Zum tänzelnden Pony > Herr der Ringe
Tolkiens Werke und historische Bezüge
(Palland)Raschi:
In der Tat habe ich das gesamte Board durchwühlt, aber es gab nichtso recht einen Thread, zu dem mein Thema passte, ergo ein neuer thread.
Kützlich bin ich wieder einem meiner Hobbys nachgegangen, der Geschichte.
Dabei stieß ich auf folgendes:
Wir schreiben das Jahr 451 n. Chr. Auf den katalaunischen Feldern stehen sich 2 große Heere zur Entscheidungsschlacht über die weitere Geschichte Europas gegenüber.
Auf der einen Seite steht die "Geißel Gottes", Atilla der Hunnenkönig und eine Reihe germanischer Völker, die er unterworfen hatte, sowie die Ostgoten.
Auf der anderen Seite die Weströmer unter der Führung des Heermeisters Aëtius und die Westgoten mit ihrem König Theoderid. Das römische Heer bestand überwiegend aus Fußsoldaten, wohingegen das Gotenheer zu mindestens 2/3 aus Kavallerie bestand.
Das Weströmische Reich war nach der Reichsteilung 395 n. Chr. eigenständig neben das Oströmische Reicht getreten.
Die Westgoten erhielten einst von den Römern Siedlungsland auf der Iberischen Halbinsel und in Gallien. Dort errichteten sie ein eigenes Königreich, und waren fortan den Römern zum Kriegsdienst verpflichtet.
Der Geschichtsschreiber Jordanes berichtete, dass gerade das westgotische Heer einen besonderen Anteil am Sieg in der Schlacht hatte, indem sie sich auf die Hunnen stürzten, und sie in die Flucht schlugen.
Bei der Schlacht verloren sie jedoch auch ihren König Theoderid, den sie auf dem Schlachtfeld bargen.
Wenn man sich diesen bruchstückhaften Sachverhalt aus der Zeit der Völkerwanderung anguckt, ist man doch sehr erstaunt( zumindest war ich das). Mir fiel bei diesem Sachverhalt sofort die Schlacht auf den Pellenorfeldern ein. Vieles passte perfekt ins Bild. Gerade aus der Völkerwanderungszeit scheint Tolkien viel Inspiration gezogen zu haben.
Dieser thread soll dazu dienen solche spontan Eingebungen niederzuschreiben, und sich darüber auszutauschen. In der Tat wäre es wünschenswert, wenn nicht nur oberflächliche Phrasen, sondern auch etwas tiefgreifendere Betrachtungen ihren Niederschlag fänden ;)
Drunkkk:
Ja, sowas ähnliches habe ich auch schon öfters bemerkt, eigentartig ! ^^
Elendils Cousin 3. Grades:
Was mich da interessieren würde: Welche Folgen hat den die Schlacht für Attila gehabt? Ich bin mit der Völkerwanderung leider nicht mehr besonders vertraut, meine mich aber grob zu erinnern, dass das weströmische Reich das sechste Jahrhundert nicht mehr erlebt hat. Was ist denn mit Attila nach der Schlacht geschehen? Ist er auch gestorben (durch die Hände einer Frau womöglich ;)) oder hat er noch weitere Feldzüge angeführt?
Und eine andere Frage wäre, was ist mit den Westgoten geschehen? Handelt es sich da um Vorfahren der Spanier/Portugiesen oder ist dieser Stamm ausgelöscht worden? Ich muss zugeben, du hast mein Interesse geweckt^^
(Palland)Raschi:
--- Zitat ---Welche Folgen hatte die Schlacht für Attila, was ist mit ihm danach geschehen:
--- Ende Zitat ---
In der Tat werden die direkten Folgen in der heutigen Geschichtsschreibung der Schlacht als weniger schlimm für beide Seiten angesehen, jedoch Niederlage war jedoch enorm smybolträchtig.
Tatsächlich zog sich der geschwächte Attila nach Italien zurück, und wütete dort noch ein paar Jahre. Ein Sturm auf Rom war nicht möglich, Aëtius hatte ihn derart geschwächt, dass dies nichtmehr möglich war.
Atilla überlebte die Schlachten alle. Jedoch starb er bereits 453 n. Chr und man mag es nicht glauben, in seiner Hochzeitsnacht (soviel zu den Frauen ;)). Der Tod des Hunnenkönigs war das Ende der Hunnen, sie zogen sich 80 Jahre nach dem Einfall für immer aus Europa zurück, und tauchten nie wieder auf.
--- Zitat ---Was wurde aus den Westgoten
--- Ende Zitat ---
In der Tat überlebte das Westgotenreich noch einige Jahre. Nachdem der Prophet Mohammed im 6. Jahrhundert sden Islam verbreitet hatte, fielen Anfang des 7. Jahrhundertsdie Muslime im Westgotenreich ein und errichteten das maurische Emirat.
Damit ging das Volk der Goten unter.
--- Zitat ---Und das Weströmische Reich
--- Ende Zitat ---
Das weströmische Reich hatte sich nie von der Völkerwanderung erholt. Es lebte nur noch zum Schein und war ohne die Germanen nichtmehr lebensfähig.
Auch der Sieg über Attila nutzte dem Reich nur begrenzt. Tatsächlich ging es bereits Ende des 5. Jahrhunderts unter mit der Absetzung des weströmischen Kaisers Romolus Augustus.
Das römische Reich wurde erst um 900 n. Chr. wiederhergestellt und sollte bis 1806 überdauern.
Ich selber finde diese Epoche der Umwälzung eine der spannensten der Geschichte. So scheint es auch Tolkien gegangen sein.
Für Interessierte, hier eine sehr gute Doku, die ich persönlich sehr empfehle ;)
http://www.youtube.com/watch?v=84MpbcN5uxs
Shagrat:
--- Zitat ---Das römische Reich wurde erst um 900 n. Chr. wiederhergestellt und sollte bis 1806 überdauern.
--- Ende Zitat ---
Naja, das Heilige Römische Reich (späterer Zusatz "Deutscher Nation") war eher nur dem Namen Nach ein Nachfolger... auch wenn der Kaiser in Rom vom Papst gekrönt wurde
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