O je, das könnte wieder lang werden, ich mach deshalb lieber eine Stichpunktartige Liste, sei mir deshalb bitte nicht böse.
1. Versuche die Eigenschaften deines Chars zur Geltung zu bringen und ziehe über viele Posts (wirklich viele) eines längeren Zeitraumes eine Entwicklung durch, denn Entwicklungen zeigen, dass es voran geht und dein Char nicht von Anfang an alles kann oder aus dem nichts plötzlich irgendetwas sofort perfekt kann oder ein komplett anderer geworden ist, was ihn undurchsichtig und schon etwas "langweilig" erscheinen lässt.
==>Langsame Entwicklungen bedeuten Tiefe und geben genug Postlänge
==>Der Charakter des Charakters bestimmt maßgeblich dessen Handlungen
2. Es schadet nie, auch mal Gedanken zu posten, die jedoch nicht andauernd kommen sollten und bei denen man ein gutes Mittelmaß zwischen längeren, inneren Monologen und kürzeren Zusammenfassungen finden sollte. Wenn es zu viel gint, was der Char im Inneren fühlt, aber ein innerer Monolog zu lang und undurchsichtig wäre, kann man die Gedanken auch als Erzähler zusammenfassen, z.B.:
"X dachte genau über dessen Worte nach, war die Rache wirklich wichtiger als das Leben hunderter Unschuldiger? Konnte X es mit sich vereinbaren, wegen der Vergangenheit so viele Gegenwarten wie seine enden zu lassen? "Nein", ging es ihm durch den Kopf, "das kann ich nicht, doch sie müssen leiden, für das, was sie getan haben!".
Ergänzend dazu kann man Gefühle und Gedanken auch in Taten zusammenfassen:
Drohend hob X sein Schwert und brüllte zornig zu den unbewaffneten Bauern: "Ihr habt 10 Sekunden wegzulaufen, bevor mein Schwert euch minderwertiges Pack erwischen wird! Dann habt ihr eure Gerechtigkeit!" langsam zählte X von 10 runter und erschlug wild lachend alle, die er dann erreichen konnte, Männer, Frauen und Kinder. Lachend setzte er sich zu Boden und war innerlich stolz auf sich, seine Familie war endgültig gerächt.
In einem solchen Textabschnitt sieht man vor allem, dass sein Hass unübertreffbar ist, er sich darin nicht um Ehre etc. kümmert und dassihm die Rache ein großes Vergnügen ist, ohne dass man es direkt geschrieben hat.
===>Durch taten und den Erzähler erreicht man oft mehr als durch direkte Gedanken, abgesehen davon, dass es sich in bestimmten Situationen einfach besser anhört.
3. Führe deinen Charakter mit der Geschichte, verfolge aber gleichzeitig deine eigenen Pläne, als er noch aktiv war, hatte Brownie z.B. seinen Char zwar bewusst seine eigenen Ziele verfolgen lassen, ihn dabei jedoch nahtlos am Geschehen gelassen.
4. Ein Punkt, den ich in diesem RPG schmerzhaft am eigenen Leib erfahren musste: NPCs sind NPCs, weil sie nur am Rand vorkommen! Wiederkehrende Figuren sind in Ordnung, ebenso Begleiter in spielerarmen Gebieten, aber als dauernde Begleiter stören sie nur Dialoge und sind entweder zu oft oder zu wenig im Blickpunkt des geschehens.
5. Wortwahl! Niemand wird in Mittelerde heutige Umgangssprache sprechen, auch Betrunkene werden nicht Wörter wie 'cool' oder 'voll krass ey' in den Mund nehmen.
6. Hetze nicht von Ort zu Ort und von Spielerdialog zu Spielerdialog, falls man nicht in akuter Zeitnot ist, ist es besser, irgendwelche scheinbar unbedeutenden Sachen zu schreiben, die erst viel später Bedeutung kriegen (kleines beispiel: Die Sache mit der Oma und Salia, sie wird jetzt zwei-drei Posts kriegen und danach im Hintergrund versinken...bis sie sich als Darth Nazgûl entpuppt, Sauron tötet und Frodo gesteht, dass sie seine Mutter ist
Ok, dass war Übertrieben, doch dieser Sideplot wird durchaus noch seine Rolle kriegen.
7. Auch nicht für die Story relevante Situationen, wie die Umgebung oder die Stellung/Beziehung des Chars zu dem in der Umgebung lockert posts ziemlich auf, als Beispiel wähle ich mal ziemlich viele Posts von Vexor, vor allem aber Galadriels Rede.
8. Zeige auch bewusst die Schwächen deines Charakters, damit du sie entweder im Laufe der Zeit negieren kannst (s. Punkt 1: Entwicklung!) oder nicht als der perfekte │_││>3r-[│-│/-\r darstehst. Schwächen lassen Chars menschlicher erscheinen und verhindern, dass die Stärke alle 10 Posts einfach so verändert wird. Ich weiß nicht, ob du damals mitgelesen hattest, doch im Angmar-Rp hatte ich das Problem mit Silthalion. Mit einem Nebenchar, der auch als übertrieben stark dargestellt wurde, hatte er mit Oberhand mehrere Duelle bestritten, ebenso mit der Schwarzen Garde, weshalb die Orks, mit denen er größere Probleme hatte einfach überstark wirkten, dadurch rückte das Stärkebild der Chars sehr weit auseinander und wurde immer wieder verändert, wodurch gute Entwicklungen unmöglich waren, da sich Eigenschaften für ein ausgeglichenes Spiel eh immer ändern mussten.
Als positives Beispiel muss jetzt mal das Duell zwischen Maethor und Aiwyn herhalten: Das Duell war davon bestimmt, dass beide sich gegenseitig unterschätzt haben (neg. Eigenschaft!), da sie den Gegner als einfache, junge Ostfrau, bzw. als dummen Schönling ansahen. Dadurch gab es trotz den großen kämpferischen Vorteilen Maethors, der immerwieder das Ruder an sich riss, viele Wechsel im Kampf, sodass er spannend blieb. In der Schlacht um Lorien konnte so Maethor gegen den Hexenkönig, den er als das ansah, was er ist (pos. Eigenschaft!) beweisen, wie gut er wirklich kämpft und Aiwyn, dass sie im Grunde nichts mehr als eine gut ausgebildete Kämpferin ist. Dadurch wurden beide Chars in einem Duell gut in Stärken und Schwächen beschrieben und man konnte die Stärke trotzdem realistisch den neuen Begebenheiten anpassen, denn ich glaube niemand widerspricht mir, wenn ich sage Hexenkönig>Aiwyn und Orks<Maethor
Das mag zwar alles recht massig wirken, aber glaub mir, man versteht es recht schnell und es ist wie Fahrrad fahren, das vergisst man nicht.
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@Alle: Wie ist es jetzt genau mit dem Hexenkönig?
Ist er
1. endgültig und unwiederruflich Tod (Weil Ring weg und so...)
2. Tod und Sauron könnte ihn wiederbeleben, verzichtet aber darauf (Wegen seinem zweitem Versagen)
3. jetzt vollkommen egal und Sauron versucht über den Ring Maethor zu kontrollieren (ok, wenn es so wäre, würde Lom nichts sagen, Spoiler und so
)
4. ähnlich wie Sauron bei seinem Ringverlust als eine Art Geist gefangen?