Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien

Heilhäuser Lothlóriens

<< < (2/17) > >>

Rabi:
Wogrin war erleichtert seinen Freund endlich wach bekommen zu haben und seine beruhigende Stimme wahrzunehmen. Etwas benommen versuchte Wogrin auf Thanderins Frage zu antworten, doch irgendetwas bewegte ihn dazu sich in diesem Raum umzusehen und erst danach seinem Freund die Antwort zu geben. Der alte Zwerg entfernte sich vom Bett und ging langsam zu einer Truhe die hinter ihm stand. Sie hatte ein massives, vergoldetes Schloss, doch anders als erwartet war die Truhe nicht verschlossen, sie war offen gelassen worden als hätte irgendjemand es beabsichtigt gehabt dass Wogrin sie entdecken würde und sie öffne. Langsam hob er den Deckel nach oben, zuerst konnte er nichts drinnen erkennen, doch desto weiter er sie öffnete desto mehr Licht schien in die Truhe und er konnte etwas Glänzendes sehen. Es waren Wogrins und Thanderins Waffen. Mit einem leichten Grinsen packte er seinen Knüppel und die anderen Waffen und ging wieder an Thanderins Bett.

„Werter Freund, ich bin froh eure Stimme zu hören, ich dachte schon ich hätte euch verloren.“, Thanderin schmiss die Decke von sich runter und ließ nun die Füße vom Bett herunter hängen. Wogrin streckte ihm währenddessen seine Waffe entgegen. „Nehmt, wir werden bald zusammen herausfinden, wo wir sind und wer uns hierher gebracht hat.“ Wogrin sah seinen Freund tief in die Augen, sie waren fast auf einer höheren Ebene, in der sie von Worten keinen Gebrauch machen mussten. Thanderin stand aus seinem Bett auf und nahm seine Waffe entgegen.
„Versuchen wir herauszufinden wo wir sind. Los geht†™s.“

Fuxurios:
Aglareb vom Ausfall


Aglareb lag in einem Krankenbett und starrte an die Decke, die Gesichter und Gestalten zu verbergen schien, doch beim genauen hinsehen in der starken Rinde des großen Baumes verblassten. Er schaute sich um und sah dass der Raum platz für 12 Verwundete hatte, aber allesamt waren es Menschen. Ob sie aus Rohan, Gondor oder aus dem Norden kamen, konnte er nicht erkennen, da sie entweder in Bandagen eingehüllt oder elbische Leinen trugen. Er betrachtete sich und merkte, dass er selbst solch Elbenkleidung trug. Aglareb versank in Gedanken.

Welch eine Stille hier herrscht. Wir sind mitten im Krieg und doch scheint hier in diesem Raum der Frieden Mittelerdes eingekehrt zu sein. Es fühlt sich gut an. Der duft des Baumes und der elbischen Arznei, die Ruhe und Gelassenheit der Verwundeten und Heiler. Ich hab die Hölle durchstreift und nun bin ich Himmel? Es scheint mir nicht dass ich jemals so ehrenhafte Taten vollbracht zu haben um mich hier auszuruhen. Oder bin ich vielleicht doch tot? Es ist wie ein wundervoller Traum, aber träumen tue ich nicht...eher fühle ich mich wie neu geboren, als hätte ich all die dunklen Schmerzen von meiner Seele verbannt und meinen Körper gereinigt. ...Kein einziges Gesicht kommt mir hier bekannt vor, weder noch sieht es nicht so aus als würden diese Leute mich hier  kennen.

„Seid ihr wieder wohlauf? Wie geht es euren Arm?“

Ich fühle mich so fremd, aber doch geborgen und heimisch. Einerseits sind es meine Brüder aber andererseits doch so unbekannte Menschen.

„Herr?“...

Welch eine zarte Stimme. Von ihrer Schönheit gar nicht zu sprechen...Aglareb starrte die Elbin an, die zu seinem Bett kam und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigte, und ihn wartend ansah. Er schüttelte die Gedanken weg und antwortete:

„Verzeiht mir... was sagtet ihr?“
„Euer Arm. Es grenzt an ein Wunder, dass ihr ihn behalten konntet. Ihr steht wahrhaftig in der Gunst der Valar.“
„Nun ja, Schmerzen hab ich keine. Und bewegen kann ich ihn als wäre nie was gewesen. Das einzige was ich spüre ist dieses kribbeln als wäre er eingeschlafen.“
„Ja so könnte man es nennen. Er war in der Tat sehr tief eingeschlafen. Wir wollten ihn entfernen, bevor das Gift euer Herz erreicht hätte.“
„Ihr wolltet ihn entfernen!... Oh nein meine Teuerste, ich habe nur ein Auge und wenn ich auch noch nur *einen* Arm habe könnt ihr mich gleich den Orks zum Fraß vorwerfen. Ich danke euch, dass ihr mich wieder gesund gemacht habt. Aber ich muss wieder zurück in die Schlacht. Wo sind meine Waffen?“ - Aglareb stand vom Bett auf.
„Mit euren Waffen kann ich nicht dienen. Und wenn ihr zurück in die Schlacht wollt?... Diese ist seit einiger Zeit vorüber. Ihr könnt natürlich auch gleich direkt nach Dol Guldur spazieren und euch mit den tausenden zurückgezogenen Orks anlegen, die seit dem Tode des Hexekönigs geflüchtet sind, wenn ihr so an eurem Leben hängt.“ – Entgegnete die Elbin auf die undankbaren Worten Aglarebs, der sich nun schämte als er die Blicke der anderen im Zimmer auf sich zog. Leise antwortete er:
„Es tut mir Leid. Ich sollte meine Worte wohl besser bedenken und meinen Lebensrettern den Dank entgegenbringen den sie verdient haben. ... Ihr seit die wahren Beschützer Mittelerdes. Es gehört nicht viel dazu mit einem geschliffenen Schwert einem Ork den Schädel zu spalten, aber Menschen nur mit Unkraut das Leben zu retten. ... Das ist etwas, was wir in diesen dunklen Zeiten am meisten brauchen.“ – Die Elbin verwandelte ihre zuvor böse Miene in ein freundliches Gesicht und lächelte. Dann antwortete sie:
„Nur wenn sich jeder ganz und gar seiner Aufgabe widmet, können wir diesen Krieg gegen das Böse gewinnen. Ihr gabt euer Leben um unsere Lande zu beschützen und wir gaben unser bestes um euch dabei zu helfen.“ - Aglareb nickte.
„So soll es sein. Doch laßt mich nun gehen, auf diesem Bett sollte ein Verwundeter liegen und kein gesunder Mann.“ – Er ging an der Elbin vorbei und zur Tür hinaus.

Ich brauche meine Axt...Ich habe nicht Hunderte Orks mit ihr erschlagen, nur um sie dann irgendwo zu verlieren. Immerhin habe ich noch eine Wette mit einem der Zwerge...ob sie die Schlacht überstanden haben?

Vexor:
Gwiwileth und Nîdanadh von ihrem Aussichtspunkt in der Schlacht


Der Weg war Gwilwileth erbarmungslos lange vorgekommen. Jede einzelne Sekunde quälte sie aufs neue, jeder Schritt ließ ihr das Mark in den Knochen gefrieren.
Es waren nicht die Schmerzen des Kampfes, die Gwilwileth schmerzten; Sondern das Leid und Elend, dass der Krieg über die Wesen Mittelerdes gebracht hatte.
Sie trotette den Weg zu den Heilhäusern Loriens.
Ihr rotes Haar hing schlaf und freudlos herunter und bedeckten den größten Teil ihres silbernen Mantels, der am Fußende nun bräunlich gefärbt und an manchen Stellen zerissen war.
Die Stiefel ihrer Rüstung hatte sie ausgezogen und in einem Bündel verstaut, über die Schulter gelegt. Ihre nackten Füße glitten durchs Gras, und kleine Blätter und Grashälme bedeckten nun die Seiten ihr Füße. Das Gras war feucht und kalt, aber es fror Gwilwileth nicht, denn die psychischen Schmerzen betäubten Geist und Sinne, und machten sie empfindungslos für alle physischen Verletzungen.
Nîdanadh schritt hinter ihrer Gestalt drein, aber er hatte immer noch kein Wort gesagt, seitdem sie aus den äußeren Wäldern aufgebrochen waren. Stumm war er, aber sein Gesichtsausdruck verriert mehr als tausend Worte, anderseits war es leer und ausdruckslos, wie jede dunkle Höhle in den Gebieten Mittelerdes.
Sein Gesicht war ein Wechselspiel zwischen einer Woge von Gefühlen, die wie eine Welle, schnell und unaufhaltsam, auf einen zurollt, und dann widerum einer Wüste von Schatten und Leere, die nichts auszudrücken vermochte.
Ich bin so müde...Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als wieder bei der weißen Frau zu sein...Ihr Kuss brennt wie ein Denkmal immer noch auf meiner Wange...ihre Worte hallen wie Trompetenschall in meinen Ohren...ihr Gesicht, wie eine warme Woge, benebelt meinen Geist. Ich vermisse sie, die einzige, der ich etwas bedeute. Niemand interessiert sich für mich. Nicht Nîdanadh, der wie eine Hülle seiner selbst vor sich hin wandelt, nicht meine Nachtigall, die sich seit der letzten Nachricht nicht mehr blicken ließ, nicht Jutan, dem ich soviel geschenkt habe. Wahrscheinlich hat er sich, seines erbärmlichen Geschlechts üblich, irgendwohin verkrochen und wartet darauf, dass die Schlacht geschlagen wird.
Gwilwileth schauderte es bei diesem Gedanken, denn so empfand sie nicht wirklich. Jedoch wurde ihr eines klar, als sie sich ihre Gedanken noch einmal durch den Kopf gehen lies.
Welch bösartige Gedanken hege ich in meinem Kopf? Am Ende liegt der arme Jutan nun von Orks geschändet auf dem Schlachtfeld, weil er sich in seinem jugendlichen Übermut in die Schlacht gestürtzt hat. Auch Nîdanadh kann ich nicht verurteilen, denn auch ich bin bedrückt über Maedhros Tod, und ich kannte ihn nicht sehr gut.....Ich merke nun wie der Krieg einen verändert...die Orks und Sauron mögen Böse sein...aber das wirklich Böse steckt im Krieg, denn der Krieg macht uns alle zu Bestien.
Ein kalter Windstoss fegte durch den Wald, und ließ sogar die uralten Bäume sich im Wind biegen, und ein bitteres Stöhnen ging von ihnen aus, als der Wind heftiger bließ.
Wie ein eisiges Messer schnitt er Gwilwileth ins Gesicht, und schmerzverzehrt verzog sie das Gesicht.
Nach kurzer Wanderung waren sie angekommen. An den Heilhäusern herrschte ein Chaos. Unmengen an Verwundeten überfüllten den Platz. Menschen, von überall her konnte man sehen; Waldläufer des Nordens, Rohirrim und ein paar Menschen aus den südlichen Gebieten Gondors.
Eine Reihe von Menschen und Elben hatte man am Boden gebildet. Gwilwileth starrte mehrere Minuten auf die Menschenreihe, die so friedlich am Boden zu schlafen schienen, bis sie endlich begriff, dass es Tote waren. Tote die man dort aufgebarrt hatte, damit Angehörige die Leichen indentifizieren und bestatten konnten.
Als sie unter den Toten auch sah, dass jüngere Menschen lagen, versetzte ihr es einen Schock, und sie rannte ohne auf Nîdanadh zu achten, durch die Reihen und suchte nach Jutan.
Wieviele gestorben sind...Elben...Menschen. ..jung und alt. Hier einer von gerademal zwölf Jahren...dieser ist vielleicht vierzehn.
Keuchend passierte sie das Ende, der Leichenreihe, aber sie hatte Jutan nicht gefunden.
Sich der Erschöpfung bewusst werdend lies sie sich auf einen Stuhl sinken, und vergrub das Gesicht in den Händen.

Gnomi:
Nîdanadh blieb an Ort und Stelle stehen. Er sah, wie Gwilwileth an den Reihen der Toten vorbeistürmte und er erkannte an ihrem Gesicht, dass sie verzweifelt hoffte jemanden hier nicht zu finden.
Doch er selbst hatte diese Hoffnung nicht, sein bester, sein einziger Freund in all diesen Jahren war tot und selbst wenn dieser hier liegen würde – er würde den Anblick seines toten Freundes nicht ertragen können.
Während er dort stand, rannten um ihn herum alle hin und her. Er stand am Eingang des Heilbezirkes und blockierte so einen Teil des Weges. Ständig liefen Menschen, Elben und sogar ein paar Zwerge an ihm vorbei, stoßen ihn an, fluchten auf diesen Mann, der wie ein Fels mitten auf diesem Weg stand und so jeden erst einmal abbremste. Minutenlang blieb er so verharrt und sämtliche Szenen der letzten Jahre flogen an seinem inneren Auge vorbei. Wie oft hatte er Maedhros getroffen, wie oft hat dieser versucht ihm zu helfen, aber er hatte ihn nicht gelassen. Doch jetzt war es zu spät, nie wieder würde Maedhros sich um ihn kümmern.
Als er langsam wieder zurück fand und die Heilhäuser vor sich sah  bemerkte er erst, wie die anderen an ihm vorbei rannten. Er trat ein paar Schritte zur Seite, damit alle vorbei konnten.
„Mein Herr“ hörte er auf einmal eine Stimme neben ihm und sah einen Menschen vor sich stehen. „Sie müssen sofort versorgt werden, wenn sie mir folgen, ihr Arm sieht fürchterlich aus.“
Erst jetzt schaute Nîdanadh auf seinen Arm und erkannte, was der Mann vor ihm meinte. Fast der gesamte Stoff an seinem rechten Arm fehlte und so ein grauenhaftes Bild offenbarte.
Bei dem halben Oberarm fehlte die Haut und die noch vorhandenen Stofffetzen glänzten vor Blut. Gleichzeitig kam der Schmerz. Er stöhne auf und drückte seine Hand gegen die offene Wunde und schaute den Mann an, der ihn angesprochen hatte, nickte und sagte: „Ich komme mit.“

Kurze Zeit später lag er an einen Baum gelehnt, da keine Betten mehr frei waren, und zwei Heiler beschäftigten sich mit seiner Wunde. Rasch hatten sie die Verletzung ausgewaschen und nur wenig später befand sich ein Verband um seinen Arm.
„So, das ist alles, was wir gerade machen können. Wir müssen uns jetzt um die anderen kümmern, tut uns leid“ sagte einer der beiden und danach waren beide verschwunden.
Nîdanadh lehnte seinen Kopf zurück gegen den Baumstamm und schloss die Augen.

Logrim:
Drellir von: Der Ausfall


Nachdem er hunderte Leichen auf dem Schlachtfeld auf seiner Suche nach Aiwyn untersucht hatte und sie dennoch nicht gefunden hatte, war er wie die letzten Verletzten auch, auf den Weg zu den Heilhäusern.
Seine Wunde am seinem Kopf hatte inzwischen fast aufgehört zu bluten, aber sie musste gereiningt werden und er wollte das viele Blut an seinem Körper abwaschen.
Durch den Wind wirbelten seine Haare oft über sein Gesicht und so klebte Blut an ihnen genau wie in seinen Bart, es war über die Wangen in den Bart gelaufen und letztlich sogar auf seinen Mantel getropft. Wenn er seine Hände betrachtete, trugen sie die härtesten Spuren des Kampfes, man konnte kaum noch Haut erkennen und sie waren ganz steif und kalt vom Greifen der Waffen. Aber am meisten wollte er dieses Kettenhemd, welches er unter seinem Mantel trug, wieder los werden. Es beengte ihn und durch die Erschöpfung drückte es allmählich auf seine Schultern und Wirbelsäule.
Auf seinem Weg zu den Heilhäusern hatte er die Szenarien dieser Schlacht immer wieder im Kopf, das Gebrüll der Trolle und derer, die um ihr Leben schrien. Das Gesicht jedes Feindes den er niederstreckte, er war so abgelenkt, dass er nicht einmal mit bekam, dass sich vor ihm eine Art Schlange gebildet hatte. Es musste der Eingang zu den Heilhäusern sein. Einige der Männer um ihn herum erkannten ihn als den Unbekannten, der ihnen in der Schlacht geholfen hatte zu überleben. Doch er reagierte nicht und schaute noch einmal in Richtung der Heilhäuser und erkannte ein bekanntes Gesicht.
Drellir war diese Warterei zu wider und nahm seinen linken Arm und fasste damit zwischen seine beiden Vordermänner und drückte sich zwischen ihnen hindurch und schuf sich seinen Weg durch drängeln. Es war ihm egal ob diese Männer das selbe durch gemacht hatten wie er und mindestens genauso angenervt waren von dieser Schlange.
Nachdem er sich durch die Reihen geschlichen hatte und die Masse lautstark über ihn fluchte, wandte sich sein Blick wieder auf die Person am Baum, es war Nîdanadh. Auch er machte nun seine Augen auf und war sichtlich überrascht ihn wieder zu sehen. Drellir ging langsam in seine Richtung bis er nur wenige Schritte vor ihm stand. Die Blicke der beiden sagten wieder einmal alles, doch dieses mal war Drellir nich auf die Konfrontation aus.
"Kann ich meine Ausrüstung bei dir platzieren während ich mir etwas Wasser suche?", fragte er Nîdanadh mit ruhiger aber dennoch erschöpfter Stimme, der immernach am Baum lag. Während der Frage vermied er den Blickkontakt schnürrte dabei seine Armstulpen auf, erst einige Augenblicke danach schaute er Nîdanadh wieder an und wartete auf seine Antwort...

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln