Das Bree als Anfangskulisse gewählt wurde, fand ich erst mal genial. Das brachte erst mal wieder richtig Herr der Ringe Feeling auf, vor allem Peter Jackson mit der Möhre.

Nur leider ging es so nicht weiter, Beorn wurde zwar wie jeder neue Charakter klasse umgesetzt, aber mir hat die Szene gefehlt, wo Gandalf ihm die einzelnen Zwerge nach einander vorstellte. Stattdessen sind die da kurz hingerannt und blieben dort eine Nacht, ohne den Gestaltwandler mal richtig kennen zu lernen. Wenn man das Buch nicht gelesen hat, könnte man denken, dass Beorn irgendein Irrer ist, der völlig unnötig ist.
Die Landschaften des Carrock hingegen waren ja mal wieder eine Meisterleistung von Jackson und der Düsterwald kann sich auch sehen lassen. Das Bomburs große Szene in der gekürzten Fassung fehlt, finde ich ziemlich schwachsinnig, da man ihn gerade hier dem Publikum hätte besser vorstellen können. Aber im Großen und Ganzen gefiel mir die Szene im Düsterwald mit der Umsetzung der sprechenden Spinnen und der Gefangennahme der Gemeinschaft. Ich verstehe zwar immer noch nicht ganz warum Legolas im Hobbit erscheinen muss, aber als stures Elbenprinzlein macht er sich ganz gut. Kommt es mir nur so vor, oder haben die von der Maske ihm die falschen Kontaktlinsen ins Auge gedrückt?
Die Umsetzung von Thranduil und seinem Pallast finde ich auch sehr gelungen, auch wenn mich sein kurzzeitiges zweites Gesicht etwas gestört hat. Lee Pace war wirklich eine ausgezeichnete Wahl von Jackson, durch ihn wirkt der Elbenkönig richtig eitel, aber immer noch klasse. Als bei den Verliesen Tauriel eingeführt wurde und der Zuschauer sie kennen gelernt hat, hätte man ruhig noch weitere besser einbeziehen können, z.B. warum Bifur eine Axt im Schädel hat. Aber der kurze Bezug zu Gimli durch Gloin und Legolas und die Szene mit Fili machten dies wieder wett.

Auf die Flucht mit den Fässern habe ich mich anfangs echt gefreut, aber als dann Bolg (dessen Design mir wesentlich besser als das Alte gefällt) mit seinen Jungs auftauchte und Legolas über die Zwergenköpfe hüpfte um zich Orks abzuschlachten ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen, war auch zu viel des Guten. Die Szene mit Bombur wo er wie ein Frosch die Orks niederstampfte, war anfangs zwar sehr amüsant, aber später dann einfach nur lächerlich.
Der Kampf zwischen Gandalf und dem Nekromanten hingegen, war meiner Meinung nach die beste Szene im ganzen Film. Die Tricks, die dort verwendet wurden, waren einfach nur spitze! Aber das die Orks jetzt von Dol Guldur statt von Gundabad aus los maschieren und nicht mehr um Rache zu nehmen, sondern wegen Sauron den Erebor angreifen sollen, ist sehr fragwürdig, wie ich finde.
Die Umsetzung von Esgaroth und Bard ist ebenfalls geglückt, habe mich schon lange auf Bard gefreut und da hat mich Jackson auch nicht enttäuscht. Der korrupte Bürgermeister und sein Berater Alfried wurden zwar ebenfalls von Jackson dazu gedichtet, haben aber super ins Gesamtbild von Esgaroth gepasst. Der erneute Angriff von Bolg war auch wieder vollkommen fehl am Platz, ist ja schon etwas seltsam, dass eine Schar von Orks über ein paar Dächer bis hin zu Bards Haus hüppeln (weil sie ja auch wissen, wo er wohnt) und niemand davon was mitbekommt. Der seiner Verletzung fast erliegender Kili war auch irgendwie unnötig, man hätte ihn und Fili auch woanders einfügen können, statt durch einen Morgulpfeil und einer Liebesgeschichte zu Tauriel.
Das er dadurch vorerst mit seinem Bruder und Oin in Esgaroth bleibt, lässt sich ja Schlussfolgern. Die ist meiner Meinung nach eine prima Gelegenheit um Oin besser kennen zu lernen, nämlich als den Heilkundigen unter den Zwergen. Dies hatte Peter Jackson anscheinend auch vor, aber vielleicht habt er sich das ja für den letzten Teil auf. Der die Abreise verschlafende Bofur erhält dadurch ebenfalls etwas mehr Charakter, obwohl er es nicht ganz so nötig gehabt hätte, weil man ihn bereits kennen gelernt hat, aber es ist dennoch nicht übel.
Ich glaube ja, dass Peter Jackson diesen Schritt gewählt hat, damit Esgaroth und vor allem Bard nicht Hintergrund geraten und damit es nicht so schnell "abgefrühstückt" ist.
Das Katze-Maus-Spiel zwischen den verbliebenden Zwergen, Bilbo und Smaug hätte ebenfalls auf das Wesentlich gekürzt werden können, damit die verbliebenden besser eingeführt werden können.
Zum Cliffhanger am Schluss muss ich wohl nichts sagen. ^^
Fazit: Der Film ist ganz gut, hat aber wenig mit dem Buch zu tun und ist völlig actionüberladen. Zudem fehlt es an persönlichen Gesprächen, damit die Personen auch im Gedächtnis des Zuschauers erhalten bleiben.