Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Lothlorien

Nordgrenze Lóriens / Furt der Nimrodel

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--Cirdan--:
Aus der Sicht Pallandos:
by Cirdan

Einen weiteren Schritt trat Saruman vor und drängte Pallando so weiter zurück. Er entriss Pallando die Gewalt über das Wasser der Nimrodel und staute es an. Eine unsichtbare Mauer schien die Fluten vor den beiden Istari zu halten, unentdeckt im Nebel  um die Furt.

Nur eine einzelne, verloren wirkende Bachforelle schien das Kräftemessen der Beiden mitzubekommen und zappelte nun verwundert über das plötzliche Ausbleiben des Wassers auf dem Trocknen. Pallando trat einen weiteren Schritt zurück und stieß den Fisch mit seinem Stab in das letzte Rinnsal.
„Du Tierfreund! Sei einer der Großen und kein Verlorener wie Radagast der Braune. Narr!“, schrie Saruman und formte das Wasser weiter und höher vor Pallando auf.
Der blaue Zauerer wusste was kommen würde, er ging in die Hocke und hielt seinen Stab mit der linken Hand über sich wie einen Schild.
Nach einem Machtwort Sarumans stürzten die Fluten über den Zauberer herein. Ein Tosen und Donnern der Wassermassen, die Pallando komplett umschlossen. Doch als sich die Fluten legten, erhob sich der Blaue wieder, geschwächt zwar, doch keineswegs gebrochen, und ein blaugrüner Schimmer wich langsam wieder zurück in die Spitze seines Stabes.

„Thala, Rómestámo. Wir beide können viel erreichen im Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind.“
„Niemals, Verräter!“, entgegnete Pallando leise und erschöpft, dennoch mit Nachdruck.
„Wie du willst“, zischte Saruman und trieb mit einer fordernden Handbewegung eine dunkle Welle aus der oberen Nimrodel heran. Schneller als erwartet hatte, hatte die Welle Pallando erreicht. Sie traf auf ihn mit einer Macht, die den blauen Zauberer überraschte. Wie tausend Peitschen traf sie ihn, warf ihn um, überspülte ihn und schlug ihm seinen Stab aus dem Arm.

Nach Luft schnappend kam Pallando auf allen Vieren wieder hoch. Sein Arm, der bis zu Letzt versuchte hatte, den Stab zu halten schmerzte unfassbar, genauso wie der Verlust des Stabes selbst, der die Fluten der Nimrodel heruntertrieb.

„Ich bin Saruman, auf der Höhe meiner Macht.“ Bei diesen Worten wurde Sarumans Mantel erst strahlend weiß, änderte sich dann aber doch in schimmerndes schwarz. „Nur der eine Ring kann mich jetzt noch stärken und mit der Erfüllung meines Auftrages werde ich ihn an mich nehmen, als Belohnung. Spürst du meine Macht nicht?“ Und jetzt spürte Pallando ein sich immer wiederholendes Pochen, wie der Herzschlag Sarumans selbst, der das Gefühl von neuen, dunklen Zeiten unter Sarumans Knechtschaft ankündigte.
„Schließe dich mir an, Rómestámo, oder verlasse die Furt! Meine Helfer haben viel zu tun.“
Langsam richtete sich Pallando wieder zu vollen Körpergröße auf: „Ich bin bereit hier zu warten, bis jeder die Gelegenheit hat, sich sicher nach Caras Galadhon zurückzuziehen oder auf den Weg zu anderen Zufluchten.“

„Deine Macht ist versiegt, dein Stab versunken und nur deinen Willen muss ich noch brechen“,  rief Saruman triumphierend aus, „ich werde es dir zeigen: Dúath bo le, ego!“ Er führte Gandalfs Stab in beiden Händen und ließ einen Strom aus Dunkelheit gegen Pallando ziehen. Wehrlos stand dieser seinem früheren Ordensoberen gegenüber und wurde durch die dunkle Woge weit über den Boden fort getragen. Pallando wurde durch Sarumans Willen durch die Luft auf die Uferböschung zu geschleudert. Doch bevor er hart aufschlagen konnte, wuchs dort in Windeseile Moos in die Höhe und fing den Sturz größtenteils ab - ein Zauber, der nur von einem stammen konnte.

Nur an der Stirn erhielt Pallando beim Aufschlag eine kleine Wunde. Viel schlimmer war die Dunkelheit, die sich weiter um den Blauen Zauberer sammelte und seine Kraft und sein Lebenswillen aus ihm heraus zu ziehen schien. Noch kurz hörte Pallando die Orks, die nun die Furt durchquerten und in die Tiefen der Wälder Lothlóriens eindrangen, dann hörte er nichts mehr und seine Augen waren blind vor Dunkelheit.
War dies das Ende? Sollte der Kampf gegen Sauron für ihn für immer vorbei sein?

Nicht lange lang er dort, am Eingang zu Lórien, von Saruman geschlagen, als ein Wind von Süden auf kam. Der Nebel vor Lorien lichtete sich und auch das Dunkel zerstreute sich langsam. Pallando hörte Worte aus weiter Ferne und seine Augen wandten sich, erhellten und sahen voller Freude einen alten Bekannten: „Aiwendil nîn mellon“
Radagast der Braune erhob sich von einem Felsvorsprung weit im Süden am Nimrodel. Voller Kraft streckte Radagast seine Arme nach oben und schien Worte zu flüstern, die Pallando nicht erreichten.

Mit einmal war er da, wie aus dem Nichts. Ein Adler des stolzen und großen Volkes des Nebelgebirges rauschte über den braunen Zauberer hinweg, im tiefen Gleitflug den Fluss entlang direkt auf Saruman zu. Die Orks auf der Furt kreischten, ergriffen die Flucht und suchten Schutz unter den Bäumen. Saruman selbst blieb stehen und richtete seinen Stab direkt auf den prachtvollen Adler. Mit Wucht wurde dieser beiseite geworfen und vollführte eine seitliche Luftrolle, schoss dann, immer noch wie ein junger Sturm, an Saruman vorbei und sammelte in letzter Sekunde Pallando mit seinen großen Klauen vom Boden auf. Dann stieß er wieder hinauf in den Himmel und verschwand in den Wolken.

„Fliege hoch, mein alter Freund“, sprach Radagast während er wieder in den Wäldern Lothlóriens verschwand, „bald werde ich dir folgen, doch einiges gibt es noch zu tun!“


Pallando nach Nordwesten
Radagast vorerst zurück in die Wälder Loriens
Saruman weiter nach Caras Galadhon

--Cirdan--:
Eddys Start:

„Fahnenflüchtig, was?“, rief eine Stimme hinter Eddy. Der junge Breeländer stand an einem sprudelnden Flüsschen in einem Land, das Lothlorien genannt wurde. Starr blickte Eddy ins Wasser und suchte Antworten wo es keine gab.
„Was ist mit dir? Zurück zu deiner Arbeit!“, sprach ein stämmig gebauter Mann mit azurblauen Augen, die noch weitaus strahlender als Eddys waren.
„Ich habe Schreckliches gesehen in den Tiefen der Stollen. In der Dunkelheit, nur versetzt durch flackernde Lichter und den Schein der Schmieden. Den riesigen Schmieden, in denen die wilden Kreaturen umgehen, wie auch hier“, sprach Ed zu dem Fremden und deutete in Richtung des Gebirges.

„Und hier sind sie“, spottete der Mann, „unsere Wunderwaffe im Krieg, unsere furchtlosen Soldaten, unsere Hoffnung: Die Orks!“
Ed sagte dazu nichts und bereute sogleich dem Fremden seine Ängste mitgeteilt zu haben.
„Du wirst die Orks noch schätzen lernen, denn alles was sie tun, müsst du nicht tun“, erklärte der Mann weiter, „es sind Tausende. Sie schmieden und bauen, graben und vor allem kämpften für uns. Meinem Meister ist es gelungen sie zu kontrollieren. Jetzt haben wir endlich die Mittel unsere Feinde anzugreifen und das sogar ohne Jungen wie dich in den sicheren Tod zu schicken. Du hast dich zu bedanken und zu freuen!“
Zum Freuen war Eddy nicht zu Mute. Eher weinen würde er, als ein Lächeln hervorzubringen. Vor allem in Gegenwart dieses unfreundlichen Mannes, der anscheinend tatsächlich die Anwesenheit der Orks zu rechtfertigen versuchte.
In Archet hat man keine genauen Erklärungen erhalten, wie der Krieg im Osten ablief. Jeder leistet seine Abgaben und freut sich darüber, dass der Krieg noch fern ist. Die Orks versorgen sie mit Vorräten. Wenn das einer wüsste! Dann würden die Lieferungen aber sofort aufhören. Oder? Vielleicht wissen es sogar einige Anführer im Breeland, die bereit sind ihr Essen den Orks zu liefern, damit der Krieg sie nicht betrifft. Wo wären wir denn ohne die Orks? Wären wir besser oder schlechter dran? Verteidigen sie uns wirklich?
Eddy hatte auf alle diese Fragen keine Antworten und Niemanden, den er um Rat fragen könnte.

„Zugehörigkeit und Dienstnummer“, forderte der fremde Mann Eddy nun auf, während seine Hand langsam zum Griff seines Schwertes wanderte. Kurz überlege Ed, doch dann war ihm klar, dass der Mann es ernst meinte: „Baumeister, Dienstnummer 1-7-3.“
Eddys Gegenüber kramte in seinem Mantel umher und holte letztendlich eine lange auf Pergament geschriebene Liste hervor. „Du kommst aus Archet?“, fragte der Mann um einiges freundlicher nachdem er Eddy auf der Liste gefunden hatte, „ich war früher selbst viele Male dort, wie im ganzen Breeland. Eure Grenzen habe ich geschützt.  Ich bin Helluin, Hauptmann der Dunedain.“
Ed war überrascht und noch erstaunter, als der Dunedain darum bat von Bree und seinen Landen zu erzählen.

„Danke, Eddy“, sprach Helluin nachdenklich mit Blick auf seine Liste, nachdem Ed mit erzählen geendet hatte, „von einem Eintrag sehe ich dieses Mal ab, wenn du schnell zurück zu deiner Arbeit kehrst. Die Boote müssen endlich fertig werden!“
„Ich arbeite an den Belagerungsmaschinen“, korrigierte Eddy. Das stimmte und er fand es ziemlich interessant. Sie bauten Katapulte unterschiedlicher Durchschlagskraft und Reichweite um die nächste Festung des Feindes einnehmen zu können.
Helluin hieß den Bau der Belagerungsmaschinen sogar noch wichtiger, als die der Boote und schickte ihn augenblicklich zurück.

Ed verließ den Hauptmann, froh ohne einen Eintrag davon gekommen zu sein. Auf seinem Rückweg sah er verstärkt Orks beim Fällen der großen Bäume. Einiges an Holz wurde als Baumaterial für die Boote, Katapulte und Rammböcke gleich zu seinen Werkstätten im Zentrum des einstigen Waldes gebracht, aber die meisten Baumstämme wurden als Brennholz für die großen Schmieden in Moria gebraucht.


Eddy zu seinen Werkstätten in Caras Galadhon.

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