Zusammen mit Thanderin bewegte sich der alte Zwerg durch den Raum, doch wo der eine aufhörte begann gleich ein neuer, es kam einem nahezu riesig vor. Doch endlich ein Lichtblick, nicht weit von ihnen konnten sie Stimmen hören, sie liefen einen Gang entlang und lauschten genau woher sie kamen, desto näher sie an die Stimmen kamen, desto lauter wurden sie und schließlich wussten die beiden Zwerge genau aus welchem Raum sie kamen. Behutsam gingen sie in den Raum, doch was sie da sahen, war grauenhaft. Dutzende von Verletzten Menschen sowie Elben, manche lagen ohne irgendeine Zuckung dar, als wären sie tot. Anderen konnte man schon im Gesicht ansehen dass sie ihren Schmerz nicht zeigen wollten. Viele hatten Brand, Biss oder Verletzungen von einer Klinge erhalten, manche verloren sogar eine Gliedmaße, zwar konnten sie sich glücklich schätzen diesen Angriff überlebt zu haben, doch zu welchem Preis?
Doch wie die Zwerge ihre Gedanken durchlaufen hatten erloschen die Stimmen im Raum, alle Lebewesen blickten auf die beiden Zwerge. „Werte Menschen“, Wogrin drehte sich zu einem Menschen hin und ließ sein Haupt kurz hinunter und wieder hinauf bewegen, anschließend drehte er sich zu einem Elben und machte das selbe bei ihm, doch mit den Worten: „Werte Elben.“ Wogrin stand nun wieder gerade da, auch wenn es ihm wegen seinem angeschlagenen Kreuz etwas mehr Schmerzen brachte, als er aushalten konnte. „Entschuldigt unser stören.“, doch bevor Wogrin eine Frage ausstoßen konnte wurde er mit einer recht zynischen Art und Weise unterbrochen: „Was wollt ihr hier!?“, der alte Zwerg hasste es wenn er während eines Satzes unterbrochen wurde, deshalb gab er dem Menschen eine Recht einfache Antwort zurück: „Töten wenn es euch beliebt.“, ein Stöhnen ging durch den Raum, alle Menschen und Elben die verletzt auf ihren Betten lagen, sahen den Zwerg entsetzt an.
Der weise Zwerg hatte mitbekommen, dass er sich stark im Ton vergriffen hatte, Thanderin gab ihm einen kleinen Rempler mit seiner Hand, was der ausschlaggebende Anstoß dazu war, dass Wogrin endlich wieder Worte erklingen ließ: „Ich wollte euch nicht in eurer Ehre verletzten, oder euch Drohen, doch nach dieser Schlacht wollen meine Nerven nicht so ganz mitmachen. Ich hoffe ihr versteht meine Gefühlsschwankungen, jeder eurer Sorte wird sie besitzen, ich glaube nicht dass ich, Wogrin, ein Zwerg, der einzige hier bin, der Gefühle zeigt.“, dieses Mal ging kein Stöhnen oder Raunen mehr durch den Raum, sondern weiterhin blieb ein Schweigen darin, man konnte die Menschen und Elben nur freundlich nicken sehen. „Wir werden nun verschwinden, ich hoffe wir sehen uns wieder.“, Wogrin drehte sich um und wollte wieder aus dem Raum gehen, Thanderin sah ihn etwas entsetzt an, doch er ignorierte seinen Blick und ging an ihm vorbei auf den langen Gang.
Langsam regten sich Erinnerungen im alten Zwerg, diese Wandmuster, diese Bodenfliesen, diese Betten und Skulpturen die in jedem Raum und in jedem Gang dutzende Male zu sehen waren, sie erinnerten Wogrin an einen bekannten Ort, desto weiter sie den Gang gingen und desto öfter sie in verschiedene Räume blickten, umso stärker wurde die Erinnerung. Und schließlich als sie einen gewissen Raum entdeckten, einen Lehrraum, kam Wogrin der Gedankenblitz. „Thanderin!“, Wogrin fuchtelte zuerst wild in der Luft herum bis er endlich die Schultern seines zwergischen Freundes erwischt hatte und schütteln konnte: „Ich weiß wo wir sind.“, wahrscheinlich konnte man Wogrin nun eines der wenigen Male sehen wenn er ein Lachen im Gesicht hatte: „Wir.. Wir sind in Bruchtal!“, Wogrin war hellauf begeistert, hörte aber schließlich auf Thanderin zu schütteln, da dieser ziemlich genervt dreinschaute.