Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Eigene Geschichten
Meine erste Geschichte
Leinad:
So, Tach. :)
Das ist meine erste eigene Geschichte, also nicht wundern, wenn sie nicht so toll ist. Es werden wahrscheinlich einige Grammatik & Rechtschreibfehler vorhanden sein, aber das ist ja nicht weiter schlimm.
Ich hoffe sie gefällt euch, sie ist zwar ein bisschen kurz aber das ist ja auch nur der Anfang einer Geschichte, die ich mir weiter überlegen werde.
Einleitung: Diese Geschichte, die ich hier nierderschreibe, ist vollkommen ausgedacht und beruht nicht auf von J.R.R. Tolien verfassten Informationen (Bis auf einige Hintergrundinformationen, wie z.B. die Zerstörung Dol Guldurs).
Sie spielt zu einer Zeit nach dem Fall Saurons, in einer Zeit des scheinbaren Friedens, der in Mittelerde herrscht.
Die Hauptfigur in dieser Erzählung ist ein Elbenbefehlshaber namens Leinad, welcher im Verlauf der Geschichte viele Abenteuer besteht und manche Schauplätze des Buches und des Filmes besucht (z.B. LothlorÃen, in seinem Zustand nach dem fort segeln Galadriels)
Kommentare und Kritik kommen ab heute (dem 16.10.2008) in den Kritik: "Meine erste Geschichte", von Leinad-Thread.
Viel Spaß beim Lesen
mfG Daniel
„Schon lange ist Mittelerde nun unbehelligt geblieben von dem wahren Bösen Eas... zu lange... doch jetzt wird sich das ändern." Eine große Gestalt erhob sich von ihrem Sitz. Sie schritt langsam zu einer Öffnung in der Wand, die auf eine Art Balkon hinausführte. Hätte es Licht in diesem dunklen Hort gegeben, so hätte man noch weitere schreckliche Geschöpfe erblicken können, doch die Dunkelheit die hier herrschte war finsterer als die tiefsten Abgründe der Welt.
Auf dem Balkon angekommen, reckte die große Gestalt ihren Hals und betrachtete den Himmel. Er war rötlich gefärbt und dicke Rauchschwaden bedeckten ihn, an Stelle normaler Wolken.
Die Gestalt senkte ihr Antlitz wieder und schaute von einer riesigen Festung hinab an deren Fuße sich tausende von Truppen versammelt hatten. Orks und andere Wesen waren es.
„Wir werden die freien Völker vernichten!" schrie die grässliche große Kreatur so laut, man hätte denken können, das die ganze Welt es vernahm.
Die Orks und Dämonen der Festung brüllten zustimmend und der Lärm schien die Ausmaße eines gewaltigen Erdbebens zu haben.
„Auf zu unserem ersten Ziel... dem Düsterwald!"
Galadriel schlug die Augen auf, was sie gesehen hatte gefiel ihr nicht. In Valinor schien alles friedlich, wie immer zu sein und doch...
Es war ein rauer Morgen, starke Windböen strichen über das Land und krümmten sogar
die Stämme der Bäume. Das Land war an manchen Stellen stark bewaldet, sonst wuchs in dieser Gegend Heidegras, wie man es auf den Ebenen von Rohan vorfinden konnte.Es sieht nach regen aus, dachte sich Leinad. Ich kann es förmlich spüren... etwas geht vor sich, in Mittelerde. Aber was?
Leinad war ein Elb, hochgewachsen wie die meißten seines Volkes und von goldenem Haar. Seine Kleidung war aus feinstem Leder, wie nur die Elben des Düsterwaldes es zu verarbeiten wussten, in einer Scheide steckte sein Schwert, welches schon viele Schlachten miterlebt hatte. Nur ein einziges Mal war es geborsten im Kampf gegen ein finsteres Wesen, dessen Name unbekannt blieb. Viele meisterhafte Schmiede boten Leinad damals ihre Dienste an, doch dieser fühlte sich in gewisser Weise mit seinem Schwert verbunden und schmiedete es selbst wieder zusammen.
Seid dem großen Ringkrieg vor vielen Jahren, war der größte Teil der Elben über das Meer gesegelt, bloß im einstigen Grünwald vermochte man noch einen Blick auf diese seltsamen Wesen zu erhaschen.
Zwischen den wenigen verbliebenen Elben des Düsterwaldes und den Zwergen des Erebors, sowie den Menschen aus Thal war im Laufe der Jahre ein Handel enstanden.In ganz Mittelerde waren seid dem Ende des Krieges und dem Fall Saurons Handelsabkommen beschlossen worden, dem Land der Hobbits wurde die Westmark hinzugefügt, Dol Guldur war nicht mehr, Rohan hatte einen neuen König und hielt Frieden mit seinen einstigen Feinden; den Dunländern, König Ellesar herrschte über das vereinte Königreich und wiederholte den Eid, der einst zwischen Cirion und Eorl geschlossen wurde. All dies und noch weit mehr hatte die Vernichtung Saurons, des Dunklen den freien Völkern gebracht.
Leinad begleitete zusammen mit seinen Truppen eine Handelskarawane zum Erebor zurück, von wo die kleinen stämmigen Zwerge verschiedene Erze geliefert hatten, welche man im Düsterwald nur in geringen Mengen vorfinden konnte. Der schwere Regensturm des Vortages hatte einige Pfützen hinterlassen.
Dummerweise konnte man die Tiefe und Gefahr dieser Pfützen nur schwer einschätzen. Schon öfters war die Karawane durch ein feststeckendes Rad aufgehalten worden.
„Oh nein, nicht schon wieder. Das wievielte mal ist das jetzt schon passiert? Wir werden bald keine Ersatzräder mehr haben... Zum verzweifeln ist sowas!“ schrie einer der Zwerge wütend.
Dieses kleinwüchsige Volk war sehr temperamentvoll und wurde schnell zornig, doch sie waren meisterliche Handwerker, am geschicktesten mit Metall und Stein. Ein Zwerg hat ein Herz aus Stein, aber wenn man es schafft dieses zu erweichen überdauert die enstandene Freundschaft viele Menschenleben.
„Beruhigt euch! Es werden wohl noch viele Räder gewechselt ehe wir euren Erebor erreichen.“ meinte Leinad geduldig. Er war ein Elb, was hatte Zeit für ihn schon für eine Bedeutung?
„Beruhigen? Wir sollen uns beruhigen? Es ist ja nicht euer Holz, welches hier zerbirst. Ihr wisst das wir bei uns im Gebirge nur eine begrenzte Anzahl an Bäumen haben. “
„Natürlich weiss ich das, aber aus diesem Grunde treibt ihr ja auch Handel mit uns und den Menschen Thals.“ entgegnete Leinad.
Seit je her bestand eine Art Feindlichkeit zwischen Elben und Zwergen, nur die ältesten des Elbenvolkes erinnerten sich noch an die Ursache, dieser Zwistigkeiten.
Das Rad zu wechseln würde mindestens eine halbe Stunde in Anspruch nehmen, naja genug Zeit um ein wenig voraus zu kundschaften, dachte der elbische Heerführer.
„Lorás, Elrion? Kommt her!“
Zwei Elbenmänner schritten auf Leinad zu, sie hatten beide dunkles Haar und trugen eine leichte Rüstung, die für das Schleichen gedacht war, denn diese beiden Männer waren Elrion und Lorás, die besten Freunde Leinad´s und hervoragende Späher.
„Ihr wünschst, Befehlshaber?“
„Wie ihr beiden sicher bemerkt habt ist ein Rad gebrochen,“ er lächelte bei dem Gedanken an wütende Zwerge, „ Wir werden ein wenig vorraus gehen und schauen, ob der Weg sicher ist. Achja und holt meinen Bruder, er soll mitkommen.“
„Natürlich, sofort.“ sagte Elrion. Er und Lorás fanden dieses Spielchen lustig. Normalerweise sprachen die beiden nicht so mit Leinad, aber in Anwesenheit anderer war Höflichkeit das höchste Gebot.
Der Wind war abgeflaut und nun nur noch eine leichte Brise. Die Blätter über Leinad warfen seltsame Schatten auf Personen und den Boden, als schließlich Leinad´s Bruder herantrat.
„Du verlangtest nach mir?“ meinte dieser mit einem verächtlichen Unterton in der Stimme. Er und Leinad konnten sich nicht leiden, sie waren Brüder und doch so verschieden, wie man es sich nur vorstellen konnte. Leinad war mutig und trat jeder Gefahr entgegen, sein Bruder jedoch war eher feige. Ein weiterer Unterschied waren ihre Haare, denn obwohl sie den gleichen Vater hatten unterschieden sich die Haarfarben der beiden deutlich von einander; während Leinads Haar wie flüssiges Gold im Wind wehte, hingen die des Bruders rabenschwarz von seinen Schultern, kein Wind schien sie bewegen zu können.
„Ja, ich habe dich gerufen. Du wirst mit mir, Elrion und Lorás die Gegend erkunden.“
„Wenn ihr das wünschst, großer Befehlshaber.“
Leinad zwang sich diesen Hohn nicht zu beachten. Leinad war intelligent, man sagte ihm nach er wäre das Ebenbild Glorfindels, eines großen Elbenführers. Sein Bruder Ethroin war nicht minder intelligent, aber leider zeigte sich das nur in seiner Gabe andere zu verletzen.
Sie zogen jetzt schon eine Viertelstunde durch den Wald, ohne einer Gefahr oder Ähnlichem begegnet zu sein, doch das mochte täuschen, denn es gab immer Gefahren in Mittelerde.
Plötzlich vernahm Leinad ein Rascheln, in dem Wald der sich rechts und links des Pfades befand, welchen sie benutzten.
„Habt ihr das gehört? Da war etwas.“
„Vielleicht bist du ja auf einen Ast getreten.“ meinte Ethroin höhnisch.
„Ihr habt es doch gehört oder, Elrion, Lorás?“ Leinad hatte seinem Bruder keine Beachtung geschenkt. Er hatte ihn nur mitgenommen, damit er bei einem Angriff schnell zur Karawane eilen könnte.
„Ja, wir haben es auch gehört. Was denkt ihr ist es?“ flüsterte Lorás.
„Hoffentlich nichts gefährliches. Ich werde lieber mal nach sehen. Ihr bleibt hier und schaut ob jemand vorbei kommt.“
Leinad schlich leise zwischen den Bäumen und Büschen des Waldes umher. Schließlich erreichte er die Stelle von der er das Rascheln vermutete. Er zog sein wunderschön verziertes Schwert mit einem schleifenden Geräusch aus der Scheide, strich mit den Händen das Laub der im Weg stehenden Büsche zur Seite, machte sich kampfbereit und sprang auf einen Fleck Erde. Er meinte gerade noch ein Eichhörnchen zwischen den Bäumen davonlaufen zu sehen, aber ansonsten war da nichts.
Nur ein Fehlalarm, ich sollte zurück zu meiner Gruppe gehen und berichten das es keine Gefahr zu fürchten gibt.
Er ging also zurück.
Auf dem Weg fielen ihm die wunderschönen natürlichen Dinge des Waldes auf, die er vorher vor Spannung gar nicht beachtet hatte. Das zwitschern der Vögel, das Hämmern der Spechte gegen irgendwelche Bäume, das Geräusch der Blätter, wenn sie vom Wind geschüttelt wurden. Leinad liebte den Wald und all seine Bewohner, denn er war in so einer Umgebung geboren und aufgewachsen, nichts machte ihn glücklicher.
Bald schon würde er an der Stelle sein, an der er seine Gruppe stehen gelassen hatte, doch dann hörte er auf einmal ein Sirren. Ein Pfeil schlug neben ihn in einen Baum ein anderer streifte ihn an der Schulter.
Wo waren die anderen? Wer schießt da auf mich und warum? Wenn die meine Freunde noch da wären hätten sie mich gewarnt.
Leinad hatte ein unwohles Gefühl als er unter weiterem Beschuss auf den Posten seiner Gefährten zueilte. Noch bevor er die Stelle erreicht hatte, registrierten seine elbischen Augen eine Bewegung. Etwas seltsames passierte dort. Ein großes Wesen, etwas das Leinad noch nie zuvor gesehen hatte, stand dort über etwas gebeugt umringt von Orks, wie man zweifellos erkennen konnte.
Sie sind tot. Oh nein, ich muss zur Karawane zurück und zwar schnell.
Er rannte los, so schnell er konnte, der Handelszug musste gewarnt werden und was war das für ein Monstrum gewesen? Leinad zweifelte nicht im geringsten am Tod seiner Freunde und seines Bruders und das machte ihn traurig und zeigte ihm das die Zwerge und Elben in Gefahr waren.
Er lief und lief...
Leinad:
Da, ein Licht.
Leinad war am Ziel und das, bis auf die Schulter, unverletzt. Es war ruhig, niemand hatte eine Ahnung in welcher Gefahr sie schwebten, der Wind hatte nun komplett aufgehört.
Ein Unterführer Leinads trat heran und musterte den Befehlshaber.
„Was ist geschehen, mein Herr? Ihr seht nicht gut aus.“
„Ihr müsst die Leute versammeln! Ich habe etwas zu berichten.“ antwortete Leinad ungeduldig.
„Wo sind die anderen, Herr?“ bohrte der Elb weiter.
„In den Halen Mando´s, fürchte ich."Leinad verstand weshalb der Elb so sehr nachfragte und doch wollte er es allen zusammen berichten, damit nicht jeder einzelne fragen würde.
Ein Ausdruck des Entsetzens huschte über das Gesicht des Unterführers, doch dann kräftigten sich seine Gesichtszüge wieder und er befolgte seinen Befehl.
Schon bald hatten alle die Nachricht erhalten und strömten zusammen. Leinad fragte sich wie er sich in diesem Durcheinander verschiedener Stimmen überhaupt Gehör verschaffen sollte, aber als er leichtfüßig auf einen Felsen sprang, richteten sich schlagartig alle Blicke auf ihn.
Leinad hob seine Stimme: „Nun... etwas schreckliches ist geschehen. Ich muss hiermit leider verkünden das mein Bruder Ethroin und meine beiden besten Freunde Elrion und Lorás gefallen sind. Aber dies sollte uns nicht unseres Mutes berauben und uns daran hindern weiterzuziehen, trauern können wir später auch noch. Wir warten bis zum Morgen und ziehen dann weiter." Es war keine besondere Rede gewesen, aber sie zeigte Wirkung bei den Zwergen und Elben.
Der Unterführer trat wieder an Leinad heran, nachdem dieser von dem Fels elegant hinab geglitten war.
„Wer? Wer hat die drei getötet? fragt er besorgt.
„Das vermag ich nicht zu sagen, doch es war etwas großes, dunkles und zweifellos etwas abgrundtief böses, etwas das ich vorher noch nie gesehen hatte. Und es war in Begleitung der Orks."
„Orks? Das lässt nichts gutes erahnen."
„Ja, sagt den Männern das sie wachsam sein sollen. Die Nachtwachen sollen verdoppelt werden." befahl Leinad.
„Sehrwohl, mein Herr." Der Unterführer wich von seiner Seite und veschwand in der Dunkelheit, der sich langsam ausbreitenden Nacht.
In dieser Nacht fand Leinad keinen ruhigen Schlaf, er sah immer wieder dieses Monster vor sich, einmal als er kurz einschlief dachte er eine große Festung gesehen zu haben, auf deren Balkon ein finsteres Wesen stand, doch dann schlief er wieder ein und erwachte am nächsten morgen. Seinen Traum hatte er bereits vergessen.
Es dauerte etwas bis die Zwerge die Nachricht, eines möglichen Angriffes verdaut hatten, doch schließlich brach die Karawane doch noch auf. Es war ein schwüler Tag, an dem sie durch die immer stickiger werdenden Wälder wanderten.
Leinad hörte die Elben seines Trupps miteinander tuscheln, es beunruhigte auch sie das es etwas feindliches in dieser Gegend gab, doch zeigten sie dies nicht in ihren Gesichtern, wie die bärtigen Zwerge, welche immer wieder Blicke zu beiden Seiten ihres Weges warfen.
„Aahhh!“
Erschrockene Vögel stoben aufgeregt auseinander und flogen in alle Himmelsrichtungen verstreut davon.
Leinad glaubte er höre nicht richtig, doch tatsächlich hatte einer der Zwerge so laut geschrien das der ganze Wald es gehört haben musste.
Diese dummen Kleinlinge, was ist denn jetzt schon wieder? Bestimmt nur wieder ein gebrochenes Rad.
„Seid ihr noch ganz bei Sinnen, Herr Zwerg? Der Feind sucht vermutlich nach uns und ihr schreit hier herum.“ raunte er dem Zwerg zu, der gebrüllt hatte.
Der Zwerg erwiederte nichts, er zeigte nur mit dem Finger in Richtung eines Baumes und sah dabei stark verängstigt aus.
Nun drehte sich auch Leinad zu dem Baum um. Ihm stockte der Atem.
Seine beiden Freunde und sein Bruder waren dort festgenagelt worden.
Welches denkende Wesen konnte bloß so eine Gräueltat vollbringen?
Eine Träne floß Leinad über die Wange und fiel zu Boden.
Kein Wesen hatte so einen Tod verdient. Auch die anderen Elben weinten, denn dieser Anblick machte sie trauriger als man es sich vorstellen konnte.
„Helft mir sie los zu machen!“
Leinad ging zu dem Baum, gefolgt von zwei anderen Elben. Unter großem Kraftaufwand schafften sie es schließlich die Drei von dort zu lösen. Sie waren mit Blut beschmiert, ihrem eigenen. Man hatte sie nach ihrem Tod wohl noch weiter gepeinigt, Elrion fehlte sogar ein Arm, Lorás hatte den Bauch aufgeschlitzt bekommen, doch keine Innereien konnte man dort finden... sie waren entfernt worden.
Leinads Bruder war wohl am besten davon gekommen, doch auch er sah schlimm aus.
„Wir müssen sie später wieder mit in den Düsterwald nehmen.“
„Und wie wollt ihr das bewerkstelligen, Herr Elb? Bis ihr in eurem Düsterwald seid, wird von euren Freunden nur noch wenig übrig sein.“ gab Brûlk, der Anführer der Zwergenkarawane, zu bedenken.
„Das mag sein, aber ich habe früher einmal gelernt, wie man totes Fleisch länger frisch halten kann, ob das auch bei Elben funktioniert werden wir sehen, wenn wir es ausprobieren.“
Leinad gab darauf hin entsprechende Anweisungen. Die Elben strichen die Körper der Toten mit speziellen Ölen und anderen Dingen ein, welche man immer dabei hatte, falls etwas passierte. Darauf hin wurden die leblosen Körper in ein besonderes Tuch gewickelt, was weitere Einwirkungen von Außen verhindern sollte.
Obwohl es erst Mittag wurde, zog der Handelszug an diesem Tag nicht mehr weiter, denn Trauer erfüllte die Herzen der Elben, wenn auch nicht unbedingt die der Zwerge.
Bis zur Nacht und noch weiter sangen die Elben ihre Lieder zu Ehren der Toten, niemand würde es wagen sie anzugreifen. Die reinen und wunderschönen Stimmen der Elben erklangen noch bis zur Morgendämmerung, dann wurde es mit einem Mal still.
Leinad dachte nach.
Warum nur? Warum mussten sie sterben?
Leinad:
Eine drückende Stimmung lag über dem Handelszug, als dieser sich ein weiteres Mal in Bewegung setzte. Es war kein schöner Tag, dichter Nebel hing über dem Boden und man konnte nur schwerlich erspähen wer vor einem stand.
Leinad hatte bisher noch nicht gesprochen, er war nachdenklich geworden. Immer wieder grübelte er über die seltsame Kreatur nach, die er gesehen hatte.
Sie würden den Wald bald hinter sich lassen, was die Zwerge keines Wegs unglücklich stimmte, doch ließen sie ihre Freude nicht durchscheinen, denn sie wollten die Herren Elben nicht noch trauriger machen, als sie schon waren.
Eine ereignislose Stunde schien die Nächste zu jagen, bis endlich wieder etwas geschah. Ein schwarzer Schemen schien sich der Karawane aus dem Nebel zu nähern. Er kam näher und näher, dann mit einem Mal war er verschwunden.
Die Männer des Zuges schauten verdutzt in den Nebel.
Wo war es hin?
Leinad ging ein paar Schritte vorraus. Seine scharfen Augen vermochten es, wenigstens durch einen Teil des Nebels hindurch zu sehen. Er konnte am Rand der Straße eine kleine Verdunkelung sehen.
Das muss der Schemen sein, er versteckt sich vor uns.
Langsam schritt Leinad auf den dunklen Fleck zu, er war klein, ziemlich klein sogar, so groß wie ein aufrechtstehender Hobbit vielleicht. Was auch immer dort war, es konnte Leinad nicht sehen, denn es rührte sich nicht.
Der elbische Befehlshaber streckte seine Hand aus. Bong! Er war von etwas am Kopf getroffen worden, und zwar an der Schläfe. Ihm wurde schwarz vor Augen und er fiel vornüber auf den weichen Boden.
Leinad schlug die Augen auf und blickte in ein freundliches, rundes Gesicht mit gerröteten Wangen und Bart. Er war auf einen der wuchtigen Karren des Zuges gelegt worden. Die Elben und Zwerge, die neben dem Karren gingen lächelten ihn belustigt an. Unter ihnen war auch Leinads Unterführer.
„Was ist geschehen?“
„Nun, seht am besten selbst.“ Der Unterführer holte eine Pfanne hervor, sie hatte zwei ordentlich Dellen erhalten.
„Ich verstehe nicht ganz.“
„Ich fürchte ihr wurdet von einem zwergischen Weib besiegt.“ sagte der Unterführer und ein breites Grinsen war in seinem Gesicht zu sehen.
„Es tut mir Leid, mein guter Herr. Ich wollte euch nicht verletzen, aber ich dachte ihr wärd jemand anderes.“ sprach auf einmal die Zwergin, zu der das freundliche Gesicht gehörte, welches Leinad beim Erwachen gesehen hatte.
„Ihr? Ihr ward das? Was habt ihr denn hier in den Wäldern zu suchen?“
„Ich kann es euch erzählen wenn ihr wollt.
Ich war ein an den Ausläufern des Waldes auf der Suche nach Kräutern und Pilzen für eine Suppe, oh mein armer Mann ist bestimmt gerade am verhungern. Naja, auf jeden Fall hörte ich auf einmal Schritte, nichts ungewöhnliches eigentlich, aber mein Mann hatte mir von Orks erzählt, die in dieser Gegend gesichtet worden waren. Also versteckte ich mich zwischen den Bäumen. Dann kam dort ein Wesen vorbei, sowas hatte ich vorher noch nie gesehen, es war in Begleitung von Orks. Unmittelbar in der Nähe meines Versteckes hielt es an und sprach mit den Orks über irgendein düsteres Wäldchen, über Legionen und weiteres Zeugs. Dann gingen sie in den Wald und verschwanden. Ihr müsst wissen das mein Mann ein Krieger König Thorin Steinhelms ist, daher ging ich den Orks hinterher, damit ich meinem Mann etwas zu berichten hatte. Allerdings hatte ich die Biester schnell aus den Augen verloren, es gibt in diesem Wald übrigens ziemlich viele Gewürzpflanzen, wie ich herrausfand.
Naja, das wars eigentlich, dann bin ich wortwörtlich auf euch getroffen und jetzt begleite ich euch durch den Wald zurück nach Hause.“
„Und woher stammen die Dellen in eurer Pfanne, wenn ich fragen darf?“
„Oh ja, das. Die eine ist von eurem Kopf wie ihr sicher bereits vermutet habt und die andere, ja die andere ist von dem Schädel eines Orks.“ antwortete die Zwergin gleichgültig.
„Von einem Ork? Ihr habt eine Begegnung mit einem Ork überlebt? fragte Leinad verwundert.
„Ja ja, ich sagte ja bereits das es hier ziemlich viele Gewürzpflanzen gibt und wenn mich jemand stört, während ich sie sammele, ja dann hat dieser jemand ein Problem.“
„Zwergische Frauen sind erstaunlich, sie scheinen vor nichts Angst zu haben. Habt ihr den Ork getötet, gute Frau?“fragte Leinad.
„Getötet? Aber nein.“
„Ihr habt ihn laufen lassen?“
„Nein, nein, haltet ihr mich für dumm, Herr Elb? Ich habe ihn an einen Baum gebunden. Wisst ihr, wir Zwerge nehmen immer etwas Seil mit wenn wir wandern, denn unsere geringe Körpergröße macht es uns schwer überall dran zu kommen.“
„Ihr meint der Ork lebt noch und ist an einen Baum gefesselt? Ihr müsst mich zu ihm bringen! Ach ja, wie heißt ihr überhaupt?“
„Mein Name ist Lôri.“
„Ah gut. Mein Name ist Leinad, ihr seid eine seltsame Frau, Lôri, aber die Elben werden sich immer an euch erinnern.“ Leinad war ganz fasziniert von der Leichtigkeit, mit welcher zwergische Frauen jede schlechte Nachricht wegzustecken schienen.
Doch dann dachte er nur noch an den Ork.
Endlich, endlich werden wir Antworten erhalten...
Leinad:
Lôri war, für ihre Größe, ungewöhnlich schnell und so erreichten sie rasch ihr Ziel. Leinad hatte zur Sicherheit einige seiner Krieger mitgenommen, der Rest würde mit seinem Unterführer, Grelon, weiter in Richtung des Erebor reisen.
Schon von weitem erblickte Leinad den Ork, er kämpfte gerade lautstarke gegen seine Gefangenschaft an. Lôri hatte das Seil wohl ziemlich fest verknotet, sodass der Ork es nicht einfach lösen konnte.
Leinad trat dicht an den Ork heran und kniete sich hin um ihn besser sehen zu können, denn Orks waren nicht gerade groß.
Es war schon lange her, seid der Elb einem dunkeln Wesen so nahe gekommen war. Die Kreatur stank abscheulich, nach Blut und Schweiß. Leinad konnte sich nicht vorstellen das diese zerstörten Geschöpfe einst Elben gewesen waren, sie sind so anders als wir, dachte er dann immer.
Als der Ork die Anwesenheit der Elben und vorallem die der Zwergin bemerkt hatte wurde er schlagartig leise.
„Sprich, Scheusal! Wer ist dein Anführer und was sucht ihr in diesen Landen?“
Der Ork sagte nichts,er war wohl ein besonders stures Exemplar seiner Rasse, denn normaler weise waren Orks feige, oder er war einfach nur sehr loyal gegenüber seinem Herrn.
„Nun Rede schon!“ sagte Leinad wütend.
„Ich werde dir keine Informationen geben, Langohr.“ krächzte der Ork.
Leinad betrachtete die Ohren des Orks, sie waren ebenfalls länglich angedeutet, aber wie der größte Teil eines orkischen Körpers verschrumpelt, grau und verstümmelt. Dann blickte er wieder in die großen, roten Augen des Ungeheuers.
„Wenn du sprichst werde ich dich töten, wenn nicht wirst du hier bleiben, alleine ohne Nahrung und den längeren schmerzvolleren Hungertot sterben.“ drohte Leinad.
„Na und, von mir aus, gerne.“
Bong! Die schmerzhafte Pfanne Lôri´s hatte wieder zugeschlagen.
Leinad hob beschwichtigend die Hand und gebot der Zwergin somit Einhalt.
„Lasst das besser. Er soll reden und nicht sterben... auf jeden Fall noch nicht.“
„Keine Sorge, mein Herr Leinad, ich vermag meine eigene Stärke durchaus einzuschätzen, ich werde ihn nicht töten.“
„Na gut, ich hoffe ihr habt recht. Und, Scheusal? Sprichst du nun?“
„Nein!“ entgegnete es stur.
Nach einer Stunde harter Befragung sah Lôris Pfanne nicht mehr wie ein Küchenutensiel aus, sondern eher wie eine recht verklummte Form einer Keule. Der Ork sah ziemlich demoliert aus, doch bisher hatte er noch keine Auskünfte gegeben. Leinad wurde langsam aber sicher zornig.
„Nun sprich doch endlich!“
Lôri wollte gerade zu einem weiteren Schlag ausholen...
„Haltet mir diese verrückte Frau vom Leib, dann werde ich euch berichten.“ bettelte der Ork.
„Na gut, Lôri zügelt eure Pfanne. Und nun rede, Ork!“
Der Ork machte genau in dem Moment den Mund auf, als ein gut gezielter Schuss sein leben beendete.
Plötzlich stürmten Orks auf die kleine Gruppe zu. Es waren ihrer vielleicht fünfzig, die Elben dagegen waren gerade Mal zwanzig.
Wieso haben wir sie nicht kommen hören, wir hätten das schäppern ihrer Rüstungen vernehmen müssen... verflucht.
Doch nun war es zu spät, das Überraschungsmoment war eindeutig auf Seiten der Orks, doch sie waren dumm. Mit viel Geschrei und völlig unüberlegt stürmten sie auf die Elben zu.
In der Ansicht eines Vogels wäre es mit Sicherheit ein seltsamer Anblick gewesen; Auf der einen Seite eine kleine Gruppe in Leder und Stoff gekleideter Elben in Begleitung einer fülligen, bärtigen Zwergenfrau die drohend eine Art Streitkolben hin und her schwang und auf der anderen Seite eine mehr als doppelt so große Gruppe Orks, welche in bunt zusammengewürfelten Rüstungen, lauthals schreiend und unkoordiniert auf die Elben zu hastete.
Vom Boden her fand Leinad das Geschehen eher weniger amüsant. Schnell teilte er die Elben in zwei Reihen ein, die hintere Bogenschützen, die vordere Schwertkämpfer.
Die vordere Reihe kniete sich, auf Leinads Befehl hin, nieder.
„Bogen bereit machen... und feuer!“ schrie der Befehlshaber.
Eine kleine Salve von zehn Pfeilen flog in die unschöne Aufstellung der Orks und jeder fand sein Ziel.
Die Orks waren gerade noch weit genug entfernt, sodass die Elben eine weitere Salve abfeuern konnten.
„Schwerter!“ schrie Leinad. „Schwerter!“
Die zwei Reihen der Elben stürmten los und zum ersten Mal prallten die beiden Gruppen aufeinander.
Ein Ork nach dem anderen fiel Leinads geliebter Klinge zum Opfer, doch scheinbar hatten die Orks Verstärkung bekommen, denn nun zogen weitere Truppen heran. Es war ein hoffnungsloser Kampf. Immer wieder sah er Elben fallen und schließlich wurde auch Lôri getötet. Sie würde ihrem Mann nie wieder eine Suppe kochen können.
Schließlich war der Elb noch als letzter am stehen. Er parierte, wich aus, parierte wieder und schlug zu. Er wusste nicht wie viele Orks er bereits getötet hatte, aber was hatte das schon für eine Bedeutung.
Plötzlich lösten sich die Reihen der Orks auf und ein großes Wesen trat auf Leinad zu, das selbe Wesen welches auch seine Freunde getötet hatte. Zum ersten Mal sah er es von vorne. Es war schrecklich anzusehen, riesige gelb leuchtende, schlitzförmige Augen hatte es, gewaltige Reißzähne und an seinem Körper waren überall Dornen zu sehen, um seinen Hals trug es eine Kette aus Därmen, denen von Leinads Freund Lorás.
Der wunderschöne Elb mit dem goldenen Haar und den leuchtend blauen Augen und das dunkle, mit blutbeschmierte Monster standen sich gegenüber.
Plötzlich, völlig unvorhergesehen, fühlte Leinad einen höllischen Schmerz in seinem Kopf. So stark das er sich den Tod wünschte, mehr als alles andere...
und dann war alles schwarz...
Leinad:
Unterführer Gelron verweilte nun schon vier Tage im Erebor, dem größten Reich der Zwerge, seid man es vor vielen Jahreswenden von dem mächtigen Drachen Smaug befreit hatte.
Er und die Elben seines Trupps wurden mit gemischten Gefühlen seitens der Zwerge aufgenommen und eigentlich wären sie schon längst in ihre Heimat zurückgekehrt, aber von Leinad und seiner Gruppe fehlte immer noch jede Spur.
Inzwischen hatten die Elben und auch die Zwerge schon mehrere Suchtrupps losgeschickt, doch keiner von ihnen kam mit gewichtigen Informationen zurück.
König Thorin Steinhelm war nicht dumm, er musste den Handel mit den Elben pflegen, deshalb half er ihnen auch bei der Suche nach ihrem geliebten Befehlshaber.
Gelron schritt unrühig in seinen Gemächern auf und ab. Die Tatsache das Leinad verschwunden war bereitete ihm große Sorgen, denn er war immerhin der oberste Befehlshaber der Waldelben, wenn man einmal vom König absah. Plötzlich hörte er tappende Schritte in dem steinernen Korridor zu seinem Zimmer. Bald darauf klopfte es an der Tür.
„ Wer ist da?“
„ Flori, Bodschafter des Königs. Ich habe schlechte Neuigkeiten.“
„ Na gut, tretet ein!"
Die Tür wurde knarrend aufgeschoben und ein kleiner rundlicher Zwerg mit gutmütigem Gesicht schob sich durch den Spalt, in Gelron´s Zimmer.
„Was habt ihr zu berichten, Flori? Geht es um Leinad?“
„ Allerdings, ja. Einer der Suchtrupps hat etwas entdeckt. Man berichtet es hätte eine Schlacht in den Ausläufern des Waldes stattgefunden, sie muss schon ein paar Tage zurückliegen, denn das Blut welches man vorfand war bereits getrocknet.“
„ Und ihr glaubt das Leinad´s Gruppe an dieser Schlacht teilgenommen hat?“ fragte Gelron, obwohl er die Antwort schon zu kennen meinte.
„ Jawohl, Herr. Man fand außerdem keine Leichen, oder Teile selbiger. Wenn es einen Angriff gegen die Gruppe eures Elbenführers gab, dann haben die Mörder ihre toten Körper mitgenommen.“
„ Das sind wahrlich schreckliche Neuigkeiten die ihr mir bringt, Flori. Als Unterführer und Stellvertreter Leinads wünsche ich eine Audienz bei eurem König Thorin Steinhelm.“
„Ich werde ihm euren Wunsch mitteilen, Herr Elb.“
Mit einer leichten, und wahrscheinlich nicht ernst gemeinten, Verbeugung verabschiedete sich Flori und ließ den dunkelhaarigen Elb wieder alleine.
Gelron fand die Stille schier unerträglich und in seinem kleinen, aus Stein bestehendem Gemach fühlte er sich leicht eingeengt. Wie kann man nur in einem Berg leben? dachte er. Ob der König meinem Wunsch Folge leistet und uns hilft Leinad, oder das was von ihm übrig ist, zu bergen? Ich hoffe es.
Er lies seinen Blick durch seine Räumlichkeiten schweifen, überall wiederholte sich die achteckige Form, welcher die Zwerge wohl eine besondere Bedeutung zu maßen. Unter seinen Füßen lag ein weicher roter Teppich, welcher mit einem großen goldenen Achteck und einigen ebenfalls gold gehaltenen zwergischen Runen und Ornaten bestickt war.
Es war bald Zeit sich zum Abendessen zu bewegen und den anderen Elben Gesellschaft zu leisten.
So machte sich Gelron also auf den Weg durch die tiefen, sich windenden Gänge und Tunnel zu der großen Halle. Auf dem Weg dorthin kam er an verschiedenen Räumen vorbei, eine von ihnen war wohl die Schlafkammer der zwergischen Krieger. Als Gelron durch die offene Tür schaute, bemerkte er das der Raum vollkommen leer war. Die Zwerge müssen alle beim Essen sein.
Der Erebor war, wie man erwarten konnte ziemlich dunkel und es gab nur schwache Beleuchtung, welche durch wenige Fackeln an den Wänden und vereinzelte Kohlenbecken ausging. Ab und an konnte man auch achteckige Öffnungen in den Wänden sehen, die einen diagonal Schacht bis nach draußen hinter sich zogen, durch den bei einer günstig stehender Sonne Licht hineinfiel.
Gelron wandte dem Raum den Rücken zu und schritt weiter durch die endlosen Gänge und Treppen. Vereinzelt traf er mürrische Wachen auf Patroullie, die er stets höflich grüßte, aber keine Antwort bekam. Sie sind wohl sauer das sie nicht am Abendessen teilnehmen dürfen.
Endlich fiel ein gleißender Lichtstrahl durch einen riesigen Torbogen. Gelron hatte die große Halle erreicht, sie war der am meißten beleuchtete und größte Raum des gewaltigen Erebors. Hier aßen die Soldaten und thronte der Zwergenkönig auf einem steinernen Stuhl.
Der Unterführer fand es merkwürdig das Thron- und Speisesaal einen einzigen Raum umfasste, aber er wusste das der König selbst es so wollte, denn er war ein weiser und starker unter den Zwergen.
Der Gedanke dahinter war, dass er mit seinen Leuten zusammen speisen konnte, so als ob er einer von ihnen wäre. Das stärkte das Gefühl der Verbundenheit zwischen dem König und den Soldaten und würde sie im möglichen Fall einer Schlacht als eine stärkere Einheit kämpfen lassen.
Die Zwerge feierten, wie jeden Abend, sehr ausgiebig und vernichteten dabei eine große Menge Speisen und Alkohol. Was bringt ihnen ein starker Zusammenhalt, wenn sie betrunken in den Kampf ziehen? dachte Gelron.
Dann erblickte er seine elbischen Freunde einsam an einem Tisch sitzen, fernab von dem Gebrülle übermütiger Zwerge. Auch sie konnten feiern, das wusste Gelron, aber in Anbetracht ihrer Lage gab es dazu keinerlei Grund. Er schritt quer durch die Halle zu ihnen hinüber. Dabei musste er an mehreren Tischreihen und Bänken vorbei, welche von den Zwergen besetzt wurden. Einige der Selbigen warfen ihm in ihrem Übermut rüde Beleidigungen an den Kopf, doch Gelron ignorierte sie.
Schließlich ließ er sich erleichtert auf einer Bank nieder. Die Elben begrüßten ihren stellvertretenden Befehlshaber höflich.
Auch sie verspürten Hunger, aber sie aßen nichts von den Zwergen, deren Nahrung zu einem großen Teil aus Fleisch zu bestehen schien. Daher knabberten sie lieber an ihrem eigenen elbischen Wegbrot, dem legendären Lembas, von welchem ein paar Bissen bereits genügten um den Magen eines ausgewachsenen Mannes zu füllen.
Einige Zeit Später, als der größte Teil der zwergischen Kriegerschaft bereits abgezogen war, tappste der kleine Flori eilig auf Gelron und die übrigen Elben zu.
„ Ich grüße euch. Mein König erlaubt euch eine Audienz bei ihm.“ sagte der Zwerg schwer atment.
„Und wann?“
„ Na, jetzt sofort natürlich.“ der Zwerg legte seine Stirn in Falten, als wenn das eine Selbstverständlichkeit wäre.
„ Ach tatsächlich? Es freut mich das euer König das so schnell einrichten konnte.“
„ Jaja, kommt schon. Er will es schnell hinter sich bringen.“
Gelron folgte dem Zwerg, aber eigentlich fragte er sich: Wieso eigentlich? Immerhin ist der Thron ja im selben Raum und nicht so weit entfernt. Haben sie Angst das ich den Weg nicht finde?
So ging Gelron und es wurde noch eine lange Beratung...
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