Diese Methode ist eine allgemeine, die keinen Fach "gehört".
Ich wiederhole es sehr gern nochmal: Ich sprach niemals von einer "exklusiven" Beanspruchung, wie sie von unserem "Fach"-Begriff impliziert wird - d.h. davon, dass diese Methode dann
nur Philosophie sei oder auch nur vorrangig Philosophie sei.
Das ist nicht gemeint.
Ein Auto besteht nicht vorrangig aus seinem Lenkrad, würdest du mir da nicht zustimmen? Und trotzdem sind Autos allgemein mit Lenkrädern weitaus besser dran als ohne.
Du willst ein Beispiel, dann gebe ich dir ein Beispiel.
Allerdings solltest du dich nicht wundern, wenn es etwas anders aussieht, als du dir gewünscht hast, denn (meiner Meinung nach) ist Philosophie in erster Linie
das systematisch kritische Zurückdrängen willkürlichen kulturellen Wissens.Bis weit in die Frühmoderne hinein war es die größte Selbstverständlichkeit der Welt, dass Tierarten nicht aussterben können.
Warum war es das? O_o Ist doch nicht schwer nachzuvollziehen?
Weil Kultur nicht logisch arbeitet. Sie lässt uns Dinge glauben oder nicht glauben, aber sie macht dies nicht mit logischen Begründungen sondern allein dadurch, Gefühle in uns hervorzurufen oder Sachverhalte mit sprachlichen Mitteln besonders hervorzuheben - oder zu verbergen.
Vor Georges Cuvier hat niemand sich drüber Gedanken gemacht, dass sich der Bestand von Tierarten verändern könnte, und so blieb die Zoologie in ihrer zeitlichen Dimension vollkommen verkrüppelt.
Der Umgang des Menschen mit der Natur, die er beobachten kann, ist nicht inhärent logisch und rational, sondern dass wir heute
versuchen logisch und rational mit der Natur umzugehen, hebt uns von 99,999% der Menschheitsgeschichte ab.
Und genau darum schrieb ich: Ihr seht den Wald vor Bäumen nicht.^^