Darüber hab ich letztens auch lang gechattet.. also um Naruto gings da, aber das trifft wohl genauso für One Piece und allerlei ~fünfhundertfolger zu:
Also Naruto hat 220 Episoden und Shippuden nochmal 380, das sind bei 20 Minuten pro Folge 200 Stunden Material, über acht Tage also.. mei Argument da war, das Star Wars seine Geschichte in sechs Filmen präsentiert kriegt und auch zwei mal Star Wars ist noch ein gutes Stück von Naruto entfernt. Wenn da wirklich die gute Geschichte dahintersteckt, von der ich immer wieder höre, ist die Präsentation dieser irgendwie nicht so dolle. Ich behaupte einfach mal, das über der guten Kerngeschichte einfach ein riesiger Überbau steht, der dafür total unnötig wäre, Füllfolgen, Rückblicke, Charakterkennenlerndinge r für weniger relevante Nebenfiguren, Folgen die uns nur zeigen sollen, wie stark dieser oder jener ist oder jetzt ist oder mal war oder irgendwann werden kann. Also, wenn die acht Tage brauchen, ist die Geschichte einfach nicht gut erzählt für mein Empfinden. Sicher gibts Geschichten, die acht Tage wert sind, aber bei den klassischen Anime-Stilmitteln und in Serienform wird Geschichte wohl eher sehr verdünnt präsentiert. Wenn ich acht Tage Filmmaterial krieg, schaff ichs da auch interessante Verwicklungen reinzuknoten und hier und da spannende Situationen und Dialoge und derartiges reinzupacken, das ist einfach nicht so die Kunst, sondern irgendwie menschlich und kommt da einfach mit, hat aber weniger mit guter Geschichte zu tun.
Ich behaupte einfach mal, dass die Serie eher wegen den Figuren Spaß macht. Also man kriegt einige interessante Charaktere, vielleicht mit dollen Fähigkeitenkonstellation en, und darf die dann durch ihr Leben begleiten. Klar arbeiten die auch auf irgendwas hin, aber es ist eher angenehm dabeizusein anstatt dass es allzu sehr um, ja, um eine Geschichte geht. Die wird eher so gestreckt präsentiert, dass man noch genug bekommt, um sich dafür zu interessieren.. wie gesagt, alles Behauptungen. Viel Naruto/One Piece hab ich nicht gesehen, ist aber zum Teil vielleicht auch ein kommerzieller Vorwurf, dass die ihr Säckchen Pulver nicht verschießen wollen und das über möglichst viele Folgen strecken, um eben möglichst viele Folgen vertreiben zu können.
Für mich waren oft die Filme die besten, bei denen ich nach Durchlesen des Beschreibungstextes keine Ahnung hatte, worum darin gehen wird oder wohin das führt. Das war das, was ich mit der Klippe anstelle der abgesteckten Achterbahn zu beschreiben versuchte. Tarantino zum Beispiel war anfangs sehr erfrischend und ist sicher auch immer noch für 'ne Überraschung zu haben, hat aber leider auch seinen eigenen Trott zum Teil, also klar erkennbare Muster, derer er sich dann gerne regelmäßig bedient.
Ich glaub das kommt aber auch sehr darauf an, was man sucht oder wofür man etwas gucken will. Ich guck auch hin und wieder so Dümpel-Serien, bei denen man gut Abschalten kann oder die einfach komödiantisch Spaß machen, aber so im Grunde finde ich die irgendwie witzlos, zumindest mit interessanten Geschichten haben die weniger zu tun.