27. Apr 2024, 19:54 Hallo Gast.
Willkommen Gast. Bitte einloggen oder registrieren. Haben Sie Ihre Aktivierungs E-Mail übersehen?

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge. Hierbei werden gemäß Datenschutzerklärung Benutzername und Passwort verschlüsselt für die gewählte Dauer in einem Cookie abgelegt.


Select Boards:
 
Language:
 


Autor Thema: Geschichtsthread  (Gelesen 68494 mal)

Der Dunkle König

  • Seher der Elben
  • **
  • Beiträge: 805
  • Er, der in Macht ersteht
Re: Geschichtsthread
« Antwort #195 am: 11. Sep 2015, 23:28 »
Ähm. Nur zur Sicherheit, das war jetzt ein Scherz, oder? Nicht die Antwort auf meine Frage, zumindest würde mich das schwer wundern...

"Außerhalb der Weltkreise werde ich niemanden verfolgen denn außerhalb der Welt ist nichts. Doch innerhalb der Welt werden sie mir nicht entkommen, bis sie in das Nichts eintreten."

CynasFan

  • Bündnisgenosse der Elben und Menschen
  • ***
  • Beiträge: 1.129
  • Freude ist eine ernste Sache
Re: Geschichtsthread
« Antwort #196 am: 11. Sep 2015, 23:30 »
Oh je :D
Mal sehen ob ich das noch richtig hinbekomme, ist nämlich schon einige Zeit her, seit dem ich diese Doku gesehen habe. Den genauen Namen und ähnliches kann ich dir auch nicht mehr sagen, eben nur dass es von Guido Knopp über die Entdeckung Amerikas war. Ich weiß, inzwischen etwas dünn. xD
Wenn ich mich aber richtig erinnere, dann hat Knopp immer wieder auf Amerikas Rolle beim 2 Weltkrieg hingewiesen, das mit dem Ideal der Freiheit uns Deutsche "befreite", und dieses Ideal seinen Ursprung eben bereits in der Entdeckung Amerikas hätte.
Genauer weiß ich das leider nicht mehr, da ich die Propagandasendung nur ein einziges Mal gesehen habe und das ist bereits 2-3 Jahre her, nur eben diese ständigen Verweise zum strahlenden, freiheitsliebenden und idealen Amerika dem wir doch nachfolgen müssten haben sich bei mir ins Gehirn gebrannt.
Gruß, CynasFan

PS: Ich bin nicht gerade ein Amerika-Sympathisant xD
Besonders nicht nach den Kriegen in Afghanistan und Irak etc.
"Die Vernunft kann sich mit größerer Kraft dem Bösen entgegenstemmen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht!"
Papst Gregor der Große

"Alles was ich anzubieten habe ist Annäherung. Fragment. Wille zum Scheitern."
Walter Moers

Der Dunkle König

  • Seher der Elben
  • **
  • Beiträge: 805
  • Er, der in Macht ersteht
Re: Geschichtsthread
« Antwort #197 am: 11. Sep 2015, 23:35 »
In Ordnung, vielen Dank.

"Außerhalb der Weltkreise werde ich niemanden verfolgen denn außerhalb der Welt ist nichts. Doch innerhalb der Welt werden sie mir nicht entkommen, bis sie in das Nichts eintreten."

kolibri8

  • RPG Team
  • Veteran von Khazad-Dûm
  • ***
  • Beiträge: 636
  • Geschichtsstudent und künftiger Schülerschreck.
Re: Geschichtsthread
« Antwort #198 am: 12. Sep 2015, 11:23 »
Was Kolumbus und Hitler angeht, was mir nur einfällt ist, dass von einigen extremen Leuten (vor allem in Amerika und da vor allem Angehörige der Indianischen Völker) wird Kolumbus gerne mit Hitler verglichen und für das Massensterben der Indianer verantwortlich gemacht wird. Meist im Zusammenhang mit der Forderung den Columbus Day, der die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus feiert, abzuschaffen.

PS: Ich bin nicht gerade ein Amerika-Sympathisant xD
Solange du nicht stattdessen Putin-, Erdogan- oder Orban-Sympathisant bist, verzeih' ich dir das. ;)
RPG:
1. Char Alfward bei Dol Guldur.
2. Char Qúsay in Aín Sefra.

Das Wiki zum RPG. Schaut mal ruhig vorbei ;).

Neu im RPG und Probleme mit dem Namen? Schickt mir einfach 'ne PM ;).

Geschichtsfragen? Hier gibt's Antworten.

CynasFan

  • Bündnisgenosse der Elben und Menschen
  • ***
  • Beiträge: 1.129
  • Freude ist eine ernste Sache
Re: Geschichtsthread
« Antwort #199 am: 12. Sep 2015, 11:48 »
Was Kolumbus und Hitler angeht, was mir nur einfällt ist, dass von einigen extremen Leuten (vor allem in Amerika und da vor allem Angehörige der Indianischen Völker) wird Kolumbus gerne mit Hitler verglichen und für das Massensterben der Indianer verantwortlich gemacht wird. Meist im Zusammenhang mit der Forderung den Columbus Day, der die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus feiert, abzuschaffen.
Ich finde, in gewisser Weise haben sie da ja schon recht. Das Massensterben der indigenen Völker Nord-, Mittel- und Südamerikas ist zumindest von der Quantität weit über Hitlers Konzentrationslager und die schlussendliche Qualität ebenfalls (viele indigenen Völker wurden vollständig ausgerottet), wobei man aber auch gestehen muss, dass Siedler und Regierungen nicht auf eine Weise diese Völker ausrotten wollten, wie Hitler dies sich bei seinen Verfolgten erträumte.
Auch wurden die meisten indigenen Völker Amerikas nicht direkt durch europäische Menschen getötet, sondern durch europäische Viren. Quasi eine der ersten biologischen Massenvernichtungswaffen der Menschheit, leider. :(
PS: Ich bin nicht gerade ein Amerika-Sympathisant xD
Solange du nicht stattdessen Putin-, Erdogan- oder Orban-Sympathisant bist, verzeih' ich dir das. ;)
Da sympathisiere ich zumindest in so fern mit ihnen, dass sich sie nicht einfach als unmenschliche Diktatoren und Menschenrechtsverletzer hinstellen kann.
Wie gesagt, ich mag Geschichte sehr und wenn ich da eines gelernt habe, dann das eine einzige Quelle oftmals lügt bzw. eine politische Botschaft nur zu Gunsten des eigenen Volkes oder noch öfter zu Gunsten des eigenen Herrschers verkündet und die Wahrheit zumeist doch woanders liegt.
Gruß, CynasFan
"Die Vernunft kann sich mit größerer Kraft dem Bösen entgegenstemmen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht!"
Papst Gregor der Große

"Alles was ich anzubieten habe ist Annäherung. Fragment. Wille zum Scheitern."
Walter Moers

kolibri8

  • RPG Team
  • Veteran von Khazad-Dûm
  • ***
  • Beiträge: 636
  • Geschichtsstudent und künftiger Schülerschreck.
Re: Geschichtsthread
« Antwort #200 am: 13. Sep 2015, 12:17 »
Du sprichst eigendlich schon die beiden wichtigsten Punkte an, weshalb man Holocaust und Massensterben der Indianer nicht vergleichen kann:
wobei man aber auch gestehen muss, dass Siedler und Regierungen nicht auf eine Weise diese Völker ausrotten wollten, wie Hitler dies sich bei seinen Verfolgten erträumte.
Eben. Nach internationalem Recht braucht es für Völkermord eine Vernichtungsabsicht. Damit unter anderem versuchen sich ja auch die Türken rauszureden wenn es um den Völkermord an den Armeniern und Assyrern geht: "Es war keine Absicht". Nur ist es kein Zufall, sondern Absicht, wenn ein paar Millionen Menschen durch Todesmärsche, Zwangsumsiedlung und Massaker umkommen.

Auch wurden die meisten indigenen Völker Amerikas nicht direkt durch europäische Menschen getötet, sondern durch europäische Viren. Quasi eine der ersten biologischen Massenvernichtungswaffen der Menschheit, leider. :(
Eine Waffe impliziert, dass diese bewusst eingesetzt werden muss. Das war ja nicht der Fall. Das eine einfache europäische Erkrankung so verherend auf die amerikanische Urbevölkerung wirkt, hätte damals niemand vorraussehen können. Die Europäer trifft dabei also keine Schuld. Das war einfach ein äußerst ungücklicher Zufall.
Kolumbus war zwar "Kreuzfahrer" und hat sich abschätzig über die Indianer geäußert, und diese später als Minenarbeiter ausgebäutet. Ihm aber die Verantwortung für alle später stattfindenden Massaker und Vertreibungen verantwortlich zu machen, halte ich für schlichtweg falsch. Hernan Cortez, Francisco Pizarro und deren Nachfolger, George A. Custer und Präsident Andrew Jackson (u.a.) haben sich da deutlich mehr zu schulden lassen.

Außerdem hat Kolumbus zeitlebens geglaubt, dass er in Ostasien gelandet ist und hat die Indios nach Marco Polos Großkhan gefragt [ugly]. Klar faktisch hat der Amerika entdeckt. Amerigo Vespucci hat ja doch irgendwie mehr geleistet, indem er erkannt hat, dass das neue Land nicht Asien sondern was wirklich neues ist. Aber Vespucci wird irgendwie nicht für die Besiedlung durch die Weißen und die damit einhergehende Marginalisierung der Ureinwohner verantwortlich gemacht. naja gut.

PS: Ich bin nicht gerade ein Amerika-Sympathisant xD
Solange du nicht stattdessen Putin-, Erdogan- oder Orban-Sympathisant bist, verzeih' ich dir das. ;)
Da sympathisiere ich zumindest in so fern mit ihnen, dass sich sie nicht einfach als unmenschliche Diktatoren und Menschenrechtsverletzer hinstellen kann.
Wie gesagt, ich mag Geschichte sehr und wenn ich da eines gelernt habe, dann das eine einzige Quelle oftmals lügt bzw. eine politische Botschaft nur zu Gunsten des eigenen Volkes oder noch öfter zu Gunsten des eigenen Herrschers verkündet und die Wahrheit zumeist doch woanders liegt.
Gruß, CynasFan
Du willst damit aber nicht sagen, dass du die Aktionen dieser drei Herren und ihrer Staaten in den letzten Monaten und Jahren gutheißt, oder?

Und was die Menscherechtsverletzunge n angeht, Amnesty International hat da ne ziemlich lange Liste (und gibt zum Teil auch Quellen an): Russland, Ungarn, Türkei.
RPG:
1. Char Alfward bei Dol Guldur.
2. Char Qúsay in Aín Sefra.

Das Wiki zum RPG. Schaut mal ruhig vorbei ;).

Neu im RPG und Probleme mit dem Namen? Schickt mir einfach 'ne PM ;).

Geschichtsfragen? Hier gibt's Antworten.

CynasFan

  • Bündnisgenosse der Elben und Menschen
  • ***
  • Beiträge: 1.129
  • Freude ist eine ernste Sache
Re: Geschichtsthread
« Antwort #201 am: 13. Sep 2015, 13:35 »
Auch wurden die meisten indigenen Völker Amerikas nicht direkt durch europäische Menschen getötet, sondern durch europäische Viren. Quasi eine der ersten biologischen Massenvernichtungswaffen der Menschheit, leider. :(
Eine Waffe impliziert, dass diese bewusst eingesetzt werden muss. Das war ja nicht der Fall. Das eine einfache europäische Erkrankung so verherend auf die amerikanische Urbevölkerung wirkt, hätte damals niemand vorraussehen können. Die Europäer trifft dabei also keine Schuld. Das war einfach ein äußerst ungücklicher Zufall.
Kolumbus war zwar "Kreuzfahrer" und hat sich abschätzig über die Indianer geäußert, und diese später als Minenarbeiter ausgebäutet. Ihm aber die Verantwortung für alle später stattfindenden Massaker und Vertreibungen verantwortlich zu machen, halte ich für schlichtweg falsch. Hernan Cortez, Francisco Pizarro und deren Nachfolger, George A. Custer und Präsident Andrew Jackson (u.a.) haben sich da deutlich mehr zu schulden lassen.
Zu dem Wort "Waffe" muss ich jetzt zugeben, dass dies nicht optimal gewählt war, aber leider ist mir da auch nichts besseres eingefallen.
Wieso du dich da aber auf einmal etwas auf Kolumbus fokussierst und ihn mit den anderen vergleichst, verstehe ich im Zusammenhang nicht so recht. Klar, Kolumbus und seine Männer waren sicherlich nicht die größten Massenmörder die in Amerika gewütet haben, aber ich finde es sowieso immer generell schwer so etwas zu beurteilen.

Außerdem hat Kolumbus zeitlebens geglaubt, dass er in Ostasien gelandet ist und hat die Indios nach Marco Polos Großkhan gefragt [ugly]. Klar faktisch hat der Amerika entdeckt. Amerigo Vespucci hat ja doch irgendwie mehr geleistet, indem er erkannt hat, dass das neue Land nicht Asien sondern was wirklich neues ist. Aber Vespucci wird irgendwie nicht für die Besiedlung durch die Weißen und die damit einhergehende Marginalisierung der Ureinwohner verantwortlich gemacht. naja gut.
Also Vespucci hat mitnichten mehr geleistet, zumindest laut Wikipedia, Artikel "Amerika":
Zitat von: Namensgebung
Als der Freiburger Kartograph Martin Waldseemüller an einer Neuausgabe der Geographia des Ptolemäus arbeitete, hatte dessen Kollege, der Dichter Matthias Ringmann, gerade Vespuccis Reiseberichte gelesen und hielt ihn fälschlich für den Entdecker der neuen Welt.

PS: Ich bin nicht gerade ein Amerika-Sympathisant xD
Solange du nicht stattdessen Putin-, Erdogan- oder Orban-Sympathisant bist, verzeih' ich dir das. ;)
Da sympathisiere ich zumindest in so fern mit ihnen, dass sich sie nicht einfach als unmenschliche Diktatoren und Menschenrechtsverletzer hinstellen kann.
Wie gesagt, ich mag Geschichte sehr und wenn ich da eines gelernt habe, dann das eine einzige Quelle oftmals lügt bzw. eine politische Botschaft nur zu Gunsten des eigenen Volkes oder noch öfter zu Gunsten des eigenen Herrschers verkündet und die Wahrheit zumeist doch woanders liegt.
Gruß, CynasFan
Du willst damit aber nicht sagen, dass du die Aktionen dieser drei Herren und ihrer Staaten in den letzten Monaten und Jahren gutheißt, oder?
Nein, das nicht unbedingt. Es gibt mehr als genug Beispiele die belegen, dass sie nicht gerade viel von den Menschenrechten halten.
Allerdings im Vergleich zu ein paar anderen "guten" Staaten (USA, Deutschland) muss man schon sagen, dass sie sicherlich nicht all diese Denunzierungen verdient haben.
Nehmen wir einmal die Ukrainekrise als Beispiel: Uns wurden hier doch eigentlich nur Bilder von friedlichen Demonstranten und schlagenden Polizisten serviert und wir haben folgerichtig gedacht die Demonstranten wären einfache nur Opfer und würden für ihre Freiheit passiv kämpfen, quasi eine Mahatma Gandhi Methode.
Den Russen hingegen wurden dagegen eigentlich nur Bilder gezeigt, in denen friedliche Polizisten von gewalttätigen Demonstranten angegriffen wurden und die Russen haben somit folgerichtig gedacht, dass die Regierung gut wäre und die Demonstranten das Land quasi zerstören wollten.
Fakt ist aber, wie wir heute wissen, beide Seiten waren mitnichten wirklich die Guten und die Wahrheit liegt eher irgendwo in der Mitte der beiden Sichtweisen, denn in einem der beiden Extreme.

Ich übertrage dies jetzt einmal auf Putin: Durch seine Gesetze gegen "schwule Propaganda" und der Zensur in den Medien, ist er ganz sicher nicht gerade ein Vorzeigedemokrat, ihn aber quasi als Nachfolger Stalins zu händeln ist auch komplett falsch, zumindest in unserem Verständnis zu Stalin als reinen Massenmörder.
Zensur in den Medien haben wir auch in Deutschland und Putin muss man zumindest lassen, dass er, als er zum ersten Mal Präsident wurde, ein eigentlich zerstörtes und ausgebeutetes Russland vorfand, dass sich kaum von der Auflösung der Sowjetunion erholt hatte. Heute geht es vielen Menschen Russlands wieder sehr viel besser, sicherlich nicht allen und Kriminalität ist noch immer sehr hoch, aber zumindest konnte Putin die Situation seines Landes verbessern, hat also das getan, was er als Präsident tun soll(te).
Dies wäscht ihn natürlich nicht automatisch von allen Sünden rein, aber wer kritisiert bitte Obama andauernd öffentlich und medienwirksam dafür, dass unter ihm als Präsidenten mehr Menschen, eigentlich unrechtsmäßig, auf der ganzen Welt durch Geheimoperationen ermordet wurden als unter jedem anderen amerikanischen Präsidenten zuvor?
Gruß, CynasFan
"Die Vernunft kann sich mit größerer Kraft dem Bösen entgegenstemmen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht!"
Papst Gregor der Große

"Alles was ich anzubieten habe ist Annäherung. Fragment. Wille zum Scheitern."
Walter Moers

Whale Sharku

  • Dúnadan des Nordens
  • ****
  • Beiträge: 3.174
  • Sie sind wie Plankton für die Sense!
Re: Geschichtsthread
« Antwort #202 am: 13. Sep 2015, 14:20 »
Zitat
Fakt ist aber, wie wir heute wissen, beide Seiten waren mitnichten wirklich die Guten und die Wahrheit liegt eher irgendwo in der Mitte der beiden Sichtweisen, denn in einem der beiden Extreme.

Man sollte die Ebene der Bevölkerung von der Ebene der Machtpolitiker trennen.
Niemand kann erwarten, dass ein Präsident der USA nicht (beträchtlich) Dreck am Stecken hat - weil er nunmal Organ einer Supermacht ist, und wie du ganz recht sagst, gibt es da kein Schwarz und Weiß und eine gerechte Neutralität ist reines Wunschdenken.

In diesem Fall stinkt der Fisch dann eben nicht vom Kopfe her. Selbes gilt für Machtpolitiker in Deutschland oder anderen stabilen Demokratien. Wir alle sind mitschuldig an den Fehlern unserer Regierungen.

Das sollte man meiner Meinung nach von der Situation unterscheiden, wenn ein Staatsoberhaupt seine Nation in Auseinandersetzungen diplomatischer oder militärischer Natur treibt, und das alles einfach nur aus den Interessen seiner Machtpolitik heraus.

PS: Wikipedia schreibt 'ne Menge Bullshit. Ist großartig um sich Überblicke zu verschaffen, aber als Quelle solltest du dir das gar nicht erst angewöhnen.^^
« Letzte Änderung: 13. Sep 2015, 14:27 von Whale Sharku »

gezeichnet
Whale


CynasFan

  • Bündnisgenosse der Elben und Menschen
  • ***
  • Beiträge: 1.129
  • Freude ist eine ernste Sache
Re: Geschichtsthread
« Antwort #203 am: 13. Sep 2015, 14:31 »
Das sollte man meiner Meinung nach von der Situation unterscheiden, wenn ein Staatsoberhaupt seine Nation in Auseinandersetzungen diplomatischer oder militärischer Natur treibt, und das alles einfach nur aus den Interessen seiner Machtpolitik heraus.
Nur darf man dabei nicht vergessen, dass auch Diktatoren Rückhalt in der Bevölkerung brauchen!
Natürlich, du kannst versuchen die Bewohner eines Landes jahrelang zu unterdrücken, aber das wird niemals auf Dauer funktionieren. Die Vorgeschichte der französischen Revolution ist da ein gutes Beispiel, wie ich finde.
Pleite war Frankreich eigentlich bereits zu Zeiten von König Louis XXIV., trotzdem war das Volk ruhig, weil es sich als gut aufgehoben unter seinem absolutistischen Herrscher wähnte.
Unter König Louis XXVI. wähnte sich das Volk mitnichten mehr gut aufgehoben unter seinem König und entmachtete ihn daraufhin nach und nach, obwohl dieser eine starke Armee gehabt hätte. Diese kämpfte jedoch nicht für ihn, weil auch sie vom Leid der Bevölkerung betroffen war.
Ich weiß, dies ist sehr vereinfacht und oberflächlich, dennoch ist Freiheit kein Privileg der Demokratie und Unfreiheit kein Privileg der Diktatur oder der Monarchie.
Gruß, CynasFan
"Die Vernunft kann sich mit größerer Kraft dem Bösen entgegenstemmen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht!"
Papst Gregor der Große

"Alles was ich anzubieten habe ist Annäherung. Fragment. Wille zum Scheitern."
Walter Moers

Whale Sharku

  • Dúnadan des Nordens
  • ****
  • Beiträge: 3.174
  • Sie sind wie Plankton für die Sense!
Re: Geschichtsthread
« Antwort #204 am: 13. Sep 2015, 14:41 »
Du selbst nennst es vereinfacht und oberflächlich. Ich nenne es unzulässig. Ich sprach nicht von der europäischen Frühmoderne, sondern ganz allein vom globalisierten 21. Jahrhundert. Die Gemeinsamkeiten sind praktisch Null. ;)

Auch auf heute kann man dir sicherlich recht geben, dass selbst jemand so reiches und mächtiges wie Vladimir Putin einen Rückhalt braucht, doch es ist ein oligarchischer Rückhalt einer sehr kleinen Oberschicht und hat dementsprechend mit Instanzen von Gerechtigkeit nicht zwingend mehr zu schaffen als wenn er ganz alleine wäre.

gezeichnet
Whale


CynasFan

  • Bündnisgenosse der Elben und Menschen
  • ***
  • Beiträge: 1.129
  • Freude ist eine ernste Sache
Re: Geschichtsthread
« Antwort #205 am: 13. Sep 2015, 14:56 »
Ich hätte auch die DDR oder den kompletten Zerfall der UdSSR nehmen können, aber das sind einfach nicht so schöne Beispiele wie die FR und wirklich was geändert hat sich seit FR bis heute nichts. Soviel zu "Gemeinsamkeiten sind praktisch Null." xD
Außerdem, eine kleine Machtelite ist auch immer der einzige Rückhalt der wirklich Wichtig ist. Sieh dir einfach mal unsere Demokratie an und mit welchen Vernetzung da Politiker untereinander und zu privaten Firmen/Banken stehen.
Gruß, CynasFan
"Die Vernunft kann sich mit größerer Kraft dem Bösen entgegenstemmen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht!"
Papst Gregor der Große

"Alles was ich anzubieten habe ist Annäherung. Fragment. Wille zum Scheitern."
Walter Moers

kolibri8

  • RPG Team
  • Veteran von Khazad-Dûm
  • ***
  • Beiträge: 636
  • Geschichtsstudent und künftiger Schülerschreck.
Re: Geschichtsthread
« Antwort #206 am: 13. Sep 2015, 15:00 »
Warum ich mich auf Kolumbus fokussiere? Das war die Fragestellung:
Was hat nun Kolumbus mit Hitler zu tun?

Daraufhin habe ich oben gesagt, dass heute lebende Amerikanische Indianer gegen den Columbus Day argumentieren, weil sie Kolumbus mit Hitler vergleichen. Kolumbus war ein Sklaventreiber, aber kein Massenmörder. Wenns hochkommt sind auf Kolumbus' Befehl eine vergleichsweise geringe Zahl an Indianer gestorben, die sind Peanuts im Vergleich zu Hitler. Von daher hinkt der Vergleich den heutige Indianer anstellen gewaltig.

Zur Leistung Vespuccis steht in demselben von dir zitierten Artikel:
Der Name Amerika wurde vom Vornamen des Italieners Amerigo Vespucci (1451–1512) abgeleitet, der [...] als erster davon schrieb, dass der [...] entdeckte Erdteil nicht Indien oder Asien ist, sondern vielmehr ein eigenständiger Erdteil sein könnte.

Wie gesagt Kolumbus hat die Indianer nach dem mongolischen Großkhan gefragt, von dem er bei Marco Polo gelesen hat. Er hat nie erkannt, das er einen neuen Kontinent entdeckt hat.



Zensur bei uns? Dafür sind wir dennoch auf Platz 12 der Reporter ohne Grenzen Rangliste der Pressefreiheit, deutlich vor den USA (49.; hinter Niger und Burkina Faso!) und Russland (152.)

Zitat
[...]Putin muss man zumindest lassen, dass er, als er zum ersten Mal Präsident wurde, ein eigentlich zerstörtes und ausgebeutetes Russland vorfand, dass sich kaum von der Auflösung der Sowjetunion erholt hatte. Heute geht es vielen Menschen Russlands wieder sehr viel besser, sicherlich nicht allen und Kriminalität ist noch immer sehr hoch, aber zumindest konnte Putin die Situation seines Landes verbessern, hat also das getan, was er als Präsident tun soll(te).
Das kann man über Hitler vor Beginn des Krieges auch sagen. Nach der Weltwirtschaftkrise '29 hat er Deutschland innerhalb kürzester Zeit wieder zu einer Wirtschaftlichen Weltmacht aufgebaut, wir wissen heute zu welchem Preis. Für welchen Preis Putin Russland möglicherweise wiederaufgebaut hat, kann man noch nicht sagen. Vielleicht ist er auch ein wirtschaftliches Genie, ich weiß es nicht.

Außerdem wenn man Putin mit Stalin vergleicht, dann tut man das nicht als Vergleich der Massenmörder, sondern als Vergleich von autoritär herrschenden Personen.

Russland mag vielleicht noch eine Demokratie sein (wie auch Ungarn oder die Türkei noch Demokratien sind), aber als solche defekt. Und in allen drei Staaten hat eine Entwicklung eingesetzt weg von demokratischen Werten, die ich außer ordendlich beunruhigend finde. (Im Übrigen sage ich hiermit nicht dass die USA eine super Demokratie sei, das faktische zwei Parteiensystem finde ich schrecklich. Und die einzigen vernünftigen Kandidaten für 2016, Sanders oder vielleicht noch Chauffee, haben warscheinlich eh keine Chance.)

Kritik an Obama? Hier:
Die Zeit, FAZ, Spiegel, taz, Die Süddeutsche.
nach einer Minute Suche mit Google (Kritik an Obama Drohnen)
RPG:
1. Char Alfward bei Dol Guldur.
2. Char Qúsay in Aín Sefra.

Das Wiki zum RPG. Schaut mal ruhig vorbei ;).

Neu im RPG und Probleme mit dem Namen? Schickt mir einfach 'ne PM ;).

Geschichtsfragen? Hier gibt's Antworten.

Whale Sharku

  • Dúnadan des Nordens
  • ****
  • Beiträge: 3.174
  • Sie sind wie Plankton für die Sense!
Re: Geschichtsthread
« Antwort #207 am: 13. Sep 2015, 15:09 »
Zitat
Ich hätte auch die DDR oder den kompletten Zerfall der UdSSR nehmen können, aber

Ja dann mach das doch bitte statt zu sagen "ich könnte auch" O_o Ich bin sehr gespannt auf deine Darstellung, dass die DDR nur so lange überleben konnte, weil die Bevölkerung tooootaaaaal hinter der Genossenschaft stand... ganz bestimmt. Die waren voll happy! Darum sind sie auch zu hunderttausenden abgehauen und haben dabei riskiert, exekutiert zu werden wie namen- und rechtlose Kakerlaken!

Zitat
und wirklich was geändert hat sich seit FR bis heute nichts. Soviel zu "Gemeinsamkeiten sind praktisch Null."

"Es hat sich nichts geändert - so viel zu deiner Behauptung, es hätte sich was geändert."

Die Argumentation muss ich mir einrahmen.

Zitat
Außerdem wenn man Putin mit Stalin vergleicht, dann tut man das nicht als Vergleich der Massenmörder, sondern als Vergleich von autoritär herrschenden Personen.
Amen.
Ganz besonders vor dem Hintergrund der Politik Gorbatschows wird Putin eben sehr schnell mit Stalin verglichen - nicht wegen den Ausmaßen der Menschenrechtsverletzung en, sondern ganz allein wegen der Richtung, die er einschlägt.



Nebenbei, wenn man den krassesten Massenmörder der Geschichte suchen will, dann gibt es nur einen einzigen Kandidaten: Mao Tse-Tung mit ~50 Millionen Opfern.

Zählen Zahlen in diesen Dimensionen noch? Nunja - wenn die Zahlen nicht zählen, was dann bitte anstelle von ihnen?
Klar können wir auch versuchen, "intuitionistisch" die Verabscheuungswürdigkeit der Ideologie, die hinter dem Massenmord gestanden hat, zu bewerten, aber was haben wir davon? Wissenschaftlichkeit jedenfalls nicht.
« Letzte Änderung: 13. Sep 2015, 15:20 von Whale Sharku »

gezeichnet
Whale


CynasFan

  • Bündnisgenosse der Elben und Menschen
  • ***
  • Beiträge: 1.129
  • Freude ist eine ernste Sache
Re: Geschichtsthread
« Antwort #208 am: 13. Sep 2015, 15:19 »
Zu Kolumbus: Da hatte ich den Post von Der Dunkle König wirklich vergessen, Entschuldigung.

Rang 12 finde ich persönlich auch nicht so dolle, besonders wenn uns häufig gegenteiliges gepredigt wird, trotzdem hast du natürlich recht, dass du damit sagen möchtest, es könnte schlimmer sein.
Zitat
Nach der Weltwirtschaftkrise '29 hat er Deutschland innerhalb kürzester Zeit wieder zu einer Wirtschaftlichen Weltmacht aufgebaut
Und diese Aussage ist leider falsch.
Ja, die Weltwirtschaftskrise hat der NSDAP einige Stimmen eingebracht und sie "salonfähig" gemacht, aber am 31. Juli 1932 (die erste Wahl nach der Krise) holte sie 37,4 Prozent und 230 Plätze im Parlament, bei den Neuwahlen am 6. November 1932 waren es nur noch 33,1 Prozent und 196 Sitzplätze.
Außerdem erholte sich die Weimarer Republik bereits von den Folgen der Krise, wenn auch, genau wie in anderen Ländern, nur sehr langsam. Der NSDAP aber ihren Erfolg nur aufgrund der Weltwirschaftskrise zuzusprechen ist nicht richtig.
Dafür gab es viele Gründe, die man allerdings heutzutage wohl nicht mehr richtig gewichten kann, sind ja viele Historiker seit Jahren dabei es zu versuchen und jeder hat ne andere Gewichtung.

Und eine wirtschaftliche Weltmacht war Deutschland unter Hitler nie, sie war eine Kriegswirtschaft, die mehr von der Begeisterung junger Menschen lebte, als von ihrem wirtschaftlichen Ertrag. Besonders deutlich dann wieder am Ende, ab etwa ´44 ;)

Zu Wahle:
Wie gesagt: Quantität oder Qualität?
Gruß, CynasFan
« Letzte Änderung: 13. Sep 2015, 15:23 von CynasFan »
"Die Vernunft kann sich mit größerer Kraft dem Bösen entgegenstemmen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht!"
Papst Gregor der Große

"Alles was ich anzubieten habe ist Annäherung. Fragment. Wille zum Scheitern."
Walter Moers

Whale Sharku

  • Dúnadan des Nordens
  • ****
  • Beiträge: 3.174
  • Sie sind wie Plankton für die Sense!
Re: Geschichtsthread
« Antwort #209 am: 13. Sep 2015, 15:22 »
Hunderttausend heulende Höllenhunde, was meinst du mit "Qualität" ??

Meinst du damit ob man an nem gemütlichen Ort exekutiert wird, mit ner schönen leckeren Henkersmahlzeit und ner Tasse Kaffee, oder wie darf man sich dieses Kriterium vorstellen?

gezeichnet
Whale