrennen.... Ich habe mein Vertauen in euch gesteckt... Einer fremden, weil ich dachte es ist die beste Chance für mein Volk, für all unsere Völker... So Bitte ich euch, euer vertrauen in einen Fremden zu stecken, weil es unsere beste Möglichkeit ist, um unser Volk zu retten...".
Kiana sah ihn innig an. Die junge Frau war beeindruckt, wie er versuchte seine Leute zu retten und ihm jedes Opfer dafür recht war. Selbst wenn er sterben musste. Sie sah zu Galador rüber, der ihr nur zu nickte.
Daraufhin nickte sie Thirak zustimmend zu. Dieser seufzte daraufhin nur.
Sofort wurden auch alle Vorbereitungen getroffen. Davos machte sich auf dem Weg mit Galador nach Minas-Tirith, während Thirak  und Faramir ein Boot fertig machten um auf das Schiff zu fahren,  welches in den Norden fuhr.
Bevor Galador abreißte ging er noch einmal zu Faramir und sagte: "Ich habe euch schon vermisst!". Faramir sah ihn verwirrt an. "Niemand ist so hart im Leben wie ihr...", dabei holte Galador eine kleine Goldene Figur heraus, die ein Drachen darstellen sollte. "...Das hatte ich damals in der Arena in Umbar in den Verließen gefunden... Möge es euch jetzt Glück bringen!". Der Berater der Königin übergab Faramir die Figur, der ihn nur mit einem leichten Lächeln ansah.
"...Bringt es zurück, denn unsere Königin braucht euch!".
Auch die Botschaft von Galador verstand er sofort. Kaum redete er von ihr, da kam die junge Frau auf sie zu.
"Wir sollten schon viel besser in verabschieden sein jetzt...", fing sie an.
Faramir wollte gerade sagen: "Euer Gnaden, ich...". Aber sie griff nach den Händen von ihm und hielt sie fest. Das ließ ihn sofort verstummen. Aber auch weil Thirak plötzlich auf die beiden zu kam. Ihm gefiel das ganze mit Thirak nicht. Die Art wie Kiana ihn ansah und zu hörte. Faramir küsste ihre Hand und machte sich wieder daran das Boot fertig zu machen.
"Wenn ich nicht zurückkehre, müsst ihr euch wenigstens nicht mehr mit dem König des Nordens herumschlagen!", scherzte Thirak.
"Vielleicht habe ich mich ja sogar an ihn gewöhnt...", erwiderte Kiana sanft. Sie sah ihn leicht innig an. Thirak war kurz irritiert. Ihm fielen auch sofort ihre violetten Augen auf  Schließlich sagte er nur: "Ich wünsche euch viel Glück, in den Kriegen die kommen werden, euer Gnaden!".
Er ging zu Davos und sagte sagte ihm, dass sie sich, nachdem Davos Galador nach Minas-Tirith schmuggelte, dass er auch in den Norden nach Nordwacht kommen sollte.
Dann schob er mit Faramir und den Wachen aus Angmar das Boot in das Wasser.
Kiana sah ihnen noch hinterher. Sie war sich nicht sicher, warum sie den König des Nordens anziehend fand. Eigentlich empfand sie ihn als ätzend. Immerhin wollte er
sein Knie nicht beugen. Als das Boot weit im Meer zum Schiff fuhr, seufzte Kiana und wendete sich an Galador, der sie scheinbar schon die ganze Zeit beobachtete: "Und ihr kommt Bitte unversehrt wieder... Euer Bruder ist gefährlich...".
"Ich versuche es, aber ich weiß es  am besten was meinen Bruder Imrahil angeht... Wahrscheinlich ist es sogar mein Vorteil...", erwiederte er.
"Ich werde schon auf ihn acht geben!", scherzte Davos.  Die junge Königin mit dem silbernen Haar nickte ihm ernst zu und ging wieder in die Festung. Sie hoffte, dass all dir Pläne aufgingen. Dass Faramir aus dem Norden zurückehrte. Das Galador Erfolg in Minas-Tirith hatte und lebendig zurück kam. Das Thirak unversehrt blieb...

Die weiße Festung war in Sicht. Davos Schneewert trug einen Mantel mit Kapuze. Er fuhr einen Wagen, der von einem Pferd gezogen wurde. Galador war versteckt unter diversen Waren auf dem Wagen.
An den Toren der Stadt Minas-Tirith wurden sie schließlich aufgehalten. Davos zog das Tuch, dass die Waren versteckte, halb hinunter und zeigte den Wachen verschiedene Lebensmittel. Sie ließen den älteren Mann passieren, der den Wagen so schnell wie möglich in einer Gasse parkte. Er ließ Galador hinaussteigen. "Weiter kann ich euch nicht helfen... Wie ihr in die weiße Festung kommt müsst ihr selbst sehen... Ich will nicht geschlachtet werden... Ich warte bis Sonnenuntergang,  danach bin ich hier weg, ob mit euch oder ohne...", sagte Davos zügig.  Galador nickte ihm zu: "Wenn ich getötet werde, ist es das klügste was ihr tun konntet... Aber ich weiß schon wie ich hinein kommen kann...". Daraufhin zog er sich seine Kapuze über und lief los.
Etwas Angst hatte er schon.  Es waren viele Soldaten in der Stadt unterwegs. Er spürte dass sich etwas verändert hatte. Schneller als gedacht erblickte er Elphir,  der gerade mit Wachen sprach, die daraufhin losgingen. Galador nutze die Gelegenheit und sprach ihn an. Der Prinz war sichtlich erschrocken. Er packte den Berater von Kiana am Arm und zog ihn  an die Seite.
"Bist du verrückt? Was machst du hier?", fragte er aufgebracht.
Galador verzog nur das Gesicht und sagte: "Ich muss mit deinem Vater sprechen...".
Sofort schüttelte Elphir den Kopf: "Dann bist du tot...".
"Aber ich habe deine Mutter nicht getötet...".
"Ich weiß, aber meinem Vater wird es egal sein... Immerhin bist du auf der Seite unserer Feinde...", entgegnete der Prinz.
Galador sagre rasch: "Ich bin hier um ein Massensterben zu verhindern... Bitte, du musst mich zu Imrahil bringen!".
Elphir war die Sache nicht geheuer, doch schließlich ließ er sich überzeugen. Er führte seinen Onkel durch die weiße Festung zu den Gemächern von König Imrahil.
Es war leer und Galador wartete, bis Elphir Imrahil holte. Er goß sich Wein ein und nahm einen kräftigen Schluck.  Er rechnete schon damit nicht mehr lebendig zurück nach Minas-Alagos zu kommen. Vielleicht hatte Kiana recht und es war eine dumme Idee hierher zu kommen. Als Imrahil den Raum betrat staunte er nicht schlecht. Er sah zu seinem Sohn und dann zu seinem Bruder. "Wie konntest du nur!", fauchte Imrahil seinen Sohn an. Dieser sagte nichts sondern senkte nur den Kopf.
"Ich sollte dich sofort töten lassen, oder ich sollte es direkt selbst machen!", schrie der König.
Galador verdrehte nur die Augen und entgegnete: "Ich habe deine Frau nicht töten lassen...".
"Doch hast du, indem du die Girions hier her geholt hast und jetzt Dienst du einer ausländischen Hure, die versucht meine Familie zu töten!",fauchte Imrahil weiter.
"Ich gehöre zufällig auch zu dieser Familie! Aber du mochtest mich nie, ich weiß. Genauso wenig mochte Vater mich. Ich war nie der edle Ritter, der du bist... Aber nie habe ich aufgehört dich oder Elphir zu lieben...".
"Ich hörte, du bist jetzt die rechte Hand der Hure aus dem Osten... Du weißt wer ihr Vater war.... Elphir wäre fast in einer Schlacht gegen eines ihrer Ungetüme gestorben... Wäre er gestorben hättest du ihn getötet!",schrie Imrahil.
"Vielleicht hast du recht... Dann soll Remiref mich tötet... Los hol ihn! Er soll jetzt sofort meinen Kopf abschlagen! Oder schwing du dein Schwert und hol dir die Rache die dir tatsächlich zusteht!", schrie Galador jetzt ebenfalls. Seine Stimme klang zittrig.
Imrahil ließ sich in seinen Stuhl sacken. Er goß sich Wein ein und nahm einen Schluck. "Los, raus!", befahl er seinem Sohn, der auch sofort spurtete.
Imrahil schwieg für kurze Zeit. Galador schüttete sich Wein ein und trank. Schließlich erhob Imrahil seine Stimme. Sie klang klar und ruhig: "Weißt du, ich habe Elina Stark geliebt... Sie war die Frau die ich liebte... Die, die ich noch immer liebe... Sie war mir versprochen... Doch Aranion Vaneryen hat sie mir weggenommen. Er hat sie entführt und geschändet... Ich habe mir geschworen jeden Vaneryen zu töten...  Ich hätte es selbst mit meinen eigenen Händen machen sollen...".
Galador schwieg, hörte zu und trank weiter seinen Wein.
"...Weißt du was das schlimmste an der ganzen Sache ist? Ich weiß nicht mal mehr wie sie aussieht... Und du unterstützt eine Vaneryen...".
Galador erwiderte: "Ich weiß, es ist tragisch... Doch Kiana kann nichts für die Taten ihrer Familie... Auch ist sie hier um Frieden anzubieten. Zumindest vorübergehend... Und ich bin hier um dich zu schützen!".
Imrahil wurde hellhörig.
"Der König des Nordens und Kiana Vaneryen bitten um ein treffen. Thirak Eisen hat die Toten und Melkor Richtung Angmar marschieren sehen  und es gibt da einige Dinge zu bereden...".
Imrahil lachte. "Diese Geschichte von Anarya wandert noch immer nach all den Jahren in Mittelerde...".
"Aber er hat einen Beweis dafür! Sieh und hör dir das an.... Danach kannst du noch immer entscheiden...".
"Gut...", erwiderte der König. "... Ich werde die kleine Hure und den König des Nordens treffen... Aber ihre Drachen bleiben fern von der Stadt!".
"Abgemacht...", willigte Galador ein, der danach schnell den Raum verließ. Elphir führte ihn wieder hinaus zu Davos. Sofort machen sie sich auf den Weg zurück nach Minas-Alagos und Davos somit zu Thirak Eisen.
Titel: "Sie hatten die Wahl!"
Beitrag von: Darkayah am 14. Mai 2020, 23:42
Kiana saß vor dem Kamin im Planungsraum. Noch immer dachte sie über die Ereignisse der letzten Tage nach: Über Thirak Eisen, seine Geschichten,  über die Tagebücher ihrer Mutter und auch die Heilung von Faramir. Sie war froh ihn wieder an ihrer Seite zu haben. Auch wenn er wieder weg auf dem Weg in den hohen Norden war.
Sie fragte sich, warum ihre Mutter all die Visionen niederschrieb und warum Faramir und Saruman kein Wort darüber verloren.
Galador Imrazor betrat gerade den Raum und sofort wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Er war gerade mal ein paar Tage weg.
"Ihr seid wieder zurück! Wie ich sehe konntet ihr mit eurem Bruder sprechen?", fragte sie ruhig.
"Ja, das konnte ich. Naja wenn man es so nennen kann... Er stimmt einem Treffen zu, allerdings will er keine Drachen in der Nähe der Stadt sehen...", erwiderte Galador.
Kiana verstand nicht recht. Immerhin gehörten die Drachen doch zu ihr, sie waren wie ihre Kinder. Sie konnte doch auch nicht einfach ohne sie eintreffen. Die Feinde Kianas sollten die Überlegenheit der jungen Königin erkennen.
"Das geht nicht...", fing sie gerade an, da entgegnete Galador: "Wir müssen... Andernfalls lässt sich Imrahil nicht darauf ein...".
Kiana schwieg. Ihr blieb wahrscheinlich nichts anderes übrig, als ihrem Berater zuzustimmen.
Galador nutze die Chance, da sie alleine waren: "Ihr wollt eine gute Königin sein. Das Land von Tyrannen befreien und den Vergleich mit eurem Vater brechen... Dafür dürft ihr aber nicht ab und an euer Temperament verlieren...".
Kiana verstand zunächst nicht, was er meinte: "Mein Temperament verlieren?".
Galador holte tief Luft. Er überlegte nach Worten,  wie er seiner Königin sein Anliegen schonend erklären konnte, ohne sie zu verärgern. "Ihr habt die Schekels ausgelöscht... Das Oberhaupt samt Erben... Es mussten schon genug große Häuser in den letzten Jahren große Opfer bringen oder wurden ausgelöscht!",mahnte der Berater.
Sofort entgegnete Kiana: "Ich gab ihnen die Wahl! Sie konnten das Knie beugen, aber sie entschieden sich für ihren Stolz zu sterben!".
"Wahrscheinlich habt ihr recht...  Aber ihr könnt trotzdem nicht Kopflos Menschen hinrichten und vor allem noch selbst euer Leben in der Schlacht riskieren... Ich sah tausende Pfeile auf euch zu fliegen...".
Kiana unterbrach ihn: "Aber keiner traf mich...".
"...Es hätte nur einen gebraucht! Ein gezielter Pfeil und das ganze Vorhaben wäre gescheitert... Ohne euch ist alles verloren!", mahnte Galador weiterhin. Kiana verstand nicht genau was er hatte. Immerhin war sie unversehrt und hatte noch immer ihre drei Drachen.
Galador sprach weiter: "Habt ihr euch mit der Erbfolge Gedanken gemacht? Könnt ihr ,als eine mächtige Maia, überhaupt Kinder bekommen?".
Kiana war ein wenig entsetzt. Wie konnte er sich nur so früh schon solche Gedanken machen. In ihr kam eine gewisse Wut hoch.
"Nein, wahrscheinlich werde ich nie Kinder bekommen können, weil kein Mann der Welt stark genug dafür wäre... Vielleicht mit viel Glück, meinte Saruman... Aber habt ihr darüber mit eurem Bruder gesprochen?", dabei klang sie trocken und erzürnt.
Galador suchte nach passenden Worten bevor er antwortete. Er spürte schnell, dass es zu spät war und seine Königin so oder so Wütend war. "Nein, natürlich nicht! Aber wenn ihr den Thron gefestigt habt und die Welt verbessern möchtet, sollte man doch dafür sorgen, dass die Welt auch noch nach euch besser bleibt und nicht alles umsonst war... ".
Kiana schüttelte nur den Kopf. Für sie war das alles nicht nachvollziehbar. Schnell erwiderte sie: "Ihr habt selbst gesagt was ich bin: Eine mächtige Maia! Das dies bedeutet, dass ich ein unendliches Leben haben könnt ihr euch wohl denken! Und sonst mache ich mir erst nach der Eroberung von Minas-Tirith Gedanken um die Erbfolge... Zu erst hole ich mir den Thron!".
Galador seufzte. Er versuchte erst gar nicht weiter zu diskutieren. Immerhin wollte er Kiana auch nicht vollkommen verärgern. Vor allem nicht, nachdem er gesehen hatte, was auf dem Schlachtfeld passierte.
Die junge Königin sah einige Zeit in das Feuer. Auch ihr Berater sagte erst einmal nichts. Er stellte sich neben ihr und sah ebenfalls in die Flammen.
Der Ratgeber der Königin versuchte das Thema zu wechseln und mit ruhiger Stimme fragte er: "Wie findet ihr ihn?".
Kiana sah verdutzt zu Galador rüber. "Wie finde ich wen?".
"Thirak Eisen! Ich denke er hat sich in euch verliebt...".
"Thirak Eisen?", Kiana musste schmunzeln. Natürlich fand sie ihn interessant, aber sie konnte nicht ganz glauben was ihr Berater da sagte.
"Er ist sicher nicht in mich verliebt... Außerdem entspricht er nicht wirklich meinem Geschmack...", dabei biss sie sich auf die Unterlippe. Sie sagte dabei nicht wirklich die Wahrheit,  doch wollte sie Galador den Wind aus dem Segel nehmen, bevor er noch auf falsche Gedanken kam.
"Er wäre sicher eine gute Partie... Ihr hättet den Norden fest an eurer Seite...", erwähnte er.
Kiana spürte förmlich die Hitze die in ihr Aufstieg.  Sie hoffte nur, dass man es ihr nicht ansehen konnte. Galador entging aber die rote Farbe der Wangen nicht.
"Dazu kommt noch, dass er scheinbar genau wie ihr seine Leute beschützen will und die Welt vor großem Unheil bewahren möchte! Er riskiert selbst sein Leben dafür, da habt ihr beide wohl etwas gemeinsam...".
Kianas Lippen verwandelten sich in ein Lächeln. Dieses verschwand aber auch wieder so schnell, wie es erschienen war wenn sie daran dachte, dass er sich auf ein Himmelfahrtskommando begab.
"Er scheint wohl ein richtiger Held zu sein... Er ist mutig, wenn er sich den Dingen stellt von denen er erzählt...", sagte Galador.
"Oder er ist einfach ein Idiot...", erwiderte die junge Frau. Galador Imrazor nickte ihr zustimmend zu. In gewisser Weise bewunderte Kiana Thirak. Obwohl sie die rechtmäßige Königin war, versuchte er alles um sein Volk zu beschützen. Selbst wenn er dabei sterben würde. Gleichzeitig kam in ihr aber ein seltsames Gefühl: Sie hatte gleichzeitig auch Sorge um ihn. Sie mochte ihn und konnte auch unter anderem kein potentiellen Verbündeten verlieren. Ihre Gedanken galten ebenfalls kurz Faramir, der mit dem König des Nordens Richtung Norden unterwegs war und den die junge Frau nicht wieder verlieren wollte.
Wenn die Geschichte auch wirklich wahr war, konnte sie nicht tatenlos herumsitzen, während Thirak Mittelerde rettete und sich in den Tod stürzte.
Plötzlich tauchte ein Bild in ihrem Kopf auf. Eine dunkle Schattengestalt, die einen Mann tötete. Das Bild verschwand schnell wieder. Sie bekam daraufhinKopfschmerzen und dieser Schmerz ließ sie zusammenzucken. Sie rieb sich ihre Stirn und kühlte sie mit den Händen. Sie fragte sich was das zu bedeuten hatte.
Die junge Maia hatte dabei kein gutes Gefühl und etwas in ihr drinnen sagte ihr, dass sie in Schwierigkeiten steckten.
Kiana sprang auf. Kurzerhand beschloss sie mit ihren Drachen in den hohen Norden zu reisen. "Wo wollt ihr hin?", wollte Galador wissen.
"Ich werde hier nicht rumsitzen und warten... Was sollen die Menschen denken, wenn ihre Königin nicht bereit ist, ihr Leben für sie zu geben, die mir ihres aber schenken!", dabei stampfte sie in ihre Gemächer. Galador lief ihr mit schnellen Schritten hinterher und versuchte sie aufzuhalten: "Aber ihr könnt das nicht einfach tun! Wenn die Geschichten wirklich wahr sind, ist es dort zu gefährlich! Ihr dürft nicht sterben!".
Die junge Frau hörte nicht auf ihn. Sie zog sich noch Winterfeste Kleidung an. Mina half ihr dabei. Die ehemalige Übersetzerin fragte erst gar nicht nach was ihre Königin vor hatte. Aufhalten konnte sie niemand mehr.
Danach ging sie entschlossen aus der Festung zu ihren Drachen, die über der Ebene von Tolfalas umherkreisten. Mit einer inneren stimme rief sie Ancalagon zu sich,  der sich in ihrer Nähe absetzte.
Bevor sie auf den schwarzen Drachen stieg, wendete sie sich nochmal Galador zu: "Bereitet alles für die Rückkehr und die restliche Planung vor... Ich vertraue euch dabei!".
Der Berater setzte ein besorgtes Gesicht auf, trat einige Schritte von dem Drachen zurück und nickte ihr zu, während seine Herrin auf das geflügelte Wesen stieg.
Als Ancalagon Anlauf nahm und zum Flug ansetzte, sah Galador ihnen noch nach.
Der starke kalte Wind blies durch das silberne Haar von Kiana und sie blickte zu der Insel Tolfalas und der Festung Minas-Alagos zurück, die immer kleiner wurde, bis sie nicht mehr zu sehen war,
Auch wenn es noch keinen Anlass zur Sorge gab, hoffte sie, dass sie nicht zu spät war. Das Bild was in ihren Gedanken auftauchte, machte ihr große Angst...
Titel: "Fangen wir einen Unhold!"
Beitrag von: Darkayah am 19. Mai 2020, 03:36
Das Schiff aus Minas-Alagos erreichte endlich die westlichste Festung an der Nordmauer. Die kleine Festung befand sich direkt am Zugang zum Meer. Tatsächlich war sie unbemannt. Alle Truppen der Wache der Mauer wurden stets zur Nordwacht geholt. Es war die größte Festung dort und es war unmöglich mehrere Festungen zu unterhalten. Dafür war die Unterstützung des König in den letzten Jahre zu gering.
Davos hatte sie schon eingeholt und war zu ihnen gestoßen.  Immer wieder sprach er das Thema Kiana an. Er erwähnte dass sie sehr hübsch war und auch ihr Volk beschützen wollte. Genauso energisch wie Thirak selbst. Der König des Nordens wimmelte ihn dagegen nur ab. Auch wenn er manchmal das selbe dachte, war dafür keine Zeit und Kiana kam ihm manchmal egoistisch vor, wenn es um ihre Ziele Grund das handeln ging.
Auch Wiemund Trolltöter, der Anführer des freien Volkes des hohen Nordens war mit zwei weiteren seiner Leute da und erwartete sie schon.
"Lang nicht mehr gesehen, Freund!", sagte er mit seiner tiefen Stimme und umarmte Thirak zur Begrüßung. Dieser musste nur lachen.
"Und du willst ganz sicher wieder dahin?", fragte Wiemund. Thirak erwiderte: "Wir müssen,  wenn wir überleben wollen.". Der deutlich größere Mann nickte ihm zu.
Die sechs Männer machten sich auf dem Weg durch die Festung, bis auf die andere Seite der Mauer. Faramir und Davos waren tatsächlich noch nie so weit im Norden. Es war aber auch nicht verwunderlich,  denn die Landschaft war eher trostlos und überall lag Schnee. Sie hatten nur Glück,  dass es nicht schneite oder stürmte.
Die meiste Zeit schwiegen sie, denn sie mussten für den Ernstfall ihre Kräfte sparen. Thirak konnte allerdings nicht widerstehen Faramir anzusprechen: "Ihr wusstet von Anaryas Visionen. Ihr habt für sie nach Lösungen gesucht und ihr versucht zu helfen , doch zu ihrer Tochter sagtet ihr nichts. Warum?".
Verdutzt sah er den Mann aus Angmar an. "Wir alle dachten, dass Melkor zurück in diese Welt kommt, als Anarya noch am Leben war. Dass alles ganz anders kam und sie starb hat das alles in den Hintergrund rücken lassen. Natürlich habe ich Kiana immer auf den Weg geleitet. Aber damit sie Mittelerde retten kann, muss sie auf den Thron sitzen um das Reich zu leiten zu können!", sagte er. Seine Stimme klang leicht gedämpft, was wahrscheinlich auch daran lag, dass er an den Tod von Anarya dachte. Thirak war weiter neugierig: "Ihr habt Anarya geliebt und sie wusste es, nicht wahr?".
"Vom ganzen Herzen...", erwidete Faramir.
"Sie hat eure Liebe nie erwidert, weil sie den verrückten König liebte...Doch trotzdem dient ihr jetzt seiner Tochter, obwohl ihr ihn verachtet habt...", bohrte er weiter.
Faramir blieb stehen und seufzte. Er sah in den Himmel und schloss seine Augen. Kurz darauf antwortete er: "Sie hat mich auf einer anderen Weise geliebt und Kiana ist auch noch Anaryas Tochter...".
"In den Aufzeichnungen Anaryas war sie zu Anfangs hin und weg von Thurion, doch als ich die letzten Seiten las hatte sie wohl doch einige Zweifel... Bevor sie... Starb....".
"Ich kann darüber nicht urteilen! Ich weiß, dass er Anarya manipulieren konnte und sie alles glaubte was er sagte. Ich habe ihm nie vertraut und mochte ihn nicht. Sicher hat er die Gefühle von Anarya ausgenutzt um selbst König über Mittelerde zu sein. Aber so sehr ich ihn verachtete, war da etwas zwischen ihnen, was niemand hätte verhindern können...", dabei klang er sehr ernst.
Wiemund kam auf die beiden Männer zu und rief: "Ich möchte euch Turteltauben ungern unterbrechen, aber wir sollten weiter. Wobei wir es von mir aus auch lassen könnten... Immerhin laufen wir ihnen direkt in die Arme...".
Thirak und Faramir nickten ihm zu und liefen weiter. Nach einiger Zeit ertönten immer wieder Geräusche aus der Ferne, die die Gruppe nicht zuordnen konnte. Wiemund wollte wissen ob dies die Armeen Melkors waren, niemand konnte ihm eine Antwort geben. Thirak kam wieder der Gedanke an sein Schwert.  Er erinnerte sich, dass es damals blau leuchtete, als die Kreaturen des dunklen Valar in der Nähe waren. Er wagte es, die Klinge etwas aus der Scheide zu ziehen und tatsächlich leuchtete es leicht bläulich. Die anderen Männer bemerkten dies schließlich auch und konnten sich denken, was das zu bedeuten hatte.
"Woher habt ihr dieses Schwert?",  wollte Faramir wissen.
Thirak erwiderte: "Mein Vater gab es mir vor vielen Jahren!".
"Ihr wisst wessen Schwert das ist?".
Thirak betrachtete es und sah es sich genau an. Nie hatte er sich wirklich Gedanken darum gemacht. Immerhin kam es von seinem Vater. Er schüttelte nur den Kopf und verneinte damit die Frage Faramirs.
"Das war das Schwert Thurions, welches später an Anarya ging, das sie dann ihrem Sohn Aranion gab. Was damit danach passierte wusste niemand...", klärte dieser auf.
Davos erhob seine Stimme: "Thir Stark war ein Freund Thurions, er versuchte noch den Krieg abzuwenden bevor er hingerichtet wurde. Es wäre schon plausibel,  dass er es nach Carn-dûm brachte!".
Der König des Nordens betrachtete es nochmal. Er steckte das Schwert wieder in die Scheide und löste sie vom Gürtel. Er hielt es Faramir hin und sagte: "Ich habe kein recht es zu tragen. Es sollte wieder zurück zu der Familie, wo es hingehört...".
"Kiana hat dafür keine Verwendung...", wimmelte Faramir ihn ab.
"Dann tragt ihr es um sie zu beschützen!".
"Nein, ich könnte es niemals an mich nehmen... Durch sonderbare Weise ist das Schwert an euch gegangen und das sollte wohl so sein! Tragt es zu Ehren derer, die fielen in all diesen Kriegen und jener die beschützt werden müssen! Vielleicht hilft es euch zu entscheiden,  ob ihr an Kiana glauben sollt oder nicht!", sagte Faramir entschlossen.
Thirak sah Faramir nur an, der sich abwendete und weiter im Schnee stapfte.
Thirak Eisen befestigte das Schwert wieder an seinem Gürtel und ging ebenfalls weiter. Sie nutzten das blaue Licht um die Kreaturen des Schattens zu finden. Tatsächlich sahen sie eine kleine Gruppe Untoter in Richtung Süden laufen. Sie schlichen sich leise heran und starteten einen Angriff. Sofort töteten sie alle bis auf einen von ihnen. Wiemund Schlug der Kreatur mit seiner Axt, die mit Dunkelstahl bearbeitet war, die Beine und die Arme ab, damit diese nicht mehr allzu gefährlich war. Davos und Faramir halfen den Untoten festzuhalten, während Wiemund einen Sack darüber stülpte. Er nach sie über du Schulter und scherzte: "Ha, war doch  gar nicht so schwer und jetzt zurück!".
Plötzlich hörte es sich so an, als würde der Boden beben. Irritiert blickten sich die Männer an. Faramir sah nur erschrocken auf Thiraks Schwert, welches schon fast dunkel-blau leuchtete.
Dem König des Nordens blieb das Herz stehen, als er daran dachte, was er vermutete: Die Armee des Schattens war in der Nähe!
"Lauft!", schrie er nur und die Gruppe rannte so schnell sie nur konnten. Das Wetter schlug um: Erst wurde es sehr windig und darauf folgte starker Schneefall. Hinter ihnen stürmte tatsächlich eine Armee aus Untoten, denen das Wetter kaum was ausmachte. Die Kreaturen wurden schneller und schneller. Einige von ihnen schnappten die beiden Männer des freien Volkes, welche Wiemund begleiteten. Die anderen vier Männer rannten blind weiter, bis sie an einem gefrorenen See ankamen. Das Eis schien noch ziemlich dünn zu sein. Es bildeten sich schon einige Risse, als sie darauf standen. Thirak erkannte eine Insel in der Mitte des Sees und wies die anderen an, schnell dorthin zu gehen.
Wiemund legte den Körper von seiner Schulter ab und griff sich sofort wieder seine Axt und schlug auf das Eis um die Insel, welches brüchig wurde. Die Horde der Untoten rannte blindlings über das Eis,  das schließlich brach und die Kreaturen in das Wasser fielen ließ, bis sie zum stehen kamen.
Verdutzt blickte sich die Gruppe der Männer um. Inzwischen waren überall um den See Untote. Thirak sah auch keinen Ausweg mehr. Er versuchte sie zu zählen,  aber sie waren viel zu viele.
Die Gruppe saß dort fest und kam nicht weg.
"Es ist wie in den Visionen von Anarya...", sagte Faramir entsetzt. Wiemund erwiderte: "Visionen hin oder her, wir sind verloren... Hat Melkor etwa nur Untote in seiner Armee?".
Thirak sah sich noch um und entgegnete: "Nein, wahrscheinlich sind die der Schild für seine restlichen Horden...". Allen drehte sich dabei der Magen um, denn noch mehr Feinde konnten sie nicht gebrauchen.
Es dämmerte langsam. Nach einiger Zeit bildete sich eine neue Eisschicht über der Wasseroberfläche. Erschrocken sah Thirak zu Davos. Kurz danach taumelte der erste Unhold schon auf die Insel zu. Es dauerte nicht lange, da setzten sich immer mehr in Bewegung.
Thirak und die anderen konnten nur versuchen die angreifenden Horden abzuwehren, was nicht ganz einfach war. Sie versuchten um jeden Preise die Insel zu schützen, auch wenn es vermutlich sinnlos war noch um das Leben zu kämpfen.
Auf einer Anhöhe erkannte Thirak eine Gestalt, die eine Rüstung über schwarze Gewänder trug. Auf dem Kopf trug diese Gestalt eine schwarze Krone, die mit drei leuchtende Steinen versehen war. Ein Gesicht konnte er nicht erkennen, dafür war sie zu weit weg. Links und rechts neben der Gestalt standen weitere in schwarzen Roben. Thiraks Herz pochte und er bekam Angst, wenn er daran dachte wer oder was es war. Viele Gedanken konnte er sich nicht darüber machen, denn er kämpfte noch um sein Leben. Er versuchte irgendwie Faramir zu retten,  der von einigen Untoten übermannt wurde.
Er half ihm schnell hoch und dabei ertönte ein lautes kreischen. Der junge Mann hatte dieses schon öfter gehört. Es hörte sich nach den Drachen von Kiana an, aber die waren weit im Süden.
Von einem auf den anderen Moment speite etwas Feuer auf den See und ließ die Untoten verbrennen und das Eis wieder zu Wasser schmelzen.
Tatsächlich waren Kianas drei Drachen dort und versprühten Feuer auf die Horden der Dunkelheit.
Die vier Männer kämpften weiter gegen die Kreaturen auf der Insel. Thirak sah Kiana selbst auf den schwarzen Drachen sitzen.
Die silberhaarige Frau setzte ihren Drachen auf die Insel und forderte die anderen auf ebenfalls aufzusteigen. Sofort taten diese das auch. Bevor  Thirak als letzter aufsteigen konnte, ertönte ein lauter Schrei,  der alle zusammenzucken und das Blut in den Adern gefrieren ließ: Thirak blickte sich um und sah nur, wie einer der Drachen zu Boden stürzte und sich nicht mehr bewegte. Kiana schien ebenfalls schockiert und starrte regungslos auf ihren toten Drachen. Sie wusste, dass sie keine Zeit dafür hatte zu trauern. Sie mussten hier weg.
Thirak wehrte noch einige Unholde ab, die versuchten auf den Drachen zu kommen und die anderen herunterzureißen. Kiana hielt ihm nur die Hand hin, doch er konnte sie im Kampf nicht ergreifen.
"Los fliegt!", schrie Thirak auffordernd. Kiana wollte nicht. Sie konnte ihn nicht einfach zurücklassen, doch der Anführer der Unholde in der Rüstung wollte etwas auf sie schießen. Es sah aus wie ein Speer aus grünem Licht. Schnell setzte Ancalagon zum Flug an und konnte noch ausweichen. Sie sah in die Richtung und sah die Gestalt an. Die junge Frau sah in rote Augen. Sie spürte nur wieder unendliche Kopfschmerzen und versuchte sich zu konzentrieren. Das Bild vor ihren Augen schien zu verschwimmen. Lediglich dadurch,  dass Faramir seine Hand auf ihre Schulter legte, ließ sie wieder zu sich kommen. Es ging alles sehr schnell.
Auf dem Boden konnte sie nur sehen, wie Thirak übermannt wurde und mit einigen der Untoten in das Waser fiel. Hatte sie nun nicht nur Darium, einen ihrer Drachen, sondern auch noch Thirak verloren? Sie konnte nicht weiter warten, sich Gedanken darüber machen oder ihn retten. Sie konnte nicht riskieren Ancalagon und Aranion zu verlieren.
So flogen sie zurück zur Festung Westwacht.

Kiana stand auf der Mauer und blickte in die Ferne. Sie konnte noch nicht glauben was sie dort gesehen hatte: Eine Armee aus Untoten. Ihr Drache Darium wurde leichtfertig getötet. Thirak hatte mit seinen Geschichten wirklich recht und sie wollte ihm zu anfangs nicht glauben. Was wäre gewesen, wenn sie es weiterhin nicht geglaubt hätte? Es nicht mit ihren eigenen Augen gesehen hätte? Sie wollte sich nicht ausmalen, wie sie dann von Melkor überrascht worden wäre und das halbe Land schon vernichtet war.
Sie sah weiter nachdenklich in die Ferne. Vielleicht hoffte sie, dass ihr Drache doch noch zu ihr zurückkehrte.  Dass Thirak zurückkehrte. Ancalagon und Aranion flogen über der Festung Westwacht hinweg. Das Wetter schlug drastisch um. So stürmte es und wurde deutlich kälter.
"Es ist Zeit zu gehen, euer Gnaden...", sagte Faramir besorgt. Mit zittriger Stimme erwiderte Kiana nur: "Nur noch ein bisschen...". Zwar wusste sie auch, dass sie lieber abreisen sollten, bevor der Sturm zu stark wurde, doch konnte sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Plötzlich sah sie etwas in der Ferne. Es war ein Reiter.  Doch wie konnte er nur in dieser trostlosen Gegend sein?
Die junge Frau erkannte nur, wie Davos und Wiemund nach draußen eilten um den Reiter hinein zu holen, der scheinbar erschöpft war. Als Kiana von der Mauer hinab stieg,  erkannte sie dass dieser Mann Thirak Eisen war. Sie fragte sich nur, woher er das Pferd hatte und vor allem wie konnte er überleben? Viel Zeit blieb ihr nicht darüber nachzudenken. Kiana befahl ihnen Thirak so schnell wie möglich auf das Schiff zu bringen und abzureisen. Dies wurde auch getan. Davos zog Thirak aus seiner durchnässten kalten Kleidung und wickelte ihn in sämtliche Decken um ihn aufzuwärmen.
Kiana sah dabei zu. Als sie den freien Oberkörper des König des Nordens sah, erkannte sie eine lange Narbe über seinem Herzen. Hat er doch ein Messer in das Herz bekommen? Aber wie konnte das nur sein? , fragte sich die junge Königin. Sie war erstaunt. Aber auch irritiert und aufgeregt. Es war alles zu viel für sie. So entschied sich Kiana in ihr Zimmer auf dem Schiff zu gehen. Sie wollte sich erst einmal sammeln...

Thirak wusste nicht genau was passiert war. Er erinnerte sich nur daran, wie er es schaffte aus dem eiskalten Wasser zu steigen und zu entkommen. Hilfe hatte er von einem ihm unbekannten Mann. Er versuchte die ganze Zeit sein Gesicht zuzuordnen und sich genau daran zu erinnern. Doch vergebens. Er war zu erschöpft und die Erinnerungen zu schwach. Auch versuchte er seine Augen zu öffnen. Es ging nicht. Schwer waren seine Lider. Er dachte an Melkor der direkt vor ihm stand. An Darium, der vom Himmel geholt und getötet wurde. Wenn der dunkle Feind der Welt selbst einen Drachen so leicht töten konnte, dann war die Lage noch gefährlicher als gedacht. Er dachte an Kiana. Der jungen Königin waren die Drachen wichtig. Und nun war einer gestorben und das tat ihm leid. Er starb nur, weil Kiana sie rettete. Die Bilder und Erinnerungen in seinem Kopf wurden wild und durcheinander. Er konnte kein klares Bild erkennen.
Plötzlich sah er Melkor vor sich, der sehr groß erschien. Er streckte seine riesige Hand nach Thirak aus, der mit seinem Schwert versuchte die Hand abzuwehren. Es schien vergeblich zu sein. Das Bild vor seinen Augen änderte sich und er sah wie Melkor Kiana in dunkle Rauschschwaden hüllte.  Thirak Eisen rannte zu ihr um sie zu befreien, doch er kam nicht von der Stelle. Er wollte diese Bilder nicht mehr sehen.  Immer wieder versuchte er seine Augen zu öffnen. Schließlich gelang es ihm. Er blinzelte einige male, bis er endlich etwas sehen konnte.
Er war verwundert darüber, dass Kiana am Bett saß und ihn besorgt mit ihren violetten Augen beobachtete. Ihm viel die Schönheit der jungen Frau mit dem silbernen Haar sofort auf. Er konnte es nicht mehr leugnen, dass er etwas für sie fühlte. Es war um ihn geschehen. Ihre warme und sanfte Ausstrahlung und ihre Schönheit ließen ihn weich werden. Er dachte aber auch wieder an das was geschah.
"Es tut mir leid...", hauchte er mit aller Kraft.  "...Es tut mir so unendlich leid...".
Kiana sagte nichts. Sie kämpfte mit den Tränen. Aus dem Affekt nahm sich Thirak die Hand von Kiana und versuchte sie zu beruhigen: "Ich wünschte ich könnte es rückgängig machen... Ich wünschte wir wären niemals hierher gekommen...".
Sie ließ seine Hand los.
"Ich nicht... Wären wir nicht hier her gekommen, hätte ich es niemals gesehen... Ich musste es sehen um es selbst glauben zu können...",  erwiderte sie mit zittriger Stimme. "...Die Drachen sind meine Kinder... Wahrscheinlich die einzigen, die ich jemals haben werde... Verstehst du?"
Der erschöpfte König des Nordens nickte ihr zu.
"Wir werden Melkor und seine Armee vernichten...  Wir werden es gemeinsam tun!", sagte sie.
Thirak sah zu ihr auf, denn zu Anfangs sagte sie noch, dass sie vorher den Thron holen wollte. "Du hast mein Wort!", ihre Stimme klang plötzlich etwas energischer. Der Mann aus Angmar war zunächst sprachlos. Hatte er sich in Ihr getäuscht und sie falsch als egoistisch gesehen? Scheinbar versuchte sie auch alles um ihr Volk zu schützen.
"Danke, Kia...", erwiderte er.
"Kia...", entgegnete die junge Frau leicht nachdenklich. Thirak sah sie nur fragend an
"Wer war die letzte Person die mich so nannte? War es mein Ziehvater Abbas? Hmm... Nachdem ich erfahren habe, dass er mich verkauft hatte, ist er nicht unbedingt das, woran man festhalten möchte...".
Thirak nahm es zurück: "Okay, dann nicht Kia...". Schließlich war er von ihrer Ausstrahlung überwältigt und aus seinen Lippen glitten die Worte: "Aber was ist mit Meine Königin?".
Kiana sah ihn erstaunt an. Niemals hatte sie damit gerechnet das aus seinem Mund zu hören. Schließlich wehrte er sich stets dagegen. "Ich würde mein Knie beugen... Doch im Moment scheint es mir unmöglich...", scherzte er noch, Dan  musste er husten.
"Was ist mit denen, die dir die Treue geschworen haben?", fragte sie leise. Thirak schluckte und versuchte seinen Hals zu befeuchten. Er erwiderte mit gebrochener Stimme: "Sie werden alle sehen, was du bist!". Sofort griff die junge Frau seine Hand. Auch wenn sie es nicht wollte, schossen ihr die Tränen in die Augen.
"Ich hoffe ich verdiene es...", erwiderte sie mit weinerlicher Stimme.
"Das tust du!". Dabei lächelte er sie an. Kiana lächelte zunächst zurück. Was mache ich nur? , fragte sie sich und wollte seine Hand wieder loslassen, doch sie spürte dass Thirak sie fest hielt.
Sie spürte eine gewisse Verbindung zwischen ihnen und auch ihre Gefühle für Thirak. Hatte sie sich ausgerechnet in ihn verliebt? Die junge Königin wollte es allerdings nicht wahr haben und versuchte sich dagegen zu wehren. Schließlich wurde auch Thiraks griff leichter und Kiana befreite ihre Hand.
"Du solltest dich noch etwas ausruhen...", mahnte Kiana. Sie wusste auch, dass es bis nach Minas-Alagos noch weit war. Thirak sah sie innig an. Sie erwidete den Blick, hatte allerdings auch gleichzeitig Angst so zu fühlen. Thirak lehnte sich nur wieder zurück in das weiche Kissen und seufzte. Der Mann sah der der jungen Maia noch hinter her. Er seufzte erneut und schloss die Augen.
Sie hatten nun einen Beweis, um der Welt zu zeigen, dass Anaryas Visionen wahr waren und Mittelerde sich gegen Melkor vereinen musste. Auch wenn Thirak die ganze Zeit an Kiana denken musste, so galten seine Gedanken auch der Hoffnung, endlich Gehör zu finden...
Titel: Verhandlungen von Drache und Schwan!
Beitrag von: Darkayah am 23. Mai 2020, 14:54
Als Kiana mit den anderen wieder Minas-Alagos erreichte, waren alle schon aufgeregt auf das Treffen mit König Imrahil. Die junge Frau glaubte zwar noch immer nicht an den Plan, aber ihnen blieb nichts anderes übrig. Das treffen fand in Osgiliath statt. Die Stadt die über den Anduin verlief, war zerfallen. Als die Stadt von Minas-Tirith wuchs, konnte die alte Stadt nicht mehr mithalten. Viele zogen in die Hauptstadt oder weit weg.
Trotzdem schlug Galador vor, die gesamten schwarzen Ostlinge, die inzwischen aus Dol-Amroth zurück gekehrt waren, zusammen mit den Variags vor die Stadt zu positionieren um Stärke zu zeigen. Auch wollte er sicher gehen,  dass sein Bruder nicht auf falsche Gedanken kam und ihnen eine Falle stellen wollte.
Obwohl Galador mit Imrahil vereinbarte, dass Kianas Drachen nicht in die Nähe des Treffens kommen sollten, reiste die Königin nicht mit den anderen.
Thirak Eisen, Galador, Saruman, Mina, Wiemund und Davos wurden auch schon von einigen Soldaten Imrahils empfangen.
"Willkommen in Osgiliath! Bitte folgt mir!", sagte der Mann der die Soldaten anführte. Galador kannte ihn. Es war Avaros Dumath, der Fürst der Weite. Er beherrschte das Gebiet, welches damals der Düsterwald war. Der Berater der Königin kannte den Mann gut. Immerhin kämpften beide Seite an Seite in der Schlacht von Minas-Tirith, als Thurion nach Imrahils Rebellion und den Tod Anaryas die Stadt belagerte. Er war kein typischer hochgeborener Fürst. Er war ein Söldner, der von Imrahil nach der Unterstützung zum Fürsten ernannt wurde.
Die Anhänger Kianas folgte Fürst Dumath. Er führte sie durch die zerfallenen und verlassene Stadt bis hin zu einem Platz, auf dem Stühle aufgestellt waren. Einige auf der einen und weitere auf der anderen Seite,  die sich so gegenüber standen.
"Lang ist es her, Herr Avaros... Ich weiß,  dass Imrahil dir viel Geld bietet,  falls du dich aber doch nochmal nach was anderem umschauen möchtest: Ich zahle dir das mehrfache!", scherzte Galador.
Der Mann erwiderte dagegen ernst: "Ich habe von eurem Bruder schon vieles bekommen und jetzt könnte ich ihm zwei weitere Verräter liefern!". Dabei deutete er auf Galador und Saruman.
Der Berater von Kiana lachte nur. Kontern konnte er gut. Das kannte er noch von früher. Fürst Avaros Dumath schickte die Besucher alle auf eine Seite der Stuhl Reihe. Es dauerte auch nicht mehr lang, da betrat Imrahil gefolgt von Remiref, seinem Berater Norys, Fürst Theomer von Rohan und Prinz Elphir den Platz. Thirak war leicht erstaunt,  denn niemals hatte er den König in echt gesehen. Nie hatte er sich an die Nordmauer gewagt. Leichter Hass stieg für einen kurzen Moment in ihm auf. Denn immerhin tötete Imrahil auch seinen Vater.
Als Imrahil sich setzte, deutete er auf den leeren Platz neben Galador und fragte: "Wo ist sie? Ist sie nicht mit euch gereist?". Dabei klang er äußerst genervt.
"Nein, sie müsste aber jeden Moment eintreffen!", verteidigte Galador. Es ertönte ein lautes kreischen am Himmel und die Drachen von Kiana flogen über der Stadt. Ancalagon der schwarze setzte sich auf den Platz ab, wirbelte viel Sand und Staub auf und senkte sich zu  Boden, damit Kiana absteigen konnte. Galador konnte die Wut seines Bruders förmlich spüren, denn Kiana hielt sich nicht an die Abmachung. Ancalagon setzte wieder zum Flug an und flog mit Aranion weg. Das Gefolge von König Imrahil schien sichtlich sprachlos und fasziniert. Als Kiana zu ihrem Platz lief, musterte Imrahil sie genau: Sie trug schwarze Kleidung, wieder hatte sie einen blutroten Mantel an einer Kette befestigt, welche sie als Schärpe trug. Ihre silbernen Haare waren lang und endeten erst in Hüfthöhe. Einen Teil der Haare hatte sie aufwendig zusammengebunden. Ihre Statur war schlank und eher zierlich. Trotzdem hatte sie eine weibliche Figur und Formen. Die junge Frau war auch nicht sonderlich groß und mit ihren violetten Augen würdigte sie Imrahil nicht eines Blickes. Ihre Ausstrahlung und ihr Erscheinungsbild lösten etwas in Imrahil aus. Obwohl er sie unendlich hasste, verspürte er eine Art besänftigung und selbst er musste feststellen,  dass die junge Frau äußerst hübsch war. Er vergaß für den Moment sogar, dass Kiana zu wider der Abmachung gehandelt hatte, seine Frau ermordet wurde und den Hass auf die Vaneryens. Schnell schluckte er diese Gefühle schwer hinunter.
"Ihr seid spät... Wir warten schon eine Weile...", lenkte er nur ab.
Jetzt sah Kiana direkt in Imrahils Augen und er hatte das Gefühl in seinen Stuhl zurückgedrückt zu werden.
"Ich bitte um Verzeihung...", sagte Kiana ironisch und sah dann zu Galador.  Für einige Sekunden herrschte stille. Schließlich erhob sich Galador von seinem Platz und sprach: "We sind alle hier um...".
"Faramir! Lange wart ihr nicht mehr in Gondor, ihr Verräter! Wenn ihr nicht direkt gegen mich kämpfen wollt, werde ich euren Bruder töten und danach euch!", unterbrach Fürst Theomer von Edoras. Irritiert sah Faramir zu ihm rüber, schwieg aber.
"...Ihr unterstützt jetzt die Tochter des verrückten Königs! Mein Vater Theodred wurde von ihm getötet und ihr unterstützt jetzt seine Brut obwohl ihr ihn auch gehasst habt!".
Wieder antwortete Faramir nicht und sah nur zu seiner Königin. Galador wollte die Lage etwas entspannen: "Gut, wenn das jetzt geklärt ist, reden wir über die bedeutenden Dinge...".
"Warum spricht ihr dann?", fragte Theomer provokant.
"Setzt  euch!", rief Elphir verärgert. Theomer wollte nicht drauf hören ,bis auch Imrahil ihn aufforderte sich zu setzen. Endlich war er wieder auf seinem Platz und Galador konnte fortfahren: "Wir sind alles Menschen,  die sich untereinander nicht leiden können... Wie dieses Beispiel eben zeigte... Wir haben wegen den gegenseitigen  Taten untereinander gelitten, haben Leute verloren, die wir liebten... Wenn wir das weiter fortführen wollen, gibt es keinen Grund für dieses Treffen... Wir führen Krieg gegeneinander, ohne uns zu sehen oder zu kennen...".
Imrahil antwortete: "Also sollen wir unsere Differenzen bei Seite legen und in Frieden leben?".
"Nein, du weißt das dies niemals passieren wird...", entgegnete Galador.
"Warum sind wir dann hier?".
Thirak Eisen erhob sich nun von seinem Platz und wollte Galador unterstützen: "Es geht nicht darum in Frieden zu leben... Es geht nur um das Überleben... Uns allen wird das gleiche widerfahren... Gegen den Anführer den wir bekämpfen, werdet ihr nichts tun können. Er hat eine Armee, die keine Toten zurücklässt... Galador erzählte mir, dass eine Millionen Menschen alleine  in Minas-Tirith leben... Sie werden eine Millionen Soldaten in der Armee der Dunkelheit werden...".
König Imrahil verdrehte die Augen und erwiderte trocken: "Wahrscheinlich wird es für viele sogar eine Verbesserung sein...".
Thirak ging einige Schritte auf Imrahil zu. Er war leicht verärgert. "Die Lage ist ernst... Ich wäre nicht hier, wenn es nicht so wäre...", entgegnete Thirak.
"Ich denke nicht, dass es euer ernst ist...  Ich denke eher dass ist ein schlechter Witz... Wir alle wissen wie trostlos der Norden ist...", sagte Imrahil. "Wenn mich mein Sohn richtig informiert hat,  wollt ihr einen Waffenstillstand? ".
Kiana entgegnete kurz und entschlossen: "Ja, das ist alles...".
"Das ist alles...", wiederholte Imrahil und lächelte dabei. Er fühlte sich noch immer auf den Arm genommen. "...Ich soll meine Armeen zurückrufen und nichts tun, während ihr auf eure Monsterjagt geht oder eure Macht festigt und ausdehnt... Ich soll meine Armeen zurückrufen und warten bis ihr zurückkehrt und die Hauptstadt mit der vielfachen größe eurer Armeen angreift...".
"Die Hauptstadt wird sicher sein, bis die Bedrohung im Norden beseitigt wurde... Ihr habt mein Wort!", erwiderte Kiana ruhig.
"Was zählt euer Wort, Usurpator...", wollte Imrahil gerade ansetzen, da unterbrach Galador sofort seinen Bruder: "Wir haben keine Zeit,  für solche Unterhaltungen und es wird nicht die letzten fünfzig Jahre löschen... Aber wir haben hier etwas, was wir dir zeigen wollen!".
Er sah zu Wiemund, der aufsprang und fortlief. König Imrahil war irritiert. Er sah genervt zu Norys und Remiref. "Habt ihr gesehen? Warum hat sie nur zwei Drachen hier, anstatt ihre drei? Ist da etwa was passiert?", flüsterte Norys in sein Ohr.
 Nach einer Zeit kam Wiemund wieder und hatte einen Sack auf den Schultern. Er legte den Sack auf den Boden und löste das Seil, welches das Stück Stoff zusammen hielt. Er löste auch noch eine Kette die darum gewickelt war und sprang einige Schritte zurück, als er den Sack ausschüttete. Im gleichen Moment kroch eine Kreatur hervor, die auf Imrahil zu raste. Wiemund nahm schnell die Kette in die Hand und hielt die Kreatur somit fest. Erschrocken betrachtete Imrahil das Ereignis. Die Kreatur sah wie ein Mensch aus, war allerdings verwest. Trotzdem lebte das Wesen.
Norys stand erstaunt auf und betrachtete die Kreatur. Thirak schlug mit seinem Schwert die Arme der Kreatur ab. Allerdings machte dies dem Unhold nichts. Seine abgetrennten Körperteile schienen ein Eigenleben zu führen und bewegten sich weiterhin. Thirak nahm eine der Hände in seine Hand, während Davos Schneewert zu ihm kam und eine Fackel entzündete.
"Wir können sie mit Feuer vernichten...", dabei zündete der Mann aus dem Norden die Hand an, die daraufhin verbrannte und sich nicht mehr bewegte. Er zog einen Dolch aus seiner Tasche und stach ihn in die Kreatur, die daraufhin starb. "Und wir können sie mit Dunkelstahl vernichten...".
Imrahil sah inzwischen sprachlos zu.
"Wenn wir diesen Kampf nicht gewinnen,  wird das das Schicksal aller sein! Es gibt nur einen Krieg der wichtig ist und das ist der große Krieg gegen Melkor! Und er ist schon hier...", sagte Thirak direkt zu Imrahil, der weiterhin auf die tote Kreatur starrte.
Kiana warf noch ein: "Ich glaubte es auch nicht, bis ich die Armee mit meinen eigenen Augen gesehen habe...".
"Wie viele?", wollte Elphir wissen.
Kiana antwortete schnell: "Mehrere hunderttausend... Und das waren gerade mal die Untoten... Was da noch auf uns zu kommt wissen wir nicht...".
Fürst Avaros Dumath stand auf und sah sich die Kreatur an. "Ich habe viele Dinge gesehen... Ich bin in der Welt als Söldner weit herum gekommen... Aber das habe ich noch nie gesehen... Und das macht selbst mir Angst... Können sie schwimmen?", fragte  er. Thirak verneinte seine Frage. Fürst Dumath ging noch auf Kiana zu: "Ich werde meine Männer zu mir rufen und nach Esgaroth gehen... Es gehört zwar nicht zu meinem Reich, doch die Flußlande um Thaal sind sowieso leer... Ihr solltet auch lieber wieder auf das Wasser zu eurer Insel zurück... Wenn wir den Winter ausgesessen haben, und sich alle mit der Armee der Dunkelheit rumgeschlagen haben, sind wir wahrscheinlich die einzigen Überlebenden... Und dann sehen wir was wir machen!", dabei machte er eindeutige Anmerkungen zu Kiana. Sie war nur angewidert und wartete bis er verschwand.
Imrahil konnte noch immer nicht glauben was er dort sah. Hatte Anarya all die Jahre doch recht gehabt? Er erhob daraufhin seine Stimme: "Ich kann seine Angst und seine bedenken verstehen, aber gleichzeitig ist er auch ein Feigling... Aber was soll man auch von einem Mann erwarten, der nicht hochgeboren wurde, der kein hohes Blut in sich trägt... Wenn diese Dinge über uns kommen, gibt es keine Königreiche mehr, die wir beherrschen können... Alles weswegen wir leiden mussten, wird umsonst gewesen sein... Alles was wir verloren haben, wird umsonst gewesen sein... Die Krone akzeptiert euren Waffenstillstand, bis Melkor besiegt ist... Er ist der wahre Feind der Welt...".
Alle Anwesenden waren erleichtert das zu hören.  Thirak seufzte sogar. Doch Imrahil fügte noch hinzu: "Solange der König des Nordens seinen Waffenstillstand auch noch auf bis danach ausdehnt! Er wird im Norden bleiben und keine Männer gegen das Haus Imrazor sammeln und er wird keine Seite wählen!".
Thirak sah irritiert zu Imrahil.
"Nur der König des Nordens und ich nicht?", wollte Kiana sicher gehen. Imrahil lachte und erwiderte: "Selbst wenn ihr zustimmen würdet, würde ich euch dann genauso wenig vertrauen wie heute... Ich frage nur Thirs Sohn... Ich weiß, dass die Worte von Thirs Sohn vertrauenswürdig sind, wie die seines Vaters... Auch wenn unser Konflikt nicht gut ausging für ihn...".
Thirak sah zu Davos der ihm nur zu nickte. Dann sah er zu Kiana,  die ihn nur mit großen Augen beobachtete und auf seine Antwort wartete.
"Ja, ich halte mein Wort... Oder zumindest versuche ich es... Deshalb kann ich euch nicht das geben, was ihr von mir verlangt... Ich kann nicht zwei Königen dienen... Und ich habe mich schon Königin Kiana aus dem Hause Vaneryen verpflichtet...".
Davos und Galador waren entsetzt, als sie das hörten. Mit niemanden hatte Thirak darüber gesprochen und jetzt plötzlich erfuhren sie davon. Ohne es vorher auch nur anzusprechen und zu diskutieren.
Imrahil erhob sich wütend und fauchte: "Dann haben wir nichts mehr zu bereden... Der Tot wird als erstes im Norden eintreffen... Viel Spaß die zu beseitigen... Wir werden uns  dann um den Rest von euch der übrig bleibt kümmern..".
Mit den Worten entfernte er sich vom Platz. Sein Gefolge war dicht hinter ihm. "Ich wünschte, ihr hättet das nicht gesagt...", sagte Davos noch, als er ihnen hinterher sah.
Es verging einige Zeit und das Gefolge Kiana stand noch regungslos herum. Kiana stürmte auf Thirak zu: "Ich bin dankbar für deine Loyalität, aber mein Drache starb, damit wir hier sein können und das sollte nicht umsonst sein...". Galador war aufgebracht und erhob seine Stimme ebenfalls: "Es freut mich zu hören, dass ihr unsere Königin als einzig wahre Königin von Mittelerde anseht, aber warum wusste niemand davon? Warum sagt ihr es ausgerechnet jetzt? Genau wegen so etwas starb auch euer Vater". Er klang sehr wütend dabei.
Thirak sagte nur: "Hätte ich lügen sollen?".
"Ja, manchmal ist das besser!", rief Galador.  Davos mischte sich ein und sagte: "Vielleicht nicht direkt Lügen... Nur einen anderen Zeitpunkt für euer Bekenntnis aussuchen...".
"Ich werde keinen Eid schwören, den ich nicht einhalten kann...  Sagt über meinem Vater was ihr wollt... Vielleicht war es auch die Eigenschaft, die ihn sterben ließ... Aber wenn genug Leute falsche Versprechungen machen, was hat das Wort dann noch an Bedeutung? Es hat dann keinen Wert mehr... Es gibt dann nur noch Lügen... ", verteidigte sich Thirak.
"Das ist sicher ein Problem... Aber das größere ist,  dass wir am Arsch sind...", dabei drückte sich Galador in vulgärer Sprache aus. Davos fragte in die Runde: "Hat jemand eine Idee um dieses Problem zu lösen?".
Der Berater der Königin seufzte. Er wusste ihm blieb nur eines übrig.
"Es gibt nur eine Lösung... Ihr bleibt alle hier... Ich werde zu meinen Bruder gehen und mit ihm reden....".
"Ich lasse euch nicht wieder dahin gehen... Es ist viel zu gefährlich und ich Brauchen euch!", beschwerte sich Kiana.
Galador lächelte ihr zu und erwiderte: "Wir müssen alles versuchen, damit wir gegen Melkor bestehen können... Sonst sind wir alle verloren... Dann spielt es keine Rolle mehr ob ich jetzt hier sterbe oder später...".
Kiana seufzte und ließ ihn gewähren...

Imrahil befand sich noch im alten Palast der Stadt Osgiliath. An den Türen wurde er direkt von Elphir empfangen. "Onkel, was machst du hier, ich halte es für keine gute Idee...", warnte er.
Galador sagte nur: "Ich muss mit ihm reden... Es ist die einzige Möglichkeit...".
"Ich habe es schon versucht... Das was ich gesehen habe hat mir Angst gemacht und ich wollte ihn überzeugen, doch er warf mich raus...".
Galador seufzte und sagte ihm dass er es tun musste. Schließlich betrat er den alten Palast und schritt durch die leeren Hallen. Seine Schritte hallten laut. Imrahil sah ihn nur gehässig an, als er bei ihm stand.
"Sie ist hübsch nicht war... Folgst du der ausländischen Hure deshalb? Weil du  sie liebst?", fragte er.
Galador verstand die Frage nicht. Er frage sich nur,  was dies für eine Rolle spielte.
"Es hieß sie habe drei große Drachen... Pff... Hast du die Geschichten über die Drachen gehört? Sie waren viel größer.... Das sind wohl eher verkümmerte Drachen....", spottete Imrahil verbittert. Galador schwieg zunächst. Es wirkte so, als war sein Bruder seinem Hass nur noch mehr verfallen.
"Ihr beide verfolgt das selbe Ziel... Ihr wollt mich und die Familie Imrazor vernichten... Es war schon immer so...".
Galador erwiderte: "Imrahil nein... Es war niemals mein Ziel.... Kiana wollte nicht diskutieren, Frieden schließen oder Unterhaltungen... Sie wollte Feuer und Blut über dich bringen, bis ich es ihr abgeraten habe... Ich habe dir beim letzten Treffen schon gesagt, dass ich unsere Familie nicht vernichten will und das habe ich auch nie...".
"Ich will es nicht hören!", schrie Imrahil.
"Ich liebe diese Familie mehr, als alles Andere egal was passiert ist, egal was passieren wird! Und du weißt es in deinem Herzen,  wenn noch irgendetwas davon übrig ist... Du hast dich die letzten Jahre verändert... Der Hass hat dich verbittern lassen...", schrie Galador ebenfalls.
"Los, wenn du anderer Meinung bist... Bitte,  töte mich!", dabei warf er Imrahil ein Schwert vor die Füße. Der König hob es auf und hielt es fest.  Sein Griff um den Schaft wurde fester und er richtete es auf seinen Bruder. Dann schließlich ließ er es laut klirrend fallen und vergrub sein Gesicht in die Hände.
"Mir ist es egal was du fühlst... Das einzige was zählt ist, was du gemacht hast... Was es unserer Familie gekostet hat... Sie ist eine Missgeburt eines bösen Maia und einer Frau, die ihm verfallen war... Wir wissen nicht, ob dies gut oder schlecht sein konnte. Thurions Münze war auf die Seite des Todes, der Vernichtung und der Verrücktheit gefallen... Bei ihr wird es genauso sein...".
Natürlich konnte der Berater der Königin in gewisser Weise seinen Bruder verstehen. Doch er war davon überzeugt,  dass Kianas Schicksal anders war.
Galador erwiderte nur: "Warum hast du dem Treffen dann zugestimmt? Was hast du dir erhofft?".
"Zumindest nicht, dass du Thirak Eisen und deine Königin vereinst um mich zu vernichten... Warum folgst du ausgerechnet ihr? ", beschwerte sich Imrahil.
Der Berater von Kiana sagte: "Es war so auch nicht geplant... Er sollte irgendwann das Knie beugen ja...  Kiana wird die Welt zu einem besseren Ort machen und deshalb unterstütze ich sie...".
"Du sagtest die will Minas-Tirith verbrennen?".
"Sie kennt sich selbst... Sie hat sich einen Berater ausgesucht, der ihre Impulse sieht und versucht zu unterdrücken, anstatt sie zu füttern... Das ist der unterschied zwischen dir und ihr... Du dagegen lässt deinen Impulse in den letzten Jahren mehr Raum und versuchst sie erst gar nicht aufzuhalten...", erklärte Galador.
"Mir ist es egal, inwiefern meine Impulse zu groß werden oder wie stark sie sind... Mir ist es egal wie viel es kosten wird... Als ich die Kreatur sah, war mir klar was dies zu bedeuten hatte... Ich hab an niemanden anderes als meinen  Sohn gedacht... Nicht an die Welt aber an ihn..."
Schließlich wurde Galador hellhörig,  als sein Bruder das sagte. Er sah da doch noch eine Möglichkeit, Imrahil zu überzeugen.

Die Gruppe um Kiana wartete auf den Berater. Thirak nahm einen Stein hoch und wiegte ihn in der Hand. Kiana kam zu ihm. Sie war wieder sichtlich ruhiger.
Thirak seufzte und sagte: "Niemand ist darüber glücklich, so wie ich....". Kiana schüttelte nur den Kopf und verneinte seine Aussage. "Ich respektiere was du getan hast!", dabei nahm sie Thirak den Stein aus der Hand und sah ihn sich selber an. Ruhig sagte sie: "Hier in Gondor war  der Anfang vom Ende meiner Familie... So beliebt meine Mutter war, desto unbeliebter war mein Vater und das färbte auf sie ab... Alle fürchteten Thurion und seine Kräfte,  doch war er schon lange ein gebrochener Mann, der sie nicht mehr anwenden konnte... Er war nichts besonderes mehr und unterschied sich kaum noch von einem Menschen...". Sie gab den Stein wieder Thirak zurück. Er erwiderte nur: "Aber dafür bist du etwas besonderes und deine Familie existiert noch.... Immerhin bist du noch da!".
Kiana wirkte etwas bedrückt. Mit gebrochener Stimme sagte sie: "Ich werde niemals Kinder haben...".
"Wer hat das gesagt?".
"Saruman...", antwortete sie leise.
Thirak entgegnete aufmunternd: "Vielleicht irrt er sich auch mal. Und außerdem bist du eine Maia!".
Die junge Frau lächelte ihm zu. "Du bist von Anfang an aufrichtig...  Ich vertraute darauf, dass du anders bist...".
Thirak fühlte sich geschmeichelt. Er fragte sie nur: "Und was machen wir jetzt?"
"Ich kann nicht vergessen was ich im Norden gesehen habe... Aber Imrahil wird sich Allee zurückholen, was ich erobert habe, wenn ich gehe... Vielleicht hat Galador recht, mit dem wie er es ausgedrückt hatte...".
"Wir sind am Arsch...", betonte der Mann aus Angmar. Ihm zauberte es ein Lächeln in das Gesicht,  als Kiana darüber lachen musste.
Im gleichen Moment waren nur viele Schritte zu hören und Galador kam mit Imrahil wieder zu dem Platz. Der Berater der Königin ging auf Kiana zu,  während Imrahil seine Stimme erhob: "Es ändert alles nichts daran, dass Melkor der Feind aller ist. Ich werde dem Waffenstillstand zustimmen und ich werde euch die Armee aus Gondor als Unterstützung in den Norden schicken! Vielleicht war eure Mutter nicht ganz falsch...".
Die junge Frau nickte dem König zu und daraufhin wendete er sich ab und verschwand wieder. Am liebsten wollte Kiana wissen, wie ihr Berater es geschafft hatte, doch er wimmelte sie nur ab und sagte, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie rechtzeitig Carn-dûm erreichen wollten. Immerhin musste auch noch eine große Menge an Dunkelstahl nach Angmar gebracht werden.

In Minas-Alagos diskutierten sie darüber,  wie und wo die Armer aus Ostlingen und Variags nach Angmar marschieren sollten.
Kiana wollte mit ihren Drachen fliegen, doch Thirak riet ihr davon ab. Der Norden könnte dies als Eroberungsversuch sehen. Saruman gab zu bedenken, dass viele noch voller hass wegen ihrem Vater Thurion waren. Nur ein wütender Nordmann reichte aus, um mit einer Armbrust einen Pfeil in ihr Herz zu schießen.
"Wenn wir zusammen nach Forochelhafen segeln und sie sehen dass wir vereint nach Carn-dûm reiten, werden sie mir vertrauen!", sagte Thirak nur darauf. Schließlich stimmte Kiana zu. Sie vertraute ihm. Ihre Armeen marschierten den Weg durch Gondor, Rohan und Arnor bis hoch nach Angmar.
Sie machten sich auch sofort auf dem Weg um keine Zeit zu verlieren. Das Schiff hatte ein schwarzes Segel, auf dem der rote dreiköpfige Drache abgebildet war. Selbst auf dem Schiff versuchten Thirak und Kiana sich noch voneinander zurückzuhalten, doch lange ging es nicht gut. Die Versuchung und die Gefühle waren zu groß. Als der Mann des Nordens in seinem Raum auf dem Schiff saß, konnte er nicht aufhören an Kiana zu denken. Wie ferngesteuert lief er zu ihr rüber und klopfte an der Tür.
Galador bekam noch mit, wie Thirak den Raum seiner Königin betrat und die Tür verschlossen wurde.
Leicht tat es ihm weh, denn in gewisser Weise fühlte er  etwas für die junge Maia. Auch hoffte er , dass dies die richtige Entscheidung war.  Wenn er an Anarya dachte, wusste er auch, dass Liebe der Untergang bedeuten konnte.
Bald erreichten sie Angmar und somit betrat eine Maia wieder den Boden des Nordens. Alle konnten nur hoffen, dass dies gutes zu bedeuten hatte...
Titel: Rückkehr nach Carn-dûm
Beitrag von: Darkayah am 25. Jun 2020, 02:31
Lohr Schekel war noch nie in der Festung von Carn-dûm. Er hoffte bei seiner Ankunft auf seinen Freund Thirak Eisen zu treffen. Doch er erfuhr von seiner Abwesenheit. Es war inzwischen sehr kalt und immer mehr Schnee bedeckte den Boden des Landes. Lohr wärmte sich an einer Feuerstelle auf, da trat Eldarion neben ihn. Lohr betrachtete den noch so jung aussehenden Mann und sagte erst einmal nichts.
"Hast du etwas über Melkor herausgefunden?", fragte Eldarion. Er wirkte dabei in Gedanken  versunken und trocken. Lohr erwiderte ruhig: "Ja einiges! Ich hoffe nur, dass Thirak bald zurückkehrt!".
"Ich wusste, dass du etwas herausfinden wirst... Und zum Glück hast du IHN getroffen...".
Lohr war etwas irritiert. Er verstand nicht was der scheinbare Junge damit sagen wollte.
Eldarion bemerkte dies: "Ihr habt doch Elrond getroffen?".
"Ja, aber woher wisst ihr das?", wollte Lohr wissen.
Eldarion wendete sich ihm nun zu und sagte: "Ich habe Visionen von Dingen die geschehen sind...".
Lohr wurde hellhörig. "Visionen? Wer seid ihr?", wollte er wissen.
"Ich bin Eldarion, Aragorns Sohn...".
Der dickere Mann riss die Augen auf. Er konnte es kaum fassen, was Eldarion sagte. Er konnte es auch nicht glauben.  Aber woher sollte er sonst all diese Dinge wissen.
"Dann seid ihr der legitime Thronfolger von Gondor!", erwiderte Lohr aufgeregt.
"Nein, ich bin nicht mehr der Erbe von Gondor... Ich bin icht mehr dieser Eldarion... Aber ich habe etwas anderes in all den Jahren meiner Visionen gesehen...", sagte Eldarion. Lohr wartete gespannt was er damit meinte.
Lohr hatte plötzlich so viele Fragen. Wie konnte der Sohn Aragorns nur so lange überleben?
Doch er bekam keine Antworten darauf,  denn das Gespräch nahm einen anderen Verlauf.
"Thirak Eisen ist nicht der Sohn von Thir Stark... Er ist kein Eisen... Er wurde in Mordor geboren und ist somit ein Stein.... Thirak ist der uneheliche Sohn von Elina Stark und Aranion Vaneryen...", sagte Eldarion starr. Er wirkte  stets gefühlslos und kühl.
Lohr war ganz aufgeregt. Obwohl er noch darüber nachdenken wollte platze es aus ihm heraus: "Als ich in der großen Bibliothek von Mithlond nach weiteren Schriften suchte, bin ich auf die Tagebücher eines Gelehrten aus Mordor gestoßen... Dort stand geschrieben, dass Aranion Vaneryen und Elina Stark in einer geheimen Zeremonie geheiratet haben... Das würde bedeuten...".
"Das bedeutet,  Thirak Eisen ist in Wirklichkeit Anaryon Vaneryen... Der wahre Erbe des Thrones von Mitelerde...", sagte Eldarion.
"Wir müssen es ihm sagen!".
"Du musst es ihm sagen... Du bist sein Freund... Und so wie das Schicksal will, ist erbauf dem Weg zurück hier her, an der Seite der Königin, Kiana Vaneryen...", erwiderte Eldarion.
Lohr lachte verzweifelt und sagte: "Habt ihr das auch in euren Visionen gesehen?".
"Nein, der Brief kam heute an...", dabei hielt er dem Freund Thiraks das Schriftstück entgegen. Lohr musste das alles erst einmal sacken lassen. Es waren heftige Informationen, die er erfahren hat. Informationen, die das Schicksal von Mitelerde entscheiden konnten.

Thirak und Kiana versuchten ihre Liebelei zu verstecken.  Doch sie waren zu verliebt,  um es geheim zu halten. Die anderen bemerkten dies ziemlich schnell. Keiner sagte allerdings etwas dazu. Schließlich erreichten sie Forochelhafen. Die schwarzen Ostlinge gingen in Reih und Glied von den Schiffen und stellten sich außerhalb der Stadt in ihre Formationen. Die Bewohner von Forochelhafen waren erstaunt. Nie hatten sie ausländische Krieger aus dem Osten gesehen.
Als auch die Variags des weiten Ostens von den Schiffen waren, marschierte die Armee in Richtung Carn-dûm. Sie kamen gut und schnell durch. Auch wenn überall Schnee lag, spielte das Wetter mit und war die meiste Zeit klar und hell. Schon nach wenigen Tagen war die große Festung Carn-dûm in Sicht.
In den Dörfer um der Festung, durch die die Armee der Straße folgte,  versammelten sich viele Schaulustige und beobachtete das Spektakel.  Viele redeten und tuschelten miteinander.  Immerhin verbanden die Bewohner des Nordens mit den Banner des dreiköpfigen Drachen auch nicht nur positive Erlebnisse, vor allem wenn sie daran dachten, wer der Vater der Anführerin des Heeres war.
Kiana ritt neben Thirak auf einem Pferd. Sie nahm eine stolze Haltung ein. Als sie einen Blick an die Seite wagte, erntete sie die skeptischen und verhasste Blicke der Bewohner des Nordens.
"Ich hab dich gewarnt... Die Nordländer vertrauen Ausländern nicht wirklich...", scherze Thirak. Kiana schüttelte daraufhin nur den Kopf. Sie hoffte, dass Thirak recht hatte und die Menschen sehen, dass Kiana gut war und kein Tyrann wie ihr Vater. Aber sie hatte noch eine Trumpfkarte:  Sie rief Ancalagon und Aranion mit ihrer inneren stimme zu sich, die dann über ihren Köpfen hinweg flogen, in Richtung der Festung Carn-dûm. Die Schaulustigen bekamen Panik und rannten umher. Kiana gefiel dies in gewisser Weise. Es gab ihr Genugtuung gegenüber der kritischen Blicke.
Als sie schließlich den Vorhof der Festung erreichten, wurden sie schon von Lynn Stark, Eldarion,  den Fürsten aus Angmar, Hildamar Rohstt und den Fürsten aus Arnor empfangen.
Thirak stieg von seinem Pferd und lief auf Lynn zu, die er auch sofort sehnsüchtig umarmte. Sie warf dabei einen Blick auf die Frau mit den silbernem Haar, die Thirak mitbrachte.
Kiana kam in ihre Richtung.  "Königin Kiana Vaneryen...", stellte Thirak sie gegenseitig vor. "Und das ist meine Schwester Lynn Stark, die Herrin von Carn-dûm!".
Kiana versuchte nett zu sein: "Der Norden ist tatsächlich so schön, wie euer Bruder beschrieben hat! Genau wie ihr!".
Lynn sagte zunächst nichts und warf ihr nur ein aufgesetztes Lächeln entgegen.
"Carn-dûm ist euer,  euer Gnaden...", sagte sie nur trocken und förmlich.  Kiana spürte auch all die anderen Augen, die auf ihr haften blieben.  Es waren nicht unbedingt positive Blicke. Auch die Ablehnung von Thiraks Schwester war deutlich bemerkbar.
"Wir haben keine Zeit für all das...  Melkor hat einen von euren Drachen... Die Nordmauer ist schon zerstört und er marschiert Richtung Süden...", warf Eldarion ernst ein. Lynn und Kiana sahen zu Thirak der selbst nur ängstlich zu Eldarion sah.

Schließlich versammelten sich alle Fürsten und Hauptmänner im Thronsaal von Carn-dûm. Noch immer waren überall Tische aufgestellt.
"Ich habe vor kurzem alle Männer von Angmar nach Carn-dûm berufen, nachdem wir von der Mauer erfahren haben... Wann können wir mit euren rechnen, Fürst Schwarzdorn?", fragte Lynn Stark. Der Fürst erhob sich und antwortete: "Wir brauchen mehr Karren und Pferde, damit wir alles hier her schaffen können... Wenn es euch genehm ist, meine Fürstin...", sprach er direkt Lynn an. Dann fiel ihm noch ein: "...Mein Fürst... und.... Meine Königin....", dabeib wendete er sich auch noch Kiana und Thirak zu.
Lynn erwiderte: "Ihr sollt so viele haben wie ihr braucht.... Aber schafft eure Männer hier her!".
Sofort machte sich Fürst Schwarzdorn auf dem Weg. Thirak wendete sich an einem Hauptmann aus Angmar und befahl: "Es gibt keinen Grund mehr,  Männer in Burgen zu halten... Lasst alle hier her rufen!".
"Wird erledigt, euer Gnaden!", sagte dieser und verschwand.
Der junge Fürst Blacken erhob sich: "Euer Gnaden... Das seid ihr nicht mehr oder?". Thirak schwieg und hatte gehofft genau solchen Konfrontationen aus dem Weg gehen zu können. "Ihr habt Carn-dûm als König verlassen und kamt zurück als... Ich bin mir nicht sicher was ihr jetzt seid... Ein Lord ? Noch nicht einmal das?", als der Junge dies sagte, brachen Gespräche unter den Fürsten aus. "Es ist nicht wichtig...", erwiderte Thirak. "Nicht wichtig?", entgegnete Fürst Blacken. "... Wir ernannten euch zum König des Norden!". Lauter Zuspruch und klopfen auf den Tischen erfolgten daraufhin.
"Das habt ihr und es wird mir mein Leben lang eine ehre sein! Ich werde euch für euer Vertrauen auf ewig dankbar sein! Aber als ich Carn-dûm verließ, hab ich euch gesagt, dass wir Verbündete brauchen, oder wir werden sterben... Ich hab diese Verbündeten hier her gebracht und sie werden an unserer Seite zu kämpfen...", als Thirak dies sagte Blicke Kiana zu ihm. Für einen kurzen Moment kreuzten ihre Augen die von Lynn,  die Kiana skeptisch beäugte.
"...Ich hatte die Wahl... Ich behalte meine Krone oder ich beschützte den Norden! Ich habe mich für den Norden entschieden!". Wieder ertönten die Stimmen der Fürsten.
Galador versuchte die Situation zu besänftigen und erhob sich: "Wir sollten Thirak Eisen danken,  dafür dass er sein Leben riskiert hat, uns zu zeigen dass die Bedrohung wahr ist.... Wir haben die größte Armee, die diese Welt gesehen hat, mitgebracht...  Dazu zwei ausgewachsene große Drachen... Und bald erreicht uns die Imrazor-Armee aus Gondor!".
Lauter Widerspruch machte sich im Saal  breit. Was auch daran lag , dass Galador auch der Familie Imrahils angehörte. Viele Nordmänner hegten noch Rache gegen die Armeen Imrahils.
"Ich weiß, ich weiß.... Unsere Völker waren keine Freunde in der Vergangenheit...", versuchte Galador zu besänftigen. "...Aber wir müssen vereint kämpfen, oder wir sterben!".
"Darf ich fragen...", fing Lynn an. "... Wie sollen wir die größte Armee, die die Welt gesehen hat,  versorgen? Wenn ich daran dachte dass wir genug für den Winter haben,  dachte ich nicht an Ostlinge,  Variags und zwei Drachen... Was fressen Drachen überhaupt?".
Ruhig und trocken erwiderte Kiana: "Was immer sie wollen!".
Wieder kreuzten sich daraufhin die Blicke der beiden Frauen. Kiana spürte wieder förmlich die Ablehnung der Schwester Thiraks. Sie wollte allerdings auch keine Schwäche zeigen, geschweige denn nachgeben.
Schließlich erhoben sich die Fürsten und auch Lynn Stark entfernte sich.
Ķiana lief etwas mit Faramir durch die Festung und redete mit ihm über die weitere Planung zur Verteidigung von Carn-dûm. "Ich habe keine gute Erinnerungen an diesen Ort...", sagte er noch. Kiana schmunzelte daraufhin. "Ich denke ich muss mich entschuldigen... Ich gebe zu, dass ich etwas verärgert darüber war, als du Galador zu deiner rechten Hand erhoben hast...  Ich hätte nicht verärgert sein dürfen und mittlerweile denke ich, dass ihr die richtige Entscheidung getroffen habt... Ich denke er macht die Arbeit besser!", sagte er. Kiana erwiderte verständnisvoll: "Du warst der engste Vertraute meiner Mutter! Du warst ihre Hand! Natürlich bist du verärgert, wenn ich mich für jemanden anders entscheide... Und ich bin dir auch nicht böse darüber!". Faramir nickte ihr zu,  bis er einen dickeren jungen Mann vor sich stehen sah. Er kannte ihn, denn dieser junge Mann rettete ihn vor seiner Morgulkrankheit.
"Oh, darf ich vorstellen... Dieser Mann rettete mir das Leben", sagte Faramir.
Der junge Mann war noch viel zu freundlich und verbeugte sich mit den Worten "Euer Gnaden!". Gleichzeitig wirkte er auch ziemlich nervös.  Auch war er von ihrer Ausstrahlung geblendet. Niemals in seinem Leben hat er eine solch hübsche Frau gesehen. "Ich kann euch dafür belohnen, dass ihr meinen Freund geheilt habt! Ich hörte dass dies nicht mehr viele können!", dabei klang Kiana äußerst ruhig.
"Ach, es ist mir eine Ehre euch dienen zu können... Außerdem hab ich ja nur eher die Krankheit gestoppt damit jemand anders sie heilen konnte!", er machte ein Pause. Kiana hörte ihm gespannt zu und lächelte. "Aber wenn ihr so fragt... Ich könnt mich begnadigen...".
Kiana fragte irritiert: "Für was denn begnadigen?".
"Dafür das ich Bücher aus der Bibliothek von Mithlond gestohlen habe... Auch dafür dass ich von der Nordmauer gegangen bin um Bücher zu finden... Mein Vater denkt bestimmt ich habe Schande über das Haus Schekel gebracht...", er wirkte dabei demütig. Kianas Lächeln verschwand, als sie den Familiennamen hörte.
"Nicht etwa Jahnes Schekel? ", fragte sie vorsichtshalber.  Mit einem schnellen nicken bejahte er die Frage.
"Ihr kennt ihn bereits?".
Faramir spürte schon das etwas nicht in Ordnung war und sah Kiana an und hoffte,  dass sie diese Worte nicht sagte. Doch genau diese Worte kam aus ihrem Mund, nachdem sie zuerst zögerte: "Ich hab ihm angeboten, dass er alle Titel und Ländereien behalten darf, wenn er das Knie beugt... Doch er lehnte ab...".
Scheinbar kämpfte Lohr mit den Tränen als er die Neuigkeiten erfuhr und stotterte zunächst vor sich hin. "G-gut, i-immerhin darf ich dann w-wohl wieder nach Hause...", er machte eine kurze Pause. "...n-nachdem mein B-Bruder der n-neue Fürst i-ist...".
Kiana hoffte das sie etwas anderes sagen konnte. Die Katastrophe stand schon unmittelbar bevor. Sie starrte ihn nur an und entgegnete: "Euer Bruder ist bei eurem Vater geblieben...".
Nach diesen Worten konnte Lohr seine Tränen gar nicht mehr zurückhalten. "Danke, dass ihr mir das sagt und ehrlich zu mir seid... Darf ich gehen?", Lohr versuchte noch sich zusammen zu reißen doch er Schluchzte und die Tränen liefen ihm unkontrolliert über das Gesicht. Faramir sah ihn nur mitleidig an, als Kiana ihn gewähren ließ und er aus dem Raum stampfte.
Sie warf Faramir noch einen vorwurfsvollen Blick zu, als er sie die ganze Zeit so erschrocken an sah.
"Was hätte ich denn tun sollen?", beschwerte sie sich. Faramir seufzte und antwortete: "Vielleicht mich warnen, oder mit der Wahrheit warten..".
Die junge Frau verdrehte die Augen. Woher sollte sie wissen, daß ausgerechnet der Retter Faramirs der Sohn von Fürst Schekel war. "Woher hätte ich das wissen sollen?", fragte sie ihn und versuchte ruhig zu bleiben. Faramir atmete nur stark aus.  Kiana brauchte frische Luft. Sie fühlte sich plötzlich so eingeengt. Erst schienen die Nordensmenschen ihr gegenüber misstrauisch, genau wie Lynn Stark, und jetzt die Katastrophe mit dem Freund von Thirak.
Draußen traf sie auf Thirak, der sie sofort anfing. Die junge Königin entschied sich Thirak nichts zu sagen.  Sie lächelte ihm zu und wollte ihm schon aus dem Affekt einen Kuss aufdrücken,  doch sie zog die Bewegung wieder zurück, als sie realisierte das viele Nordmänner drumherum waren und die Verteidigung vorbereiteten. Auch die schwarzen Ostlinge halfen dabei, Gräben auszuhebeln und das Dunkelstahl in die Festung zu Verarbeitung zu bringen. Thirak sah sie leicht enttäuscht an, als sie den Kuss wieder zurückzog, machte sich aber nicht all zu viel daraus. Er führte Kiana durch die Arbeiten und erklärte ihr viel. Scheinbar gingen die Vorbereitungen schnell voran. Zum Glück.  Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr.
An einen Graben blieben sie stehen. Thirak erklärte gerade, dass in den Gräben nich Holzpfähle gesteckt werden, die dann getränkt in Pech entzündet werden konnten. Gerade ging eine Frau mit warmer Suppe an den Arbeitern vorbei und ließ jeden eine Kelle schlürfen. Als die schwarzen Ostlinge ihre Königin erblickten, stellten sie sich stramm auf. Kiana sah gerade genau dabei einen Nordmann an, der gerade aus der Kelle trank. Sie lächelte ihm warm zu, doch der Mann spuckte die Suppe nur angewidert wieder aus er die Frau mit dem silbernen Haar erblickte. Kiana war erschrocken und auch Thirak war davon überrumpelt.
"Wenn du es wünschst werde ich ihn bestrafen lassen....", schlug er vor. Auch wollte er Kiana besänftigen. Diese wusste nicht genau, ob sie sich beleidigt fühlen sollte oder angegriffen. Die junge Königin erwiderte nur: "Nein...". Dann stapfte sie auch schon davon. Thirak lief ihr mit schnellen Schritten Nach. Kiana wollte weg von hier und den Kopf frei bekommen.

Galador, Saruman und Davos liefen durch die Festung und sahen die Truppen der Fürsten aus Angmar, die aus jedem Winkel  des Landes eintrafen. "Thirak brachte Frieden über das Land!", sagte Davos dabei. Galador erwiderte: "Und unsere Königin ist Dankbar!".
"Das ist nett, aber das ist nicht der Punkt... Die Nordmänner sind loyal Thirak Eisen gegenüber ,nicht ihr... Sie kennen sie nicht... Auch das freie Volk des hohen Nordens kennt sie nicht... Ich lebe hier schon eine weile und kann sagen sie sind sturer als manche Ziegen!", fing Davos an. "Ihr wollt ihre Loyalität ? Dann müsst ihr euch dies verdienen....".
Sie stiegen auf einen Mauerabschnitt. Von dort beobachteten Saruman, Galador und Davos die beiden, als sie gerade weg gingen und weiter entfernt glücklich aussahen.
"Was ist euer Vorschlag? ", fragte Galador direkt.
"Das erste mal in der Geschichte gibt es eine Möglichkeit,  dass das Land von einer gütigen Frau und einem ehrbaren Mann regiert wird...", sagte Davos Schneewert.
Galador Imrazor verstand sofort worauf er hinaus wollte. Er merkte an: "Sie sind ein ansehnliches Paar, da habt ihr schon recht...".
"Ich denke ihr überschätzt unseren Einfluss... Thirak und Kiana hören nicht auf die Weisheit  alter Männer...", sagte Saruman. 
Entsetzt entgegnete Galador : "So alt bin ich nicht.... Und unsere Königin schätzen die Weisheit alter Männer !".
"Sie wissen schon warum sie uns auf Abstand halten... Aber es ist ja nicht zu übersehen,  was zwischen ihnen ist.... Wir müssen ihnen nur einen Ruck geben....", entgegnete Saruman. Davos stimmte ihm zu. Galador scherzte: "Sie anleiten zu heiraten?".
"Wer weiß das schon...", sagte Saruman

Kians ging nach draußen zu ihren Drachen außerhalb der Festung.  Dort lagen einige verbrannte Kadaver von toten Ziegen und Rindern, die die Drachen gefressen haben. Zumindest das was davon übrig war.
"Was machst du denn? Ich weiß ja dass dich das alles nervt....", hörte sie die Stimme Thiraks hinter sich.  Als sie sich umdrehte erwidete sie: "Na was wohl! Ich muss nach meinen Kindern sehen!". Sie spielte damit ihre wahren Gefühle herunter. Thirak wusste ja immerhin nichts von den Geschehnissen mit Lohr und dass sie sich durch die ganze Ablehnung schlecht fühlte.
"Deine Schwester mag mich nicht,  oder?", fragte sie schließlich doch. Thirak kam einige Schritte auf sie zu und beobachtete die Drachen dabei. Er überlegte nicht lange und sagte: "Sie hat viel mitgemacht und konnte nie jemandem vertrauen... Gib ihr einfach etwas Zeit!".
Vermutlich hatte er recht. Kiana wollte auch nicht die ganze Zeit darüber nachdenken.  Insgeheim war sie auch froh, dass Thirak  ihr abseits der Festung folgte. Endlich konnte sie ihn wieder so ansehen und spüren wie sie es wollte. Von ihm fühlte sie sich geliebt, wie noch nie in ihrem Leben.  Besonders auf dieser Seite von Mittelerde.
"Warum wärmst du deine Königin nicht ?", fragte sie ihn provokant. Thirak lachte und schnappte sie sich um sie zu küssen. Dabei wickelte er sie in seinen Mantel ein. Ganz wohl war ihm nicht, denn er hatte die zwei großen Drachen nicht vergessen.
Kiana dagegen genoss die Aufmerksamkeit und die Gefühle die dabei zu spüren waren. Sie fühlte sich in seinen Armen geborgen und alles fühlte sich in seiner Nähe richtig an.
Sie befreite sich von seinem Griff und kletterte auf Ancalagon. Thirak sah sie nur irritiert an.
"Los komm!", forderte sie ihn auf.
Thirak verstand zunächst nicht, bis er Begriff  das sie wollte, dass er auf Darium stieg.
"Ich weiß noch nichtmal wie ich ihn reiten soll!", versuchte er sich heraus zu reden.
"Niemand weiß das, bis man es tut!", dabei lächelte sie den Mann des Nordens liebevoll an.
"Was ist wenn er nicht will?".
Wieder provokant aber herzlich entgegnete sie: "Dann war es mir eine Freude dich gekannt zu haben!". Die junge Frau versuchte sich dabei das lachen zu verkneifen.
"Na toll...", murmelte er vor sich hin. Behebig bestieg er Darium und setzte sich auf.  "Woran soll ich mich festhalten?".
"Da wo du kannst!", erwiderte sie.
Dann war es auch schon so weit: Darium setzte zum Flug an und flog los. Kiana folgte ihm mit Ancalagon. Für Thirak war e zunächst ein ungewohntes, unsicheres Gefühl. Er hatte Angst loszulassen oder zu stürzen. Doch als er über Carn-dûm hinweg flog und in die weiten von Angmar, fand er doch etwas gefallen daran. Es fühlte sich frei an. Losgelöst vom Boden. Ancalagon holte ihn ein. Kiana blickte immer wieder zu Thirak, der versuchte den Drachen unter Kontrolle zu bekommen. Sie flogen über Schluchten und etliche Wälder und Bächer. Oft sah es doch noch danach aus, als würde der Mann des Nordens mit dem Drachen abstürzen.  Thirak setzte schließlich zur Landung an und stieg vom Drachen,  als er endlich am Boden war. Kiana flog nochmal eine Runde um ihn herum und ließ sich dann auch auf den Boden bringen.
"Du hast dafür gesorgt, dass ich Pferde nie wieder toll finde!", scherzte Thirak. Kiana lächelte ihm zu, bis sie erstaunt von der Umgebung war, an der Thirak sie führte. Obwohl alles von Schnee bedeckt war und der Norden trostlos, wirkte diese Stelle ganz anders. Ein Wasserfall prasselte in eine Quelle, aus der ein Bach sprießte.
"Es ist wunderschön hier... Wir könnten tausend Jahre hier bleiben und niemand würde uns finden!", träumte Kiana erstaunt. Thirak war erfreut darüber das sie so begeistert war. Er mochte es, wenn er sie so glücklich sah.
"Dann werden wir aber  alt!", scherzte Thirak erneut. Er ging wieder auf sie zu. "Es istvtrotzdem kalt hier für ein Mädchen aus dem Süden!", sagte er und blickte ihr dabei in ihre violetten Augen. "Dann halte deine Königin doch weiter warm!", entgegnete sie nur. Thirak konnte auch nicht widerstehen und küsste sie. Er drückte die junge Maia fest an sich, was ihr gefiel.
Kiana wollte am liebsten nicht mehr zurück. Sie fühlte sich viel zu wohl, auch wenn es fast unwirklich schien. Doch weit weg von all dem Ärger und dem Leid zu sein tat ihr gut. Umso trauriger wurde sie, wenn sie daran dachte den Ort und die Situation zu verlassen. Aber sie blieben noch eine Weile, bis sie zur Dämmerung zurück nach Carn-dûm flogen. Immerhin standen noch viele Vorbereitungen an. Der dunkle Feind der Welt durfte nicht vergessen werden, auch wenn Kiana und Thirak das am liebsten tun würden. Beide hatten in einem moment den Gedanken einfach alles zurück zu lassen und zusammen irgendwo zu leben, wo sie keiner fand. Aber sie wussten auch,  dass dies nicht möglich war, trotz der Begierde und der Liebe. Denn sie hatten beide ein Volk,  für das sie die Verantwortung hatten.
Wieder zurück in Carn-dûm und somit in der Realität herrschte wieder trübere Stimmung. Kiana wollte noch immer lieber mit Thirak flüchten und wenn es nur in die Gemächer war.
Erst nachdem sie mit den anderen Hauptmännern einige Dinge besprochen haben, gingen sie schnell zusammen in die Gemächer. Trotz der Blicke der anderen. Es war ihnen egal,  denn die Liebe die sie verband war stärker.

Titel: Der Schwan im Wolfsrudel...
Beitrag von: Darkayah am 14. Jul 2020, 18:45
Am nächsten Tag wachte Kiana verschlafen auf. Sie wurde von einem Geräusch geweckt, welches einem Ton aus einem Horn ähnelte. Die Töne sagten ihr nichts. Thirak war scheinbar schon wach und aufgebrochen. Auch schien außerhalb der Burg der Festung Aufregung  zu herrschen. Die junge Frau rekelte sich noch im Bett und roch an der Stelle des Kissen, auf der Thirak zuvor noch lag. Dies zauberte ihr nur wieder ein breites Grinsen ins Gesicht. Sie wäre lieber liegen geblieben, was sie durch ein stilles Gähnen deutlich machte. Als sie schließlich auf dem Bett saß, streckte sie nochmal ihre Arme in die Luft und dehnte sich zufrieden. Schließlich klopfte es hektischen an der Tür , so dass die junge Königin zusammenzuckte.  Mina betrat aufgebracht den Raum. Sie verbeugte sich trotzdem aus Anstand vor ihrer Herrin und sagte dann: "Sie sind alle im Vorhof und du solltest auch in den Thronsaal kommen...".
Kiana sah sie fragend an. Die Beraterin erklärte nur, dass einige Männer eingetroffen sind. Kiana rechnete mit den Soldaten aus Minas-Tirith, doch Mina verneinte dies nur. Die junge Maia war verdutzt. Welche Männer waren denn sonst eingetroffen?
Nachdem Kiana sich gewaschen und angezogen hat, lief sie durch die Festung von Carn-dûm. Sie betrachtete die vielen Verzierungen an den Wänden der Korridore, bis ihr Weg sie in den Thronsaal führte.
Dort sah sie den Thron des Herrschers von Angmar. Er stand hinter den aufgestellten Tischen. DER Thron,  auf dem auch ihr Vater Thurion saß. Sie lief einige Schritte auf den eisernen Thron zu und berührte die Armlehne. Sie berührte die Runen, die dort hineingeschliffen wurden und zeichnete sie mit ihrem Finger nach. Auch wenn sie nicht wusste wie ihr Vater aussah, stellte sie sich ihn vor wie er auf diesem Thron sitzte. Trotz dass alle Menschen ihren Vater hassten, bekam ihr das Gefühl der Sehensucht. Schnell wurde sie aus ihren Gedanken gerissen, als sie eine männliche Stimme hinter sich hörte. Sie seufzte und drehte sich zu der Stimme und sah Davos Schneewert und Faramir,  die den Saal gerade betraten. "...Verzeiht mir, ich wollte euch nicht stören, euer Gnaden!",entschuldigte sich Davos noch. Sanft lächelte Kiana ihm nur zu und erwiderte: "Ich fragte mich nur,  wie mein Vater so lange auf diesen Thron aushalten konnte... Er sieht nicht wirklich bequem aus!". Sie hoffte damit weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen. "Hier im Norden gewöhnt man sich so an einiges!", scherzte Davos noch.
Im selben Moment betraten die anderen Fürsten aus Angmar und Arnor mit Thirak den Saal und setzten sich an ihre Plätze. Sie schenkte Thirak noch ein Lächeln. Dieser aber sah nur zu ihr rüber und erwiderte nichts. Er wirkte fast schon eher abweisend. Kiana setze sich neben ihm. Sie saß zwischen Lynn Stark und ihren Bruder. Dann betraten drei weitere unbekannte Männer den Saal und stellten sich vor den aufgestellten Tischen an denen sie saßen.
Sie erkannte einen der Männer . Es war Elphir Imrazor, der Sohn Imrahils!
"Mein Ziehvater erzählte mir stets Geschichten über den Mann der meinen Bruder ermordet hat... Ihm wurde in den Rücken gestochen und die Kehle durchgeschnitten, während dieser Mann sich auf den Thron setzte und zu sah, wie er ausblutete, bevor er an der Mauer der Stadt aufgehängt wurde...", fing Kiana verärgert an. "...Man erzählte mir auch Dinge von vorherige Zeit... Was man diesem Mann alles gegeben hat.... Ländereien Begnadigungen... naja... Euer Vater hat zugesichert seine Armeen in den Norden zu schicken ...".
Elphir erwiderte nervös: "Das hat er...".
"Ich sehe keine Armee... Ich sehe drei Männer und einige Söldner im Burghof...", beschwerte sich die junge Frau. "...Es sieht wohl so aus, als hätte euer Vater mich belogen...".
"Er hat mich ebenso belogen...", sagte Elphir. "...Er hatte nie die Absicht irgendwelche Truppen in den Norden zu schicken... Er hat Avaros Dumath losgeschickt um fünzehntausend neue Männer zu holen... Die Violette Garde aus Dorwinion...".
Als Elphir diese Worte aussprach, sah Kiana wütend zu Galador,  der seinen Kopf nur senkte um Ohren Blicken auszuweichen und untergebenheit zu zeigen.
Der Sohn von Imrahil sagte noch: "Selbst wenn wir Melkor besiegen, hat mein Vater genug Truppen um die Überlebenden zu vernichten...."
"Wir?!", merkte die junge Frau sarkastisch an.
"Ich habe versprochen für die Lebenden zu kämpfen und ich werde dieses Versprechen einhalten!".
Kiana sah ihn nur abwertend an. Er hingegen schien ihrer Aura zu verfallen, wie viele andere Männer vor ihm. Gleichzeitig schien er sich aber auch vor ihr zu fürchten. Immerhin weiß er wozu sie fähig war. Wenn er an die Schlacht auf der Straße von Thal mach Minas-Tirith dachte, wie die Männer von den Variags geschlachtet, Feuer des Drachen zur Asche verbrannten, lief es ihm kalt den Rücken herunter. Galador versuchte nun die Situation zu entspannen und sagte: "Euer Gnaden, ich kenne meinen Neffen..."
"So wie ihr euren Bruder kennt?", unterbrach ihn Kiana erbost.
"Er ist alleine hergekommen...  Warum sollte er das tun wenn er nicht die Wahrheit sagt?",erwiderte Galador.
Kiana wirkte gleichgültig und antwortete: "Vielleicht rechnete er damit, dass sein Onkel ihn verteidigen wird und wartet auf den Moment, in dem er mir meine Kehle aufschneiden kann...". Sie war nun äußerst misstrauisch.
"Ihr habt recht.... Wir können ihm nicht vertrauen... Seine Familie hat das selbe mit keiner Familie getan, was auch eurer widerfahren ist...", warf Lynn Stark nun mit ein. Kiana sah zu ihr. Sie war überrascht, dass Thiraks Schwester ihr nun doch zustimmte.
"Wenn ihr von mir verlangt dass ich mich entschuldige? Das werde ich nicht tun... Unsere Häuser befanden sich im Krieg... Alles was passiert ist, war um meine Familie zu schützen und ich würde auch alles tun, wenn ich sie so beschützen kann...", schrie Elphir verärgert.
"Warum habt ihr dann eure Familie verlassen?", wollte Kiana wissen. Ihre Stimme klang sehr argwönisch.
"Weil das über Loyalität hinaus geht... Es geht um das Überleben....", entgegnete er diesmal ruhig und gleichzeitig verzweifelt.
Der andere Mann trat diesmal nach vorne und erhob seine Stimme: "Ich weiß ihr kennt mich nicht gut, euer Gnaden....  Ich bin Boromir und habe lange unter eurer Mutter Anarya gedient.... Ich kenne Herr Elphir schon einige Jahre... Er ist ein Mann von Ehre... Er hat stets versucht seinen Vater zu überzeugen, die übrigen Vaneryen Anhänger nicht zu töten... Und er beschützte mich und bewaffnete mich, als mir mein Land und meine Titel aberkannt wurden....  Hätte er das nicht getan, hätte ich euch vor einiger Zeit nicht beschützen und nach Carn-dûm bringen können, meine Herrin!".
Es herrschte kurz stille im Raum. Lynn schien den Mann nun erkannt zu haben. Auch Faramir, zu dem Kiana gerade hinüber sah, schien den Mann zu kennen und wirkte aufgeregt.
"Und ihr bürgt für ihn?", fragte Lynn den Mann namens Boromir.
"Tue ich!".
"Und ihr würdet mit ihm Seite an Seite kämpfen?".
"Das würde ich!", sagte der Mann.
Lynn Stark entgegnete: "Ich vertraute euch mit meinem Leben...  Wenn ihr es auch bei ihm tut, sollte er hier bleiben!".
Kiana Vaneryen sah sie erschrocken an. Sie fühlte sich etwas übergangen. So fragte sie provokant: "Was sagt der Wächter des Nordens dazu?". Dabei sah sie ihn an. Er würdigte sie aber keines Blickes,  was sie wunderte.
Er zögerte kurz und sagte: "Wir brauchen jeden Mann den wir kriegen können!".
Nun sahen alle auf Kiana. "Gut, er soll bleiben...", sagte sie schließlich besiegt.
Galador atmete durch. Er war froh,  dass sich daraus kein schlimmeres Drama entwickelte. Er wollte seinen Neffen nicht brennen sehen.
Elphir Imrazor trat vorsichtig an den Tisch,  denn er wusste das er von allen im Thronsaal beobachtet wurde. Er holte aus seinem Umhang ein Bündel hervor und legte es vor Kiana auf den Tisch. Die junge Frau musterte das Bündel genau. Sie war misstrauisch, aber schließlich befreite sie den Gegenstand von den Leinentüchern.
Sie staunte nicht schlecht,  als sie sah was sich darin befand. Es war die schwarze Krone, die Thurion Anarya übergab und welche Anarya all die Jahre als Königin trug.
Sie nahm die Krone in die Hand. Ein Gefühl von Wärme durchströmte sie. Als wäre die Krone voller Energie. Viele Bilder erschienen in ihren Gedanken. Diese Bilder sorgten für Kopfschmerzen. Kiana stellte die Krone vor erst wieder auf den Tisch und sah zu Elphir. Dann erhob Boromir seine Stimme erneut: "Zwischen eurer Mutter und mir war es nicht immer einfach... Ich hinterfragte viele ihrer Entscheidungen... Doch ich bin dankbar ihr gedient zu haben... ".
Kiana hörte ihm weiter zu: "...Ich glaubte anfangs nicht an die Rückkehr von Melkor,  doch sie hat mir die Augen geöffnet und mir den richtigen Weg gezeigt! Ich fand nach meiner Flucht aus Minas-Tirith  zu einer roten Priesterin, die mir erklärte, dass der Weltenlenker für uns alle eine Bestimmung hat! Ich hab mit einigen seiner Anhängern die rote Bruderschaft gegründet um die Unschuldigen zu beschützen und gegen Melkor vorzugehen und deshalb bin ich hier! Und ihr werdet auch eure Rolle in diesem Geschehen haben!".
Die junge Frau nickte ihm daraufhin zu. 
"...Auch die letzten der Elben sind eingetroffen um gegen Melkor zu bestehen!", dabei zeigte Boromir auf den dritten Mann, der die ganze Zeit im Hintergrund stand. Er zog seine Kapuze von dem Kopf. Er war wirklich ein Elb. Er war groß und hatte langes dunkles Haar.  Er trat nun nach vorne: "Ich grüße euch, ich bin Elrond von Bruchtal...  Ich habe die letzten der Elben aufgesucht um auch gegen unseren gemeinsamen Feind zu kämpfen, den eure Mutter prophezeite! Thranduil hat die Elben des Waldes, die versteckt lebten, hier her gerührt und wir sind bereit der Dunkelheit zu trotzen, denn ich habe gesehen das der Feind schon die Normauer überwunden hat...". 
Die junge Maia nickte ihm zu. Sie war erstaunt, das trotz allem so viele bereit waren den dunklen Feind der Welt zu bekämpfen,  auch wenn es vermutlich aussichtslos war. Vor allem sahen die Fürsten von Angmar und Arnor auf den Elben. Denn lange halten sie als verschwunden und wurden zu einer Legende.
Dann nahm Kiana die Krone und erhob sich von ihrem Platz. Alle erhoben sich daraufhin ebenfalls. Lynn Stark verließ als erste den Saal. Kiana sah zu Thirak und hoffte, dass er mit ihr wieder in die Gemächer verschwand, doch er sah sie noch immer nicht an und verließ als zweiter den Saal.  Kiana tat dies im Herzen weh. Sie wusste nicht was in Thirak vor sich ging und warum er sie so behandelte. Trotzig stampfte sie nun auch aus dem Saal. Ihr Gefolge war dicht hinter ihr.

Später am Tag lief sie mit schnellen Schritten durch die langen Gänge. Sie stoppte allerdings, als sie die Stimme von Lynn Stark aus einem Raum hörte. Sie überlegte kurz. Sie wusste, die Schwester Thiraks mochte Kiana nicht wirklich. Vielleicht lag es daran dass sie sich nicht kannten und sie nur Angst um ihren Bruder hatte, der ihre einzige Familie war. Etwas in ihr ließ sie zweifeln etwas anderes Situation ändern zu können, doch eine andere Seite in ihr wollte sich mit der Schwester Thiraks gut stellen. Und diese Seite war stärker.
Kurzerhand beschloss sie den Raum zu betreten. Der Raum sah aus wie eine Bibliothek und hatte einen großen Tisch in der Mitte.  An diesem saßen Lynn und ein Mann. Er trug das Wappen Arnors auf seinem Waffenrock. Die junge Königin räusperte sich und sofort stoppte das Gespräch.
"Ich habe gehofft wir können alleine sprechen?", fragte Kiana vorsichtig.
Lynn nickte dem Mann nur zu, der sie anstarrte. Daraufhin erhob er sich von seinem Platz und verneigte sich mit den Worten "Meine Herrin!" vor Thiraks Schwester. Als er an Kiana vorbei ging stoppte er kurz und zögerte. Wortlos verbeugte er sich und lief mit schnellen Schritten aus dem Raum. Kiana ging auf Lynn zu und setzte sich auf einen Stuhl der neben ihr am Tisch stand.
"Wie ich hörte kennt ihr meinen Berater bereits?", fing Kiana an. "Ja, ich wurde vor den Tod meines Vaters nach Minas-Tirith geholt und wuchs dort auf. .. Später wurde ich mich Galador verheiratet. Aber er war immer gut zu mir... Er ist ein guter Mensch...", erwiderte Lynn kühl.
Kiana sah sie nur eindringlich ein und sagte: "Galador ist nicht meine Hand weil er gut ist, sondern weil er gut,  intelligent und rabiat sein kann, wenn er es muss! Er hätte Imrahil nie vertrauen sollen...".
"Hättet ihr auch nie sollen...", entgegnete Lynn trocken.
Kiana schluckte daraufhin. "Ich dachte er kennt seinen Bruder...".
Lynn erwiderte: "Familien sind kompliziert...".
"Das kennen wir beide wohl sehr gut ...Und scheinbar hatten wir eben die gleiche Meinung über Elphir...", fing Kiana an.
"Wir haben nicht wirklich Gemeinsamkeiten mit der Familie..."
"Naja, dann haben wir andere Gemeinsamkeiten... Was zum Beispiel das herrschen als Frau angeht, obwohl es nicht wirklich gerne gesehen wird! Und doch, so würde ich behaupten, sind wir beide dabei das gut hinbekommen!", sagte Kiana.  Sie machte eine Pause. Sie war sich nicht sicher ob sie die Ablehnung Lynns wirklich ansprechen sollte. Doch sie tat es: "Und doch spüre ich,  dass da etwas zwischen uns steht.... sagt mir was es ist...". Dabei klang sie sehr ruhig und verständnisvoll. Lynn schien nach Worten zu suchen. "Ist es wegen eurem Bruder?", fragte Kiana direkt.
Lynn entgegnete: "Er liebt euch und ihr wisst das...".
"Und das stört euch?".
"Männer machen dumme Dinge für Frauen... Sie sind einfach zu manipulieren...", sagte Thiraks Schwester.
Kiana bemerkte nun, worauf die Frau anspielen wollte. Sie wusste nun, dass Lynn dachte, Kiana nutzte es aus, dass Thirak sie liebte und alles für sie tat.
"Mein ganzes Leben kenne ich nur ein Ziel: Den Thron von Mittelerde! Ihn zurückzuholen von den Menschen, die meine Familie zerstört haben... Mein Krieg war gegen sie... Bis ich Thirak getroffen habe... Und jetzt bin ich hier... Weit weg von Minas-Tirith und kämpfe Thiraks Krieg... So sagt mir, wer manipuliert hier wen?", erklärte Kiana fast schon verzweifelt.
Lynn fand zunächst keine Worte darauf. Sie atmete durch und fing an: "Ich hätte euch vom ersten Tag an danken sollen... Es war ein Fehler...".
Kiana legte ihre Hand auf die von Thiraks Schwester.
"Ich bin hier, Weil ich euren Bruder liebe und ich vertraue ihm! Ich weiß das er zu seinem Wort steht...", sagte Kiana sanft.
Lynn seufzte und fragte: 'Was passiert danach? Wir vernichten Melkor, danach Imrahil... Doch was ist dann ?".
"Ich hole mir den Thron von Mittelerde...", erwiderte Kiana irritiert. Sie wusste nicht recht, was Lynn von ihr wollte.
"Aber was ist mit dem Norden? Er wurde uns weggenommen und wir holten ihn zurück... Wir haben geschworen nie wieder vor jemanden zu knien... Was ist mit dem Norden...".
Die junge Königin sah sie erschrocken an und zog ihre Hand von Lynns herunter. Von allem wollte sie genau so etwas nicht hören.  Sie dachte sie hätte es hinter sich, nachdem Thirak sich auch am Anfang weigerte das Knie zu beugen. Innerlich stieg eine Wut in ihr auf. Sie war die rechtmäßige Königin von Mittelerde und Angmar war ein Teil der sieben Königslande. Es gehörte dazu. Bevor Kiana allerdings etwas sagen konnte betrat ein Hauptmann den Raum.
"Euer Gnaden, meine Herrin, Verzeiht mir, wenn ich euch unterbrechen muss, aber ich habe schlechte Neuigkeiten...", sagte er schnaubend. Lynn sprang auf und nahm einen Brief entgegen.
"...Sie sind schon auf dem hier her... Morgen Abend werden sie hier sein!", schnaubte er weiterhin panisch.  Lynn las sich den Brief durch und machte sich sofort auf dem Weg Thirak zu suchen.  Kiana verstand zunächst nicht, aber rechnete schon mit schlechten Nachrichten.

Lynn fand Thirak schließlich ich seinen Gemächern. Sie warf den Brief vor Thirak auf den Tisch an dem er saß. Er las ihn sich durch. Fürst Schwarzdorn hatte seine Hilfe verweigert und blieb in seiner Festung. Ein Späher konnte noch sehen, wie die Armeen von Melkor die Burg der Schwarzdorns überrannten. Somit war die Armee sehr nah an Carn-dûm.  Thirak ließ den Brief fallen und rieb dich die Stirn. Eigentlich hatte er überhaupt keinen Kopf für all diese Dinge, denn Lohr hat ihm ewas offenbart.
Er erhob sich von seinem Platz und sagte: "Fürst Schwarzdorn steht hinter Haus Stark wie seit Hunderten von Jahre... War es nicht das was er sagte?".
"Haus Schwarzdorn steht hinter Thirak Eisen... Dem König des Nordens...", verbesserte sie ihn sie.
"Ich sagte dir, das wir Verbündete brauchen...", verteilte Thirak sich.
Lynn erwiderte: "Ja, aber du sagtest nichts davon deine Krone niederzulegen...".
"Ich wollte nie eine Krone... Alles was ich wollte war den Norden zu beschützen... Ich habe zwei Armeen hergebracht und zwei Drachen...".
"Und eine Vaneryen Königin!", beschwerte sie sich.
Thirak verstand nicht warum sie das sagte. "Denkst du wir können Melkor ohne sie besiegen? Ich hab seine Armeen zweimal bekämpft... Es ist nicht wichtig wer welchen Titel trägt... Ohne sie sind wir verloren!", dabei wurde er lauter. Er atmete durch. Er hasste es wenn er so impulsiv wurde. Er rieb sich erschöpft die Stirn. "Hast du noch vertrauen in mir?".
"Du weißt das ich dir vertraue...".
"Sie wird eine gute Königin sein... Für alle! Sie ist nicht wie ihr Vater....".
"Nein, sie ist hübscher...", seufzte Lynn. Thirak lächelte seine Schwester daraufhin an.
"Hast du dein Knie gebeugt weil du den Norden beschützen willst? Oder hast du es getan weil du sie liebst?", fragte sie direkt. Thiraks Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. Er verstand es nicht warum seine Schwester so schlecht von Kiana dachte. Er war innerlich wütend und enttäuscht. Vielleicht auch deshalb, weil er ihr darauf keine Antwort geben konnte. Der Fürst von Carn-dûm brauchte einen  Ort zum nachdenken. Immerhin hat er die Nachricht von Lohr auch noch nicht verarbeitet. Er verließ den Raum und ging aus der Burg hinaus. Er hoffte nun auf Ruhe, bevor die große Schlacht begann....


 
Titel: Der letzte Tag vor der Dunkelheit...
Beitrag von: Darkayah am 19. Jul 2020, 03:15
Der letzte Tag vor der Ankunft der Horden der Dunkelheit stand bevor. Das Wetter war schon vom Morgen an eher trüb. Die letzten Vorbereitungen wurden abgeschlossen. Viele Menschen verteilten die Waffen, die aus Dunkelstahl gefertigt wurden, in der Festung. Davos verteilte noch Essen an die Soldaten und Männer, die kämpfen musste. Gleichzeitig schickte er sie auf ihre Positionen.
Die Furcht der Männer war schwer zu übersehen. Wie eine Last lag das Wissen über Melkors Ankunft auf den Schultern von allen.
Am frühen Abend versammelten sich die wichtigen Leute im Thronsaal.
Thirak erklärte noch einmal den Schlachtplan: "Wir haben Dunkelstahl und Elbenstahl um gegen die Horden der Finsternis zu bestehen... Doch den Feind wird es wenig beeindrucken,  denn er hat viele Diener und ist für einen einzigen Zeck hier... Die Welt der Menschen zu vernichten!". Alle hörten ihm weiterhin gespannt zu.
"Wir haben Gräben außerhalb der Festung ausgehoben , wir haben Pfähle und Barrikaden mit Dunkelstahl bearbeitet um ihnen den Weg in die Festung zu erschweren... Wir müssen nur lange genug durchhalten, um dann Melkor zu vernichten!", sagte er noch.
"Selbst wenn wir so lange durchhalten sollten, ich denke nicht das er sich zeigen wird...", wandte Elphir ein.
Eldarion ergriff das Wort, bevor Thirak antworten konnte: "Er wird es tun... Er will mich und hat mich schon vor einiger Zeit markiert... Ich wanderte viel im Hohen Norden herum um meine Fähigkeiten zu erlernen... Dabei hat er mich schon einmal fast ergriffen. ..". Dabei zeigte er ein Mal, welches eine schwarze Fratze darstellte, das sich auf seinem Unterarm befand.
"Und warum sollte er ausgerechnet euch wollen?", fragte Elphir.
Eldarion erwiderte: "Ich bin der letzte Nachkomme mit Elben Blut... Nach mir wird es keine Elben mehr geben, denn sie verschwinden aus Arda... Aber ich habe besondere Kräfte bekommen, ich bin das Buch von Arda... Ich trage die Geschichte der Welt in mir... Wenn er mich tötet, löscht er die ganzen Erinnerungen aus und wird die Welt so schaffen, wie er sie haben will... In ewiger Dunkelhei!".
Lohr sagte nur: "Das macht wohl Sinn...". Den anderen war es allerdings zu myteriös.
"Ich werde im Vorhof der Burg auf ihn warten....", sagte Eldarion noch.
"Dann werden meine Elben und ich dich beschützen.... Das ist das mindeste was ich nach all den Jahren tun kann!", schlug Elrond vor. Eldarion nickte ihm zu.
Thranduil, der blonde Waldelb warf hinein: "Ich werde meine Männer auf der Burg positionieren... Wir haben mit unseren Bögen die größte Reichweite und Präzision...". Thirak willigte ein.
"Ich werde zusammen mit Kiana und den Drachen auf  Melkor warten und ihn im richtige  Moment bekämpfen...", sagte Thirak. Selbst dabei sah er sie nicht einmal an. Das Viel der jungen Frau wieder auf. Doch sie sagte nichts.
"...Davos wird dann bei Bedarf den großen Graben in Flammen setzen lassen...".
"Dann werde ich ihm helfen!", sagte Galador zuversichtlich. Kiana aber bremste ihn: "Ich denke Herr Davos wird das schon alleine schaffen... Ihr werdet mit den Frauen und Kindern in die Katakomben gehen... Ich kann es nicht riskieren euch zu verlieren!".
"Aber jeder Mann wird gebraucht!", versuchte er noch einzuwenden.
Kiana schien sich festgelegt zu haben: "Ihr geht in dir Katakomben! Ich brauche euren Verstand und Rat wenn all das vorbei ist...".
Schließlich gab er nach.
"Wir sollten uns alle noch einmal ausruhen, bevor der Krieg beginnt... Wir werden unsere Kräfte brauchen!", schlug Thirak vor.  Alle willigten ein. Kiana sah nur zu, wie Thirak den Saal verließ ohne sie beachten. Es tat ihr innerlich weh.
Was hab ich nur falsch gemacht? , fragte sie sich. Auch die anderen verließen den Thronsaal. Nur Faramir wich ihr nicht von der Seite. Er sah sie schon fast mitleidig an. Wahrscheinlich spürte er Kianas Schmerz.
"Was ist? Willst du nicht auch gehen und dich ausruhen?", fragte sie ihn. Dieser schüttelte nur den Kopf: "Du weißt dass es mir in deiner Nähe gut geht... Und egal was ist ich stehe zu dir!".
Die Worte zauberten der jungen Frau ein leichtes Lächeln aus ihren Lippen.
"Er ist dein Bruder, nicht war? Dieser Boromir.", wollte sie wissen.
Faramir nickte: "Ja, das ist er...".
"Willst du nicht zu ihm? Ihr habt euch bestimmt einiges zu erzählen...".
Entschlossen erwiderte ihr Freund: "Das hat noch Zeit bis nach der großen Schlacht...".
Besorgt sagte Kiana: "Vielleicht gibt es kein danach! Mach dir keine Sorgen um mich... Ich komme klar und wir sehen uns bestimmt noch einmal vor der Schlacht... Versprochen!".
Faramir seufzte und nickte ihr schließlich zu. Dann verschwand auch er mit langsamen Schritten aus dem Thronsaal.
Kiana sah ihm noch hinter er. Sie war nun einsam in der großen Halle. Nur der Thron weilte noch in diesem Saal. Sie fühlte sich einsam. Verlassen. Alle waren mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. Selbst Faramir mit seinem Bruder und Mina mit Grauer Staub, da sie sich um ihm sorgte. Doch wen hatte sie schon? Sie war wie immer alleine.  Sie hoffte Thirak würde nun in diesem Moment die Türen den Thronsaales betreten. Doch vergeblich. Die junge Königin wurde geliebt. Doch die Menschen die es taten leben weit Weg von diesem Ort. Hier hatte sie nur Verachtung.  Kiana seufzte.
Schließlich vernahm sie ein flüstern. Doch sie konnte es nicht zuordnen. Es waren ihr auch unbekannte Worte und viel zu undeutlich. Die Stimmen schienen lauter zu werden. Erschrocken sah sich die junge Königin im Saal um, doch dort war niemand.
Sie erblickte die schwarze Krone,  welche auf dem Tisch vor dem Thron lag.  Auch Thiraks Schwert war daneben an den Tisch gelehnt. Es leuchtete stark, sodass die blauen Lichtstrahlen selbst aus der Scheide leuchteten. Kiana ging einige Schritte auf den Tisch zu. Die flüsternden Stimmen wurden lauter und lauter, je näher sie den Gegenständen kam. Verstehen konnte sie noch immer nichts, denn sie reden durcheinander.
Als die junge Frau die Krone berührte, erschrak Sie.  Denn im selben Moment tauchte in ihren Gedanken eine schwarze dunkle Gestalt auf, die ihr Angst machte. Sofort ließ sie die Krone wieder los. Und plötzlich waren auch die Stimmen weg.
Jetzt bloß nicht die Fassung verlieren,  Kiana , sagte sie sich. Ihr war das alles zu unheimlich. Die junge Maia beschloß den Thronsaal zu verlassen.

In einem anderen Raum der Burg saßen Davos, Elphir, Boromir und Wiemund Trolltöter zusammen in einer Runde. Schließlich kam auch Galador dazu , griff sich eine Stuhl, stellte ihn ebenfalls in die Runde und setzte sich hin.
Wie gewohnt fragte er nach Wein und Davos reichte ihm einen Becher. Die Männer erzählten sich vieles aus der Vergangenheit, aus der Kindheit. Es wurde viel gelacht und gescherzt,  obwohl alle so unterschiedlich waren und aus verschiedenen Ecken der Welt kamen. Sie wussten, dass Melkors Horden jeden Moment eintreffen konnten,  doch trotzdem ließen sie sich den letzten Abend nicht nehmen.
"So langsam ist wohl der Wein alle!", merkte Davos Schneewert an.
Galador rief nur: "Gibt es wirklich keinen mehr hier?".
"Ich fürchte nicht... Nur noch den letzten Krug!".
Davos versuchte die Feuerstelle noch weiter zu entfachen,   doch langsam ging das Holz aus. Der Wind heulte draußen und war unglaublich laut.
"Es könnte unsere letzte Nacht sein...", sagte Wiemund. "...Habt ihr euch damit schon abgefunden?".
Galador erwiderte: "Ich versuchte es immer wieder... Doch ich werde es nie...". Er wendete sich an Elphir: "Ich vermisse die alten Zeiten... Ich betrunken mit einer Hure im Bett, niedergemacht von Imrahil und du in deiner edlen Ritterrüstung...".
"Und diese Zeiten vermisst du wirklich?", fragte Elphir verdutzt.
Galador nahm einen großen Schluck aus seinem Becher bevor er antwortete. "Nein, nicht wirklich... Doch es kam mir alles viel einfacher vor....".
Auch Thranduil der Waldelb betrat nun den Raum um wärmte sich an der Feuerstelle auf.
Die Stimmung war nun etwas getrübt und alle blickten in die Flammen der Feuerstelle. Galador erhob seine Stimme: "Jetzt wo ihr hier seid, Thranduil: Auch wenn ihr damals zunächst zuerst für Angmar gekämpft hat, als das Reich nicht vereint war, habt ihr danach gegen Angmar gekämpft...  So wie die meisten von den hier anwesenden...". Er seufzte. ""Und nun sind wir hier und beschützen den Hauptsitz der Starks...". Die anderen stimmten ihm zu.
"Wir haben alle schon so viele Schlachten überlebt... Ich denke wir alle sollen überleben und werden das diesmal auch!", fing Galador an. Die anwesenden konnten sich daraufhin nicht vor lachen halten.
"Ich glaube das wirklich!", verteidigte Galador seine Worte.
"Seht... Herr Davos Schneewert: Überlebte zwei mal den Kampf um Carn-dûm, dann die Schlacht um Minas-Tirith... Elphir Imrazor: Glorreicher Sieger der Schlacht in Mordor als sie sich Thurion nach Imrahils Rebellion anschließen wollten... Wie alt warst du da sechzehn?".
Er machte eine kurze Pause und nahm noch einen Schluck.
"Boromir von Osgiliath überlebte genug Schlachten und entkam den Zorn meines Bruders...".
Elphir unterbrach ihn daraufhin: "Ich hatte mehr und mehr das Gefühl,  die Krone ließ meinen Vater verderben... Ich hatte manchmal das Gefühl sie würde flüstern... Und manchmal erwischte ich ihn, wie er damit redete... Deshalb brachte ich sie zurück".
"Eine Weiße Entscheidung...", erwiderte Galador.
"Wir sollten lieber etwas ausruhen... Die Schlacht könnte jeden Moment losgehen...", schlug Elphir seufzend vor.
Sofort rief Galador: "Nein, nur noch ein bisschen!".
"Wir haben außerdem keinen Wein mehr...", sagte Davos. Auch die Feuerstelle war vollständig herunter gebrannt. Galador trank seinen Becher aus. "Kennt denn wenigstens einer ein Lied? Herr Davos?", fragte der Berater der Königin.  Dieser entgegnete ernst: "Das wollt ihr lieber nicht hören!".
"Elphir?", fragte er seinen Neffen. Dieser schüttelte nur den Kopf. Galador sah zu Wiemund, der sofort seinen Kopf schüttelte. Galador ließ sich in seinem Stuhl zurückfallen. Dann ertönte die Stimme des Waldelben. Der Gesang klang erstaunlich gut. Alle sahen ihn erstaunt an, weil niemand damit rechnete. Gleichzeitig verfiel die Truppe auch in Wehmut. Denn er sang über ein Mädchen, welches alles hatte und doch einsam und verloren war.
"Elphir hat aber recht, wir sollten uns jetzt lieber bereit machen...", sagte Boromir nach dem Gesang, während er sich von seinem Platz erhob. Die anderen stimmten ihm zu. Es dauerte auch nicht lange und Boromir verließ den Raum.
Draußen außerhalb der Burg wurden die letzten Dinge organisiert. Die schwarzen Ostlinge von Kiana gingen auf ihren Positionen, stets in Formation. Die Armee der schwarzen Ostlinge und der Variags, aber auch von Arnor und viele von Angmar positionierten sich außerhalb der Festung. Sie wollten so lange wie möglich die Horden Melkors außerhalb der Festung halten.
Boromir traf auf Faramir,  der gerade seinen Weg kreuzte.
"Nach all den Jahren sieht man sich wieder!", sagte Boromir. Faramir entgegnete: "Das ist wahr... Aber warum hast du dich nie gemeldet, als du in Schwierigkeiten warst? Mir wurde immer gesagt du hättest deinen Titel nie verloren...".
"Ach, ich denke das ist nicht wichtig, kleiner Bruder... So konntest du deiner Bestimmung folgen und Kiana auf ihren Weg lenken... So wie der Weltenlenker es verlangte!", sagte er nur. Faramir verstand zwar nicht viel davon was Boromir sagte, doch er akzeptierte das.
"Immerhin führte unser beider Weg hier her...".
Faramir nickte ihm daraufhin zu.
"Ich bin froh, dass ich Kiana wieder traf und ihr folge... Sie wird eine gute Königin für uns alle sein! Ich wünsche dir viel Glück!", sagte Faramir.
Boromir packte ihn sich und umarmte ihn. "Ich wünsche dir auch viel Glück... Auf das der Weltenlenker es gut mit uns meint und wir die verlorenen Jahre nachholen können!", erwiderte Boromir. Er hatte sogar feuchte Augen. Auch Faramir fiel es nicht leicht.
Dann kam eine Frau in roten Roben auf sie zu.
Boromir wischte sich nur über die Augen. "Herrin Mira! Ich habe mich schon gefragt wann ihr auftaucht!".
"Ich bin hier, wo mich mein  Schicksal erwartet hat. So wie das aller, die hier stehen!", erwiderte sie.
Faramir musste nun aufbrechen.  Er stieg auf ein Pferd und ritt eben
durch die Tore. Melkor war nicht mehr weit und alle mussten bereit sein. Andernfalls stand der Untergang der Welt bevor.

Thirak ging in die Gruft. Er stand vor dem Familiengrab und dachte über alles nach.
Er bemerkte gar nicht das Kiana die Grabkammer betrat und sich bei ihm einharkte und anlehnte. Thirak sah sie kurz an und dann wieder zu dem Grab.
"Wer ist das?", wollte Kiana wissen.
"Elina Stark...", erwiderte Thirak leise.
Kiana räusperte sich und sagte: "Jeder erzählte mir das mein Bruder Aranion als liebevoll und barmherzig galt... Er hat sich um die Armen gekümmert.... Doch trotzdem schändete er sie...".
Thirak seufzte und entgegnete: "Nein, hat er nicht...".
Die junge Frau sah fragend zu ihm auf.
"Er hat sie geliebt...", dabei wendete er sich zu Kiana. Er überlegte lange ob er es ihr überhaupt sagen sollte. "....Sie haben heimlich geheiratet... Nachdem Imrahil Minas-Tirith angreifte, hatte er einen Sohn... Imrahil hätte das Baby umgebracht, wenn er davon gewusst hätte... Elina wusste das... Deshalb gab sie den jungen ihrem Onkel, Thir Stark,  nachdem sie verblutet war... Und er hat ihn als seinen Bastard aufgezogen...".
Kiana ahnte schon was er sagen wollte. Ihr Atem wurde zittrig und ein tiefer Schmerz breitete sich in Ihr aus. Für einen kurzen Moment hoffte sie er scherzte nur.
"... Mein echter Name ist Anaryon Vaneryen...".
Die junge Maia sah ihn zuerst sprachlos an. Als sie die Worte hörte setzte es ihr zu, wie ein Schlag in den Bauch.
"Es ist unmöglich...", sagte sie nur stotternd.
"Ich wünschte es wäre so...".
Jetzt war ihr klar, warum Thirak sich so zurückgezogen hatte und ihr keinen Blick schenkte.
"Wer hat dir das erzählt?",fragte sie.
"Eldarion, Aragorns Sohn, hat es in seinen Visionen gesehen und Lohr hat es bestätigt. .. Er fand Bücher in der Bibliothek von Mithlond...".
"Visionen?", fragte Kiana irritiert. "Eldarion, der natürlich gegen den Anspruch meiner Familie ist... Lohr, dein Freund... Niemand weiß davon außer zufällig die beiden? Kommt es dir nicht seltsam vor?".
Thirak sagte nur: "Kiana, es ist war... Ich weiß dass es das ist...".
"Wenn das wahr ist, macht es dich zum letzten lebenden männlichen Erben von Haus Vaneryen... Somit hast du einen Anspruch auf die Krone von Mittelerde!".
Kiana dachte sie wäre in einem Albtraum. Sie wollte aufwachen, doch leider waren es die echten Worte Thiraks. Bevor sie allerdings etwas sagen konnte, ertönte das Signalhorn welches die Ankunft der Armeen der Dunkelheit ankündigten.
Es war so weit und es gab keine Zeit weiter darüber nachzudenken und zu sprechen.  Thirak machte sich auch sofort auf dem Weg zu den Mauern. Kiana folgte ihm.
Das Wetter schien sich verschlechtert zu haben.  Dichter Nebel befand sich nun außerhalb der Festung und es wurde viel kälter als es ohne hin schon war.
Es gab kein entrinnen mehr. Nun ging es um das Überleben. Nicht des einzelnen.  Sondern der ganzen Welt....


Titel: Die ewige Dunkelheit....
Beitrag von: Darkayah am 22. Jul 2020, 17:02
Alle befanden sich in Position. Davos bei den Bogenschützen auf einem Turm. Galador stand zunächst bei Lynn Stark und Hildamar Rohstt -dem Hauptmann aus Arnor- über dem Haupttor. Elrond war mit seinen Elben im Burghof bei Eldarion, der dort auf einer Mauer saß. Thranduil schickte seine Soldaten auf die Burgmauer, ging selbst aber zu den anderen. Grauer Staub war mit seinem schwarzen Ostlingen vor dem Haupttor. Bei ihnen wurden  viele Kriegsgeräte aufgebaut.  Neben der Armee positionierten sich die Truppen aus Angmar, dem hohen Norden und Arnor. Bei ihnen standen somit Wiemund und Elphir und Boromir mit seinen Anhängern. Auch diverse Hauptmänner der Streitkräfte waren dort. Faramir war auf seinem Pferd bei den Variags aus dem weiten Osten vor den Ostlingen.
Thirak Eisen flog mit Kiana Vaneryen auf den Drachen zu einer Anhöhe, die weiter entfernt vom Schlachtgeschehen war, um einen besseren Überblick zu haben und Melkor abzufangen.
Die rote Priesterin Mira ging auf Faramir zu und positionierte sich neben ihn. Er hätte lieber Kiana bei sich gehabt, die aber woanders war. So sehr hatte er gehofft, sie wäre jetzt bei ihm so wie sie es noch vor ihrer letzten Begegnung sagte.
Die Frau in den roten Roben musterte ihn und sagte: "Ihr habt jemanden anders erwartet... Ihr liebt sie wirklich, nicht war?". Faramir sah sie irritiert an. Er fragte sich woher sie wusste woran er dachte. Der Freund von Kiana Vaneryen wollte darüber aber nicht nachdenken. Er nickte ihr nur zu.
Es dauerte nicht lange, da war das Geräusch marschierenden Truppen zu hören. Noch erhellte der Mond und die Sterne -die in dieser Nacht besonders hell schienen- das Feld vor der Festung. Allmählich wurden die Truppen sichtbar. Faramir wunderte sich. Die Horden der Dunkelheit konnten keines Weges in Reih und Glied marschieren, doch diese konnteen es scheinbar. Auch waren es keine endlosen Horden, sondern eine Armee von ungefähr zehntausend Mann. Sie wirkten nicht besonders furchteinflößend oder gar untot. Einer von ihnen rief immer wieder etwas zu seinen Männern. Allerdings war es auf einer ihn unbekannten Sprache und viel zu weit weg, als das man es verstehen konnte.
Irritiert sahen sich einige Soldaten aus Angmar und Arnor an. Hildamar Rohstt blickte ebenfalls zu Galador, der die Blicke auf sich ruhen spürte. Der Unhold,  den er und die anderen nach Osgiliath brachten, war doch keine Einbildung. Er hoffte das sich Thirak und Kiana nun nicht vor ihrem Volk blamierten. "Sagtet ihr uns nicht, dass eine Übermacht aus Untoten auf uns zukommen würde?", fragte Fürst Rohstt ungläubig. Galador versuchte dies zu ignorieren. Hatten sie sich etwa verschätzt und Melkor sendete seine Armeen nicht nach Carn-dûm?
Faramir erkannte die Rüstungen und Banner der Armee aus der Ferne.  Er hatte sie schon einmal gesehen. Die schwarze Garde trug sie. Jene Männer, denen auch Loki angehörte, bevor er zu Kiana überlief. Scheinbar hatte Loki recht damit, dass die Soldaten aus den Tempeln von Melkor sich auf den großen Krieg vorbereiteten.
Mira wendete sich an Faramir: "Sprecht ihr die Sprache der Variags?".
Faramir nickte ihr nur zu. "Dann sagt ihnen,  sie sollen ihre Waffen heben! Ich werde nun mein letzte Kraft geben, um Mittelerde vor der Vernichtung zu bewahren!".
Faramir verstand nicht recht was sie damit sagen wollte und sah sie weiterhin irritiert an.  Er befahl den Variags aber auf Ostron die Waffen zu heben. Mira fasste eines der Schwerter an und ritze dabei ihre Hand auf.  Viel Blut floss an der Klinge entlang. Immer wieder sagte sie Worte auf, die Faramir nicht verstehen konnte. Plötzlich flammte das Schwert auf und dann die Waffen der übrigen Variags. Es war ein Spektakel, welches man aber nicht genießen konnte. Die Frau mit den roten Haaren fiel daraufhin erschöpft vom Pferd. Doch bevor Faramir auch nur reagieren konnte zischte sie nur: "Macht euch um mich keine Sorgen, meine Zeit auf dieser Welt ist vorbei! Rettet sie  lieber! Diese Armee ist nicht die Armee von Melkor!".
Faramir erkannte nur,  das etwas mit ihrem Gesicht wohl nicht stimmte. Sie sah plötzlich alt aus. Sogar verbrannt. Er verstand ihre Worte und zog daraufhin auch sein Schwert. Er befahl seinen Männern zum Angriff und alle Variags ritten ihm mit lauten Schlachtgeschreien nach.
Grauer Staub ließ die Trebuchets mit Feuergeschossen in die Richtung schießen, um auch gleichzeitig für mehr Licht zu sorgen.
Doch gerade als die Reiter in die Reihen der schwarzen Garde preschten, schien sich die Himmel zu verdunkeln und die Variags wurden in einer dunklen Wolke verhüllt...

Kiana und Thirak konnten die Szenerie gut beobachten. Sie sahen die vielen kleinen Lichter der kleinen Flammen, die sich in Bewegung setzten. Als die Reiter die Männer der Schwarzen Garde erreichten, wurden die Schlachrufe leiser und es ertönte Geschrei während sie in der dunklen Wolke verschwanden. Nach und nach verstummten die Schreie. Die kleinen Flammen erloschen bis es schließlich dunkel war. Die dunkle Wolke breitete sich mit starkem Wind aus und bedeckte die ganze Fläche des Himmels. Nur noch das Licht der Feuerstellen und Fackeln erhellten das Gebiet und die Festung. Unglaubliche Stille herrschte im ganzen Gebiet. Viele der Soldaten atmeten zittrig ein und aus. Nun bekamen sie doch Angst, dass wohl die Horden der Dunkelheit nicht aus der schwarzen Garde bestand.
Außerhalb des Feuerlichtes konnte man die Hand vor den Augen kaum noch sehen. Vereinzelte Pferde und Variags kamen zurückgerannt. Sie wirkten verängstigt und wollten wieder in die Festung. Auch Faramir ritt verletzt wieder zurück.
Es dauerte auch nicht lange, da wurde seltsame Röscheln der Unholde immer lauter. Etwas kam auf sie zu gerannt und es waren nicht wenige.
Schließlich wurden die Grabunholde sichtbar und prallten auf die Armee der schwarzen Ostlinge. Einige Soldaten aus Angmar und Arnor rannten aus Angst weg. Elphir versuchte sie zu ermutigen standhaft zu bleiben. Immerhin blieben viele dort stehen und Thranduil wies sie an sich bereit zu machen.  Denn die Untoten erreichten auch ihre Stellung und sie versuchten gegen den Ansturm zu bestehen.
Thirak und Kiana beobachteten das Geschehen noch von der Ferne. Die junge Frau konnte es sich aber nicht mehr länger mit ansehen und wollte auf ihren Drachen steigen. Thirak ergriff sie am Arm. "Melkor ist noch nicht da, wir müssen warten!".
Kiana fauchte nur zurück: "Er ist bereits hier! Der Tot  ist hier!". Sie warf ihm auch einen bösen Blick zu. Daraufhin ließ er sie los und stieg ebenfalls auf einen der beiden Drachen. Kiana flog sofort auf die Horden zu. Sie zögerte nicht lange und ließ Ancalagon Feuer auf die Horden niederregnen. Sie versuchte auch,  mit ihren Kräften Feuer vom Rücken des Drachen zu versprühen.
Thirak tat es ihr gleich und Darium spuckte ebenfalls Feuer auf die anstürmenden Massen. Nach einiger Zeit erkannte die Gestalten in den schwarzen Roben außerhalb der Schlacht. Diese mussten die Grabunholde kontrollieren. Der Mann Angmars rief Kiana und zeigte auf die Gestalten. Diese verstand sofort was er meinte und beide flogen auf die Gestalten zu.
Bevor das Paar die Nekromanten allerdings erreichen konnte, wurden sie von einem starken dichten Schneesturm eingehüllt, der die Sicht nahm. Thirak und Kiana versuchten aus diesem Sturm zu entkommen, was nicht ganz einfach war. Plötzlich tauchte eine Geflügelte Kreatur auf, die beide attackierte.  Erst als diese Kreatur zurückkehrte und zum erneuten Angriff ansetzte, erkannte Kiana, dass es ihr toter Drache Aranion war. Er sah verwest aus und schien sie nicht mehr zu erkennen.  Auch war er umgeben von schwarzem Rauch. Immer wieder attackierten sich die Drachen und das Paar versuchte nicht abzustürzen von ihren jeweiligen Drachen...

Auf dem Boden versuchten sich die vereinten Kräfte den Horden entgegenzustellen. Es schien vergebens zu sein. Soweit, dass die Anführer beschlossen sich in die Festung zurückzuziehen. Die schwarzen Ostlinge sicherten den Rückzug der anderen zurück in die Burg so gut es ging. Selbst wenn sie sich wahrscheinlich selbst fürchteten, blieben sie in ihren Formationen und kämpften mutig weiter.
"Zündet den Graben an!", rief Grauer Staub immer wieder. Davos versuchte daraufhin mit Fackeln  Kiana zu signalisieren, den Graben anzuzünden. Der Sturm war aber zu dicht und die schwarze Nebelwolke breitete sich immer weiter aus. Kiana konnte das Licht also nicht erkennen. Davos ließ Bogenschützen mit Feuerpfeilen auf den Graben schießen, doch er entzündete sich nicht.
Nun zogen sich auch die schwarzen Ostlinge unter Grauer Staub zurück. Als der Hauptmann der Ostlinge hinter den Graben war, überlegte er lange, ob er einige seiner Männer zurücklassen sollte. Sie kamen nur sehr langsam in ihren Formationen zurück und die Horden der Dunkelheit kamen immer näher. Er zerstörte den Übergang des Grabens, auch wenn es ihm mehr als schwer fiel.
Vergeblich rannten Männer mit Fackeln zu den Gräben um sie zu entzünden, nachdem Grauer Staub verärgert und in Panik weiter rief, dass der Graben entzündet  werden musste. Doch sie wurden immer wieder von den Untoten abgefangen.
Plötzlich schoss ein Feuerball in den Graben und entzündeten diesen, der sich entlang der Mauer befand. Für einen Kurzen Moment wurde das Gebiet hell erleuchtet. Dies schien die Untoten abzuhalten und die blieben entlang des Grabens stehen. Als Davos und Galador in die Richtung sahen, aus der der Feuerball kam, sahen sie nur Saruman stehen. Galador nickte ihm nur zu und er gingwieder zurück in die Katakomben. Wenn es nach Galador ging, hätte er den Istari lieber weiter neben sich gehabt.
Thirak hatte inzwischen den Drachen auf der Festung gelandet und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.
Kiana tauchte aus den Wolken hervor und versprühte weiterhin Feuer auf Ancalagon auf die wartenden Unholde. Immerhin schenkte dieser Moment Zeit zum verschnaufen. Alle Truppen waren inzwischen in der Festung. Galador und Davos beobachteten die Unholde. Dann tauchten immer wieder eisige Winde auf und erloschen an manchen Stellen das Feuer. Sofort setzten sich die Unholde genau über diese Stellen wieder in Bewegung und stürmten auf die Festung zu.
"Los, Lynn... Geh in die Katakomben und verstecke dich da... Das hier wird jetzt unschön...", sagte Galador. Lynn Stark erwiderte: "Ich werde aber mein Volk nicht im Stich lassen!". Davos wandte ein: "Dann begleitet sie und beschützt sie... Ihr wisst was die Königin gesagt hat...".
Daraufhin verzog Galador das Gesicht,  nahm aber die Schwester Thiraks an die Hand und liefen in Richtung der Katakomben.
"Bemannt die Mauern!", rief Davos immer wieder. Elphir, Thranduil und Boromir gingen sofort auf die Mauern. Aber auch Grauer Staub, gefolgt von seinen Ostlingen. Zunächst verschossen die Bogenschütze viele Pfeile auf die Feinde.
Die Untoten liefen gegen die Mauer und Türmten sich auf, bis sie  schließlich einfach die Mauer hochlaufen konnten. Auch gegen die Tore stürmten , schlugen und kratzten sie.

Thirak erblickte schließlich Melkor, in seiner schwarzen Rüstung. Er lief langsam auf die Festung zu, gefolgt von seinen fünfzehn Nekromanten. Thirak flog mit Darium auf die Gruppe zu und wollte den Drachen Feuer spucken lassen, doch ein Blick des Fürsten der Dunkelheit reichte aus, um den Drachen aus dem Gleichgewicht zu bringen und zu Boden stürzen zu lassen. Thirak versuchte sich so gut es ging festzuhalten, stürzte aber schmerzvoll ab.
Kiana sah dies und wollte ihm zur Hilfe eilen. Auch bei ihr sah er nur zu Ancalagon und ließ den Drachen straucheln. Irgendwie versuchte Kiana den Drachen im Gleichgewicht zu halten.
Bitte Ancalagon lass mich nicht im Stich! , dachte sie immer wieder während sie sich am Drachen klammerte. Sie versuchte Melkor mit ihren Feuerkräften Einhalt zu gebieten. An ihm schienen die Feuerbälle aus ihren Händen allerdings ab zu prallen.  Auch mit einer Druckwelle aus ihrer Hand ließ sie ihn nicht einmal zucken. Er streckte seine Hand in Kianas Richtung aus. Etwas löste in ihr ein stechenden Schmerz aus. Es fühlte sich an, als würde Melkor ihr direkt ein Dolch in die Brust rammen. Die junge Frau versuchte den Schmerzen zu entkommen und dreht mit ihrem Drachen ab, bis sie sich schließlich direkt vor Melkor befand. Mit dem Befehl des Wortes für Feuer auf Ostron, ließ Ancalagon seine Flammen auf den dunklen Fürsten niedergehen. Er wurde von mächtigen Flammen umhüllt und selbst Thirak spürte die enorme Hitze.
Kiana war zuversichtlich und hatte schon das Gefühl des Sieges in sich, doch als sich die Flammen lichteten, stand er noch immer unversehrt da und ein tiefes Lachen erschallte durch die Landschafft. Das LAahen glich schon eher einem Donnern. Dann streckte er beide Hände aus und obwohl der Drache versuchte mit den Flügeln zu schlagen, sinkt Ancalagon zu Boden. Kiana sah voller Furcht in die roten Augen des dunklen Feindes der Welt. Sie befand sich nun in unmittelbarer Nähe von ihm.
"Kiana!", rief Thirak nur und rannte auf die beiden zu. Melkor streckte eine Hand zu Thirak und so wurde er wie aus Geisterhand gestoppt. Obwohl er laufen wollte,  konnte er nicht.  Der Wächer des Nordens hatte keine Kontrolle mehr über seinen eigenen Körper. Doch er musste zu Kiana gelangen,  bevor Melkor ihr etwas antun konnte....

Um Kiana herum schien die Welt zu verfinstern. Das Schlachtfeld verstummte und auch die Sicht wurde dunkler und dunkler. Sie hörte wieder diese Stimmen, die immer etwas -auf einer ihr unbekannten Sprache- sagten. Diesmal war es aber kein flüstern mehr. Panisch sah sie sich um, denn sie wusste nicht wo sie war.
Eine der stimmen wurde nun klar und deutlich. Sie war sehr tief. "Dein Blut gehört mir! Dein Vater war schon mein und du bist es auch und wirst es immer sein!", ertönte es bestimmend. Dann tauchte Melkor vor ihr auf. Er wirkte diesmal viel größer und furchteinflößender. 
"Du bist genauso ungewollt wie dein Vater in dieser Welt! Wenn du in dieser Welt stirbst schert sich niemand um dich!".
Kiana versuchte nicht hinzuhören und sich immer wieder aus dem Griff des dunklen Fürsten zu befreien.  Er stand nun direkt vor ihr: "Du hast keine Liebe hier, nur Furcht ... Und den Tod!". Seine Worte schienen von weiteren Stimmen und Worten begleitet zu werden.
Sie wollte hier raus. Sie wollte ihm nicht mehr zu hören. Doch er schien etwas in ihr zu wecken. Im Grunde hatte er doch recht. Sie fand keine Liebe in Mittelerde.
"Ich kann dir das geben, was du in all den Jahren begehrt hast! Die Krone von Mittelerde  und unendliche  Macht!", sagte Melkor weiter. Obwohl seine Stimme tief und schrecklich war, sprach er stets langsam und ruhig.  Er streckte seine Hand Kiana entgegen und legte seine Hand auf ihre Stirn. Sie sah Bilder von den Menschen im Osten, die sie liebten, für das was die junge Frau für sie tat. Dann sah sie Thirak, der ihr sagte wer er wirklich war. Sie sah wie er zu ihr sagte: "Ich habe dich nie geliebt... Ich brauchte dich nur, damit du deine Armee und die, die du liebst opferst!". Kiana verstand nicht. War er deshalb so abweisend zu ihr? Hatte er sie benutzt? Sie sah dann die Menschenmassen die ihn anjubelten und "König" zu ihm riefen. Dann erschienen viele gestalten um sie herum. Es waren Thirak, Imrahil, Galador, Saruman, Lynn, Fürsten und Menschen von Mittelerde.  Sie alle lachten, während sie Kiana ansahen und auf sie zeigten. Als sie an sich heruntersah, steckte ein Dolch in ihrer Brust. Dies ließ sie einige Schritte rückwärts taumeln. Obwohl Kiana erschrocken war,  kamen ihr die Tränen.
"Nein, nein...", sagte sie immer wieder. "...Mach das es aufhört!".
Melkor ließ ihre Stirn los, als sie auf ihre Knie fiel. Sie schluchzte und wollte aus diesem Albtraum erwachen.
Er hielt ihr seine Hand hin und sprach: "Es gibt nur einen Weg wie das alles aufhört.... Unendliche Macht, um alle vor diesem Schrecken und Lügen dieser Welt zu retten! Es wartet nur auf dich! Du bist eine Maia mit dem richtigen Blut. Dem Blut der Dunkelheit um die Welt zu säubern!".
Kiana wischte sich die Tränen von den Wangen und sah zu ihm hoch. Er war nicht mehr die dunkle Gestalt in eiserner Rüstung und Maske. Es war ein freundliches Gesicht. Ein Mann mit langen schwarzen Haaren, der sie anlächelte. Sie griff nach seiner Hand und erhob sich...
Thirak sah gerade wie sie die Hand von Melkor nahm und sich erhob.  "KIANA!", rief er immer wieder, doch sie schien ihn nicht zu hören und er konnte sie nicht erreichen. Dann wurde auch seine Welt um ihn herum  dunkel. Melkor stand plötzlich vor ihm. "Dein Blut ist meines! Genau wie das von ihr und der ganzen Blutlinie! Ihr seid nur hier um die Welt zu vernichten!".
"Nein! Lass mich in Ruhe!", rief Thirak. "Lass auch sie in Ruhe!  Lass die Finger von ihr!".
"Willst du nicht die Welt ändern und zu einem besseren Ort machen? Eine Welt in der ihr zusammen leben könnt, frei von Vernichtung und Grausamkeiten?", sprach er mit tiefer Stimme.
Thirak verschloss die Augen. Er versuchte aus dieser Welt zu entkommen, versuchte die Gewalt über seinem Körper wieder zu erlangen.
"Du kannst uns diese Welt nicht geben!", erwiderte Thirak während er die Zähnen aufeinander presste. "Du bringst für niemanden eine bessere Welt!". Er klang ziemlich verbissen und sein Griff um das Schwert wurde fester. Es pulsierte stark und die Runen leuchteten Dunkelblau. Ein lautes dumpfes und grausames Lachen ertönte durch seinem Kopf. "Das Mädchen gehört mir schon lange! Du wirst sehen, dass du sie sowieso töten wirst und musst!". Melkor wollte seine Hand auf Thiraks Kopf legen,  doch bevor er es schaffte, gelang es dem Mann Angmars mit seinem Schwert auszuholen und die Hand abzuwehren. Melkor schrak davor zurück. "Dann stirb, du Narr!", rief der dunkle Fürst bestimmend mit seiner grausamen Stimme.  Langsam wurde die Umgebung wieder sichtbar und er befand sich zurück auf dem verschneiten Schlachtfeld, umgeben von Leichen. Er sah Kiana, die scheinbar noch nich zu sich gekommen war, auf Ancalagon sitzend, der versuchte abzuheben.
Er sah auch Melkor,  der schon weiter in Richtung Carn-dûm gegangen war.
"Kiana, schnell wach auf!", rief Thirak und rüttelte  an ihr herum.  Sie kam schließlich wieder zu sich. "Er hat versucht unseren Geist zu Schwächen... Los du musst hier weg!". Obwohl Kiana noch leicht benommen war, schrie er Ancalagon mit den Worten "Los!" an und der Drache erhob sich tatsächlich vom Boden. Bevor er Melkor allerdings einholen konnte, drehte sich dieser schon wieder zu Thirak um. Er hob nur seine Hände und ließ etliche tote Körper wieder auferstehen. Diesmal waren es die Gefallenen Verbündeten Thiraks. Der Mann aus Angmar kämpfte sich durch die Auferstandenen und versuchte die Angriffe abzuwehren.

In der Zwischenzeit wurde die Festung überrannt. Die Verteidiger versuchten verzweifelt gegen die Horden anzukommen.  Die Nekromanten Melkors schienen etwas vorbereitet zu haben, während ihr Meister mit Kiana und Thirak beschäftigt war. Er sammelte seine Kraft in seiner Hand und steckte sie zu einer Art Steinkreis vor dem Tor. Die Materie schien zu kollabieren. Raum und Zeit verzehrten sich innerhalb des Steinkreises. Durch das schwarze Loch kam einige mächtige Druckwelle und ließ viele zu Boden fallen. 
"Das Udûn-Tor!", rief Lohr nur, der im ganzen Kampf nicht mitkämpfte, sondern eher beschützt wurde.
"Es ist so wie in den Prophezeiungen... Wie in den Schriften!", sagte er beeindruckt. Scheinbar vergaß er für einen Moment die Gefahren.
"Stand da auch, wie man es wieder schließen kann?", rief Boromir, nachdem er weitere Unholde tötete. Lohr schüttelte nur den Kopf und ging in Deckung. Aus dem Tor kamen verschiedene dunkle Kreaturen. Man konnte sie nicht mit Wesen aus dieser Welt beschreiben.  Die Udûn-Wächter sahen aus, als würden sie aus Rauch und Dunkelheit bestehen. Eine riesige Kreatur zerstörte das Tor und schlug viele der Verteidiger durch die Festung. Der Udûn-Wächter verschlang viele Menschen und zerstörte die Barrikaden. Thranduil und Boromir versuchten die Kreatur irgendwie aufzuhalten,  doch schließlich wurde auch der Waldelb von einem Schlag erfasst und ließ ihn gegen eine Wand fliegen.
Boromir war davon überwältigt, sodass er Thranduil nicht helfen konnte,  während die Kreatur nach ihm griff und ihn auch verschlingen wollte. Der Griff war so stark, dass der Brustkorb des Elben berstete. Mit aller Kraft rammte er sein Schwert in den Kopf des Udûn-Wächters,  sodass dieser mit einem Kreischen zu Asche und Rauch zerfiel.
Er fiel mit der Asche zu Boden und war tot.  Elphir sah noch erschrocken zu seinem toten Körper. Doch es war keine Zeit weiter darüber nachzudenken. Er sah nur Lohr der von Unholden übermannt wurde und rettete ihn.

Thirak kämpfte noch außerhalb der Festung. Er musste irgendwie hineingelangen, aber er kam nicht von der Stelle. Zu viele Feinde waren um ihn herum.
Dann tauchte Ancalagon auf und spuckte Feuer auf die Unholde um ihn herum. Der Drache setzte sich ab.
"Komm schnell!", rief Kiana, die wieder voll und ganz zu sich gekommen war.
"Melkor ist in der Festung! Ich muss zu Eldarion!", schrie Thirak. Kiana nickte ihm zu und versuchte ihm den Rücken freizuhalten, während Thirak in die Festung rannte.
Auf den Drachen kletterten viele Unholde.  Sie bissen ihn, schnitten ihn mit den Waffen in die Schuppen und kratzen ihn. Der Drache versuchte sie abzuschütteln und warf dabei versehentlich Kiana von seinem Rücken, als er abhob.
Viele Untote rannten auf sie zu. Als sie sich erhob, versuchte sie verzweifelt ihre Kräfte einzusetzen, doch sie funktionierten nicht. Scheinbar hatte sich irgendetwas verändert. Doch kurz bevor ein Unhold sie erreichen konnte, tötete jemand die Kreatur und verteidigte Kiana. Es war Faramir, der schon viele Kratzer und Wunden im Gesicht hatte. Er stellte sich schützend vor seiner Königin und bekam immer wieder Stiche ab. Die junge Frau stand hilflos daneben,  bis sie sich ein Schwert packte und auch auf die Gegner einschlug. Sie hatte lange kein Schwert mehr in der Hand gehabt. Obwohl ihr Ziehvater doch die besten Lehrmeister bezahlte fühlte es sich so an, als kämpfe sie zum ersten mal.
Besorgt und erschöpft sah sie immer wieder zu Faramir, der inzwischen Blutüberströmt war, sich aber noch auf den Beinen hielt. Er versuchte von der Stelle weg zu kommen und packte Kiana am Arm. Er versuchte näher an die Festung zu gelangen, was aber nur schleppend voran ging.
Wieder und wieder stachen die Kreaturen auf ihren Freund zu.  Sie konnte  nur hilflos dabei zusehen. Sie fühlte sich schlecht. Sie konnte ihm nicht helfen, während er sich für sie opferte. Verzweifelt versuchte sie wieder ihre Kräfte einzusetzen, aber es funktionierte erst einmal nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit entsprang aus ihrer Hand eine Druckwelle und ließ die anstürmenden Feinde zu Boden gehen. Das verschaffte beiden etwas Zeit um näher an die Festung zu gelangen. Sie versuchten so weit es ging vom Udûn-Tor wegzubleiben, denn inzwischen saugte es  alles ein, was sich in der nähe befand. Aber auch an der Festung waren wieder die Lakeien Melkors, die sich sofort auf sie stürzten. Je näher sie am Udûn-Tor waren, desto mehr raubten die Kräfte Kianas ihre Energie, bis sie diese schließlich nicht mehr einsetzen konnte.

Thirak rannte durch die Festung um zu Eldarion zu gelangen. Immer wieder musste er Unholde töten. Als dann auch noch der tote Aranion auf die Festung nieder ging und viele Teile der Gebäude zerstörte, musste Thirak sich seinen Weg suchen. Auch versuchte er nicht von dem Drachen entdeckt zu werden. Der Drache versprühte sein Feuer in die Festung und zerstörte diese weiterhin.
Immer wieder ging er geduckt hinter Trümmer um versteckt weiter zu gelangen. 
Es dauert zu lange!, ärgerte sich der Wächter des Nordens und beschloss einfach loszusprinten. Dabei schrie er auch, denn er rechnete damit  das der Drache ihn nun tötete. Er hatte es tatsächlich in den Burg Innenhof geschafft. Dort standen sie sich auch schon gegenüber: Eldarion, Elrond und Boromir auf der einen, Melkor und seine Nekromanten auf der anderen Seite. Umgeben waren sie von toten Elben, Männern und vielen Unholden.
Thirak sah nur, wie Boromir seinen Versuch startete Melkor zu bekämpfen, doch es war vergebens. Melkor schlug mit seinem Schwert gegen Boromirs, welches auch sofort zerbrach. Der dunkle Fürst zögerte nicht lange und rammte seine ganze Hand in die Brust von Boromir. Dabei riss er das Herz heraus und warf es einfach weg. Thirak war schockiert. Er war wie angewurzelt.
Auch Elrond versuchte es verzweifelt. Sein Schwert brach zunächst nicht. Starke Funken verteilten  sich bei jedem Schlag. Thirak wollte eingreifen und ihm helfen, doch er konnte sich nicht bewegen. Er versuchte es immer wieder. Schließlich überwältigte Melkor auch den Elbenfürsten und tötete ihn rasch.
Melkor sah dann nur zu Eldarion und lachte dunkel.  Der Sohn Aragorns saß noch immer auf der kleinen Mauer  und sah zu Melkor. Er schien sichtlich unbeeindruckt zu sein. Gefühslos wartete er förmlich darauf, dass der schwarze Feind der Welt zu ihm kam.
Thirak schaffte es endlich sich aus seiner Starre zu lösen und rannte los. Melkor holte zum Schlag mit seinem Schwert aus und kurz bevor die Klinge Eldarion erreichte, prallte das schwarze gezackte Schwert auf die Klinge von Thirak. Die Runen darauf leuchtet  dunkel violett und blendeten beide.
Melkor lachte wieder. "Du hast es wohl noch nicht begriffen, Junge!", fing er mit seiner dunklen Stimme an. "Nicht ich bin der, den du vernichten musst...  Sie wird ebenfalls der Dunkelheit verfallen! Sie musst und wirst du töten! Sie war nie anders als ihr Vater! Nicht anders als .. ICH!".
Thirak wollte die vergifteten Worte von Melkor nicht hören. Wütend versuchte er auf Melkor einzuschlagen , doch dieser parierte jeden seiner Schläge. Violette Funken blitzten jedesmal auf, wenn die Schwerter aufeinander prallten. Der Fürst der Finsternis streckte seine Hand aus und ließ Thirak durch den Innenhof fliegen. Auch fühlte es sich so an, als wäre der Sog des Udûn-Tores stärker geworden. Der junge Mann des Nordens richtete sich wieder auf und stürmte weiter auf Melkor zu. Es war vermutlich aussichtslos, aber er versuchte alles um Eldarion zu beschützen. Er musste es nur schaffen an Melkor heranzukommen, doch er schien unerreichbar.
Wieder klirrten die Schwerter aufeinander. "Wofür kämpfst du noch? Du wurdest dein ganzes Leben belogen! Deine Existenz ist nichtig! Selbst die Wahrheit bringt dir nur tot und verderben !", rief Melkor. Thirak versuchte weiter dagegen zu halten, doch seine Kraft reichte dafür nicht aus.  Durch den Rückstoß taumelte er einige Schritte zurück. Melkor nutzte dies und hatte  erneut die Kontrolle über Thiraks Körper mit nur einer Handbewegung.  Er schob ihn auf die andere Seite, auf der sich auch das Udûn-Tor befand. Sein Schwert fiel zu Boden.
"Du bist ein nichts! Und genau da gehörst du auch hin!".
Thiraks Körper wurde schwächer und schwächer. Er wusste nicht wie er gegen so einen mächtigen Feind bestehen sollte. Es fühlte sich so an, als würde jemand seinen Hals zudrücken . Thirak  versuchte nur die unsichtbare Hand von seinem Hals zu lösen, doch  er schaffte es nicht.
Der Fürst der Schatten ging dabei auf Eldarion zu und wollte das beenden, was er begonnen hatte. Er holte erneut zum Schlag aus. Thirak schloss seine Augen. Er wollte es nicht sehen, wie Eldarion hilflos getötet wurde.
Es ertönte ein Schrei. Er klang aber gar nicht nach Eldarion. Als Thirak wieder seine Augen öffnete, sah er eine Frau mit silbernen Haar, die Thiraks Schwert durch den Rücken von Melkor stach und die klinge aus seinem Bauch heraus ragte.
Der Griff um Thirak lockerte sich dadurch auch. Er hustete und rang nach Luft. Als er aufsah, erkannte er das diese Frau Kiana war. Sie zog etwas beheblich das Schwert aus Melkor heraus, der sich daraufhin zu ihr umdrehte.
"HAST DU ES NOCH IMMER NICHT BEGRIFFEN?", schrie Melkor sehr laut und wütend. Seine dunklen Worte hallten wie Donnerschläge durch das ganze Land. Thirak konnte nur sehen, wie er Kiana wegschlug. Mit einer erneuten Handbewegung ließ er sie schweben und aus dem Vorhof schleudern. Dabei ließ sie das Schwert fallen.
Thirak musste etwas unternehmen. Das Udûn-Tor befand sich schon in der Festung selbst.
Es  musste sich also unmittelbar bei Kiana befinden. Thirak musste ihr helfen. Kurzerhand beschloss er zu rennen. Er griff nach seinem Schwert und folgte Melkor. Er musste sich immer wieder verletzt an die Wände stützen. Von der Ferne konnte er nur erkennen, wie Kiana sich wieder aufrichtete und Unholde auf sie stürmten. Aber jemand war bei ihr und beschützte sie. Das war auch der Grund, warum er beschloss auf Melkor zuzurennen und nicht zu ihr. Mit einem lauten Schrei stieß er sein Schwert in Melkors Rücken und drückte ihn in das Portal. "Du gehörst wieder zurück in das Nichts!", rief Thirak dabei. Überwältigt von Thiraks Angriff stolperte Melkor auch sofort hinein.
"Nein... Nein! NEIN!", gröllte seine hässliche Stimme, während das Portal zu pulsieren begann und ihn tief in sich einsaugte. All seine Schattenkreaturen wurden von dem Tor ebenfalls hinein gesaugt, während die  Nekromanten zu Staub zerfielen und somit die Unholde ihre Lebenskraft verloren und zusammen brachen.
Das Tor schien zu implodieren, bis es klein wie eine Erbse war und in einer gewaltigen Druckwelle verschwand.
Auch Kiana sah sich irritiert um, als die Untoten wieder zu Toten wurden. Als sie zu Boden fielen , fiel auch Faramir auf seine Knie. Geschockt sah die junge Frau zu ihm an. Die junge Frau versuchte ihn noch zu stützen, doch sie hatte ihn nur noch sterbend in den Armen. Zu viele Stiche hatte er einstecken müssen. Er versuchte noch einige Worte zu sagen, als er in Kianas Gesicht sah. In das Gesicht der Frau die er liebte. Doch er schaffte es nicht und verlor seinen Lebensgeist.
Kiana fing daraufhin an zu weinen. Sie sah in den Himmel, der wieder aufgeklart war und im selben Moment erlosch einer der größten und hellsten Sterne am Himel.
Faramir beschützte sie. Gab sein Leben für sie. Doch sie konnte ihn nicht beschützen. Sollte eine Königin dies nicht können? Ancalagon setzte sich bei ihr ab und gab einige Geräusche von sich.  Es klang fast so als wäre er ebenfalls traurig. Er legte sich um Kiana, die noch Faramirs toten Körper in den Armen hielt.
Thirak atmete tief ein und aus. War es das gewesen? Hatten sie Melkor und seine Horden besiegt? Es herrschte plötzlich vollkommene Stille in der Festung. Nur der leichte Wind war zu hören. Auch Grauer Staub,  Elphir und Wiemund kamen erschöpft in den Innenhof. Alle wirkten so, als konnten sie es noch nicht galuben aber waren auch gleichzeitig erleichtert.
Thirak sah Kiana und den Drachen vom weitem, ließ sie aber zunächst in Ruhe. Es standen die Aufräumarbeiten an. Das Ausmaß der Verstorbenen war noch nicht bekannt. Jeder einzelne Tote sollte ehrenvoll bestattet werden.  Denn jeder einzelne gab sein Leben, um anderen das Leben auf dieser Welt zu ermöglichen...

Titel: Nach der Schlacht....
Beitrag von: Darkayah am 30. Jul 2020, 05:17
Die Aufräumarbeiten dauerten bis zum Mittag. Etliche tote Körper wurden auf Scheiterhaufen gelegt. Kiana beobachtete das ganze Geschehen und bewegte sich seit der Verbannung Melkors nicht von der Stelle. Zu sehr war sie noch vom Tod ihres Freundes Faramir bestürzt. Er war seit dem ersten Tag, als sie von Mistrand aufbrach, an ihrer Seite. Er beschützte und tat alles für sie. Nun war er tot. Sie wusste, dass sie ihn eines Tages vom Alter überlebte. Doch sie dachte niemals, dass der Tag so früh eintraf. Er liebte sie aufrichtig und wusste das seine Königin eine bessere Welt erschaffen wollte.
Nach einiger Zeit kam Thirak auf sie zu. Sie bemerkte ihn gar nicht und zuckte zusammen, als er sie am Arm packte. Die Toten waren zusammengelegt und Thirak wollte sie zu ihnen führen, um den Verstorbenen die  letzte Ehre zu erweisen.
Wortlos folgte sie ihm außerhalb der Festung.  Dort waren die tausend Scheiterhaufen. An der Mauer entlang standen die Überlebenden: Mina mit Grauer Staub bei Saruman und Galador Imrazor, Davos bei Lynn Stark, Fürst Hildamaf Rhostt, Lohr Schekel und Fürst - Protektor Anbur Bittermark von Arnor . Elphir Imrazor stand weiter mit Wiemund am Rand.
Kiana ging zu ihrem Gefolge, während Thirak eher mittig blieb. Er sah der jungen Frau noch hinterher, da er dachte sie bliebe bei ihm.
Er wusste, dass sie noch am trauern war und dachte sich so nichts weiter dabei. Die Stimmung war trüb und gedämpft.
Thirak erhob seine Stimme: "Wir sind hier, um unsere Brüder und Schwestern, Väter und Mütter, unsere Freunde und all die Männer und Frauen zu verabschieden, die ihre Streitigkeiten ruhen lasen haben ... Die vereint kämpften und vereint starben,  damit andere überleben konnten! Jeder Mensch dieser Welt ist ihnen etwas schuldig,  was wir niemals begleichen können... Es ist unsere Pflicht und eine Ehre sie in unseren Erinnerungen lebendig zu erhalten... Sie waren der Schild, der alle vor der ewigen Dunkelheit beschützt hat!".
Kiana ging nach der Rede nochmal zu Faramirs toten Körper.  "Mach es gut, Freund! Du weißt das ich dich auch immer liebte!", flüsterte sie in seinem Ohr. Die junge Königin gab ihm einen Kuss auf die Stirn und ging einige Schritte zurück. Danach bekam sie eine Fackel in die Hand gedrückt. Sie und die anderen zündeten die Scheiterhaufen an. Es dauerte nicht lange, da lag dichter Rauch über der Festung.  Kiana kamen erneut die Tränen,  als sie an Faramir dachte. Sie wünschte sich sehr, Faramir wäre nicht gefallen...
Am Abend stand die große Feier an. Es wurde viel Bier und Wein getrunken. Viele lachten und redeten miteinander. Zwar war Kiana und ihrem Gefolge nicht unbedingt nach Feiern zumute, doch sie fügten sich den Traditionen des Nordens.
Wiemund erhob sich plötzlich und hob seinen Becher in Richtung Kiana. "Auf die Drachenkönigin!", rief er nur. Einige der Anwesenden jubelten daraufhin. Als Kiana ihren Becher hob und erwiderte: "Auf Thirak Eisen,  den Helden von Carn-dûm!", jubelten viel mehr Leute. Thirak sah daraufhin zu ihr rüber und lächelte leicht. Kiana lächelte nur gequält zurück.
Galador setzte sich zu seinem Neffen und Davos Schneewert.  Grauer Staub fragte seine Königin, ob er den Thronsaal verlassen durfte,denn er war müde. Kiana ließ ihn gewähren. Es dauerte auch nicht lange, da bat auch ihre Beraterin und Freundin Mina darum, den Saal zu verlassen. Sie wusste das Mina zu Grauer Staub wollte und ließ auch sie gewähren. Nun saß sie an ihrem Tisch alleine. Saruman befand sich zwar in der Nähe, war aber zu weit weg. Sie fühlte sich einsam und unwohl. Die junge Frau wurde aber aus ihren Gedanken gerissen,  als Wiemund laut zu hören war: "Nein, ich hab ihn gesehen wie er den verdammten Drachen geritten hat!".
"Das haben wir alle...", erwiderte Davos.
"Nein, ich habe es richtig gesehen! Deshalb haben wir alle zugestimmt ihm zu folgen! Er ist ein waher Mann! Er ist zwar kleiner als die meisten,  aber stark genug zu kämpfen und sich nach einem Sieg ermorden zu lassen!", rief Wiemund lallend während er einen Arm um Thirak legte. Viele Männer drumherum lachten.
"Die meisten Männer die ermordet werden, bleiben tot... Aber nicht der hier! Er kämpft einfach weiter! Hier, nördlich der Mauer und dann wieder in Carn-dûm! Er  kämpft weiter immer weiter...", wieder lachten einige und stimmten Wiemund zu. "...Er ist auf einen beschissenen Drachen gestiegen... Wer Bitte macht so etwas? Ein Verrückter oder ein König ?". Wieder jubelten die Männer drumherum.
Kiana sah und hörte nur zu. Als sie Thiraks Blick zu ihr sah, lächelte sie ihm nur wieder gequält zu. Dies war das was sie am wenigsten hören wollte. Sie erinnerte sich noch daran, was Thirak zu ihr sagte. Wer er wirklich war. Auch sie ritt von Anfang an auf den Drachen, brachte sie wieder nach Mittelerde. Doch niemand sagte etwas zu ihr. Nur Thirak fand Beachtung dafür.
Sie sah in den Raum. Galador lachte mit Davos und Elphir. Thirak und Wiemund lachten. Viele der Feiernden lachten. Kiana hatte das Gefühl alle Blicke würden sich dabei auf sie richten. Alle würden sie auslachen. Sie konnte das nicht mehr aushalten. So beschloss sie aufzustehen und ebenfalls den Saal zu verlassen. Saruman beobachtete sie die ganze Zeit und erhob sich, als sie ging. Der Istari machte sich Sorgen. Er beschloss ihr zu folgen.

Tief in der Nacht befand sich Thirak in seinen Gemächern. Er rieb sich die Stirn, da sein Kopf vom vielen Alkohol dröhnte.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Kiana betrat den Raum.
"Bist du betrunken?", fragte sie ihn direkt.
"Nein...", sagte er zunächst,  als er Aufstand und taumelte. "...Na, gut vielleicht ein wenig...", scherzte er.
Kiana sagte zunächst nichts.
"Ich kannte Herr Faramir nicht gut, aber ich weiß das wenn er sich aussuchen konnte zu sterben,  hätte er es gewollt während er euch beschützt!". Erst nach diesen Worten Begriff er, daß dies nicht die beste Wahl des Gespräches war.
Kiana erwiderte nur: "Er liebte mich... Und ich konnte ihn nicht zurück lieben, so wie er es wollte...". Die junge Frau ging einige Schritte auf Thirak zu. "... Nicht so, wie ich dich liebe!".
Thirak konnte nicht anders und zog sie zu sich. Er nahm ihr Gesicht in die Hände  und küsste sie. Natürlich erwiderte sie dies, woraufhin Thirak ihr ihre Kleidung ausziehen wollte. Doch er stieß sie schnell wieder von sich. Denn er wusste wer sie war, auch wenn er sie liebte.  Immerhin war sie seine Tante.
Kiana sah ihn entsetzt und enttäuscht an. Thirak wendete sich ab.
"Ich wünschte du hättest es mir nie gesagt... Wenn ich es nicht wüsste, wäre ich jetzt glücklich....", beschwerte sie sich. Die junge Maia setzte sich auf das Bett. "... Ich versuche es zu vergessen... Diese Nacht hat es kurz geklappt... Bis alle um dich versammelt waren... Ich habe gesehen wie sie dich angesehen haben... Ich kenne diese Blicke... Viele Menschen haben mich genauso angesehen... Aber niemals hier... Nur auf der anderen Seite der Welt...". Dabei klang sie bedrückt und nachdenklich.
Thirak entgegnete: "Ich sagte bereits, das ich den Thron nicht will...".
"Es ist egal was DU willst!", erwiderte Kiana lauter.  "...Du wolltest auch nicht König des Nordens sein...Was ist, wenn sie darauf bestehen das du deinen Anspruch durchsetzt und das nimmst was mein ist?".
Thirak seufzte. "Dann werde ich es ablehnen!", sagte er ruhig, während er sich vor ihre kniete. "Du bist meine Königin, ich weiß nicht was ich noch sagen kann...".
Kiana unterbrach ihn: "Du kannst niemanden davon erzähle  wer du wirklich bist! Niemanden! Lass Lohr Schekel und Eldarion schwören dass die das Geheimnis für sich behalten!". Dabei hielt sie sein Gesicht in der Hand.
Thirak erhob sich daraufhin genervt. "...Oder es wird sich selbstständig machen und du wirst es nicht mehr kontrollieren können und das was es mit den Menschen macht.... Es ist dann egal wie oft du das Knie beugt... Egal was du schwörst...", dabei klang Kiana ziemlich verzweifelt und weinerlich. Sie nahm seine Hände in ihre, als sie sich ebenfalls erhob.
"Ich will das es wieder so zwischen uns ist, wie es war!", dabei sah sie ihn innig an.
Thirak griff auch ihre Hände. 'Ich muss es Lynn erzählen... Sie hat die Wahrheit verdient!", beschwor er.
Langsam hörte sich Kianas stimme wütend an: "Lynn will mich nur weg haben und dich auf den Thron sehen...".
"Nein, wird sie nicht... Ich kenne sie lange genug...", sagte der Mann Angmars.
Kiana erwiderte: "Sie ist nicht mehr das Mädchen mit der zu aufgewachsen bist... Nicht nachdem was sie alles sehen musste, was mit ihr passierte... Sie hat es selbst indirekt zu mir gesagt...".
Thirak verstand nicht was Kiana von sich gab. Er schüttelte nur den Kopf und verteidigte seine Entscheidung: "Ich muss ihr die Wahrheit sagen... Ich schulde ihr die Wahrheit!".
Tränen füllten die Augen der jungen Frau. "Auch wenn die Wahrheit uns zerstört?", wollte sie wissen.
Thirak erwiderte nur: "Wird es nicht!".
"Doch wird es!". Sie drückte sich an ihm und leckte sich über die trockenen Lippen. "Ich habe nie um etwas gebettelt, doch ich flehe dich an... Tu das nicht,  bitte!", winselte sie. Wieder klang die junge Frau sehr verzweifelt.
Thirak seufzte und nahm wieder ihr Gesicht in seine Hände. Kiana genoß dies und schmiegte sich schon fast an den Händen.
"Du bist meine Königin und nichts wird es ändern! Doch sie ist meine Familie... Wir können zusammen leben!", als er das sagte lächelte er sie liebevoll an. Kianas Mine verfinsterte sich dagegen. Sie ließ ihn los und sagte: "Können wir... Und ich sagte dir wie!".
Daraufhin ließ auch er ihr Gesicht wieder los und sah sie erschrocken an. Sie entfernte sich von ihm und verließ den Raum mit schweren Schritten. Thirak seufzte. Er wusste in diesem Moment nicht mehr weiter. Er liebte sie doch, aber er verstand nicht warum sie so reagierte.  Lynn war seine Familie. Sie verdiente die Wahrheit...

Schon am nächsten Tag waren alle im Thronsaal um einen Tisch versammelt auf dem einr Karte von Mittelerde ausgebreitet war, mit hölzernen Steinen, die die Truppen zeigten.
Grauer Staub nahm die Hälfte der Steine weg, auf denen der dreiköpfige Drache gezeichnet war, und sprach: "Zehntausend sind weg... somit die Hälfte...". Dabei sah er Kiana ernst an.
Thirak nahm ebenfalls die Hälfte der Steine, die den grauen Wolf trugen. "Genau wie bei den Nordmännern...". Daraufhin  nahm Hildamar Rohstt die Hälfte der Steine von Arnor  wortlos vom Tisch. Auch einer der Hauptmänner der Variags war anwesend und nahm ebenfalls viele Steine vom Tisch, die die Variags anzeigten.
Saruman aber legte einen großen und einige kleine Steine auf die Stelle der Karte auf der sich Minas-Tirith befand. Kiana sah skeptisch dorthin. "Die Violette Garde ist in Minas-Tirith eingetroffen, zusammen mit den Truppen aus Rohan und die von Avaros Dumath aus Dämmerstadt... Langsam ist die Stärke der Armeen beunruhigend ausgeglichen...", merkte Saruman an. Kiana seufzte leise. Sie wusste es. Sie wusste dass Imrahil den Kampf mit Melkor ausnutzte um selbst stärker zu werden. Der Thron von Mittelerde rückte immer weiter in die Ferne.
Mina erhob ihre Stimme: "Wenn die Menschen erfahren was wir für Sie getan haben... Immerhin haben wir sie gerettet!".
"Imrahil wird dafür sagen das sie es nicht glauben...", entgegnete Kiana leicht genervt. "Wir werden sie schwer treffen müssen... Wir werden sie mit Stumpf und Stiel ausrotten...", dabei klang sie entschlossen.
Sofort warf Galador ein: "Der Plan war Imrahil zu stürzen, ohne Minas-Tirith zu zerstören...".
"Nun ja, immerhin verliert Imrahil Verbündete... Glücklicherweise konnte sich Fennies Turmbauer flüchten und mit einigen Männern aus Mordor und restlichen getreuen aus Thal Dämmerstadt und somit die Weite um den alten Düsterwald erobern! So kann sich Fürst Avaros nicht zurückziehen! Der neue Fürst von Thal hat ebenfalls seine Unterstützung zugesichert!".
Kiana schnaubte leicht verärgert und erwiderte: "Es ist egal wie viele Fürsten sich gegen Imrahil stellen.... Solange er auf dem Thron von Minas-Tirith sitzt,  kann er sich König von Mittelerde nennen...".
Sie sah zu galador: "Wie brauchen die Hauptstadt!".
"Ich habe vor vielen Jahren einmal aus Hunger gegen den eigenen König rebellieren sehen, als Thurion die Stadt nach Kianas tot belagerte... Das war sogar nicht im Winter... Gebt ihnen die Gelegenheit und sie werden Imrahil davon jagen!".
"Wir umstellen die Stadt! Wenn er irgendwie versucht mit seiner Schwanenflotte Vorräte in die Stadt zu bringen,  werden die Drachen sie vernichten. Wenn dir Armee der Imrazors, aus Dämmerstadt, Rohan und die Violette Garde auf offenen Feld angreift werden wir sie auf dem Schlachtfeld besiegen!", schlug Thirak vor.
"Wenn das Volk merkt, dass nur Imrahil unser Feind ist, ist seine Herrschaft vorbei!", sagte Galador.
Daraufhin seufzte Kiana erneut und rollte die Augen. "Na, schön...", sagte sie endlich.
Lynn erhob nun ihre Stimme und wandte ein: "Die Männer sind erschöpft... Viele sind verwundet... Sie würden besser kämpfen wenn sie sich erholen könnten...".
"An wie viel Zeit denkt ihr?", fragte Kiana genervt.
"Das kann ich nicht genau sagen... Ich müsste die Hauptmänner fragen...", erwiderte sie.
Entsetzt sah sie Lynn an. Die junge Frau entgegnete: "Ich kam um an eurer Seite zu kämpfen... Ich habe einen hohen Preis dafür bezahlt und nun da die Zeit gekommen ist euch zu revanchieren, wollt ihr um Aufschub bitten?". Kiana konnte innerlich explodieren. Sie hatte so viele Männer verloren. Männer die sie für den Krieg gegen Imrahil brauchte. Stattdessen  rettete sie den undankbaren Norden.
"Es geht auch um eure Truppen... Wollt ihr sie in einen Krieg schicken, für den wir nicht bereit sind?", wollte Lynn Stark wissen.
"Je länger ich warte, desto stärker werden meine Feinde!". Kiana war sich sicher. Auch wenn  sie die argwöhnischen Blicke auf sich ruhen spürte.
Thirak sagte nun: "Der Norden steht zu seinrm Wort...Vor allem zu seiner Treue gegenüber ihrer Königin der sieben Königreiche!". Dabei sah er streng zu Lynn.  Als er sich dann zu Kiana wendete sagte er noch: "Was du auch befiehlst, wir werden uns fügen!".
Zufrieden und zuversichtlich lächelte Kiana ihm zu. Sie wusste das es Lynn und ihren Hauptmännern nicht gefiel, doch Thirak hatte sich schon dafür entschieden.
"Schön, da wir uns nun alle einig sind, reiten Thirak und Herr Davos auf der Hauptstraße nach Minas-Tirith. Gefolgt von den Nordmännern, Variags und den Großteil der schwarzen Ostlinge. Eine kleine Gruppe wird nach Forochelhafen reiten und von da aus nach Minas-Alagos segeln. Die Königin wird uns mit den Drachen folgen... Elphir hat beschlossen hier zu bleiben, als Gast der Herrin von Carn-dûm!".
Zufriedenheit machte sich in Kiana breit. Siegessicher blickte sie zu Lynn und verließ daraufhin den Saal.
Die Schwester von Thirak wandte sich an ihren Bruder: "Wir muss dich sprechen...". Thirak willigte ein.
Sie trafen sich draußen,  wo sich auch Eldarion und Lohr befanden. "Euch ist doch klar, daß wir ohne sie schon lange tot wären! Einfach Tote die nach Minas-Tirith marschieren...", beschwerte sich Thirak lautstark.
Lynn erwiderte: "Du hast Melkor besiegt...".
"Ihre Männer haben ihr Leben für  Carn-dûm gegeben...".
"Und das werden wir auch nie vegessen...", entgegnete Lynn schnell. "... Das heisst aber nicht , dass ich vor jemanden Knie der..."., fing sie an. Thirak unterbrach sie: "Ich habe im Namen des Nordens geschworen für sie zu kämpfen...".
Lohr erhob das Wort: "Das respektiere ich...".
Lynn sah in entsetzt an: "Du respektierst das? Auch wenn du eigentlich nichts damit zu tun hast, nicht einmal aus Angmar bist, aber...".
"Wir brauchten ihre Drachen und ihre Männer....", sagte Lohr. "...Du hast das richtige getan... Und Lynn und ich tun das richtige, wenn wir sagen dass wir deiner Königin nicht vertrauen...".
Thirak seufzte daraufhin.  "Ihr kennt sie ja noch nicht richtig...".
"Ich werde sie nie kennen, denn sie ist keine von uns...", sagte Lynn.
Sofort erwiderte der Fürst von Carn-dûm: "Wenn du nur denen vertraust die zu uns gehört, stehst du ziemlich alleine da...".
"Dann ist das so! Wir sind eine Familie... Wir müssen zusammenhalten... Wir beide sind die letzten der Starks...", sagte Lynn.
Thirak rieb sich die Stirn.  Schließlich sagte er: "Ich bin nie ein  Stark gewesen...".
"Du bist genauso der Sohn von Thir Stark wie ich... Du bist mein Bruder... Nicht mein Bastard Bruder oder Halbbruder...", erwiderte Lynn.
Thirak sah dann zu Eldarion. "Es ist deine Entscheidung...", sagte er plötzlich während er an einem Ast herumspielte.
"Ich werde dir was verraten, aber du musst mir schwören es niemanden zu verraten!", sagte Thirak zu seiner Schwester. Sofort entgegnete sie: "Wie soll ich etwas schwören,  wenn ich nicht weiß worum es geht?".
"Bitte, tu es einfach!".
Schließlich knickte sie neugierig ein: "Gut,  ich schwöre es.".
"Sagt es ihr...", dabei sah er abwechseln zu Lohr und Eldarion.
Eldarion ging einige Schritte auf die anderen drei zu.
"Thirak ist in Wirklichkeit nicht der Bastard von deinem Vater Thir Stark... Er ist der leibliche und legitime Sohn von Aranion Vaneryen, dem Bruder Kianas,  und Elina Stark, deiner Cousine...", sagte er ruhig. Er legte seine Hand in die ihre. Sofort erschien in ihrem Kopf Bilder. Von der Hochzeit der beiden. Der Geburt Thiraks und wie ihr Vater ihn mit zu dich nahm, während Thir seiner Nichte versprach niemanden von Thiraks wahrer Identität zu erzählen.
"W-Wie... Wie kann das sein...", stotterte sie.
Thirak sagte leise und bedrückt: "Mein wahrer Name ist Anaryon Vaneryen...".
Sofort wurde Lynn klar: "Dann bist du der wahre Erbe des Thrones... Nicht Kiana oder sonst wer...".
Thirak nickte. Sagte aber: "Ich möchte ihn aber nicht... Und bitte niemand darf davon wissen, aber ich denke du solltest es wissen...".
Mit diesen Worten ging de mit gesenktem Kopf in Richtung Festungshof. Immerhin machte sich die Armee auf zum abmarschieren. Lynn sah ihm noch nachdenklich nach...

Die Armeen marschierten schon los. Galador eilte aus der Burg. Er musste mit seiner Gruppe immerhin nach Forochelhafen reiten. Kiana flog mit ihren Drachen auch schon los. Kurz bevor er in den Stall trat, sah er Lynn auf der Mauer die die Drachen beobachtete.
Er ging zu ihr und stellte sich daneben.
"Meine Herrin...", sagte er.
Lynn erwiderte nachdenklich: "Warum sie?".
"Nun ja... Ihr wisst dass sie euren Bruder liebt...", sagte Galador.
Lynn entgegnete trocjrn: "Das bedeutet nicht, dass sie eine gute Königin ist....".
"Ihr wirkt entschlossen, sie nicht zu mögen... Eine Beziehung zwischen der Krone und dem Norden würde Frieden in jede Ecke des Landes bringen!", behauptete er.
Sofort sagte sie: "Ja, Thirak wird Wächter des Nordens...  Eine wirklich gute Beziehung....".
"Ich denke er wird nicht mehr viel Zeit hier verbringen um...", wollte er gerade anfangen da sagte Lynn sofort: "Ich nehme an das war es für ihn...", merkte sie an.
Galador sah sie skeptisch an. "Lynn, sieht mich an!". Daraufhin drehte sie sich zu ihm. "Mit Thirak in der Hauptstadt werdet ihr zur mächtigsten Frau im Norden .... Es würde sich aber besser anfühlen, wenn ich weiß das Kiana und ihr Verbündete seid, wenn ich diesen Ort hier verlasse!".
"Wovor habt ihr Angst?", fing sie an. "Thirak nimmt unsere Armee mit sich und eure Königin hat noch kmmer ihre Drachen...".
Galador signalisierte ihr leiser zu sprechen: "Psst, sie ist auch eure Königin! Ihr müsst keine besten Freunde werden... Aber wie kann es im Interesse euer er Familie sein, sie zu provozieren...".
"Ach, ihr habt Angst vor ihr, richtig?", bemerkte Lynn an der Reaktion von Galador. Dieser ringte nach Worten. Er  versuchte weiter seine Königin zu verteidigen: "Jeder Herrscher muss ein wenig Furcht verbreiten...".
"Ich möchte nicht das Thirak dort hin geht... Den Männern meiner Familie ging es nicht wirklich gut,  als sie Richtung Hauptstadt gingen...", erwidete sie besorgt.
"Ja, das sagte euer Bruder auch einmal, er sagte aber auch dass er kein Stark ist...".
Als Galador diese Worte sprach drehte sich Lynn weg. Der Berater von Kiana war irritiert: "Ist alles in Ordnung?".
Sie antwortete nicht.  Eher quälten sie ihre Gedanken.
"Ihre Leute lieben sie, du hast es gesehen... Sie hatte das Blut eines Maia in sich... Du hast gesehen, wie sie für sie kämpfen... Sie will die Welt zu einem besseren Ort machen... Ich glaube an sie...", beschützte er seine Königin weiter.
Als Lynn keine Regung zeigte, entschied sich Galador zu gehen. Doch diese hielt ihn auf.
"Was ist wenn es jemanden besseren gibt ? Jemanden mit dem selben Blute? ", plauderte sie aus. Galador verstand nicht. Allerdings war er hellhörig und hörte sich an was Lynn zu sagen hatte. Auch wenn er es zunächst nicht glauben konnte, als Lynn ihn die Wahrheit über Thiraks Herkunft erzählte, wurde auch er nachdenklich. Niemand durfte davon erfahren. Diese Geschichte konnte das ganze Vorhaben gefährden...
Während der ganzen Reise nach Forochelhafen dachte er darüber nach...
Die Schiffe legten schnell ab und segelten Richtung Süden.  Der nächste große Krieg stand bevor und Galador hoffte, dass Kiana die richtige Entscheidung traf....


Titel: Schwierige Entscheidungen...
Beitrag von: Darkayah am 24. Aug 2020, 00:19
Die Reise in den Süden war lang. Galador war es leid auf dem Schiff zu sein. Lange überlegte er, ob er Saruman etwas von Thiraks wahrer Herkunft sagen sollte. Immerhin vertraute er ihm. Er war ein langjähriger Freund. Wenn nicht sogar der Einzige. Somit erzählte er dem Istari davon.
"... Imrahils Rebellion ist also nur eine Lüge... All das Leid und der Tod in den letzten 20 Jahren nur weil er eine Frau liebte, die jemanden anders liebte...", sagte Galador.
"Aber das erklärt so einiges... Wie viele wissen davon?", entgegnete Saruman.
"Mit uns beiden sieben...".
"Dann ist es kein Geheimnis mehr, sondern eine Information... Wenn es nur einige wissen,  werden es demnächst hundert wissen, dann tausende... Ihr wisst was dann passiert...".
Galador seufzte und erwiderte: "Sie wird den Norden verlieren und Arnor... Dafür wird Lynn sorgen...".
"Nein, es ist schlimmer als das... ER hat dem besseren Anspruch auf den Thron...".
"Aber er will den Thron nicht!", sagt Galador.
Saruman erwiderte rasch: "Ich denke nicht, dass es wichtig ist was er will... Fest steht, dass viele einen Bezug zu ihm haben...Das freie Volk des hohen Nordens, die Nordmänner... Immerhin ist er ein Kriegsheld!".
Galador lief nervös auf und ab. "Aber er liebt unsere Königin, und sie liebt ihn... Wenn sie heiraten, könnten sie zusammen regieren!".
"Sie ist seine Tante!", antwortete Saruman daraufhin entsetzt.
"Ach, wir wissen doch gar nicht was das für Auswirkungen hat, wenn beide Maiar sind..".
"Nein,  aber er ist in Carn-dûm aufgewachsen und dort ist es nicht gewöhnlich die eigene Tante zu heiraten!".
Galador nahm daraufhin einen kräftigen Schluck aus seinem Weinbecher. Er wusste, dass diese Gedankenspiele schon an Verrat grenzen.
"Ihr kennt unsere Königin besser aks ich, aber denkt ihr wirklich unsere Königin will den Thron teilen? Ihr wird es nicht gefallen, wenn ihre Autorität in Frage gestellt wird...", sagte Saruman.
"Da hat sie wohl was gemeinsam,  mit jeden Herrscher der jemals gelebt hat...".
"Ich mache mir aber sorgen um ihren Geisteszustand... Scheinbar hat sie sehr viel von Thurion geerbt...", fing Saruman nun an.
Galador sah ihn irritiert an. Er fragte sich nun wie der Istari darauf kam und erwiderte: "Wir sind Berater der Königin... Uns sorgen um ihren Verstand zu machen ist unsere Aufgabe!".
Saruman sah besorgt drein. Galador versuchte nun abzulenken: "Erstmal nehmen wir Minas-Tirith ein... Vielleicht gewinnt Imrahil und tötet uns alle... Das würde unsere Probleme lösen...", scherzte er.

Kiana flog auf Ancalagon über den Schiffen. Frei von allen sorgen flog sie mit ihren Drachen durch die Wolken. Sie mochte den Anblick ihrer freien Drachen. Darium schien sich auch wieder erholt zu haben. Der Tote Aranion hatte ihm während der Schlacht von Carn-dûm schwer zugesetzt.
Gerade war Minas-Alagos in Sicht, da schrie Darium nur auf. Als Kiana sich ihm drehte, erkannte sie nur ein großes Geschoss einer Balliste in ihm stecken. Es folgte ein zweites Geschoss, ein drittes,  ein viertes... Bis der Drache langsam an Höhe verlor und in das Wasser stürzte. Kiana war erschrocken. Sie sah nirgends feindliche Truppen. Aus der Festung Minas-Alagos kamen die Schüsse auch nicht. Schließlich offenbarten sich Schiffe mit dem Segel des silbernen Schwans aus einer Nebelbank in Richtung Gondors Küste.
Die junge Königin hoffte noch,  dass der Drache wieder aus dem Meer erschien, doch es war vergebens. Eine immense Wut stieg in ihr auf. Mit einem Sturzflug raste sie auf die Schiffe zu, doch viele Geschosse ließen sie abdrehen und nach Minas-Alagos fliegen.
Galador und Saruman beobachteten das Schauspiel vom Boden aus. Der Berater der Königin hoffte nur, dass seine Königin nicht getroffen wurde. Lange konnte er sich darüber keine Gedanken machen. Plötzlich schossen die Feindlichen Schiffe auf die der Drachenkönigin und ließen diese zerbersten. Verzweifelt versuchten die schwarzen Ostlinge die Schiffe zu verteidigen oder die Boote in das Waser hinab zu lassen. Die Schiffe wurde aber viel zu schnell zerstört.
Galador sprang nur in das Meer und hoffte zu überleben. Er musste nur an die Küste von Tolfalas gelangen um Minas-Alagos zu erreichen. Er hatte Glück,  dass die Strömung ihn schnell an den Strand der Insel spülte. Dort waren auch schon einige der schwarzen Ostlinge und Saruman, die das Wasser aus ihren Lungen husteten. Grauer Staub suchte verzweifelt nach Mina, die Beraterin und Freundin der Königin. Von ihr war allerdings weit und breit keine Spur. Galador seufzte laut. "Lasst und schnell zu der Königin...", sagte er zu Saruman, der ihm daraufhin erschöpft zunickte.

In der Festung angekommen, suchten beide sofort Kiana auf, die im Plangsraum stand. Vor ihr befand sich der Tisch, der die Form von Mittelerde hatte. Grauer Staub kam ebenfalls wütend in den Raum gestampft. "Sie haben Mina... Sie kam hier nicht an... Selbst toter Körper wurde nicht angespült...", sagte er schnaubend.
Kiana nahm eine Figur die einen der Drachen darstellte und ließ sie umkippen. Sie sah dabei äußerst getroffen aus. Auch ein Hauch von leere lag in ihren violetten Augen.
"Wir werden die Stadt stürmen und alle eure Feinde töten, meine Königin! ",fing Grauer Staub an. Die junge Königin nickte ihm zu.
Sofort ergriff Saruman das Wort: "Ich habe euch versprochen, dass ich in eure Augen gucken werde und es euch direkt sage,  wenn ich denke dass ihr einen Fehler macht...". Er machte eine kurze Pause. Kianas leerer Blick richtete sich auf den Istari. "... DAS. IST. EIN. FEHLER!".
"Ihr habt meinen Drachen vom Himmel fallen sehen... Sie haben Mina...".
"Imrahil muss vernichtet werden, ja.., Aber wenn ihr Minas-Tirith mit Ancalagon , den schwarzen Ostlingen und den Variags angreift,  werden zehntausende von Unschuldigen sterben!", versuchte Saruman seine Königin zu überzeugen. "Meine Spionen berichten, dass Imrahil die Bewohner der Stadt in die weiße Festung holt, um ein Schild zu haben... Weil ihr die Unschuldigen nicht töten wollt... So wie es der Plan war... Das sind die Leute, die ihr beschützen wolltet...Und ich flehe euch an, euer Gnaden: Zerstört nicht die Stadt, die ihr retten wolltet und werdet nicht zu dem, was ihr die ganzen Zeit versucht zu bekämpfen!".
Nach der Rede von Saruman sah Kiana ihn noch immer mit einem leeren Blick an. Schließlich erwiderte sie: "Denkt ihr wir sind wegen einem Grund hier auf dieser Welt,  Fürst Saruman?".
Sie wartete nicht wirklich auf eine Antwort. Saruman hörte weiter besorgt zu: "Ich bin hier um die Welt vor Tyrannen zu befreien! Das ist mein Schicksal! Und ich werde es erfüllen,  was auch immer es kosten wird!".
In diesem Moment begriff Saruman, dass er sie nicht mehr vom Gegenteil überzeugen konnte. Galador bemerkte dies auch. Er versuchte aber wenigstens seine Königin in eine andere Richtung zu führen: "Es wird noch einige Tage dauern, bis Thirak mit den Nordmännern und schwarzen Ostlingen Minas-Tirith erreicht... In der Zwischenzeit solltet ihr Imrahil eure Forderungen unterbreiten... Fordert seine Aufgabe und versichert ihm im Gegenzug sein Leben...".
Sowohl Grauer Staub als auch Kiana sahen nicht begeistert aus.
"Wenn es einen Weg gibt, das Schlachten zu vermeiden,  dann sollten wir diesen nutzen! Wir sollten alles versuchen!".
Schnell antwortete Kiana: "Mit Imrahil zu sprechen wird das Schlachten nicht aufhalten... Vielleicht ist es aber gut, dass die Menschen sehen werden, dass Kiana Sturmgeborene jeden Versuch unternahm um das Blutvergießen zu verhindern und Imrahil lehnte ab...".
Kurz atmeten Saruman in Galador auf.
"...Sie sollten wissen, wen sie beschuldigten sollen, wenn der Himmel über ihnen zusammenbricht!", machte Kiana klar. Sie sah ernst zu Galador und dann zu Saruman.
Die Blicke der beiden Berater kreuzten sich ebenfalls, als Kiana daraufhin dem Raum verließ. Grauer Staub folgte seiner Königin. Die beiden wussten was ihre Worte zu bedeuten hatten.
Galador seufzte laut. Saruman wendete sich ihm zu und sagte: "Ich habe unter einigen Tyrannen gedient und jeder von ihnen sprach von Schicksal... Egal ob es Thurion oder Anarya war...".
Galador goß sich Wein ein. Er vergewisserte sich, dass auch wirklich keiner zuhörte. Er ging in den Thronsaal der sich direkt nebenan befand. Auch er war vollkommen leer. Der Berater setzte sich auf eine Stufe vor dem Thron. Saruman folgte ihm.
"Sie ist ein Mädchen, welches eine Maia ist, welches mit drei Steinen in das Feuer lief und mit drei Drachen wieder heraus kam... Wie könntest du da nicht an Schicksal glauben...", erwiderte Galador leise und verzweifelt.
Saruman entgegnete: "Wahrscheinlich ist das auch das Problem... Ihr Leben hat sie darin bestätigt uns alle zu retten...".
"Woher willst du wissen, dass sie das nicht wird?".
"Ihre Augen... Sie erinnerten mich an die Entschlossenheit ihres Vaters... Und da ist das Problem mit Thirak Eisen...", merkte der Istari an.
"... Vielleicht ist dies ja die Lösung.... Du kennst beide.... Sag mir wer von beiden der bessere Herrscher wäre!".
Galador überlegte nicht lange und erwiderte: "Thirak will den Thron nicht...". Er goß sich erneut Wein ein. "...Deshalb hat er sein Knie gebeugt...".
"Meinst du nicht, der beste Herrscher ist jemand,  der gar nicht herrschen will?".
"Wir reden über Verrat...", warnte Galador.
"Du kannst mir nicht sagen, dass du noch kein einziges mal darüber nachgedacht hast...".
"Natürlich habe ich es auch... Aber es sind Gedanken über Verrat!".
"Er ist sanftmütig und gerecht! Und er ist ein Mann.... Durch die alte Tradition wird dies den meisten Fürsten von Mittelerde viel mehr zusagen... Und deren Unterstützung brauchen wir...".
"Imrahil ist auch ein Mann... Ich denke diese Eigenschaft macht ihn nicht zu König... Ich bin  mir sicher, dass du mir dabei zustimmst!", dabei klang Galador ziemlich verärgert.
"Ja, aber Thirak ist der wahre Erbe des Thrones von Mittelerde laut geltendem Gesetz, selbst unter Anarya.. Somit ist diese Eigenschaften wichtig dass er ein Mann ist!".
"Was ist mit meinem vorherigen Vorschlag?  Beide könnten heiraten.... zusammen regieren als König und Königin ?", warf er hinein.
Sofort erwiderte Saruman: "Nein, sie ist zu stark für ihn... Sie würde ihn an ihren Willen binden, so wie sie es jetzt schon hat...".
"Er könnte ihre schlechten Impulse bändigen ...".
"So wie du es versucht hast?", spottete der Istari. Kurz herrschte schweigen im Saal. Galador trank und trank.
"Du trinkst viel, Freund... Denkt daran: Eine Stark Mutter und einen Vaneryen Vater... Er ist dem Temperament des Maia Blutes weiter entfernt als Kiana.... Auch ist Thirak der einzige Mann, der den Norden in den sieben Königslanden halten kann...".
Erboßt verteidigte Galador seine König: "Du hast schon mehreren Königen gedient... Wie viele Waren es drei, vier oder fünf ?".
"Du weißt meine Gründe, mir war das Volk welches Mittelerde bewohnt wichtiger...".
"Ab einen bestimmten Punkt wählst du dir eine Person an die du glaubst, für diese Person kämpfst du...", entgegnete er.
"Auch wenn du weißt, dass es ein Fehler ist?".
"Ich glaube an unsere Königin! Sie wird die richtige Entscheidung treffen... Mit der Hilfe ihrer loyalen Berater....", versuchte Galador noch seinen Freund zu überzeugen.
"Du weißt wem meine Loyalität gehört... Du weißt,  dass ich niemals das Reich verrate...".
"Was ist das Reich? Der Kontinent ist das zu hause von Millionen von Menschen denen es egal ist, wer auf dem Thron sitzt...".
"Millionen von Menschen die sterben werden, wenn die falsche Person die Krone trägt... Wir kennen ihre Namen nicht, aber sie sind real... Genau wie du und ich... Sie alle haben es  verdient zu leben... Essen für ihre Kinder... Ich werde in deren Interesse handeln...  Ganz gleich was es für mich kostet...", stellte Saruman klar.
Galador wirkte traurig. "Was passiert dann mit ihr?".
Sarumans Blick sagte schon alles. Galador befürchtete dies. Er konnte es aber nicht zulassen, dass sie sterben musste.
"Bitte.... Mach das nicht....".
Saruman sah ihn nur weiter an.
"Ich habe versucht es so ehrbar zu sagen wie ich konnte... Jeder von uns hat eine Wahl zu treffen... Ich hoffe nur,  dass jeder von uns Weise wählt...". Mit diesen Worten verließ Saruman mit schnellen Schritten den Saal. Das war genau die Situation die Galador vermeiden wollte. Er hoffte , dass Saruman doch noch zu besinnen kam. Wenn seine Königin doch nur eine andere Entscheidung treffen würde. Noch hatte er die Hoffnung. Erschöpft rieb er sich die Stirn. Sie waren so nah am Ziel und doch wurde es jetzt kompliziert...


Titel: Auf Messers Schneide....
Beitrag von: Darkayah am 2. Sep 2020, 00:04
Kiana Vaneryen reiste mit Galador, Grauer Wurm, Saruman und den schwarzen Ostlingen die ihr auf Minas-Alagos blieben nach Minas-Tirith, um mit Imrahil zu verhandeln. Auch wenn es vielleicht nur fünfzig Mann waren, standen sie in ihrer Blockformation. Dabei wehten die Banner des dreiköpfigen roten Drachen auf schwarzem Grund,  im Wind. Hinter ihnen stand Ancalagon, der letzte überlebende der drei Drachen. 
Imrahil war mit seinem Gefolge -welches aus Avaros Dumath, Theomer von Rohan und seinem obersten Kommandanten Remiref bestand- auf der Mauer über dem Tor. Die ganze Armee des Königs war aktuell in der Stadt und der Mauer. Dagegen sah die Truppe Kianas sehr mickrig aus.
Unter anderem deswegen,, sah Kiana alles andere als glücklich aus. Aus ihr heraus sprühte ihr Stolz, ihre Arroganz und ihr Zorn.
Als schließlich Mina auch auf die Mauer geführt wurde,  trat Galador an das Tor heran. Im selben Moment öffneten sich die Tore ein Stück und Norys, der Berater Imrahils trat hervor.
Als beide voreinander standen, sagte Galador: "Königin Kiana fordert Imrahils bedingungslose Kapitulation und die sofortige Freilassung von Frau Mina!". Dabei klang er ziemlich ruhig. Norys setzte nur ein Grinsen auf und erwiderte: "König Imrahil fordert Kianas bedingungslose Kapitulation. Wenn sie ablehnt, wir Frau Mina hier und jetzt hingerichtet!".
Galador konnte seinen Ohren nicht trauen. Er musste dies um jeden Preis verhindern. "Norys...", fing er an. "...Wir waren nie einer Meinung, wir waren nie Freunde... Nein, vermutlich hassten wir uns... Doch ich möchte ein Blutbad verhindern und ich halte euch schon für so schlau, dass ihr das auch wollt...".
"Das tue ich ja, deshalb kommt König Imrahil auch mit dem Angebot. Er möchte sein Volk vor einer Invasion beschützen!".
Galador wurde lauter: "Denkt ihr wirklich er kann es? Wir wissen beide,  dass keine Armee der Welt einen Drachen aufhalten kann. Wenn die Armee der Nordmänner und die der schwarzen Ostlinge hier eingetroffen ist, gibt es kein zurück mehr.... Und ich werde alles versuchen um die Vernichtung der Stadt zu verhindern!".
"Dann wisst ihr ja wie...", entgegnete Norys. "...Überbringt eurer Königin die Forderung und bringt sie zum akzeptieren!".
"Ich möchte die Stadt nicht brennen sehen, ich möchte nicht die Schreie von brennenden Unschuldigen Menschen hören...".
"Oh, ja....  Ein schrecklicher Ton...", sagte Norys ziemlich sarkastisch.
Galador war leicht irritiert von seinem Auftritt: "Ich WILL ES NICHT hören! Nord,  helft mir die Stadt zu retten, macht Imrahil klar, dass er aufgeben muss...".
"Mein Herr, König Imrahil ist der König der sieben Königslande... Auch ihr seid sein Untertan...".
Sofort unterbrach Galador ihn: "Seine Herrschaft ist vorbei... Ihr versteht das... Und jetzt helft Imrahil, dass er es versteht!".
"Wir verstehen das nicht so... Der letzte Drache eurer Königin ist verletzbar... Eure Armeen sind dezimiert,  während unsere ausgeruht und frisch ist... Dazu kommt noch, dass die violette Garde aus Dorwinion eingetroffen ist...".
Der Berater der Königin wollte Norys nicht weiter zu hören. Es war sinnlos. Mit wütenden Schritten lief er einfach an den älteren Mann vorbei und ging weiter auf die Tore zu. Daraufhin zielten die Bogenschützen auf den Mauern auf Galador. Er sah nur zu Imrahil auf und Imrahil sah ihn an. Es dauerte eine Weile, bis Imrahil schließlich die Bogenschützen ablegen ließ. Daraufhin atmete der Bruder von Imrahil erleichtert durch.
Er erhob seine Stimme: "Ich weiß, dass dir das Volk mittlerweile egal ist... Warum sollte es dich scheren? Sie hassen dich und du hasst sie... Früher war es anders... Du warst der ehrbare Ritter, der für Gondor einstand.... Für das wohl von Mittelerde... Du bist kein Monster... Ich weiß das.... Ich weiß es, weil ich es gesehen habe!". Er ging noch zwei Schritte nach vorne. "Du hast immer deinen Sohn geliebt... Mehr als dich selbst... Mehr als alles andere...". Galador machte wieder eine kurze Pause. Er versuchte trotz trockenen Hals zu schlucken.,seine Stimme wurde zittrig. "Ich flehe dich an, wenn nicht für dich, dann wenigstens für deinen Sohn! Deine Herrschaft ist vorbei, aber das bedeutet nicht dass dein Leben vorbei ist!".
Imrahil wendete sich nur von ihm ab und drehte sich zu Mina.  Grauer Wurm und Kiana gingen sofort auch einige Schritte nach vorne.
Imrahil sprach zu Mina: "Wenn ihr letzte Worte sprechen wollt, ist dies jetzt Eure Gelegenheit!".
Mina wusste was ihr bevorstand. Schon seit dem Tag, als sie von den Männern Imrahils aus dem Meer gezogen wurde.
Ängstlich und doch stolz sah sie in Richtung von Kiana. Laut schallten die Worte von ihr: "FOTIA". Was das Wort Feuer auf Ostron war.
Es dauerte auch nicht lange, da zückte Remiref sein Schwert und enthauptete die junge Frau. Der Körper Minas viel von der Mauer herab. Galador wendete sich seiner Königin zu,  wagte es aber nicht den Kopf zu heben. Er wusste, dass er versagt hatte und die ganze Sache nichts gutes bedeutete. Grauer Staub und Kiana waren wie angewurzelt. Während im Grauer Staubs Gesicht der Schmerz und das Entsetzen geschrieben war, sah man in Kianas Gesicht den Zorn und den Hass.
Sie fühlte sich leer. Denn jetzt hatte sie nicht nur ihre zwei Drachen verloren, ihren Freund Faramir.... Jetzt wurde ihre Freundin Mina kaltblütig vor ihren Augen ermordet.
Um sie herum schienen die Geräusche zu verschwinden. Sie nahm nur noch einen lauten Tinitus war. Dabei mischten sich verschiedene
Stimmen in ihrem Kopf. Es waren die Stimmen von Irna Girion, die ihr sagte sie sollte ein Drache sein. Von Beregond, der ihr von den schlimmen Taten ihres Vater erzählte, Galador, der sagt dass Kinder nicht ihre Väter sind,  von Faramir, der ihr sagt die hatte war barmherzig, von Davos, der sagte dass eine Vaneryen alleine in der Welt eine schreckliche Sache war, verschiedene Schreie von den sterbenden Männern während der Schlachten.  Dann trat eine Stimme Dominanz hervor.  Sie war dunkel und tief. Kiana kannte diese Stimme. Es war noch gar nicht so lange her, da hörte sie diese Stimme.
"Dich liebt keiner! Für dich gibt es NICHTS auf dieser Welt!  NUR FURCHT.... UND DEN TOD!".
Es waren die Worte von Melkor. Auch verstand sie die Botschaft von Mina, warum sie ausgerechnet "Fotia" als letzte Worte wählte. Entschlossen bis sich Kiana auf die Lippen. Bevor Galador auf sie zu kam und etwas sagen konnte, verschwand der Tinitus wieder und die junge Frau wendete sich ab. Sie lief direkt ohne nur einen Ton zusagen zu Ancalagon, stieg auf dessen rücken und flog weg.
Saruman sah nur besorgt und Galador, sagte aber nichts und folgte den schwarzen Ostlingen in Richtung der Schiffe. Galador lief ihnen ebenfalls nach. Er behielt aber noch Abstand. Er musste dringend mit der Königin sprechen, bevor alles zu spät war.

Einige Tage waren auf Tolfalas in Minas-Alagos vergangen. Inzwischen stand die Armee der Nordmännern, schwarzen Ostlinge und Variags aus den Weiten Khands vor Minas-Tirith. Thirak setzte direkt nach der Ankunft in den Königslanden mit einem Schiff  nach Tolfalas über. Auch wenn er etwas Abstand zu Kiana behielt -aufgrund ihres letzten Gespräches- und er wusste dass sie die Nachricht seiner wahren Herkunft nicht gut hieß, freute er sich trotzdem sie wieder zu sehen.  Klar war sie seine Tante , doch es änderte nichts an den Gefühlen zu ihr. Er liebte sie, auch wenn es für ihn unmöglich war mit Kiana irgendeine Art von Beziehung zu führen. Er wollte den Thron nicht, doch Kiana war davon überzeugt, dass niemand sie als Königin wollte. Dies konnte er nicht ganz nachvollziehen, denn er wusste dass Kiana eine gute Königin war. Anders als ihr Vater, der Terror in das Land brachte. Allerdings wollte die junge Frau all diese Worte nicht hören. Bei der letzten Konversation war sie verärgert und seitdem hatten sie kein Wort miteinander gewechselt.
Thirak wurde von Saruman an der Küste empfangen. Sofort fragte er: "Was ist mit den Armeen den Nordens?".
"Sie sind am Anduin eingetroffen und befinden sich vor Osgiliath... Minas-Tirith erreichen die spätestens in zwei Tagen!".
Saruman nickte ihm daraufhin zu. "Wie geht es IHR?", wollte Thirak sofort wissen.
"Sie hat niemanden sehen wollen, seitdem wir zurück sind... Sie hat ihre Gemächer nicht verlassen und hat kein Essen angenommen...", antwortete Saruman.
 "Sie sollte nicht alleine sein...".
"Ihr macht euch sorgen um sie... Ich bewundere eure Empathie...", entgegnete der Istari.
Thirak fragte skeptisch: "Macht ihr euch etwa keine Sorgen?".
"Um ehrlich zu sein, ich mache mir Sorgen um uns alle... Sie ist die Tochter eines mächtigen und bösen Maia... Man weiß nicht was dies bedeutet... Ob gut oder schlecht.... Somit kann man sagen, dass jedes mal wenn ein Vaneryen geboren wird, die Valar eine Münze werfeb und währenddessen hält die Welt den Atem an....".
"Da wo ich herkomme, bleibt nicht viel für Rätsel übrig...", erwiderte Thirak.
Saruman seufzte und versuchte mit dem jungen Mann Schritt zu halten.
"Nun gut: Wir wissen beide, was SIE tun wird...", als Saruman dies sagte, bliebt Thirak stehen und wendete sich ihm zu.
"Ich diene ihr,  egal welche Entscheidung sie trifft! Sie ist unsere Königin!", entgegnete Thirak leicht genervt.
"Menschen entscheiden bei wem und wo die Macht liegt... Sie wissen es...", sagte Saruman.
"Was wollt ihr?", wollte Thirak irritiert wissen.
"Alles was ich immer wollte: Ich wurde hier her nach Mittelerde geschickt, um den Kontinent zu beschützen.... Das einfache Volk zu beschützen... Also will ich den richtigen Herrscher auf dem Thron! Ich weiß nicht wie IHRES Münze landen wird, aber ich bin mir über eure sicher...".
Jetzt verstand Thirak. Er wusste -woher auch immer- scheinbar von seiner wahren Herkunft. Doch woher? War es doch ein Fehler Lynn davon zu erzählen?
"Ich will den Thron nicht und ich wollte es nie...", zischte er heraus. Saruman schüttelte nur den Kopf: "Ich habe mehr Könige und Königinnen gekannt,  als jeder andere der lebt... Ich habe gehört was sie zu der Masse sagten und was sie in Wirklichkeit in den Schatten taten... Ich habe deren Dinge gefördert, egal was es gekostet hat ... Aber was ich euch jetzt sage ist wahr: IHR werdet Weise und gut herrschen, während sie...".
Thirak wollte keine weiteren Worte des Istari kennen. Er war verärgert und wütend zugleich. Auf sich selbst, genauso wie auf Lynn.  Er unterbrach Saruman daraufhin: "Sie ist meine Königin...". Mit diesen Worten warf er dem alten Mann nur einen bösen Blick rüber und wendete sich ab. Er stampfte mit schnellen Schritten in Richtung der Festung Minas-Alagos.

Galador beobachtete das Gespräch von der Ferne. Er ahnte schon worum es ging. Es war offensichtlich dass Thirak wegen etwas aufgebracht war. Der Berater der Königin seufzte. Er rung mit sich, ob er seiner Königin davon erzählen sollte oder nicht. Er musste es tun. Immerhin begann Saruman Hochverrat. Wer weiß was er sonst noch vor hatte. Er wusste was ihm blühte, wenn er es verschwieg. Galador dachte nochmal an die Worte des Istari. Dann aber machte er sich auf dem Weg in die Gemächer der Königin. Er hoffte, dass er vielleicht Sarumans handeln irgendwie rechtfertigen und hinunterspielen konnte.
Vorsichtig betrat er die Räumlichkeiten. Kiana stand dort: Vor einer großen Öffnung stehend, sah sie auf das weite Meer hinaus. Er war leicht erschrocken als er sie sah. Die silbernen Haare der jungen Frau waren ganz zerzaust. Ihr Körper war nur noch in einem Mantel eingewickelt. Auch ihr Gesicht wirkte aufgequollen, als hätte sie mehrere Tage geweint und keinem Schlaf mehr gefunden. Dies würde die tiefen Augenringe erklären.  Ihre Aura war verschwunden, welche jeden Mann warm um das Herz werden ließ. Dagegen wirkte sie nun verbittert und leer. In ihren Händen hielt sie die schwarze Krone.
Galador ging in die Mitte des Raumes und sagte vorsichtig: "Da gibt es etwas was ihr wissen müsst.".
"Jemand hat mich verraten...", entgegnete Kiana sofort. Galador war verwundert, da sie es schon wusste oder zumindest davon ausging.
"Eh, ja...".
Kiana wendete sich ihrem Berater zu und erhob ihre gedämpfte Stimme erneut: "Thirak Eisen...".
Galador sah sie nur verdutzt an. Wie kam sie auf Thirak? "Nein, Saruman...", sagte er.
"Er weiß die Wahrheit über Thirak...", fing sie an.
Galador schluckte und erwiderte mit zittriger Stimme: "Ja, weiß er....".
"Und das, weil ihr ihm davon erzählt habt... Ihr habt es von Lynn erfahren und sie von Thirak, obwohl ich ihn anflehte ihr nichts zu sagen... Also ist es so wie ich es schon sagte: ER hat mich verraten!",  es war ein wunder dass sie noch so ruhig klang.
"Ich bin froh, dass Lynn es mit erzählte... Immerhin bin ich eure Hand... Ich muss mir die Bedrohungen um euch bewusst sein!", verteilte er sich.
"Und Saruman?", fragte sie direkt.
Galador schluckte nur erneut und antwortete: "Euer Meister der Flüstere und Informationen muss sich auch darüber bewusst sein!".
"Ihr seid zu erst zu ihm gegangen, ohne vorher mit mir zu sprechen oder mich um meine Erlaubnis zu fragen...", ärgerte sich die junge Frau.
"Es war ein Fehler...", sagte Galador nur.
"Warum glaubt ihr, hat Lynn euch davon erzählt? Was glaubt ihr erhofft sie sich davon?".
Galador war sich sicher: "Sie vertraut mir!".
"Ja... Sie vertraute euch... Sie vertraute euch, dass ihr Geheimnisse verbreitet, die eure eigene Königin zerstören könnten und ihr hab sie nicht enttäuscht!". Unfassbare leere sprach aus Kianas Augen.  Galador hörte auch deutlich die Wut heraus. Langsam fürchtete er sich. Er versuchte sich irgendwie zu retten: "Wenn ich euch enttäuscht habe, meine Königin, dann Verzeiht mir... Unsere Intentionen waren mit Guten Absichten... Wir wollen das was ihr wollt: Eine bessere Welt für jeden von uns!  Saruman noch mehr als jeder andere....". Er versuchte noch alles um auch Saruman zu retten. Kiana allerdings sah ihn nur an. Er verstand schnell was sie dachte und damit sagen wollte.
"Es spielt keine Rolle mehr...", stellte er fest.
Kiana bestätigte nur mit zittriger Stimme: "Nein, das spielt keine Rolle mehr...".
Die Königin wendete sich wieder zu der Öffnung und sah nach draußen auf das Meer. Galador wusste was er getan hatte. Er hatte Saruman, seinen vielleicht einzigen Freund, zum Tode verurteilt. Er wusste dass er nichts mehr für ihn tun konnte und verließ den Saal.
Am Abend wurde Saruman nach draußen an die Küste geführt. Dort warteten schon Kiana Vaneryen, Thirak Eisen und Galador Imrazor. Galador ging noch auf Saruman zu und packte ihm am Arm und wagte es nicht in seine Augen zu sehen.
"Es tut mir leid, ich musste es sagen...", versuchte er sich zu entschuldigen. Saruman nickte ihm nur zu und entgegnete: "Ich hoffe wirklich,  dass ich das verdiene... Ich hoffe ich lag mit all dem falsch.... Macht es gut, alter Freund!".
Nun sah Galador zu ihm und nickte ihm zu, danach trat er neben Kiana.  Diese hatte ihre Haare wieder zurecht gemacht. Sie hatte zwar keine der aufwendigen Flechtfrisuren mehr, aber sie hatte die Haare zusammengebunden. Die junge Königin erhob ihre Stimme: 'Fürst Saruman, ICH Kiana aus dem Hause Vanerye, Erste meines Namens , Befreierin der Sklaven und Mutter der Drachen verurteile euch zum Tode!".
Hinter ihr tauchte plötzlich der riesige Kopf des Drachen Ancalagon auf. Mit den Worten "Fotia!" zögerte der Drache nicht lange und versprühte auf Saruman Feuer.
Als das Feuer erlosch, blieb nicht viel übrig außer Asche und es machte den Anschein, als würde Sarumans Körper noch dort liegen in einer leuchtenden durchsichtigen Form. Durch einen Wind wurde dieses Licht aber durch die Luft zerstreut bis es verschwand. Galador sah die ganze Zeit auf die Stelle,  auf der vorher noch sein Freund Stand. Auch Thirak fixierte diese Stelle mitvseinrm Blick,  bis er schließlich Kiana anblickte. Vielleicht fragte er sich tief im inneren ob Saruman recht hatte, mit dem was er über Kiana dachte. Doch er wusste auch,  dass er damit Verrat begannen hat und somit ein gerechtfertigter Tod war.
Kiana machte sich mit ihren Wachen und Grauer Staub auf dem Weg zurück in die Festung Minas-Alagos.

In der Festung saß die junge Frau vor einer Feuerstelle. Grauer Staub stand bei ihr und wich ihr nicht von der Seite. Sie holte die alten Fesseln von Mina hervor und übergab sie Grauer Staub. Sie wusste, dass ihr Tod ihrem obersten Hauptmann der schwarzen Ostlinge sehr getroffen hatte.
"Ich weiß was du für sie fühltest und bin auch noch immer voller Schmerz... Das war das einzige was sie jemals mitgenommen hatte...", sagte sie noch.
Grauer Staub betrachtete die Fessel kurz und warf sie wütend in das Feuer.
Dann betrat Thirak den Raum und der Hauptmann der Ostlinge stellte sich schützend vor seine Königin.
"Es ist schon in Ordnung... Lass mich mitkommen sprechen...", beruhigte sie ihn. Daraufhin machte ER eine Verbeugung und verließ den Raum.
" Ich hab dir gesagt was passiert,  wenn du deiner Schwester davon erzählst...", fing sie an.
"Das ist nicht das was ich wollte, das ist auch das was ich ihm sagte...".
Kiana verteidigte ihre Tat: "Sie hat dein Vertrauen missbraucht... Sie hat Saruman genauso getötet wie ich!". Ihre Stimme hörte sich dabei gebrochen an.
"Es ist ein Sieg für sie...", fügte sie noch hinzu. "...Und jetzt stell dir vor noch mehr erfahren die Wahrheit über dich... Die Leute lieben eher dich, als das sie mich lieben würden...", klagte Kiana. Sie schluckte kurz und benässte mit ihrer Zunge ihre Lippen. "...Ich habe keine Liebe hier... Nur Furcht und Schrecken....".
Thirak sah sie erschrocken an. Er kannte die Worte. Zählte seine Liebe etwa nicht?
"Nein, das sind nicht deine Worte... Du weißt wer das sagte... Und außerdem liebe ICH dich!", versuchte er ihr deutlich zu machen. "Du wirst immer meine Königin sein!".
Kiana erhob sich und stellte sich direkt vor Thirak.  "Ist es nur das was ich für dich bin? Nur deine Königin?", nach den Worten versuchte sie ihn nochmals zu küssen. Zunächst erwiderte der Mann Angmars den Kuss, dann aber besinnte er sich wieder darauf, dass sie dies nicht tun durften.
Die junge Frau bemerkte dies sofort. Als sie von ihm ab ließ sah sie ihn zunächst enttäuscht an. Dann verwandelte sich ihr Blick in Trotz. So flüsterte Kiana, während sie einige Schritte rückwärts ging: "Gut, dann soll es Furcht sein...".
Sie stampfte in den Thronsaal und ließ Grauer Staub und Galador dorthin zitieren. Der Berater der Königin wusste sofort worum es ging. Er versuchte nun alles u, ein Blutbad in Minas-Tirith zu verhindern. Er musste es tun. Dies war er Saruman schuldig.
"Die Menschen die dort leben,  sind nicht eure Feinde! Sie sind unschuldig wie die, die ihr in Umbar befreit habt!", rief er mit lauter Stimme.
Kiana entgegnete dagegen ruhig: "Die Sklaven und niedrig Geborenen haben sich gegen ihre Meister und Unterdrücker gestellt und die Stadt selbst befreit, als ich ankam!".
"Sie haben Angst! Jeder der gegen Imrahil war, hat gesehen wie die eigene Familie geschlachtet wurde! Ihr könnt nicht erwarten, dass diese Menschen Helden sind... Sie sind Geiseln...", beschwerte er sich.
"Das sind sie... Im Käfig eines Tyrannen... Wessen Schuld ist das? Meine?", entgegnete sie.
"Was spielte für eine Rolle wessen Schuld es ist? Tausende Kinder werden sterben,  wenn die Stadt brennt!".
Kiana hielt dagegen: "Euer Bruder weiß, wie sie die Schwächen seiner Feinde gegen sie verwenden muss. .. Er denkt die Gnade und Barmherzigkeit ist unsere Schwäche..".
"Ich  flehe euch an , meine Königin!", flehte Galador.
"Und er ist falsch... Die Gnade ist unsere Stärke! Unsere Gnade wird für die folgenden Generationen bestehen, so dass nie wieder jemand als Geisel von einem Tyrannen gehalten werden kann!", machte sie klar. Galador sagte zunächst nichts. Ihm fehlten die Worte.
Dann sprach Kiana zu Grauer Staub: "Mach die schwarzen Ostlinge bereit! Reise selbst nach Minas-Tirith um mit ihnen die Armeen den Nordens zu treffen!".
Der Hauptmann nickte ihr zu und wollte sofort los gehen. Sofort versuchte Galador wenigstens etwas zu erreichen: "Imrahils Anhänger werden ihn verlassen, wenn sie wissen dass der Krieg verloren ist... Gibt ihnen die Chance.... Wenn die Stadt aufgibt, werden sie die Glocken läuten und die Tore öffnen! Bitte, wenn ihr die Glocken hört,  ruft den Angriff zurück!". Der Berater sprach in einem Stück durch ohne Luft zu holen.
Kiana aber sah ihn nur an und sagte nichts.  Wieder sprach sie zu Grauer Staub: "Wartet außerhalb der Stadt auf mich... Ihr werdet wissen wann es soweit ist...". Nun machte sich der Hauptmann auf dem Weg.
Galador sagte nichts mehr. Er wusste dass es vergeblich war. Hatte Saruman doch recht? Mit gesenkten Kopf und langsamen Schritten wollte er sich aus dem Thronsaal entfernen. Er blieb allerdings stehen,  als Kianas Stimme ertönte: "Euer Neffe wurde gestoppt,  als er auf unssre Truppen stieß...Scheinbar hat er eurem Bruder nicht vollständig versagt...".
Galador blieb daraufhin das Herz stehen. Er wusste was dies bedeutete. Wahrscheinlich ereilte ihn der gleiche Tod wie Saruman.
"...Das nächste mal wenn ihr mich enttäuscht,  wird das letzte mal sein, dass ihr mich enttäuscht habt!". Die Drohung verstand er sofort. Er fragte sich nur, was die Frau die er liebte und bewunderte, an die er glaubte so verändern ließ.
Doch er musste auch etwas unternehmen. Er konnte nicht zulassen, dass Elphir etwas passierte... Mit schnellen Schritten verließ er den Saal.


Galador reiste ebenfalls mit Thirak und Grauer Staub an das Festland. Als sie im Lager der Nordmännern eingetroffen waren, offenbarte Galador die Pläne der Königin.
"Sie will morgen früh angreifen. ..", sagte er nur. Als Thirak durch das Lager lieferbar um zu sehen, ob alle da waren, sprach Galador Davos an: "Ich muss nochmal in euer Schuld stehen: Ihr seid der beste Schmuggler den es gibt, ihr müsst mir helfen meinen Neffen heraus zu bekommen,  bitte...".
"Eure Forderungen sagen mir nicht so zu...", erwiderte er.
"Es ist die einzige Chance,  wie der Dummkopf überlebt,  ich flehe euch an, er ist noch so jung... So viele Unschuldige mussten schon das Leben lassen...".
Schließlich knickte Davos Schneewert ein und half ihm. Spät in der Nacht ging Galador zu dem Zelt, in den Elphir gefangen war. Natürlich wurde es von zwei Ostlingen bewacht.
"Geht und ruht euch aus, ich muss mit dem Gefangenen sprechen !", befahl er.
Einer der Wachen erwiderte mit gebrochenem Westron: "Wir haben Befehle hier zu bleiben!".
"Wer hat euch den Befehl gegeben? Die Königin selbst?".
Die Wachen verneinte die Frage.
Galador behauptete: "Da ich die Hand der Königin bin, hab ich die Autorität euch Befehle zu geben...".
Schließlich hörten die beiden Wachen drauf und verließen den Posten. Galador seufzte. Er betrat das Zelt.
"Wie haben Sie dich gefunden?", fragte er.
Elphir erwiderte: "Ich ritt direkt in die Armee der Nordmänner...".
"Du musst zu Imrahil gelangen und ihn dazu bringen,  seine Aktionen zu überdenken....", sagte Galador.
Elphir atmete laut aus: "Wahrscheinlich wird es für mich unmöglich sein überhaupt mit ihm zu sprechen...".
"Du musst es versuchen... Wenn nicht für deinen Vater oder für dich,  dann für die Millionen von Menschen in der Stadt...".
"Ein bisschen schwierig von hier...", sagte Elphir und hielt seinegefesselten Hände hoch.
"... Abgesehen davon,  hat sich mein Vater die letzten Jahre nicht um Unschuldige geschert...".
"Aber ich weiß das du es tust... Und wenn er dich sieht hat er einen Grund, die Stadt nicht untergehen zu lassen...", sagte Galador.
Elphir entgegnete: "Zwei ihrer Drachen sind tot,mein Vater hat noch eine ganze Armee... Er wird nicht so einfach aufgeben und noch Hoffnung sehen...".
"Die Stadt wird morgen fallen... Glaub mir... Sie wird fallen... Versuch deinen Vater zu entkommen zu bringen... Ich werde dafür sorgen dass ihr aus der Stadt könnt und irgendwo neu anfangen könnt, wo euch niemand findet oder verfolgt, weit im Osten! ".
Elphir sagte zunächst nichts.
"...Tu es... Wenn du willst dass unsere Familie besteht -und das ist was ich will- dann müsst ihr fliehen! Bitte, verspricht es mir!", flehte Galador.
Elphir nickte ihm zu. Daraufhin löste der Berater der Königin die Fesseln.
"Ich hab niemals gedacht, dass ich die Schulden zurückgeben kann, als du mir aus der Stadt geholfen hast... Denk dran: Wenn die Glocken schlagen,  ist es das Zeichen dass ihr fliehen müsst!"
Besorgt merkte Elphir an: "Deine Königin wird dich dafür hinrichten...".
"Wenn Kiana den Thron hat, ohne  einen Fluß aus Blut zu hinterlassen,  wird sie sich vielleicht gnädig gegenüber der Person zeigen, die dies möglich gemacht hat....", redete er sich ein.
"Zehntausende unschuldige  Leben gegen ein Leben eines unfähigen Mann scheint für mich ein fairer Tausch zu sein.. ",  Galador kamen daraufhin die Tränen. "... Du warst der einzige der mich nie wie ein Monster behandelt hat... Seit deiner Geburt hatte ich etwas gutes im Leben,  weshalb es sich zu kämpfen lohnte...".
Elphir lächelt ihm daraufhin zu.
"...Du bist alles was ich habe!",  sagte der Berater. Beide fielen sich daraufhin in die Arme.
"Los, du musst jetzt gehen!", befahl er während er sich eine träne weg wischte. Elphir zögerte nich lange und lief aus dem Zelt. Galador hoffte, dass Kiana doch noch zu besinnen konnte und Elphir mit Imrahil entkommen konnte...
Der nächste große Krieg stand bevor. Die Welt hielt den Atem an und blickte nach Minas-Tirith...
Titel: Die Schlacht um Minas-Tirith....
Beitrag von: Darkayah am 6. Sep 2020, 21:19
Angriff auf Minas-Tirith: Königin Kiana Vaneryen.

Als der Angriff bevorstand,  war Kiana alleine auf Minas-Alagos. Sie überlegte keinen einzigen Zeitpunkt, ob ihre Entscheidung voreilig oder falsch war. Sie musste die Stadt befreien und säubern. Sie hatte keine Zweifel. Die ganzen Armeen des Nordens, die Ostlinge und Variags befanden sich vor den Toren der Stadt. Die junge Königin zögerte nicht lange und stieg auf Ancalagon und flog in Richtung der Hauptstadt von Mittelerde. Sie trug -wie fast immer-  schwarze Kleidung, mit einigen roten Stoffen.
Sie flog zum Anduin-Delta und dann den Fluss entlang. Dort überall standen die Schiffe aus Dol-Amroth bereit, die mit großen Ballisten bewaffnet waren, um den letzten Drachen zu töten. Kiana flog hoch genug und versteckte sich auf Ancalagon hinter den Wolken. Kiana wollte Rache , für das was sie Darium und Mina  antaten. Es dauerte nicht lange,  da setzte sie zum Sturzflug an und überraschte die ersten Schiffe mit einem Strahl aus Feuer. Verzweifelt versuchten die Männer auf den Schiffen den Drachen mit ihren Ballisten zu treffen, doch Ancalagon war zu wendig. Schiff für Schiff wurden in Brand gesetzt und zerstört. Kiana ließ keines übrig. Auch das große Flaggschiff, welches die Armada anführte wurde vernichtet und sank zum Grund.
Schon jetzt wurden die Schreie der Besatzung laut und deutlich. Kiana aber hatte kein Mitleid. Als sie die letzten Schiffe zerstörte, flog Ancalagon tief am Fluss entlang, so dass seine Krallen und seine Schwanzspitze das Wasser berührten. Ihr Weg führte sie weiter in Richtung Minas-Tirith. Auch von dort aus versuchten die Soldaten mit aufgestellten Ballisten -auf den Mauern- den Drachen zu treffen und zu töten. Kein Geschoss traf sein Ziel. Kiana aber ließ auf die Mauern Feuer versprühen und folgte der Mauer entlang. Teile des Mauerwerkes wurden dabei zerstört. Holz verbrannte sofort. Auch die Soldaten Imrahils auf den Mauern wurden zu Asche. Viele versuchten schon zu diesem Zeitpunkt zu fliehen. Wahrscheinlich hatten sie sich erhofft den Drachen mit den Ballisten zu treffen. Wenn Ancalagon gerade abgewandt von einer Balliste war, schoss Kiana aus ihrer Hand einen Feuerball in dessen Richtung und verhinderte so einen Abschuss.
Sie flog über die Stadt hinweg, bis  zum Tor. Sie sah, dass hinter den Toren die gesamte Armee der violetten Garde aus Dorwinion stand. Eiskalt ließ sie die Flammen auf sie niederregnen und zerstörte so auch das Torhaus,  dass sofort in sich zusammen fiel. Etliche Schmerzensschreie ertönten von die Menschen die verbrannten.
Die junge Maia flog über ihre eigenen Armeen und drehte wieder zurück zur Stadt. Im selben Moment sah sie nur, wie die Armeen in die Stadt stürmten. Kiana erreichte auf Ancalagon die Mauern die sich am Tor befanden und zerstörte auch dort die Ballisten. Feindliche Soldaten, die versuchten aus der Stadt zu flüchten verbrannte sie sofort.
Inzwischen waren alle Mauerabschnitte der äußeren Stadtmauern mit Feuer und Flammen übersät. Als sie sah, dass ihre Truppen auf der Hauptstraße der Stadt vor den Armeen Imrahils stehen blieben, ließ sie Ancalagon auf einem Mauerstück in der nähe absetzen. Dabei konnte sie nur sehen, wie die Menschen der Stadt hilflos umher rannten.  Wie Ameisen,  die vor einer Bedrohung flüchteten.
Sie wartete eine Weile. Sie dachte kurz an die Worte von Galador, der ihr sagte,  dass wenn die Glocken der Stadt ertönten, die Armeen von Minas-Tirith und deren Bewohner sich ergaben. Weit und breit ertönte keine einzige Glocke. Sie konnte auch nicht sehen,  was dort bei den Armeen vor dich ging. Es war ihr aber auch egal. Die junge Königin wartete auf den Ton der Glocken. Ihre Geduld war begrenzt.  Sie sah über die Stadt auf die weiße Festung.
Immer wieder wurden Stimmen laut, die riefen, dass jemand die Glocken läuten sollte und schließen ertönte das dumpfe Läuten. Es war geschafft. Die Stadt hatte sich ergeben und konnte erobert werden.
Kiana aber kam es eher wie eine Schmach vor, da es bis zum läuten der Glocken so lange dauerte. Auch kam es ihr vor, als würden andere darüber bestimmen, wer die Schlacht gewinnt oder wer nicht. In ihrem Kopf ertönte wieder diese dunkle Stimme. Diese wurde von weiteren Stimmen begleitet, die in ihrem Kopf hallten und dröhnten.
"Hier gibt es nur NICHTS für dich! Nur den Tod und Furcht!", sagte die Stimme immer wieder. "Niemand liebt dich!". Sie wusste, dass dies Melkors Worte waren. Doch in gewisser Weise hatte er recht: Ihre eigenen Berater verbündeten sich gegen sie. Wollten Thirak auf den Thron setzen. Selbst Thirak, der Mann den sie liebte, hatte sie verraten indem er die Geheimnisse über seine wahre Herkunft Lynn Stark erzählte, obwohl Kiana flehte dies nicht zu tun. Sie FLEHTE ihn  an!
In Kianas Kopf kamen wieder all die Bilder in den Kopf: Alle schlimmen Dinge, die Männer versuchten ihr anzutun, die Verachtung die sie in Mittelerde erfahren hat, der Tod von Darius und Beregond, wie Faramir sterbend in ihren Armen lag, die Hinrichtung von Mina vor ihren Augen, der Tod ihrer zwei Drachen, die Ablehnung die sie von Thirak erfuhr. All die Stimmen der Personen drang auch noch durch ihren Kopf. Alles was diese mal zu  ihr sagten.
Die dunkle Stimme die alles übertönte sagte nur: "Du bist die, die eine neue Welt erschaffen muss! Dein Vater mochte das töten nicht, doch er liebte es! Und so wirst du....".
Kiana atmete schwer. Es fühlte sich so an, als würden die Tyrannen dieser Welt und die gesamte Stadt von ihrer Seele zehren, ihr die Luft zum Atmen wegnehmen. Eine unfassbare Wut kam in ihr auf. Die Töne der Glocken nahm sie schon gar nicht mehr wahr. Entschlossen und voller Hass sah sie zur weißen Festung. Sie lehnte sich auf Ancalagon nach vorne und ließ ihn abheben. Anstatt dass sie aber direkt zu der weißen Festung flog, ließ sie mittendrin auf die unzähligen Häuser und Menschen in der Stadt Feuer regnen.
Auf all die Männer, Frauen und Kinder die in der Stadt wohnten.  Ganz gleich ob Sie Imrahil verehrten oder nicht. Aus ihrer Perspektive waren es lediglich kleine Ameisen, die versuchten Schutz zu finden und Ungeziefer waren, da sie sich nicht gegen ihren Unterdrücker auflehnten. Laute Schreie hallten durch die Stadt. Die Häuser wurden von den Flammen zerstört. Sie ließ keinen Winkel der Stadt von den Feuern Ancalagons unberührt. Straße für Straße übersäte sie mit Flammen. Dann flog sie zu der weißen Festung und zerstörte auch diese. Die junge Frau saugte förmlich die Angst der Menschen auf. Es ließ sie mächtiger und mächtiger fühlen. Die Verteidigungsanlagen, Gebäudeteile und Türme fielen herab und bedeckten die unzähligen Menschen die in der Festung Schutz suchten. Die Banner des silbernen Schwans lösten sich rasch in der Hitze auf. Ebene für Ebene zerstörte Kiana die alte weiße Festung. Selbst auf der obersten Ebene blieb kein Turm stehen und auch er Palast wurde getroffen. Auch der mächtige Bergfortsatz begann zu bröckeln und fiel in die Tiefe.
Sie erkannte beim Palast jemanden,  der nicht wie die anderen floh. Er hatte jemanden bei sich. Es war Elphir Imrazor. Ohne lange zu überlegen,  warum der Sohn Imrahils frei war, wusste sie nun, dass der andere Mann Imrahil sein musste. Als sie Ancalagon auf der obersten eben auf Trümmern landen ließ, breitete er sich vor Imrahil aus. Sie sah nur, wie Elphir plötzlich los rannte, während Imrahil sein Schwert zog und ihr entgegen hielt.
Sie hörte ihn nur laut lachen und spotten. Wie er sich über sie lustig machte. Wieder ertönte die dunkle tiefe Stimme in ihrem Kopf. Und sprach ihr zu. Mit ihren Gedanken befahl sie Ancalagon Imrahil anzugreifen und dann schnappte der Drache nach dem Mann und schleudete ihn etwas herum. Selbst jetzt hörte sie ihn spotten und laut lachen, als er nochmal versuchte sich aufzuraffen.
Soll er nur lachen,  dafür wird er büßen! Er hat sich mit der falschen angelegt! Der Tyrann wird sterben...., sagte sie zu sich selbst und zu der Stimme in ihrem Kopf.
 Die junge Maia setzte ihre Kräfte ein und schnürte, mit einer Handbewegung aus der Ferne, Imrahil die Luft ab. Dann riss sie ihn zu Boden und ließ Ancalagon Feuer auf den Mann nieder prasseln. Es gab ihr eine gewisse Genugtuung. Auch wenn er sie noch vor seinem Tod verspotte, war sie viel mächtiger um ihn zu töten. Wer war er überhaupt, dass er dachte er könnte es mit ihr aufnehmen? Einfach mit einem Schwert auf sie zu rennen. Sie dachte sowieso, er tat dies nur um sie zu verspotten. Als Ancalagon aufhörte sein Feuer auf Imrahil zu spucken und nur noch ein Aschehaufen übrig blieb, verschwand das Lachen. Dass er in Wirklichkeit keinen Ton -bis auf Schmerzensschreie- von sich gab, wusste sie in ihrem Wahn nicht. Damit war sein armseliges Leben vorbei und Kiana hatte die Welt vor einem Tyrannen gerettet. Auch war sie zufrieden, dass sie endlich Rache für alles bekommen hatte, was er ihrer Familie antat. Kiana hob mit Ancalagon wieder ab und flog über der Stadt, um sie weiter zu zerstören. So brachte weiter Feuer und Blut nach Minas-Tirith... Mittlerweile befand sich schon eine riesige Rauchwolke über dem Land.


Angriff auf Minas-Tirith: König Imrahil Imrazor .

Auch wenn Imrahil Zweifel an all dem kam, schien er nach außen zuversichtlich. Die Schwere, die auf seinem Herzen lag verschwand vor der Schlacht allmählich. Als sein Sohn Elphir in den Norden reiste, Stahl er die schwarze Krone. Dies ließ Imrahil tiefer in seine Wahnvorstellungen verfallen, doch nun fühlte er sich besser.
Von der obersten Ebene beobachtete er die Schlacht. Er hatte die Arme verschränkt, als er auf den Anduin sah und somit den Rauch über den Fluss. Scheinbar wurde seine Flotte vernichtet. Er erkannte den schwarzen Drachen aus der Ferne, der immer näher an die Stadt kam und schließlich Feuer auf die Mauern spuckte. Der König wartete gespannt, bis ein Geschoss der Ballisten endlich das richtige Ziel traf. Er konnte nichts machen,  als abzuwarten und zuzusehen, wie der Drache die Stadt zerstörte.
"Wir brauchen nur einen Ordentlichen Schuss...", sagte er zu Norys, seinen Berater.
Dieser erwiderte nur: "Alle Ballisten sind zerstört... Selbst unsere Flotte...". Nach diesen Worten ging gingen wieder zu den Hauptmännern der Stadt.
Imrahil blieb erstaunlich ruhig dafür, dass selbst die Mauern und das Tor dem Drachen nicht stand hielten.  Er beobachtete Kiana genau, als sie sich auf der Mauer mit Ancalagon absetzte und auf irgendetwas wartete. Dann aber ertönten die Glocken er Stadt. Imrahil atmete daraufhin stark aus. Die Stadt hatte sich ergeben und er wusste was dies bedeutete. Die Schlacht war verloren. Der Krieg war verloren. Erschöpft senkte er den Kopf und rieb sich die Stirn. War es Alles richtig was er machte? Die ganzen Menschen die er tötete? Das Leid welches er verursachte?
Er blickte auf, als er Ancalagons Schrei hörte. Der Drache flog direkt in Richtung der weißen Festung. Als er schon damit rechnete zu sterben, spuckte der Drache plötzlich auch Feuer auf die Stadt. Auf all die Menschen,  die dort waren. Er lockte sie in die Stadt, weil er dachte Kiana würde Unschuldigen nichts antun, doch nun vernichtete sie deren Häuser, verbrannte sie auf den Straßen. Er war erschrocken und sprachlos. Das sorgte auch dafür, dass er sich nicht von der Stelle bewegte und wie angewurzelt zu dem Geschehen starrte. Nichts und niemand konnte sich dem schwarzen Drachen entgegenstellen. Als die ganze Unterstadt einem Meer aus Flammen glich, flog der Drache in Richtung der weißen Festung und zerstörte auch diese. Die Zerstörung ließ die ganze oben Ebene beben. Selbst Remiref -der furchtlose und skrupellose Kommandant des Königs- schien leicht eingeschüchtert.
Plötzlich tauchte Norys neben Imrahil auf und rief: "Ihr müsst hier weg, es ist nicht mehr sicher hier!".
"Die weiße Festung ist der sicherste Ort in dieser Stadt...", entgegnete Imrahil.
"Die Ostlinge haben schon die Tore der Festung durchbrochen... Dämmerstadt sollte ein besserer Ort sein, um den Sturm abzuwarten...".
Imrahil dachte in diesem Moment an seinen Sohn Elphir. Er sah ihn nie wieder. Er seufzte und wollte Norys folgen,  da tauchte ER plötzlich auf. Der König sah verwundert zu ihm hinüber.
"Was um aller Welt machst du hier?", fragte er erbost.
"Es tut mir leid, wenn du verärgert bist, dass ich die Krone gestohlen habe und in den Norden ging... Du hast mich zu einem ehrenwerten Ritter erzogen und dieser Wollte ich sein um das versprechen einzulösen...".
Imrahil entgegnete: "Nein, ich bin dir nicht böse.. Ich kann auch deine Beweggründe verstehen... Ich war die letzten Jahre nicht bei Verstand.... Die Krone hat meine Gedanken vernebelt und seitdem sie weg ist sehe ich wieder klar... Aber erklärt mir warum bist du nun an diesem verdammten Ort?".
 Elphir erwiderte: "Ich war auf dem Weg hier her und wurde gefangen genommen.... Galador befreite mich, damit ich dir aus der Stadt helfen kann. ..".
Imrahil schnaubte daraufhin. "Pff, Galador....".
"Er hat es geahnt, dass Kiana die ganze Stadt vernichten wollte... Er hat uns eine Fluchtmöglichkeit verschafft...", versuchte Elphir seinen Vater zu überzeugen. Dann plötzlich flog der schwarze Drache über ihren Köpfen hinweg und zerstörte den weißen Turm. Das Gebäude stürzte in sich zusammen.  Imrahil und Elphir konnten rechtzeitig ausweichen, während Remiref und Norys von den Trümmern begraben wurden.
"Warum hat er dich überhaupt hier her geschickt... Er hat dich damit ebenfalls verdammt...", schrie der König verärgert.
Elphir entgegnete ruhig: "Er tat es, weil er dich genauso liebt, wie er mich liebt... Er hat sein Leben dafür riskiert indem er mich befreit hat und ich dich hier herausbringen kann...".
Imrahil wusste dass ihnen keine andere Möglichkeit blieb als jetzt Galador zu vertrauen.  Sie wollten gerade die große Treppe -oder was davon übrig ist- hinunter gehen, da setzte sich der schwarze Drache vor ihnen ab. Er Schrie die beiden Männer lautstark an. Elphir fing an am ganzen Leib zu zittern. Imrahil spürte dies sofort und stellte sich schützend vor ihm. Der König wusste, dass sie nicht zusammen entkommen konnten. Er nahm das Gesicht seinen Sohnes in die Hände und sagte: "Los, du musst alleine entkommen... Ich werde sie aufhalten...".
"Ich lass dich nicht im Stich Vater!", rief Elphir entgegen.
"Du Narr! Dann werden wir beide sterben! Du musst überleben um das Haus Imrazor weiterzuführen! ",sagte Imrahil lauter.  "Und außerdem bin ich es der Welt schuldig, indem ich versuche das Volk zu beschützen... Ich habe lange genug Leid über unser Volk gebracht....".
Daraufhin nickte Elphir seinem Vater zu. Imrahil schloss ihn noch ein letztes mal fest in seine Arme. "Sag Galador,  dass ich nicht mehr wütend auf ihn bin... Sag ihm, ich liebte ihn immer... Auch wenn ich es nie zeigte... Aber er muss jetzt den Fehler den er getan hat -dieses Monster welches er nach Mittelerde brachte- beheben indem er sie besiegt! Und jetzt auf mit dir, los!".
Daraufhin lief Elphir los. Ein paar mal drehte er sich noch nach seinem Vater um.
Imrahil löste sein Gewand, welches er trug. Darunter blitzte die silberne Rüstung des Mannes aus Dol-Amroth auf. Er zog sein Schwert und lief dem Drachen entgegen. Ein letztes Mal war er der Mann, der er vor vielen Jahren war. Ein Ritter aus Dol-Amroth, der geschworen hatte, die zu beschützen, die sich nich wehren konnten: Das Volk. Lange genug hat er aus eignen Interessen und Hass die Menschen leiden lassen. Hat sich von Hass blenden lassen...
Stolz und mit erhobenen Hauptes lief er dem Drachen entgegen der seinen Kopf hob und nach den Körper Imrahils schnappte. Der König wurde durch die Luft  gewirbelt, bis er gegen Trümmer geschleudert wurde. Trotz Schmerzen stützte er sich auf sein Schwert ab um aufzustehen.
Er sah zu der Treppe um sich zu vergewissern, dass sein Sohn weg war. Der König richtete sich erneut auf und hielt sein Schwert Kiana und ihrem Ungeheuer entgegen.
"Du wirst diese Welt nicht vernichten...", sprach er verbissen. Kiana selbst hörte vermutlich überhaupt nichts davon. Imrahil verspürte nur eine unsichtbare Kraft, die seinen Hals zuschnürrte und er leicht in die Luft gehoben wurde. Der Mann ließ sein Schwert klirrend zu Boden fallen, während er versuchte irgendwie seinen Hald zu befreien, doch es war vergebens.  Im selben Augenblick konnte er genau in Kianas violette Augen sehen. Diese Augen wirkten Leer und voller Hass. Selbst bei Thurion hatte Imrahil nie zuvor so einen Blick gesehen.
Er fiel wieder zu Boden und als er aufblickte, sah er nur das geöffnete Maul des Drachen und die Flammen die aus seinem Rachen hervorkamen und ihn schlussendlich vollständig verschlungen....


Angriff auf Minas-Tirith: Thirak Eisen und Galador Imrazor.

Thirak stand mit Davos, Galador und Grauer Wurm vor der Armee. Sie befanden sich vor den hohen Mauern der Stadt. Galador sagte Thirak noch, dass er seine Männer zurückrufen sollte, wenn die Glocken ertönten.  Die Armee hatte weder Leitern um die Mauern zu erklimmen, noch einen Rammbock um das Tor zu öffnen. Doch die Anweisungen waren klar: Sie würden wissen,  wann der Zeitpunkt gekommen war.
Dies sagte zumindest die Königin. Nach einer Zeit hörten sie Tumulte, als würde etwas explodieren und zusammenfallen. Allerdings machte sich Thirak nicht viele Gedanken darüber, denn er war schon so nervös genug. Dann kam ein lautes knacken von dem Torhaus und es fiel schließlich  zusammen. Ihnen kamen große Flammenwolken entgegen. Selbst ihnen wurde es unter den Rüstungen kurzzeitig sehr heiß. Ancalagon flog im selben Moment über ihren Köpfen hinweg. Dann rannten Grauer Staub und die Ostlinge in die Stadt. Die Nordmänner warteten nicht lange und folgten ihnen. Auch die Variags reiteten auf ihren Pferden in die Stadt und töteten die ersten überlebenden Soldaten an den Toren. Thirak sah nur wie Kiana auf Ancalagon die Mauern und die aus der Stadt fliehenden Feinde mit Feuer besprühte.
Als Thirak mit Davos und Grauer Staub -dicht gefolgt von der Hauptarmee- in die Stadt marschierte, wurden einige wenige feindlichen Soldaten auf dem Weg bekämpft. Schließlich kam Thirak mit der Hauptarmee bei der Vorhut an. Sie standen vor einer großen Gruppe von Soldaten Imrahils. Beide blieben aber stehen und taten sich zunächst nichts.
Ancalagon setzte sich in der Zeit auf einem Mauerstück in der Nähe ab und schrie in die Straßen von Minas-Tirith.  Thirak beobachtete die Feinde genau, denn er wartete nur auf einen Angriff von ihnen. Gleichzeitig hoffte er aber auch, dass sie sich direkt ergaben. Denn sie hatten nicht einen Hauch einer Chance.
Es dauerte nicht lange,  da warfen die Soldaten Imrahils ihre Schwerter nieder. Thirak atmete erleichtert durch. Das hatte bedeutet,  dass ein größeres Blutvergießen vermieden wurde. Es dauerte eine Weile, bis endlich die Glocken der Stadt geläutet wurden. Der Mann Angmars wartete schon ungeduldig, genau wie Galador -der sich außerhalb der Stadt befand- der Kiana genau beobachtete. Alle hielten zu diesem Zeitpunkt den Atem an. Wahrscheinlich war dies der Moment, an dem die Valar eine Münze warfen. Als endlich die Glocken läuteten atmeten alle erleichtert auf.
Aber als plötzlich Kiana mit Ancalagon in Richtung der weißen Festung flog und der Drache anfing Feuer auf die Stadt zu spucken, waren Thirak und Davos genauso geschockt wie Galador. Die Mäner die sich ergeben hatten, war die Angst anzusehen. Auch Grauer Staub nahm nun seinen Speer und warf ihn in die Menge der Männer die sich ergeben hatten. Daraufhin stürzten sich alle Soldaten, die für Kiana kämpften, wieder in das Kampfgeschehen und schlugen ihre Feinde nieder.
Thirak war wie angewurzelt,  als selbst die Männer Angmars und Arnors die entwaffneten Soldaten töteten. Um ihn herum schien die Welt zu verstummen und er hörte nur noch seinen eignen Atem. Er versuchte seine Männer zurückzuhalten und forderte sie auf sich zurückzuziehen, doch niemand hörte auf Thirak.  Die Männer aus Angmar und Arnor hatten jetzt Blut geleckt. Sie waren genauso auf Rache am Hause Imrazor aus, wie Kiana und Grauer Staub.  Zu viel mussten sie die letzten Jahre leiden.
Davos war neben Thirak der einzige, der nicht mehr am kämpfen war. Grauer Staub richtete dagegen förmlich ein Blutbad an. Er kämpfte sich von Feind zu Feind.
Immer wieder versuchte Thirak die Männer des Nordens zum aufhören zu bringen, doch es brachte nichts.  Davos versuchte nur die Unschuldigen Bewohner aus der Stadt zu bringen und leitete sie aus der Stadt. Die, die aber nicht mehr aus der Stadt herauskamen, wurden ebenfalls gnadenlos niedergemetzelt. Hatte Saruman recht gehabt? War Kiana eine kaltblütig Mörderin und verrückte wie ihr Vater? War es vielleicht seine eigne Schuld, weil er Kiana abgewiesen hatte? Er hat so viele Gedanken im Kopf,  doch er hat keine Zeit dafür sie auszudenken.
Thirak konnte nur mit ansehen, wie seine eignen Männer die Bevölkerung massakrierten. Er war schockiert,  was der Krieg aus den Männern machte. Er selbst verteidigte sich nur noch gegen die vergeblichen Angriffe der Männer Imrahils.  Der Mann Angmars sah, wie ein Mann  in den Rüstungen Angmars eine Frau packte und sie ihn eine Gasse zog. Thirak folgte ihnen und rette die Frau, indem er seinen eignen Soldaten tötete.
"Los, finde ein Versteckt!", rief er nur zu der Frau die dann los rannte. Währenddessen flog der schwarze Drache Ancalagon weiter über die Stadt und zerstörte diese. An einigen stellen der Stadt schienen Gebäude zu explodieren. Es waren die geheimen Lager mit Isenfeuer,  die Thurion damals unter der Stadt platzierte und nun explodierten die Fässer. Der Fürst Angmars erkannte die Gefahr.  Er und die anderen mussten hier dringend raus.
"Wir müssen uns zurückziehen! Wir müssen hinter die Mauern!", schrie er. "Zieht euch zurück, wir müssen aus der Stadt!".
Er zog seine Männer vom Boden auf -die gerade ihre Feinde töteten- , aber auch die Bewohner der Stadt und Männer Imrahils. Sie zogen sich alle aus der Stadt heraus um einem großen Unglück zu entkommen. Dichter Rauch und Staubwolken behinderten die Sicht.  Asche und Staub bedeckten die Straßen und die gesamte Stadt.
Als Thirak aus der Stadt war, erreichte er Davos, der sich um einige der Verwundeten kümmerte. Er sah auch Galador,  der einfach wie angewurzelt an der selben Stelle stand. Sein Mund war Sperrangel weit geöffnet. Was nicht nur daran lag,  dass Saruman recht hatte was Kiana betraf, sondern auch dass sein geliebter Neffe und sein Bruder es wohl kaum aus der Stadt schafften. Klar hatte er noch Hoffnung dass sie rechtzeitig herauskamen, doch diese Hoffnung war verschwindend gering. Thirak hatte keine Zeit sich um Galador zu kümmern. Er selbst war fassungslos. Kiana, die Frau die er liebte, hatte in binnen kürzester Zeit eine ganze Bevölkerung getötet und massakrieren lassen. Dabei hatten sie doch versucht, die Menschen zu retten, als die lange Dunkelheit bevorstand.
Dichter Rauch verdunkelte den Himmel und versteckte die Sonnenstrahlen. Die Temperatur sank deutlich hinunter und ließ die aufsteigenden heißen Dämpfer wieder als Schnee auf die Erde fallen. Es war ein schwarzer Tag in der Geschichte von Mittelerde. Nun ging es nur noch um Schadensbegrenzung und so viele Leben zu retten, wie möglich...
Titel: Königin der Asche....
Beitrag von: Darkayah am 14. Sep 2020, 15:05
Der Himmel war verdunkelt und kein Sonnenstrahl durchdrang die dichten Wolken. Die aufsteigenden Dämpfe wurde zu Schneeflocken, die wieder auf die Erde fielen und den Boden bedeckten. In der ganzen Stadt roch es verbrannt und nach Tod.
Galador ging durch die zertörte  Stadt und sah sich alles dabei an. Überall lagen Tote, Verbrannte, Trümmer  und Asche. Der Anblick war sicherlich nicht der schönste. Auch Davos und Thirak folgten ihm. An manchen Stellen saßen Menschen auf dem Boden und weinten, weil sie alles verloren hatten oder Schmerzen erlitten.
"Ich werde euch später wiederfinden...", sagte Galador mit gebrochener Stimme.
Thirak erwiderte nur getroffen, denn er wusste dass Galador seinen Neffen aus der Gefangenschaft befreite: "Es sich nicht sicher für euch... Lasst mich wenigsten einige Männer mit euch schicken...".
Galador wirkte bedrückt und engegnete nur leise: "Ich werde alleine gehen...".
Thirak akzeptierte dies schließlich und ließ den Berater der Königin ziehen.
Der Mann aus Angmar und Davos zogen mit einigen ihrer Soldaten weiter durch die Stadt. Niemand sagte auch nur ein Wort.  An der Straße zur weißen Festung fanden sie Grauer Staub mit ein paar Ostlingen und Soldaten Imrahils als Gefangene, die auf dem Boden knieten.
"Im Namen der einzig wahren Königin, Kiana Vaneryen, verurteile ich euch zum tode!", sagte Grauer Staub gerade. Thirak fragte sich was das soll und rief zu ihm: "Grauer Staub! Es ist vorbei... Diese Männer sind Gefangene!". Mit diesen Worten lief er auf den Hauptmann der schwarzen Ostlinge zu. "Es ist nicht vorbei, bis die Feinde der Königin besiegt sind...", gab er zu verstehen. Davos mischte sich nun ein: "Wie sehr wollt ihr sie denn noch besiegt haben? Diese Männer sind auf ihren Knien!".
"Sie atmen!", sagte Grauer Staub.
Davos hielt dagegen: "Sieht euch um, Freund... Wir haben gewonnen...".
"Ich gehorche den Befehlen meiner Königin, nicht euren..", entgegnete der Hauptmann.
Ruhig wollte Thirak wissen: "Und was sind die Befehle der Königin?".
Grauer Staubs Gesicht war schon die ganze Zeit ernst, doch nun schien es ernster auszusehen. "Töte alle, die Imrahil Imrazor folgen...", behauptete er. "... Dies sind alles freie Männer... Sie haben gewählt für ihn zu kämpfen!". Daraufhin zog er seinen Dolch und wollte auf die Gefangen zugehen. Sofort griff Thirak seinen Arm. Die Ostlinge richteten ihre Speere auf Thirak und seine Männer. Die Soldaten Thiraks zogen ihre Schwerter. "Ruhig, Männer, ruhig!", rief Davos. Grauer Staub sah Thirak nur böse an. "Thirak, du solltest mit der Köngin sprechen", versuchte Davos die Situation zu beruhigen. Dann ließ er den Hauptmann der Ostlinge los. Sofort machte sich Grauer Staub daran, die kehlen der Gefangen aufzuschlitzen. Der Fürst von Angmar wollte es nicht mit ansehen und lief in Richtung Festung, um dringend mit Kiana zu sprechen.

Galador lief durch die Festung von Minas-Tirith. Er suchte sich einen Weg durch die Trümmer in den Gängen. Er hoffte ständig einen Hinweis auf Imrahil oder Elphir zu finden. Der Berater der Königin  räumte einge der Steine weg um den Weg frei zu bekommen. Er arbeitete sich bis zu einer Treppe durch, die in Festung hinaufführte. Diesen Stufen folgte er direkt bis er in einen anderen Raum ankam, der eingestürzt und zerstört war. Das war der Zugang, durch den sein Bruder und sein Neffe unbemerkt aus der Stadt gelangen sollten. Galador räumte einige der Steine zur Seite. Er konnte etwas zwischen den Lücken erkennen, konnte es aber nicht ganz deuten. So räumte er Stein für Stein weg, bis er langsam das Gesicht Elphirs erblickte. Sein geliebter Neffe war  tot. Erschlagen von hunderten von Steinen. Er räumte weitere Steine hinfort und schluchzte dabei. Imrahil befand sich nicht in seiner Nähe. Elphir trug den Umhang seines Vaters bei sich. Galador kamen die Tränen, als er den toten Körper betrachtete. Auch wusste er, was es bedeutete dass sein Bruder nicht unter den Trümmern war und Elphir seinen Mantel bei sich trug. Somit musste auch Imrahil tot sein. Galador weinte und nahm einen Stein, mit dem er wütend auf die Trümmer einschlug.
Er hatte gehofft, dass er wenigstens seine Familie retten konnte. Wenigstens einmal im Leben. Doch er hatte versagt. Er warf den Stein in die Ecke und lehnte sich an eine Wand. Er wollte am liebsten nie wieder in die Welt hinaus. Er war wütend auf Kiana, aber vor allem auf sich selbst, weil er all dies zu ließ und nicht auf seinen Freund Saruman hörte. Auf all die Warnungen.

Thirak drängte sich durch die Pferde der Variags aus dem weiten Osten. Auch lief er durch die Reihen der schwarzen Ostlinge, die am vorplatz zur weißen Festung geordnet in ihren Formationen standen. Er musste einige Stufen hinauf und da erblickte er schon Grauer Staub, der am oberen Ende der Treppe stand. Er war schneller. Dabei wollte Thirak doch mit Kiana sprechen. An den Trümmern der Mauer hing ein gewaltiges schwarzes Banner, welches den roten dreiköpfigen Drachen abbildete. Im selben Moment flog Ancalagon über ihre Köpfe hinweg und setzte sich innerhalb der Mauern der weißen Festung ab.
Der Mann aus Angmar stieg die Stufen ganz hinauf und als er Kiana erblickte, sah er hinter ihr nur die Flügel des schwarzen Drachen, der gerade wieder zum Flug ansetzte. Das Bild, welches sich ihm bot, wirkte für ihn, als wäre Kiana die dunkle Füstin in Person.
Als sie nach vorne an die Stufen trat, würdigte sie ihm keines Blickes und sah zu den jubelnden Variags. Sie saugte die Kriegsgeschreie und Rufe ihres Gefolges förmlich auf. Dann erhob sie ihre Stimme und sprach auf Ostron:


Blut meines Blutes,
Ihr habt eure Versprechen gehalten.
Ihr habt meine Feinde in ihren eisernen Anzügen getötet.
Ihr habt ihre steinernen Häuser niedergerissen.
Ihr habt mir die sieben Königslande gegeben!


Im selben Moment setzte sich Ancalagon auf die Ruinen der Mauern und schrie auf. Die Varaiags jubelten ihr weiter zu. Sie hielten ihre Waffen in die Luft und die extase war kaum zu stoppen. Thirak beobachtete alles mit skepsis. Kiana sprach immer wieder davon, dass niemand in Mittelerde sie  liebte. Ist es denn das was sie wollte? Er konnte nur sehen wie sie die ganze Aufmerksamkeit genoss. Dann wendete sie sich direkt an Grauer Staub:


Grauer Staub,
Du bist an meiner Seite, seitdem ich in Ammu-Khand war.
Du bist der tapferste meiner Männer,
der loyalste von allen meiner Soldaten.
Ich ernenne dich zum Befehlshaber ALLER  meiner Armeen,
zum Kriegsmeister der Königin!


Die schwarzen Ostlinge schlugen das untere Ende ihrer Speere zustimmend drei mal auf den Boden. Grauer Staub lächelte leicht und nickte ihr dankend zu. Auch wenn er all dies aus Rache, wegen der Hinrichtung Minas machte, folgte er seiner Königin zweifelslos. Wieder nahm die junge Frau die Zustimmung auf. Ihr zauberte es eine äußerste Zufriedenheit in das Gesicht und ihre Lippen verwandelten sich in ein Lächeln.. Nun kam auch Galador dazu, sah Kiana dabei besorgt an und hörte die Rede mit an. Als er an Thirak vorbei ging, warf er ihm nur einen verängstigten Blick zu.
So fuhr Kina fort:


Ostlinge,
Ihr alle wurdet euren Müttern auf den Armen weggenommen und als Sklaven erzogen.
Jetzt.... seid ihr Befreier!
Ihr habt die Menschen von Minas-Tirith aus den Griffen eines Tyrannen befreit!
Aber der Krieg ist noch nicht vorbei.
Wir werden unsere Speere nicht niederlegen, bis wir alle Menschen  auf dieser Welt befreit haben!
Von Carn-dûm bis Haradris,
von Mithlond bis nach Mistrand,
vom Belegaer bis zum Ost-Meer!
Hochgeborene Menschen, Elben, Maiar  oder Sogar Valar,
werden nie wieder andere Unterdrücken!
Denn Frauen, Männer und Kinder
haben genug unter dem Rad gelitten.

Werdet ihr das Rad mit mir zusammen brechen?


Daraufhin klopften die Ostlinge erneut ihre Speere auf den Boden. Sie hörten fast gar nicht mehr auf und Kiana bekam davon nicht genug. Sie atmete tief ein und ihre Lippen verwandelten sich in ein Lächeln.
Galador konnte dies nicht länger mit ansehen und trat neben seine Herrin. Thirak beobachtete die Szenerie genau. Er wusste, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht mit Kiana sprechen konnte. Auch fürchtete er sie in gewisser Weise. Für ihn war sie nicht mehr sie selbst. Die junge Maia sah von der Seite nur kurz zu ihrem Berater. Dann sagte sie:
"Ihr habt euren Neffen befreit... Ihr habt Verrat begannen!"
Galador zog seine Augenbrauen hoch und formte seine Lippen nach vorne. Dann erwiderte er locker: "Ich habe meinen Bruder befreit, ja... Aber ihr habt eine ganze Stadt abgeschlachtet!". Er wusste, dass dies Kiana verärgern konnte. Doch es war ihm egal. Sie sah ihn dann auch nur entsetzt an, wie er so etwas zu seiner Königin sagen konnte. Er nahm die Brosche ab, welche das Symbol des Beraters war -eine Hand, die ein Schwert in der Hand hielt- und warf das Stück Metall die Treppe hinunter. Dann stoppte das Klopfen der Ostlinge und es wurde plötzlich ganz still.
Kiana sah ihn weiter entsetzt an. Galador hielt ihrem Blick stand, sah sie leer und gleichgültig an. Sie setzte ein arrogantes, leicht verachtendes Gesicht auf und befahl Grauer Staub auf Ostron ihn festzunehmen.
Dieser gehrochte seiner Königin sofort und führte Galador ab. Als er an Thirak vorbeikam, warf Galador ihm erneut einen Blick zu. Als er dann in Richtung Kiana schaute, erschrack er fast, als die junge Frau mit dem silbernen Haar ihn anstarrte. Sie sagte allerdings nichts und ging in Richtung der weißen Festung, dicht gefolgt von ihren Wachen. Der Mann aus Angmar sah ihr noch einige Zeit nach.
War das alles wirklich weil er sie von sich wies? Hätte er das Blutbad verhindern können? War sie von Natur aus so? Hatten Saruman und Lynn recht?
Er musste eine Gelegheit finden um mit Galador zu sprechen. So machte er sich auf die Suche nach ih, wo auch immer die Ostlinge ihn hinbrachten. Er hoffte nur nicht, dass er sofort hingerichtet wurde.

Er fand schließlich den Raum in dem er festgesetzt wurde. Er gab den Wachen sein Schwert und betrat den Raum. Der ehemalige Berater saß einfach auf den Boden und sah zutiefst betroffen aus.
Das erste was er wissen wollte: "Habt ihr mir Wein mitgebracht?". Dabei klang er ziemlich sarkastisch.
Thirak war irritiert und verneinte die Frage.
"Dann danke dass ihr kommt um mich zu sehen...", er hörte sich nicht Glücklich an. Eher Hoffnungslos und kalt. "...Unsere Königin hält keine Gefangen für lange Zeit... Ich denke auf mich wartet eine grobe Art von Gerechtigkeit... Ich hab meinen engsten und einzigen Freund verraten und hab zugesehen wie er brennt... Jetzt kann Sarumans Asche zu  meiner Asche sagen: Siehst du, ich habe es dir gesagt!".
Thirak antwortete nicht. Ihm passte  dieser markabere Humor in dieser Situation nicht. So sprach Galador weiter: "Mir fällt gerade auf, dass ich zu der einzigen Person rede, die weiß wo es für mich hingeht... Also ist dort Leben nach dem Tod? Gibt es Valinor?".
Der Mann Angmars erwiderte nur gebrochen: "Nein, nicht das was ich gesehen habe...".
Galador seufzte. "Ich denke ich sollte Dankbar sein... Vergessenheit und das Nichts sollte das Beste sein, auf das ich hoffen kann... Ich habe soviel in meinem Leben falsch gemacht... Ich hab sogar meine Königin verraten...".
"Habt ihr nicht...", wollte Thirak gerade einwerfen, da erwiderte Galador sofort: "Doch, habe ich... Und ich würde es immer wieder machen, nachdem ich gesehen habe, was ich gesehen habe! Ich habe mein Schicksal gewähl... Die Menschen von Minas-Tinirth konnten dies nicht...". Thirak schluckte und entgegnete: "Ich kann nicht rechtfertigen, was passiert ist.... Ich werde es erst gar nicht versuchen... Aber der Krieg ist jetzt vorbei..".
"Ist er? Hast du gehört was sie zu ihren Soldaten gesagt hat? Hat sie sich angehört wie jemand, der mit dem Kämpfen fertig ist?".
Thirak sah ihn nur an. Tief im innern wusste er, dass Kianas Kriege nicht vorbei war. Galaodor erhob sich und fing an: "Sie befreite die Menschen im Osten, sie befreite die Menschen von Minas-Tirith und sie wird weiter befreien, bis alle Menschen dieser Welt frei sind... Und sie wird sie alle beherrschen...".
Sofort erwiderte der Mann aus Angmar: "Und ihr werdet an ihrer Seite sein, sie beraten...Bis heute...".
"Bis heute...", wiederholte Galador. "...Saruman hatte recht... Ich lag falsch.Es war naiv von mir zu denken, dass ich sie leiten kann...  Sie ist die Tochter eines dunklen Maia...Die Natur unserer Königin ist Feuer und Blut... Und der Tod...".
"Denkt ihr wirklich unsere Haussprüche sind in unserem Körper eingemeißelt wenn wir geboren werden und das sind wir dann? Dann bin auch ich Feuer und Blut... Sie ist nicht ihr Vater... Genau wie ihr nicht euer seid...", beschwerte sich Thirak.
Galaodor antwortete nur: "Mein Vater war ein böser Mensch, mein Bruder war ein böser Mensch...  Von mir aus stapelt alle Leichen, die sie getötet haben aufeinander... Es werden nicht halb so viel sein, wie unsere Königin an einem Tag getötet hat!".
"Imrahil ließ ihr keine Chance", verteidigte Thirak seine Königin.
"Im selben Moment, als die Tore fielen, war die Schlacht vorbei...", regte sich Galador auf.
Der Mann des Nordens verteidigte sie weiter: "Sie sah wie ihre Freundin geköpft wurde, wie ihr Drache von Himmel geschossen wurde...".
"Und trotzdem hat sie dafür die ganze Stadt niedergebrannt!", unterbrach ihn der Berater.
"Es ist einfach zu urteilen, wenn man weit weg vom eigentlichen Schlachtfeld war...", langsam gingen ihm die Argumente aus.
Galador änderte seine Taktik: "Hättet ihr es getan?".
Thirak war irritiert.
"Da oben, auf dem Rücken eines Drachen  dazu noch ihre Kräfte... Ihr hättet die Macht... Hättet ihr die Stadt niedergebrannt?", fragte Galador direkt.
"Ja, hättet ihr... Ihr müsst es nicht sagen, weil ihr sie nicht verraten wollt... Aber ihr wisst es...", flüsterte er fast.
Thirak entgegnete: "Es darf keine Rolle spielen was ich mache oder machen würde...".
"Es zählt mehr als alles andere... Als sie die Sklaventreiber von Haradris ermordet hat... Sicher niemand außer die Sklaventreiber beschweren sich darüber, sie sind böse Männer... Als sie hunderte Adelsmänner aus Umbar gekreuzigt hatte, könnte man argumentieren, dass dies böse Männer waren.... Die Variags die draußen rufen, haben sie lebendig brennen sehen, hätten ihr noch schlimmeres angetan.... Überall wo sie hingeht, Böse Menschen sterben und wir jubeln ihr dafür zu... Und sie wird mächtiger und fühlt sich, als würde sie gut sein und das richtige tun...". Er machte eine kurze Pause. "...Sie glaubt ihr Schicksal ist es eine bessere Welt zu bauen und das für jeden... Für ALLE... Sie glaubt das... Sie glaubt das wirklich... Würdet ihr nicht jeden töten, der zwischen euch und dem Paradis steht?".
Zuerst sah Thirak ihn fragend an. Dann aber kamen ihm leichte Tränen in die Augen. Er wusste, dass Galador recht hatte. Er wuste, dass Kiana inzwischen größenwahnsinnig war.  Er wusste aber auch, dass die Worte nicht alleine von ihr stammen, sondern auch von Melkor. Er setzte sich auf einen kleinen Hocker und sagte erstmal nichts. Melkor hatte sie in seinen Bann gezogen, als er während der Schlacht um Carn-dûm mit ihr sprach. Thirak hätte sie retten müssen...
"Ich weiß ihr liebt sie...", fing Galador wieder an. "...Ich liebe sie auch... Nicht so erfolgreich wie ihr... Aber ich habe an sie geglaubt... Vom ganzen Herzen... Die Liebe ist viel mächtiger als die Vernunft.... Wir alle wissen das... Seht es an meinen Bruder... Wohin es ihn gebracht hat...".
Plötzlich sagte Thirak: "Liebe ist der Tod der Pflicht...".
Galador erstarrte auf einmal: "Habt ihr euch das gerade ausgedacht?".
"Nein, der alte Braken, der Hauptmann der Nordwacht, sagte es mir einmal vor einer sehr langen Zeit...".
Galador kamen auch wieder die Tränen. Er zog seine Nase hoch und erwiderte: "Und manchmal ist die Pflicht der Tod der Liebe...".
Thirak sah ihn erneut fragend an.
"...Ihr seid der Schild, der die Menschen beschützt und ihr habt stets versucht das richtige zu tun... Was auch immer es euch gekostet hat... Ihr habt versucht Menschen zu beschützen... Wer ist die größte Bedrohung jetzt für die Menschen? Ich weiß es ist eine Schreckliche Sache, die ich Frage... Es ist auch das Richtige... Glaubt ihr ich, obwohl ich nur ein verlorener Mann bin,  sollte Hingerichtet werden? Wer ist gefährlicher, als der rechtmäßige Erbe des Thrones von Mittelerde?", versuchte Galador begreiflich zu machen.
Thirak verstand natürlich worauf er hinaus wollte. Aber wie sollte er es vollbringen sie zu töten?
"Es ist ihre Entscheidung... Sie ist die Königin...", behauptete er. "... Es tut mir leid, aber ich kann das nicht machen...". Er griff Galador am Arm und wollte danach gerade den Raum verlassen, da erhob der Berater der Königin die Stimme: "Was ist mit euer Schwester? Glaubt ihr, sie wird das Knie beugen?".
"Lynn wird der Krone treu sein, weil ich es bin.".
"Warum glaubst du hat Lynn mir die Wahrheit gesagt? Sie will Kiana nicht auf dem Thron...",  sagte Galador.
Thirak erwiderte rasch: "Sie hat nicht das Recht dies zu entscheiden.."
"Nein, aber IHR habt und könnt es! Und DU musst dich jetzt entscheiden....". Galador verzichtete aus Verzweiflung auf förmliche Anreden. Er wusste nicht, wie er den Mann aus Angmar noch überzeugen sollte.
Thirak sah Galador nochmal an , verließ dann aber das Gefängnis.
Der Fürst Angmars ärgerte sich leicht über Galador. Tief im Inneren wusste er aber auch, dass der Mann recht hatte. Immerhin hat Kiana eine ganze Stadt ausgelöscht. Auch wenn er sie liebte, war dies keine schreckliche Tat. Er musste mit ihr Sprechen Musste sich überzeugen ,dass sie nicht verrückt war. Dass sie sie selbst war. So machte er sich auf dem Weg zu ihr.
Inzwischen lag viel mehr Schnee auf dem Boden. Als er auf dem Weg zum Thronsaal hoch oben im Palast war – wo er Kiana auch vermutete- lief er an einem Berg aus Schnee vorbei. Als er daran vorbei ging, entpuppte sich der Haufen aus Schnee als Ancalagon, der sich aufrappelte und den Schnee abschüttelte. Thirak konnte keine Zeit vergeuden und ging weiter zum Thronsaal.

Kiana erreichte endlich den Ort, wo sie so lange schon hinwollte. Der Thron von Mittelerde stand direkt vor ihr. Auch der Saal war voller Schnee, denn die Decke war eingebrochen. Mit langsamen Schritten näherte sie sich dem Thron, bis sie ihn schließlich an der Armlehne berührte und mit der Hand dort entlang strich. Endlich stand sie davor: Das was sie so lange begehrte. Sie sah vom Thron weg, in die große Halle und stellte sich vor, wie alle dort standen und ihr zu jubelten. Sie spürte dass Thirak den Saal betrat. So erhob sie direkt ihre Stimme: "Als ich ein Mädchen war, erzählte mein Ziehvater mir, er wäre aus edelsten Marmor und hätte Tausend Kristalle hineingearbeitet, die das Licht der Welt und die Sterne Symbolisieren sollten... Wie sehen Tausend Kristalle im Verstand  eines kleinen Mädchens aus, die noch nicht bis dreißig zählen konnte... Ich habe mir vorgestellt, der Thron wäre voll von Kristallen und Edelsteinen... Würde fast daraus bestehen... So dass die Sterne hier selbst am Boden von Arda sind!". Sie ging dabei auf Thirak zu und lächelte glücklich.
Thirak trübte die Stimmung indem er mit den letzten Ereignissen ankam: "Ich sah die Imrazor-Gefangene hinrichten auf den Straßen... Geschieht dies auf deinen Befehl?".
Kianas Lächeln verschwand sofort.
"Es war nötig...", verteidigte sie sich. Immerhin wollte sie ihre neue Welt erschaffen und die Stadt vom Tyrannen Imrahil befreien.
"Nötig? Warst du da unten? Hast du es gesehen? Kinder, kleine Kinder die verbrannt sind...", dabei wurde er lauter.
Die junge Frau redete sich weiter heraus: "Ich habe versucht mit Imrahil Frieden zu machen... Er hat versucht, Unschuldige als Waffe gegen mich einzusetzen! Er dachte das würde mich behindern....".
"Und was ist mit Galador?".
Kiana ging einige Schritte auf Thirak zu: "Er hat hinter meinen Rücken mit meinen Feinden zusammengearbeitet, wie bestrafst du Leute, die das bei dir machen auch wenn es dein Herz bricht?".
"Vergib ihm...", verlangte der Mann des Nordens.
"Kann ich nicht..."-
"Doch kannst du...  Du kannst ihnen allen verzeihen... Mach ihnen deutlich dass sie einen Fehler gemacht haben... Sorgt dafür dass sie das verstehen...", sagte er. "...Bitte Kia....".
Sie sah Thirak mitleidig an, da sie nicht verstand, was er daran nicht begriff und erwiderte: "Wir können uns nicht hinter kleinen Gnaden verstecken... Die Welt die wir brauchen, kann nicht von denen errichtet werden, die Loyal zur jetzigen Welt sind...".
Thirak entgegnete: "Die Welt die wir brauchen, ist eine Welt voll von Barmherzigkeit...".
Kiana trat noch näher an Thirak. Sie machte klar: "Wird sie auch sein! Es ist nicht einfach, etwas zu sehen, was vorher noch nie da war! EINE GUTE WELT". Dabei sah sie ihn tief in die Augen und flüsterte fast. Sie sah wahrlich überzeugt davon aus.
"Woher willst du das wissen? Woher willst du wissen dass es gut wird?", wollte Thirak wissen, während seine Augen schon glasig wurden.
"Weil ich weiß was gut ist...",  meinte die junge Maia. Thirak erinnerte sich an die Worte von Galador. Noch vor kurzem sprach er davon, dass Kiana dachte sie war die einzige, die wusste was gut für die Welt ist. "Du weißt es auch!", ergänzte sie noch  flüsternd.
Thirak schüttelte den Kopf: "Nein, weiß ich nicht...".
"Doch, tust du!". Dabei streichelte sie ihm über den Arm. "Du hast es immer gewusst!".
Thirak  fragte zittrig: "Was ist mit all den  Anderen? Was ist mit den Menschen, die denken sie wissen was gut ist?".
"Sie werden das nicht entscheiden können!", entgegnete Kiana ernst. "Bleib bei mir,  baue die neue Welt mit mir auf, das ist unsere Bestimmung! Es stand schon fest, seitdem du noch ein kleiner Junge mit dem Namen eines Bastards warst und ich ein kleines Mädchen, welches noch nicht bis dreißig zählen konnte! Wir machen das zusammen! Wir werden das Rad zusammen brechen!".
Dabei war Kiana ganz nah an Thirak gedrückt. Er erkannte die Hoffnungslosigkeit an der Sache. Auch wenn sie ihn dabei unbeschreiblich leidenschaftlich und glücklich ansah, sah er auch den gewissen Wahnsinn in ihren glänzenden Augen.
"Du wirst immer meine Königin sein, jetzt und für immer!", flüsterte er, während er sie tief und innig küste. Die eine Hand hielt Kianas Gesicht, während die andere an seinen Gürtel wanderte. Er ergriff seinen Dolch, den er fest umklammerte. Es war eine Bewegung und sie war tot. Ein Stich in ihr dunkles Herz und die Welt war befreit. Sein Herz raste bei der Vorstellung. Es brach ihm das Herz. Die Vorstellung, dass er alleine daran dachte die Frau zu töten die er liebte. Auch hatte ihre Aura ihn wieder im Bann . Der junge Mann konnte dies nicht tun. Er liebt sie zu sehr. Vorsichtig und unbemerkt versuchte er den Dolch wieder in die Scheide an seinem Gürtel zu stecken.
Er ließ von ihr ab und taumelte einige Schritte Rückwärts. Kiana sah ihn nur verdutzt und enttäuscht an. Kurz darauf wendete er sich ab und verschwand sofort aus dem Saal. Thirak konnte Kiana nicht töten, entschied sich aber für etwas anderes: Er wusste, dass was er jetzt tat, verhinderte ebenfalls das Zusammensein der Beiden genauso wie wenn er Kiana einfach getötet hätte. Kurzerhand ging er izu dem Raum, indem Galador Gefangen war. Er wartete nicht lange und erschlug die Wache, die vor dem Raum stand, mit einem Schlag auf den Kopf. Ethirak schloss die Tür auf. Galador saß dort verwundert.
"Habt ihr es getan?", wollte er wissen. Thirak erwiderte nur: "Kommt schnell... Wir haben Keine Zeit, wir müssen weg hier...".
Galador hatte dabei kein gutes Gefühl, gehorchte aber. Immerhin wollte er seinem Tod doch noch entkommen. Sie schlichen sich so schnell es ging aus der Stadt. Vor den Mauern trafen sie auf Davos Schneewert.
"Wo wart ihr so lange?", wollte der ältere Mann wissen.
Thirak erwiderte nur:"Zieh mit den Truppen zurück in den Norden... Sag Lynn ich werde bald zurückkehren und sie soll nichts dummes tun... bitte...". Davos verstand nicht.
"Ihr habt es nicht getan, oder?", fragte Galador gedämpft.
Thirak sagte nichts und biss sich nur auf die Lippe. Galador verstand es sofort. Er seufzte.
"Wir müssen jetzt verschwinden...", mahnte er den ehemaligen Berater Kianas.  Dieser nickte und beide bekamen von Davos Pferde und verschwanden innerhalb Sekunden. Davos Schneewert sah ihnen noch hinterher.
"Machts gut, Freunde... Mögen sich unsere Wege wieder kreuzen...", sagte er leise vor sich hin. Kurz danach orndete er den Aufbruch sofort an.
Es dauerte nicht lange und Kiana  mitbekam, dass die Armee des Nordens mit Thirak abreiste.
Nachdem Kiana herausgefunden hat, dass Thirak Galador zur Flucht verhalf war sie verärgert. Schon wieder wurde sie von ihm enttäuscht. Sie ließ die Beiden suchen. Die Armee des Nordens, die auf dem Rückweg war, wurde mehrere Male durchsucht. Doch die beiden blieben verschollen.  Davos konnte sie auch nicht fragen, denn er war ebenfalls weg. Zunächst kümmerte sich die junge Königin nicht darum, denn sie hatte wichtigeres zu tun:
Die Stadt musste wieder aufgebaut werden, die restlichen Gebiete innerhalb des Königreiches Mittelerde befreit werden. Sie zögerte nicht lange damit, denn sie wollte ihre Vorstellung von einer guten Welt schnell umsetzen.
Was dies für die ganze Welt bedeutete, wusste niemand. Eins stand fest: Kiana hatte viel Macht und war bis zu diesem zeitpunkt unaufhaltbar. Mittelerde war nun ein Reich, welches aus Feuer und Blut erschaffen wurde.