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Autor Thema: Philosophie-Thread  (Gelesen 65505 mal)

Whale Sharku

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #120 am: 24. Sep 2015, 12:58 »
Ich würde es so ausdrücken:
Normalerweise bedeuten neue Erkenntnisse sehr wohl auch neue Fragen, und zwar nach einem ihnen eigenen Muster. (Die Physik stellt unter anderem Fragen zu neuen Teilchen oder neu entdeckten Klassen von Himmelskörpern)

Aber an einer Stelle innezuhalten und genau dieses "traditionelle" Muster zu durchbrechen, ist grundsätzlich Philosophie. Die Auswirkungen können ganz unterschiedlich sein. Das als Verifiziert angesehene (also die vorübergehende beste wissenschaftliche Wahrheit) kann sich ebenso gut schmälern wie erweitern, wenn die dahinter stehenden Erkenntniskriterien durch philosophisches Hingucken als unzureichend enttarnt wurden.

Man könnte also sagen, jede Wissenschaft produziert neue inhaltliche Fragen, aber nur eine produziert neue methodische.
Und allein schon darum schadet eine Prise Philosophie grundsätzlich niemandem. Egal, ob Bauingenieur oder Historiker. ;)

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(Palland)Raschi

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #121 am: 24. Sep 2015, 14:10 »
Zitat
Und allein schon darum schadet eine Prise Philosophie grundsätzlich niemandem. Egal, ob Bauingenieur oder Historiker.

Jedenfalls bei den Humanwissenschaften wird man schnell an Punkte kommen, die einer philosophischen Betrachtung bedürfen. Es gehört also notwendigerweise zum wissenschaftlichen Arbeiten dazu.
Daher haben alle derartigen Wissenschaften eine Teildisziplin, die das Wort "Philosophie" enthält, welche jedenfalls im Grundsatz verstanden werden muss.

Bei den Naturwissenschaften sehe ich es allerdings so, dass hier eine philosphische Betrachtung nicht unbedingt zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört.
Ich würde es daher hierbei nur als "nice to have" sehen, als als "must have".
Schaden kann es natürlich nicht ^^
MfG Raschi

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Whale Sharku

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #122 am: 24. Sep 2015, 17:47 »
Na, das sehe ich anders, Raschi.
Alle Naturwissenschaften sind zu 100% philosophische Konstrukte, die auf gültigem Schließen und Epistemik beruhen.
Dass man sie betreiben kann, ohne philosophisch bewandert zu sein, versteht sich von selbst. (Gilt übrigens 1:1 auch für die Humanwissenschaften). Aber eben nur, weil andere einem den philosophischen Aspekt bereits vorgekaut haben und eine bewährte Methodik auf dem Silbertablett servieren. Das alles bedeutet auch, dass ein philosophisch denkender Naturwissenschaftler zu größeren und fundamentaleren Innovationen imstande ist.

Es ist aber nicht so gemeint, als müsste man erst mal Philosophie studiert haben, um philosophisch denken zu können. Das wäre total vermessen. Philosophisches (d.h. systematisch kritisches) Denken begegnet dir bei allen guten Naturwissenschaftlern in vielen Formen und Farben. :D

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #123 am: 24. Sep 2015, 17:51 »
Bei den Naturwissenschaften sehe ich es allerdings so, dass hier eine philosphische Betrachtung nicht unbedingt zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört.
Ich würde es daher hierbei nur als "nice to have" sehen, als als "must have".
Schaden kann es natürlich nicht ^^


Würde ich so nicht unterschreiben. Um es mit den Worten meines Rechtsphilo Profs zu sagen ist die Crux der Kunst/Wissenschaft nicht das Beantworten von Fragen, sondern das Stellen der richtigen Fragen und genau hier spielt die Philosophie auch in den Naturwissenschaftlichen Fächern eine zentrale Rolle. Gerade moderne physikalische Theorien sind meines Erachtens hochphilosophisch. Z.B. auch die Beantwortung der Frage ob es Zufall gibt oder ob alles determiniert sei uvm. (vgl. auch Wikipedia).

Und auch ethische Fragen sind in jeglichen wissenschaftliche Tätigkeiten relevant (z.B. In-vitro-Fertilisation, Gentechnik, uvm)

Von dem her bin ich durchaus der Meinung, dass ein gewisses philosophisches Grundwissen für jegliche wissenschaftliche Tätigkeit/Forschung bedeutsam ist und zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört.

Edit: Uuund Whale war schneller, aber ich poste es jetzt trotzdem mal^^

(Palland)Raschi

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #124 am: 24. Sep 2015, 18:16 »
Zitat
Würde ich so nicht unterschreiben. Um es mit den Worten meines Rechtsphilo Profs zu sagen ist die Crux der Kunst/Wissenschaft nicht das Beantworten von Fragen, sondern das Stellen der richtigen Fragen und genau hier spielt die Philosophie auch in den Naturwissenschaftlichen Fächern eine zentrale Rolle. Gerade moderne physikalische Theorien sind meines Erachtens hochphilosophisch. Z.B. auch die Beantwortung der Frage ob es Zufall gibt oder ob alles determiniert sei uvm.

Was ist daran hochphilosophisch eine naturwissenschaftliche Regel anzuwenden, wenn man nicht gerade jede logische Schlussfolgerung als Philosophie einordnet ?
Es ist nicht unbedingt die Pflicht eines Physikers, eine neue Theorie auzustellen.
Daher sehe ich das nicht als "must-have". Nicht jeder Naturwissenschaftlicher entwickelt eigene neue Theorienkonstrukte. Dass es bei sowass nicht tatsächlich wichtig sein kann, habe ich jedoch nicht bestritten.

Zitat
Und auch ethische Fragen sind in jeglichen wissenschaftliche Tätigkeiten relevant (z.B. In-vitro-Fertilisation, Gentechnik, uvm)

"Relevant" für das Ergebnis wohl kaum. Die Frage nach "ist xyz in Ordnung ?" ist für den Erfolg der Stammzellenforschung nicht von Bedeutung. Dies dürfte für die meisten Naturwissenschaften gelten.
Zum Vergleich: In der Rechtswissenschaft kommt man bei der Beantwortung vieler Fragen a) nicht zu einem eindeutigen Ergebnis und b) muss oft auf die Sozial- und Rechtsethik zurückgegriffen werden. Dies ist aber auch eine Humanwissenschaft.


Zitat
Aber eben nur, weil andere einem den philosophischen Aspekt bereits vorgekaut haben und eine bewährte Methodik auf dem Silbertablett servieren. Das alles bedeutet auch, dass ein philosophisch denkender Naturwissenschaftler zu größeren und fundamentaleren Innovationen imstande ist.

Daher reicht doch gerade die Kenntnis.




« Letzte Änderung: 24. Sep 2015, 18:23 von (Palland)Raschi »
MfG Raschi

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #125 am: 24. Sep 2015, 18:51 »
Zunächst mal scheinst du vor allem an die Grundlagenforschung zu denken. Hier stellt sich kein Naturwissenschaftler ethische Fragen, bevor er sich ans Werk macht.
In Bereichen, die nicht als Grundlagenforschung ausgewiesen sind, z.B. der hochwissenschaftlichen Frage "Was ist die perfekte Biowaffe und wie stelle ich sie her?" gelten nach weitem Konsens vollkommen andere Spielregeln. ;)

Zitat
wenn man nicht gerade jede logische Schlussfolgerung als Philosophie einordnet
Aber genau hier ist doch der Hund begraben. Jede (nicht nur nominell) logische Schlussfolgerung ist eine philosophische Leistung.
Wir reden nicht von "Alltagslogik" - wenn das so simpel wäre, dann bliebe von der typischen Wissenschaft nämlich nicht viel übrig außer der unmittelbaren Begegnung mit dem Forschungsgegenstand.

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #126 am: 24. Sep 2015, 18:58 »
Zitat
Zunächst mal scheinst du vor allem an die Grundlagenforschung zu denken. Hier stellt sich kein Naturwissenschaftler ethische Fragen, bevor er sich ans Werk macht.

Wenn ein Bauingenieur ein Haus plant, dann sehe ich das nicht als Grundlagenforschung. Er wird wohl kaum über das für und wieder eines Nomadenlebens philosophieren müssen, um es fertig zu stellen.

In der Rechtswissenschaft indes, sind solche Fälle sehr selten, dass man ohne Wertungen zu einem Ergebnis kommt.

Zitat
Aber genau hier ist doch der Hund begraben. Jede (nicht nur nominell) logische Schlussfolgerung ist eine philosophische Leistung.

Dann bin ich nun offizielle eine Teildisziplin der Philosophie, und werde mich demnächst an deren Fakultät wenden  xD

Zitat
Wir reden nicht von "Alltagslogik" - wenn das so simpel wäre, dann bliebe von der typischen Wissenschaft nämlich nicht viel übrig außer der unmittelbaren Begegnung mit dem Forschungsgegenstand.

"Alltagslogik", was soll das sein ? Wenn es lediglich das Befolgen von Regeln meint, dann habe ich mein ganzes Studium mit Alltagslogik verbracht.
Nur die Variationen und die Menge der Regeln weicht vielleicht etwas davon ab.
« Letzte Änderung: 24. Sep 2015, 19:03 von (Palland)Raschi »
MfG Raschi

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #127 am: 24. Sep 2015, 19:14 »
Zitat
Wenn ein Bauingenieur ein Haus plant
...ist das überhaupt keine Forschung, es sei denn, er müsste den Wissenshorizont der Menschheit dazu expandieren, was theoretisch passieren kann. In diesem Fall wird man nicht vorab entscheiden können, ob es ethisch unbedenklich ist oder nicht.^^

Zitat
"Alltagslogik", was soll das sein ?

Damit ist üblicherweise gemeint, dass man seine Schlüsse mit Begriffen ausführt, denen man nicht nach strengen Regeln auf den Zahn gefühlt hat, was sie tragen können.
Vergleiche mein überarbeitetes Essay mit einem klassischen Konzept-Thread, in dem mit dem Wort "Balance" um sich geschmissen wird, und du wirst den Unterschied finden.

Worin von beidem du dich eher wiedererkennst, spielt keine wirkliche Rolle. Ich denke nicht wissenschaftlich drüber nach, wie ich mir am effektivsten die Zähne putzen soll. Das alles hat mit Intelligenz nichts zu tun sondern allein mit Gründlichkeit und dem Abwägen, wo diese Gründlichkeit sinnvoll eingesetzt ist und wo nicht. ;)

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #128 am: 24. Sep 2015, 20:25 »
Zitat
...ist das überhaupt keine Forschung, es sei denn, er müsste den Wissenshorizont der Menschheit dazu expandieren, was theoretisch passieren kann. In diesem Fall wird man nicht vorab entscheiden können, ob es ethisch unbedenklich ist oder nicht.^^

Wie kommst Du auf Forschung ? Ich habe in meinem Studium nur wenige Male wirklich im eigentlichen Sinne geforscht und das war die Seminararbeit, die ich schreiben musste. Trotzdem habe ich außerhalb von dieser wissenschaftlich gearbeitet. Auch Profs haben Forschungssemeter und Lehrsemester und beides sind wissenschaftliche Tätigkeiten. Viele ausgebildete Wissenschaftlicher forschen gar nicht, sondern wenden nur an.
Nochmal mein Zitat:
Zitat
Bei den Naturwissenschaften sehe ich es allerdings so, dass hier eine philosphische Betrachtung nicht unbedingt zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört.
Zitat
Nicht jeder Naturwissenschaftlicher entwickelt eigene neue Theorienkonstrukte (Forschung). Dass es bei sowass nicht tatsächlich wichtig sein kann, habe ich jedoch nicht bestritten.
MfG Raschi

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Gnomi

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #129 am: 24. Sep 2015, 20:31 »
Zitat
Aber genau hier ist doch der Hund begraben. Jede (nicht nur nominell) logische Schlussfolgerung ist eine philosophische Leistung.
Da muss ich Mal widersprechen. :P
Ich persönlich würde keine mathematische Schlussfolgerung als philosophische Leistung bezeichnen. :P
Die Mathematik besteht zu 99% aus Problemstellungen und Schlussfolgerungen. Die Mathematik ist quasi komplett Logik. Und ich würde doch sagen, dass es einen deutlichen Unterschied zur Philosophie gibt.
Wenn du natürlich sagst, dass der Satz des Pythagoras philosophisch ist hast du recht. Aber das ist meiner Meinung nach kein bisschen philosophisch und hat eben ganz andere Grundbausteine. Es gibt natürlich Ähnlichkeiten zur Philosophie, aber es ist meiner Meinung nicht das Gleiche.
Und die Physikalischen Probleme sind sehr viel mehr mathematische Probleme (weshalb die Physiker ja auch alle sehr viel Mathematik haben um eben zu lernen diese Probleme zu formulieren und zu lösen) und keine Philosophie.

Ich würde es so sagen:

Das Problem an sich ist eher Mathematik und die Problemstellung des Problems ist auch Mathematik.
Die Frage, ob man das Problem auch wirklich lösen sollte, ist Philosophie.

Als Beispiel:
Wie man eine Atombombe baut ist ja (stark vereinfacht) ein mathematisches Problem, weil man überlegen muss wie man das macht. Also im Grunde angewandte Mathematik.
Die Frage ob man das wirklich tun sollte... das ist dann Philosophie.

Allgemein ist sehr viel natürlich ähnlich, was die Logik angeht, aber es gibt da genauso Unterschied, wie eben Informatik und Mathematik auch nicht mehr das gleiche ist, obwohl es ursprünglich so war.

CynasFan

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #130 am: 24. Sep 2015, 20:44 »
Als Beispiel:
Wie man eine Atombombe baut ist ja (stark vereinfacht) ein mathematisches Problem, weil man überlegen muss wie man das macht. Also im Grunde angewandte Mathematik.
Die Frage ob man das wirklich tun sollte... das ist dann Philosophie.
Dieser letzte Satz stimmt leider auch nicht so ganz genau. xD
Die Frage ob man das tun sollte, gehört eher in das Thema der Ethik, von der die Philosophie nur ein Teil ist und trotzdem eine eigenständige Wissenschaft.
(Kleines Beispiel für alle die sich mit Ethik nicht so auseinander gesetzt haben: Physik benutzt hauptsächlich Mathematik für das stellen und lösen von Problemen, ist daher ein Teil der Mathematik. Trotzdem würde niemand behaupten, Physik wäre einfach ein besonders großes Gebiet der Methamatik (wie etwa Stochastik), sondern Physik ist in anderen Teilen noch so losgelöst von Mathe, dass Physik zu Recht eine eigene Wissenschaft ist. So ähnlich ist es auch bei der Philosophie zur Ethik.)

Daher, Ethik beschäftigt sich auch ohne den Menschen mit Fragen nach Moral und die Philosophie bezieht sich da etwas mehr auf den Menschen.
Gruß, CynasFan

PS: Gleich wird mir Whale dann erklären, warum ich trotz meiner 1 in Ethik keine Ahnung von ebenjener habe und mein Post dank sachlicher Fehleinschätzungen redundant ist.
Ich freu mich ehrlich drauf. :)
"Die Vernunft kann sich mit größerer Kraft dem Bösen entgegenstemmen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht!"
Papst Gregor der Große

"Alles was ich anzubieten habe ist Annäherung. Fragment. Wille zum Scheitern."
Walter Moers

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #131 am: 24. Sep 2015, 20:45 »
Schau nochmal genauer hin, Gnomi. Ich bezeichnete logisches Schließen in allen Wissenschaften als philosophische Leistung.

Selbstredend ist kein ausschließendes Betiteln als Philosophie gemeint, sondern wenn du Mathematik betreibst, bist du wohl mehr Mathematiker als irgendwas anderes, aber eben durchaus auch ein Stück weit Philosoph.^^

@Raschi:
Ich sprach in allem nur von der wissenschaftlichen Tätigkeit des Forschens.
Wenn du die Tätigkeit des Anwendens ebenfalls Wissenschaft nennen willst, dann kann dich natürlich niemand davon abhalten, aber mach dir bewusst, dass es keinen beides umspannenden einheitlichen Wissenschaftsbegriff geben kann, weil es Äpfel und Birnen sind.
Ein schönes Beispiel von zum Scheitern verurteilter Alltagslogik. :D
« Letzte Änderung: 24. Sep 2015, 20:51 von Whale Sharku »

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #132 am: 24. Sep 2015, 20:50 »
Dann wäre der Begriff "Philosophie" allerdings auch nicht richtig, wenn man Logik meint. Es ist daher nur ein kleines Segment, und nicht die gesamte Philosophie als solche.

Wäre es anders, dann müsste ich mich fragen, ob ich nicht mit jedem Satz den ich auf Deutsch auf der Uni verfasse, "germanistisch" arbeite, da ich mir ja immer auch Gedanken über Rechtsschreibung und Zeichensetzung machen muss.
Vielleicht könnte man es sogar unter Lyrik packen.

« Letzte Änderung: 24. Sep 2015, 20:56 von (Palland)Raschi »
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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #133 am: 24. Sep 2015, 20:54 »
Nein, Raschi.
Ob ich einen Mathematiker inklusivistisch als "Teilphilosoph" bezeichne, weil sie etwas Fundamentales nahezu genau gleich machen,
oder einen deutschen Juristen als Lyriker einfach nur weil beide deutsch reden was keine weitere inhaltliche Relevanz hat,
sind zwei verschiedene Wahrheitsgehalte.

Schon wieder zum Scheitern verurteilte Alltagslogik.

Zitat
Es herrscht jedoch Einigkeit darüber, dass „Wissenschaft“ der Oberbegriff für „Forschung und Lehre“ ist
Soviel dazu....

Zitat
keinen beides umspannenden einheitlichen Wissenschaftsbegriff

Dieser offizielle Oberbegriff ist aus pragmatischen Gründen gewählt. Er ist jedoch nicht einheitlich. D.h. in logischen Schlüssen muss er weiter zerlegt werden oder der logische Schluss ist reiner Bullshit.
« Letzte Änderung: 24. Sep 2015, 20:58 von Whale Sharku »

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Re: Philosophie-Thread
« Antwort #134 am: 24. Sep 2015, 20:57 »
Zitat
Wenn du die Tätigkeit des Anwendens ebenfalls Wissenschaft nennen willst, dann kann dich natürlich niemand davon abhalten, aber mach dir bewusst, dass es keinen beides umspannenden einheitlichen Wissenschaftsbegriff geben kann, weil es Äpfel und Birnen sind.

Zitat aus einem Artikel zur Forschung und Lehre Begriff aus Art. 5 III GG:
Zitat
Es herrscht jedoch Einigkeit darüber, dass „Wissenschaft“ der Oberbegriff
für „Forschung und Lehre“ ist

Soviel dazu....

Zitat
Ob ich einen Mathematiker inklusivistisch als "Teilphilosoph" bezeichne, weil sie etwas Fundamentales nahezu genau gleich machen,
oder einen deutschen Juristen als Lyriker einfach nur weil beide deutsch reden was keine weitere inhaltliche Relevanz hat,
sind zwei verschiedene Wahrheitsgehalte.

Seh ich anders  :)
Steht Aussage gegen Aussage/ Behauptung gegen Behauptung.


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