Wogrin grinste den Zwerg ihm gegenüber an, er wusste zwar das heute, kurz vor der Wanderung nach Thal und der dort anstehenden Schlacht, nicht der richtige Zeitpunkt für ein Duell zwischen den zwei war, doch aus irgend einem Grund konnte er der Versuchung einfach nicht widerstehen und musste Reclan zum Duell fordern. Nach diesem guten Schlaf den er über die viel zu kurze Nacht hatte musste er sich zuerst ein wenig Strecken und danach aufwärmen sozusagen, denn er war sich sicher, die großen Worte desjenigen ihm gegenüber waren nur leere Worte und er konnte nicht sehr viel gegen ihn ausrichten.
Wogrin hob langsam seine Hand und ließ sie über seinen Kopf gleiten, dort nahm er seinen hölzernen Griff von seiner gewaltigen, mit Metall veredelten Keule, die er gleich aus seiner Halterung auf seinem Rücken herauszog und nun wartete er nur noch darauf bis der junge Elb seine Axt fertig geschliffen hatte und sich bereit gemacht hatte auf den Kampf. Als Reclan seine Axt fertig geschärft hatte, stand den beiden nichts mehr im Weg, ihr kleines Duell zu bewältigen, beide wussten sie sollten keine schweren Verletzungen oder sogar den Tod davontragen, deshalb achteten beide darauf dass sie den anderen nicht mit voller Wucht gegen den Schädel oder auf andere Stellen schlugen. Wogrin grinste Reclan noch einmal freundlich an, bis sich sein Gesichtsausdruck ins bösartige änderte und er mit seiner gewaltigen Keule zum Schlag ausholte, der junge Elb, der noch nicht sehr viel Kampferfahrung hatte, hielt seine Axt mit beiden Händen fest und blockte die mächtige Keule mit dem Griff seiner Axt. Reclan drückte seine Zähne fest zusammen und zeigte sie seinem Gegner vorbildlich. Doch Wogrin ließ sich dies nicht anmerken und drückte so fest er konnte auf den Griff der zwergischen Axt. „Du wirst nicht lange standhalten können, ich merke, du hast Angst... Angst mich zu verletzen, Angst einen großen Krieger zu erlegen. Oder weißt du nur, dass du nicht gewinnen kannst, du zu schwach bist für mich, und keine Chance haben wirst.“, Wogrin ließ nach und sprang einen Meter zurück , danach ging er noch einige Meter von ihm weg und blickte ihn zornig an. „Spricht mit mir! Hast du Angst vor mir! Hast du Angst vor dem Tod! Oder einfach nur Angst vor der Schlacht!“, seine Worte hallten in ganz Erebor wieder, sämtliche zwergische Blicke waren auf sie gewandert und beobachteten ihre Schlacht. Thorondin tat auch nichts gegen den kleinen Kampf, er sah den beiden einfach zu und wartete auf den Ausgang des Duelles, denn er kannte seinen alten Freund Wogrin, er würde nie, ohne irgendeinen speziellen Grund einen seiner Sorte, einen Zwerg, Verletzen und sowieso nicht zur Strecke bringen. Nach ein paar Minuten reichte es Wogrin er hatte keine Lust mehr zu warten, der junge Elb hatte anscheinend keine passende Antwort, er war erstaunt über Wogrin, wie viel er über seine Gedanken sein Verhalten wusste, wahrscheinlich weil er ein alter weiser Zwerg war und selbst einmal in dieser Situation war, weil er viel erlebt hatte und genau wusste wie man sich in seinem alter fühlte wenn ein alter, bei weitem stärkerer Zwerg vor der ersten, großen und zugleich einer der wichtigsten Schlachten überhaupt stand. Wogrin griff erneut an, und ließ mit beiden Armen und seiner Angst über dem Kopf auf Reclan zu und war bereit für einen mächtigen Schlag, noch bevor der alte Zwerg bei ihm angekommen war, hielt er seine Angst noch einmal gleich in die Luft wie zuvor, Wogrin jedoch änderte seine Strategie und schlug nicht von oben zu, sondern ließ seinen Griff mit der linken Hand los, drehte seinen gesamten Arm nach hinten und wirbelte seine Keule unter seinem Becken direkt von unten auf Reclans Griff. Der junge Elb konnte seine Axt nicht mehr halten und sie flog ein paar Meter in die Luft, anscheinend war sein einziger Gedanke ob seine Waffe überhaupt noch heil war nach diesem enorm kräftigen Schlag. Reclan musste ein paar Schritte zurück gehen, die Wucht des Schlages hatte ihn erstarren lassen und er blickte Wogrin wie versteinert an. „Ich dachte du bist gut im Duell, doch anscheinend hast du noch nie um Leben und Tod gekämpft, du weißt nicht auf was du dich hier einlässt, du darfst keine Angst, kein Mitleid und vor allem keine Gnade walten lassen. Am Schlachtfeld, bei den hunderten, wenn nicht tausenden von Orks musst du gnadenlos und brutal sein, sie alle abmetzeln als wären sie nichts anders als wertloses Ungeziefer.“, Wogrin ging auf Reclan zu und packte ihn mit seiner linken, freien Hand an seinem Kragen und drückte ihn auf die steinerne Wand die nun nur noch wenige Zentimeter hinter ihm gewesen war. „Verstehst du es nicht, du wirst sterben wenn du nicht gnadenlos bist. Du hättest mich attackieren sollen, du hättest versuchen sollen mich zu besiegen, wenn nicht sogar zu töten! Auch wenn ich einer von deiner Sorte bin, du darfst keine Gnade walten lassen.“, Wogrin drückte dem Elben mit geballter Faust genau in seinen Magen, er konnte in seinem Gesicht richtig erkennen wie ihm schlecht wurde doch er ignorierte jegliche Geste dass Wogrin ihn endlich in Frieden lassen sollte. "Ich hoffe du wirst den Kampf überleben, ich danke dir dass du gekommen bist um meine Heimat zu verteidigen auch wenn du wahrscheinlich nur auf Befehl Elronds gekommen bist um Buße zu tun, weil die Zwerge bereits eure Heimat geschützt haben.", der alte Zwerg ließ seine Faust aus der Magengegend von Reclan heraus und drehte sich, ohne dem Elben noch eines Blickes zu würdigen um und ging seiner Zwergengruppe entgegen.