Eigentlich wollte ich ja nichts schreiben-aber es ging nicht.
Aber solches Wissen schadet dir doch im Endeffekt auch nicht, oder? Es ist nunmal beschlossene Sache der Länder, was gelehrt wird, oder nicht. Ich seh es selber ähnlich, ich "brauche" heute keine lateinischen Phrasen oder die Formel von Triphopshorsäure. Sei's drum, ich weiss sie auch nicht mehr. Aber geschadet hat's mir nicht, ich hab einfach zugeschaut, dass ich den Mist für's Abi im Kopf hab, danach konnte ich's getrost wieder vergessen, da du danach im "echten" Leben sowieso alles neu lernst.
Es geht schlicht um die Zeit, die du verlierst.
Angenommen, ich würde zB. Physiker werden wollen. Das weiß ich auch schon ziemlich lange, sagen wir seit der 7. Klasse. So-wie lange werde ich jetzt dazu gezwungen, Chemie und Biologie noch mitzumachen?
Was ist also der Sinn dahinter? Den jungen Menschen einen Einblick zu verschaffen, damit sie sich früh entscheiden können, in welche Richtung sie wollen. Taugt mir Chemie nicht, werd ich später nix mit Chemie machen. Kann ich mir um's verrecken nicht merken, wie ich nen Graphen dritten Grades integrieren soll, mach ich halt später nichts in die Richtung. Und wenn ich mit Französisch nix anfangen kann, dann werd ich halt kein Dolmetscher.
Was will ich damit sagen? Dass es trotzdem wichtig ist, die ganzen Fächer zu haben, um sich entscheiden zu können, was ich später tun will.
Wenn's mir in der Schule nicht taugt, bin ich nicht verpflichtet, im Unterricht aufzupassen - ich muss dann aber mit den Konsequenzen leben.
Aha. Deswegen gibt es auch so viele Leute, die ein Studium anfangen, es abbrechen, um ein anderes aufzunehmen?
Das Problem ist einfach, dass nur ein verschwindend geringer Bruchteil von den heute möglichen Berufen abgedeckt wird. In der Schule bekommst du Einblick in foglende Berufe:
1. Mathematiker
2. Biologe
3. Chemiker
4. Physiker
5. Dolmetscher
Zusätzlich bekommt man noch ein paar Eindrücke von ein paar anderen Berufen:
1. Author
2. Journalist
3. Historiker
4. Künstler (Sofern man das als Beruf zählt)
5. Informatik
Wir haben im Endeffekt also 10 Berufe, bei denen der Schüler näherungsweise weiß, was auf ihn zukommen würde. Findest du ernsthaft, dass das die heute möglichen Berufe abdeckt?
Selbst solche grundsätzlichen, enorm wichtigen Berufe wie Ärzte und Juristen sind nichtmal ansatzweise vertreten.
Deine These, dass dir unnützes Wissen nicht schadet, ist richtig-jedoch berücksichtigst du die Zeit, die man braucht, um das ganze zu lernen, nicht.
Wenn ich Jurist werden will, könnte ich die Zeit, die ich brauche, um die Chemie der Alkene zu verstehen, locker für das BGB oder sowas aufwenden-aber nein, das lässt unser Schulsystem nicht zu und ich verschwende Jahre meines Lebens damit, völlig unnötigen Sch*** zu lernen.
Ist es also wichtiger, gegen das System zu wettern und sich quer zu stellen, oder einfach den ganzen Mist kurz-/mittelfristig zu lernen, um einen guten Abschluss zu haben? Ich denke mal, und da wird mir mit Sicherheit jeder zustimmen, eher das letztere. Ich hatte auch ewig ne null-Bock-Phase, hat mir nur Ärger gebracht.
(Kleiner Seitenblick auf Wisser: Selbst wenn ich im Unterricht penn, hab ich die Chance, meine Leistung zu erreichen, sieht man ja an ihm oder an mir, ich hab's dann ähnlich gemacht. Heisst aber noch lange nicht, den Unterricht zu boykottieren - wenn ich dabei niemand störe)
Ich hoffe, ich konnte hier einen kleinen Beitrag zur Diskussion bringen, die ich im übrigen sehr interessant finde^^ Hut ab, ihr wisst euch tatsächlich gut zu benehmen
Ich gehörte zu den besten Schülern meiner Klasse. Letztes Jahr war ich zweitbester, letztes Jahr glaube ich sogar bester (Vom Zeugnissendschnitt her gesehen). Wie es im Moment in der Kursstufe aussieht, weiß ich nicht, dazu ist das Jahr noch zu jung.
Ich gehöre zu den Nutznießern unseres Systems-dennoch finde ich es schlicht bescheuert und ich könnte jedes mal kotzen, wenn ich daran denke, dass ich mir den Unsinn noch eineinhalb Jahre antun muss....