Ich würde den Hexenkönig auch nicht unterschätzen. Ich schätze ihn mächtiger als Galadriel ein, schon alleine weil ich Galadriels Macht eher in solchen "mystische-Aura"-Sachen sehe, diese subtile Magie, wie sie immer wieder in Herr der Ringe auftritt. (Wahrscheinlich konnte sie auch "richtige", mächtige Zauber wirken, aber dort lag ihre Stärke wohl weniger.) Beim Hexenkönig gilt das natürlich auch, aber es ist ebenfalls klar, dass er gut kämpfen kann. Und als er gegen Gandalf ritt, am Tor von Minas Tirith, kam es mir nicht so vor, als hätte er Angst. Er wirkte eher sehr entschlossen und siegessicher, als wäre er ebenbürtig mit Gandalf.
Da liegt auch das Problem für mich: Gandalf sagt, er ist das mächtigste Wesen Mittelerdes neben Sauron. Aber die Beziehung zwischen Ringgeistern und Sauron ist sehr stark. Man könnte fast schon meinen, die Nazgûl sind eine Art Medium, ein "Sprachrohr", durch das sich Sauron selbst äußert. Natürlich hatten sie einen eigenen Verstand und Bewusstsein (zumindest der Hexenkönig), aber sie waren auch ein Teil des Dunklen Herrschers, durch die Neun Ringe mit ihm verbunden. Und die Magie gerade des Hexenkönigs ist dadurch sehr stark. Soldaten können ihm gar nichts anhaben, weil sie sich vor Furcht nicht bewegen können. Und er konnte sogar Feuer an seinem Schwert entlangzüngeln lassen!
Was auch immer das bringt...
Dass der Hexenkönig schwächer als Gandalf ist steht auch nirgends. Ich würde eher sagen, er ist abgehauen, weil Rohan kam, und er das Heer organisieren musste anstatt sich auf einen ungewissen Kamp einzulassen. An der Stelle steht über den Hexenkönig ("Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern"), kurz nach der Konfrontation mit Gandalf: "[D]er Sieg entglitt ihm, als er eben die Hand austreckte, um ihn zu ergreifen." Das klingt nicht so, als hätte er gegen Gandalf verloren.
Ich würde dennoch Thartoms Rangfolge nehmen, obwohl ich den Hexenkönig fast auf einer Ebene mit Gandalf sehe.