Das Ende der Reise
Ihr befindet euch in einer großen Halle, die kein Ende zu nehmen scheint. Sie reicht von eurem Standpunkt aus viele Meilen in den Berg hinein und lässt euch ein Gefühl des Unbehagens und der Unsicherheit spüren. Die Decke und die Wände sind mit feinen Mustern geschmückt und besitzen Stellenweise geformte Gebilde, die eine Geschichte erzählen. Sie beginnt mit einem jungen Mann, der große Schmerzen erleiden musste und sich nach ewigen Frieden sehnt. Die einzigste Möglichkeit für ihn war ein dunkler Pakt mit einer verschleierten Person, die immer wieder als heilige Gestalt dargestellt wird. Der Boden ist mit schwarzem Granit versehen, der spiegelglatt das schwache Licht eurer Fackeln reflektiert. Ihr nehmt den langen Pfad durch die Dunkelheit auf euch und wandert zielstrebig durch die Hallen, beeindruckt von den jahrhundertalten Meisterstücken an Wänden, Boden und Decke. Auf dem langen Weg durch die Düsternis glaubt ihr stets beobachtet zu werden, doch nichts als tiefe Dunkelheit umfängt euch in diesen Hallen . Die Muster an den Wänden werden dichter und wechseln ihre Formen. Hier und da ragen Stacheln, wie Haifischzähne aus den Wänden und winden sich um einzelne Geschichtsblöcke. Erst bei genauem Hinsehen fällt euch auf, das weiß-graues Material in Rillen des Bodens und der Wände eingearbeitet wurde. Ihr seid sehr erschrocken, als ihr feststellt, das es sich dabei um erhaltene Knochen von Lebewesen handelt, deren Formen nicht zu unterscheiden von Menschenknochen sind. Hier und da befinden sich ganze Gerippe, die trotz ihrer abstoßenden Erscheinung, wunderschön in das Gebilde gearbeitet wurden.
Es ist ein Wechsel aus schwarzem Gestein und nahezu leuchtenden Knochengebilden. Obwohl ihr euch versucht vor den Anblicken zu sträuben, wirken sie in gewisser Weise anziehend für euch, sie besitzen ihre eigene Schöhnheit.
Mehrere Stunden wandert ihr bereits durch diese einsame Hallen, als euch bewusst wird, das eine erdrückende Kälte in euren Körper kriecht und die Wände zunehmendst mit dicken Eisschichten überdeckt werden, einzig der schwarze Boden bleibt erhalten. Die Verzierungen in den Gesteinen sind nach gewisser Zeit nicht mehr zu erkennen und werden durch wirre Eisstacheln und Eisklüfte ersetzt. ,,Dieser Ort ist unheimlich. Ich habe stets das Gefühl beobachtet zu werden, doch wenn ich mich umdrehe ist nichts zu sehen als tiefe Dunkelheit." Bemerkt der Zwerg Thogar neben euch. ,,Ich verspüre das selbe und unseren Gefährten scheint es nicht anders zu ergehen." Antwortet ihr ihm ,,Diese Dunkelheit entsteht nicht durch den Willen der Natur, diese Dunkelheit wirkt, als würde sie das Licht unserer Fackeln bedrängen um es zu ersticken." Mischt sich nun Elrohir ein, der eurer Unterhaltung gelauscht hat. ,,Wir müssen achtsam sein, um keine bösen Überraschungen zu erleben." Pflichtet ihm Thogar ernst bei.
Die beschwerliche, aber ruhige Reise durch die düsteren Hallen geht weiter und mürbt an euren Gedanken. Diese einsame Stille und Ruhe besitzt etwas anziehendes und nie dargebotenes, dennoch fühlt ihr euch hier unwohl. Es ist wie ein innerer Zwist, der euch um den Verstand bringen will. Jegliches Zeitgefühl ist verloren gegangen und ihr könnt nicht sagen ob ihr schon Stunden, Tage oder Wochen durch die Halle wandert. Die Fackeln sind bereits vor einer halben Ewigkeit ausgegangen und ihr müsst euch an dem schimmernden Licht der Kristalle orientieren, das stetig durch eigenen Antrieb von ihnen ausgeht. Obwohl ihr immer noch Unbehagen in dieser tiefen Düsternis empfindet, gewöhnt ihr euch langsam an diesen Ort der unnatürlichen Ruhe und Gelassenheit. Es ist wie eine Salbe für eure Seele, nach der sie sich schon so lange gesehnt hat.
Nach einer gewissen Zeit, ihr könnt nicht sagen wie lange es gedauert hat, entdeckt ihr in weiter Entfernung ein schwaches bläuliches Licht. Auch den Anderen ist dies nicht entgangen und die Aussicht darauf diese dunkle Halle bald verlassen zu können spornt eure Gemeinschaft neu an. Bevor ihr aber unbedacht dem Licht entgegeneilt, beschließt ihr eine kleine Rast einzulegen, um Kräfte für kommende Ereignisse zu sammeln. Trotz der Dunkelheit und der eisigen Kälte, habt ihr und eure Gefährten keine Probleme etwas zu erkennen, da sich die Augen bereits vor einiger Zeit an die Umgebung angepasst haben. ,,Mein Freund, ich habe hier etwas für euch." Tuschelt der Zwerg auf seinem Platz neben euch. ,,Ich bin gespannt, habt dank dafür." Antwortet ihr ihm und er übergibt euch einen Teil seines heiligen Proviants. Ihr seid von dieser großzügigen Geste überrascht, denn Zwerge sind für ihre Starrköpfigkeit bekannt und nicht für ihre Barmherzigkeit, besonders wenn die Proviantreste fast aufgebraucht sind. Er hält euch die Hand mit einer Art Wurzel entgegen und ihr nehmt sie zögernd an. ,,Es ist eine Kostbarkeit aus unserem Hause, aber gebt acht: es ist sehr sauer." Sein Blick ist immer noch auf euch gerichtet, während ihr den Mund öffnet und euch zu einem kleinen Bissen überwindet. Tatsächlich schmeckt die Wurzel sehr gut - süß! Eure Geschmacksnerven sind einen Moment lang etwas verwirrt. Ihr starrt den Zwerg ganz erstaunt an. Thogar und Elrohir brechen in großes Gelächter aus. ,,Ah - reingefallen!" Lacht Thogar mit Tränen in den Augen. ,,Wieso?" erwidert ihr verwirrt und schluckt den Bissen runter. Es ist ein seltsamer Geschmack. Erst erinnert er euch an Nüsse, an Walnüsse, aber dann an etwas viel weicheres; so wie Nüsse, die in Honig aufgeweicht wurden. ,,Naja", erklärt Thogar, ,,Du dachtest, die Wurzel wäre sauer, dabei ist die Wurzel süß, und du hast etwas saures erwartet und warst erschrocken, als sie nicht sauer war."
Stille breitet sich aus.
,,Beschissener Scherz." Bemerkt Elladan neben seinem Bruder. ,,Ja, du hast Recht." Pflichtet ihm Elrohir bei und zuckt mit den Schultern, woraufhin Thogar ihn böse anfunkelt. ,,Du hast mitgelacht, Verräter!" ,,Aus Mitleid." Antwortet Elrohir und wendet sich euch zu. ,,Was soll man bloß machen, mit so einem unlustigen Stinkbeutel als Weg-Gefährten? Ich bin da natürlich ganz anders..." Während die zwei Hitzköpfe sich weiter streiten, kaut ihr genüsslich auf der Wurzel weiter rum und genießt ein paar Minuten der Ruhe, doch die Rast sollte bald zu Ende sein, und so beschließt ihr den raschen Aufbruch. Einzelnes Gelächter und Gemurmel vernehmt ihr aus den hinteren Reihen, während ihr dem LIcht entgegenlauft, doch plötzlich passiert etwas unerwartetes. Wie aus dem Nichts tauchen Männer in dunklen Gewändern an den Wänden auf und starren euch mit klaren blauen Augen an. Sie tragen schwarze Gewänder und verschlungene Klingen. Manche tragen Waffen, die ihr noch nie in eurem leben gesehen habt: Lanzen mit stachligen Wiederhaken an den Spitzen, Bögen mit grünumwikelten Fetzen an den Enden, oder sogar Sicheln an Schultern, Armgelenken und Füßen. Bereits beim Betrachten des ersten Mannes fallen euch die schwarzen Haare, die spitzen Ohren und das wunderschöne Antlitz auf. Sie sind etwas muskulöser als gewöhnliche Elben und das Gesicht wirkt kantiger. Die Ohren laufen spitzer zu und haben etwas animalisches. Es gibt keinen Zweifel, das sie mit eurer Vergangeheit und vielleicht auch mit eurer Zukunft etwas gemein haben, denn diese Eigenschaften wurden euch auf eurer Reise gleichermaßen zuteil. Eure Gefolgschaft hat sich bereits bei diesem mysteriösen Anblick bewaffnet und starrt feindselig den Unbekannten Männern entgegen, doch diese bleiben gelassen und blicken euch tief in die Augen. Ihr wisst nicht ganz wie ihr euch verhalten sollt, deswegen legt ihr eure Hand zum Gruß auf eure Brust und verneigt euch. Die Reaktion der Männer daraufhin ist ein Nicken und sie bedeuten euch ihnen zu folgen. Ihr folgt ihren Anweisungen und gelangt zu der Lichtspenden Quelle, bei der es sich um eine große Anzahl von blauleuchtenden Fackeln handelt, die Wände und Decken schmücken. Sie bilden einen Kreis um ein monumentales Tor aus schwarzem Granit. ,,Ganz gleich was uns hinter dieser Tür erwarten wird, wir werden es zusammen durchstehen." Flüstert ihr Thogar neben euch zu. Er antwortet mit einem Kopfnicken und gibt euch damit zu verstehen, das er seine Aufgabe und Bürde nicht vergessen hat. Seit eurem vertrauten Gespräch an dem Lagerfeuer einige Wochen zuvor, ist eine neue Verbindung entstanden, die mehr als nur gewöhnlicher Freundschaft gleicht. Mit einem Knirschen geht das gewaltige Tor nach innen auf und sogleich erwartet euch ein vertrauter Anblick. In diesem Moment wird euch zum ersten mal bewusst, das der große Augenblick der Erkenntnis gekommen ist. Endlich werdet ihr die Wahrheit über diesen Ort eurer Visionen, über die dunkle Bedrohung und über euch selbst erfahren. Die vertrauten Männer, die euch hierher geleitet haben postieren sich an den Wänden und rühren sich nicht. Der Boden ist mit einer dünnen schimmernden Schicht bedeckt und die Wände sind über und über geschmückt mit Mustern, Knochen und leuchtenden Kristallen. Es ist ein wunderschöner Anblick, düster und zugleich vertraut. Euer Blick schweift voran an das andere Ende der Halle und ihr erkennt einen großen dunklen Thron. Am rechten Stufenabsatz steht ein furchterregender Hühne mit pechschwarzer Rüstung und einem enormen Schwert. Die Augen lodern in rotem Licht und drücken pure Entschlossenheit aus. Als euer Blick auf die andere Seite wandert, glaubt ihr nicht euren Augen trauen zu können. ,,Durmarth?" Ruft ihr mit ungläubiger Stimme und eilt auf ihn zu. Auch Thogar hat ihn nun erkannt und schließt sich eurem freudigen Jauchzen an. ,,Wir dachten ihr wäret tot? Ihr seid in meinen Armen gestorben, wie....." Doch irgendwas lässt euch stocken. Er trägt eine Kettenrüstung mit dem Zeichen einer gezackten Krone, es ist das gleiche Zeichen, wie das auf den Rüstungen der Schwarzen Garde. ,,Es gibt vieles was ihr nicht versteht und notwendig war um euch hierher zu führen. " Entgegnet er eurem argwöhnischen Blick und lächelt einem Mann zu, der bisher im Verborgenen geblieben ist. Ihr folgt diesem Blick und spürt einen Schauer, der euch eiskalt den Rücken hinab läuft. Dort sitzt er, der sagenumwobene Mann, der euch bereits viele Male den Weg gewiesen hat. Ein schwarzer Umhang verdeckt zum Teil seine dunkle, mit Runen geschmückte Rüstung. Die Augen leuchten in einem unnatürlichen Blau. Die Spitzen Ohren und die schwarzen Haare sind euch bereits vertraut, doch nie zuvor habt ihr den Mann in dieser Natürlichkeit wahrgenommen. Er besitzt eine Vollkommenheit, die über das irdische hinausgeht und alles um ihn herum trisst wirken lässt. Seine linke Hand ruht auf einem alten Buch und die Rechte stützt ein verziertes Schwert. Bei diesem Anblick müsst ihr sofort an eure Visionen und Träume denken, an den einsamen jungen Elb, der dem Meer entgegenblickt, der einsame Elb, der auf einem Baumstumpf sitzt und weint und an den traurigen Mann, in den Wäldern Bruchtals zu Beginn eurer Reise. ,,Willkommen EDAIN und ihr Anderen, ich habe euch schon lange erwartet." Grüßt er euch mit seiner kalten und schneidenden Stimme. Noch immer gebannt von diesem Anblick ergreift ihr das Wort: ,,Ich grüße euch auch...unser Weg führte uns hierher, wie ihr es vorausgesagt habt." Antwortet ihr unruhig, den diese klaren leuchtenden Augen brennen sich in eure Gedanken. ,,Gewiss habt ihr viele Fragen und verlangt auf diese Antworten, deswegen lasst uns nicht mit Höflichkeiten ausharren." Entgegnet er euch und ihr seid dankbar dafür, doch ein großes Gefühl von Misstrauen und Unbehagen ergreift euer Inneres. All die vergangenen Ereignisse auf eurer langen Reise durch die Länder Mittelerde finden in diesen Hallen ihren Ursprung.
Ihr habt längst aufgehört Recht und Unrecht zu teilen, denn euer Lehrmeister brachte euch einst bei euren Gefühlen zu folgen, dieser hingegen steht nun vor euch, Seite an Seite mit dem Unbekannten und doch vertrauten Mann. ,,Ihr habt euch gut geschlagen, meine Freunde. Ich bin sehr stolz auf euch." Flüstert euch die angenehme Stimme Durmarths zu und ihr könnt nicht anders, als verwirrt das Lächeln zu erwidern. Ein innerer Zwisst hat euch bei diesen Worten ergriffen und jegliches Gefühl von Misstrauen gerät langsam in den Hintergrund, in diesen wunderschönen und zugleich abstoßenden Hallen, denn ihr konntet stets auf das Urteil Durmarths vertrauen. Es scheint als habe eure gesamte Existenz hingearbeitet um diesen Momnent zu erleben und an diesem Ort zu verweilen, bis in alle Ewigkeit. Dann geschieht aber etwas unvorhergesehenes: Ein klirren erklingt und ein Körper fällt schlaff auf den Boden. Erschrocken dreht ihr euch um und seht wie die Elben aus dem Gefolge Glorfindels ihre Waffe ziehen und einen nach dem anderen der vertrauten Wächter an den Toren attackieren. ,,Was tut ihr da? Haltet ein ihr Narren!" Brüllt ihr ihnen entgegen, doch sie wirken wie vom Wahn befallen. Zwei der Torwächter sind bereits gefallen ohne sich besonders zur Wehr zu setzen und ein Dritter ist gerade kurz davor niedergerungen zu werden, als ihr an seiner Seite erscheint und den Hieb des Kommandanten abfangt. ,,Wie könnt ihr es wagen Ausgeburt der Finsternis?" Brüllt er euch entgegen und erkennt einen dunklen Schatten in seinen Augen, der seine Sinne benebelt. Alle Augen sind nun auf euch gerichtet und eine erdrückende Stille kehrt ein. ,,Was soll das bedeuten?" Fragt ihr ihn verdutzt. ,,Habt ihr es denn immer noch nicht erkannt? Ihr seid einer von ihnen, eine Kreatur der Dunkelheit. Elrond spürte es bereits bei eurem ersten Zusammentreffen, deshalb ließ er euch unter Kontrolle bringen, fern von jeglichen Kontackten zur Außenwelt." Antwortet er mit zorniger Stimme. ,,Unser Auftrag war es euch zu folgen und hier dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Wir wussten, das es für euch ein leichtes sein würde den Ursprung des Bösen zu erreichen, den ihr seid ein Teil davon." Eine eiskalte Hand legt sich um euer Herz und droht es zu ersticken, denn ihr wisst, das er trotz seine Wahns die Wahrheit spricht...ihr seht es in seinen Augen. ,,Ich wusste gleich, das man diesen elenden Spitzohren nicht trauen kann, sie sind alle falsch." Murmelt Thogar neben euch. ,,Warum ließ er uns dann nicht umbringen? Warum wurde uns ein Zuhause, als Teil seiner Familie, in Bruchtal geboten. ,,Ihr hört mir nicht zu, ihr ward für uns nur Mittel zum Zweck. Ihr solltet uns sicher zur Quelle führen, doch es ergaben sich einige Problematiken, wie ihr sicher mitbekommen habt. All die Feinde, denen wir begegnet sind, sollten uns von euch trennen. Es war von ihnen nie beabsichtigt euch umzubringen." Mit den letzten Worten wirft er einen verachtenden Blick dem vertrauten Mann auf seinem Thron zu. Noch nie in eurem Leben habt ihr solche Enttäuschung und zur gleich Trauer verspürt. Alles was bisher von Bedeutung war, gerät nun in den Hintergrund: Euer Zuhause, eure zurückgelassenen Freunde, und sogar eure Gefährten. Nichts vermag die aufgerissene Wunde noch zu heilen, eine Wunde tiefer seelischer Verletzung. Die erdrückende Wahrheit über den Verrat aus den eigenen Reihen droht euch zu ersticken. ,,Dann war alles geplant gewesen? Die ganzen Lügen der letzten Zyklen? Einfach alles...?" Fragt ihr in verzweifelt und blickt in seine lodernden Augen. ,,Wie sagt man so schön? Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, wir verachten euch und euresgleichen....wir haben es schon immer getan!" Spottet er höhnisch und arrogant. Jegliche Trauer und Enttäuschung schwindet mit einem mal und werden durch auflodernden Hass und Zorn ersetzt. ,,Ich habe es euch schon viele Male gesagt: Man kann ihnen nicht trauen, hört auf euren Gefährten Thogar." Schallt es vom Throne aus durch die Halle. Eure Klinge fängt an zu pulsieren und benebelt die Sinne. Eine leise Stimme flüstert euch immer wieder zu: ....gib mir ihre Seelen....sie haben euch verraten....sie haben euch immer gehasst.....ihr bedeutet ihnen nichts.....
Tränen dringen aus euren Augen hervor und benetzen langsam das glatte Gesicht. Eine einzige Wasserperle sammelt sich am Kinn und fällt platschend herunter, während ihr eure Klinge hochreißt und sie durch den Kiefer des Komamndanten treibt, bis es auf das weiche Gehirn trifft. Doch ihr lasst den Körper nicht herunterfallen, sondern fangt ihn mit einer Hand auf und schneidet in die weichen Gedärme des Wiedersachers, bis im Brustkorb ein klaffendes Loch entsteht. Dort pulsiert es, das vergiftete und unreine Herz des arroganten Elbens. Selbst im Todeskampf verhöhnt es euch mit seinem stetigen pulsieren. Die Hand umschließt es und reißt es aus dem toten Körper. Das Blut sickert in Strömen aus eurer umschlossenen Hand heraus, doch ihr empfindet größtes Vergnügen bei dieser Schändungsarbeit. Mit einem letzten unnachgiebigen Druck zerplatzt das weiche Organ und verstreut den letzten Rest warmen Blutes auf dem glatten Boden. Blutbespritzt dreht ihr euch den anderen Wiedersachern zu, die euch ungläubig und voller Furcht anstarren und reckt ihnen eure monströse Klinge entgegen. ,,Wie konntet ihr nur so etwas tun?" Hört ihr den empörten Ruf des Zwillings Elrohir am anderen Ende der Halle, doch ihr hört nicht auf ihn und springt einem der Windreiter entgegen. Jetzt kehrt Aufregung in den Raum ein und die ersten Kämpfe zwischen Edain, Windreitern und den Elben Düsterwalds beginnen. Die Torwächter haben sich zum Thron zurückgezogen und beobachten zusammen mit Thogar und den Zwillingen das unglaubliche Geschehen. Ihr duckt euch unter einem Hieb hinweg und spürt den Rausch des Erfolges, als ihr euer Schwert in den weichen Rücken eines Elben jagt. Mit einem quälenden Schrei, der euren Wahn noch mehr antreibt, fällt er zu Boden und zerfällt zu Staub. DIe Klinge strahlt euch an und gibt euch zu verstehen, das es ihr nach noch mehr Blut dürstet. Die nächsten zwei Elben fallen mit einem Seitwärtshieb zu Boden und zerfallen ebenfalls zu Staub, doch mit diesem riskanten Hieb bietet sich bei euch eine Schwachstelle. Der Rücken ist ungedeckt und dies nutzt einer der Wiedersacher aus. Ein brennender Schmerz lässt euch quahlvoll aufschreien, doch die Wunde schließt sich zugleich wieder. Die gespeicherte Lebensenergie vieler Lebewesen in eurer Klinge wird euch zuteil und ihr dreht euch, trotz des verbliebenen Schmerzes, um und erblickt seine trotzigen Augen. ,,Ich nehme dir das Leben, auf das deine Seele ewig durch diese Hallen schreiten wird." Und mit diesen Worten schneidet ihr den Kopf des Elben ab, der mit einem plumpen Aufschlag zu Boden fällt. Der zappelnde Torso verspritzt rotes Blut, bevor er zu Staub zerfällt.
Zwei Elben sind noch verblieben und stehen, eingekreist von einigen der EDAIN, einige Meter entfernt. ,,Habt Gnade, wir wussten von all dem nichts....wir....wir wissen nicht wie unser Komandant so etwas behaupten konnte...es muss ein böser Zauber gewesen sein....aber...NEIN." Fleht einer von ihnen, doch eure Antwort folgt zugleich. Zwei gezielte Schnitte und die Körper fallen in zwei Hälften, bevor sie sich auflösen. Erdrückende Stille kehrt ein, die euren Zorn aber noch mehr antreibt und den Höhepunkt erreicht. ,,Lasst ihn gewähren und wehrt euch nicht dagegen, hört auf das Flüstern und gebt euch diesem hin." Flüstert eine Stimme in eurem Kopf. ,,Raus aus meinen Gedanken, ich will Antworten!" Brüllt ihr der Decke entgegen. ,,Gewiss, denn ihr seid nun bereit. Eure Ausbildung ist vollbracht..." Entgegnet der elegante Mann auf seinem Thron. ,,Kniet nieder und lauscht meinen Worten!" Befiehlt er euch und ihr folgt seinen Anweisungen. ,,Man hat euch verraten, benutzt und eure Ehre beschmutzt. Was man euch antat war nicht rechtens, den ihr seid keiner von ihnen und ward es auch niemals gewesen. Ihr seit einer von uns, einer der Dunkelelben." Er macht eine Pause um seine Worte wirken zu lassen und lächelt euch zu.
,,Das sind alles Lügen, hört nicht auf ihn EDAIN!" Vernehmt ihr den verzweifelten Ruf Elladans, doch ihr reagiert nicht darauf. ,,Ihr wisst es bereits schon seit langem, mein Bruder....spätestens als ihr das Geheimnis um die Klingen gelöst habt." Spricht er weiter und stockt erneut. ,,Wir sind die Todfeinde der Elben, die uns nur mit Arroganz und Missgunst betrachten. Einst weilten wir unter ihnen, zu Beginn unserer Schöpfung durch die Valar, doch wir wurden verstoßen. Ihre Gesetze sind wertlos und wir unterwarfen uns ihnen nicht. Der Hauch der Eldar verließ uns mit unserer Abwendung und wir wurden sterblich. Zwei Sonnneumläufe bat ich im Angesicht der Valar um ihre Vergebung, doch sie wurde uns aufgrund unseres Ungehorsams versagt. Unrein nannte man uns.....unwürdig....Verr äter.Dennoch gab es einen unter ihnen, der uns als seine Kinder sah: Morgoth. Er hauchte uns einen Teil seiner Macht ein und verschloß diese in unzerstörbaren Klingen. Eine davon tragt ihr bei euch." Ungläubig starrt ihr auf euer Schwert, doch ihr seid euch bewusst, das diese Worte der Wahrheit entsprechen. Die Worte preschen wie ein reißender Fluß über euch hinein und wecken neue Fragen, die nach Antworten verlangen.
,,Wieso weilten wir so lange in Bruchtal? Warum habt ihr uns nicht befreit?" Fragt ihr verzweifelt ,,Nun ich denke die Zwillinge können diese Frage am besten beantworten. Eure zweite Frage möchte ich euch allerdings beantworten: Der Segen der über Imladris weilt, konnte nicht gebrochen werden. Wir sind seit vielen Zeitaltern in diesen Gebirgen gefangen und können uns nur für kurze Zeit von ihnen entfernen. Der Fall Morgoths wurde unser Fluch und machte uns zu Gefangenen......Gefangen en der Zeit. Wir haben Lebewesen manipuliert um euch zu befreien, doch sie wurden mehrere Male aufgehalten. All die Angriffe galten nicht euch, sondern euren Gefährten, die, wie ihr selbst erlebt habt, euch nur benutzt haben. Ich habe stetig euren Kontackt gesucht, doch meine Macht schwand zunehmendst in der Außenwelt." Antwortet der sagenumwobene Mann mit seiner klaren Stimme. Ihr blickt euch um und sucht Thogars Gesicht unter den Anwesenden. Er steht nur einige Meter entfernt und lächelt euch traurig zu. Mit einem zögerlichen Nicken gibt er euch zu verstehen, das auch sein Volk dem Plan folgte euch an diesem Ort hinzurichten....am Ort der Quelle. ,,Ich habe euch vor Vertrauen gewarnt, mein Freund." Flüstert euch Durmarth an eurer Seite ernst zu. ,,Wenn dies alles der Wahrheit entspricht, dann sagt mir: Welche Rolle spielen wir in diesem Unterfangen? Warum sind es gerade wir, die EDAIN, die für euch so wichtig sind?" Ihr stellt diese Frage, obwohl ihr bereits die Antwort darauf kennt. ,,Durch den Schutz, der euch vor vielen Zyklen bei einem Auftrag auferlegt wurde, war es euch möglich in Imladris zu verweilen. Elrond hegte einen sicheren Plan, denn er wusste um unsere Anwesenheit in den Gestaden dieser Welt, obwohl wir seid vielen Zeitaltern den Boden der Länder Mittelerdes nicht mehr richtig betreten haben......ihr seid der Schlüssel um unseren Herrscher aus der ewigen Verdammnis zu befreien. Seine Verbannung im Nichts durch die Valar, kann durch seine eigene Macht in den Klingen gebrochen werden. In jeder Klinge steckt ein Teil seines Geistes und wird das Tor ins Nichts öffnen. Kurz vor seinem Sturz durch die Valar, speicherte er große Teile seiner Macht darin, um uns später den Weg hierher zu ebnen." Antwortet der Mann und bildet mit seiner Hand seltsame Linien in der luft, die Rot aufleuchten. Mit einem gewaltigen Lärm taucht hinter dem Thron eine schwarze Öffnung auf, die das Licht des Raumes versucht zu absorbieren. Eine schwarze flüssige Substanz rangt sich um die Rändern und schlängelt sich wie ein Wurm in eure Richtung. Der stetige Strom an unsichtbarer Magie drückt sich durch die Öffnung und versucht sie weiter zu öffnen, doch das Loch wird zunehmendst kleiner, bis es verschwindet. Ihr blickt den Mann verwirrt an und wartet auf eine Erklärung. ,,Meine Macht reicht noch nicht aus um die Öffnung zu vergrößern und ein richtiges Tor zu erstellen, durch das Morgoth zurückkehren kann. Einzig die Macht eurer Klingen vermag dieses Hindernis zu überwinden, meine Brüder." Erklärt er euch langsam. ,,Ich verstehe nun, wir sind ein Teil von ihm....seine Kinder....seine Wesen. All das hier ergibt nun einen Sinn." Antwortet ihr ruhig, doch trotz der Erkenntnis durchdringen euch Gefühle der Trauer und Enttäuschung. Der Wahn hat sich längst wieder gelegt, doch der unbändige Druck und das Flüstern halten an, um die Gedanken unter Kontrolle zu halten. ,,Ihr dürft nicht zulassen, das er zurückkehrt. Er wird alle freien Völker unterwerfen." Ruft euch einer der Zwillinge erneut zu. ,,Er hat Recht, es wird noch mehr Schmerz und Trauer geben....ich..." Stottert ihr. ,,Er wird die Völker der Elben vernichten, die uns und auch euch schon seit je her mit Missgunst betrachten. Wie ein gewaltiger Hammerschlag wird er herunterfallen und der erste Anstoß dabei wird Imladris sein. Saurons Streitkräfte sind gescheitert, der Eine Ring wurde vernichtet. Er handelte aus Eigennutz und er war blind, zu blind um einen einfachen Auenländer zu erkennen. Jedoch erfüllte diese Tatsache ihren Zweck: Es war die perfeckte Ablenkung um euch hierher zu bringen. Die Menschen feiern ihren Sieg, doch werden sie für ihre Verbrüderung mit den Elben bestraft werden." Unterbricht euch der anmutige Mann. ,,Woher wisst ihr das alles?" Fragt ihr ihn verwirrt. ,,Ich war sein erstes Geschöpf, die Vollkommenheit seiner Mühe. Einst weilte ich unter den Elben, als einer von ihnen. Doch sie hintergangen mich....sie töteten heimtückisch meine Familie und nahmen mir meine Frau. Ich war alleine, alleine in dieser trostlosen Welt. Man nannte mich den Einsamen, doch irgendwann begegnete ich einem alten Mann, der mir seine wahre Macht ofenbarte und mir die AUgen öffnete. Bereits damals spürte er die verborgenen Kräfte, die in mir schlummerten, also nahm er mich zu seinem Schüler. Er nannte mich Ealendril. Ich sollte das Gegenstück zu dem hellen Stern der Elben darstellen, Earendil, deswegen gab er mir einen Beinamen, der meine Entschlosseheit ausdrückt: Ealendril der Dunkle. Ich wurde der Hüter über ein mächtiges Artefakt: Das Buch der dunklen Künste. Durch dieses Buch konnte ich meine Macht im laufe der letzten Zeitalter mehren und schließlich gelang es mir einen kleinen Riss in das Nichts herzustellen." Antwortet er und hält das euch vertraute Buch in die Luft.,, In vielerlei Gestalt trat ich euch in Erscheinung, mal als alter grauer Mann, oder gar als Tier in den Wäldern Düsterwalds......ihr habt eure Aufgabe weise erfüllt und werdet die Gunst unseres Gebieters vernehmen." Erneut sucht ihr den Blick eures alten Freundes Thogars. Seine Hände umklammern sein Gesicht und er schüttelt dabei traurtig den Kopf. Die Zwillinge stehen fassungslos daneben und bringen kein Wort über die Lippen. ,,Sicherlich habt ihr bereits meinen Obersten Hexenmeister Gulzar kennengelernt, er ebnete euch in vielerlei Hinsicht den Weg hierher." Ruft er durch die Halle und plötzlich umringt euch eine Gruppe vermummter Gestalten mit goldenen Masken, in deren Mitte ein alter Mann steht, den die Jahrhunderte gezeichnet haben. Das Gesicht ist zerfurcht von Falten und die eingefallenen Augen mustern euch bösartig. Plötzlich ertönt ein lautes Knirschen und die Torflügel der Halle schlagen auf. In der Mitte steht ein euch vertrauter Mann in grünem Gewand. Eine Augenbinde überdeckt das Gesicht und ein brauner Stab weilt in einer der Hände: Es ist der blinde Seher Marveleg. Großer Zwisst tritt in euch auf und raubt euch die Sinne. Eine tiefe Schwärze umfängt euch und versucht euren Blick zu verwischen, gerade in dem Moment als ein Fünkchen Hoffnung aufblüht. ,,Es ist alles wahr was er sagt." Predigt er mit fester Stimme durch die weite Halle und kommt langsam auf euch zu. Ihr spürt wie die Schwärze mit jedem seiner Schritte von euch abtropft. ,,Dennoch habt ihr die Wahl zu entscheiden, ihr seid der Schlüssel in vielerlei Hinsicht. Ihr könnt Mittelerde hier retten und all die Mühe war nicht vergebens, oder ihr stürzt es erneut in den Untergang. Elrond von Bruchtal bot euch einen anderen Weg. Ja er benebelte eure Sinne, doch er tat es um euch zu helfen. Er hat euch gezeigt, das es in allen Dingen etwas schönes gibt und ihr trotz eurer Herkunft das Gute in der Welt erkennen könnt. Glorfindel und seine Männer waren schon lange vom Wahn befallen und der Grund dafür ist dieser uralte Hexemeister....seine Worte sind wie Gift." Schallen seine Worte erneut durch die Halle. ,,Schweig, Gesandter Manwes!" Brüllt der Hexenmeister Angmars ihm sogleich entgegen und sendet eine Welle grüner Energie Marveleg entgegen. Er blockt sie mit seinem Stab, doch die reflektierten Strahlen treffen die Umstehenden und schleudern sie an die Wände. Thogar schlägt gegen einen der umliegenden Kristalle und reibt sich murrend den Kopf. Elladan und Elrohir haben weniger Glück und bleiben ohnmächtig liegen. Die gewaltige Macht des Energiestoßes ließ Marveleg trotzdem nicht unberührt und sein alter Stab zerbricht mit einem Knall. ,,Ihr werdet es niemals verstehen, was es heißt wahre Macht zu besitzen." Flüstert Gulzar mit Genugtuung in der Stimme und sendet ihm erneut einen Strahl entegegen, der ihn zu Boden schleudert. Erst jetzt bemerkt ihr, das zwei der vermummten Gestalten leblos am Boden liegen. Gebannt betrachtet ihr das Schauspiel und ringt mit dem Gedanken einzugreifen, doch ihr verwerft diesen zugleich. Auch Marveleg, der alte Seher, hat euch nur ein Schauspiel vorgetragen....ein lächerliches Bühnenstück. Mit letzter Mühe richtet er sich auf und wirft euch unter Quahlen seine letzten Worte entgegen, bevor er leblos zu Boden sinkt:,,Denkt an meine Worte...es sind nicht unsere Fähigkeiten oder unsere Herkunft, die zeigen wer wir wirklich sind, sondern unsere Entscheidungen....wir haben immer eine Wahl." Ihr blickt euch um und seht wie sich Thogar eine Wunde am Arm zudrückt und euch einen Blick tiefster Trauer und Mitgefühls zuwirft. ,,Nun meine Brüder, es liegt nun in eurer Hand.....wie entscheidet ihr euch?" Erklingen zum letzten Mal die Worte Ealendrils, bevor ihr euch entscheidet........