Bin grade wieder dabei den Herrn der Ringe zu lesen. Dabei fallen einem schon so ein paar sehr interessante Details auf. Hier ein Auszug aus dem ersten Kapitel. Bilbo packt seine Sachen um das Auenland zu verlassen und ist versucht den Ring zu behalten. Nach dem kurzen Streit mit Gandalf, der findet das er den Ring aufgeben sollte, sagt Bilbo folgendes:
Bilbo fuhr sich mit der Hand über die Augen. "Entschuldige", sagte er. "Aber mir war so sonderbar zumute. Und doch würde es eine Erleichterung sein, nichts mehr mit ihm zu tun zu haben. In letzter Zeit hat er mich richtig bedrückt.
Manchmal hatte ich das Gefühl, er sei wie ein Auge, das mich anschaute. Und dauernd habe ich den Wunsch, ihn aufzustreifen und zu verschwinden, weißt du. Oder ich mache mir Gedanken, ob er heil ist, und hole ihn heraus, um mich zu vergewissern. Ich hatte versucht, ihn wegzuschließen, aber dann stellte ich fest, daß ich keine Ruhe fand, wenn ich ihn nicht in der Tasche hatte. Ich weiß nicht, warum. Und es scheint, als könnte ich mich zu nichts entschließen."
Diese Stelle gibt sehr interessante Hinweise darauf, welche Veränderungen einem Ringträger wiederfahren.
Der Ring sei
wie ein Auge (offensichtliche Metapher ist offensichtlich), dass Bilbo beobachtet. Ein Hinweis auf das eigene Bewusstsein des Ringes, und dass er auf unheimliche Art den Träger fixiert.
Der Ring schürt das Verlangen ihn aufzusetzen, vermutlich um in die Geisterwelt einzutreten.
Bilbo wiederum beschreibt sich selbst als rastlos und immer um die Sicherheit und unmittelbare Nähe des Ringes besorgt.
Der Ring macht den Träger paranoid. Keine Sicherheit scheint ihm gewiss und obwohl ihm die Gegenwart des Ringes unheimlich (beobachtend) erscheint, will er ihn doch zu jeder Zeit bei sich wissen.
Solche kleinen Details lassen unsere Theorien um mögliche andere Ringszenarien noch weiter ausreifen. Man potentiere die Symptome und schon hat man in etwa den Wahnsinn dem ein Boromir-Ringträger/Herrscher verfallen wäre.