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[Si]Farillion (der Grüne) 1. Charakter von Lostir

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Rohirrim:
So die Geschichte gefällt mir jetzt schon deutlich besser, und ich hab nichts mehr zu meckern. Die Gedichte gefallen mir übrigends sehr gut. Ich wäre für so etwas viel zu unkreativ. Schön, dass du dir die Mühe gemacht hast :). Was Elrond genau alles gemacht hat weiß ich auch nicht (bin auch noch neu hier). Das müssen andere beantworten. Ich weiß nur, dass er derzeit in Rohan ist.

--Cirdan--:
So, ich habe deine Geschichte jetzt auch endlich durch, sie ist wirklich nicht grade die Kürzeste.
Also ein kurzes Feedback für dich:

Inhaltlich gefällt mir die Geschichte sehr gut. Du beziehst dich auf viele von Tolkien genannte Orte, Taten und Charaktere. Das gefällt mir sehr gut.

Hin und wieder wird die Geschichte etwas langatmig und man fragt sich; ist das jetzt wirklich wichtig?, spielt das später noch eine Rolle?
Zudem ist mir aufgefallen, dass du mehrmals fast ganze Sätze wiederholst, also du einen Satz schreibst und dann den nächsten Satz mit fast genau den gleichen Worten anfängst, mit dem du den ersten Satz aufgehört hast und diese sich die Sätze auch inhaltlich kaum unterscheiden.

Deine Rechtschreibung ist sehr gut. Bis auf ein paar Flüchtigkeitsfehler ist mir nichts aufgefallen.

Mir ist aufgefallen, dass du sagst; dass der Vater deines Chars sich über seinen Tod Gedanken gemacht hat und Angst hatte – doch hatten Elben Angst vor dem Tod? -sie leben doch weiter.
Ach, und da fällt mir noch ein, dass ich mit der Haarfarbe deines Chars nicht zufrieden bin, wenn er ein Elb aus dem Hause der Noldor ist, dann muss er helles, blondes oder weißes, Haar haben.

Alles in allem finde ich deine Geschichte aber wirklich super und denke du hast großes Potential.
Ich hoffe du verlängerst deine Geschichte noch ein wenig (auch wenn sie jetzt schon so lang ist) und beziehst dich auch auf das RPG. Zu mindestens solltest du noch erklären, wenn du das jetzt willst, wie dein Char nach LothLorien gekommen ist, denn dein erster richtiger Storyteil muss ja ungefähr zeitgleich mit allen anderen Teilen anderer Chars stattfinden, weshalb es zu spät wäre ihn in deinem ersten Teil losgehen von Bruchtal nach Lorien zu lassen.


Edit: Auch bin noch neu hier und weiß nicht wirklich was Elrond gemacht hat.

Lostir:

--- Zitat ---Hin und wieder wird die Geschichte etwas langatmig und man fragt sich; ist das jetzt wirklich wichtig?, spielt das später noch eine Rolle?
--- Ende Zitat ---
Ich wollte die Geschichte eigentlich kleiner halten, nur dann sind mir soviele Dinge eingefallen, die ich noch einbauen wollte, dass sie einfach zu lang geworden ist. Diese Dinge dienen dann entweder dem Inhalt, der Verdeutlichung der Reise, oder ich fand sie einfach spontan als interessant.
Wenn du irgendwas findest was dir wirklich zu lang vorkommt, zeig mir Stelle am Besten, dann kann ich mir ueberlegen, ob ich mir Gedanken dazu gemacht habe.

--- Zitat ---Zudem ist mir aufgefallen, dass du mehrmals fast ganze Sätze wiederholst, also du einen Satz schreibst und dann den nächsten Satz mit fast genau den gleichen Worten anfängst, mit dem du den ersten Satz aufgehört hast und diese sich die Sätze auch inhaltlich kaum unterscheiden.

--- Ende Zitat ---
Das liegt vermutlich daran, dass ich bei Ueberarbeitung etwas vergessen habe zu loeschen, wenn ich es umgeschrieben habe. Das sollte noch passieren.


--- Zitat ---Mir ist aufgefallen, dass du sagst; dass der Vater deines Chars sich über seinen Tod Gedanken gemacht hat und Angst hatte – doch hatten Elben Angst vor dem Tod? -sie leben doch weiter.
--- Ende Zitat ---
Der Vater hatte vor allem Angst vor dem Niedergang Mittelerdes und auch vor der Bedrohung die aufzieht. Und alle Elben wollen nicht gerne sterben wuerde ich behaupten, zum einen ist ein gewaltsamer tod schmerzvoll und schliesslich ist ein lebendiges Leben besser als ein untotes in den HAllen von Mandos.


--- Zitat ---Ach, und da fällt mir noch ein, dass ich mit der Haarfarbe deines Chars nicht zufrieden bin, wenn er ein Elb aus dem Hause der Noldor ist, dann muss er helles, blondes oder weißes, Haar haben.

--- Ende Zitat ---
Da muss ich korriegieren. Vanyar hatten blondes/ goldenes Haar. Noldor hatten dunkelbraunes bis schwarzes Haar. Alles bis auf wenige Ausnahmen.


--- Zitat ---Ich hoffe du verlängerst deine Geschichte noch ein wenig (auch wenn sie jetzt schon so lang ist) und beziehst dich auch auf das RPG. Zu mindestens solltest du noch erklären, wenn du das jetzt willst, wie dein Char nach LothLorien gekommen ist, denn dein erster richtiger Storyteil muss ja ungefähr zeitgleich mit allen anderen Teilen anderer Chars stattfinden, weshalb es zu spät wäre ihn in deinem ersten Teil losgehen von Bruchtal nach Lorien zu lassen.

--- Ende Zitat ---
Im Moment ist die ganze Geschichte mit Chrakatervorstellung bei 7.500 Woerter, ich schaetze, das nochmal 2.000-3.000 hinzukommen werden :)
Die Geschichte endet naemlich gerade erst zum Zeitpunkt der 5 Heere, ich hab versucht das moeglichst gut einzupflechten, dass sie gerade waehrend des Hobbit spielt. Da kommt nochmal einiges hinzu.

Edit: Es werden noch mindestens 3.000 vielleicht sogar noch 5.000 Woerter, ich weiss einfach nicht, wie man sich kurz fasst. Insgesamt haben die Texte jetzt 9.000 Woerter.

--Cirdan--:

--- Zitat ---Wenn du irgendwas findest was dir wirklich zu lang vorkommt, zeig mir Stelle am Besten, dann kann ich mir ueberlegen, ob ich mir Gedanken dazu gemacht habe.
--- Ende Zitat ---
Diesen Abschnitt hätte ich zum Beispiel in zwei Sätzen und ohne wörtliche Rede geschrieben.

--- Zitat ---Auch wenn unsere Gruppe verhältnismäßig groß erscheinen mag, so ist sie im Vergleich trotzdem nichts im Gegensatz zu dem was uns bevorsteht. Wir wissen nicht, mit wie vielen Orks wir es zu tun bekommen. Es können nur wirklich einzelne Orks sein, die sich soweit in den Süden trauen, es könnte sich aber genauso gut um Späher handeln und dann müssen uns die Valar schützen, vor dem was uns bevorstehen mag. Unser Ziel ist es genau das rauszufinden, und dafür können wir jeden Mann gebrauchen. Jeder hier ist wichtig und hat seinen Platz und ich werde keinen losschicken, damit er alleine auf eine eigene Mission zieht. Merk dir das Narugon.“ „Ich bin dafür, zuerst nach Norden zu gehen.“, mischte sich Farillion ein, „Die Orks der Nebelberge sind wild und unorganisiert, von diesen geht weit weniger Gefahr aus, als vom Norden. Ist es nicht dieses Gebiet, in dem der Hexenkönig, der Feind der Menschen Arnors, einst seine Herrschaft hatte. Überreste seiner Herrschaft gibt es dort immer noch wilde Orks, Warge und Trolle, noch durchdrungen vom Bösen. Denn waren es nicht Orks aus den Ettenöden, die im großen Winter nach Süden kamen. Ich bin dafür nach Norden zu ziehen.“
--- Ende Zitat ---



--- Zitat ---Zitat
Ach, und da fällt mir noch ein, dass ich mit der Haarfarbe deines Chars nicht zufrieden bin, wenn er ein Elb aus dem Hause der Noldor ist, dann muss er helles, blondes oder weißes, Haar haben.

Da muss ich korriegieren. Vanyar hatten blondes/ goldenes Haar. Noldor hatten dunkelbraunes bis schwarzes Haar. Alles bis auf wenige Ausnahmen.
--- Ende Zitat ---
habe grade noch einmal nachgesehen, du hast recht, alles gut ;)


Du brachst übrigens nicht sein ganzes Leben niederschreiben. Du kannst auch vieles zusammenfassen, das reicht auch :D

Lostir:
Mir kam es so vor, als ob ich zu wenig woertliche Rede haette und eine ganze Reise ohne Kommunikation fand ich etwas komisch. Ausserdem stellt das die beinahe Basisdemokratie unter den Dunedain dar :D
Ausserdem was waere ein Anfuehrer in der Fantasy-Literatur ohne gross aufgebauschte Reden.



Ich merke gerade, dass ich ein Problem habe. Es gibt eine maximale Wortbegrenzung. Deshalb folgt hier jetzt die Fortsetzung (hoffentlich reicht hier der Platz :D):

Fortsetzung Teil 3-6

Eine  gute Wochen später erreichte die Gruppe Imladris. Farillions Herz machte einen Sprung, als sie in das enge Tal kamen und er erstmals wieder die Gebäude, Wasserfälle und Mauern von Imladris sehen konnte. Es lag immer noch genauso idyllisch und friedlich da, wie Farillion es verlassen hatte. Ihr Weg wand sich von Norden aus den Bergen um Imladris hinab und nach zahllosen Biegungen und Windungen des Weges hatten sie die Brücke erreicht, die sich über einen der Vielzahl von Wasserfällen spannte. Das große Tor von Bruchtal glitt auf, als sie näher kamen und die großen Torflügel, die mit reichlichen Blumenmotiven aus längst vergangener Zeit geschmückt waren, machten ihnen den Weg frei und sie betraten Imladris.

Als sie das Tor durchschritten hatten, wurden sie sogleich von einem Wächter begrüßt. „Mae govannen! Seid gegrüßt. Was bringt ihr für Kunde?“ „Es ist frohe Kunde“, antwortete Farillion ihm, „die Orks haben sich aus dem Norden Eriadors zurückgezogen, wir konnten auf unserer ganzen Reise nur eine einzige Orkhorde finden.“  „Doch wohin ziehen denn dann die Orks?“, wollte der Elb wissen. „Wir konnten ihnen entnehmen, dass sie zum Gundabab Berg wollen, dass sie nach dort gerufen werden, aber den Grund den wissen wir selber nicht. ... Aber ihr seht selbst wir sind gerade angekommen und wenn es euch nichts ausmacht, könntet ihr unser Ankommen verkündigen. Wir haben eine lange entbehrliche Reise hinter uns und etwas Warmes zu Essen und etwas zu trinken wären im Moment unsere größten Wünsche. Auch wäre es nett, wenn ihr Herrn Elrond über unsere Ankunft und unsere Neuigkeiten informieren könnt. Auch wenn sie uns nicht viel bringen, wird er, als einer der Weisesten Mittelerdes, etwas damit anfangen können.“ , gab Farillion an den Wächter weiter, der neben ihm her schritt, als sie sich langsam über ein paar Treppen in die höheren Ebenen von Imladris begaben. „Das will ich gern machen“, antwortete der Wächter, „bis auf eine Sache, Herr Elrond ist gerade nicht in Bruchtal er ist mit in einer Angelegenheit des weißen Rates unterwegs und wir wissen noch nicht genau, wann er wiederkommt, aber seltsame Kunde erreicht uns aus dem Osten. Es heißt, der Drache Smaug sei tot. Allerdings sind Elladan und Elrohir anwesend, ich werde ihnen die Ankunft übermitteln.“ Farillion hatte zwar keine Ahnung, wer der Drache Smaug war, Drachen gehörten für ihn in Legenden oder in weit entfernte unbewohnte Länder, doch der Tod eines Drachens konnte sicherlich nichts negatives bedeuten. Auf ihrem Weg durch Imladris freute Farillion sich wieder einmal über ihre  Schönheit. Obwohl es schon Mitte November war, blühten hier immer noch die Bäume, das Wasser aus den Wasserfällen war angenehm kalt, aber nicht so eisig wie in der Außenwelt. Er wusste, dass dieser Zauber nicht alleine auf die geschützte Lage des Tales zurückzuführen war. Als er sich umschaute sah er, dass sie zwei der noch ziemlich jungen Dunedain verloren hatten. Diese standen immer noch etwas weiter unten und schauten entgeistert mit offen stehendem Mund in die Gegend. Farillion vermutete, dass es ihr erster Aufenthalt hier in Imladris war und rief ihnen zu: „Beeilt euch mal, nicht dass ihr verloren geht. Ihr werdet noch genug Zeit haben euch umzusehen.“

Ungefähr 5 Minuten später erreichten sie die große Halle von Imladris. Der Wächter war wirklich schnell gewesen, denn als sie eintraten standen schon verschiedene Speisen auf dem langen Tisch und in einer Ecke saß eine schöne Elbin, die leise Harfe spielte. Farillion wies die Dunedain auf ein kleines Becken an der Wand der Halle in der Nähe der Eingangstür hin, das von Wasser gespeist wurde. „Hier könnt ihr euren  Schmutz  und eure Sorgen abwaschen.“, meinte er. Sie setzten sich nebeneinander an die langen Bänke und fingen sogleich ausgehungert mit dem Essen an. Zwar war die Nahrung der letzten Wochen durchaus ausreichend gewesen, doch mit dem Essen Imladris konnte es beim besten Willen nicht mithalten. Es gab Salate und Obst, selbstgebackenes Brot, dazu verschiedene Suppen und Soßen und das alles bevor überhaupt das richtige Essen begonnen hatte. Kurz nachdem sie mit den Vorspeisen fertig waren, kamen Elladan und Elrohir in die Halle geschritten. Farillion war an sie gewohnt in einfacher Kleidung oder Waldläuferumhängen, doch jetzt sahen sie ganz anders aus. Sie trugen edle elbische Roben, von feinstem Garn genäht in dunklem rot mit blauen Verzierungen. Es war klar zu erkennen, dass sie in seiner Abwesenheit ihren Vater vertraten. Als sie reinkamen stand Farillion sofort auf, doch sie bedeuteten ihm sich wieder zu setzten. „Willkommen in den Hallen von Elrond, dem Herrn von Bruchtal, Sohn von Earendil dem Seefahrer, dem Urenkel von Luthien und Beren, dem Nachfahren von Thingol und Melian, dem Herold von Gil-Galad und dem Schutzherr der Elben Eriadors.“, begrüßten sie ihre Gäste leicht übertrieben, wobei sie sich ein Lachen verkneifen mussten. Offenbar genossen sie die Abwesenheit ihres Vaters und die damit verbundene Stellung. „Es ist uns eine Ehre“, erwiderte ihnen Maenir sofort. Wie fast alle der Dunedain hier, hatte er die Zwillinge kennen und schätzen gelernt, da sie häufige Weggefährten der Dunedain waren und auch so manche Mission selber geleitet hatten. Sie setzten sich an das Kopfende des Tisches, wobei sie den mittleren der drei dort stehenden Stühle frei ließen. Als nächstes zu ihnen saßen auf der einen Seite Maenir und auf der anderen Farillion als die ranghöchsten der Gruppe. Nach einer Aufforderung der Zwillinge begannen sie zu erzählen von ihrer Mission. Dass sie den Großteil ihrer Reise auf keinen einzigen Ork gestoßen waren und was sie von dem wohl verspäteten Orktrupp herausfinden konnten. Elladan und Elrohir schauten sich vielsagend an und machten ein eher etwas betrübtes Gesicht, bis sie zu erzählen begannen, welchen Reim sie sich daraus machten.
Im Sommer dieses Jahres waren Mithrandir und eine Gruppe Zwerge, unter der Führung von Thorin Eichenschild, dem Stammesoberhaupt von Durins Volk nach Imladris gekommen. Diese Tatsache war ein relativ großes Geheimnis gewesen, weshalb Farillion, der zu diesem Zeitpunkt auf einer anderen Mission weg war, nichts davon mitbekommen hatte. Das Ziel der Zwerge war der Erebor gewesen, um den Drachen Smaug zu vertreiben und den Berg zurückzuerobern. Von der weiteren Reise war den Zwillingen nicht mehr so viel bekannt, nur irgendwie waren die Zwerge mit den Orks der Nebelberge in Konflikt gekommen und es hatte zum vermehrten auftauchen von Orks in der Gegend geführt, die sich allerdings wohl alle nach Gundabab zusammengezogen hatten. Elladan erklärte weiter: „Gundabab ist unseres Wissens nach das Reich vom Bolg, dem Sohn von Azog dem Schänder, der bei der Schlacht um Nanduhirion gegen die Zwerge gefallen war. Wenn Bolg eine Armee um sich sammelt, dann hat das nichts Gutes zu bedeuten, vor allem nicht für die Zwerge. Die letzten Ereignisse die wir gehört haben, war dass der Drache Smaug wohl erschlagen wurde, wodurch die Zwerge jetzt wohl im Erebor wieder eingezogen sind.“, beendete er seine Erzählung. „Es wäre gut, wenn Herr Elrond von euren Entdeckungen unterrichtet wird, er befindet sich gerade in Lothlorien bei Frau Galadriel“, fuhr Elrohir fort, „Farillion wir würden euch schicken, wenn ihr euch dazu in der Lage fühlt. Das Wetter wird schlechter, also besteht Notwendigkeit rasch zu handeln. Wir würden euch eine Gruppe mit vier weiteren Elben zur Seite stellen, die den Weg und auch Lothlorien gut kennen.“ „Wir haben die letzten Tage ohne große Eile verbracht, da wir das Gewicht unserer Nachricht nicht kannten. Insofern sollte ich im Stande zu dieser Reise sein.“, antwortete Farillion, wobei  er das Wegfallen der Ruhepause, auf die er sich schon gefreut hatte, doch sehr bedauerte.  „Ich würde mich auch zur Verfügung stellen.“, warf Maenir sogleich ein. „Deinen Willen in Ehren, aber bei diesem Auftrag geht es um äußerste Eile, ich bezweifle dass du mit einer Gruppe von Elben mithalten könntest, selbst wenn du wolltest.“, wiegelte Ellandan ab. Das restliche Essen Verlief relativ ruhig, Farillion wurde noch mit ein paar Instruktionen betraut, die aber nicht weiter wichtig waren.

Zwei Tage später ging es direkt wieder los. Die anderen vier Elben standen schon gepackt und in voller Montur im Torhof als Farillion runterkam. Elladan und Elrohir waren persönlich gekommen um sie zu verabschieden und auch Maenir kam kurz darauf. Die Zwillinge baten Farillion noch als letztes ihrer Schwester Grüße von ihnen auszurichten, dann kehrten sie um und stiegen zurück zu Elronds Haus hinauf. Von seinen Gefährten kannte er zwei bereits etwas besser, sie waren schon einmal auf einer Expedition dabei gewesen. Von den Vieren handelte es sich allerdings nur bei einem um einen Kundschafter, die anderen drei waren Krieger Imladris, die auch Teile ihrer Rüstung anhatten, soweit sie für eine weite Reise geeignet war. Dieses Mal verließen sie Imladris in Richtung Süden. Ihr Ziel wäre der Caradhras, der weit im Süden lag und an dessen Hängen der gewöhnlich benutzte Pass nach Lothlorien lag. Sie mussten eine ganze Woche laufen bis sie nach Eregion kamen, das einst so blühende Elbenreich war entvölkert und verlassen. Farillion meinte aus der Ferne die Ruinen von Ost-in-Edhil zu sehen, doch dies konnte auch nur Einbildung sein. Unwillkürlich musste er an seinen Vater denken. Mehr als 3000 Jahre war es schon her, seit Sauron diese Stadt der Elben zerstört hatte, um die Ringe an sich zu nehmen. Damals lebten auch in Khazad-Dum noch Zwerge, die Könige von Durins Volk, stolze Krieger und Bergleute, doch auch das war dahin. Heute trug es einen anderen Namen, den die Elben ihm gegeben hatten. Moria.
Farillion erinnerte sich an die letzten Worte seines Vaters. Ihre Zeit war vorbei, egal wo man sich auch begab, nur Ruinen einer besseren Zeit. Er wandte sich wieder von seinen Gedanken ab, denn sie begannen mit dem direkten Anstieg auf den Pass. Das Terrain wurde steiler und mit der Zeit wurden die Bäume niedriger. Als er nach oben blickte in Richtung der Berggipfel, deren Spitzen von Wolken verhangen waren,  sah er schon einiges an Schnee liegen. Auch wenn sie nicht mehr so weit im Norden verweilten, hatten sie sich eine ungünstige Zeit für die Überquerung ausgesucht. Farillion bezweifelte, ob er vor dem Frühling wieder zurückkehren würde. Ungefähr 100 Meter unter der Schneegrenze schlugen sie ein Nachtlager auf. Sie wollten so wenig Zeit wie möglich in den Bergen verbringen und brauchten dafür ihre ganze Kraft.

Am nächsten Morgen standen sie auf kurz bevor die ersten Sonnenstrahlen am Horizont aufgingen. Als die Sonne komplett aufgegangen war, waren die fünf Elben längst von allen Seiten von Schnee umgeben. Die Wege waren noch breit und im Moment war es windstill, weshalb sie gut vorankamen. Erst als sie den Anfang des eigentlichen Passes erreichten, der sich um den Caradhras herumschlängelte wurde es anstrengend. Mittlerweile pfiff ihnen der Wind um die Ohren und sie gingen auf schmalen Pfaden auf einer Seite eine mehrere Meter hohe Schneewand, auf der anderen Seite der Abgrund. Elladan hatte Recht gehabt, dass dies nichts für Maenir war. Ein Mensch wäre schon längst Knietief im Schnee stecken geblieben, während Elben immer noch bequem oben drüber laufen konnten ohne weniger als eine Handbreit einzusacken. Je höher und weiter sie kamen, desto schwieriger war es. Der Schnee wurde immer tückischer und mittlerweile sackte auch immer wieder einer von ihnen etwas ein. Wenn man im einen Augenblick noch gut auf dem Schnee laufen konnte, so kam es vor, dass man im Nächsten unerwartet einbrach, oder der ganze Schnee wegrutschte und in die Schlucht stürzte. Besonders die Wegstücke an den es stark bergauf ging wurden zu einem immer größeren Problem. Der Weg wurde steiler und es wurde schwieriger Griff im Eis und Schnee zu bekommen. Immer häufiger rutschte jemand fast aus und konnte sich gerade noch fangen. Als sie oben am Bergkamm ankamen, über den der Pass führte, waren sie von dichten Wolken umgeben. Die Sicht war miserabel, so dass sie dicht hintereinander laufen mussten um sich nicht zu verlieren. Vorsichtig tasteten sie sich bis zur anderen Seite hin, von wo aus es wieder hinabging. Nach dem sie einige Höhe wieder verloren hatten, verließen sie die Wolken und konnten weit in die Landschaft sehen. An den meisten Seiten waren sie noch von weiteren Bergen umgeben, allerdings nicht so hoch wie der Caradhras, der den Hauptkamm der Ered Hitheiglin bildete, und an einer Stelle war ein Blick auf das Anduin-Tal zu erhaschen. Der Abstieg erfolgte in südöstliche Richtung, auf die mehr Sonne schien, sodass hier der Schnee schnell weniger wurde und es sich besser laufen ließ. Kurze Zeit später bot sich ihnen ein beeindruckendes Schauspiel. Sie befanden sich auf einem niedriger gelegenen Bergkamm, der in einer Schleife nach Nordosten führte und aus einem Seitental auf nördlicher Seite kamen vom Wind getrieben Wolken hinauf. Die Wolken stiegen langsam bis sie den Kamm erreichten und wie durch Zauberhand bildete sich eine weiße Wolkenwand entlang des Kammes. Fuer die Elben war es ein erstaunliches Schauspiel. Man musste nur seinen Arm ausstrecken und konnte durch die dichten Wolken hindurch nicht einmal mehr seine Hand erkennen. Langsam aber sicher färbte sich die Wolkenwand leicht rötlich und der Himmel begann dunkler zu werden. Auch wenn sie noch nicht unter der Schneegrenze angekommen waren, suchten sie sich einen Platz zum Übernachten. Auf einer Hochebene fanden sie schließlich einen großen Felsbrocken, der vor Nebel und vor Wind schützte und sie legten sich darunter.
Bei Sonnenaufgang waren sie wieder auf den Beinen und begannen mit dem Abstieg in das Tal, sie hatten immer noch eine gute Höhe und konnten dadurch weit ins Land hinein blicken. Weit im Osten hinter kleineren Bergen und Wälder erstreckte sich der Anduin, der am Horizont gerade noch zu erahnen war. Wenn man nach Süden blickte konnte man einen kleinen See erkennen, der umschlossen von Gebirgsausläufern im Tal lag und bei welchem es sich vermutlich um den Spiegelsee am Tor von Khazad-Dum handeln musste. Es hieß, das wusste Farillion aus Büchern die er einmal gelesen hatte, dass hier einst Durin der I. gestanden hätte und in den See geschaut hätte. Ganz in der Nähe war auch die Ebene von Nanduhirion, wo die Zwerge in ihrem Krieg gegen die Orks gekämpft hatten und schließlich den Sieg errungen hatten. Dem Spiegelsee entspross ein kleiner Bach, der nach Südosten führte und mit der Zeit grösser wurde, bis er auf einen Wald traf, der so groß war, dass er beinahe von den Hängen der Ered Hitheiglin bis an den Anduin ragte. Dies musste Lothlorien, auch Laurelindorenan genannt sein, der Wald der goldenen Blätter. Farillion fragte sich wie viele Elben wohl in diesem riesigen Wald leben würden. Der Wald sah von hier oben weitestgehend Flach aus, bis auf eine Erhebung, die aus dem Berg herausragte, der Cerin Amroth, benannt nach Amroth dem Elbenfürst  um den sich einige Legenden rangten. Und auch einige der schönsten Lieder. Es gab zwar eine relativ bekannte Form der Geschichte über sie, doch Farillion hatte in den Archiven noch eine andere, viel ältere Version gefunden. Zu mindestens vermutete er das. Das Gedicht hatte keinen Namen und auch sonst kam nirgendwo ein einziger Name vor, von wem es handelte, doch der Autor schien die Geschichte von Amroth und Nimrodel in Gedanken gehabt zu haben, auch wenn es genauso gut auf Beren und Luthien zutraf.

Die Welt war jung, das Gras war grün,
die Wälder groß, das Laub hing dicht
als fleckenlos der Mond noch schien
 auf Erden schönes Angesicht.

Da lebte eine schöne Maid,
so wie der Morgen hold,
ihr Kleid, ihr Schuh war ein Geschmeid
 aus Silberglanz und Gold.

Die Welt war jung, die Gipfel frei,
nicht Berg noch Tal, nicht Strom noch Land,
zu jener Zeit, die längst vorbei,
war da mit Namen nach benannt.

Er irrt alleine durch den Wald,
vom Berg kam er ins Tale flach,
den Strom zu ihr fand er bald,
und ging ihm voller Trauer nach.

Da plötzlich sah er einen Schein,
vom Licht im dunklen Waldgemach,
von weh’ndem Schleiern einen Schein,
aus goldnen Funken tausendfach.

Lang trieb ihn dann das Schicksal um,
durch Felsenkluft und kalte Nacht,
durch finstre Wälder, fremd und stumm,
doch trennte sie des Schicksals Macht.

Die Welt ist rau, die Berge alt,
der Baum verdorrt, das Blatt das fällt,
das Wasser tödlich und auch kalt,
das Dunkle herrscht nun in der Welt.

Und drang kein Wort von Westen her,
 ins ferne Heimatland,
und keiner hörte jemals mehr
 von ihm, der dort entschwand.

Auch keiner kennt sie heute mehr,
noch ihren Aufenthalt,
fand weder Weg noch Wiederkehr
 zu Wiese, Berg und Wald.

Es trennte sie das weite Meer
 und denn noch war zuletzt die Nacht,
und lange, lange ist es her,
vereinte sie des Schicksals Macht.



Bevor die Sonne den höchsten Punkt am Himmel erreicht hatte, waren sie schon fast im Tal. Auf einem schmalen Pfad wanden sie sich den Berg hinunter und kamen so erstmals wieder auf flaches Terrain, was nach den Kletterpartien der letzten Tage sehr angenehm war. Bis an den Rand des Waldes von Lorien waren es noch zwei Stunden Reise und so machten sie sich nach einer kurzen Pause erneut auf den Weg. Das Land bis zum Wald war von hohen Gräsern und einzelnen Bäumen gesäumt. Nach einer Weile stießen sie auf einen Trampelpfad, der Richtung Wald führte. Sie folgten ihm solange, bis er in eine andere Richtung abbog, und gingen dann geradeaus auf den Wald zu. Je näher sie kamen, desto mehr musste Farillion über die großen Bäume staunen. Diese Bäume waren wirklich alt, auch wenn am Waldrand auch ein paar jüngere wuchsen. Am Waldrand angekommen, mussten sie feststellen, dass an dieser Stelle das Gebüsch zu hoch war, um in den Wald zu gelangen. Einer der anderen Elben, der den Weg gut kannte, führte sie sich rechtshaltend am Wad entlang, da sie etwas zu weit nördlich eingetroffen waren. Tatsächlich kamen sie wenige 100 Schritte weiter an einen kleinen Weg, der in den Wald reinführte und sie folgten ihm. Der Wald war ganz anders als alle Wälder, in denen Farillion bisher gewesen war und etwas Beunruhigendes, Bedrückendes lag in der Luft. Der Elb der neben ihm ging, schien seine Unruhe zu spüren und versuchte ihn zu besänftigten. „Du brauchst gar keine Sorgen zu machen“, meinte er, „in diesen Wäldern gibt es nichts Böses. Ein Bann von Frau Galadriel schützt diese Wälder und die Elben Lothloriens bewachen ihre Grenzen genau, wir sollten jeden Moment auf einen Trupp Grenzwächter treffen.“ Tatsächlich hatte Farillion sich schon seit einiger Zeit beobachtet gefühlt und schaute sich verstohlen um. Auf den ersten Blick konnte er nichts erkennen. Oder doch, war da nicht eine Bewegung im Unterholz zu sehen? Farillion achtete jetzt genauer darauf. Zwar war einige Zeit nichts mehr zu sehen, doch dann nahm er wieder etwas war und diesmal war es eindeutig, dass sich dort jemand befand. Auch auf der anderen Seite nahm er nun jemanden wahr. Die Gestalten schienen ihnen in einiger Entfernung zu folgen, doch sie schienen mit  der Zeit immer näher zu kommen. Insgesamt konnte Farillion um die 10 Elben ausmachen, die um sie herum verteilt waren. 2 gingen voraus, der Rest befand sich auf gleicher Höhe oder folgte ihnen. Die Elben hatten den Punkt, an dem sie sich zu erkennen geben wollten anscheinend bald erreicht, da die ihnen vorauslaufenden stehen blieben. Farillion drehte sich zu seinen Gefährten um. Von ihnen hatte nur der Kundschafter wohl etwas bemerkt, denn die anderen schritten weiter ohne ihr Tempo zu verlangsamen. Farillion wunderte sich etwas über den von den Waldelben ausgesuchten Platz für das Zusammentreffen. Der Platz zeichnete sich weder durch eine besonders große Lichtung, noch durch sonst irgendein besonderes Kriterium aus, das einzige was etwas auffiel war ein relativ alter hoher Baum. Plötzlich hörte er ein Geräusch über sich und blickte nach oben, ohne zu erwarten, wirklich etwas zu sehen. Doch zu seinem Erstaunen war dort wirklich etwas. In der Krone des großen Baumes, der ihm aufgefallen war, war eine Plattform befestigt, auf der sich einige Elben befanden. Durch eine Luke im Boden ließen diese gerade eine Strickleiter herab und einer von ihnen stieg hinab.

"Mae govannen! Im Haldir o Lothlorien", begrüßte sie der Elb. "Entschuldigt unsere Vorsicht, aber Besucher aus Richtung des Gebirges sind zu dieser Jahreszeit selten." Farillion konnte den Argwohn verstehen. Sie waren aufgrund der Reise über das Gebirge stark eingepackt und vermummt und so hätte unter ihrer Kleidung jeder stecken können. Hinzu kam, dass das Licht der Sonne langsam nachließ, da diese hinter den Berggipfeln verschwand und so die Sicht schlechter wurde. "Mae govannen!", erwiderte Farillion den Waldelben, "Wir kommen aus Imladris und bringen Botschaft an Herrn Elrond, von dem es heißt, dass er in diesen Wäldern, bei Frau Galadriel verweilt." "Ihr liegt richtig, so ist es.", antwortete Haldir, "Und was das für Nachrichten sein mögen, dass ihr zu dieser Jahreszeit den beschwerlichen Weg auf euch genommen habt." Während sie sich in das Zentrum das Waldes begaben erzählte Farillion den Waldelben die ganze Geschichte, auf die er sich immer noch keinen richtigen Reim machen konnte. Auch Haldir hatte zu diesem Thema keine weiteren Informationen, war sich aber sicher, dass Elrond und Galadriel sicher etwas damit anfangen könnten. Aus diesem Grund entsandte er einen Elben aus seiner Gruppe mit, der sie nach Caras Galadhron führen sollte, während er und die restlichen Grenzwächter wieder an die Grenzen des Waldes zurückkehrten. Farillion hatte bisher keinen Kontakt mit irgendwelchen Waldelben gehabt und war nun beim näheren Kontakt überrascht, dass diese ihnen so sehr glichen und er freundete sich auch mit ihrem Führer an. Der Elb war zwar relativ schweigsam, aber dafür trotzdem ein netter und zugänglicher Gefährte und Farillion erfuhr bald mehr von dem goldenen Wald, als ihm jedes Buch verraten hätte können. Auch wenn Farillion von sich behaupten konnte, dass er sich gut in fremden Umgebungen und auch im Wald problemlos zurechtfinden zu können, so wären sie trotzdem ohne ihren Führer verloren gewesen. Der Wald von Lothlorien war, man konnte es nicht anders sagen, verwunschen. Die Bäume waren so groß und auch so dick, dass man sich regelrecht klein und unbedeutend vorkam. Es schien als würde in diesem Wald alles größer und stärker heranwachsen als irgendwo sonst auf der Welt. Farillion entdeckte überall Pflanzen und Blumen, die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Der Elb führte sie auf Wegen lang, von denen Farillion nie erwartet hätte, dass sie begehbar wären. Eine Schlucht im Wald überquerten sie, indem sie über eine Brücke in den Baumkronen liefen, die vom Boden aus nicht sichtbar war und immer wieder vielen Farillion einzelne Späher der Waldelben auf, die plötzlich aus den Bäumen über ihnen auftauchten. Farillion kam es vor, als ob der ganze Wald aus Flets bestehen würde, so hießen die Plattformen in den Bäumen. Als sie schließlich Caras Galadhron erreichten, kam Farillion nicht mehr aus dem Staunen heraus. Die ganze Stadt schien in den Baumwipfeln zu liegen. An den Bäumen, die hier noch dicker und größer waren als im Rest des Waldes, führten Leitern und um den Stamm gewundene Treppen zu Flets hinauf, von denen man noch höher gelegene Ebenen erreichen konnte. Das Blätterdach bildete einen riesigen geschlossenen Baldachin und es drang stark gedämpft das Licht der untergehenden Sonne hindurch. Und auch wenn wenig Licht hin durchkam, so war es nicht dunkel. Überall in der Stadt gab es in allen Farben leuchtende Laternen, die förmlich in der Luft zu schweben schienen. Blickte man nach oben, war es ein einziges buntes Lichtgewirr, das die Flets die von einem Baum zum anderen ragten in diffusen Lichtern beleuchteten. Die Flets schienen als Straßen, Plätze und auch als Häuser zu dienen, da zahllose von ihnen überdacht waren. An den Stellen, an denen die Bäume nicht nah genug aneinander standen um eine durchgehende Plattform zu ermöglichen, spannten sich in atemberaubender Höhe Hängebrücken durch die Luft. Und in der Mitte der ganzen Stadt im größten und ältesten der ganzen Bäume errichtet war das prachtvollste der ganzen Baumhäuser, die Hallen von Galadriel und Celeborn.

Ihr Begleiter führte sie zum Fuß des großen Baumes und sagte den dort stehenden Wachen Bescheid und verabschiedete sich darauf von ihnen, da er zu seinem Trupp zurückkehren musste. Über zahllose Treppen stiegen sie an dem Baum hinauf und kamen so bis in die Krone, wo sie von Elrond und Galadriel schon erwartet wurden. Sie wussten sogar schon grob, worum es sich bei Farillions Nachrichten handelte, die Elben Loriens schienen in einigen Dingen erstaunlich zu sein. Farillion wurde nach drinnen geleitet und Galadriel setzte sich auf einen Thron am Ende der Halle neben einen großen Elben, mit langem silbernen Haar und von edler Statur. Farillion nahm an, dass es sich dabei um Celeborn handeln musste, den Gemahl von Galadriel. Dieser forderte Farillion auch auf genau zu berichten. Also berichtete Farillion von allem was vorgefallen war, von Kundschaftsexpedition in die Ettenöden, bei der sie erst keinen einzigen Ork zu Gesicht bekommen hatten und von den Informationen, die ihnen dann schließlich die Gruppe Orks gegeben hatte, die sie dann doch noch gefunden hatten. Farillion gab auch das was Elladan und Elrohir ihm erzählt hatten wider, obwohl er sich sicher war, dass dies schon bekannt war.  Galadriel wandte sich als Farillion mit dem Erzählen fertig war an Elrond, der seitlich neben ihnen stand und meinte zu ihm: "Mithrandir hat Recht gehabt. Er hatte eine Gefahr vorausgesehen, die nach dem Tod des Drachens eintreten würde und es ist so gekommen." Farillion blickte sie fragend an und bat, ob es Möglich wäre, ihm zu erzählen, was genau denn die Bedeutung wäre, da er diese immer noch nicht wirklich verstanden hatte. Elrond runzelte leicht die Stirn, doch Galadriel blickte freundlich zu ihm und begann Farillion das Ausmaß der Angelegenheiten verständlich zu machen. „Mithrandir war mit einer Gruppe Zwerge aufgebrochen um den Erebor zurückzuerobern. Gleichzeitig gab es eine andere Bedrohung, nämlich den Nekromanten von Dol Guldur, gegen den der Weiße Rat dann ausrückte. Mithrandir trennte sich also kurz vorm Düsterwald von den Zwergen und kam nach Süden und anscheinend sammelte wohl Bolg währenddessen eine Armee im Gundabab-Berg. Den Zwergen ist es dann gelungen den Drachen zu besiegen, während wir mit dem Nekromanten rangen und als Mithrandir vom Tod des Drachens hörte ist er sofort aufgebrochen um den Zwergen zur Hilfe zu eilen. Anscheinend hat er Recht behalten. Mittlerweile sollten diese Ereignisse allerdings schon ihren Lauf genommen haben, sodass es für uns nichts mehr gibt, außer Sicherheitshalber Kunde an ihn zu schicken.“, beendete Galadriel ihre Erzählung. „Für euch gibt es jetzt nichts mehr zu tun, ihr könnt jederzeit wieder nach Imladris zurückkehren, wenn Herr Elrond nichts anderes vor hat, aber aufgrund der Jahreszeit und der Wetterlage werdet ihr wohl über den Winter hier in Lorien bleiben müssen. Ihr seit unsere Gäste und herzlich eingeladen. Ihr habt einiges erlebt in der letzten Zeit, also ruht euch aus und genießt den Winter hier in Lorien. Die Bäume schützen uns vor der Kälte, dem Wind auch vor dem größten Teil des Schnees, also lässt sich hier die Zeit gut verbringen.“ Farillion bedankte sich und verabschiedete sich und fragte anschließend noch nach dem Aufenthaltsort von Frau Arwen, da er noch die Nachricht ihrer Brüder zu überbringen hatte.

Farillion hatte die Information erhalten, dass sich Arwen am Cerin Amroth aufhalten würde und so machte er sich am nächsten Morgen nach dort auf den Weg. Cerin Amroth lag in der Nähe von Caras Galadhron und immer noch im Herzen des Waldes und so war der Weg gepflegt und auch häufig begangen. Am Rand sprossen wunderschöne Blumen, wie Farillion sie noch nie zuvor gesehen hatte und die Luft war erfüllt von einem seltsamen Zauber. Wie Galadriel gesagt hatte, verströmten die dicken Bäume so viel Wärme, dass vom Winter außerhalb hier nichts zu spüren war. Der ganze Wald um ihn herum kam ihm vor wie ein unwirklicher Traum. Wie ein unwirklicher Traum, das kam ihm irgendwie bekannt vor. Er überlegte, während er weiter schlenderte durch die faszinierende Gegend und da viel es ihm wieder ein. Am Abend vor der Abreise hatte er noch in ein Buch über Lorien gesehen um sich über das wichtigste zu informieren und war dabei auf ein Gedicht gestoßen.

Der Wald von Lorinand
Ich träumte einst einen Traum,
Von einem schönen Land,
Von Blumenduft und goldnem Baum,
Der Wald von Lorinand.

Ich schweifte dort von Stund zu Stund
Entlang an Fluss und Bach
Durch Wiesen voller Blumen bunt,
Dort unterm Blätterdach.

Und blickte ich auch noch so weit,
Es schien mir doch bekannt,
Ein Ort  ganz so wie vor der Zeit
Der Wald von Lorinand.

Jetzt wo er selber in Lothlorien war, kam ihm dieses Gedicht nur umso treffender vor und er konnte den unbekannten Dichter gut verstehen, der seine Gefühle niedergeschrieben hatte.
Farillion lief noch halb in Gedanken versunken den Weg weiter, bis er zum Cerin Amroth kam und dort auf einer Blumenwiese sah er sie. Es war eine wunderschöne Elbin mit schulterlangem, dichtem dunkelbraunem Haar. An der Stirn waren ihre Haare gekürzt und sie gingen ihr in einem Bogen bis kurz über die Augen. Ihre Augen waren hellblau und auch wenn sie fröhlich zu sein schien, so hatte ihr Gesicht trotzdem etwas Trauriges an sich. Sie saß mitten in einer Blumenwiese und las ein Buch. Ihre Gestalt zog sofort Farillions Aufmerksamkeit auf sich und so beschloss er, sie nach dem Weg zu Arwen zu fragen. „Mae govannen!“, begrüßte er sie. Sie blickte verwundert auf und fragte: „Was gibt es?“ „Ich bringe Kunde für Frau Arwen und es hieß, dass sie sich am Cerin Amroth aufhalten würde. Könntest du mir den Weg weisen?“ „Frau Arwen… Ein Stück weiter in diese Richtung gibt es einen kleinen Bach, wenn du diesem ein Stück weit folgst kommst du zu einer Wiese, an der ein schönes Baumhaus liegt. Dort solltest du sie antreffen.“ Die Elbin ließ prüfend ihren Blick über Farillion schweifen. „Du kommst nicht von hier, das sieht man. Ich nehme an du bist aus Imladris. Ich frage mich was du für Kunde bringst, wenn du zu dieser Jahreszeit bis nach Lothlorien kommst, nur um sie Arwen mitzuteilen.“, sagte sie und schaute ihn fragend an. „Im Moment bin ich in Eile“, antwortete Farillion, obwohl er alles andere als in Eile war, „doch wenn du willst komme ich auf dem Rückweg nochmal vorbei und erzähle dir von meinem Auftrag.“ Die Elbin willigte ein und so ging Farillion raschen Schrittes weiter und erst als er außer Sichtweite war, wurde er langsamer und fiel tief in Gedanken. Seine Antwort war einer plötzlichen Intuition entsprungen, da er hoffte, dass er später dann mehr Zeit mit der Elbin verbringen könnte, da sie ihm, auch wenn er das nicht zugeben wollte, außerordentlich gut gefiel. Der Besuch bei Arwen war schnell abgefertigt, und er hatte ihr die Grüße ihrer Brüder ausgetragen und es keinen Grund mehr für sein Bleiben gab, verließ er sie rasch wieder. Auf dem Rückweg machte er einen kleinen Bogen zu der Stelle, an der er die Elbin getroffen hatte und hoffte inständig, dass sie wirklich noch da wäre. Als er wiederkam schien sie immer noch zu lesen, aber nicht mehr so ruhig wie das letzte Mal, als er sie getroffen hatte. Immer wieder schaute sie kurz aus ihrem Buch auf und in die Richtung in die Farillion verschwunden war. Farillion schlich sich heimlich an sie heran und als er nur noch 10 Schritte hinter ihr stand, sprach er sie an. „Da bin ich wieder.“ Erschrocken fuhr sie hoch und schaute ihn an. „Wo kommst du denn her.“ „Ich habe auf dem Rückweg eine scheinbare Abkürzung gewählt, die aber wohl länger war.“ Er ließ sich neben ihr nieder und fragte sie: „Wie heißt du eigentlich“ „Naerduriel, und du?“ „Lostir, aber ich werde von allen nur Farillion genannt.“ „Jetzt erzähl mal, du kommst aus Imladris, oder? Wie ist Imladris so, ich war selten außerhalb dieses Waldes. Was machst du eigentlich hier?“ „Langsam, eins nach dem anderen“, erwiderte Farillion schmunzelnd, „ja, ich bin aus Imladris. Wie Imladris so ist, hm, schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall ganz anders als Lothlorien. Imladris liegt in einem kleinen Tal in den Hängen der Ered Hitheiglin. Der Zugang ist nur über geheime Wege, da das Teil steil und voller Felsenklüfte und Hänge ist, durchzogen von Flüssen, Bächen und Wasserfällen. Wir Elben dort leben nicht in den Bäumen sondern in Häusern, viele Stockwerke mit großen und kleinen Räumen, auf Terrassen über und nebeneinander errichtet. Das Zentrum von Imladris bildet das Haus Elronds. Es gibt einen Glockenturm verschiedene große Hallen, Balkone und eine riesige Bibliothek, mein Lieblingsort.“, meinte er, während er flüchtig einen Blick auf das Buch warf, das sie las. Im Folgenden erzählte er nun mittlerweile zum mehr als 5. Mal, die Geschichte von seiner Expedition in den Ettenöden, während sie ihm zuhörte. Da er nichts anderes zu tun hatte, blieb Farillion den ganzen Tag noch dort und sie schien auch nicht weg zu wollen. Sie unterhielten sich gut und er erfuhr, dass sie ganz in der Nähe des Cerin Amroths in einem kleinen Haus in den Bäumen wohnte und so verabredeten sie sich, sich am nächsten Tag dort zu treffen. Farillion lief an dem Abend glücklich nach Caras Galadhron zurück, wo ihm ein Zimmer zugewiesen worden war. In Gedanken war er immer noch auf der Wiese bei ihr. Er stellte fest, dass er sie mochte, vermutlich sogar einiges mehr und sie schien ihn auch zu mögen.

Die Nacht über schlief er schlecht, da er aufgeregt war und am folgenden Tag war er schon früh wach. Es war nicht schwer ihr Haus zu finden und so verbrachte er auch diesen Tag mit ihr. Die Tage darauf hatte sie mehr zu tun und auch er verschiedene Dinge, sodass sie sich nur am Abend sahen, doch er genoss die Zeit. Die Enden der Woche verbrachten sie allerdings zusammen und es war die schönste Zeit seines Lebens. Je weiter der Winter vorrückte und je mehr Schnee fiel, desto mehr hatte auch er zu tun. Er trainierte mit den anderen Elben aus Imladris in den Kampfkünsten und unternahm auch die ein oder andere Patrouille an den Grenzen Loriens. Er war zwar ein Gast und war zu nichts verpflichtet, doch gerade wegen der Gastfreundschaft der Elben des Waldes war es für ihn eine Frage der Ehre auch der Gesellschaft zu dienen. Normalerweise wäre dies nicht notwendig gewesen, da sämtliche Feinde einen Bogen um den goldenen Wald machten, doch durch den Winter wurden die Orks im Gebirge aggressiver. Die Tiere hielten Winterschlaf, sodass es für die Orks nichts mehr zu jagen gab und auch ihre Vorräte wurden geringer, sodass sich immer Mal wieder einer herunterwagte und bis in den Wald gelangte. Nach kürzester Zeit fühlte sich Farillion in Lothlorien schon wie zu Hause, sodass er alle Pfade und Wege kannte und wurde dafür von den hiesigen Elben bewundert. Auch wenn er viel unterwegs war, fand er doch immer wieder Zeit zu ihr zurückzukehren und so viel Zeit mit ihr zu verbringen wie möglich. Diese Zeit war für Farillion wunderbar. Sie waren den Großteil des Tages beisammen und unternahmen auch viele Spaziergänge und Wanderungen durch den Wald. Die schönste davon war wohl eine, bei der sie sich bis in die äußeren Gebiete des Waldes begaben, wo die Bäume niedriger waren und der Boden schneebedeckt war. Als der Winter gerade seinen Höhepunkt erreichte gab es allerdings aufregende Nachrichten. Eine größere Gruppe Orks war aus dem Gebirge heruntergekommen und jagte durch den westlichen Teil des Waldes. Um diesen zu begegnen, begaben sich einige Elben, zu denen auch Farillion gehörte nach dort. Es würde eine längere Reise werden und so verabschiedete sich Farillion erst mal von ihr. Den letzten gemeinsamen Abend verbrachten sie in ihrem Baumhaus und diese Nacht übernachtete Farillion zum ersten Mal bei ihr. Der Kampf gegen die Orks war nicht weiter nennenswert. Die Elben waren den Orks sowohl zahlmäßig als auch stärkemäßig klar überlegen und der Hauptteil der Arbeit war es, alle Orks aufzuspüren, die den Wald betreten hatten. Farillion kam insgesamt sogar nur zweimal dazu seinen Bogen zu benutzten, denn er war hauptsächlich damit beschäftigt Spuren zu lesen und bei der Verfolgung der Orks zu helfen.

Doch die ganze Zeit in der er weg war, sehnte er sich nach ihr zurück und je länger es dauerte, desto mehr wuchs seine Sehnsucht, denn mittlerweile war er sich sicher, dass er sie liebte. Als er endlich auf dem Rückweg nach Caras Galadhron war, waren etwas mehr als zwei Wochen vergangen. Der Winter war bald um und die Zeit der Abreise aus Lothlorien rückte immer näher. Diese beschäftigte ihn die ganze Zeit, sollte er bleiben oder sollte er zurück nach Imladris und Naerduriel nie wieder sehen. Als er an diesem Abend nach Hause kam, war er überrascht, als er in seine Wohnung kam und er einen unbekannten Geruch wahrnahm. In seinem Zimmer stand ein kleiner Tisch und auf diesem lagen verschiedene frisch gebackene Köstlichkeiten. Daneben lag ein Zettel mit einer etwas unsauberen Schrift auf dem ein Wort stand: „Naerduriel“ Farillion war entzückt und probierte sofort etwas davon um festzustellen, dass sie sehr gut schmeckten. Erschöpft von den letzten beiden anstrengenden Wochen, legte er sich ausgestreckt auf das Bett und ruhte sich aus, während er genüsslich aß. Als er sich wieder etwas ausgeruhter fühlte, stand er wieder auf und zog sich komplett um. Er tauschte seine zweckmäßige Kleidung, die er die letzten Wochen getragen hatte und die nun komplett verdreckt war, gegen eine ihm von den Waldelben zur Verfügung gestellte Robe aus. Kurze Zeit später klopfte es an der Tür und als er diese öffnete stand ihm Naerduriel gegenüber. Dies war die zweite angenehme Überraschung schon an dem Abend, da er sie sonst immer besucht hatte und sie noch nie wirklich bei ihm gewesen war. Sie erzählte, dass sie gerade eine Freundin besuchen wollte, diese aber keine Zeit habe. Deshalb war Naerduriel bei Farillion vorbeigekommen, bis ihre Freundin sie dort gleich abholen wollte. Da diese Freundin aber nicht erschien, blieb Naerduriel den ganzen Abend bei Farillion, die beiden saßen nebeneinander auf dem Bett und sie unterhielten sich gut. Als der Abend zu Ende ging, verabredeten sie, sich am nächsten Abend wiederzutreffen. Während des Tages verbrachte Farillion die Zeit damit, mit den anderen Elben, die beim Kampf gegen die Orks dabei waren, die Waffen wieder in Schuss zu bringen, die Schwerter zu schleifen, die Bögen nachzuziehen und auch Kleidungsstücke auszubessern. Gegen die Mittagszeit bekamen die Elben Besuch. Eine Elbin, die mit einem der Grenzwächter angetraut war, gesellte sich zu ihnen und half dem Elb. Am Abend trafen Farillion und Naerduriel sich wie vereinbart und spazierten gemeinsam durch den Wald. Farillion kam nun dazu, die Teile seiner letzten Erlebnisse zu erzählen, für die am vorherigen Abend keine Zeit gewesen war. Er erzählte ihr auch von dem heutigen Tagesablauf und als er von der Elbin erzählte, die ihrem Freund geholfen hatte, erwiderte sie leicht trotzig, wie es schien, dass sie dafür andere wichtige Dinge gemacht hatte. Dieser eigentlich kleine Kommentar ließ Farillions Herz höher schlagen. Es schien ihm als, hätte sie eine Parallele zwischen dem anderen Paar und ihnen gezogen. Der Spaziergang war dieses Mal ausgesprochen lange, zwar nicht der längste aber ein eher längerer, so dass sie noch bis weit in die Dunkelheit hinein spazieren waren. Farillion war immer noch von den Strapazen etwas erschöpft und auch Müde, sodass er je später es wurde immer unsicheren Schrittes wurde. Sie waren in einem Teil des Waldes, der nicht beleuchtet wurde, sodass Farillion es schaffte über gefühlt jede Wurzel zu stolpern, die es gab. Als sie das bemerkte, hackte sie sich bei ihm ein, um ihn zu stützen. Und sie gingen ineinander eingehackt durch den Wald. Mit der Nacht wurde es auch immer kälter und als sie kurz vor der Stelle waren, an der sich ihre Wege trennten, blieb sie stehen, hackte sich aus und rieb sich die Hände. „Meine Hände sind richtig kalt geworden“, meinte sie zu ihm. Farillion wusste was man an dieser Stelle eigentlich immer tat, doch er traute sich nicht. So erwiderte er einfach, „Meine Hände sind eigentlich immer warm.“ Und dies schien eine richtige Antwort gewesen zu sein, denn sie ergriff seine Hände. Farillion hoffte, dass dieser Moment ewig dauern würde doch nach vielleicht einer halben Minute ließ sie seine Hände los, drehte sich um und ging.

Die nächsten Tage verliefen ruhig, zu ruhig für Farillion. Er wartete sehnsüchtig, dass Naerduriel vorbeikam, da sie ihm dies versprochen hatte, doch sie kam nicht. Nach drei Tagen, wollte er sie besuchen, doch sie entschuldigte sich, dass sie keine Zeit habe. Am nächsten Tag war es dasselbe. Erst am darauffolgenden Tag hatte sie Zeit und so gingen sie spazieren. Es schien alles so wie vorher, doch Naerduriel schien etwas zurückhaltender als sonst. Die ganze Sache brachte Farillion immer weiter ins Grübeln. Hatte er sie falsch eingeschätzt und sie war nicht auch in ihn verliebt, oder war er zu passiv gewesen und hatte ihr den Eindruck vermittelt, er wollte nichts von ihr. Er entschied sich für letzteres, da ihm diese Möglichkeit besser gefiel. Da er die nächsten Tage leider selber viel zu tun hatte, kam er erst am Ende der Woche dazu mehr mit ihr zu unternehmen. Dabei schien alles wieder so zwischen ihnen zu sein wie immer. Trotzdem verschwanden Farillions Zweifel nicht. Die Wochen vergingen und die geplante Abreise rückte näher, ohne das Farillion Gewissheit hatte, ob Naerduriel etwas für ihn empfand oder nicht. Als nur noch eine Woche bis zur Abreise war, traf er eine Entscheidung. Er wollte endlich Gewissheit haben. Da er sich aber immer noch nicht traute, sie direkt zu fragen, entschied er ihr einen Brief zu schreiben. Zwar mochte das etwas unpersönlich sein, doch so, überlegte er, hatte sie noch etwas Überdenkzeit. Farillion gab sich beim Brief alle Mühe. Er malte ein Bild von ihr und schrieb ihr ein Gedicht, dass er dazu legte. Als letztes kam noch ein kleiner Zettel dazu, auf dem drei kleine Worte standen. „Ni milon echi“ Er legte ihr den Brief unter ihr Kopfkissen, als sie gerade nicht da war und wartete bis zum nächsten Morgen. Am Abend hatte er eine unruhige Nacht. Zu viele Fragen schwirrten ihm durch den Kopf. Hatte sie den Brief schon gelesen. Was war wohl ihre Antwort. Und wenn sie ihn nicht liebte, was dann. Je länger er nachdachte, desto mehr zweifelte er am glücklichen Ausgang des Ganzen.

Am nächsten Tag, blieb er in seiner Wohnung und wartete, bis sie schließlich mittags kam. Es klopfte leise und er machte ihr auf. Irgendetwas, er wusste nicht was, ließ eine dunkle Vorahnung in ihm aufkommen. Es würde kein ja werden.  Sie erwiderte die Liebe nicht. „Ich habe deinen Brief bekommen.“, sagte sie. „Wollen wir spazieren gehen?“ Farillion war einverstanden. Stumm gingen sie nebeneinander im Wald her, bis Naerduriel zu sprechen begann. „Ich habe deinen Brief erhalten und möchte mich für die Mühe bedanken, das Gedicht ist richtig süß. Doch ich muss leider sagen, dass ich es nicht erwidern kann.“ Die Wahrheit ausgesprochen zu hören, war gar nicht so schlimm, wie Farillion es sich vorgestellt hatte. Es war irgendwie erleichternd. Alle Zweifel, die so sehr an ihm genagt hatten waren auf einmal weg. Natürlich war es ein Stich mitten ins Herz, doch er war ihr nicht böse, auch wenn er sie nicht komplett verstand. Waren ihre Zeichen nicht eindeutig gewesen. Hatte er alles falsch interpretiert. Warum hatte er ihr bloß das Gedicht geschrieben. Er hatte beim Schreiben an sie gedacht und jetzt erschien es ihm nur dumm und peinlich. Nein, diese Gedanken durfte er nicht zulassen. Er bereute nichts. Er hatte im Voraus alle Möglichkeiten abgewogen war zu diesem Schluss gelangt.
Den Nachmittag verbrachte Farillion auf seinem Bett und las. Er versank einfach in die Welt der Bücher, solange bis er alles um sich herum vergessen hatte und als er am Abend aufhörte zu lesen, merkte er, dass es gar nicht mehr so sehr schmerzte. Er wusste jetzt zu mindestens was er machen würde. Es waren noch 4 Tage und dann würde er mit den anderen Elben zurück nach Imladris reisen. Als der Tag des Abschieds gekommen war, kam auch Naerduriel um sich von ihnen zu verabschieden und die beiden umarmten sich noch ein letztes Mal. Es waren keine drei Monate gewesen, die sie miteinander verbracht hatten und trotzdem kam es Farillion wie eine Ewigkeit vor.
Die Rückreise nach Imladris verlief ruhig, der Schnee war weniger als bei der Hinreise, es schneite nicht mehr und auch der Wind wehte nicht so stark. Sie erreichten Imladris und Farillion begann seinen Kummer zu vergessen. Er ging wieder seinen gewohnten Tätigkeiten nach und die Jahre verstrichen. Die Orks waren nach der Schlacht der fünf Heere weniger geworden und wagten sich kaum in den Süden. Erst in den Jahren wo sich die Ereignisse überschlagen sollten, kam es wieder zu größeren Zahlen von Orks die in der Gegend von Imladris gesehen worden waren. Farillion zog mit einigen anderen Elben und Dunedain in den Norden aus und sie reinigten das Land von den Orks, die sie trafen. Als sie wieder nach Imladris kamen, erfuhren sie von den Ereignissen, die sich in der Zwischenzeit zugetragen hatten. Herr Elrond befand sich mit einigen anderen Elben in Rohan und so beschloss Farillion, dass er auch nach Rohan ziehen würde.

Aus den Berichten, die nach Imladris gelangt waren, ging hervor, dass Elrond mit dem Herr aus Imladris sich im Moment in Aldburg befand, welches als neue Hauptstadt Rohans fungierte. Farillion hatte sich mit allen Informationen die er über Rohan und den Ringkrieg bekommen konnte vertraut gemacht, sodass er einen groben Überblick über die Geschehnisse hatte. Die letzten Ereignisse waren, dass der Mund Saurons aus Isengart vertrieben und getötet wurde und Rohan zurückerobert war.
Rohan war also sein Ziel, das Land der Pferdeherren, wo er sich den Truppen der Elben in Aldburg anschließen würde.

Das war es erstmal.

Farillion nach Aldburg

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