Ich habe soeben einen Artikel auf der SuM-Fanpage über das oben genannte Thema gelesen bzw eine Umfrage. Und somit habe ich mir gedacht, dass ich auch hier diese Fragen stellen könnte, da mich das Thema sehr interessiert.
1) Eine Professorin von mir vertritt die Aufassung, dass Gewalt in Medien (Fernsehen, Spiele etc) eine vollkommen andere Ebene haben, als reale Gewalt. Ein Mensch, der darüber lacht, dass Mel Gibson in einem Film einem ungehobelten Chef mit einem coolen Spruch eine reinhaut, würde noch lange nicht ein derartiges Verhalten in der Realen Welt akzeptieren. Kurz: Mediennutzer wissen um den Unetrschied von Fiktion und Realität und bewerten daher auch so.
Was meint ihr? Beeinflusst Gewalt in Medien Menschen im echten Leben?
2) Ich beschäftige mich gerade ebenfalls mit GTA IV, dass zugegeben durch seine Spielfreiheit und hohem maß an Brutalität bedenklich erscheinen kann. Vor der Tatsache betrachtet, dass ja Spiele auch ganz verboten werden, meint ihr,dass es eine Schwelle gibt, ab der Gewalt in Medien nicht mehr gut sein kann? Wenn ja, wie soll man so eine Schwelle betrachten, weil letztlich kann sich immer jemand über ein Spiel kritisch äußern.
3) Spielen dabei Freiheit im Spiel und der Grad des Realismus eine Rolle?
4) Und wie ist es mit Schlacht um Mittelerde. Ich habe mal nach gesehen, ich töte pro Spiel schon mal Locker 600 Gegnerische Soldaten und habe auf meiner Seite auch mehr als viele Verluste zu verantworten, die ich auch noch gezielt in den Tod schicke, um zu gewinnen? Wie ist das zu bewerten?
Hierzu meine Antworten:
Dann werde ich mich mal dazu äußern, ich habe gerade noch gestern zu fast dem selben Thema eine Argumentation in Form einer Stellungnahme geschrieben
1: Der erste Aspekt ist, dass jeder Mensch unterschiedlich ist. Vom Verhalten, vom Denken, vom Handeln, ... Somit kann man nicht sagen:
Das Spiel ist für
alle Spieler schlecht, das Spiel ist für
alle Spieler gut.
Ich kann von mir behaupten, dass mich die Computerspiele, die ich spiele, nur insofern beeinflussen, dass ich mich mit meinen Freunden über gewisse Taktiken oder sonstige Vorfälle oder Aspekte des Spiels unterhalte
Jedoch hat es rein gar keine Auswirkung auf mein Verhalten gegenüber anderen Menschen. Nur weil ich in CoD4 versuche, jemandem einen Headshot mit einer Ak-47 zu geben, heißt das nicht, dass ich jeden in der Schule umbringe oder sonstig gewalttätig belästige.
Jedoch gibt es auch hier Ausnahmen von Menschen, die sicherlich ein wenig von Spielen beeinflusst werden. Doch nicht nur von Gewaltspielen, sondern auch von Gewaltfilmen oder sonstigen Gewaltmedien.
2:Ich interessiere mich keineswegs für GTA IV, weshalb ich dazu nicht viel sagen kann.
Doch ich denke, dass auch diese Spiele nicht unbedingt aus Menschen Monster machen.
Ich denke, solche Spiele sollten erlaubt sein. Doch wenn es Spiele gibt, in denen es Ziel ist, jemanden möglichst brutal zu töten oder zu vergewaltigen etc, da bin ich ganz klar gegen. Doch soweit ich weiß, gibt es solche Spiele nicht.
3:Jawohl, der Freiheits- und Realismusgrad spielt für mich eine große Rolle. So finde ich FarCry2 besonders ansprechend, da man sich fühlt, als wenn man die Person wäre. Wenn der Charakter angeschossen wurde, sieht man, wie er sich nach dem Kampf z.B. eine Kugel aus dem Arm zieht oder sich einen Arm wieder einrenkt. Das sieht zum Teil (erschreckend) realistisch aus. Doch ich denke, dass der Realismus genauso begehrt ist, wie die gute Grafik der Spiele, was ja ebenfalls zum Realismus beiträgt.
Doch es gilt zwischen Realismus und Brutalität zu unterscheiden. Ich finde es klasse, weil es wahrheitsgetreu dargestellt ist, nicht, weil es möglichst brutal ist.
4:Ich vergleiche SuMI oder sonstige Strategiespiele ebenfalls mit Schach. Es geht nicht darum, dass man irgendwelche Einheiten tötet, sondern der "Gewinn" steht im Vordergrund. Und dieser ist im Endeffekt immer der Sieg.
Doch das ist nicht nur bei Strategiespielen so, ebenfalls bei Shootern. Es geht darum, sich mit den anderen Mitspielern zu messen und zu zeigen, dass man der Stärkste ist (oder auch nicht), nicht darum, die anderen virtuell zu töten.
Somit wird auch die Teamfähigkeit bewiesen. In Deathmatches z.B. gilt es, diese unter Beweis zu stellen und im Team zu arbeiten. So wird sogar die Kommunikation gefördert.
Genauso ist es auch bei SuM (um zur eigentlichen Frage zurück zu kommen). Bei einem 2on2, 3on3, 4on4 muss man zusammen arbeiten! Gerade, wenn man in einem Clan ist, erfährt man das.
Daher sehe ich in Computerspielen den Anreiz, seine sozialen Werte wie Kommunikations- und Teamfähigkeit zu fördern und nicht darum, andere zu töten und Amok läuft man davon schon gar nicht.
Schließlich brauch man bekanntlich nicht Aggressionen, um seine Teamfähigkeit unter Beweis zu stellen ;P
Ich hoffe, dass ihr ebenfalls Interesse an diesem Thema zeigt und fleißig antworten werdet =)
MfG
TRC|~Hamsterchamp~