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Das Schicksal Mittelerdes (RPG) => Die Welt von Mittelerde => Lothlorien => Thema gestartet von: -|sZ|- Brownie am 25. Jun 2008, 19:09

Titel: Heilhäuser Lothlóriens
Beitrag von: -|sZ|- Brownie am 25. Jun 2008, 19:09
Liutasil vom Ausfall (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,889.msg19085.html#msg19085)


Liutasil wachte in einem Federbett neben Weldalas auf - er erkannte die heilenden Häuser Lóriens. Eine Elbin kam herein.
"Er ist wach!"
Liutasil sah sich umringt von Gestalten, die er nicht identifizieren konnte.
"Haben wir die Schlacht gewonnen?"
Die Elbin antwortete: "Die Schlacht läuft noch, ich glaube dass Ihr nicht so lange bewusstlos wart wie Ihr denkt ..."
Liutasil schaute sich um. Er war in einem der Baumhäuser Loriens.
"Was ist überhaupt passiert? Ihr saht schrecklich aus, Herr ..."
"Es ist nichts. Es war der heldenhafte Kampf, mehr nicht." Liutasil musste sich ein Grinsen verkneifen. Der heldenhafte Kampf schlechthin!
"Ja, Herr ... Eurem Freund geht es wesentlich schlechter ... Wir fürchten, Ork Gift durchströmt seinen Körper."
"Haltet ihn am Leben. Er übersteht das."
Damit wendete sich die Elbin ab. Sie sprach kurz mit einem anderem Elben, dann gingen beide aus dem Zimmer. Weldalas war nicht hier. Warum? Liutasil sah aus einem der zahlreichen Fenster. Die Schlacht war weitaus grauenhafter als alles jemals dagewesene, Innerein und Sterbende vermischten sich zur Tinte des Mordens. Sie lief über das Schlachtfeld und bedeckte alles in einem starken Rot Ton, niemand konnte sich ihr widersetzen. Sie hatte eine gewisse Anziehungskraft auf ihn ...
Der Krüppel hockte sich auf den Fensterrahmen. "Hallo."
Liutasil zuckte zusammen. War der kampf nicht vorüber?
"Ich bin nicht zum Kämpfen hier. Es geht um deine Vergangenheit. Du hast mehr Geheimnisse als die meisten vermuten würden.
Du hast Tharon getötet, Siniel und ihre Gruppe, und schlimmeres ..."
Liutasil sah ihn geschockt an. Woher wusste er das? Warum tat er ihm dies an?
"Denke an deine Kompanie. Der Tod eines geliebten Menschen würde einen Krieger wie dich nicht verändern. Nur deine Kumpanen könnten dies ..."
Titel: Liutasils Vergangenheit
Beitrag von: -|sZ|- Brownie am 26. Jun 2008, 20:12
Der schwarzhaarige Elb saß majestätisch auf einem weißen Schimmel, hinter ihm folge ein kleiner Trupp Schwertkämpfer und Bogenschützen. Seine weiße Rüstung schimmerte erhaben, auch wenn sie eher schlicht gehalten war. Der Schimmel diente mehr seiner eigenen Arroganz - er war schon immer ein schlechter Reiter. Doch für dieses Gefühl der Überlegenheit könnte er sterben.
Er war von Thranduil gebittet worden, dem hohen Rat zu Elrond beizutreten - ebenso wie sein Sohn Legolas. Dieser ist einige Tage vorher losgerissen worden, die Entscheidung zu Gunsten Liutasils kam nach einem Scharmützel, in welchem er seine Gegner gottgleich niedergemacht hatte. Er könnte dem Rat sicherlich weiterhelfen, hat Thranduil gesagt.
"Herr, wir sollten eine Rast machen. Die Männer sind müde und hungrig", sagte ein junger Elb namens Eldarion. Liutasil hatte ihn ins Herz geschlossen, Eldarion war eine echte Kämpfernatur. Warum er aber einen so großen Trupp übernehmen musste war Liutasil schleierhaft - das würde ihm doch nur die Geschwindigkeit nehmen. Aber es war zu gefährlich den Hohen Pass zu nehmen, aber Liutasil musste den kürzesten Weg nehmen, um Legolas noch aufholen zu können.
"Unmöglich, Eldarion. Wir müssen in zwei Tagen bereits in Bruchtal sein, eine Pause ist verzichtbar. Essen könnt ihr auch im Gehen!"
Eldarion sah ihn an. "Wir essen im Gehen - wie barbarisch. Das passt nicht zu Elben, lieber hungern wir." Die Ehre dieses Jungen verwunderte Liutasil nicht zum ersten Mal, häufiger hatte er schon durch solche Sprüche auf sich aufmerksam gemacht. Übermut oder Ehre, noch wusste er nicht genau was es war. Bald würde er es erfahren.
Die Schneestürme wurden stärker. Die Männer froren zwar nicht (das verbat ihre elbische Zauberkunst), doch es zehrte an ihren Kräften. Er müsste wohl doch eine Rast machen ...
Die Höhle einige Meter vor ihm erschien ihm dafür richtig. Sie war groß und - augenscheinig - leer. Er lotste sein Pferd hinein und befahl seinen Männern, ihm zu folgen. Im hinteren Teil unterhielten sich gerade die Elben, die für die Lebensmittelversorgung zuständig waren, als es geschah: Mit einem gewaltigen Satz sprang ein Troll des Nordens von der Anhöhe über der Höhle. Sofort riss er die Elben entzwei, das Essen regnete durch  Luft und verteilte sich im Schnee. Der Schrei des Trolls war markerschütternd, doch Liutasil und Eldarion zogen sofort ihre Schwerter. Ui - Gemrynd glühte beinahe vor Vorfreude, während er auf das Tier zustürmte. Die Männer hinter ihm spannten ihre Bögen.
Der Troll hieb zuerst auf Eldarion ein. Dieser duckte sich geschickt und hackte in einem Atemzug auf die Hand des Trolls ein, die schnell nachgab. Sie landete neben dem Essen auf dem Schnee. Liutasil hieb ihm das Schwert in den bauch, was das Getier aber nicht beeindruckte: Es schlug Liutasil mit der bloßen Hand zu Boden. Dann surrten Pfeile durch die Luft. Brüllend schaute der Troll auf seinen Brustkorb, der gespickt voller gefiederter Pfeile war. Er hieb wild um sich, Liutasil und Eldarion flohen verzweifelt in die Höhle, der Troll kam schnell näher ...
und krachte gegen den Eingang. Das Beben reichte aus, um die Höhle erzittern zu lassen. Langsam bröckelte Stein für Stein vor den Eingang, ein Elb, der geistesanwesend genug war nach draußen zu rennen, wurde von der Lawine zermalmt. Der Eingang war verschlossen.
"Was nun? Diese Steine bekommen wir nie weg."
"Sei still Eldarion, ich muss nachdenken."
Wie sollten sie hier je wieder rauskommen? Die Höhle war nur wenige Meter in die Tiefe gegangen, einen Ausgang gab es nicht - nicht mehr.
"Männer, wir rasten erstmal, holt die Lembas Brote heraus."
Die Männer riefen nach zwei Elben, doch dann fiel es ihnen auf: Die Beiden, die dafür zuständig waren, fielen dem Troll als erstes zum Opfer. Kein Essen, keine Chance herauszukommen, es wartete nur der Tod.
Es dauerte zwei Tage bis der Wahnsinn los ging. Zuerst rannte seine Kompanie sinnlos gegen die Felsen und versuchte, sie zu verdrängen. Dann schlugen sie auf die Felsen ein, doch weder ihre Fäuste noch ihre Schwerter konnten etwas ausrichten.
Eldarion und Liutasil blieben ruhig.
"Unser Ende ist nah, Liutasil. Wir sterben gemeinsam, doch nicht in der Schlacht. Dies ist nicht das Ende eines Kriegers, sondern das eines Verlierers." Die Männer brachen erschöpft zusammen.  Ihr ende war gekommen.
"Das wird wohl unsere lettzte Nacht, Eldarion."
Sie kamen bei Nacht. Während alle schliefen, begannen die Wände sich zu bewegen. Eine wache Person hätte es wahrscheinlich als Halluzination interpretiert, doch es wäre ihr Tod gewesen. Die Wand drehte sich, und heraus kamen Orks. Nicht viele, wahrscheinlich nur ein Späh Trupp, doch die übermüdeten Elben bemerkten sie nicht. Der erste Schrei war der Eldarions, der direkt neben Liutasil lag. Zwei Orks standen über ihm, und rissen ihm das Fleisch von den Knochen. Der Schrei überraschte selbst die Orks - waren die Elben nicht tot? Liutasil erspähte zwei weitere Orks bei seinen Mannen. Sein Schwert enthauptete den ersten Ork über Eldarion, der zweite bekam es unter der Gürtellinie zu spüren. Sein Bein fiel auf Eldarion. Die anderen zwei Orks starben genau so schnell wie sie gekommen waren, doch Liutasil sah, dass die meisten seiner Männer im Schlaf verhungert waren.
Eldarion röchelte leise. "Nein!"
Liutasil legte die Arme um seinen Kopf und versuchte ihn hochzuhiefen, doch die Wunden waren tief und Eldarion würde wohl nicht überleben.
"Ich will nicht sterben."
Liutasil sah ihm tief in die Augen. "Das wirst du nicht ..."
"Ich weiß es wie du. Und ich weiß, dass du dafür verantwortlich bist. Warum hast du uns hierrein gelockt? Es war alles deine Schuld, du verräter ... Du hast mich umgebracht ..."
Liutasil sah ihn an. Er zog die Arme ruckartig zurück, und Eldarions Kopf schmetterte gegen die Felswand. Er blieb reglos liegen. Liutasil stürmte aus der Höhle, der Trickgang war noch offen, der Ausgang war nah. Er stürmte heraus und sah die zugeschüttete Höhle. Langsam zog er das Essen aus dem Schnee, es war eiskalt, doch schmeckte köstlich.
"Der bessere gewinnt. Du warst eher der Übermut als die Ehre."
In diesem Moment zerbrach etwas in Liutasil. Es gibt etwas empfindliches in jedem Lebewesen, und Liutasil verlor es an jenem Abend. Die tausend Teile, in die es zersprang, machten Liutasil irrational. Er kann brutal sein, jeden seiner Gegner angreifen, ohne grund.
Oder hasserfüllt, wenn er die Zwerge für den Tod seines Vaters verantwortlich macht. Hinterlistig, wenn er von bestimmten personen etwas will. Oder heldenhaft, wenn er für die Leute, die ihm etwas bedeuten, sein leben geben würde.
Und es gibt die Momente völliger Klarheit, in dem sich sein Geist wie ein Puzzle zusammensetzt.  In diesen Momenten weiß er, das er auf dem falschen Weg ist, doch die Erleuchtung verschwindet schnell wieder, und seine Persönlichkeit zerspringt.
Titel: Heilhäuser Lothlóriens/Siegesfeier
Beitrag von: Rabi am 18. Aug 2008, 22:15
Thanderin und Wogrin vom Ausfall (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,889.msg19260.html#msg19260)


Wogrin konnte sich nur noch daran erinnern wie sein zwergischer Freund Thanderin neben ihm zu Boden fiel. Er dachte schon fast, dass sein Freund tot sei, er hatte die Augen geschlossen und sein Körper rührte sich keinen Millimeter mehr. Wogrin wusste nicht wo er mit seinen Händen hingreifen sollte, sein gesamter Körper tat ihm weh, als ob jeder einzelne Knochen in seinem Körper zermalmt worden wäre. Als er sich umdrehen wollte, um nicht seinem tot geglaubten Freund ins Gesicht blicken zu müssen, brachte ihn der Schmerz dazu seine Augen zu schließen. Doch so schnell wie geplant konnte sie Wogrin nicht mehr öffnen. Die Schwärze blieb lange, sehr lange.

Das nächste an das sich Wogrin noch erinnerte war ein weiches Bett, es hatte leuchtend weiße Leintücher und Bettwäsche, es blendete ihn fast als er seine Augen öffnete. Seine Haut war komplett gereinigt, seine Wunden waren mit Pflanzen und anderen Medikamenten eingerieben worden, er konnte es an der weiß-grünlichen Schicht sehen die sich über seinen Wunden befanden. Doch die Schmerzen wurden durch die Medizin nicht all zu sehr gelindert, er konnte sich auch in diesem bequemen Bett kaum rühren. Nach seinem kurzen Schmerz den er empfand als er sich im Bett aufrichtete, schoss ihm sofort ein anderer Gedanke durch den Kopf. „Wo ist Thanderin? Wo bin ich!“, Wogrin nahm mit einer Hand die Decke und schmiss sie vom Bett. Was er erst jetzt bemerkte war, dass er nur mehr sein Mithril-Hemd an hatte sonst nichts. Er hüpfte aus dem, anscheinend für Menschengröße angefertigte Bett, und kippte als er am Boden ankam fast um, er hatte beinahe keine Kraft mehr in den Füßen. Doch wie es in der zwergischen Natur lag, ignorierte er seinem Schmerz und seine Kraftlosigkeit und ging langsam von seinem Bett weg.

Er ging durch das Tor vor ihm und blickte auf einen langen, geschmückten und sehr reinen Gang. Irgendwie kam ihm diese Kunst die überall an den Wänden, Decken und Böden war, bekannt vor. Es war irgend eine Art elbische Baukunst. Langsam schritt Thanderin den Gang entlang, links und rechts von ihm waren viele Tore, er blickte durch jedes hindurch. An jedem ging er vorbei, bis er durch ein Tor hindurch einen Zwergen in einem Bett liegen sah. „Thanderin!“, Wogrin lief durch das Tor an das Bett seines Freundes und legte seine Hände neben seinen Körper auf die Decke. „Kumpel, wach auf, wo sind wir?“.
Titel: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: The Chaosnight am 20. Aug 2008, 22:38
Aiwyn, von: Der Ausfal (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,889.msg27026.html#msg27026)l


Benommen öffnete Aiwyn ihre Augen. Ihre Sicht war immer noch verschwommen und lediglich Umrisse konnte sie erkennen. So weit sie sehen konnte, waren mehrere Personen vor ihr, die hin und her eilten und unverständliche Dinge murmelten.
Als sie sich bewegen wollte, merkte sie, dass sie auf etwas Weichem lag und etwas ähnliches, nur viel dünner auf ihr lag. Sie konnte sich weder erklären, wo sie war, noch wie sie hier her kam. "Wo...Wo bin ich", fragte sie in den Raum. Einer der Umrisse bewegte sich zu ihr und stellte sich neben sie. "In den Heilhäusern des Waldes", sagte die Person, "Und dies seit nun mehr fast zwei Tagen."
"Zwei Tage", fragte sie ungläubig.
"Zwei Tage", bestätigte die Person, "Einer der Nordmenschen hatte euch hergebracht, hätte er dies nur eine Stunde später getan, würde ich euch dies nicht sagen können.  Er hat euch eine Nachricht hinterlegt, bevor er zurück zur Schlacht geeilt war, ihr findet sie links von euch auf dem Tisch, außerdem sollte ich euch sa...", doch Aiwyn hörte nicht mehr zu, denn nun erinnerte sie sich wieder vollkommen an das Geschehene.
Die Sprengung der Verteidigungslinien, das Auftauchen der Trolle, die ungeheure Anzahl an Angreifern, das alles schien ihr im Kopf, als ob sie immer noch da wäre. Mit all ihrer Kraft richtete sie sich in eine sitzende Position und machte Anstalten das Bett zu verlassen. Ihre Sicht hatte sich wieder normalisiert und si erkannte nun, dass sie auf einer großen Plattform auf einem Baum war und neben ihr dutzende weitere Betten standen. Die Person neben ihr war ein schmächtiger Elb, der verwirrt auf sie schaute und sagte: "Wo wollt ihr hin?"
"Zurück zur Schlacht", murmelte Aiwyn, "Gegen diese Übermacht braucht ihr jeden verfügbaren Kämpfer und sei er noch so angeschlagen..."
"Die Schlacht ist vorbei", sagte der Elb, "Die Orks sind panisch geflohen, obwohl sie schon fast vollkommen durchgebrochen wären. Außerdem wäre es für euch Selbstmord auch nur wenige Meter zu gehen, es grenzt schon fast an ein Wunder, dass ihr eure Verletzungen überlebt hattet, fordert euer Glück nicht noch mehr heraus." Nach einer kurzen Pause ergänzte er noch: "Entschuldigt mich nun bitte, hier oben sind noch vierzehn weitere Verletzte und wir sind nur zu dritt hier eingeteilt."

Sie ließ sich wieder in ihr Bett fallen und fiel in Gedanken.
Nach einiger Zeit erinnerte sie sich wieder an die Nachricht, von der der Elb gesprochen hatte, die unter den ganzen Gedanken an die Schlacht vollkommen untergegangen war. Sie drehte sich nach links und griff den Zettel, der auf dem Tisch lag.

Aiwyn,
Ich weiß, dass wir beide nie gut miteinander auskamen und viel Probleme miteinander hatten. Ich weiß, dass ich selbst einen großen Teil dazu beigetragen hatte und schon Probleme mit dir hatte, bevor ich dich überhaupt kannte.
Im Nachhinein denke ich vorschnell und unklug gehandelt zu haben, denn du hast mehr als einmal bewiesen, dass du ein guter Mensch bist, doch ich konnte es nie erkennen.
Auch wenn ich es dir wohl nie persönlich sagen kann, da ich direkt nach der Schlacht wieder nordwärts gehen werde, will ich dir über diesen Brief mitteilen, dass ich mir diesem Fehler bewusst bin und ich hoffe, dass du dein weiteres Leben nicht ausschließlich das schlechte Bild, was ich dir die ganze Zeit über gezeigt hatte, in dir behalten wirst.

Auch wenn ich wünschte, dir dies nie mitteilen zu müssen, habe ich auch noch zwei schlechte Nachrichten. Ich wünschte, uns beiden dies ersparen zu können, doch leider bin ich der einzige, der die Tatsachen vollkommen kennt und du hast ein Anrecht drauf, es zu erfahren, denn es betrifft dich bestimmt ebenfalls.
Unser beider Freund Garwair wurd im Kampf gegen den Ork, der dich angegriffen hatte, von einem verirrten Pfeil im Nacken getroffen und so schwer verletzt, dass die elbischen Heiler ihm so gut wie keine Überlebenschance zurechnen. Leider weiß ich nicht, auf welchem Krankenflett er ist, da es davon dutzende gibt und ich direkt nachdem ich ihn den Heilern übergeben hatte wieder in die Schlacht geeilt war, doch ich habe den Heilern, die ihn weggebracht haben gesagt, dass sie dir sobald er gestorben oder genesen ist Bescheid sagen sollen. Auch wenn ich sagen muss, dass mir die Elben unheimlich sind, bin ich mir sicher, dass sie ihr Wort halten werden.

Weiterhin musste ich bei den Beorningern herausfinden, dass Maurfin die ganze Zeit über nur sich selbst im Sinn hatte, um seinen Racheplan gegen die Seestädter ausführen zu können. Als wir eines ihrer Lager fanden, hatte er behauptet, dass Dol Guldur nach Seestadt marschieren wird, damit die Nordmenshen dahin aufmarschieren und durch ihr Militäraufgebot Verteidigungsmaßnahmen der Stadt provozieren, die für einen Kampf um die Stadt sorgen würde. Damit ich ihm nicht ins Wort fallen konnte, hatte er mir das Schwert des Hauptmannes, das er gestohlen hatte in meine Unterkunft geschmuggelt und mich so als Verbrecher dargestellt. Als seine Lüge auffielt, nachdem er dabei erwischt wurde, wie er mir noch mehr Beweise unterschieben wollte, floh er und wurde von mehreren Bogenschützen verfolgt, die nicht mit Gewissheit sagen konnten, ob sie ihn erwischt hatten, da sie sich nicht in den Wald rein trauten.

Ich hoffe, dass du dich trotz dieser Nachrichten gut erholen kannst und bald wieder ganz die alte sein wirst. Wenn ich Bogan oder das Mädchen finde, werde ich ihnen Bescheid sagen, wo du bist, du wirst dich bestimmt freuen, einen der beiden sehen zu können.

Airufer


Als sie den Brief las, brachen alle Emotionen, die sie in der Schlacht aufgestaut hatte aus ihr heraus und dutzende alte Erinnerungen kamen wieder hervor. Airufers Hass auf sie, nun diese Entschuldigung, Garwairs Hilfe im Kampf gegen Maethor, nun die Nachricht seiner tödlichen Verletzung, sie wusste nicht mehr, was sie eigentlich denken sollte. Doch trotz der grauenvollen Nachricht über Garwair und trotz der Entschuldigung Airufers, die ihre Abneigung gegenüber ihn deutlich schmälerte, richteten sich fast alle Gedanken auf Maurfin. Den schweigsamen, etwas seltsamen Mann, den sie immer als Ruhepol respektiert hatte, der sie nun verraten hatte und dadurch die Verstärkung wahrscheinlich aufgehalten hatte und so dutzende Kämpfer dem Tod geweiht hatte. Die Bilder des Handels ihres Vaters mit dem Fremden, den Angriff ihrer Soldaten vor Seestadt, sie erinnerte sich genau, wie sie sich damals gefühlt hatte. Hasserfüllt richtete sie sich wieder zu einer sitzenden Lage auf und schlug mit einer Hand auf den Tisch.
Den Verräter töte ich eigenhändig und wenn es das letzte ist, was ich tue!

Plötzlich spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer Seite und fiel zurück in das Bett. Sie sah nur noch, wie der Elb, der mit ihr gesprochen hatte, mit einer merkwürdigen Pflanze in der Hand zu ihr geeilt kam, dann wurde sie erneut ohnmächtig.

Titel: Re: Re: Der Ausfall
Beitrag von: Thanderin am 21. Aug 2008, 20:00
Feuer überall Feuer seine Heimat stand in Flammen. Überall wo er hinsah waren Flammen. Da was war das es war Thanderin, der junge Thanderin. Das ergibt keinen Sinn bin ich tot und sehe mein Leben noch ein mal vor mir ablaufen. Thanderin hatte gehört, dass es sowas geben sollte, was zu jener Zeit in Thanderin die Frage aufwarf wer diesen unfug in die Welt gesetzt hatte, denn wer hätte davon erzählen können schließlich sind die Leute dann tot und können nicht mehr erzählen was sie gesehen haben. Nun wenn ich nicht tot bin was ist dann passiert jetzt erinnerte er sich wieder er war ihn der Schlacht bewusstlos geworden ... Die SCHLACHT was vertreibst du dir die Zeit mit träumen du musst zurrück. Thanderin schüttelte sich der Traum war verschwunden, aber seine Umgebung war nun mehr schwarz als bewege er sich im nichts. Da schallte plötzlich eine Stimme aus der ferne "Thanderin! Kumpel wach auf, wo sind wir?" Thanderin verstand nicht alles und plötzlich

Thanderin schlug die Augen langsam manifestierten sich die Farben um ihn herum dann erkannte er Wogrin
"Wogrin? Wo sind wir?" brachte er schließlich hervor.
Titel: Re: Re: Der Ausfall
Beitrag von: Rabi am 22. Aug 2008, 14:21
Wogrin war erleichtert seinen Freund endlich wach bekommen zu haben und seine beruhigende Stimme wahrzunehmen. Etwas benommen versuchte Wogrin auf Thanderins Frage zu antworten, doch irgendetwas bewegte ihn dazu sich in diesem Raum umzusehen und erst danach seinem Freund die Antwort zu geben. Der alte Zwerg entfernte sich vom Bett und ging langsam zu einer Truhe die hinter ihm stand. Sie hatte ein massives, vergoldetes Schloss, doch anders als erwartet war die Truhe nicht verschlossen, sie war offen gelassen worden als hätte irgendjemand es beabsichtigt gehabt dass Wogrin sie entdecken würde und sie öffne. Langsam hob er den Deckel nach oben, zuerst konnte er nichts drinnen erkennen, doch desto weiter er sie öffnete desto mehr Licht schien in die Truhe und er konnte etwas Glänzendes sehen. Es waren Wogrins und Thanderins Waffen. Mit einem leichten Grinsen packte er seinen Knüppel und die anderen Waffen und ging wieder an Thanderins Bett.

„Werter Freund, ich bin froh eure Stimme zu hören, ich dachte schon ich hätte euch verloren.“, Thanderin schmiss die Decke von sich runter und ließ nun die Füße vom Bett herunter hängen. Wogrin streckte ihm währenddessen seine Waffe entgegen. „Nehmt, wir werden bald zusammen herausfinden, wo wir sind und wer uns hierher gebracht hat.“ Wogrin sah seinen Freund tief in die Augen, sie waren fast auf einer höheren Ebene, in der sie von Worten keinen Gebrauch machen mussten. Thanderin stand aus seinem Bett auf und nahm seine Waffe entgegen.
„Versuchen wir herauszufinden wo wir sind. Los geht†™s.“
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Fuxurios am 30. Aug 2008, 16:32
Aglareb vom Ausfall (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,889.msg20525.html#msg20525)


Aglareb lag in einem Krankenbett und starrte an die Decke, die Gesichter und Gestalten zu verbergen schien, doch beim genauen hinsehen in der starken Rinde des großen Baumes verblassten. Er schaute sich um und sah dass der Raum platz für 12 Verwundete hatte, aber allesamt waren es Menschen. Ob sie aus Rohan, Gondor oder aus dem Norden kamen, konnte er nicht erkennen, da sie entweder in Bandagen eingehüllt oder elbische Leinen trugen. Er betrachtete sich und merkte, dass er selbst solch Elbenkleidung trug. Aglareb versank in Gedanken.

Welch eine Stille hier herrscht. Wir sind mitten im Krieg und doch scheint hier in diesem Raum der Frieden Mittelerdes eingekehrt zu sein. Es fühlt sich gut an. Der duft des Baumes und der elbischen Arznei, die Ruhe und Gelassenheit der Verwundeten und Heiler. Ich hab die Hölle durchstreift und nun bin ich Himmel? Es scheint mir nicht dass ich jemals so ehrenhafte Taten vollbracht zu haben um mich hier auszuruhen. Oder bin ich vielleicht doch tot? Es ist wie ein wundervoller Traum, aber träumen tue ich nicht...eher fühle ich mich wie neu geboren, als hätte ich all die dunklen Schmerzen von meiner Seele verbannt und meinen Körper gereinigt. ...Kein einziges Gesicht kommt mir hier bekannt vor, weder noch sieht es nicht so aus als würden diese Leute mich hier  kennen.

„Seid ihr wieder wohlauf? Wie geht es euren Arm?“

Ich fühle mich so fremd, aber doch geborgen und heimisch. Einerseits sind es meine Brüder aber andererseits doch so unbekannte Menschen.

„Herr?“...

Welch eine zarte Stimme. Von ihrer Schönheit gar nicht zu sprechen...Aglareb starrte die Elbin an, die zu seinem Bett kam und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigte, und ihn wartend ansah. Er schüttelte die Gedanken weg und antwortete:

„Verzeiht mir... was sagtet ihr?“
„Euer Arm. Es grenzt an ein Wunder, dass ihr ihn behalten konntet. Ihr steht wahrhaftig in der Gunst der Valar.“
„Nun ja, Schmerzen hab ich keine. Und bewegen kann ich ihn als wäre nie was gewesen. Das einzige was ich spüre ist dieses kribbeln als wäre er eingeschlafen.“
„Ja so könnte man es nennen. Er war in der Tat sehr tief eingeschlafen. Wir wollten ihn entfernen, bevor das Gift euer Herz erreicht hätte.“
„Ihr wolltet ihn entfernen!... Oh nein meine Teuerste, ich habe nur ein Auge und wenn ich auch noch nur *einen* Arm habe könnt ihr mich gleich den Orks zum Fraß vorwerfen. Ich danke euch, dass ihr mich wieder gesund gemacht habt. Aber ich muss wieder zurück in die Schlacht. Wo sind meine Waffen?“ - Aglareb stand vom Bett auf.
„Mit euren Waffen kann ich nicht dienen. Und wenn ihr zurück in die Schlacht wollt?... Diese ist seit einiger Zeit vorüber. Ihr könnt natürlich auch gleich direkt nach Dol Guldur spazieren und euch mit den tausenden zurückgezogenen Orks anlegen, die seit dem Tode des Hexekönigs geflüchtet sind, wenn ihr so an eurem Leben hängt.“ – Entgegnete die Elbin auf die undankbaren Worten Aglarebs, der sich nun schämte als er die Blicke der anderen im Zimmer auf sich zog. Leise antwortete er:
„Es tut mir Leid. Ich sollte meine Worte wohl besser bedenken und meinen Lebensrettern den Dank entgegenbringen den sie verdient haben. ... Ihr seit die wahren Beschützer Mittelerdes. Es gehört nicht viel dazu mit einem geschliffenen Schwert einem Ork den Schädel zu spalten, aber Menschen nur mit Unkraut das Leben zu retten. ... Das ist etwas, was wir in diesen dunklen Zeiten am meisten brauchen.“ – Die Elbin verwandelte ihre zuvor böse Miene in ein freundliches Gesicht und lächelte. Dann antwortete sie:
„Nur wenn sich jeder ganz und gar seiner Aufgabe widmet, können wir diesen Krieg gegen das Böse gewinnen. Ihr gabt euer Leben um unsere Lande zu beschützen und wir gaben unser bestes um euch dabei zu helfen.“ - Aglareb nickte.
„So soll es sein. Doch laßt mich nun gehen, auf diesem Bett sollte ein Verwundeter liegen und kein gesunder Mann.“ – Er ging an der Elbin vorbei und zur Tür hinaus.

Ich brauche meine Axt...Ich habe nicht Hunderte Orks mit ihr erschlagen, nur um sie dann irgendwo zu verlieren. Immerhin habe ich noch eine Wette mit einem der Zwerge...ob sie die Schlacht überstanden haben?
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 8. Sep 2008, 23:57
Gwiwileth und Nîdanadh von ihrem Aussichtspunkt in der Schlacht (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,900.msg23890.html#msg23890)


Der Weg war Gwilwileth erbarmungslos lange vorgekommen. Jede einzelne Sekunde quälte sie aufs neue, jeder Schritt ließ ihr das Mark in den Knochen gefrieren.
Es waren nicht die Schmerzen des Kampfes, die Gwilwileth schmerzten; Sondern das Leid und Elend, dass der Krieg über die Wesen Mittelerdes gebracht hatte.
Sie trotette den Weg zu den Heilhäusern Loriens.
Ihr rotes Haar hing schlaf und freudlos herunter und bedeckten den größten Teil ihres silbernen Mantels, der am Fußende nun bräunlich gefärbt und an manchen Stellen zerissen war.
Die Stiefel ihrer Rüstung hatte sie ausgezogen und in einem Bündel verstaut, über die Schulter gelegt. Ihre nackten Füße glitten durchs Gras, und kleine Blätter und Grashälme bedeckten nun die Seiten ihr Füße. Das Gras war feucht und kalt, aber es fror Gwilwileth nicht, denn die psychischen Schmerzen betäubten Geist und Sinne, und machten sie empfindungslos für alle physischen Verletzungen.
Nîdanadh schritt hinter ihrer Gestalt drein, aber er hatte immer noch kein Wort gesagt, seitdem sie aus den äußeren Wäldern aufgebrochen waren. Stumm war er, aber sein Gesichtsausdruck verriert mehr als tausend Worte, anderseits war es leer und ausdruckslos, wie jede dunkle Höhle in den Gebieten Mittelerdes.
Sein Gesicht war ein Wechselspiel zwischen einer Woge von Gefühlen, die wie eine Welle, schnell und unaufhaltsam, auf einen zurollt, und dann widerum einer Wüste von Schatten und Leere, die nichts auszudrücken vermochte.
Ich bin so müde...Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als wieder bei der weißen Frau zu sein...Ihr Kuss brennt wie ein Denkmal immer noch auf meiner Wange...ihre Worte hallen wie Trompetenschall in meinen Ohren...ihr Gesicht, wie eine warme Woge, benebelt meinen Geist. Ich vermisse sie, die einzige, der ich etwas bedeute. Niemand interessiert sich für mich. Nicht Nîdanadh, der wie eine Hülle seiner selbst vor sich hin wandelt, nicht meine Nachtigall, die sich seit der letzten Nachricht nicht mehr blicken ließ, nicht Jutan, dem ich soviel geschenkt habe. Wahrscheinlich hat er sich, seines erbärmlichen Geschlechts üblich, irgendwohin verkrochen und wartet darauf, dass die Schlacht geschlagen wird.
Gwilwileth schauderte es bei diesem Gedanken, denn so empfand sie nicht wirklich. Jedoch wurde ihr eines klar, als sie sich ihre Gedanken noch einmal durch den Kopf gehen lies.
Welch bösartige Gedanken hege ich in meinem Kopf? Am Ende liegt der arme Jutan nun von Orks geschändet auf dem Schlachtfeld, weil er sich in seinem jugendlichen Übermut in die Schlacht gestürtzt hat. Auch Nîdanadh kann ich nicht verurteilen, denn auch ich bin bedrückt über Maedhros Tod, und ich kannte ihn nicht sehr gut.....Ich merke nun wie der Krieg einen verändert...die Orks und Sauron mögen Böse sein...aber das wirklich Böse steckt im Krieg, denn der Krieg macht uns alle zu Bestien.
Ein kalter Windstoss fegte durch den Wald, und ließ sogar die uralten Bäume sich im Wind biegen, und ein bitteres Stöhnen ging von ihnen aus, als der Wind heftiger bließ.
Wie ein eisiges Messer schnitt er Gwilwileth ins Gesicht, und schmerzverzehrt verzog sie das Gesicht.
Nach kurzer Wanderung waren sie angekommen. An den Heilhäusern herrschte ein Chaos. Unmengen an Verwundeten überfüllten den Platz. Menschen, von überall her konnte man sehen; Waldläufer des Nordens, Rohirrim und ein paar Menschen aus den südlichen Gebieten Gondors.
Eine Reihe von Menschen und Elben hatte man am Boden gebildet. Gwilwileth starrte mehrere Minuten auf die Menschenreihe, die so friedlich am Boden zu schlafen schienen, bis sie endlich begriff, dass es Tote waren. Tote die man dort aufgebarrt hatte, damit Angehörige die Leichen indentifizieren und bestatten konnten.
Als sie unter den Toten auch sah, dass jüngere Menschen lagen, versetzte ihr es einen Schock, und sie rannte ohne auf Nîdanadh zu achten, durch die Reihen und suchte nach Jutan.
Wieviele gestorben sind...Elben...Menschen. ..jung und alt. Hier einer von gerademal zwölf Jahren...dieser ist vielleicht vierzehn.
Keuchend passierte sie das Ende, der Leichenreihe, aber sie hatte Jutan nicht gefunden.
Sich der Erschöpfung bewusst werdend lies sie sich auf einen Stuhl sinken, und vergrub das Gesicht in den Händen.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Gnomi am 12. Sep 2008, 00:53
Nîdanadh blieb an Ort und Stelle stehen. Er sah, wie Gwilwileth an den Reihen der Toten vorbeistürmte und er erkannte an ihrem Gesicht, dass sie verzweifelt hoffte jemanden hier nicht zu finden.
Doch er selbst hatte diese Hoffnung nicht, sein bester, sein einziger Freund in all diesen Jahren war tot und selbst wenn dieser hier liegen würde – er würde den Anblick seines toten Freundes nicht ertragen können.
Während er dort stand, rannten um ihn herum alle hin und her. Er stand am Eingang des Heilbezirkes und blockierte so einen Teil des Weges. Ständig liefen Menschen, Elben und sogar ein paar Zwerge an ihm vorbei, stoßen ihn an, fluchten auf diesen Mann, der wie ein Fels mitten auf diesem Weg stand und so jeden erst einmal abbremste. Minutenlang blieb er so verharrt und sämtliche Szenen der letzten Jahre flogen an seinem inneren Auge vorbei. Wie oft hatte er Maedhros getroffen, wie oft hat dieser versucht ihm zu helfen, aber er hatte ihn nicht gelassen. Doch jetzt war es zu spät, nie wieder würde Maedhros sich um ihn kümmern.
Als er langsam wieder zurück fand und die Heilhäuser vor sich sah  bemerkte er erst, wie die anderen an ihm vorbei rannten. Er trat ein paar Schritte zur Seite, damit alle vorbei konnten.
„Mein Herr“ hörte er auf einmal eine Stimme neben ihm und sah einen Menschen vor sich stehen. „Sie müssen sofort versorgt werden, wenn sie mir folgen, ihr Arm sieht fürchterlich aus.“
Erst jetzt schaute Nîdanadh auf seinen Arm und erkannte, was der Mann vor ihm meinte. Fast der gesamte Stoff an seinem rechten Arm fehlte und so ein grauenhaftes Bild offenbarte.
Bei dem halben Oberarm fehlte die Haut und die noch vorhandenen Stofffetzen glänzten vor Blut. Gleichzeitig kam der Schmerz. Er stöhne auf und drückte seine Hand gegen die offene Wunde und schaute den Mann an, der ihn angesprochen hatte, nickte und sagte: „Ich komme mit.“

Kurze Zeit später lag er an einen Baum gelehnt, da keine Betten mehr frei waren, und zwei Heiler beschäftigten sich mit seiner Wunde. Rasch hatten sie die Verletzung ausgewaschen und nur wenig später befand sich ein Verband um seinen Arm.
„So, das ist alles, was wir gerade machen können. Wir müssen uns jetzt um die anderen kümmern, tut uns leid“ sagte einer der beiden und danach waren beide verschwunden.
Nîdanadh lehnte seinen Kopf zurück gegen den Baumstamm und schloss die Augen.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Logrim am 13. Sep 2008, 15:30
Drellir von: Der Ausfall (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,889.msg30226.html#msg30226)


Nachdem er hunderte Leichen auf dem Schlachtfeld auf seiner Suche nach Aiwyn untersucht hatte und sie dennoch nicht gefunden hatte, war er wie die letzten Verletzten auch, auf den Weg zu den Heilhäusern.
Seine Wunde am seinem Kopf hatte inzwischen fast aufgehört zu bluten, aber sie musste gereiningt werden und er wollte das viele Blut an seinem Körper abwaschen.
Durch den Wind wirbelten seine Haare oft über sein Gesicht und so klebte Blut an ihnen genau wie in seinen Bart, es war über die Wangen in den Bart gelaufen und letztlich sogar auf seinen Mantel getropft. Wenn er seine Hände betrachtete, trugen sie die härtesten Spuren des Kampfes, man konnte kaum noch Haut erkennen und sie waren ganz steif und kalt vom Greifen der Waffen. Aber am meisten wollte er dieses Kettenhemd, welches er unter seinem Mantel trug, wieder los werden. Es beengte ihn und durch die Erschöpfung drückte es allmählich auf seine Schultern und Wirbelsäule.
Auf seinem Weg zu den Heilhäusern hatte er die Szenarien dieser Schlacht immer wieder im Kopf, das Gebrüll der Trolle und derer, die um ihr Leben schrien. Das Gesicht jedes Feindes den er niederstreckte, er war so abgelenkt, dass er nicht einmal mit bekam, dass sich vor ihm eine Art Schlange gebildet hatte. Es musste der Eingang zu den Heilhäusern sein. Einige der Männer um ihn herum erkannten ihn als den Unbekannten, der ihnen in der Schlacht geholfen hatte zu überleben. Doch er reagierte nicht und schaute noch einmal in Richtung der Heilhäuser und erkannte ein bekanntes Gesicht.
Drellir war diese Warterei zu wider und nahm seinen linken Arm und fasste damit zwischen seine beiden Vordermänner und drückte sich zwischen ihnen hindurch und schuf sich seinen Weg durch drängeln. Es war ihm egal ob diese Männer das selbe durch gemacht hatten wie er und mindestens genauso angenervt waren von dieser Schlange.
Nachdem er sich durch die Reihen geschlichen hatte und die Masse lautstark über ihn fluchte, wandte sich sein Blick wieder auf die Person am Baum, es war Nîdanadh. Auch er machte nun seine Augen auf und war sichtlich überrascht ihn wieder zu sehen. Drellir ging langsam in seine Richtung bis er nur wenige Schritte vor ihm stand. Die Blicke der beiden sagten wieder einmal alles, doch dieses mal war Drellir nich auf die Konfrontation aus.
"Kann ich meine Ausrüstung bei dir platzieren während ich mir etwas Wasser suche?", fragte er Nîdanadh mit ruhiger aber dennoch erschöpfter Stimme, der immernach am Baum lag. Während der Frage vermied er den Blickkontakt schnürrte dabei seine Armstulpen auf, erst einige Augenblicke danach schaute er Nîdanadh wieder an und wartete auf seine Antwort...
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 13. Sep 2008, 22:38
Glorfindel, Maethor und Jutan vom Kampf gegen den Hexenkönig (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,907.msg29583.html#msg29583)


Horden von Orks brandeten gegen die Mauern der wehrlosen Elbenzitadelle...

Ein schwarzer Streitkolben zerschmetterte seinen Schwertarm...

Ein Berserker stürzte sich im ewigen Eis des Nordens auf ihn...

Der Morgenstern des Hexenkönigs prallte mit voller Wucht gegen seinen Brustkorb...


Schweißgebadet fuhr Maethor hoch. Sofort tasteten seine zittrigen Finger nach seiner Klinge, schlossen sich um das Heft. Beruhigende Sicherheit breitete sich in ihm aus.

Verfluchte schwarze Magie...

Er hatte geahnt, dass die eisige Kälte in der Seele des Hexenkönigs ihn noch eine Weile verfolgen würde, selbst nachdem er seinen Körper vernichtet und seinen Ring sicher verwahrt hatte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, versuchte sich aufzusetzen und sank sofort wieder unter Schmerzen zurück. Ein kurzer Blick verriet ihm sofort, dass er sich offenbar in den Heilhäusern Lothloriens befand.

Also haben wir es geschafft...

Wie üblich nach einem harten Kampf fühlte er sich auf eine seltsame Art und Weise zufrieden, doch auch bis an die Grenze erschöpft und ein wenig enttäuscht, dass es vorbei war und jetzt wieder Monotonie einkehren würde... überall um sich hörte er das Stöhnen der Verwundeten, und es widerte ihn an. Wer seine Verletzungen und Verluste nicht mit Würde zu tragen wusste, hatte in einer wahren Schlacht nichts verloren. Ohnehin war sein Respekt für all jene, die es nicht gewagt hatten, sich dem Hexenkönig persönlich in den Weg zu stellen, schon vor dem eigentlichen Gefecht auf den Nullpunkt gesunken.

Natürlich gibt es Ausnahmen...

Von Glorfindel freilich hatte er nichts anderes erwartet. Maethor blickte zu dem Elbenfürsten, der nicht weit entfernt auf eine Liege gebahrt worden war. Zu Maethors Freude war er er zwar noch bewusstlos, doch seine Wunden waren versorgt worden und sein Atem schien stabil zu gehen. Es sah mehr aus, als würde er schlafen, denn gegen eine tödliche Verletzung ankämpfen.

Ganz anders dagegen Jutan, der auf einer Liege nahe Maethor lag. Dem Jungen war sein außergewöhnlicher Mut mit dem Stich einer Morgulklinge vergolten worden, eine Wunde, die selbst einen ausgewachsenen Mann leicht das Leben kosten konnte.

Es gibt nichts schlimmeres, als nach einem gewonnenen Kampf dennoch langsam an seinen Wunden dahinzusiechen... kein wahrer Krieger verdient dieses Schicksal.

Und der Junge hatte sich tatsächlich als Krieger erwiesen. Zwar waren seine Technik und seine Stärke - selbstverständlich - nur auf einem mittelmäßigen Niveau, doch Maethor wusste, dass dies nicht das Herzstück war, das einen großen Kämpfer auszeichnete. Man brauchte einen unerschütterlichen Geist, und den hatte der Junge im Angesicht einer schrecklichen Gefahr zweifelsfrei unter Beweis gestellt.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 13. Sep 2008, 23:09
Gwilwileth saß da, das Gesicht immer noch tief in ihren schmutzigen Händen vergraben. Die Müdigkeit hatte sie übermannt, und die Verletzungen an Armen und Beinen machten sich allmählich bemerkbar, denn das MIttel, welches Celeborn ihr gegeben hatte, betäubte die Schmerzen nur und förderte den Heilungsprozess, aber eine vollkommene Heilung beiwirkte es nicht.
Zahlose Menschen kamen an Gwilwileth vorbei. Sie beachteten die Frau nicht, die in sich zusammengesunken am Boden saß.
Jedoch betrachtete die rothaarige Elbin sie, oder viel mehr, erlauschte sie sie.
Sie nahm die Schritte auf dem feuchten Gras war, und das Stimmengewirr. Von hellen und dunklen Stimmen, hohen und tiefen. Traurige, wütende,angsterfüllte und leere Stimmen nahm sie war. Jedoch wollte sie einzig und allein eine Stimme hören; Die Stimme eines Jungen, den sie ins Herz geschloßen hatte, und den sie in den Tod geschickt hatte.
Plötzlich kam eine blonde Elbenfrau auf sie zu, und kniete sich vor ihr nieder.
" Meine Herrin, ihr seid doch Frau Gwilwileth-Dùlin, die Ziehnichte, der weißen Frau. Sie hat mich ausgeschickt, um nach euch zu suchen, und eure Wunden zu versorgen." Die Stimme der Elbenfrau war klar und hell, wie der Morgentau auf den Rosen in den Gärten Imladris.
Galadriel? Sie lebt, und sie lässt nach mir schicken...Ich schäme mich, dass nicht einmal daran gedacht habe, mich nach ihr zu erkundigen.
Trotz alledem, hob sie ihren Blick nicht, und wechselte mit der Elbin kein Wort, obwohl sie es gewollt hatte, fehlte ihr schlichtweg die Kraft Worte zu formen und diese in die Welt zu spucken.
" Sie müssen mir ihren Arm reichen. Welches Ungetier hat ihnen diese Wunde zugefügt? Die Haut ist getränkt und verätzt von Gift?...". Sie wartete einen Moment, doch Gwilwileth antwortete ihr nicht." Ja ich würde sagen Spinnengift. Hierfür wasche ich die Wunde wohl am besten aus, und versorge sie mit Nelkenstaub; Jener hat eine vielversprechende Heilung für Giftwunden, der Spinnen."
Gwilwileth ließ die Prozedur über sich ergehen, und bald hatte die Elbin die Wunde gesäubert, und ihren Arm verbunden. Auch die übrigen Wunden wusch sie aus, und verband sie mit dem weißen, in Nelkenstaub getränkten, Stoff.
Auch wusch sie das Gesicht der Elbin, in dem noch immer der dreckige Orkspeichel klebte.
Zu guter Letzt bürstete sie Gwilwileths Haar, und begann wieder mit einer Konversation.
" Meine Herrin ihr seht aus als würde ihr jemanden suchen? Obwohl ihr den Blick nicht erhoben habt, kann ich spüren, wie ihr alle übrigen Sinne geschärft habt, um nach jemanden Auschau zu halten? Nunja ich kann euch zwar nicht helfen, da ich gerade erst hierher gekommen bin, doch habe ich von den mutigen Soldaten gehört, die sich dem Fürsten der Schwarzen Reiter gestellt haben. Wie ihr wisst ist der Fürst Glorfindel von Imladris dorthin aufgebrochen. Und wenn ihr auf die kleine Baumgruppe dort drüben seht, findet ihr seine Ruhebett, und die seiner Gefährten.Ein einarmiger Elb...war glaub ich dabei....und ein Menschenkind...ein Rohirrim soweit ich das einschätzen kann -".
Gwilwileth sprang auf. Ohne der Frau, die sie soeben versagt hatte spurtete sie los.
Der Weg zu der kleinen Baumgruppe, wo man Glorfindel schon von weiten liegen sehen konnte, kam ihr unendlich lang vor. Auf dem Weg dorthin rempelte sie immer wieder Menschen an, so eilig war es ihr, sich davon zu überzeugen, dass es Jutan war, oder wollte sie sich überzeugen, dass er es nicht war.
Sie war nur noch zwei Schritte entfernt als sie ins schluchzendes Freudengeschrei ausbrach. Die Tränen lief ihr über die Wangen, und ein breites Lächeln zierte ihr Gesicht.
Sie warf sich vor Jutans Liege und legte ihren Kopf auf seine Brust.
Er sieht alt aus. Viel älter als vor der Schlacht....aber....er sieht schwach aus...und krank....aber sein Herz schlägt
Zärtlich strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht, und sie fing an mit ihm zu reden. Erst leise flüstern, dann im normalen Ton, aber Jutan regte sich nicht.
Gwilwileth ließ sich zurücksinken, als sie schließlich merkte, dass ein Elb sie zu beobachten schien. Nicht auffällig, aber dennoch auffällig genug, dass es Gwilwileth bemerkte.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 14. Sep 2008, 16:41
Maethor hatte die Elbin mit kaum verhohlenem Interesse beobachtet. Sie war eine ungewöhnliche Erscheinung, insbesondere ihre rötlichen Haare, die er bis jetzt an keinem anderen Elben gesehen hatte. Er erkannte an ihren Bewegungen, dass sie Erfahrung in der Kunst des Schwertes hatte... doch es war auch offensichtlich, dass ihre unkontrollierten Gefühle ihr den Weg zur endgültigen Meisterschaft stets verwehren würden.

Als sie ihn schließlich bemerkte, sagte er schlicht: "Der Junge kann euch nicht hören... er wurde erst kürzlich von der Klinge des Hexenkönigs verwundet, eine solche Wunde wird so leicht nicht verheilen." Er lächelte schief. "Man könnte fast sagen, dass ich Glück hatte, nur seinen Morgenstern zu spüren bekommen zu haben..."

Auf einmal fiel ihm etwas ein. "Auch, wenn er noch einen weiten Weg zu gehen hat... es war offensichtlich, dass Jutan im Kampf von einem Elben unterwiesen wurde. Ihr habt gute Arbeit geleistet. Er hat sich im Kampf wahrlich bewährt."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 14. Sep 2008, 16:50
Gwilwileth starrte ein paar Minuten sprachlos auf Maethor.
Hexenkönig?...Morgulklinge?
Ihr Blick wanderte wieder zu Glorfindel, und sie erinnerte sich an die Worte, die die Elbin  gesagt hatte über Glorfindels Mission den Hexenkönig zu vernichten.
"Entschuldigt werter Herr, aber was sagt ihr? Dieser Junge ist in den Kampf mit den Hexenkönig gezogen?"
Sie sagte die Worte mit großer Ironie in der Stimme, denn sie konnte es immer noch nicht fassen, dass  Jutan sich dem Hexenkönig gestellt hatte.
Sie strich ihr rotes Haar hinter die Ohren und blickte Maethor direkt in die Auge, um seine Antwort abzuwarten.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 14. Sep 2008, 16:56
Maethor blickte sie für einen Moment unschlüssig an.

Würde jemand, den ich unterwiesen habe, ein solches Wagnis eingehen, so wäre ich stolz auf ihn...

"In der Tat", sagte er dann. "Nicht alleine natürlich. Er schlich hinter uns her, als wir uns auf dem Weg zum Hexenkönig befanden. Er hat wahrlich Mut bewiesen - jeder andere in seiner Lage hätte spätestens nach Beginn des Kampfes, als selbst ein Krieger von Glorfindels Fähigkeiten vom Morgulfürsten zurückgedrängt wurde, sofort die Flucht ergriffen.

Er jedoch blieb, und kämpfte. Genau wie wir anderen bezahlte er den Preis dafür... doch ein Sieg wäre ohne ihn nicht möglich gewesen."

Noch während er die Worte sprach, fragte er sich, wie so wohl reagieren würde...
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 14. Sep 2008, 17:02
Bei diesen Worten konnte Gwilwileth ihre Entrüstung nicht mehr zurückhalten.

" Er ist...euch...nachgeschli chen?!? Habt ihr und die edlen Fürsten von Glorfindel, denn nicht gemerkt, dass er noch ein Kind ist? ..Ein Kind".
Sie begann immer leiser zu werden und flüsterte nun unverständliches Zeug vor sich hin.
Gwilwileth schluchzte wieder und legte ihren Kopf auf Jutans Brust.
"Er ist doch nur ein Kind; nur ein Kind...ein Kind".
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 14. Sep 2008, 17:09
Maethor hob eine Augenbraue. "Ist das wirklich das erste, was euch in den Sinn käme, wenn ihr ihn im Kampf mit dem Hexenkönig sähet? 'Er ist nur ein Kind?' Ich sah in jenem Kampf kein Kind. Ich sah einen Krieger, einen Krieger mit dem Mut und der Entschlossenheit, etwas zu tun, das kein anderer der hier versammelten Elben und Menschen gewagt hat. Hätte ich ihn wirklich mitten im Kampf zurückschicken sollen, in dem Moment, als er sein eigenes Schicksal auf eine Art und Weise in die Hand genommen hat wie wohl niemals zuvor in seinem Leben? Wie hätte er sich dann wohl gefühlt - wie hätte er sich gefühlt, wenn ich ihm vorgeschrieben hätte, dass der Kampf anderen überlassen werden sollte und er keinerlei Macht oder Recht hat, selbst für das, was ihm teuer ist, einzustehen?"
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 14. Sep 2008, 19:33
Gwilwileths Gedanken überschlugen sich und ihr Herzschlag raste.
Wie kann sich dieser Elb einbilden, dass reine Entschlusskraft aus einem Kind einen Mann machen kann?...Ich kann es einfach nicht fassen, dass ein erwachsener Elb, sowas behaupten kann. Er ist doch schließlich noch ein Kind, der nicht bereit ist mit einem der Verfluchten, geschweige den ihren Fürsten zu konkurrieren...
Der Elb schaute Gwilwileth weiterhin mit seinen grauen abschätzend an, da er anscheinden ihren Standpunkt nicht verstehen konnte, und wollte.

"Wie könnt ihr euch mit solchem Gerde rechtfertigen? Mag sein, dass er großen Mut bewiesen hat, aber der Sold für seine Tapferkeit ist der Tod? Wir Elben können nach so langer Lebenszeit auf dieser Erde mit dem Tod viel einfacher umgehen, als die Zweitgeborenen. Für jene ist das Leben vom Schatten des Todes begleitet, und einen jungen Menschen so früh in den Tod zu schicken ist verächtlich, und kommt den Handlungen des Schwarzen Herren gleich."
Ihre Stimme überschlug sich und bebte bei den letzten Worten, während sich gespannt Maethors Reaktion abwartete.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 14. Sep 2008, 19:48
"Ihr benutzt den Namen des schwarzen Herren überraschend leichtfertig, wenn man bedenkt, dass ihr noch nicht einmal den Mut hattet, euch seinem stärksten Diener entgegenzustellen... habt ihr euch schon einmal überlegt, dass Jutan unverletzt und wohlauf sein könnte, wenn nur ein weiterer Elb den Mut gefunden hätte, uns zu begleiten? Wer glaubt ihr, zu sein, jene zu kritisieren, die eine Größe bewiesen haben, die ihr selbst niemals haben werdet?

Es geht nicht um Rasse oder Alter, sondern um Willensstärke. Und wenn ihr mich schon mit dem schwarzen Herrn vergleicht, so erlaubt mir zu sagen, dass ich dies als Kompliment auffasse. Wer sonst in Mittelerde besitzt mehr Stärke, mehr Macht? Wer sonst hat sein eigenes Schicksal in solcher Weise selbst geformt, dass er nun das Schicksal jedes anderen Bewohners der Welt bestimmen kann?

Es ist leicht für euch, von Annatar zu reden und euch dabei vor Furcht zu verkriechen. Doch ich stand ihm bereits mehrmals gegenüber. Ich lernte die Schmiedekunst von ihm, ich verlor meine Heimat an ihn, und sogar einen Teil meiner selbst - mein eigener Arm wurde von seinem Morgenstern zerschmettert, in derselben Schlacht, die Männer wie Gil-Galad das Leben kostete. Also redet nicht mit mir von Dingen, von denen ihr nichts versteht - ich weiß besser als euch, wie der schwarze Herr handelt, und wie nicht."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 14. Sep 2008, 20:10
Diese Worte trafen Gwilwileth, wie ein Schlag ins Gesicht. Die gesamte Wut und Trauer, die sie um sich aufgebaut hatte, wie einen Schutzwall, wurde von der Wucht von Maethors Worten zerschmettert und in tausend Teile gebrochen.

Übrig blieb ein kleiner Rest einer Person, die zusammen gekauert in einen dunklen Raum saß, wo kein Lichtstrahl hinführte und es kein Entkommen gab.
Die einzigen Besucher in dieser Leere waren Trauer und Selbstzweifel, denn kein anderes Gefühl konnte man in diesen Gefilden finden.

Maethor hatte sie in diesen Raum zurückgestoßen, aus dem sich Gwilwileth in den letzten Wochen befreit hatte, teils durch die Hilfe von Jutan, durch die Gefühle zu Nîdanadh, und die Beziehung zu Galadriel.
Der Fall war kurz gewesen, und Gwilwileth tat der Aufprall nicht weh, denn sie sah nur noch das Gesicht des Elbes war sich, der mit hämischen Gesichtsausdruck auf sie nieder sah.

Gwilwileth riss der Geduldsfaden, denn nie wieder würde sie dorthin zurückkehren, und nie mehr würden die Worte eines Elben, Menschen oder Orks  sie  an jenen Ort  wieder zurücktreiben.

Ohne zu zögern stand sie auf, und ihre silberne Rüstung gab bei dem Geräusch ein elendes Stöhnen wieder. Die Sonne spiegelte sich auf der Rüstung, und erhellte Gwilwileths Antlitz, und mit voller Kraft ohrfeigte sie Maethor mit der flachen Hand.

" Welches Recht nehmt ihr euch, mich feige zu nennen? Mag sein, dass ich dem Trupp nicht gefolgt bin, der den Hexenkönig angreifen wollte, doch habe ich mein Leben auf dem Schlachtfeld riskiert für die Freiheit dieser Lande. Und glaubt mir, so wäret ihr gescheitert, und der dunkle Herrscher persönlich hätte sich hierher getraut so hätte ich nicht gezögert, die Menschen zu schützen, die ich liebe. Ebenso empfinde ich es als Angriff, dass ihr mir die Verletzungen an Jutan zuschreibt, für die ich nichtverantwortlich bin. Wenn einer an dem Tod des Jungen Schuld sein wird, seid ihr es, da ihr ihn nicht aufgehalten habt.
Mag sein, dass ich niemals diese größe besitzten werdet, die ihr angeblich besitzt, nur weil ihr euch dem dunklen Herrscher in den Weg gestellt habt. Doch trachte ich auch nicht nach solchen Ruhme, den anderes habe ich geleistet, wo ihr nicht einen Beitrag leisten konntet.
Und wenn ihr euch so darüber freut, dann lasst mir euch eins sagen: Erweist diesem verfluchten Wesen nur noch einmal eine Art von Ehrerbietung, und fasst einen Vergleich mit ihm nochmals als Kompliment auf, so werde ich euch die Kehle aufschneiden, und eure Leiche in die dunklen Kerker Barad-Dûrs schicken, mit freundlichen grüßen an Sauron den Verfluchten, dass ihr einer der wenigen Elben wart, die seine Arbeit bewundert haben, und dass er euer Schicksal bald teilen wird."

Die letzten Worte spuckte sie ihm vor die Füße, und die Leute die in hörweite ihrer Worte gestanden haben, schauten verdutzt drein,und beobachteten das Schauspiel zwischen Maethor und Gwilwileth.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 14. Sep 2008, 20:26
Von einem Moment auf den anderen wallte kalter Zorn in Maethor empor. Welches Recht hatte diese erbärmlichste aller Kreaturen...?

Mit unbewegtem Gesichtsausdruck erwiderte er:

"Ihr sprecht von euren Leistungen, zu denen ich niemals einen Beitrag leisten könnte... wenn ich auch nur das geringste Interesse an eurer bemitleidenswerten Persönlichkeit hätte, würde ich euch fragen, worin bei allen Valar diese wohl bestanden haben mögen... doch da ich jemanden von eurer Persönlichkeit ohnehin nicht für fähig halte, auch nur eine einzige Tat zu vollbringen, die bemerkenswert genug ist, mein Interesse zu wecken, glaube ich, ich werde euch diese Peinlichkeit besser ersparen.

Und euer Mangel an Handlungsvermögen ist es in der Tat, dem dieser Junge seine Verletzung zu verdanken hätte. Schließlich besitzt er offensichtlich Mut und Rückgrat, und ich kann sehr gut nachvollziehen, dass die Erkenntnis, dass ganz Lothlorien allein von zitternden Feiglingen bevölkert ist, einen solchen Menschen dazu bewegt haben könnte, selbst zu handeln."

Bei den nächsten Worten verzog sich sein Mund zu einem bösartigen Lächeln.

"Es ist allerdings schön, dass euer Mut inzwischen groß genug geworden ist, einen einarmigen Schwerverletzten angreifen... wenn ihr hart an euch arbeitet, könntet ihr im nächsten Gefecht vielleicht sogar einmal einen Ork töten. Dann hättet ihr tatsächlich einmal eine große Tat vollbracht, nicht wahr? Ihr müsstet euch vor jenen, die nur dem dunklen Herrscher in den Weg traten, nicht mehr verstecken...

Wenn ihr nun die Güte hättet, mir aus den Augen zu treten? Im Gegensatz zu euch habe ich die Wunden eines harten Kampfes, von denen ich mich erholen muss."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 14. Sep 2008, 20:38
Seltsamerweise trafen diese Worte Gwilwileth nicht so hart, wie sie sie erwartet hatte.
Maethor war tief in ihre Seele eingedrungen und hatte die Schutzmauer, die sie für ihre Gefühle gebaut hatte, zertrümmert. Sie würde sich nicht zurückhalten.

" Ich erweise euch natürlich gerne den Gefallen, und langweile euch großen Kriegsherren nicht weiter mit den Einzelheiten meines...wie sagtet ihr noch?...bemitleidenswerten Lebens", sagte sie mit süffisanten Lächeln und verächtlichem Tonfall.
" Aber ihr habt recht ganz Lorien ist ein Haufen vor Angst zitternder Feiglinge, doch sagt mir, bei all eurer Weisheit, wie wäre Lorien verteidigt worden, wenn sich alle tapferen der Schlacht gegen den Hexenkönig angeschloßen hätten? Wäre der edle Herr denn dann alleine gegen das ganze Heer gezogen? Nunja groß kann euer Kriegsgeschick ja nicht sein, da ihr den einen Arm ja schon verloren habt.
Nun, ihr habt Recht, und ich muss euch danken für diese große Erkenntnis, meine Kriegskunst reicht nicht aus, um euch gleich zu kommen, aber wie die üblichen Frauen werde ich dann wohl das Messer zum Kochen benutzen, oder zum schneiden von Kräutern und Beeren.
Doch den Gefallen euch aus den Augen zu treten tue ich nicht, denn mein Schüler liegt hier. Entweder ihr gewöhnt euch an meine Gesellschaft, oder ihr sucht euch eine andere Krankenstätte.
Aber wahrscheinlich seit ihr es bei eurem Zustand nicht gewöhnt, dass euch Frauen länger als eines Blickes würdigen, so verzeihe ich diese kleine Unhöflichkeit, und bitte nun um ein wenig Ruhe; Jutan benötigt Ruhe.
Übrigens wir vergaßen diesen Punkt, meine Name ist Gwilwileth-Dúlin".
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 14. Sep 2008, 20:55
"Ja", erwiderte Maethor langsam, "ich verlor meinen Arm in einer Schlacht, in die ein anderer niemals gezogen wäre. Doch ich bin kein anderer, und ich würde es jederzeit wieder tun. Und ja, ich wäre alleine gegen das Heer gezogen, wenn es nötig gewesen wäre, doch von jemanden wie euch erwarte ich nicht, das nachvollziehen zu können.

Ich beneide euch nicht im geringsten um das Gefühl, niemals echten Verlust fürchten zu müssen, da man niemals wirklich etwas riskiert, niemals auch nur die kleinste mutige Tat wagt. Schade, dass euch diese Sicherheit nicht zumindest ein wenig mehr Kühnheit verliehen hat, als es wirklich nötig gewesen wäre."

Damit schloss er die Augen und lehnte sich wieder zurück.

"Die Ruhe, um die ihr batet, werde ich euch gerne gewähren, denn ich hege nicht das geringste Interesse an weiterer Konversation mit euch. Doch eines ist mir klar geworden: Jutan ist ganz sicher nicht euer Schüler. Die Eigenschaften, auf die es wirklich ankommt, hat er sich ganz alleine beigebracht.

Aber dennoch würde es ihm sicher guttun, wenn ihr ihm wie angeboten eine kleine Suppe zubereiten würdet. Traut ihr euch das zu?"

Ohne eine Antwort abzuwarten, dämmerte er bereits wieder in einen Zustand des Halbschlafes hinüber.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 14. Sep 2008, 21:23
Gwilwileths Zorn und Empörung hatten sich gelegt, und sie setzte sich wieder ans Fußende von Jutans Liege und hörte Maethors Stimme zu.

Sie fing an leise zu reden, viel mehr zu sich selbst als zu Maethor oder Jutan.
" Ihr mögt recht haben, dass ich es vielleicht nicht nachvollziehen kann, aber das Gefühl Verlust zu erleiden...kenne ich nur zu gut."

Bilder von ihrem Vater, Celebrian und Elladan und Elrohir spukten wieder in ihrem Kopf, und zum ersten Mal sprach sie über ihre Gefühle, die sie noch nie jemanden anvertraut hatte. Sie vertraute sie auch nicht Maethor an, sondern viel mehr ihrem neuen Ich, dass in der Konversation mit Maethor entstanden war.

" Ich habe vielleicht nicht Verluste erlitten, wie den eines Arms, aber als junges Mädchen verlor ich die wichtigsten Personen in meinen Leben.
Ich lebte in Imladris, und begleitete die edle Celebrian zusammen mit meinen Eltern über das Nebelgebierge. Dort wurden wir überfallen, meine Eltern erschlagen und Celebrian gefangen genommen. Ich konnte entkommen und irrte durch die verschlungenen Pässe im Nebelgebirge. Elladan und Elrohir fanden mich, bei der Suche nach ihrer Mutter, und brachten mich nach Imladris zurück. Dort nahm mich Celebrian als Adoptivtochter an, und ich lernte die Waffenkunde von Elladan und Elrohir.
Diese sind nun in der Schlacht am Schwarzen Tore auch gefallen, und so starb ein Mensch, den ich liebte, nach dem anderen...oh doch....Ich kenne mich mit Verlusten aus."

Sie wusste nicht, ob Maethor ihre Worte noch wahrgenommen hatte, es war ihr auch egal. Sie erhob sich von ihrem Platz und ging zurück zu der Stelle, wo die Elbin ihre Wunden versorgt hatte.
Dort lag noch ein Bündel, welches mit einer Spange, in Form eines  geschwungenen Blattes, zusammengehalten wurde.
Ein Packet von Galadriel!
Sie machte es auf und fand innendrinnen ein grünes Kleid, welches mit edlen Muster verziert war.
Gwilwileth ging in eines der Zelte und legte ihre Rüstung ab. Sie stand nun nackt in einen der zahllosen Zelte und fuhr sich über den Körper. Arme und Knöchel waren bandagiert.
Ihr zarten Fingerspitzen führen über ihr Schlüßelbein, ihren Schulterknochen, über Bauchnabel und Huftknochen. Am Ende war sie wieder an ihrer Narbe im Gesicht angelangt, und musste Lächeln.
Es gab keinen wirklichen Grund, aber sie fühlte sich frei, und wie neugeboren. Das Gespräch mit Maethor hatte sie verändert.
Sie streifte das grüne Kleid über und Band ihr rotes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen.
Gwilwileth packte ihre Rüstung und ihren Bogen in ein Bündel, und gab es einem Boten, der es zu ihren Gemächern in Caras Galadhon bringen sollte.
Daraufhin machte sie sich besster Laune auf, Maethors letzte Bitte zu erfüllen, nämlich eine Suppe für Jutan zu Kochen.
Sie ging in die angrenzenden Waldgebiete und suchte aller Hand mögliche Kräuter, wie Nelkenwurz, Rosenblätter, Braunstiel und Fenchel, nur um ein paar zu nennen.
Sie legte den Korb mit den Kräutern bei Jutans Liege ab, und errichtete fast daneben ein Lagerfeuer, da sie Jutan nicht mehr aus den Augen lassen wollte.
Gwilwileth besorgte sich zwei Eimer Wasser, und erhitzte erst den einen, dann den anderen.
In den zweiten brachte sie die zubereiteten Kräuter zu Kochen und verfeinerte sie noch mit den Kräutern und der Flüssigkeit aus dem Fläschen, die Celeborn ihr gegeben hatte.
Mit dem erhitzten Wasser aus dem zweiten Eimer, fing sie an Schwerter und Dolche zu reinigen, die von schwarzen Ork- und Spinnenblut benetzt waren.
Sie stimmte dazu ein Elbenlied an, und sang von Huan und Luthien und ihren Ritt durch Beleriand.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Khamul am 15. Sep 2008, 20:38
Diese Stimme...
Eben erst hatte das Nichts ihn losgelassen. Ihm war, als hätte sie ihn auferweckt. Augenblicklich meldete sich die Kälte in seiner Schulter wieder zu Wort, doch er spürte sie nicht besonders, denn das Lied dieser Stimme nahm in in seinen Bann.
Er verstand die Sprache nicht, doch vor seinem inneren Auge ging ein Bruchteil des Inhaltes vorbei. Eine wunderschöne Frau, eine Elbin, ritt auf einem Hund. Ihr Name war Luthien...

Das hatte er schon irgendwann gehört, diese Stimme, diesen Namen... All das schien jetzt, wo ihn der Schmerz aus seiner Schulter zu zerfressen drohte, unendlich fern... Jutan versuchte, sich zu erinnern. Vor seinem inneren Auge zerfloss das Bild der Elbin auf dem Hund, stattdessen erschien eine Elbin mit rotem Haar und einem smaragdgrünen Kleid. Eine Narbe ließ ihr Gesicht ein wenig unschön erscheinen, aber dennoch war sie eine Respektperson für Jutan... Sie sang das Lied für ihn.

Er öffnete seine Augen einen Spalt weit. Sofort drangen tausende Eindrücke durch die kleine Lücke, sein darauffolgender Atemzug erfüllte seine Nase mit unzähligen scharfen Düften von Medikamenten, doch da hob sich etwas ab. Es roch nach Ruß, nicht weit entfernt von ihm. Kaum vernehmbar mischten sich das Knistern von Feuer und das Brodeln von heißem Wasser zur Stimme.
Sein Blick klarte sich auf, und er sah sie, die rote Elbin im smaragdgrünen Gewand, die an einem kleinen Feuer Suppe kochte, und dabei ein Lied in der fremden Sprache der Elben sang.

Zitternd bewegten sich Jutans Lippen, als er das eine Wort formte, und obwohl sein Schmerz durch das Lied scheinbar betäubt war, fiel ihm das Reden noch immer schwer. Nur geflüstert rollte das Wort über seine Lippen: "Gwilwileth..."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 15. Sep 2008, 20:58
Gwilwileth war nun fertig mit dem Säubern ihrer Waffen, und hatte diese wieder in ihre Scheide gesteckt.

Sie beugte sich erneut über die Suppe, und merkte, dass diese fast fertig war. Sie beobachtete eine Weile das Blubbern, der beigen Flüssigkeit, und rührte jene in gewissen Abständen um.
Dann ließ sie sich zurückfallen und legte sich ins samtene Gras, und schloß die Augen für einen Moment.
Sofort wurde sie von der Müdigkeit der letzten Tag übermannt, und nur müheselig konnte sie die Augen offen halten. Gwilwileth rang mit sich und kämpfte gegen den Schlafmangel an, denn sie wollte erst ruhen, wenn sie wüsste, dass Jutan wach sei.

Ich könnte es nicht ertragen, wenn...wenn..wenn er sterben würden, während ich schlafe. Ich könnte es nicht ertragen.

Sie richtete sich auf, und lauschte nun den Rauschen der Blätter der alten Bäume, die sich langsam und träge im Wind schaukelten. Dann hörte sie ein Flüstern " Gwilwileth". Der Wind trug ihr die, wie von heiserer und kranker Stimme gesprochenen Worte, direkt in ihr Ohr.
Na toll Gwilwileth. Jetzt gaukelt dir die Müdigkeit schon vor, dass Jutan deinen Namen ruft.
Doch da war dieses Flüstern wieder, und wieder.
Gwilwileth traute sich nicht, ihren Kopf zu drehen, denn sie hatte Angst zu sehen, dass Jutan nun gestorben war, und dieses Flüstern, nur ein Abschiedsgruß gewesen war.
Langsam mit festen und ruhigen Blick drehte sich Gwilwileth um.
Erst blickte sie Maethor an, der friedlich zu schlafen schien. Dann wanderte ihr Blick zu Jutan.
" Oh bei allen Valar. Träume ich?", sie schrie dies Worte aus, als sie Jutan erblickte, der sie langsam anblinzelte, aber nicht sprach.
Sie rannte zu ihm hin und warf sich auf den Boden.
Mit zitternden Händen streichelte sie ihm über das Gesicht.
" Du...du bist wach? Ich kann es nicht glauben, du hast den Angriff des Hexenkönigs überlebt", Gwilwileth Stimme überschlug sich erneut vor Freude.
Sie sah wie Jutan antworten wollte, es aber nicht bewerkstelligte.
" Ruhig, ganz ruhig", sie legte ihm die rechte Hand auf dem Mund, " du brauchst nicht zu sprechen. Ich kann es einfach nciht glauben, dass du aufgewacht bist. Hast du Hunger? Ich habe eine Supper mit heilenden Kräutern gekocht." Sie deutete auf das Lagerfeuer, und den Topf der dort stand. Jutan brachte nur ein kurzes Nicken hervor, und schon war Gwilwileth auf den Beinen.
Sie rannte zu dem Topf und verbrannte sich beim ersten Versuch, Jutan ein wenig Suppe in einen Teller zu schöpfen, fast die Finger so aufgeregt war sie.
Schlußendlich  tat sie ihm dann doch einen Teller auf, legte einen Löffel hinein und nahm ein wenig Lembas mit, welches Galadriel ihr gegeben hatte.
Sie stellte ihm die Suppe auf ein kleinen Beistelltisch, und legte ihren Kopf an sein Fußende.
Jetzt wird alles wieder gut...
Noch bevor sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte, fielen ihr die Augen zu, und sie schlief ein.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Fuxurios am 16. Sep 2008, 21:22
Als Aglareb das Baumhaus verließ, merkte er, dass hier alles andere als sein vor kurzem eingebildeter Himmel herrscht. Er befand sich mitten im Chaos was der Hexenkönig angerichtet hat. Überall lagen, saßen und sogar standen schwer, aber auch nur leichtverwundete Soldaten aus allen Winkeln Mittelerdes herum. Ein Irrgarten voller Zelte für die vielen Verletzten befand sich vor ihm, doch selbst diese reichten nicht aus um jeden ein Krankenbett zu geben.

Jetzt verstehe ich erst, was das Elbenweib mit der Gunst der Valar gemeint hat. Ich bin wohl ziemlich früh verletzt worden, um einen der besten Plätze zu ergattern. Doch ich muss zurück zum Schlachtfeld,  ich würde es mir nie verzeihen können meine Axt einfach so zu verlieren. Das einzige was mir meine Mutter je vermachte.

Aglareb machte sich auf den Weg, immer noch einbisschen angeschlagen aber erhobenen Hauptes. Das er nichts trug als das Leinenhemd, dass er bekam, fiel ihm gar nicht auf. Er lief einfach eine breitere Gasse zwischen den Zelten entlang, an deren Ende er den Ausgang aus diesem Zeltlager vermutete. Dann kam er an einem freien Platz vorbei, an dem sie die Toten in einer Reihe hinlegten. Es war ein schrecklicher Anblick, wie viele es waren.

So viele! So viele gaben ihr Leben, für den Sieg über den Hexenkönig. Es ist ein hoher Preis den wir zahlen wenn wir gegen die unaufhaltsamen Heerscharen des dunklen Namenlosen Widerstand leisten wollen. Doch ich hab meinen Platz gefunden. Nie wieder werde ich Gondor den Rücken kehren, und mich verstecken. Kein Feigling will ich mehr sein, kein seelenloser Söldner. Kämpfen werde ich bis ich einst falle, so wie alle diese Toten. Mögen sie den Weg in die Hallen ihrer Väter finden.... Doch was ist aus den beiden kampfeslustigen Zwergen geworden. Ihr Verlust wäre ein hoher, wenn man bedenkt wie sie kämpfen.


Bei dem Gedanken hielt Aglareb die Augen nach toten Zwergen auf. Nicht richtig suchend, da er es eigentlich nie für möglich hielte, aber trotzdem mit flauem Gefühl im Magen als er Reihe für Reihe durchging.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Rabi am 17. Sep 2008, 07:04
Zusammen mit Thanderin bewegte sich der alte Zwerg durch den Raum, doch wo der eine aufhörte begann gleich ein neuer, es kam einem nahezu riesig vor. Doch endlich ein Lichtblick, nicht weit von ihnen konnten sie Stimmen hören, sie liefen einen Gang entlang und lauschten genau woher sie kamen, desto näher sie an die Stimmen kamen, desto lauter wurden sie und schließlich wussten die beiden Zwerge genau aus welchem Raum sie kamen. Behutsam gingen sie in den Raum, doch was sie da sahen, war grauenhaft. Dutzende von Verletzten Menschen sowie Elben, manche lagen ohne irgendeine Zuckung dar, als wären sie tot. Anderen konnte man schon im Gesicht ansehen dass sie ihren Schmerz nicht zeigen wollten. Viele hatten Brand, Biss oder Verletzungen von einer Klinge erhalten, manche verloren sogar eine Gliedmaße, zwar konnten sie sich glücklich schätzen diesen Angriff überlebt zu haben, doch zu welchem Preis?

Doch wie die Zwerge ihre Gedanken durchlaufen hatten erloschen die Stimmen im Raum, alle Lebewesen blickten auf die beiden Zwerge. „Werte Menschen“, Wogrin drehte sich zu einem Menschen hin und ließ sein Haupt kurz hinunter und wieder hinauf bewegen, anschließend drehte er sich zu einem Elben und machte das selbe bei ihm, doch mit den Worten: „Werte Elben.“ Wogrin stand nun wieder gerade da, auch wenn es ihm wegen seinem angeschlagenen Kreuz etwas mehr Schmerzen brachte, als er aushalten konnte. „Entschuldigt unser stören.“, doch bevor Wogrin eine Frage ausstoßen konnte wurde er mit einer recht zynischen Art und Weise unterbrochen: „Was wollt ihr hier!?“, der alte Zwerg hasste es wenn er während eines Satzes unterbrochen wurde, deshalb gab er dem Menschen eine Recht einfache Antwort zurück: „Töten wenn es euch beliebt.“, ein Stöhnen ging durch den Raum, alle Menschen und Elben die verletzt auf ihren Betten lagen, sahen den Zwerg entsetzt an.

 Der weise Zwerg hatte mitbekommen, dass er sich stark im Ton vergriffen hatte, Thanderin gab ihm einen kleinen Rempler mit seiner Hand, was der ausschlaggebende Anstoß dazu war, dass Wogrin endlich wieder Worte erklingen ließ: „Ich wollte euch nicht in eurer Ehre verletzten, oder euch Drohen, doch nach dieser Schlacht wollen meine Nerven nicht so ganz mitmachen. Ich hoffe ihr versteht meine Gefühlsschwankungen, jeder eurer Sorte wird sie besitzen, ich glaube nicht dass ich, Wogrin, ein Zwerg, der einzige hier bin, der Gefühle zeigt.“, dieses Mal ging kein Stöhnen oder Raunen mehr durch den Raum, sondern weiterhin blieb ein Schweigen darin, man konnte die Menschen und Elben nur freundlich nicken sehen. „Wir werden nun verschwinden, ich hoffe wir sehen uns wieder.“, Wogrin drehte sich um und wollte wieder aus dem Raum gehen, Thanderin sah ihn etwas entsetzt an, doch er ignorierte seinen Blick und ging an ihm vorbei auf den langen Gang.

Langsam regten sich Erinnerungen im alten Zwerg, diese Wandmuster, diese Bodenfliesen, diese Betten und Skulpturen die in jedem Raum und in jedem Gang dutzende Male zu sehen waren, sie erinnerten Wogrin an einen bekannten Ort, desto weiter sie den Gang gingen und desto öfter sie in verschiedene Räume blickten, umso stärker wurde die Erinnerung. Und schließlich als sie einen gewissen Raum entdeckten, einen Lehrraum, kam Wogrin der Gedankenblitz. „Thanderin!“, Wogrin fuchtelte zuerst wild in der Luft herum bis er endlich die Schultern seines zwergischen Freundes erwischt hatte und schütteln konnte: „Ich weiß wo wir sind.“, wahrscheinlich konnte man Wogrin nun eines der wenigen Male sehen wenn er ein Lachen im Gesicht hatte: „Wir.. Wir sind in Bruchtal!“, Wogrin war hellauf begeistert, hörte aber schließlich auf Thanderin zu schütteln, da dieser ziemlich genervt dreinschaute.       
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Gnomi am 17. Sep 2008, 16:27
„Ja...“ antwortete Nîdanadh langsam und fügte mit hasserfülltem Unterton hinzu: „Wieso nicht? Wir verstehen uns doch prächtig...“
Missmutig schaute er zu, wie Drellir seine Waffen neben ihm an den Baum lehnte.
Rasch war der Mensch wieder weg und er saß wieder allein am Baum. Der Schmerz in seinem Arm hielt an, doch es kümmerte ihn nicht, er hatte schon größere Schmerzen überstanden. Müde schaute er die Ausrüstung von Drellier an. Ein Bogen... Ein Schwert... scheint sich wohl nicht so sicher zu sein, ob er lieber wie ein Feigling aus dem Hinterhalt kämpft oder wie ein Mann das Schwert zieht...
Schließlich stand er auf und strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht. Er hatte nur gesagt, dass die Waffen dort liegen blieben dürfen, nicht, dass er auch noch auf sie aufpassen würde. Zudem musste er sich die Beine vertreten. Langsam ging er ein paar Runden um den Baum und setzte sich wieder seufzend hin. Es brachte nichts, seine Gedanken waren immer noch bei Maedhros. Er schloss die Augen und sah die vergangene Schlacht vor seinen Augen. Wie er Maedhros niedergeschlagen hatte und sich danach in die Horden der Orks stürzte. Es war kein guter Gedanke, doch langsam wurde ihm bewusst, was Gwilwileth ihm vorher gesagt hatte: Er war nicht schuld. Die Orks hatten ihn getötet, nicht er. Weitere Geschöpfe an denen ich Rache üben muss.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Fuxurios am 18. Sep 2008, 19:03
Aglareb kam ans Ende der aufgereihten Toten. Das Leid der einzelnen bekümmerte ihn nicht sondern die Anzahl aller Getöteten.

Der Verlust der Schlacht ist viel zu hoch! ...Wenn kommende Schlachten ebenso verlaufen gibt es für die Völker des Westens keine Hoffnung mehr. Es war kein einziger Zwerg unter den Toten, vielmehr Menschen und Elben, und von denen noch nicht mal Männer. Kinder sind es, viel zu jung noch  für den Krieg.... Ich muss mich zum Schlachtfeld begeben und meine Axt finden, Thanderin und Wogrin werden es schon geschafft haben, da bin ich mir sicher.

Aglareb sah den Ausgang, an dem sich immer noch verwundete Soldaten anstellten und auf Verpflegung und Arznei warteten. Die Schlange reichte weit aus dem Waldlager hinaus und in der Ferne konnte man Rauchschwaden entdecken. Er lief neben den Leuten in die entgegengesetzte Richtung. Bis er an einem Baum vorbeikam an dem ein verletzter, ziemlich finster dreinschauender Mensch saß und aussah als wäre er tot. Aglareb lief zu dem Baum, nicht nur um sich über das Wohlbefinden des traurigen Geschöpfes zu erkunden, sondern auch um eine Verschnaufpause einzulegen.

Als er näher kam erkannte er dass der Mann seinen rechten Arm verbunden hatte wie Aglareb seinen linken. Die Augen waren geschlossen, doch der Mund halb offen als wolle er mit den Zähnen knirschen. Aglareb näherte sich vorsichtig und stupste den Soldaten mit den Fuß ans Bein. Plötzlich schrak er auf und sah Aglareb mit hassverbrannten Augen an als wolle er ihn hier und jetzt die Kehle durchschneiden.


Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Thanderin am 19. Sep 2008, 16:45
Thanderin fühlte sich seltsam so schlimm war bisher noch kein Anfall gewesen, es fiel ihm äußerst schwer klar zu denken, deswegen ging er mehr oder weniger teilnahmslos mit Wogrin mit, bis Wogrin ihn schüttelte! Ihm war schon schwindelig genug, er sah Wogrin böse an bis der Zwerg aufhörte. Jetzt richtete er das Wort an Wogrin:
"Wogrin meinst du, dass die Schlacht vorüber ist? Wir müssen den Ausgang suchen ich muss etwas trinken am besten einen belebenden Schluck Met!"

Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Logrim am 19. Sep 2008, 17:01
Nachdem Drellir seine Stulpen, sein Bogen und sein Schwert bei Nîdanadh gelassen hatte, befand er sich auf dem Weg Wasser zu holen. Dabei ging an den vielen Toten vorbei, doch mehr als einen kurzen Blick schenkte er ihnen nicht oder einen Gedanken, es kümmerte ihn nicht im geringsten.
Drellir hatte nun zwei eimer voller kaltem klarem Wasser, deswegen suchte er sich eine Feuerstelle um sie zu erhitzen, anders hätte er das ganze Blut nie vernünftig abbekommen.
Während das Wasser langsam am Feuer brodelte, holte er aus seiner kleinen Tasche am Gürtel eine Pfeife und seinen letzten Tabak heraus. Er stopfte sich die Pfeife und zog ein kleines Stück Glut mit einem Stock aus dem Feuer und legte es auf den Tabak, legte Ring- und Zeigefinger über die Öffnung mit einem kleinem Luftspalt und zog ein paar mal bis die Pfeife an war. Gelassen lies er sich in einem Stuhl sinken, er genoss den Augenblick und lies den Rauch langsam aus seinem Mund steigen während er das Geschehen beobachtete. Wie die Ameisen liefen die Elben und Menschen umher, nur ohne jegliche Ordnung, ein einziges Chaos. Von überall  her drangen die Schmerzensschreie der Schwerverletzten.
Nachdem der Tabak verbrannt war, schüttete er die Asche in das Feuer, steckte die Pfeife wieder in seine Tasche und nahm die beiden Eimer und wollte zu seinem restlichen Gepäck zurückkehren. Doch dann rief ihm ein Elb von hinten nach.
"Mein Herr?".
"Was?", antwortete Drellir mit einem angenervten Ton.
"Ihre Wunde am Kopf muss gereinigt werden."
"Nein, was du nicht sagst. Auf diese Idee wäre ich garnicht gekommen, wie gut dass ich dich habe.", erwiederte Drellir sarkastisch mit einem verachtenen Blick und wandte sich wieder ab.
Der Elb versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch in ihm kam der Zorn zum Vorschein, seit so vielen Stunden half er den Menschen, die hier her kamen und dieser Spott von diesem einfältigen Menschen sollte der Dank dafür sein? Verärgert machte sich der Elb wieder an seine Arbeit.
Drellir war inzwischen fast wieder bei Nîdanadh angekommen, doch schon von weitem sah er noch einen anderen Menschen dort stehen...
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Khamul am 19. Sep 2008, 19:07
Langsam erwachte Jutan aus seinem unruhigen Schlaf. Die Kälte in seiner Schulter hatte ihn stundenlang daran gehindert, endlich einzuschlafen. In seinen Träumen hatte ihn immer wieder der Hexenkönig verfolgt. Auch wenn der dunkle König aus dieser Welt verschwunden war, so lebte er scheinbar in Jutans Wunde weiter. Das war wohl der Preis für den Sieg gewesen.
Er versuchte, sich zu bewegen. Die Suppe Gwilwileths hatte ihm gut getan, zumindest schaffte er es endlich, seinen rechten Arm zu strecken.
Die Elbin lag noch immer bei seinen Beinen. Lange vor ihm war sie eingeschlafen, und noch immer lag sie einfach nur ruhig da. Unweit von den Beiden lehnte Maethor an einem Baum, doch auch er hatte seine Augen geschlossen.
Wenigstens die Beiden können schlafen, um ihre Schmerzen zu vergessen...
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Rabi am 19. Sep 2008, 21:40
Wogrin konnte seinem Freund nur zustimmen, sie mussten einen Ausgang finden, denn auch Wogrin hatte ein Bedürfnis nach frischem Met. Langsam ging er in den Raum der vor ihnen war, überall standen meterhohe Regale voll mit Büchern, gekennzeichnet am Buchumschlag mit elbischer Schrift, die die Geschichte Mittelerdes erzählten. Langsam strich Wogrin mit seiner linken Hand über den Tisch der in mitten des Raumes stand, am Ende des Tisches blieb er stehen und fing an zu Thanderin zu sprechen, der noch immer außerhalb des Raumes stand und ihn anstarrte: „Ich weiß wo es hingeht Thanderin, ich habe hier viel gelernt, vielleicht verstehst du jetzt dass ich Elben gegenüber anders eingestellt bin als die meisten Zwerge.“ Ohne auf eine Antwort oder ein Widerwort zu warten ging Wogrin durch einen anderen Torbogen, der wieder einmal auf einen langen Gang führte.

Nach einer kurzen Strecke konnte man schon ein Licht am Ende des Ganges hineinscheinen sehen, abermals erhob der alte Zwerg seine Stimme: „Endlich haben wir es geschafft, wir sind aus diesem Gebäude gekommen und sehen nun das wunderschöne Bruchtal!“, bis zum Ende des Satzes waren sie bereits am Ende des Ganges angekommen, Wogrin streckte beide Arme in die Höhe und rief zu seinem Freund Thanderin, der vielleicht ein paar Zentimeter hinter ihm stand: „Erblicke die Schönheit dieser Stadt.“, da das grelle Licht zuerst den Blick nach draußen verwehrte, konnte man erst wenn man außerhalb des Ganges stand die Umgebung betrachten, doch was sie sahen war alles andere als schön. Von einer Sekunde auf die andere verwandelte sich Wogrins Gesichtsausdruck vom guten ins böse.

Überall lagen und saßen Verletzte des Kampfes, niemand hatte nur annähernd eine glückliche Miene und die Stimmung war unter Null.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 19. Sep 2008, 23:07
Als Maethor wieder erwachte, fühlte er sich bereits deutlich besser. Seine Wunden schmerzten bereits deutlich weniger, und er konnte sich ohne große Anstrengung aufsetzen. Zu seiner Erleichterung schlief Gwilwileth - ihm war nicht nach einem erneuten Streit zumute, der höchstwahrscheinlich ohnehin wenig bewirkt hätte. Ihm Nachhinein war es ihm ein Rätsel, warum er sich zuvor zu einem solch überflüssigen Wortgefecht hatte hinreißen lassen.

Jutan jedoch war inzwischen erwacht. Maethor blickte ihn an und lächelte ihm zu.
"Es freut mich, zu sehen, dass es dir bereits besser geht. Verletzungen sind der Preis eines Kampfes, doch angenehm sind sie selbst nach fünftausend Jahren noch nicht... doch meiner Meinung macht das Gefühl einer gewonnenen Schlacht die Schmerzen mit Leichtigkeit wett.

Ich hoffe, du wirst dich durch diese Wunden nicht von deinem Weg abbringen lassen. Du hast gegen den Hexenkönig großes Potenzial bewiesen - mehr als viele andere Menschen, und ich habe im Laufe meines Lebens einige gesehen."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Khamul am 19. Sep 2008, 23:47
Jutan brachte ein aufrichtiges Lächeln zustande. Er versuchte, sich aufzurichten, doch die Kälte in seiner Schulter durchzuckte krampfartig seinen Körper, sodass er sofort wieder auf sein Lager zurückfiel.
Wie kann das denn sein, dass ein einziger Stich mit einem Schwert so nachhaltigen Schaden anrichten kann?
Noch immer war seine Stimme schwach, doch immerhin brachte er richtige Wörter hervor: "Wunden sind immer etwas Hartes, ich weiß... Besonders die Wunden an der Seele, wenn man etwas verliert, das einem wichtig ist. Nicht einmal meine verfluchte Wunde schmerzt so sehr wie dieser Verlust... Wir haben den Sieg teuer erkauft, wie du treffend zu mir gesagt hast, doch ich hatte nichts mehr zu verlieren..."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 20. Sep 2008, 00:01
"Es ist niemals ratsam, in den Verlusten der Vergangenheit zu verhaften, denn dies wird nur dazu führen, dass man auch seine Gegenwart und vielleicht sogar seine Zukunft verliert", erwiderte Maethor. Er erinnerte sich an eine Zeit, in der wohl ebenso gedacht hatte, wie Jutan jetzt fühlte.

"Sieh beispielsweise mich an. Ich verlor meinen rechten Arm im Kampf gegen Sauron, und war lange Zeit der Meinung, mein gesamter Lebenssinn sei nun ebenfalls dahin. Gerade noch rechtzeitig bemerkte ich, dass ich mich damit auf eine Weise selbst zerstörte, die keine Macht von außen vermocht hätte. Also fasste ich mir ein neues Ziel und schwor mir, mit meinem schwachen linken Arm genauso stark zu werden wie mit meinem rechten." Er setzte ein schiefes Lächeln auf. "Und wie du gesehen hast, hat das sogar recht gut funktioniert.

Ich kann dir daher nur den Rat geben, den ich mir damals selbst erarbeiten musste: Denke nicht an die Vergangenheit, sondern konzentriere dich auf die Erfolge der Gegenwart und auf das, was du in der Zukunft zu erreichen suchst."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Khamul am 20. Sep 2008, 00:13
Die Worte des Elben zeugten von Weisheit und Lebenserfahrung. Tief aus seinem Innersten hinaus fühlte Jutan, dass Maethor doch nicht nur für den Kampf lebte. Ebenso wie Gwilwileth hatte er auch eine andere Seite, die Jutan sehr mochte.

"Ich glaube dir, Maethor. Ich habe nun jemanden gefunden, mit dem ich meinen Schmerz vergessen kann.", Er deutete mit seiner rechten Hand in Gwilwileths Richtung:
"Sie hat sich mir angenommen, ist meine Lehrmeisterin geworden, doch was viel wichtiger ist: Sie ist eine Freundin für mich. Sie wird sicher glauben, ich hatte sie vergessen, als ich zum Kampf gegen den Hexenkönig aufgebrochen bin, doch es war nicht so. Ich habe geglaubt, wir könnten sowieso nicht gewinnen gegen die übermächtige Armee des Feindes. Manchmal mache ich in solchen Situationen etwas, ohne genauer darüber nachzudenken..."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 20. Sep 2008, 00:29
Maethors Augen schweiften für den Bruchteil einer Sekunde zu Gwilwileth, dann blickte er wieder zu Jutan. Es hatte wohl wenig Sinn, den Jungen mit ihrem vorhergehenden Streit zu belasten... die beiden verband offenbar eine tiefere Freundschaft, als er zuerst angenommen hatte, und was hätte er davon, diese mit Zwietracht zu überschatten? Er selbst würde wohl nie Gwilwileths Ansichten teilen, doch wenn sie in der Lage gewesen war, durch ihre Freundschaft Jutan den Mut zu geben, nach vorne zu schauen und in den Kampf zu ziehen, dann sollte er ihm dies nicht nehmen.

"Ich habe bereits im Kampf gemerkt, dass du ganz offensichtlich elbische Unterweisung genossen hast... ein guter Lehrmeister ist etwas Großartiges, wenn man selbst festzustecken scheint und nicht weiß, wie man vorwärts kommen sollte. Er kann einem helfen, sein eigenes Potenzial in die richtigen Bahnen zu lenken."

Bilder von seinen eigenen Übungsstunden mit Annatar zogen vor seinem inneren Auge vorbei. Es erschien anderen meist absurd, doch er dachte stets gerne an diese Zeit zurück. Natürlich haftete ihnen im Nachhinein ein Nachgeschmack bitterer Ironie an, doch ohne die Lehren des Herrn der Geschenke wäre er niemals der Krieger geworden, der er heute war. Dennoch hoffte er, dass Jutan eine ähnliche Enttäuschung in seine eigene Meisterin erspart bleiben würde.

"Ich denke nicht, dass sie tatsächlich sauer oder enttäuscht war", sagte er nach einer Weile und dachte an das tränenüberströmte Gesicht der Elbin zurück. Er selbst hatte nie einen solchen Bund zu einem anderen Lebewesen gespürt, doch Jutans Worte hatten ihm klargemacht, wie wichtig dieser Bund für den Jungen war. "Sie hat sich einfach um dich gesorgt."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 20. Sep 2008, 10:29
Gwilwileth hatte einen seltsamen Traum gehabt. Zuerst sah sie Maethor vor sich, und ihr Streitgespräch lief erneut vor ihrem inneren Auge ab. Dann jedoch verwandelte sich Maethor in Galadriel, mit der Gwilwileth hitzig diskutierte. Dann passierte aber das merkwürdigste des Traumes. Die Umgebung änderte sich, und sie waren in Isengart, besser gesagt im Orthanc. Gwilwileth war schon viele male in diesem Turm gewesen, als sie Sarumans Bibliothek zum lernen benutzte. Doch hingen an den Wänden Banner des Roten Auges, und auf Sarumans Thron saß nun ein menschenähnliches Wesen. Mit einem hohen Helm, einzig und allein seinen entstellten Mund konnte man sehen, der lächelte; denn der Mann hielt zwei Elbenköpfe in die Höhe, und hielt sie triumphierend einem schwarzen Boten entgegen. Bevor Gwilwileth die Gesichter erkennen konnte, wachte sie schweißgebadet auf.
Sie musste sich erst orientieren wo sie war. Sie atmete tief durch, und strich sich das Haar hinter die Ohren. Sie konnte sehen, dass Jutan wach war, aber sich immer noch nicht aufgerichtet hatte, ihr Blick wanderte weiter, und sie merkte, dass Maethor ebenfalls wach war, und auf seiner Liege saß.
Anscheinend hatten sie gerade ein Gespräch geführt, denn beiden verstummten, als Gwilwileth sich aus ihren Schlaf erhoben hatte.
Sie lächelte, und rutschte ein wenig näher an Jutan herann, dann wandte sie sich zuerst zu Maethor, denn sie wollte den albernen Streit mit ein paar Worten beilegen.
" Guten morgen werter Herr", sie lächelte ihn an und redete dann weiter," Ihr habt mir gestern verschwiegen was euer Name ist, aber ich möchte euch gerne eine Suppe anbieten, die ich gestern, während ihr beide geschlafen habt", Ihr Blick wanderte kurz zu Jutan," gekocht habe. Sie ist nicht nur lecker, sondern förderd die Wundenheilung, denn die Kräuter und das Heilwasser habe ich persönlich von meinen Großeltern, Galadriel und Celeborn bekommen."
Nunja Großeltern...ich hätte vielleicht Ziehgroßeltern sagen sollen, aber auf solche Feinheiten kommt es nun auch nicht mehr an. Für mich sind es meine Großeltern, und für sie bin ich ihre Enkelin.
Sie ließ Maethor Zeit zum überlegen, in dem sie sich zu Jutan drehte.
"Na Jutan, wie geht es dir? Entschuldige, dass ich eingeschlafen bin, aber die Müdigkeit der Schlacht hat mich übermannt. So konntest du meine Suppe gar nicht kosten, und sie hätte bei der Verletzung Wunder bewirkt."
Sie stand auf nahm Jutan Schüssel und schüttete den Inhalt in die vor sich hinkochende Suppe. Gwilwileth füllte den Teller erneut, und ging wieder zu Jutan.
Ohne eine Reaktion abzuwarten, stütze sie seinen Kopf ein wenig, und trichterte Jutan die Suppe ein. Jener schluckte, und sein Gesicht bekam ein wenig mehr Farbe.
"Und habe ich zu viel versprochen?", sagte sie und strahlte vor Freude, dass es Jutan besser ging.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Thanderin am 20. Sep 2008, 20:11
Thanderin folgte Wogrin weiter, der Zwerg sprach von der Größe der Elben während sie durch einen Raum mit fielen Büchern schritten!
Ich habe genug Erfahrungen mit Elben gemacht um zu wissen, dass das nicht wahr ist, allein wenn ich an Liutasil denke, was wohl aus ihm geworden ist? Hoffentlich hat er die gerechte Strafe für seine Taten bekommen
Am Ende des Ganges war Licht zu sehen, Wogrin schritt mit erhobenen Händen nach draußen und rief:" Erblicke das großartige Bruchtal!"

Thanderin folgte ihm nach draußen und sah unzählbare Verletzte hier war nichts von Schönheit oder dergleichen zu sehen! Alle umliegenden Menschen und Elben starrten sie entsetzt an, es war so still, dass man ein Blatt hätte fallen hören können.

Wogrin stand immer noch mit erhobenen Händen da, Thanderin stieß ihm in die Seite und raunte: "Nimm die Hände runter!" Wogrin senkte die Hände langsam. Eine Gruppe Elben ging langsam auf die Zwerge zu!
Einer der Elben sagte nun scharf: "Und seit ihr erfreut über den Ausgang der Schlacht ihr habt sie wohl gemütlich von eurem Fenster beobachtet!"
Schon wieder eine Bestätigung für die überheblichkeit der Elben
Wogrin stand immer noch wie gebannt da, dann erhob Thanderin:
"ICH habe an der vordersten Front gekämpft! ICH habe hunderte Orks niedergestreckt und das Pferd eines Nazguls und ihr?"
Irritiert wandte sich der Elb an Wogrin und sagte verächtlich: "Und ihr, ihr seit wohl zu schwach auch nur ein Wort herauszubringen!"
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Rabi am 20. Sep 2008, 22:33
„Rückt mir nicht zu nahe Elb!“, Wogrin stieß den Elb der nun schon sehr nahe an die beiden ran gerückt war mit einer Hand weg. „Ihr glaubt doch nicht wirklich dass ich die Schlacht von einem Fenster aus beobachtet habe, seht euch meine Wunden an.“, Wogrin hob sein Mithrilhemd an der rechten Seite seines Körpers leicht nach oben: „Diese Wunde habe ich von einer Klinge eines gewaltigen Orks, der wahrscheinlich dutzende eurer Leute in den Tot gebracht hätte, doch ICH war derjenige der ihn erlegt hat.“, der alte Zwerg ließ sein Mithrilhemd wieder fallen und schritt die Stiege vor sich hinunter, als er in mitten der dutzenden Verletzten stand und bemerkte dass die meisten Blicke sich zu ihm gewandt hatten fing er an eine Rede zu schwingen: „Elben sowie Menschen, ICH Wogrin habe schon viel in meinem langen Leben mitgemacht, und dieser Elb hier.“, der weise Zwerg zeigte mit seinem Zeigefinger auf den von ihm weggestoßenen Elben: „Will mir unterstellen nicht an der Schlacht teilgenommen zu haben, nun Frage ich euch, wer hier hat das Recht jemand anderem zu unterstellen nicht für sein Land gekämpft zu haben, wer hat das Recht, jemand anderen als Feigling darzustellen.“, Wogrin ging nun zu dem Elben auf den er gezeigt hatte und stieß ihn mit beiden Händen noch ein Stück weiter weg: „Dieser Elb sicherlich nicht! Den dieser Elb, will mir, einem kämpferischen Zwerg, der versucht hat die Heimat der Elben, die Heimat euch aller zu retten, unterstellen, nicht an diesem Kampf teilgenommen zu haben!“, abermals stieß er den Elben dieses Mal jedoch um einiges stärker als die Male zuvor, denn der Elb konnte sich nicht mehr auf den Füßen halten und fiel nach hinten um: „Dieser Elb hat nicht das Recht, meine Ehre zu beschmutzen!“, Wogrin drehte sich von dem am Boden liegenden Elben weg als ob er minderwertiger Abschaum wäre.

„Komm mein Freund, suchen wir Aglareb. Ich brauche ihn.“, Wogrin schritt an den nahezu entsetzen elbischen sowie menschlichen Blicken vorbei in Richtung vieler Zelte.   
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Thanderin am 21. Sep 2008, 12:06
Als Thanderin Wogrin gerade folgen wollte stürtzte sich der Elb plötzlich in Thanderins Rücken und verpasste ihm einen schmerzhaften Schlag ins Genick, überrumpelt viel Thanderin zu Boden und keuchte. Der Elb stand nun lachend neben ihm  mit einem geschicktem Streich zog dem Elben die Beine weg so dass dieser ebenfalls zu Boden ging.
Thanderin richtete sich blitzschnell auf und trat dem Elb, am Boden liegenden Elb, mit voller
Wucht ihn den Bauch, der Elb schrie vor Schmerz auf!
Thanderin spuckte ihm ins Gesicht und sagte: "Wie fühlt sich das an du hinterhältiger Mistk...
Arrgh was  soll da?" Die Kompanen des Elben hatten sich von hinten angeschlichen und den Zwerg an den Armen gepackt.

Der Elb erhob sich nun und sah Thanderin verächtlich an holte aus und schlug Thanderin voller Kraft gegen dessen Kinn!
Thanderin spürte wie sich mehrere Zähne aus seinem Kiefer lösten und sich Blut in seinem Mund sammelte.

Der Elb holte gerade zum zweiten Schlag aus
Wenn er mich nochmal so trifft ist mein Kiefer gebrochen
Plötzlich wurde Thanderin zur Seite gerissen, es war Wogrin der sich auf die Kompanen des Elben gestürtzt hatte.
Darauf folgte eine längere Schlägerei in der niemand die Oberhand gewinnen konnte.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Karottensaft am 21. Sep 2008, 16:47
Thóndin vom Erebor (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,1459.msg32040.html#msg32040)


Thóndin, der erfahren hatte das hier kürzlich eine Schlacht ausgetragen wurde, suchte natürlich zuerst in den Heilhäusern Lothloriens nach dem Zwerg Wogrin. Er wusste das Wogrin ein sehr alter, kampferfahrener Zwerg war und wollte desshalb erst ihn um rat bitten ...
Nach stundenlangem suchen fand der verzweifelte Zwerg Wogrin und lief zu ihm."Wogrin, bist du es ?" fragte er.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: The Chaosnight am 22. Sep 2008, 13:44
Als Aiwyn aufwachte, fühlte sie sich benommen. Beim Aufrichten merkte sie jedoch, dass ihr ganzer Oberkörper gelähmt und somit bewegungsunfähig war.
Da auch ihr Kopf gelähmt war, konnte sie weder sehen, was vor sich ging, noch sich irgendwie verständlich machen, sondern nur warten, dass dieser grausame Effekt abklang. Nach einiger Zeit, sie hatte keine Ahnung wie lange genau, es könnten Minuten gewesen sein oder auch Stunden, hörte sie wieder die Stimme des elbischen Pflegers: „Ich hatte euch gesagt, dass es verrückt wäre, sich nach solch einer Verletzung zu überanspruchen, nun seid ihr weitere zwei Tage an das Bett hier gefesselt und müsst alle drei Stunden mit Heilkräutern versorgt werden, die den Bereich um eure Wunden lähmen werden.“
Aiwyn hörte dese Nachricht mit Schrecken.
Zwei Tage? Zwei Tage gefangen in diesen Bett ohne irgendetwas machen zu können?
Weder die Länge der Heilung, noch das Gefangensein auf engen Raum waren für sie ein Problem, sie war schon länger an einen kleinen Ort gewesen, sondern die Unfähigkeit irgendetwas tun zu können und ihr Schicksal in die Hände der Elben zu legen, machten ihr Sorgen. Schon von kleinauf wurde ihr von der Bösartigkeit der Elben erzählt und auch wenn sie keinen Elb richtig kannte und einsehen musste, dass sie keine Menschenfressenden, zwei Meter große, geflügelte Dämonen sind, waren sie für sie immer noch ein Grund zur Sorge und †™seltsame Kreaturen†™, wie es ihr seid der Begegnung mit Maethor immer wieder durch den Kopf ging.

Handlungsunfähig blieb sie die zwei Tage im Bett liegen und konnte durch die andauernden Neuauftragungen der Kräuter weder schlafen, noch ruhen. Die Zeit schien für sie still zu stehen und es gab absolut nichts, was sie tun könnte. Nach einer Zeitspanne, die ihr wie eine Ewigkeit vorkam, verschwand der lähmende Effekt und der Pfleger kam erneut. „Dies müsste nun reichen. Wenn ihr wollt könnt ihr nun gehen, eure Sachen liegen gleich neben euch. Ich rate euch jedoch dringendst: Reißt euch zusammen und beansprucht euch nicht zu doll! Seid ihr einmal aus diesen Heilhäusern heraus, kann es lange dauern, bis ihr wieder einen Platz habt, denn alle Heilkundigen sind hier maßlos überlastet.“
Sie zögerte nicht lange und verließ etwas unbeholfen das Bett. Auf dem Tisch neben ihr lag jedoch lediglich ihr Schwert, sonst war dort nur fremdartige, grüne Kleidung zu sehen. Sie versuchte den Elb zu fragen, wo ihre eigene sei, doch nur ein heiseres Krächzen kam heraus, also zeigte sie mit ihrer Hand darauf.
Der Elb antwortete: „Eure Kleidung war vollkommen zerrissen und von diesen Giften durchnässt, dass es keinen Schutz mehr bot und stattdessen jede noch so kleine Wunde lebensbedrohlich machen würde, also haben wir sie entsorgt.
Etwas angewidert blickte sie auf die elbische Kleidung, die sie von jetzt an wohl ihre nennen musste, wenn sie nicht in dem weißen Morgenmantel bleiben wollte.
Egal, wenn ich von hier fort will, sollte ich es lieber nehmen, irgendwo findet sich bestimmt etwas neues...


Aiwyn, nach: Lager der Beorninger (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,1474.msg32447.html#msg32447)
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Rabi am 22. Sep 2008, 21:27
Wogrin war bog sich gerade leicht über einen am Boden liegenden Elb, die eine Hand hatte er zu einer Faust geballt – mit der anderen hielt er den Elben gerade am Kragen fest, er war kurz davor dem Spitzohr mit der Faust ins Gesicht zu schlagen, doch dann hörte er hinter sich eine Stimme. Er drehte seinen Kopf zur Seite damit er aus dem Augenwinkel heraus die Person hinter sich erkennen konnte, leicht verschwommen konnte er einen Zwerg wahrnehmen, jedoch kannte er ihn nicht. Wogrin ließ den Elben los und überließ Thanderin seinem Schicksal, der alte Zwerg war sich ziemlich sicher dass sein zwergischer Freund die beiden Elben leicht alleine unter Kontrolle halten konnte, während er sich in ein Gespräch mit dem anderen Zwerg vertiefte.

„Ein Zwerg, hier in Bruchtal?“, Wogrin strich sich mit beiden Händen ein paar Mal über seinen langen weißen Bart der während der Schlägerei ordentlich zerzaust wurde. „Woher wisst ihr meinen Namen? Bin ich mittlerweile so eine Legende in meiner Heimat geworden dass mein Name dauernd in den Hallen wiederhallt?“, mit einem zufriedenen Grinsen strich sich der weise Zwerg weiterhin über den Bart und wartete gespannt auf eine Antwort seines gegenüber.     
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 22. Sep 2008, 21:42
Maethor blinzelte verdutzt und sah Gwilwileth eine Weile nur schweigend an. Ihre plötzliche Freundlichkeit überraschte ihn, doch sie erleichterte ihn auch - er mochte von ihren Einstellungen bezüglich des Kampfes immer noch nicht viel halten, doch er war weder in der Verfassung noch in der Stimmung, erneut einen Streit mit ihr zu führen, der ohnehin kein Ergebnis bringen würde.

"Euer Angebot überrascht mich zwar, doch ich nehme es gerne an.", erwiderte er schließlich. "Je schneller diese Wunden verheilen und ich wieder die Herausforderung suchen kann, desto besser."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Karottensaft am 22. Sep 2008, 21:47
Er war es. Es war Wogrin. Einer der meistgeschätztesten Zwerge Thóndins Zeit. Thóndin war leicht nervös mit ihm zu reden. "Ja, so ist es, oder zumindest in meiner Familie. Ihr werdet hoch geschätzt in der Heimat."Wogrin gab ein leichtes Verlegenheitsgrinsen von sich. "Ich habe schon viele Geschichten über euch gehört, aber warum seid ihr in Lothlorien?"
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Rabi am 22. Sep 2008, 22:36
Wogrins leicht verlegenes Grinsen löste sich in Luft auf als er Lothlorien hörte. „Was, habe ich richtig gehört, wir sind in Lothlorien?“, Wogrins Mimik wechselte beinahe ins bedrohliche und sein Schädel wurde plötzlich extrem rot, das Blut schoss ihm regelrecht in den Kopf. Thondin hob langsam seinen Arm und wollte ihn auf Wogrins Schulter legen um ihn zu beruhigen, doch als er seinen Arm langsam wieder senkte um ihn abzulegen, drehte sich Wogrin blitzschnell um und schritt auf die Elben und seinen Freund Thanderin zu. „Schluss jetzt damit!“, Wogrin brüllte regelrecht die Elben und Thanderin an, plötzlich blickten alle Menschen und Elben in Lothlorien auf den Zwerg, doch dieses Mal nicht mit enttäuschter und etwas zorniger Miene sondern eher mit erstaunter interessierter. Wogrin stieß den einen Elben von Thanderin weg, seinen Freund selbst riss er vom zweiten Elben fort und schmiss ihn hinter sich. „Wir sollten uns nicht bekämpfen! Wir haben doch einen gemeinsamen Feind, wir sind die Verbündeten Mittelerdes, warum bekämpfen wir uns gegenseitig wenn doch die viel größere Bedrohung wo ganz anders auf uns wartet! Also lasst es endlich sein, schließen wir wieder Frieden und kämpfen endlich wieder Seite an Seite!“, Wogrin warf den beiden verwundeten Elben noch einen schnellen, vernichtenden Blick zu und drehte sich dann wieder um zu Thondin.

„Ich hoffe die lassen uns jetzt in Frieden.“, Wogrin warf noch schnell einen Blick über die Schulter um sich zu vergewissern dass Thanderin nicht vielleicht wieder über einen der Elben herfallen würden, sowie es in seinem Gemüt lag, oder eventuell sogar die Elben noch einmal zurückkommen würden. Doch alles verlief genau so wie er es wollte, die Elben starrten die beiden Zwerge, nun vorallem Wogrin, zornig an und gingen zurück in eines der Heilhäuser. Als er wieder nach vorne zu Thondin blickte, wollte dieser gerade sein Wort erheben als Wogrin ihn wieder unterbrach: „Ihr hättet dass mit Lothlorien nicht früher erwähnen können, dann hätten wir uns diese ganze Schmach ersparen können.“, Wogrin ballte vor seinem Gesicht eine furchteinflößende Faust. „Aber..“, versuchte der fremde Zwerg einzulegen, doch Wogrin ließ ihn einfach nicht zu Wort kommen. „Diese ganzen Schmerzen, dieser ganze Streit, wir hätten es uns alles ersparen können. Alles...“, doch als sein alter Freund Thanderin Wogrin plötzlich anstieß und ihm einen bösen Blick zuwarf, verstummten seine Worte langsam in ein böses Brummen bis man schließlich gar nichts mehr hören konnte.

„Also sprecht mein Freund.“, fing Thanderin zu sprechen an, damit es endlich zu einer Diskussion kommen würde, denn Wogrin war nun zu sehr in seine Gedanken und seinen Zorn vertieft um noch einen vernünftigen Satz heraus zu bekommen. „Àlso ihr seid Wogrin, ich habe schon viele Heldentaten von euch gehört, doch ich hätte mir euch anders vorgestellt.“, wieder einmal unterbrach der mürrische Zwerg die Worte seines gleichen und ballte eine Faust vor seinem Gesicht, hinter der Faust konnte man nur noch ein böse dreinblickendes Zwergengesicht erkennen. „Nein, nein, nein... Werter Wogrin, ich meinte es im Guten.“, die Faust und der Gesichtsausdruck verloren langsam wieder an ihrer Stärke. „Doch lasst mich zu meinem eigentlichen Grund zurückkommen, warum ich euch aufgesucht habe.“, Wogrins Gesicht war nun wieder bleich, das Blut hatte sich wieder im gesamten Körper verteilt und seine Faust war auch schon wieder ganz nach unten gesunken, endlich hatte er sich beruhigt und war wieder fähig für ein richtiges Gespräch. „Vielleicht kennt ihr ja meinen Vater, Thórondin, er hat mir viel von euch erzählt.“, Wogrins Augen wurden plötzlich riesig, sein Mund formte sich zu einem riesigen Lächeln und plötzlich stieß er ein gewaltiges, typisch zwergisches, Lachen. „Du bist also der Sohn Thórondins! Na dann müssen wir gleich auf einen Schluck Met gehen mein Freund.“, Wogrin stellte sich neben Thondin und legte seinen linken Arm hinter seinem Kopf herum, sodass sie auf der linken Seite wieder herunter hang. „Verrat mir deinen Namen Junge, damit wir die Förmlichkeiten hinter uns haben.“ Mit dieser Reaktion hatte nicht einmal Thondin gerechnet, zuerst musste er überlegen was er nun eigentlich sagen sollte, er dachte gut über seine nächste Wortwahl nach, und antwortete dem weisen Zwerg schließlich: „Ich bin Thondin, wie gesagt Thórondin  Sohn. Er hat mich geschickt, um euch um Hilfe zu bitten.“, Wogrins gute Stimmung verging abermals von einer Sekunde auf die andere und er ging wieder ein paar Schritte von Thondin weg. „Also Thondin, was ist geschehen? Sind die Dunklen Streitmächte über unsere Heimat hergefallen?“, Wogrins Blick durchstieß fast die Gedanken Thondins, dieser wieder, sehr nervös, versuchte eine Antwort zu geben.       
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Karottensaft am 22. Sep 2008, 23:19
Thóndin war überrascht über die Reaktionen des Zwerges, doch er fand ihn sympatisch. Nach gutem überlegen was er jetzt sagen sollte übernahm er schließlich eine ernsthafte Mimik. "Der Met muss noch warten. Als ich vor genau 4 Tagen losbrach um die Eisenberge zu besuchen und dort alte Bekanntschaften zu treffen, wanderte ich den Eilend Süd-Westlich entlang. Als ich an den Einlauf des Carnen gelang, graute es mir."
Die beiden Anderen Zwerge lauschten interessiert zu.
"Ich sah eine riesige Armee Rhûn-Soldaten, sie sammeln sich.Denn ich bezweifle nähmlich das sie schon wieder so stark sind um einen erneuten Angriff zu wagen. Ich dachte es wäre die beste Idee hierher zukommen und um beistand zu bitten."

"Wisst ihr was Jungs?" fragte Thanderin der sich nach Alkohol besann.
"Sicherlich weis ich was." Sagten die Andern fast gleichzeitig.
"Wie wäre es darüber in Ruhe bei einem oder auch zwei Krügen Met nachzudenken?"
Die Sache war schon zu dem Moment beschlossen als Thanderin die letzten Buchstaben über seine leicht angetrockneten Lippen brachte.
Als der Neuankömmling seinen ersten Schluck zu sich nahm, stellte er kurz daruf die frage:
"Was denkt ihr? Was sollen wir tun?"
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Farodin am 23. Sep 2008, 15:14
Alvias' Start: (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,1441.msg31675.html#msg31675)

Schwert, Bogen, Pfeile, Tasche mit Zeichenkram, Ring. Den neuen Umhang habe ich schon an, Rüstung auch. Lembas werde ich gleich bekommen
Alvias überlegte, ob er alles hatte, um zum Erebor zu reisen. Er sah sich ein letztes Mal in dem Zimmer um, das seit dem Ende der Schlacht seinens war. Noch einmal würde er hier nicht hinkommen. Dann hob er die zweite Tasche mit einer Decke und ein paar Kräutern der Heiler auf, hängte sie sich um.
Er verließ das Zimmer, verabschiedete und bedankte sich bei seiner Heilerin, die ihm tatsächlich ein Bündel Lembas in die Hand drückte, welches Alvias sofort in seiner Tasche verschwinden ließ.
Nachdem er die Heilhäuser hinter sich gelassen hatte, machte er sich auf, um den Wald in nördlicher Richtung zu verlassen.
Er ließ es sich aber nicht nehmen, vor seiner Abreise noch einmal bei Rúmil und Orophin verbei zu schauen.


Alvias weiter ins Tal des Anduin (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,1464.msg32185.html#msg32185)
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Rabi am 23. Sep 2008, 20:12
Wogrin blickte seinen neu gewonnen Freund genau an, er war sich nicht ganz sicher, auch wenn es einer seiner Art war, er war jung und höchstwahrscheinlich sehr unerfahren, er wusste nicht genau ob er diesem Jungspund vertrauen konnte, dass musste er erst unter Beweis stellen... und da gab es bei Wogrin nur eine Lösung. „Ich würde vorschlagen, wir machen uns jetzt noch keine großen Gedanken darüber.“, schwer schaffte es Wogrin nur diese Worte über seine Lippen zu bekommen, denn in seinen wahren Gedanken war er bei seiner Heimat mit Wahnvorstellungen der Zerstörung und Vernichtung von ihr. Doch er wusste schon genau was er zu tun hatte, doch er würde es dem Zwerg ihm gegenüber erst verraten wenn er seine Prüfung bestanden hatte. „Wir trinken jetzt erst einmal gemütlich ein paar Gläser Met und danach können wir uns Gedanken machen.“.

Wogrin konnte in Thondins Gesicht einen wahrhaft schockierten Blick feststellen, doch er ignorierte ihn einfach und forderte ihn mit seinem nächsten Satz zu einem „Duell“. Immer wieder bestellte Wogrin ein Glas Met nach dem anderen, immer weiter, dass war seine Prüfung.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Karottensaft am 23. Sep 2008, 21:01
„Ein Trink-Duell?“ fragte Thóndin.“Meinetwegen, warum nicht?“
Warum ein Trinkduell zu dieser Stunde. Das versteh ich nicht.
Die beiden älteren Zwerge erzählten ihre Heldengeschichten die aus Thóndins Sicht aus längst vergangenen Tagen stammen zu schienen und währenddessen sie dies taten lauschte er aufmerksam zu und trank ohne Pause weiter. Zwischendurch konnnte man immer wieder die Worte: „Da geht noch was.“ herraushören...
„Noch bin ich nicht am Ende.“ sagte er halblachend nachedem er seinen 4. Krug Met zu sich nahm. Doch der Zwerg gegenüber schien nicht ganz bei der Sache zu sein, er dachte über irgendetwas nach. Irgendetwas über Thóndin. Doch es störte ihn wenig denn er dachte er mache sich Sorgen um seine Heimat. Thóndin schüttete nun sein 6. Krug zufrieden in sich hinein worauf Wogrin ein leichtes Lächeln von sich gab.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Khamul am 26. Sep 2008, 14:58
Die Schüssel hielt Jutan zwischen seinen Beinen fest, während er mit dem Löffel in seiner Rechten die Suppe zu seinem Mund führte. Seinen linken Arm konnte er noch nicht richtig bewegen, ohne dass es ihm große Schmerzen bereitete. Die Kälte in seiner Wunde hatte bereits ein wenig nachgelassen, doch noch existierte sie darin. Gwilwileths Suppe tat gute Arbeit darin, seine Wunden zu lindern und zu heilen.
Nebenbei bemerkte er noch, wie Gwilwileth auch Maethor eine Schüssel von ihrer Suppe gab.
Sie hat sich wirklich große Sorgen um mich gemacht... Das nächste Mal sollte ich mich nicht in solch große Gefahr begeben. Ich scheine ihr wirklich etwas zu bedeuten.

Als er mit seiner Suppe fertig war, hatte sich Gwilwileth wieder an sein Lager gesetzt. Lächelnd sah sie ihn an. Jutan erwiderte ihr Lächeln und fragte sie, mit Kräftigerer Stimme als vorhin: "Wohin wird uns wohl dieser Krieg als Nächstes führen?"
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 26. Sep 2008, 15:28
" Ach, mein lieber Jutan, der Krieg hält nie bestimmte Wege ein, und so weiß man auch nicht wohin er uns führen wird", antwortete Gwilwileth mit sanfter Stimme," aber eins ist sicher, nämlich, dass Sauron noch nicht geschlagen ist, und sich an Lorien nur die Fingersptizen, und nicht die gesamte Hand verbrannt hat.
Galadriel wird auch bald eine Rede halten, und dann wissen wir mehr.
Aber momentan, ruhst du dich lieber aus."
Gwilwileth küsste ihn flüchtig auf die Stirn, und beobachtete nun Maethro, während sie Jutans Hand streichelte, beim essen.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 1. Okt 2008, 17:49
"So schwer vorauszusehen, wie manche zu denken scheinen, sind die Wege des Krieges nicht", sagte Maethor zwischen zwei Löffeln Suppe. "Wir haben einen klaren Sieg errungen, und nun muss mindestens eine der beiden Seiten darauf reagieren. Menschen tendieren dazu, nach einer Schlacht mit solchem Symbolwert wie die, die hinter uns liegt, ungewöhnlich viel Mut zu fassen... ich rechne damit, dass sie bald einen Versuch unternehmen werden, das Land Rohans dem verwundbaren Mund Annatars zu entreißen.

Andererseits hat Annatar noch nie eine Niederlage auf sich beruhen lassen... er wird höchstwahrscheinlich bald einen neuen Angriff befehlen, und da bleiben ihm wenige Ziele. Entweder wird er erneut versuchen, die Elben Loriens oder Bruchtals zu vernichten, oder er wird seinen Zorn gegen die Zwerge wenden. Hinter dem Nebelgebirge gibt es wenig, das für ihn gefährlich ist, daher glaube ich nicht, dass wir dort mit Problemen rechnen müssen."

Er schwieg eine Weile, während er seine Mahlzeit beendete. Selbst er musste zugeben, dass die Suppe der Elbin ein ungewöhnlich starkes Gefühl der Stärke und Wärme in seinem zerschundenen Körper entfachte. Er musste sich eingestehen, dass er nach einem Streit wie dem, der zwischen ihm und Gwilwileth vorgefallen war, keineswegs überrascht oder gekränkt gewesen wäre, hätte sie sie ihm verweigert. Im Gegenteil hatte er Mühe gehabt, seine Überraschung zu unterdrücken, als sie über ihren Zwist so einfach hinweggesehen hatte.

"So oder so", sagte er nach einer Zeit, "eine Speise wie diese ist unschätzbar im Angesicht der Gefahr." Er setzte ein Lächeln auf. "Viele unterschätzen den Wert einer stärkenden Mahlzeit vor dem Konflikt. Ich selbst habe, dank meiner... vernachlässigbaren Kockünste gelernt, ohne auszukommen, doch eine Wohltat ist es dennoch."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 1. Okt 2008, 18:26
Gwilwileth musste schmunzeln, denn sie erkannte die Geste, hinter Maethors Worten, den Streit von ihnen beizulegen.
Es war ein sinnloser Streit, und wir waren alle erschöpft und müde von der Reise.
" Wahrlich habt ihr Recht, was beide eure Aussagen betrifft. Und die Worte eines großen Kriegers sind sie", sagte Gwilwileth mit ehrenvoller Stimme.
Sie nahm sich den roten Pferdeschwanz und öffnete das Band mit einem Zug. Wie ein roter Vorhang legten sich die dünnen Haare fein um ihren nackten Nacken, und bedeckten ihre Schultern.
" Ich selbst weiß noch nicht wo mein Weg mich führen wird, aber habe ich neben Jutan, noch einen weiteren, um den ich mich sorgen muss."
Ihre Gedanken schweiften zu Nîdanadh, den sie einfach so stehen gelassen hatte. Schuldgefühle krochen in ihr hoch, aber andererseits würde er sie schon suchen kommen, wenn es nötig war. Sie musste jetzt erst einmal bei Jutan bleiben.
" Große Geschichten habt ihr mir erzählt von euren Taten ich würde gern mehr davon erfahren, wenn ihr erlaubt?"
Prompt nach diesen Worten hörte sie ein flattern und ihre Nachtigall setzte sich auf ihre Schultern. Sie fing an zu zwitschern, und es war wie Balsam führ ihre Ohren, nach den Schlachtschreien der letzten Tage.
" Ihr werdet euch vielleicht freuen zu hören, dass Galadriel bald eine Rede zu Ehrung der Siegreichen und Toten halten wird", sagte Gwilwileth strahlend, " aber ich wollte euch nicht in eurem Redefluss dämmen".
Damit setzte sich in den Schneidersitz, und lehnte sich an Jutans Matratze während sie auf Maethors Antwort wartete.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Lord of Mordor am 3. Okt 2008, 18:45
Entgegen dessen, was man nach seinem Ausbruch in ihrem vorherigen Streit hätte annehmen können, war Maethor es nicht gewohnt, über seine eigene Vergangenheit zu reden, insbesondere nicht im Detail - genau so wenig, wie er sich für gewöhnlich für die Vergangenheit anderer interessierte, abgesehen von den Teilen, die die Gegenwart direkt beeinflussten.

"Das einzige Ereignis meiner Vergangenheit, das heute noch eine Rolle spielt, war der Kampf, der mich meinen Arm kostete", sagte er schließlich. "Doch diese Geschichte ist lang, und ich will die Rede zu Ehren derer, die an meiner Seite gefallen sind, nicht versäumen. Sie sind es wert, dass man sich ihrer erinnert."

Damit erhob er sich mühsam. "Ein andermal jedoch werde ich euch gerne davon erzählen, wenn es euch tatsächlich interessieren sollte. Doch nun, lasst uns die Herrin des goldenen Waldes nicht warten lassen."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Gnomi am 5. Okt 2008, 21:33
Miluinwen...
Allein der Gedanke an sie lies ihn den Schmerz von Maedhros Tod fast vollständig vergessen.
Wie wäre es wohl verlaufen, wenn sie noch da wäre? Wie würde sein Leben jetzt aussehen, wenn sie noch leben würde?
Langsam döste Nîdanadh ein und vertiefte sich immer weiter in die Erinnerungen an sie.
Der Mond war rund und erhellte den gesamten Wald.
Mitten in einem Wald saß er zusammen mit ihr vor einem beinahe heruntergebrannten Lagerfeuer.
Er musste nicht nachdenken, er erkannte alles sofort wieder. Es war ein Wald etwas nördlich von Bree gewesen. Sie waren so oft schon hier gewesen, immer dann, wenn sie alleine sein wollten. Vorsichtig drehte er den Kopf und schaute in die blauen Augen der Frau, die er so liebte. Vorsichtig legte er seinen Arm um sie, so zart, als ob er Angst hätte mit jeder noch so kleinen Berührung könnte alles verblassen und er würde wieder allein in den Wäldern Loriens sein.  Doch sie blieb und lehnte sich an ihn an. „Weißt du noch?“ fragte sie ihn schließlich langsam. „Damals, als wir uns das erste Mal gesehen hatten...“ Er musste lächeln. Natürlich wusste er es noch.  „Es war wie in einem Traum... so wie jetzt.“

Er wollte noch etwas hinzufügen, doch plötzlich durchfuhr ein Ruck seinen Körper.
Er schlug die Augen auf und sprang mit hasserfüllten Augen auf. Wer konnte es wagen hier seine Ruhe zu zerstören?
Er erkannte einen Menschen direkt vor sich. Doch er erkannte auch sofort, dass dies kein Waldläufer war, sondern einer von den Schwachen, von den Menschen, die sich selbst gegenseitig vernichten und die an seinem Unglück Schuld waren.  Mit einem hasserfüllten Flackern in den Augen stand er auf.
Er wollte gerade sein Schwert ziehen, als er einen in der Nähe rufen hörte: „Schnell, Galadriel will ihre Rede halten! Wir sollen alle zu ihr kommen.“
Nîdanadh blickte noch einmal zu dem Mann vor ihm, entschied dann aber, dass es ihm nicht helfen würde ihn jetzt anzugreifen. Irgendetwas zog ihn zu der Rede. Es war ein Gefühl, dass er schon lange nicht mehr gespürt hatte.
Nachdem er ein paar Waldläufer gefunden hatte folgte er ihnen bis zu dem Platz an dem Galadriel ihre Rede halten wollte...
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Vexor am 6. Okt 2008, 19:52
" Das ist sehr weise Herr, der mir immer noch nicht seinen Namen preisgegeben hat. Doch habt ihr Recht und wir sollten so schnell wie möglich zu der Stelle aufbrechen, wo Galadriel eintreffen wird."
Sie nahm eine Silberne Spange, die sie in einer Tasche hatte, und steckte sich ihr rotes Haar hoch. Es wirkte nicht streng, doch verlieh es Gwilwileth eine gewisse Würde und Ansehen. Ihr Narbe jedoch war nun deutlich zu sehen, aber sie verunstaltete das zierliche Gesicht der Elbin nicht, sondern verlieh ihr eine gewisse Abstraktheit, wie eine zerstörte Mühle auf einen vom gelben Raps erleuchteten Feld.
Sie richtete sich auf, und strich ihr Kleid glatt.
Sie sah, dass Maethor sich alleine aufgerichtet hatte, und eilte deshalb zu Jutan, und stützte diesem unter dem Arm.
Gemeinsam verließen sie das Lager, und schritten zu der Lichtung, wo eine große Menschenmenge bereits versammelt war.


Maethor, Jutan und Gwilwileth zu Galadriels Rede (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,1523.msg33371.html#msg33371)
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Fuxurios am 7. Okt 2008, 20:02
Wie von einem Nazgul gejagt, läuft er davon. Seht nur ihr Götter, was der Krieg aus uns allen macht, wenn wir schon bald soweit sind uns gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Seine äußeren Wunden lassen sich vielleicht schließen, doch die Narben die er auf seiner Seele trägt werden wahrscheinlich nie heilen. ... Die Herrin des goldenen Waldes spricht zu ihren Untergebenen. Pah, Hexe! Viele werden, erstmal erschrecken, wenn sie erfahren wie viele Länder noch zu befreien sind! Wie lange noch werden wir in unbedeuteten Landen kämpfen, bevor wir Gondor und seine Lehen zurückerobern können. ...

Der Mann wurde vor kurzem erst versorgt. Neben dem Baum lagen noch Überreste von Bandagen, restliche Heilkräuter und – zu Aglarebs Glück – eine kleine Flasche hochprozentiger Alkohol zum reinen der Wunde. Aglareb überlegte nicht lange, er nahm die Flasche auf, öffnete sie und roch erstmal daran. „Das ist mal eine Medizin, die auch wirklich hilft, und der verrückte Kerl läßt sie zurück um einer „Rede“ zuzuhören.“ – Aglareb ließ ohne mit der Wimper zu zucken den Inhalt in seinen Rachen fließen. Dann schüttelte er sich, und war fast kurz vorm Erbrechen, als er merkte wie scheußlich es schmeckte. - „Na pfui! Da merkt man, dass Elben keine Ahnung von Schnapsbrennen haben. Das schmeckt ja nur nach Blumen und sonstigem Unkraut!“ Aglareb spuckte einige Male auf den Boden bevor er sich wieder beruhigte.

„He! Du mit dem Nachthemd! Willst du dir nicht die Rede anhören, bevor du dich schon feierlich betrinkst.“
Aglareb schaute sich um, dann sah er einen Reiter mit einer edlen Rüstung, auf seinem Helm war ein kleiner Pferdekopf zu erkennen und in der Hand trug er ein grünes Banner mit einem weißen Pferdekopf.
„Feiern?! Gibt es denn einen Grund zum Feiern? Und selbst wenn es einen gäbe, würde ich ihn nicht brauchen!“ – entgegnete Aglareb dem Reiter, dann fuhr er fort. „Und wohin reitest du, Manne Rohans, wenn dir die Rede so wichtig erscheint?“
„Ich sag den anderen auf dem Schlachtfeld Bescheid, die noch die restlichen Orks auf den Scheiterhaufen verbrennen.“
Aglareb überlegte, dann antwortete er: „Wäre es möglich, dich zu begleiten. Ich bin auf der Suche nach einem Gegenstand, der mir äußerst wichtig ist. Und diesen kann ich nur auf dem Schlachtfeld finden.“
„Ich denke nicht, dass du dort finden wirst was du suchst, aber du kannst ja dein Glück versuchen. Los, spring auf!“


Aglareb nach: Ehemaliges Schlachtfeld (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,889.msg33991.html#msg33991)
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens
Beitrag von: Rabi am 8. Okt 2008, 21:31
Nach etlichen Krügen Met beendete Wogrin das nun schon außer Kontrolle geratene Trinkduell. Mit einem gewaltigen Knall schlug er seinen letzten Krug, den er soeben seine Kehle hinunter geschüttet hatte, auf den hölzernen Tisch vor sich. Fast schielend blickte Wogrin seinen Kumpel Thanderin an, der sich in der Menge mehr beherrscht hatte als sein alter Freund. „Ich möchte nur eines sagen.“, Wogrin bekam leichten Schluckauf und sah etwas benommen drein, jedoch konnte er das lallen einigermaßen unterdrücken: „Ich glaube der Junge hier.“, Wogrin streckte sich über den Tisch, der ihm viel zu hoch war, darüber und klopfte Thondin auf die Schulter: „Ist ganz ok, er kann uns begleiten.“, mit einem lauten, eben für Zwerge typisches Lachen, beendete Wogrin seinen Satz letztendlich.

Thanderin schämte sich schon fast für seine zwei Kameraden, den Wogrin konnte fast nicht mehr gerade gehen, der andere Zwerg jedoch konnte nicht einmal mehr auf seinen eigenen Beinen stehen bleiben. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass er eben um einiges jünger war als sein Konkurrent Wogrin. Warum musste Wogrin genau in einer elbischen Stadt, die Edel sein sollte, mit einem jungen Zwerg ein Duell veranstalten?

Aber nachdem die drei endlich aus der Bude herausgegangen waren und tief in der Nacht in Richtung des Hauses, aus dem sie zuvor herausfinden mussten, gingen, vergaß Thanderin wieder alles und schämte sich nicht mehr für die beiden. Auf der einen Schulter hatte er Wogrin hängen, auf der anderen Schulter lag Thondin, fast mit einem Lächeln geleitete er die Zwerge in ihre Gemächer, denn an allen Elben an denen sie vorbeigingen spürte er förmlich wie er von Blicken verfolgt wurde. Doch das störte ihn nicht mehr weiter.

„Ruh dich aus, Wogrin.“, mit einem Stoß ließ er den alten Zwerg in ein Bett fallen, es dauerte nur wenige Sekunden und man konnte schon das Grunzen und Schnarchen des alten Zwerges hören. Thondin  legte er genau in das Bett neben Wogrin und lächelte den bereits eingeschlafenen jungen Zwerg zufrieden an und brummte vor sich her: „Das hast du gut gemacht Junge.“, danach ging er in einen anderen Raum um sich dort hinzulegen und auszuruhen, für ihn war es ein anstrengender Tag.         
Titel: Re: Galadriels Rede
Beitrag von: Rabi am 8. Okt 2008, 22:08
Mitten am nächsten Tag wachte Wogrin auf und zwar genau so wie er sich ins Bett gelegt hatte, noch immer etwas benommen von der vorherigen Nacht rackerte sich der alte Zwerg auf. Man konnte noch immer die Bettlaken in seinem Gesicht erkennen, sie hatten sich über die ganze Nacht tief hineingedrückt. Sein Bart war völlig zerzaust und von seinem Haar gar nicht erst zu reden. Wogrin drehte sich, nachdem er sein Gesicht abgetastet und über seine Haare und seinen Bart geschmiegelt hatte, um und sah den jungen Zwerg Thondin im anderen Bett liegen. Er lag noch immer seelenruhig dar, man konnte sehen dass er eine unruhige Nacht hatte, denn die Bettwäsche war vollkommen durcheinander und er lag da wie ein toter Warg. Doch als der alte Zwerg beim Fenster hinter Thondins Bett hinaussah, konnte er erkennen dass sich langsam dutzenden Menschen und Elben mit ihren Bannern sammelten, dass konnte nur etwas positives bedeuten. Deshalb ließ er seinen neuen zwergischen Freund nicht mehr weiterschlafen, mit einem rütteln versuchte er ihn wach zu kriegen, doch der Versuch misslang. Immer wieder rüttelte er ihn, doch als nach dem zehnten Mal noch immer keine Rührung von Thondin kam, machte es sich Wogrin einfach und schmiss ihn einfach vom Bett hinunter, mit einem lauten Knall krachte der schwere Zwerg auf den Boden und stieß einen Schrei von sich. An seinem Kopf reibend tauchte er plötzlich hinter der Bettkante wieder auf und schaute Wogrin mit einem erzürnten Blick entgegen. „Warum weckst du mich. Mürrischer, alter Zwerg.“, zu Thondins Übel hatte er sich im Ton vergriffen und wurde nur kurze Zeit darauf von Wogrin zurechtgewiesen. „Was glaubt ihr wer ihr seid!“, Wogrin griff mit beiden Händen die andere Bettkante und drückte sie in Richtung Thondin, das Bett verlor langsam an Halt und rutschte direkt auf den jungen Zwergen zu, da dieser noch ziemlich benommen war von dem Abend zuvor, reagierte er nicht mehr früh genug und wurde zwischen dem Bett und der Wand hinter ihm eingeklemmt, das Bett drückte ihm genau in die Rippen, damit es schön schmerzte.

„Das soll dir eine Lehre sein mir gegenüber keinen Respekt zu zeigen, ich dachte du hast viel von mir gehört und ich werde als Held in meiner Heimat gefeiert, und dann kommst du mir so entgegen.“, Wogrins Blutdruck schoss wieder einmal in die Höhe, doch nach ein paar Sekunden senkte er sich wieder, denn er schaffte es irgendwie sich selbst zu beruhigen, denn er wollte keinen Rassengleichen verletzen. „Aber... Jeder macht Fehler.“, Wogrin zog das Bett wieder von Thondin weg, der griff sich leicht keuchend auf die Rippen und schaute Wogrin nun mit etwas mehr Respekt entgegen. Niemals hatte er gedacht dass dieser Zwerg über solche Kräfte verfügen würde, es stimmte wirklich alles was man über ihn erzählte.

„Doch ich will euch jetzt endlich sagen warum ich euch geweckt habe.“, Wogrin ging um das Bett herum und stellte sich neben Thondin. „Schaut raus, es findet eine Art Versammlung statt, es kann sich nur um etwas Wichtiges handeln.“  Wogrin lehnte sich so gut es mit seiner Größe möglich war, in das Fenster hinein und blickte die riesigen Massen an Elben und Menschen an die vor ihm durch den Wald gingen. Während er ihnen zusah, bemerkte er dass Thanderin ihm fehlte, er drehte sich wieder um und raste förmlich zur Tür. Er öffnete sie und blickte hinaus auf den Gang und anders als erwartetet, stand Thanderin gleich neben der Tür zu seinem Zimmer und lehnte sich an die Wand, mit den Armen vor seinen Körper verschränkt wartete er darauf dass die Beiden Zwerge aufwachten. „Was ist den da drinnen vorgefallen?“, fragte Thanderin mit einer ungewohnten Stimme. Wogrin antwortete auf dessen Frage etwas hektisch: „Ach nichts. Mach dir keine Sorgen.“

Der alte Zwerg wechselte sofort das Thema nach seiner hektischen Antwort und stellte Thanderin sofort eine Frage: „Weißt du was dort drüben los ist?“, Wogrin striegelte sich noch ein paar Mal über seinen Bart und seine Haare, damit er nicht so sehr verwahrlost aussah. Sein zwergischer Freund griff Wogrin in seinen Bart und zupfte ihm ein riesiges Stück Erde daraus. Mit einem ernsten Nicken bedankte sich Wogrin bei seinem Freund und erwartete nun eine Antwort: „Soweit ich gehört habe will die Herrin des Waldes eine Ansprache halten. Der Mithrandir und viele andere mächtige Wesen sollen auch dort sein.“, Thondin konnte nicht glaube dass er es richtig verstanden hatte, er traf seine zwei zwergischen Freunde und würde sofort ein paar der mächtigsten Wesen auf Mittelerde begegnen, so schnell ging es also. Wogrin ignorierte einfach den erstaunten Blick seines neuen Freundes und drehte sich in die andere Richtung im Gang: „Los wir gehen dort hin.“, plötzlich wieder extrem ernst schritt der alte Zwerg den Gang entlang und den Ausgang hinaus, als Ziel die Rede Galadriels.         
Titel: Re: Heilhäuser Lóriens
Beitrag von: Karottensaft am 14. Okt 2008, 15:21
Thondin hatte zwar eine unruhige Nacht jedoch schlief er so fest wie er es seit je her tat.
Er spürte einen kraftvollen Ruck.
So tun als wäre nichts ist manchmal die beste Lösung ...
Ich will doch nur schlafen, nur schla...   HUAAA !!!

Thondin fand sich links neben dem Bett wieder und versuchte die Situation zu begreifen. Er sah Wogrin, der generft dastand und nur darauf wartete das der junge Herr Zwerg ihm schnellstmöglich seine Aufmerksamkeit schenkte.
„Warum weckst du mich. Mürrischer, alter Zwerg.“ sagte Thondin in einem, wie er im nachhinein bemerkte, sehr aggresiven Ton.
Wogrin schrie in einem hinweisenden, zwar gutgemeinten aber dennnoch aggresiven Satz:
„Was glaubt ihr wer ihr seid!“
Nun kam etwas was Thondin sehr erstaunte, Wogrin nahm ohne jegliches Problem das Bett in seine Hände und quetschte Thondin so ein, dass es ihm fast die Luft weg nahm. Es schmerzte.

„Das soll dir eine Lehre sein mir gegenüber keinen Respekt zu zeigen, ich dachte du hast viel von mir gehört und ich werde als Held in meiner Heimat gefeiert, und dann kommst du mir so entgegen.“ sagte er ruhig aber laut und lehrreich.
„Aber jeder macht Fehler“...
Er schien sich zu beruhigen.

Nachdem Wogrin ihn über die Gründe des aufweckens aufgeklärt hatte, zog sich Thondin seine Stoffsachen an und wollte hinaus. Bevor er jedoch nur einen Schritt aus der Tür setzten konnte, bemerkte er dass sein Bart ordentlich zerzaust war.
Familien Codex Nummer 2: Niemals mit ungepflegtem Bart aus dem Hause gehen.
„Ämm Wogrin, wenn ich dich bzw. Sie denn so nennen darf ohne ein „Herr“ oder „Werter“ davorzusetzten, mein Bart. Es dautert noch knapp 10 Minuten bis ich fertig bin...“
Thondin erzählte ihm von dem Codex und seinem hohen Wert auf einen gepflegten Bart, woraufhin Wogrin einwilligte.
Wärenddessen suchte er Thanderin, der ihm sehr fehlte und nach einer geschätzten halben Stunde war Thondin endlich fertig.
Er lauschte den beiden älteren Zwergen und hörte die Wörter: „Galadriel“, „Mithrandir“, „Radagast“ und „auch da“ woraufhin er sich innerlich sehr freute.

Als das Trio dann endlich den Platz erreichte ging es auch schon los, die Rede startete.


Wogrin, Thanderin und Thondin zu Galadriels Rede (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,1523.msg33371.html#msg33371)
Titel: Rohnons erster Kontakt
Beitrag von: Sauron der Dunkle am 23. Nov 2008, 22:11
Rohnons Start: (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,1747.msg39880.html#msg39880)

Nach einem langen Fußmarsch erreichten Rohnon und sein Begleiter, der Elb aus der Kneipe, endlich die Wälder Lóriens.

„Dies sind die Wälder Lóriens“ sagte der Elb zu Rohnon und betrat den Wald. Rohnon blickte sich noch einmal um und folgte dann dem Elb . Rohnon fühlte sich irgendwie beobachtet aber ging ganz normal weiter. Er wusste nicht warum, aber er vertraute diesem spitzohrigen Elb. Sie waren schon einige Zeit unterwegs, als sie plötzlich Musik und fröhlich singende Leute hörten.

 „Was ist das?“ fragte Rohnon und der Elb antwortete sogleich „Das, werter Freund sind die Geräusche des Sieges. Wir haben mit dem Sieg über den Hexenkönig einen großen Erfolg davongetragen“. „Hexenkönig? Nie gehört. Wer ist dieser Hexenkönig?“ erwiederte Rohnon. „Der Hexenkönig WAR der stärkste Diener Sauron, welcher der Herrscher der Orks ist und Mittelerde zerstören will, aber das werde ich dir später näher erläutern. Lass uns nun erstmal feiern“, sagte der Elb und machte sich wieder auf den Weg. Rohnon guckte etwas skeptisch aber folgte dem Elb. Nach einer Weile erreichten sie Caras Galdhron.

„Wir sind an unserem Ziel angekommen werter Freund. Hier werde ich euch nun verlassen. Begebt euch auf das Fest und esst und trinkt. Morgen werdet ihr dann weiteres erfahren". Mit diesen Worten verschwand der Elb. „Essen und trinken? Das lässt sich einrichten“, grinste Rohnon und betrat die Stadt. Etwas skeptisch schaute er sich um. Er hatte noch nie eine Stadt gesehen, die sich größtenteils auf Bäumen befand. Doch trotz dieses ungewohnten Anblicks setzte er seinen Weg normal fort. Nach ein paar Metern erblickte er dann das Fest.

Alle lachten, aßen und tranken. Als er sich so umschaute erblickte er auf einmal einen Mann weit abseits des Festes am Rande der Stadt. Er war sehr groß, an die 2 Meter, hatte einen Vollbart und für einen Menschen sehr lange Finger. Obwohl Rohnon normal nicht so viel redet dachte er sich „Den muss ich mir doch mal genauer ansehen“, und schlenderte auf den großen Mann zu.
„Hey, mein Name ist Rohnon und wie heißt du?“ fragte Rohnon den großen Mann etwas mürrisch.
Dieser drehte sich um und sah Rohnon verachtend an. Seine Augen hatte einen unbeschreiblichen Glanz und in gewisser Weise flöhste dieser stumme Riese sogar Rohnon Respekt ein ...
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Gnomi am 25. Nov 2008, 15:31
Ein Mensch bemerkte Nîdanadh mit Abscheu. Zudem wirkt er auf mich nicht gerade wie einem, dem man trauen sollte... er hat einen Elbenanhänger, doch dies beweist nichts.
Er beugte sich leicht nach vorne und sprach gerade leise genug, dass Rohnon ihn hören konnte.
„Namen...Was meinst du damit? Die Namen der Kindheit sind wie Schall und Rauch, sie kommen und vergehen. Sie sind nicht wichtig für Personen, die nicht mit ihnen umgehen könnten. Diese Namen verstreichen so schnell, dass man sie nie zu fassen bekommt. Die anderen Namen beschreiben dich. Willst du gar diesen wissen?
Da erwartest du dann aber mehr als nur den Namen, du forderst mein gesamtes Schicksal dir zu offenbaren. Wie ich heiße willst du wissen? Den einen kenne ich seit mein Schicksal mir zu Füßen gelegt wurde nicht mehr. Der andere... Sagt mir, warum soll ich ihn euch anvertrauen?“
Während er sprach war Nîdanadh ruhig geblieben, obwohl seine Stimme bebte.  Als er zu Ende war schloss er kurz die Augen und schaute danach mit dem gleichen herabwürdigendem Blick wie schon vorher sein Gegenüber an.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Sauron der Dunkle am 25. Nov 2008, 16:24
Rohnon war empört.
Wie konnte dieser Mensch es nur wagen ihm eine solch freche Antwort zu geben? Er musste sich schwer zurückhalten nicht agressiv zu werden, doch sein stolz war verletzt und er hatte seine Wut nicht mehr unter kontrolle.
"Deinen Namen will ich wissen. Den Namen, mit dem ich dich anreden kann wenn ich deine Eingeweide vom Boden wische." Rohnon stelle sich auf, bereit dem großen Mann eine zu verpassen. Während dessen wuselten viele Gedanken durch seinen Kopf.
Ich bin doch hier um gegen die Orks zu kämpfen. Wieso soll ich meine Energie jetzt hierbei verschwenden? Doch er hörte lieber auf seinen Bauch, der ihm sagte, dass er sich das nicht gefallen lassen brauche. Und mit diesem Gedanken stand er da bereit zum Schlag.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Gnomi am 25. Nov 2008, 16:50
Mit so was hatte er nicht gerechnet. Erst Drellir, dann dieser hier... Rohnon nannte er sich. – es gibt hier viele komische Gestalten. So lange hat niemand mich herausgefordert, und nun tun es zwei Menschen innerhalb so kurzer Zeit. Glaubten diese Menschen wirklich dass sie ihm größere Schmerzen zufügen konnten, als er bisher schon erfahren hatte?
„Ihr mögt es als Frechheit empfinden, ich nenne es eine Gegenfrage. Ihr dürft mich nennen wie ihr wollt. Die meisten nennen mich nach meinem Schicksal.“ gab er leicht lächelnd zurück. „Nîdanadh. So werde ich seit Jahren genannt. Genügt euch das?
Schlag zu, aber sei gewarnt, mein rechter Arm ist zwar noch verbunden und verletzt, doch ich bin mit der Linken ebenfalls sehr schnell.  Du wirst mich nicht verletzen  können. Menschen sind schwach, sie denken sie wüssten alles besser, doch dabei verletzen sie andere, sie sind ein selbstverliebte Rasse, die nur auf den eigenen Nutzen aus ist. Was wisst ihr schon? Nichts. Und du glaubst mich verletzen zu können?“
Am Ende war seine Stimme nicht mehr so ruhig, sondern wurde langsam zu einem eiskalten Zischen. Nîdanadh hatte mehr gesagt, als er eigentlich wollte. Aber es störte ihn nicht. Falls Rohnon ihn angreifen würde, würde er schnell genug reagieren können um ihn abzuwehren. Sie standen noch fast einen Meter voneinander entfernt. Zeit genug jeden Schlag zu parieren.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Sauron der Dunkle am 25. Nov 2008, 17:03
Rohnon sah Nîdanadh nun tief in die Augen und fragte sich, was diesem Mann wohl schon geschehen sein mag, dass er so Abweisend und irgendwie in sich selbst zurückgezogen ist?. Nach kurzer Überlegung entschied er sich den Streit erst einmal beizulegen.
"Ich werde euch nicht schlagen ... das hebe ich mir auf bis ihr wieder gesund seid", sagte Rohnon, nun wieder grinsend, und reichte Nîdanadh die linke Hand zur versöhnung.
Er erwartete zwar nicht wirklich das Nîdanadh diese Geste erwidern würde, aber er wollte nun feiern und sich nicht streiten.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Gnomi am 27. Nov 2008, 21:24
Nîdanadh schaute mit erhobener Augenbraue auf die ihm entgegen gestreckte Hand. Er überlegte nicht lange, was er tun sollte.
„Ihr Menschen seid noch schwächer als ich erwartet hatte.“ murmelte er leise. „Doch nun lasst mich mit euren wertlosen Höflichkeitsfloskeln in Frieden. Für euch bedeuten sie fast so wenig, wie für die Yrch, wie sie von den Elben genannt werden. Darum geht und feiert einen trostlosen Sieg, feiert euch, feiert die Lebenden, so wie ihr es schon immer getan habt, feiert solange bis ihr selber nicht mehr in der Lage dazu seid, da ihr das Schlachtfeld von unten seht. Ich empfehle mich, da mir dies zuwider ist.“
Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand im Wald ohne die Hand anzunehmen.


Nîdanadh in die Wälder Lothlóriens (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,402.msg42549.html#msg42549)
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Sauron der Dunkle am 27. Nov 2008, 21:35
Rohnon stand noch einen Augenblick an der Stelle, wo ihn Nîdanadh gerade stehen gelassen hatte.
"Er ist ein unhöflicher Klotz...und ich habe nur die hälfte von dem was er gesagt hat wirklich verstanden, aber ich freu mich schon auf ein Wiedersehen, wenn ich ihm endlich eine verpassen kann," dachte sich Rohnon und kehrte auf das Fest zurück.
An diesem Abend geschah nichts großartiges mehr. Rohnonh trank und aß bis er sich völlig betrunken in eine Ecke fallen lies.
"Wie schön doch das Leben ist", dachte er sich und nahm noch einen letzten Schluck aus seinem Glas.
"Ich denke morgen werde ich diesen Ort wieder ver...." mit diesen Worten und einem letzten lauten gähnen schlief er ein....
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Sauron der Dunkle am 2. Dez 2008, 13:59
Rohnon wachte auf.
Er lag immernoch in der Ecke, in der letzte Nacht hineingesunken war. Kurz blickte er um sich und versuchte dann aufzustehen.
Doch sein Kopf schmerzte furchtbar und er musste kurz Luft holen. Nach einem tiefen Atemzug schwang er sich auf.  Er schwankte kurz doch fasste dann fest Fuß. In diesem Augenblick traf ihn ein helles Licht. Er blickte nach oben und sah die Sonne hoch am Himmel stehen. Er schien bis in die Mittagszeit geschlafen zu haben.
„Was eine Nacht“, gähnte Rohnon und wischte sich den Schlaf aus den Augen.
„Irgendwo hier muss man doch noch etwas zu trinken bekommen†, dachte sich kurz darauf und begab sich wieder in Richtung des Festes, wo immernoch gefeiert wurde.
Er lief an den fielen Elben und Menschen vorbei und Schnappte sich eine direkt Ampulle mit Schnaps. Direkt nahm er einen Schluck und ließ sich auf eine Bank fallen.
Hallo werter Freund, seit ihr endlich wach“, vernahm er plötzlich von hinten. Er fuhr herum und sah seinen Elbenfreund, Lârgón.
„Morgen“, grummelte Rohnon durch seine Kopfschmerzen geplagt.
„Ihr seht nicht so gut aus was ist los?“ ...  „Mein Kopf, ich habe zu viel getrunken, aber das ist egal“.
„Wie ihr meint. Ich wollte euch, wie versprochen, die Geschichte unseres Krieges, sowie eure weiteren Möglichkeiten näher erläutern.“ ... „Möglichkeiten? Was für Möglichkeiten?“ fragte Rohnon, welcher sich weiter Schnaps in den Schädel goss.
„Welchen Weg ihr wählt, ob ihr nach Erebor, zu den Zwergen, oder nach Rohnon ins Land der Pferdemenschen wollt. Doch wartet erst ab bis ich euch erzählt habe, was ihr wissen müsst.
Wir kämpfen jetzt schon sehr lange gegen den dunklen Herrscher und seine Lakaien. Wir hatten einen Plan den Ring, der Sauron wieder hätte zu seiner ganzen Stärke verhelfen können, zu zerstören. Doch auf dem Weg zum Schicksalsberg, dem einzigen Ort wo man diesen Ring zerstören könnte, ist der Ringträger gefallen und unser Plan schlug fehl. Damals wurden unsere größten Kämpfer gefangengenommen und Sauron erlangte seine ganze Stärke zurück.
Er sendete kurz darauf eine Armee gen Lórien.
Angeführt wurde diese vom Hexenkönig, der schrecklichsten Diener Saurons. Wir versammelten eine Armee der besten Kämpfer Mittelerdes und stellten uns der dunklen Armee Mordors. Mit viel List und Kraft konnten wir schlielich den Sieg davontragen und den Hexenkönig für immer vernichten. Doch schon droht neue Gefahr.
Eine weitere Armee marschiert auf den Erebor zu. Also du kannst nun entscheiden ob du ..."
... “Jaja der Schlacht bewohnen willst, ist mir klar. Ich werde zum Erebor gehen und werde den Orks die Fresse polieren†, unterbrach Rohnon den Elb.
“Wie du meinst werter Freund ich werde dich zum Erebor begleiten. Packe deine Sachen wir brachen auf wenn die Sonne untergeht." Mit diesen Worten verlies der Elb Rohnon wieder und verschwand.
“Dieser Elb, Lârgón, im ersten Moment hier, im zweiten schon wieder weg.". Rohnon nahm  noch einen großen Schluck Schnaps und ging wieder in Richtung Fest ...


Rohnon und Lârgón in Richtung Thal (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,1462.msg48468.html#msg48468)
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Khamul am 4. Dez 2008, 15:41
Jutan erwachte aus seinem unruhigen Schlaf. Seine Wunde schmerzte nicht mehr so sehr, wie sie es zu Beginn getan hatte. Die Elbin, die ihn wieder zu seinem Schlaflager geführt hatte, war der Meinung gewesen, dass sie sich schnell bessere und er bald wieder bereit zum Aufbruch sein würde.
Er wollte nach Rohan und dabei helfen, seine Heimat dem Griff Saurons zu entreißen. Bei der Rettung Lothloriens hatte er ja keinen geringen Beitrag geleistet, doch er wünschte sich irgendwie, in Rohan nicht so zu enden wie hier.
Maethor und ich haben zwar Lorien gerettet, doch ich habe dafür mit einem hohen Preis gezahlt. die Wunde einer Morgulklinge soll nie heilen... Gwilwileth ist auch nicht hier. Zuletzt habe ich sie bei Galadriels Rede gesehen. Nachdem sie verschwunden war, hat mich eine Elbin wieder hierher gebracht...
Irgendwie ist es ziemlich laut hier...


In seiner Nähe war wohl ein Fest oder so, denn ausgelassene Musik drang zu ihm vor. Er roch auch den scharfen Geruch von Schnaps. Wahrscheinlich hielten die Widerstandskämpfer gerade eine Siegesfeier. Ihm war jedoch nicht nach feiern zumute. Jutan wollte viel eher ein wenig Ruhe haben. Er richtete sich von seinem Lager auf und versuchte zuallererst, seinen linken Arm zu bewegen. Zwar hatte er noch ziemlich wenig Gefühl in seinen Fingern, aber sie gehorchten ihm.
Schnell schnallte er sich seine Schwertscheide um. Seine Elbenrüstung und sein Kettenhemd ließ er liegen. Sicherlich würde er nicht einmal sein Schwert brauchen. Einmal noch blickte er auf die Lichtung voller feiernder Menschen und Elben, dann verließ er sein Lager, hinaus in die Wälder Lothlóriens.


Jutan nach: Wälder Lothlóriens II (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,692.msg55257.html#msg55257)
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Khamul am 8. Mär 2009, 13:11
Aiwyn und Jutan von: Wälder Lothlóriens II (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,692.msg58571.html#msg58571)


Es dauerte nicht lange, bis Jutan wieder bei seinem Schlaflager angekommen war. Er wollte zuerst seine Sachen packen und sich gleich darauf bei Maethor, Gwilwileth und Nîdanadh verabschieden. Wahrscheinlich waren sie allesamt schon auf den Aufbruch vorbereitet.
Viel hatte er sowieso nicht mitzunehmen, da er auch nicht viel besaß. Ein wenig Elbenbrot, mehrere Streifen Dörrfleisch, sowie sein Schwert und seine Rüstung, mehr hatte er nicht. Er entschloss sich, seine leichte Elbenrüstung sofort anzulegen und mit ihr zu reisen. Wenn er und Aiwyn auf dem Weg nach Rohan von Orks überfallen würden, dann hätte er sowieso nicht mehr Zeit, sie sich anzuziehen. Langsam streifte er sich sein Kettenhemd über, doch kaum saß es richtig, begann die Wunde an seiner linken Schulter unter der Berührung des Kettenhemdes fürchterlich zu brennen.
Jutan stöhnte auf. Mit den Fingern seiner rechten Hand bahnte er sich den Weg zu den lila Äderchen, und dann hob er die Ringe aus Elbenstahl weg von seiner Wunde, die augenblicklich aufhörte zu brennen.
Was für eine dunkle Magie liegt nur in dieser Wunde, dass sie nicht in Berührung mit elbischem Metall kommen will? Wie soll ich denn meine Kettenrüstung anlegen, wenn nicht so?
Sein Entschluss war schnell gefasst. Er streifte sich sein Kettenhemd noch einmal ab, dann Riss er die Ärmel seines Hemdes ab und verband damit so dick und flächendeckend wie möglich seine linke Schulter. Dann zog er sich sein Kettenhemd wieder über. Nun, mit dem dicken Stoffpolster, begann seine Wunde nicht mehr, unter dem Elbenstahl zu brennen. Das war auch gut so. Schnell streifte er sich die restlichen Teile seiner Rüstung über: Die Arm- und Beinschienen, die Schulterplatten und den Brustharnisch. Dann packte er seine Sachen zusammen.
Erst in diesem Moment fiel ihm ein Brief auf, den jemand an sein Schlaflager gelegt hatte. Vorsichtig brach er das ihm unbekannte Wachssiegel und las die elbischen Schriftzeichen. Als er geendet hatte, wurde ihm klar, dass er Gwilwileth wohl nicht mehr in Lothlorien finden würde. Sie wollte Rache nehmen für ihre Famile, und daher war sie schon aufgebrochen. Zum Glück hatte er bereits eine neue Weggefährtin gefunden.
Nîdanadh war dann wahrscheinlich auch schon fort, also ging es nur noch darum, Maethor zu finden. Am vorigen Tag war er nich in seiner Schlafstatt nahe der Jutans gelegen, doch nun war er fort. Als Jutan sich zum Bett des Kriegers hindrehte, spürte er plötzlich eine Hand auf seiner rechten Schulter. Blitzschnell drehte er sich um und legte die Hand an den Griff seines Schwertes, doch es war kein Feind, der ihm gegenüber stand.

Langes goldenes Haar wallte vom Kopf des Elben, und sein gesamter Körper schien von einer Aura des Lichts umgeben zu sein, ähnlich wie die Schatten, die den Hexenkönig umgeben hatten, nur ermutigend anstatt entmutigend. Seine Rüstung glänzte im Schein der Sonne, und er wirkte wie aus einer anderen Welt.
Es war Glorfindel, einer der mächtigsten Elben Mittelerdes, derjenige, der die Mission zur Tötung des Hexenkönigs angeführt hatte. Er war es gewesen, der Jutan verweigert hatte, mitzukommen, doch durch Maethors gutes Zureden war er dennoch mitgekommen.
Als hätte der Elb Jutans Gedanken erraten, sagte er: "Ich muss mich wohl bei dir bedanken, dass du trotz meines Verbotes dennoch mit meiner Truppe mitgekommen bist. Ohne dich wäre vermutlich ganz Lothlorien verloren gewesen." Ein angedeutetes Lächeln spielte sich um die Lippen Glorfindels. "Du hast in der Schlacht bewiesen, dass auch jene, denen man es nicht zutrauen würde, große Taten vollbringen können. Dein Mut ist sehr groß, ebenso wie diene Entschlossenheit. Ich bin sehr beeindruckt von dir, Jutan, Haleths Sohn. Auch diejenigen Elben, die du dazu gebracht hast, in Mittelerde zu bleiben und für ihre Heimat zu kämpfen, sagen, sie wären durch deine Hoffnung davon überzeugt worden, dass es doch noch Hoffnung auf einen Sieg gäbe."
Während der nun einsetzenden Pause versuchte Jutan erst einmal, seine Gedanken zu ordnen. Es war wahr, einer der mächtigsten Elben Mittelerdes stand vor ihm und rühmte ihn wegen seiner Tapferkeit und seines Einsatzes für die Rettung Lothloriens! Er wusste gar nicht, was er antworten sollte, doch irgend etwas musste er doch sagen, damit der Elb ihn nicht für einen Trottel hielt. Schließlich brachte er ein halb gemurmeltes: "Danke, mein Herr" zustande.
Das Lächeln auf dem Gesicht Glorfindels wurde nun ein wenig deutlicher, und er breitete seine Arme aus: "Nicht nur ich, sondern hunderte Elben verdanken deinem Heldenmut ihr Leben, daher musst du dich nicht für den Ruhm, der dir zusteht danken. In den Geschichtsbüchern Mittelerdes wird dein Name sicher noch lange geschrieben stehen, Jutan. Ich sehe, du willst die Wälder verlassen. Wohin führt dich dein weiterer Weg, Menschensohn?"
"Ich möchte nach Rohan, um meine Heimat dem Griff Saurons zu entreißen. Meine Familie hat dort gelebt, und es leben sicher noch genug Menschen in diesem Land, um sie gegen den Mund Saurons aufzubringen und ihn zu stürzen. Das Volk Rohans ist noch keineswegs geschlagen, ihr Mut ist nur erloschen und wartet auf einen Funken, der ihn wieder entzünden wird."
Der Elb nahm Jutans Hand zum Kriegergruß: "So gehe denn, Jutan, Haleths Sohn! Ich bin sicher, dein Mut und deine Überzeugung werden dazu beitragen, den Kampfgeist des Volkes Rohans wieder zu entzünden. Zur Zeit begeben sich viele kleinere Gruppen nach Rohan, um Aufstände gegen den Mund Saurons zu schüren. Du kannst dich sicherlich einer dieser Gruppen anschließen. Faramir, der rechtmäßige Statthalter Gondors, ist ihr Anführer."
Jutan erwiderte den kräftigen Händedruck Glorfindels und antwortete ihm: "Ich habe bereits eine Weggefährtin gefunden, werter Glorfindel. Es war mir eine Ehre, mit Euch in dieselbe Schlacht ziehen zu dürfen, doch nun trennen sich unsere Wege wohl. Ich hoffe darauf, Euch eines Tages wieder zu sehen."
"Spätestens in den Hallen des Mandos, in welche die Toten gehen, werden wir uns wieder treffen. Ich gebe dir aber noch einen Ratschlag mit: Lass deinen Mut zu deiner Waffe werden, verwechsle Mut jedoch nie mit übertriebener Tollkühnheit. Mut macht dich Stärker, Tollkühnheit bringt dich ins Verderben."

"Ich gebe dir auch meine besten Wünsche mit", ertönte eine dritte Stimme. Jutan drehte sich um und erblickte den einarmigen Maethor, welcher gerade hinter einem Baum hervorgetreten war und auf ihn zuging. Wortlos gab er ihm den Kriegergruß und drehte sich wieder um. Jutan erwiderte ihm noch: "Maethor, ich bin froh, dass wir Seite an Seite gegen unseren übermächtigen Gegner kämpfen durften. Dir gebührt mindestens genauso viel Ruhm wie mir, denn nur gemeinsam ist es uns gelungen, den Hexenkönig zu besiegen und sein Heer in die Flucht zu schlagen."
Der einarmige Krieger hielt in seiner Bewegung inne, und ohne sich umzudrehen, sagte er noch: "Mein Leben lang war ich auf der Suche nach immer mächtigeren Gegnern, doch nun werde ich noch eine Zeit lang hier bleiben. Die Wunden, die mir diese Schlach geschlagen hat, sind größer, als du sie dir vorstellen kannst. Ich bewundere deine Willensstärke, trotz der Morgulwunde weiterzuziehen, doch ich werde nicht mitkommen. Vielleicht sehen wir uns einmal wieder, Haleths Sohn."
Maethor ging weiter auf seine Schlafstatt zu, und Jutan machte keinen weiteren Versuch mehr, seinen Kampfgefährten noch einmal anzureden. Stattdessen wandte er sich wieder an Glorfindel: "Ich danke Euch für Euren Rat, Herr Glorfindel, und ich werde ihn in meinem Herzen tragen. Nun muss ich jedoch gehen, denn meine Gefährtin erwartet mich bei Sonnenuntergang, und die Sonne steht schon sehr tief."

Die beiden gaben sich noch einmal den Kriegergruß, und dann wandte Jutan sich ab, in die Richtung des Einganges der Heilhäuser Lothloriens...
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: The Chaosnight am 8. Mär 2009, 22:39
Aiwyn eilte so schnell sie konnte durch die Wälder. Ihre Hände und Ärmel waren voll vom Blut des Nordmannes und innerlich brannte sie.
Trauer...Hass...Zorn, all solche negativen Gefühle kamen auf einmal in ihr hoch und zehrten an ihr wie nichts zuvor dagewesene. Tief in sich hatte sie sich schon länger mit dem Hass gegen sich abgefunden, doch dass dieser jetzt schon auf ihre Nächsten weitergeleitet wurde, machte sie wahnsinnig.
Auf dem Weg stolperte sie über mehrere Wurzeln und stieß sich an mehreren Ästen, doch sie spürte diese körperlichen Dinge nicht, zu sehr hatten die Extremgefühle Übermacht in ihr gewonnen, die alle äußeren Belange verdrängt hielten.

Als sie in so vor den Heilhäusern angekommen war, war es noch weit vor dem vereinbarten Zeitpunkt entfernt und ihr Zustand der körperlichen Immunität schwand langsam: Sie war vom Laufen vollständig außer Atem und mehrere Körperteile schmerzten gewaltig. Sie musste sich an einem der massiven Bäume Loriens festhalten, um nicht völlig das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen und dann kehrte wieder die grauenvolle Kombination aus Trauer, Hass und Zorn zurück. Doch diesmal nahm sie ihr nicht die körperlichen Schmerzen, sondern schien sie sogar noch zu verstärken und auch innerlich wurden die brennenden Schmerzen stärker und stärker.
Doch aus irgendeinem Grund ließen sie Aiwyn zwar schlecht fühlen und schmerzten gewaltig, doch trotzdem konnte sie noch halbwegs klar denken und handeln und auch die negativen Emotionen waren, für Außenstehende unsichtbar, tief in ihr, wer auch immer sie so gesehen hätte, hätte meinen können, dass sie lediglich leichtere Verletzungen an Armen und Beinen hat und ansonsten komplett unversehrt sei.

Es war ein seltsames Gefühl, das sich kaum in Worte fassen ließ und angesichts der Lage war es um so seltsamer: All die letzten Jahre war sie wegen jeder Kleinigkeit gereizt und bei allem, was Bogan oder Barlae passieren könnte zutiefst besorgt und nun, wo etwas passiert war, zeigte sich zumindest äußerlich nichts, alle Gefühle waren "nur" sehr tief in sie gezeichnet worden.
Sie drückte sich von dem Baum weg und blickte auf dem Eingang der Heilhäuser. Es war noch lange nicht die verabredete Zeit und trotzdem hoffte sie, dass Jutan schnell die Häuser verlassen würde und bereit wäre.
Und tatsächlich: Ein Schatten kündigte das kommen eines Menschens in Jutans Größe an. Ein Funken Hoffnung trat in das Gemisch von Emotionen in Aiwyn ein und sie hob schon einen Arm um ihm zu signalisieren, dass sie auch schon bereit war, doch sobald sie den Körper genauer sehen konnte, schwand der Funken vollständig und Aiwyn senkte enttäuscht den Kopf. Die Person, die die Heilhäuser verließ, trug eine edle Rüstung und hatte ein Auftreten, wie sie es sich bei Jutan nicht vorstellen konnte.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Khamul am 10. Mär 2009, 17:56
An einen Baum gelehnt erblickte Jutan Aiwyn. Sie wartete bereits auf ihn. Ihr Blick wanderte hoch, doch sofort wandte sie ihr Gesicht wieder ab. Hatte sie ihn etwa in der Elbenrüstung nicht erkannt? Wundern würde es ihn nicht, denn das letzte Mal war er ihr in ärmlicher Bauernkleidung begegnet. Irgendwie wollte er nur zu gerne wissen, wie Aiwyn reagieren würde, wenn er sie eine Weile im Dunkeln tappen ließe, doch dann entschied er sich dagegen. Also sagte er zu ihr: "Erkennst du mich nicht, Aiwyn?"
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: The Chaosnight am 10. Mär 2009, 21:24
Aiwyn blickte auf. Die Stimme war eindeutig die Jutans und außer der Person in der edlen Rüstung war niemand zu sehen. Überrascht antwortete sie: "Jutan? In dieser Ausrüstung habe ich dich wirklich nicht erkannt, so fremdartig wirkt sie."
Sie musste für einen Moment instinktiv lächeln, ein Moment in dem sie förmlich nur aus Überrachsung und mehreren Funken Hoffnung bestand, die die schmerzhaften Gefühle zur Seite drängten...Hoffnung, von der sie in diesem Moment nicht einmal mehr wusste, wie sie zu Stande kam.
Langsam verblasste ihr Lächeln und die Erinnerungen kamen wieder zurück...der Nordmann...das Messer...sein Geständnis, sie erinnerte sich genau an diese Szenen, genau wie an die Beschreibung von Rohans weiten Landen. Kurzzeitig schien es ihr aussichtslos in diesen jemals Bogan und Barlae wiederzufinden, doch dann wurde ihr erstmals richtig bewusst, dass Jutan ein Rohirim war und das Ziel sein Vaterland, ein Land, was er zur Genüge kannte. Ein schwaches Lächeln kehrte auf ihre Lippen zurück, auch wenn sie wieder das unangenehme, schmerzende Gefühl im Inneren hatte, war nun ein kleiner Fleck Helligkeit dazwischen, der nur darauf wartete das negative zu vertreiben.

"Ich will zwar nicht hetzen, doch hättest du etwas dagegen so schnell wie möglich aufzubrechen?", sagte sie hastig, "Ich...diese...diese verfluchten Nordmänner...", sie wusste nicht, wie sie die Lage in Worte fassen konnte, alles lag noch zu tief in ihr. Daher ließ sie es bei dem gestotterten Halbsatz und schwieg.
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Khamul am 10. Mär 2009, 22:38
Jutan war ein wenig überrascht über die Eile, die Aiwyn an den Tag legte. Was hatte sie denn mit den Nordmännern zu tun? Vielleicht konnte er sie ja auf dem Weg nach Rohan darauf ansprechen. So viele Fragen schwirrten ihm jetzt schon durch den Kopf. Woher kam sie? Warum war ihre Haut so gelblich? Wer waren ihre Gefährten?

Doch nun gab es eine wichtigere Sache: Wo war Rohan?
Seinem Gefühl zufolge waren sie vier Stunden vom Nebelgebirge entfernt. Wenn sie nach Süden gingen und die Berge immer im Blick behielten, dann würden sie sich nicht verirren können. Dem Anduin zu folgen wäre zwecklos, denn dieser führte nur nach Amon Hen, also nicht einmal annähernd in die Richtung von Edoras oder Helms Klamm.

"Deine Eile wundert mich zwar ein wenig, aber wir können auch sofort aufbrechen.", erwiderte er ihr. Dann fügte er noch ein wenig schüchtern hinzu: "Ich glaube, du weißt nicht, wohin wir gehen sollen. Es ist ganz einfach: Immer nach Süden, und mit ein wenig Abstand zum Nebelgebirge, ansonsten kommen wir zu nahe an Isengart vorbei."
Titel: Re: Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: The Chaosnight am 16. Mär 2009, 22:52
"Danke", murmelte Aiwyn dankbar, "Dann lass uns jetzt aufbrechen."
Sie blickte noch einmal nach Süden, doch außer den mächtigen Bäumen Loriens war in dieser Richtung noch nichts zu erkennen. Sie wendete ihren Kopf nach Westen, wo das Gebirge in der Ferne doch so nah wirkte und sich bedrohlich in der Nord-Süd Achse ausbreitete. Jutans Richtungsweisung erschien ihr verrückt, im Süden war nichts zu erkennen und das gefährliche Gebirge folgte dem Weg wie ein Schatten, doch eben diesem riesigen Schatten sollten sie sich fernhalten und den Weg ins Nichts gehen.
Ich hoffe Jutan kennt den Weg und das Land, je schneller wir die Festungen Rohans erreichen, desto besser...

Sie wollte sich schon in Bewegung setzen, als ihr die Sache mit den Nordmännern wieder in Erinnerung kam: "Ach ja, solange wir im Wald sind sei lieber auf alles vorbereitet, so einige haben scheinbar den Verstand verloren oder versoffen...", sagte sie mit leicht gereizter Stimme. Als der Junge ihr nichts erwiderte, setzten sie sich in Bewegung.


Jutan und Aiwyn nach: Wälder Lothloriens II (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,692.msg86084.html#msg86084)
Titel: Re:Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Vexor am 18. Sep 2010, 18:58
„ Ihr müsst still halten Glorfindel, ansonsten kann ich eure Wunden nicht versorgen“, rebellierte Celebithiel, als sich Glorfindel gegen ihren Griff wehren wollte, als sie versuchte seinen Verband zu wechseln. Nachdrücklich drückte sie seinen Körper nach unten, was ihm einen tiefen Seufzer entlockte.
„ Wisst ihr Celebithiel, für eine Elbenmaid seid ihr doch von unglaublicher Beharrlichkeit“, schmunzelte Glorfindel und wie immer, wenn er dies tat, bildeten sich winzige Falten um seine Mundwinkel, wie feine Risse auf altem Pergament. Es waren die kleinen Falten, die sie an seinem Gesicht so liebte; Falten die seine Güte und Weisheit repräsentierten. Celebithiel versuchte ein Lächeln zu verbergen und erwiderte mit betont gespielter Stimme, „ Und ihr seid für einen Elb fürstlichen Geblüts doch mehr als Dickköpfig und wehleidig!“.
Es war ihr Spiel, welches sie die gesamten letzten Wochen über getrieben hatte, in denen Celebithiel sich um die Verwundeten kümmerte, die noch von der Schlacht um Lórien in den Heilhäusern lagen, oder um die Krieger, die bei neuen Überfällen Mordors an den Grenzen verletzt wurden. Täglich sah Celebithiel nach dem Elbenfürsten, auch wenn sie nur mit einem feuchten Tuch seine Stirn wusch oder ihm Gesellschaft leistete.
Behutsam schnitt sie den Verband, welcher bereits einen vergilbten Eindruck machte, mit einer kleinen Klinge auf und entfernte ihn. Glorfindel verzog schmerzverzerrt sein Gesicht, als sie den Verband wechselte. Liebevoll fuhr sie ihm durchs goldene Haar und versuchte seine Schmerzen zu mildern. Ihre weichen Hände streichelten sanft seine reine Haut und sie merkte, wie sich seine Gesichtszüge lockerten. Die Narbe, die die Morgulklinge des Hexenkönigs hinterlassen hatte, prangte auf seiner Brust, wie ein höhnisches Lachen des Hexenmeisters. Sie war in den Monaten in denen Glorfindel seine Wunde geschont hatte nur mäßig geheilt und fing langsam an einen weißen Farbton anzunehmen. Instinktiv fuhr sich die Elbe selbst über die feine Narbe im Gesicht, eines der vielen Zeichen ihrer Zerbrechlichkeit. Unbeirrt strich sich Celebithiel das Haar hinter die Ohren und nahm die Paste aus frischem Athelas und Nelkenblättern, die sie angefertigt hatte, und strich sie über die klaffende Narbe auf dem Brustkorp Glorfindel. Die Hände, die ihn vorher Entspannung und Ruhe gebracht hatte, sorgten nun dafür, dass sich Glorfindel vor Schmerzen krümmte und sie sah, wie sich kleine Schweißperlen auf seiner Stirn sammelten. Es war als würde sie mit ihren Fingerkuppen seine Haut verbrennen.
Am Anfang hatten seine Reaktionen sie verschreckt, aber nun störte sie der Anblick nicht mehr, denn sie wusste, wie gut ihm ihre Heilsalbe tat. Sobald sie ihre Hände von dem Lächeln des Hexenkönigs genommen hatte normalisierte sich der Atem des Elbenfürsten und mit einem seidenen Tuch tupfte Celebithiel die winzigen Schweißperlen von seiner Stirn und schenkte ihm ein Lächeln.
„ Ihr wisst, dass ich es hasse, wenn ihr mich so seht, Celebithiel?“, keuchte er und es klang wie die Stimme eines alten Mannes. Celebithiel lächelte nur und küsste seine Stirn.
Sie stellte die hölzerne Schüssel wieder auf dem kleinen Tisch neben seinem Bett und faltete sorgfältig das Tuch zusammen. Jedes Mal führte sie all ihre Handlungen in einer fast zwanghaften Präzision und Sorgfältigkeit aus, um die gemeinsame Zeit zu verlängern. Sie schüttelte Glorfindels Kissen auf und deckte ihn behutsam zu. Sie vergewisserte sich, dass ein Fenster offen war und ein Glas kristallklaren Wassers neben seinem Bett stand. Es war ihr immer eine Qual sein Zimmer zu verlassen und sobald sie draußen war konnte sie den nächsten Tag nicht erwarten, an dem sie ihn wieder sehen würde.
Ihr Herz pochte als sie die Hand ausstreckte, um die Tür zu öffnen, als sie seine Stimme vernahm.
„ Celebithiel wann werden wir uns wieder sehen?“
Ihr Atem stockte und langsam drehte sie sich mit einem fragenden Blick um.
„ Was für eine Frage, ich komme wie jeden Tag morgen wieder vorbei, um eure Wunde zu versorgen.“
Glorfindels durchdringenden Augen musterten sie und Celebithiel wurde plötzlich furchtbar heiß.
„ Nur möchte ich euch nicht erst morgen wieder sehen“, er zögerte einen kurzen Moment bevor er weiter sprach, „ warum treffen wir uns nicht heute Abend vor den Stufen Caras Galadhons auf einen kleinen Spaziergang?“.
„ I-i-ich w-w-weiß nicht…….JA!“. Celebithiel hatte sich schnell umgedreht und die Tür beinahe aufgerissen und war hinaus gestolpert. Leise schloss sie die Tür hinter sich und lehnte sich gegen sie. Sie konzentrierte sich auf ihren Atem bevor sie die Augen schloss und ein Glücksgefühl sie überkam. Sie wusste nicht, ob sie nur innerlich lächelte oder ob sie das Lächeln auch auf ihren Lippen trug.



Der Kamm aus Elfenbein, den ihr Galadriel geschenkt hatte, lag auf der kleinen Kommode. Celebithiels Finger fuhren über das asymmetrische Muster des Holzes. Wie Narben sahen sie aus, Narben wie die Glorfindels oder ihre Narben.
Sie trug ein Lavendelfarbenes Kleid und sah somit aus, wie aus einem der riesigen Lavendelfelder entsprungen, die sie als Kind einmal im Auenland gesehen hatte. Der Sommer neigte sich langsam dem Ende zu, denn die Tage fingen nun an kürzer zu werden und Celebithiel fiel wieder Amrûn ein. Ihr Abschied kam ihr vor, wie aus einem anderen Zeitalter, und dennoch hatte sie jeden Tag an ihn gedacht.
Der weiße Kam glitt widerstandslos durch ihr rotblondes Haar und ordnete die Strähnen, die wie wildes Unkraut auf ihren Kopf verteilt waren. Dutzende Male wiederholte sie den Vorgang des Kämmens, denn diese ordnende Handlung hatte etwas Beruhigendes für sie.
Galadriel hatte ihr eine Brosche, in Form einer Rose, auf ihr Bett zusammen mit einer schneeweißen Lilienblüte gelegt.
Lächelnd nahm sie sie auf und steckte sich die Blüte ins Haar und die Brosche an die Brust. Sie betrachtete sich noch ein letztes Mal in den kleinen Spiegel, bevor sie tief einatmete und die Kerze ausblies und sich zu Glorfindel aufmachte.

„ Du siehst wunderschön aus Celebithiel“, flüsterte Glorfindel ihr ins Ohr, als sie an ihrer Stelle am See angekommen waren. Die Nachtluft war kalt und Celebithiel spürte, wie der Herbst alles mit seinem kühlen Atem bedeckte und den Blättern das Grün entzog, um die Wälder der Welt in den Farben des Herbstes erstrahlen zu lassen. Sein warmer Atem ließ sie ein wenig schaudern und so schmiegte sie sich noch enger an ihren Geliebten.
„ Die Zeit vergeht so schnell und dann doch wieder so langsam, verstehst du was ich meine?“, entgegnete sie resigniert. Sie schlang ihre Arme um seine Taille und legte ihren Kopf auf seine Brust. Durch den weichen Stoff konnte sie seinen Herzschlag hören. Celebithiel wollte ansetzten etwas zu sagen, aber verstummte dann. Sie genoss die Berührungen Glorfindels und als er ihr Haar streichelte fühlte sie sich so geborgen und sicher, wie schon lange nicht mehr.
„ Wir können so nicht weiter machen Celebithiel“. Die Worte Glorfindels trafen Celebithiel, wie ein kalter Dolch ins Herz und instinktiv wich sie von ihm zurück und blickte in seine entschlossenen Augen.
„ Ich liebe dich, aber wir beide dürfen noch nicht zusammen sein“, Celebithiel stiegen die Tränen ins Gesicht, „ Wir beide haben noch Aufgaben zu erfüllen, bevor wir uns wieder in den Armen halten dürfen. Ich muss die Truppen Lóriens und Imladris nach Gondor führen und du, du musst den Auftrag Gandalfs zu Ende führen, den er dir gegeben hat. Du kannst die Verantwortung nicht von dir schieben.“
Obwohl seine Stimme sanft und vernünftig klang stieg in Celebithiel der Zorn empor und wütend wandte sie sich zum Ufer und verschränkte die Arme. Ihre Lippen bebten und nur schwer konnte sie die heißen Tränen zurückhalten, die sich in ihren ozeanblauen Augen stauten; doch als sich Glorfindel von hinten an sie presste und seine Arme fest um sie schlang, da konnte sie sich nicht zurückhalten und in Strömen kullerten die Tränen über ihre Wangen und benetzten ihre Haut.
„Ich weiß“, schluchzte sie und drehte sich zu Glorfindel um, der sie nun fest auf die Lippen küsste.
Titel: Selonîn
Beitrag von: The Chaosnight am 30. Mär 2011, 12:24
Aiwyn, Bogan und Barlae von: Grenze Lóriens (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,554.msg221728.html#msg221728)


In den Heilhäusern angekommen legte die Elbenfrau Barlae einen mit Kräutern getränkten Verband um und legte sie auf eines der Betten des ansonsten verwaisten Hauses. "Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, doch es besteht keine größere Gefahr mehr. Wer ihr auch immer diese Wunde zugefügt hat ist entweder ein Genie oder das absolute Gegenteil davon.
Ohne dies weiter auszuführen zeigte sie auf einen kleinen Haufen Fässer, die sich neben dem Bett befanden und setzte sich. "Ihr braucht Euch wirklich keine Sorgen zu machen", versicherte die Elbe, als Aiwyn und Bogan sich zuerst nicht hinsetzen wollten.
"Ich bin übrigens Selonîn aus Imladris."
"Bogan, ic..."
"Ah, das meinte sie also", unterbrach ihn die Selonîn plötzlich.
"Was meint ihr?"
Die Elbe errötete leicht und antwortete dann zögerlich: "Eure Freundin redet im Schlaf..."
"Ich tue wa...Kennen wir uns?"
"Ihr habt tagelang in meinen Betten geschlafen und tragt meine Kleidung, also würde ich sagen...ja."
Nun errötete Aiwyn, "Oh...danke."
"Kein Problem, dafür bin ich ja hier. Es braucht schon mehr als primitive Orkwaffen und deren verdorbene Kräuterkunde um mich in Bedrängnis zu bringen."
Mit einem Blick auf Barlae, murmelte sie düster: "Das waren keine Orks..."
Auch Selonîns Mine verdunkelte sich, "Ich weiß...Ich habe dieses Gift erst einmal zuvor in meinem Leben gesehen und es war grauenvoll."
-"Ihr kennt es? Ich dachte es gäbe es nur im..."
"'Im entferntesten Winkel des Ödlandes, am äußersten Rande der menschlichen Zivilisation, am Ende der Welt?'"
"J..Ja. Ich selbst habe die Felder gesehen, selbst für die Ostlinge war diese Pflanze meist unbekannt, so weit am Rande unseres Reiches war sie"
"So war es auch lange Zeit, nur irgendwer hielt es für angebracht ihre Blätter als Tee nach Esgaroth zu verkaufen...Vor ewigen Zeiten, als der Osten noch ruhig war und der Handel florierte, ging ich oft mit meinen Verwandten aus dem Düsterwald dorthin um die Blüte menschlicher Kultur zu erleben und die größte Keimzelle eines friedlicheren Zeitalters zu bestaunen, doch eines Tages war sie abgestorben und verdorrt: Die Stadt starb, körperlich und geistig...seitdem brach nach und nach alles zusammen und es kehrte nie wieder die alte Größe zurück. Einige alte Familien hegen noch immer deshalb einen Groll gegen den Osten und verweigerten selbst in den offensten Zeiten ein Zusammenleben ohne Rachegedanken."
"Wer würde so etwas tun? Das ist Wahnsinn!"
"Das ist es", murmelte Bogan, "und kaum einer weiß mehr irgendetwas darüber, Esgaroth hing damals noch zu sehr vom Osthandel ab und die Handelsführung wollte ihren Reichtum nicht aufgeben und ihre besten Routen aufgeben. Im Osten ging es dagegen verloren, da dieses dunkle Kapitel kein Heldenpotential bot...nur ein kleiner Haufen trägt dieses Wissen weiter und schürt den Hass weiter..."
"Woher weißt du darüber?", fragte Aiwyn, woraufhin Bogan dunkel antwortete: "Mein Vater war einer dieser alten Garde, die die Geschichten weitertrug...war ein ziemlicher Schock für ihn, als du aufgetauch bist."
"Warum hast du mich dann mitgenommen?"
"Weil ich nicht bin wie er! Es nie sein wollte...Gerade DU solltest dies wissen!"
Überrascht über seinen plötzlichen Stimmungswandel und geschockt über Bogans Vater, den sie zwischen allen Hassern zumindest noch als 'neutral' eingeschätzt hatte, murmelte sie nur ein kurzes "Ja..." und sie verfielen ins Schweigen, bis Selonîn es brach: "Der Giftmischer hier scheint eine perfekte Mischung gefunden zu haben", setzte sie an, "Unbehandelt zwar noch immer tödlich, scheint seine Hauptwirkung lediglich eine starke Lähmung zu sein, sobald die Pfeilverletzung geheilt ist und sie der Ohnmacht erwacht, wird sie zumindest wieder lebendig aussehen. Die Wirkung des Giftes dürfte dann auch irgendwann abklingen, sobald seine gefährlichen Bestandteile beseitigt wurden."

Beinahe zeitglich zog wieder ein Lächeln in das Gesicht von Aiwyn und Bogan, die zum ersten Mal seit langem wieder ein starkes Gefühl der Sicherheit und Freiheit genossen: Zum ersten Mal seit Urzeiten waren sie wieder vereint und konnten die Gewissheit haben es auch zu bleiben - Jedem von ihnen würde es gut gehen, keiner hatte noch irgendeine Aufgabe zu erledigen und keiner konnte sich einen sichereren Ort als Lorien vorstellen, vor allem, da dieser Wald seine Stärke bereits eindrucksvoll bewiesen hatte.
Ein Schwarm friedlich vorbeifliegender Vögel schien dieses Bild der Harmonie noch zu verstärken, bis Bogan plötzlich "Drosseln!" ausrief, "Ich wusste nicht, dass sie in Lorien heimisch sind"
"Sind sie auch nicht", sagte Selonin, woraufhin Bogan einmal laut pfiff und die Vögel vereint zu ihm flogen und ebenso laut zurückzwitscherten.

"Sie kommen aus Thal..."
Titel: Nachrichten aus dem Osten
Beitrag von: The Chaosnight am 25. Nov 2011, 20:19
"Die Stadt ist verloren!"

"Was!?"
"Was!?"

"Sie wurde überrannt...und der Erebor liegt in Flammen."
...
"Er wird fallen!"
"Unmöglich!", sprudelte es aus Selonîn hervor, "Er..."
"Ist verloren! Die Ostlinge haben das gesamte Umland besetzt...und..und sie haben den Geheimgang gefunden!? Vor Tagen schon!? Mittlerweile dürfte alles verloren sein..."
"Thranduil ist auf dem Weg zum Erebor! Was ist mit ihm?"
"Keine Nachricht."
"Verdammt! Ich muss Galadriel benachrichtigen, sollte es zum Schlimmsten kommen ist Lorien die letzte Bastion östlich des Gebirges."

Die Elbe verließ die Heilhäuser und ließ beide Menschen desillusioniert zurück. Erneut hatte ihr Weg sie an die Grenze dieses Krieges geführt. Sie strich durch Barlaes Haar und blickte niedergeschlagen auf die gigantischen Bäume, die sie umgaben: Seit sie aus Seestadt fliehen musste, hatte sie die Verteidigung zweier starker Reiche des Westens miterlebt und die Hoffnung gehegt endlich zur Ruhe zu kommen, doch entweder wurden diese Idyllen des Friedens von den Überresten der alten Feinde bedroht oder eine neue, stärkere Gefahr drohte sie zu überrennen. Während sie innerlich über diese Entwicklung fluchte, war Bogan damit beschäftigt den Vögeln alle Details zu entlocken und seine Flüche lautstark zu äußern. Als die Vögel wieder entflogen, wirkte er leer und schwach und doch irgendwie kraftvoll. Nach einem weiterem Fluch drehte er sich um und verließ die Plattform. Aiwyns Flehen zu bleiben ignorierte er. Sie kannte das Gefühl was Bogan befallen hatte, vor vielen Jahren hatte sie es selbst erlitten und wusste daher wie es sich anfühlte. Nach Wochen der Leere wurde sie erst durch die Hilfe ihrer besten Freundin von diesem Gefühl befreit, was sie beinahe in den sicheren Tod geführt hatte. Doch obwohl sie sich sicher war, dass Bogan nun ihre Hilfe bräuchte, konnte sie ihm diese nicht geben: Denn ihm zu helfen bedeutete zeitgleich Barlae in ihrem jetzigen Zustand alleine zu lassen und damit ihren Tod zu riskieren. Von diesem Dilemma umgeben fluchte sie erneut und hoffte, dass sich bald eine Lösung auftäte. Sie rückte näher an das Krankenbett und drückte sich an ihre Freundin und wartete. Doch auch als der Himmel über dem Wald dunkel wurde, blieben sie allein auf ihrer Kuppel, weder Selonin noch Bogan kehrten zurück.

Nach mehreren Stunden, in denen Aiwyn nichts tun konnte außer auf Barlae zu achten, ergriff sie eine grausame Vorstellung: Was wenn es zu spät wäre? In all der Zeit hatte sie sich kein Stück bewegt und kein Geräusch von sich gegeben und es fiel schwer einen Atem vernehmen zu können. Aiwyns Erleichterung als Barlae ein schwaches Husten ausstieß, wich jedoch bald purer Verzweiflung: Sie zuckte unkontrolliert und ihr Mund formte sich zu einem langen Schrei, der jedoch nur als Keuchen und Husten hinausdrang. Aiwyn schrie um Hilfe, hoffte irgendeinen Heilkundigen zu erreichen, irgendwen, der sich auskannte, doch ihre Schreie vergingen im Wald. Sie drückte sie fester an ihre Freundin und als sie schließlich wieder erschlaffte, war ihr gesamter Oberkörper von Tränen der Verzweiflung und Ungewissheit getränkt.
Als Selonin später die Heilhäuser wieder betrat, fand sie noch immer das Bild vor, das Aiwyn die leblose Barlae in den Armen hielt und einfach nicht wusste, was sie tun könnte..oder hätte tun können. Mit sanfter Gewalt trennte die Elbe die beiden voneinander, beugte sich über Barlaes Gesicht und flößte ihr schließlich einen silbrigen Trank ein.

"Es tut mir leid, dass du das miterleben musstest", sagte sie leise, "eigentlich ist es eine gute Nachricht, wenn der Schmerz die lähmende Wirkung übertrifft, doch sie war noch nicht soweit. Ich habe sie vorerst in einen künstlichen Schlaf versetzt und hoffe, dass bis zu seinem Ende die Schmerzen weitesgehend abgeklungen sind."
"Was genau ist mit ihr?"
"Ihr Körper hat anscheinend die Schmerzen stärker als die Lähmung empfunden und sie aufgeweckt, bevor der Schock sie in Ohnmacht fallen ließ. Dies hat sie stark geschwächt, doch das Bestandteile dieses Giftes so vergleichsweise schnell abklingen heißt, dass bald nur noch die Pfeilwunde selbst gefährlich sein wird."
Titel: Von Mensch und Elb
Beitrag von: The Chaosnight am 25. Nov 2011, 23:23
"Wo ist eigentlich Euer Freund hin?", fragte Selonîn und das schwache Lächeln, was sich während ihrer Erklärung auf Aiwyns Gesicht gebildet hatte, schwand. Sie konnte zwar seine Gefühle nachvollziehen, doch trotzdem schmerzte es in dieser Stuation von ihm verlassen worden zu sein. Machtlos hatte sie alleine bei Barlae verharrt und musste ansehen, wie sie litt und dem Tode Nahe stand, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Doch ausgerechnet hier, wo wo auch die Hoffnung selbst, die sie die letzten Jahre bei den unwahrscheinlichsten Trennungen antrieb, zu schwinden drohte, war sie allein. Seit sie in Seestadt ankam, hatte sie ihn aus verschiedensten Gründen aufgesucht, verfolgt oder bei sich in der Nähe gesucht: Selbsterhaltung, Sympathie, Hoffnung, Freundschaft, Angst, Liebe. Jahrelang wollte sie ihn von ihren Gefühlen her bei sich haben, doch jetzt wo sie ihn wirklich brauchte und gebraucht hatte, war er verschwunden.
"Weggegangen", brummte sie nur und Selonins Gesicht legte sich in Falten. Nach ein paar gescheiterten Versuchen einen Satz zu bilden, sagte sie: "Nehmt dies, danach fühlt Ihr Euch besser!". Sie reichte ihr einen Laib Brot, den Aiwyn gierig verschlang, "Ich würde Euch ja raten sofort mit ihm zu reden, doch ich denke Ihr beide braucht zuerst einen ruhigen Tag. Ihr seid weit gereist und standet unter Dauerstress und mit den heutigen Ereignissen würde dieses Gespräch nur weiteren Stress hervorrufen."Aiwyn versuchte ihr zu erklären, was Bogan gerade fühlte, doch Selonîn schüttelte nur den Kopf, "Auch wenn viele sagen, dass der Zauber Loriens verflogen ist, wirkt noch immer eine starke Kraft in diesen Wäldern. Mit den Geschehnissen der letzten Jahre ist es uns zwar unmöglich Zeit und Wuchs in alter Pracht zu regeln, doch es heißt dass ein jeder hier die Erkenntnis seiner Selbst erlangen kann, wenn er von dem Krieg gezeichet wurde. Denn auch wenn Lorien nun offiziell Kriegsgebiet ist, liegt uns viel an dem Wohl jener, die es verteidigt hatten."
Aiwyn seufzte, sie hatte schon bei ihrem ersten Aufenthalt in Lorien gemerkt, dass es sinnlos war mit Elben zu argumentieren und sie fühlte auch, dass es Treffen in ihrem jetzigen Zustand nicht zielführend wäre.

"Verzeiht wenn ich so offen frage, doch hättet ihr vielleicht Interesse über Euch beide zu reden?", fragte Selonîn, "Ich muss gestehen, dass ich schon etwas neugierig bin und Herr Elrond sagte mir damals, dass Reden eine überaus heilenden Einfluss haben kann."
"Hrm, ich rede nicht gerne über mich", sagte Aiwyn, "Selbst Bogan weiß kaum etwas über meine Vergangenheit."
"Dann wird es vielleicht Zeit dafür. Schon bei unserem ersten Treffen wart ihr vollgesaugt von versteckten und verdrängten Gefühlen und nun scheint ihr fast zu explodieren."
Aiwyn blickte die Elbe an und versuchte etwas zu erwidern, doch kein Ton entwich ihr. "Natürlich", sagte Selonîn freundlich, "Ihr seid wahrscheinlich nervös und fragt Euch, warum ich soviel Interesse an Euch habe. Lasst mich zuerst meine Geschichte erzählen, vielleicht hilft euch das etwas: Ich wurde am Ende des zweiten Zeitalters in Bruchtal geboren, am Tag bevor sich die Soldaten unter Herrn Elrond zum letzten Bündnis zusammenschlossen. Ich war schwer krank und meine Eltern fürchteten um mich, denn kein Heiler Bruchtals konnte irgendetwas ausrichten. Herr Elrond persönlich hat mich gerettet und mir eine Prophezeiung und meinen Eltern eine Nachricht hinterlassen: 'Es liegen blutige Zeiten vor uns und viele unserer Brüder werden die nächsten Tage nicht überleben, viele heilenden Hände werden von Blut befleckt darstehen und nie wieder das Leben schenken können. Dieses Mädchen ist meine letzte Tat als Heiler bevor ich mich dem Blut ergebe und vielleicht auch meine letzte überhaupt, doch sie zeigt uns allen, dass die alten Künste nicht vergessen sind. Möge sie als Zeichen dienen, dass es neben dem großem Krieg noch immer Hoffnung und Leben gibt.'. Danach lehnte er sich zu mir herunter und flüsterte mir zu: 'Selonîn, ich habe in dein Herz geblickt und deine Zukunft gesehen. In fernen Landen wirst du lernen, in dunklen Zeiten wirst du helfen und im goldenen Wald dein Schicksal empfangen. Aus der tiefsten Ferne kommend wird es zu dir gelangen und sich bei seiner Wiederkehr schließen und dich vor schlimmer Pein schützen. Vertraue ihm und der größte Schatten kann vorübergehen.'", sie blickte Aiwyn kurz an und fuhr fort: "Ja, wir Elben sind nach Eurem verständnis etwas seltsam gestrickt, doch für uns passt dies nunmal alles zusammen. Aber nun weiter mit der Geschichte: Nach dem Krieg kehrte Herr Elrond als einer der wenigen Hochrangigen zurück und trotz des Sieges wirkte er niedergeschmettert - sie hatten am Ende versagt und den Krieg nur noch weiter aufgeschoben. Obwohl ich noch sehr jung war, begann hier schon meine Ausbildung als Heilerin. in den nächsten Jahrhunderten reiste ich durch fast ganz Mittelerde und lernte einiges über den Körperbau von Mensch und Elb, verschiedene Kräuter und verschiedenster Krankheiten. Obwohl mich diese Erfahrung und diese Vielfalt an Wissen bald zu einer vielversprechenden Heilerin machte, die nach den zahlreichen Verlusten am Dagorlad schon ziemlich weit oben in der Liste stand, war die Heilerei für mich nicht mehr als ein Dienst an Mittelerde. Ich tat es um dem Werke Elronds zu würdigen, das Leben über den Tod zu stellen und um diesen Ort lebenswerter zu machen. Bei meiner dritten Reise in diese Wälder hier entdeckte ich meine wahre Leidenschaft: Die Erschaffung elbischer Kleidung. Dieses Zusammenspiel des einzigartigen Aussehens und der speziellen Eigenschaften, die weit über die einfachen Stoffes hinausgehen faszinieren mich einfach. Ich habe meinen Kopf zwar mit Wissen über Heilung vollgestopft und die Umstellung ist kompliziert, doch mit der Zeit wird das schon. Ich bin zwar noch Anfänger, doch ich lerne immer mehr dazu. Eines der wenigen Vorteile der Unsterblichkeit - man hat Zeit seine Leidenschaften zu perfektionieren. Dieses Kleid was ihr tragt, ist eines meiner neueren Werke. Leider kein Vergleich zu denen der großen Meister, aber meines Erachtens trotzdem relativ brauchbar."
"Relativ brauchbar? Auch wenn ich es lange nicht eingestehen wollte, ist es perfekt! Es trocknet schnell, wärmt und kühlt wie es sollte, stört weder beim Kampf, noch in der Natur und wird einfach nicht dreckig."
Selonîn errötete und sagte nur ein einfaches "Danke", bevor sie ihre Geschichte beendete: "Das war im Grunde alles wichtige, leider wird mit den Jahrhunderten alles etwas eintönig und vieles verschwimmt in der Erinnerung. Aber genug davon, was ist mit Euch? Fühlt Ihr Euch bereit?"

Aiwyn überlegte, sie hasste es zu viel über sich zu reden und hatte es seit sie aus dem Osten entkommen war immer aufgeschoben oder sich drumrum geredet. Sie wusste nicht einmal, ob sie es überhaupt halbwegs hinbekommen würde, aber könnte sie Selonîn diesen einfachen Wunsch abschlagen? Sie hatte sie und Bolwarth gerettet und ihr gerade eben ihr eigenes Leben offenbart. Langsam begann sie:

Auf einmal brachen alle aufgestauten Emotionen heraus, die Gedanken an ihre Zeit in Rhun, die ständigen Zwschenfälle, die sie davon abhielten zur Ruhe zu kommen, ihr Scheitern im Dunland, Barlaes Verletzung und Bogans Fortgang, alles drehte sich auf einmal in ihrem Kopf. Unkontrolliert sprangen Tränen aus ihren Augen und sie schaffte es nicht mehr die Bilder aus ihrem Kopf zu verjagen. "Es ist eigentlich nicht meine Art, doch seit dem Düsterwald überkommt es mich immer wieder", brachte sie schwer hervor. Selonîn umarmte sie fest und flüsterte ihr dabei ins Ohr: "Vielleicht ist es doch deine Art und man hat sie dir nur ausgetrieben. Irgendwann findest du dein wahres Ich und wirst daran weiter wachsen. Von deinen Anlagen her hast du alles wichtige was du brauchst, du musst nur noch das Richtige finden!"
Aiwyn schluchzte stärker, so weit sie sich zurückerinnern konnte wurde sie nur einmal in ihrem Leben tröstend umarmt: Damals auf der ewigen Sandwüste, als sie dem Tod nahe stand und ihre Kenntnisse teilte. Es war ein schönes Gefühl und doch traf es sie tief erneut an die alte Zeit erinnert zu werden und endlich wieder Zuneigung von einem Fremden zu erfahren ohne diesen vorher durch Errungenschaften dazu genötigt zu haben.
Sie brachte ein leises "Danke" über die Lippen und, als sie sich beruhigt hatte, fühlte sie sich trotz der düsteren Umgebung wunderbar.



Am nächsten morgen fühlte sie sich befreit und ruhig wie lange nicht mehr. Sie verließ das Bett, setzte sich für ein paar Minuten neben Barlae und suchte dann Selonîn auf, "Könnt Ihr ein besonderes Auge auf Barlae werfen? Ich muss Bogan suchen!" Die Elbe nickte und das Gefühl der Schwere kehrte in Aiwyn zurück - Eine Sache musste sie noch erledigen, bevor sie sich wirklich frei fühlen konnte, doch dieses bereitete ihr schon vom Gedanken her Schwierigkeiten.

Aiwyn, nach: Aussprache am See (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,692.msg270550.html#msg270550)
Titel: Eine unerwartete Wendung (©M. Night Shyawatever, sry ich bin ideenlos ;))
Beitrag von: The Chaosnight am 27. Nov 2011, 19:58
Aiwyn, von: Aussprache am See (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,692.msg270550.html#msg270550)

Als sie die Heilhäuser erreichten, schwand ihre Stimmung jedoch wieder: Dutzende Phiolen und Kästen lagen geöffnet am Boden und Selonîn wuselte wild herum und mischte verschiedene Tränke zusammen. Schweiß stand ihr im Gesicht und sie wirkte beinahe etwas ratlos.
"Was ist hier passiert?"
"Ein paar Komplikationen mit meinem alten Trank. Ich habe etwas neues gemischt und dieser Trank erfüllt seinen Zweck.", sagte sie mit einem schwachen Lächeln, während sie das Produkt ihrer Arbeit in leere Behälter füllte, "Das sind Vorräte des funktionierenden Trankes, sollte sie aufwachen, gebt ihr ein paar Schlucke davon. Wir sehen uns morgen!" Hastig verließ sie die Plattform und ließ die beiden Menschen alleine.

Barlae sah noch immer unverändert leblos aus. Ihre Gesichtszüge waren erschlafft und kalt, ihre Haare wild durcheinander gefallen und ihr Atem war noch immer kaum wahrnehmbar, wenn auch glücklicherweise relativ gleichmäßig. Aiwyn kniete sich neben sie, strich ihr behutsam das Haar glatt und flüsterte ihr ein altes Gedicht aus dem Osten ins Ohr, welches sie noch aus ihrer Kindheit kannte. Als sie fertig war, küsste sie Barlae die Stirn, setzte sich auf das Bett neben ihr und legte ihren Kopf auf Bogans Schulter.



Die nächsten Tage verliefen ruhig und Selonîn kam nur noch selten in ihre Domäne, gewöhnlich nur noch um neue Tränke abzuliefern oder die Verbände zu wechseln. An Barlaes Zustand änderte sich nichts, doch angesichts der starken Tränke und der fehlenden Anfälle war dies eine positive Nachricht. Aiwyn und Bogan waren die meiste Zeit bei ihr, da sie sie nicht alleine lassen wollten und Angst davor hatten ihren Partner bei einen eventuellen Anfall allein zu lassem. Wenn einer von ihnen die Plattform verließ, dauerte dies meist nicht länger und hatte zumeist lediglich etwas mit der Hygiene zu tun. Daher kam es für Aiwyn auch überraschend, als Bogans Abwesenheiten nach einem erneuten Besuch seiner Freunde aus dem Vogelreich immer länger dauerten und er danach meist erschöpft und gealtert wirkte. Was er getrieben hatte, verschwieg er.
Nachdem sich dies fast zwei Wochen lang Tag für Tag wiederholte, gelang es Aiwyn schließlich ihm die Antwort zu entlocken: "Die Kräfte unserer Feinde steigen weiter. Allein in der Zeit in der wir in Lorien waren, droht sich Saurons Griff auf Gondor zu schließen und feindliche Armeen rücken in neue Landen vor. Vom Erebor rücken die Ostlinge Richtung Düsterwald und im Dunland scheint sich nun endgültig eine Entscheidung zu unseren Ungunsten anzubahnen." Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: "Schon vor Monaten scheint dieser Verrückte Saruman einen hochrangigen Gegner Saurons ausgeschaltet und seine Besitztümer gestohlen und dann wieder verschwunden. Doch seitdem hat sich das Dunland zu ihm bekannt und zwielichtige Gestalten wandern durch den Norden."
In Aiwyn stieg der Zorn, als sie diesen Namen vernahm: Gerade als die letzten Saurontreuen in Rohan besiegt waren und zumindest dieses Land befreit wäre, musste er auftauchen und den Krieg neu entfachen. Sie hätten in Rohan bleiben können, dieses Land wäre sicher gewesen und Barlae wäre gesund. Stattdessen breitete sich eine neue Gefahr aus, sie waren zwischen zwei Fronten gefangen und Barlae war schwer verletzt. Auch die Ostfront war besorgniserregend, sie war selbst durch den Düsterwald gelaufen und hatte gesehen, was in ihm lauern könnte. Sie hatte gesehen, wie nah er an Lorien grenzte und wie tausende Orks aus ihm strömten. "Warum hast du nichts gesagt?", fragte sie halb erzürnt und halb enttäuscht.
"Wir haben hier schon mit genug zu kämpfen. Ich hatte die Vögel ausgesandt mir Nachrichten zu bringen was sich weiter entfernt ereignet, ich wollte einfach nur auf andere Gedanken kommen. Dch diese scheußlichen Nachrichten waren alles was sie mir bringen konnten. Wir sitzen hier schon fast Tag und Nacht und da sollte nicht noch diese verdammte Lage bei uns sitzen!"
"Hast..Hast du was von deiner Familie gehört?"
"Die Vögel kennen sie nicht."


In den darauffolgenden Tagen wirkte auch Selonîn immer erschöpfter und trotz ihrer ewigen Jugend alt und zerbrechlich. Auf Nachfragen erwiderte sie zwar stets dass nichts sei und man sich nichts zu sorgen brauche, da 'Lothlorien der sicherste Ort östlich des Gebirges sei'. Auch die Schwalben konnten wenig neues erzählen: So sagten sie zwar, dass ein älterer Mann bei Galadriel und Celeborn weile und es seiner Eile und Mimik nach wahrscheinlich ernst sei, sie jedoch aus Respekt vor einer 'Macht, die den Tieren stets gutes wollte' nichts erzählen würden, was diese Macht nicht selbst veröffentliche.
Die beiden Menschen spekulierten einige Zeit, konnten daraus jedoch nur einen Schluss ziehen: Irgendwo bahnte sich eine neue Front an!
Titel: Re:Heilhäuser Lothloriens/Siegesfeier
Beitrag von: Farodin am 12. Apr 2012, 19:40
Thranduil und Alvias, vom Erebor (http://forum.modding-union.com/index.php/topic,6291.msg246012.html#msg246012)


Ostlinge. In den Gängen. Unaufhaltsam. An die Stelle der Erschlagenen traten sofort ausgeruhte Kämpfer, während sich die Reihen der Verteidiger lichteten. Scheinbar endlose, verzweifelte Kämpfe. Die Maschinen hatten versagt, sie wurden nicht rechtzeitig fertiggestellt. Es sah schlecht aus. Dann verminderte sich der Druck der Aggressoren. Er hörte  jemanden, ob Freund oder Feind war ihm nicht klar, etwas von Elben sagen. Die steigende Hoffnung. Zusätzlich waren nach einiger Zeit noch Zwergenhörner zu hören. Sie kämpften verbissener, Schwerter stießen zwischen Panzerplatten, Äxte spalteten Helme mit den Köpfen die sie eigentlich schützen sollten. Es gelang ihnen, bis vor den Berg zu gelangen. Sie erkannten ihre Unterstützer und kämpften sich bis zur ihren Linien durch, die Bresche wurde allerdings schnell geschlossen. Seite an Seite mit den Elben aus dem Düsterwald fochten sie, doch das Schicksal wandte sich gegen die Freien Völker, die Verluste stiegen, zu den Toten Menschen des Ostens gesellten sich immer mehr Krieger des Schönen Volkes, den Zwergen aus den Eisenbergen erging es ähnlich. Schließlich erschallte der Ruf zum Rückzug. Doch er hörte es kaum. Er war gebannt vom Kampf. Tanzte durch die Reihen der Feinde. Die Rüstung bewahrte ihn vor dem Schlimmsten. Sein Schwert fand Hälse, Arme und Herzen. Er steckte genauso gut ein, wie er austeilte. Mal fand ein Schwert den Weg durch seine Deckung, mal stießen ihn Lanzen hart zurück. Die meisten Übrigen jedoch hatten sich schon zurückgezogen, nur wenige befanden sich noch im Kampf. Er erkannte, dass er zu den letzten gehörte. Ein dumpfer Schlag.
Tiefe Stille.
Durchdringende Schwärze.
Gähnende Leere.
Mehr war da nicht.

Alvias versuchte zu blinzeln. Er war nicht in der Lage, klar zu sehen, konnte nur Hell und Dunkel unterscheiden. Er hörte, wie er hoffte, Stimmen in seiner Nähe konnte aber beim besten Willen nicht sagen, aus welcher Richtung sie kamen, geschweige denn, worüber gesprochen wurde. Er drehte seinen Kopf unendlich langsam auf die, wie er glaubte, linke Seite, Schwindel überkam ihn. Er nahm sich bewegende Schemen wahr, die sich auf ihn zu bewegten. „Mhmm nemhh mhh?“ Alvias verstand nichts. Eine Mischung aus Zorn und Angst stieg gleichzeitig in ihm auf. Was war mit ihm geschehen? Wo war er? Wie lange war er in diesem Zustand? Wie lange würde er so bleiben? War der Erebor gefallen?
Er versuchte nun selber, Worte zu formulieren: Er dachte, er spräche den Satz „Ich kann euch nicht verstehen“, brachte aber in Wirklichkeit nur ein undeutliches Genuschel hervor.
Ein für Alvias erneut unverständliches Grummeln war die Antwort, worauf hin er seine Worte unter höchster Konzentration wiederholte, doch als dasselbe Grummeln erwidert wurde, war ihm klar, dass er genauso wenig normal sprechen wie hören und sehen konnte.

Er schloss die Augen und dachte über seine Lage nach:
Ich liege, doch hoffentlich, irgendwo in Mittelerde, kann mich nicht verständig machen, noch Andere meinerseits verstehen. Ich weiß nicht, wer das da ist und ich habe keine Ahnung, ob sie wissen, wer ich bin. Ich weiß nicht warum und ich weiß nicht wie.
Nachdenklich blieb er einfach liegen, was sonst sollte er auch ohne Hör- und Sehvermögen auch tun und versuchte klare Gedanken zu fassen.
Ich muss mich auf einen Umriss fokussieren und mit aller Gewalt versuchen, mich darauf zu fokussieren. Vielleicht kann ich dann wieder sehen. Aber was wenn nicht? Wenn es nie mehr besser wird? Was für ein Blödsinn, mein Geist hat außer der Gedächtnislücke noch nicht gelitten, ich weiß, wer ich bin, was bis zur Schwärze mit mir geschah und warum sollte ich es also nicht schaffen, mir den Rest wieder anzueignen? Ohne Augenlicht werde ich kein noch so lächerliches Bild herstellen können, geschweige denn weiter in diesem Krieg kämpfen. Jetzt reiß dich doch zusammen, was für ein Bild wäre denn ein rumjammernder Elb?

Er hob erneut die Lider, ohne ein Gefühl für die Zeit zu haben, die er zum Denken gebraucht hatte, lediglich die Gestalten waren aus seinem Blickfeld verschwunden, wohl auch aus seiner näheren Umgebung, denn zu hören waren sie ebenfalls nicht. Wo war der hellste Punkt? Auf den wollte Alvias sich konzentrieren. Ohne den Kopf noch einmal zu bewegen, bewegte er die Augen in den Höhlen und fand einen kleinen Lichtkreis, der ihm ins Auge stach. Er nahm ihn als Mittelpunkt seines Blickfeldes. Kniff die Lider leicht zusammen, öffnete sie wieder vollständig, riss sie soweit auseinander, wie er nur konnte und formte sie zu winzigen Schlitzen, durch die kaum noch ein Strahl Licht drang. Immer und immer wieder. Dann verengte er sie nur noch zu schlitzen, als das den größten Erfolg brachte, eine Verkleinerung des Lichtkreises und eine Aufhellung seines Mittelpunkte.
Na endlich. Das geht aber noch besser.
Wieder und Wieder. Irgendwann war es soweit, er erkannte im hellen Kringel eine Laterne.
Was sollte es auch sonst sein, im Freien bin ich ja offensichtlich nicht.
Er wandte den Blick von der Lampe ab, suchte nach etwas Vertrautem, fand aber nichts, denn als er die Augäpfel bewegte, trübte sich seine Sicht, nicht so stark wie zuvor, doch ließ sie eine Orientierung nicht zu. Es blieb Alvias also nichts anderes übrig, als die Hoffnung, dass die Prozedur nach ausreichenden Wiederholungen eine dauerhafte Verbesserung nach sich zog und er wurde nicht enttäuscht:
Er erkannte, dass er auf einem Bett lag und die Decke genau wie die Wand aus Holz bestand; dass die Laterne auf einem kleinen Tisch neben einem schmalen, hohen Fenster stand. Durch das Fenster blickte er in einen Wald mit großen, goldbelaubten Bäumen, die Plattformen mit Häusern, deren Fenster ähnlich dem seinen beschaffen waren, trugen. Lothlórien. Hier bin ich doch losgegangen, auf dem Weg nach Thal und Erebor, voller Tatendrang und jetzt lieg ich hier ohne Fähigkeit zur Tat. Welch Ironie...

Offen war jedoch, was passiert war und wie er es, unfähig, seine Ohren zu nutzen oder auch nur ein sinnvolles Wort hervor zu bringen, herausfinden sollte. Also wartete Alvias, auf wen auch immer und er war unsicher, ob überhaupt noch einmal jemand zu ihm käme. Wartete, bis er einen Schatten an der Tür erkannte.