Aber die Muslims feiern doch auch das Zuckerfest bei dem es Geschenke gibt?
Das hier soll jetzt auf gar keinen Fall ein Glaubenskrieg werden, ich habe mir die Frage in der Tat auch des öfteren gestellt.
Der Brauch, an Weihnachten Geschenke zu verteilen, kommt daher (glaube ich gehört zu haben), dass die Heiligen 3 Könige dem Christuskind Geschenke brachten um seine Geburt zu feiern. Außerdem "feiert" man die Geburt Jesu, was ja eigentlich (für den Christen!) ein Grund zum Feiern ist. Mal ganz davon abgesehen, dass die Nächstenliebe ja durch das Überreichen von Geschenken symbolisiert/praktiziert werden kann (betone "kann").
Warum jetzt jede Menge Leute die keine Christen sind, Weihnachten feiern, hat aber dann wohl nichts mehr mit Religion zu tun. Ich denke für viele Menschen ist Weihnachten einfach ein Grund sich mit der Familie zu treffen und sich gegenseitig eine Freude (durch das Überreichen der Geschenke) zu machen. Man könnte jetzt vermutlich auch den Sinn von Karneval hinterfragen. Ich kann genau so den Sinn des Zuckerfestes oder aller anderer religiösen Feste hinterfragen.
Die Kritik die du äußerst, nämlich dass es vielen Leuten nur noch um Geschenke geht, ohne auf geschichtliche/religiöse Hintergründe zu achten, ist durchaus gerechtfertigt. Aber wir sollten dabei einige Dinge überdenken. Das "Geben" ist seit jeher Zentral für Weihnachten (Helige 3 Könige). Darum halte ich es im Grunde genommen für gerechtfertigt wenn man sich etwas schenkt. Freust du dich nicht, wenn du etwas geschenkt bekommst? Was mir aber auffällt ist, dass die Leute vor Weihnachten wie verrückt in Geschäfte rennen um jede Menge Sachen zu kaufen. Kinder schreiben kilometerweise Wunschzettel. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht die Weihnachts-Statistiken von Amazon zu behalten, aber ich glaube, da wurden ziemlich viele Geschenke gekauft/verschickt (um es mal zu untertreiben).
Ich frage mich, warum die Leute zu Weihnachten so verantwortungslos handeln und eine Menge "Schrott" kaufen, den sie letzten Endes sowieso nicht brauchen. Ich habe mich sehr über meine Geschenke gefreut heute, aber wir sind nicht die Familie bei der Materialismus an erster Stelle steht. Für uns ist es auch sehr wichtig, uns am 1. Weihnachtstag bei meinen Großeltern zu treffen mit der ganzen großen Verwantschaft, da zu essen und zu feiern, uns zu unterhalten. Weil so viele Gelegenheiten gibt es jetzt nicht sich zu treffen. ABer ich denke, es gibt viele Familien, bei denen es nicht mehr wirklich darum geht, sich eine Freude zu machen, sondern nur zu konsumieren.
Ein weiteres Beispiel: Unser Weihnachtsmarkt. Ich finde Weihnachtsmärkte schön. In der Regel. Doch, auf Weihnachtsmärkten sind die Leute gut gelaunt, es gibt Glühwein und leckeres Essen, schöne Stände von Handwerkern. In der Regel. Unser Weihnachtsmarkt ist trist. Den meidet man wenn möglich. Ein Weihnachtsmarkt orientiert am Kapitalismus (die anderen Märkte vermutlich auch, aber nicht sooo extrem), die in China hergestellten Spielzeugsachen (ich habe nichts gegen Made-in-China), die eckelhaften Reibekuchen für 3€, Materialwert beträgt vermutlich 6 Cent bei den Portionen. Der Glühwein ist eh überteuert. Mal zu putzen oder Mülleimer zu lernen, oder weihnachtliche Musik anzumachen kostet dann ja auch.
Ich feiere gerne Weihnachten, aber Weihnachten als Grund, die Konjunktur anzutreiben, noch mehr Kram anzuhäufen den wir brauchen, und unserem Drang nach "mehr" zu befriedigen möchte ich nicht unbedingt unterstützen. Und da es diese Beispiele gibt, ist deine Kritik zum Teil gerecht. Aber Weihnachten als solches zu kritisieren oder zu hinterfragen, halte ich nicht für gerecht.
Wenn die Leute schon so nicht an die Armen/Obdachlosen/etc. denken, werden sie es auch Weihnachten nicht tun. Und die die es tun, tun es auch an Weihnachten. Aber der letzte Punkt ist dann wirklich ein soziales Problem, zu dem ich auch eine Menge schreiben könnte, aber ich glaube ich habe euch so schon vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Respekt an den, der die 600 Wörter geballten Schrott da oben bis zum Ende durchliest.