Das Schicksal Mittelerdes (RPG) > Linhir

Die Straßen von Linhir

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kolibri8:
Qusay aus dem Feldlager der Haradrim.

Innerhalb der Stadt, waren bereits vorsorglich Laternen angezündet worden, die die Straßen ein oranges Licht tauchten. Qúsay folgte der Hauptstraße, grüßte hier und da einen patrouillierenden Soldaten und stoppte als er vor einem großen, bewachten Haus stand. Die Wachen waren anhand ihrer Kleidung eindeutig als Lahmiden zu erkennen. Mitglieder des Stammes dessen Oberhaupt Marwan war.

"Mein Name is Qúsay bin Nazir" sagte er, "Euer Herr Marwan erwartet mich."

Die Wachen nickten und öffneten ihm die Tür.
"Mein Herr Qúsay tretet doch ein." antwortete einer der Wachen.

Qúsay nickte und betrat das Haus.

Qúsay in Marwans Residenz.

kolibri8:
Qúsay und Merian aus Marwans Residenz.

Der Stallbursche stand mit Qúsays gesatteltem Pferd vor dem Haus und gab Merian die Zügel in die Hand. Qúsay stieg auf Rihs Rücken und nahm den Falken von Merian entgegen. Dann verließen sie die Stadt.

Qúsay und Merian in das Umland Linhirs.

kolibri8:
Qúsay von der Jagd

Qúsay ritt durch das Tor, an dem sich seine beiden „Begleiter“ verabschiedeten. Er ritt geradewegs zu Marwans Haus, vor dem der Hausherr bereits wartete. „Wo ist der Sklave?“, fragte dieser. „Abgehauen. Wahrscheinlich versteckt er sich irgendwo in den Wäldern.“ „Tatsächlich? Ärgerlich. Nun gut komm rein.“ Qúsay stieg vom Pferd, gab die Zügel einem Diener in die Hand und betrat das Haus.

Qúsay in Marwans Residenz

kolibri8:
Qúsay und Dirar aus Marwans Residenz.

Vor der Tür standen zwei Pferde gesattelt bereit. Qúsay und Dirar saßen auf und ritten gemächlich in Richtung Nordosttor.

Sie hatten das Stadttor noch nicht erreicht als Dirar das Wort ergriff: „Qúsay, warum ich?“
 „Warum ich dich als meinen Begleiter in dieser Angelegenheit gewählt habe?“
Dirar nickte. Eine Patrouille passierte sie und Qúsay wechselte ins Sindarin: „Wir beiden sind die einzigen Haradrim in der ganzen Stadt mit gondorischem Blut. Würden wir die Kleidung der Gondorer tragen würden wir uns kaum von denen unterscheiden. Männern wie uns werden sie eher zuhören und auch eher Vertrauen in uns fassen, als fremdländisch aussehenden Haradrim. Außerdem ist Marwan beschäftigt, und es gibt dir die Möglichkeit etwas über deine Familie herauszufinden.“
„Ich verstehe. Meinst du wirklich die wissen etwas, das ist schließlich ein halbes Jahrhundert her.“
„Wenn es jemand weiß, dann der Fürst des Landes aus dem du stammst.“

Sie hatten das Tor erreicht. Die Wachen öffneten es und beide ritten hinaus.

Qúsay und Dirar den Gilraen hinauf nach Norden.

--Cirdan--:
Odjanas Einstieg

Tage vergingen, Tage in denen nichts geschah. Die Haradrim gingen ihren üblichen Geschäften in Linhir nach und waren scheinbar ahnungslos. Ahnungslos! Ah, wissen sie wirklich nichts? Sie halten hier die Stellung aufgrund irgendeines Befehles und wissen nicht, was wirklich vor sich geht: Gondor steht bereits vor den Toren dieser Stadt, noch versteckt, aber wie lange noch?
Es zerriss Odjana, diese nagende Ungewissheit. Sie zog durch die Gassen von Linhir und wusste nicht, wohin sie ihre Blicke wenden sollte. Wer waren all diese Leute? Ihr kam ein sehr vermummter Haradrim auf der Hauptstraße entgegen. Wer war er? Für wenn kämpft er? Wenn Eandril recht behielt, dann war dies eine schwere Frage.

„Abdaberie war alt, doch nicht dumm. Er hatte Vermutungen, möglicherweise sogar genauere Informationen, dass in Linhir eine Gruppe von Verrätern ihre Macht zu festigen Versucht und du musst Abdaberie töten! Ich sagte dir, ich brauche ihn noch. Ich weis jetzt nicht, was Abdaberie alles wusste. Ich weis nicht, wer vielleicht sonst noch Bescheid weis!“
Eandril wurde ausfallend, als ihn Odjana das letzte Mal getroffen hatte.
„Was glaubst du eigentlich, was das hier ist? Ein Spiel?  -Nein! Es stehen Menschenleben auf dem Spiel und damit meine ich jetzt nicht das deines Vaters, sondern das Leben der Krieger der Haradrim und der Gondorer. Für dich mag das nicht viel zählen, für andere schon!“
Und mit einer Armbewegung hatte Eandril einen Trinkpokal vom Tisch zwischen Odjana und ihm herunter geschmettert.
„Wer bist du wirklich?“, hatte Odjana daraufhin ruhig gefragt.
„Spielt das eine Rolle? Wichtig ist nur, was hier vor sich geht. Spürst du es nicht, Odjana? Hier passiert etwas. Viele Mächte sind am Werk. Du bist an einen Ort gekommen, denn du nicht verstehst. Du befindest dich auf dem schmalen Grenzstreifen zwischen der Welt von Sauron und dem Landen der freien Völker. Es mag dir nicht so vorkommen, aber schon jetzt herrscht hier ein Krieg. Du willst wissen wer ich wirklich bin, auf welcher Seite, der hier unsichtbaren Mauer, ich stehe, dann sag mir zunächst, was du weißt. Du warst bei Abdaberie als er starb und du hast einen Brief entwendet, jenen Brief, denn ich unbedingt haben muss. Habe ich nicht recht? Du musst etwas wissen, sonst währest du wohl kaum wieder zu mir gekommen?“
Odjana ließ sich die Szene noch einmal ganz langsam durch den Kopf gehen: Sie hatte gezögert, wollte zunächst nicht, andererseits brauchte auch sie Hilfe und Informationen. Langsam hatte Odjana den Brief hervorgezogen, geöffnet und dann Eandril mit starrem Blick übergeben. Begierig hatte er ihn gelesen.

--- Zitat ---An den hochgeehrten König von Harad, Suladan,
mich erreichte eure Nachricht, dass ihr planet eines der Kinder des Imrahil entführen zu lassen um somit Imrahil und damit auch ganz Gondor zur Kapitulation zu zwingen.
Ihr bietet demjenigen, der euch eines der Kinder bringt eine mächtige Belohnung; Ansehen, Reichtum und einen guten Posten in euren Reihen. Ich werde euch nicht enttäuschen und euren Plan persönlich ausführen und diese Ehre für mich gewinnen. Ich bringe euch eines der Kinder.

Mit den besten Grüßen aus eurem Vorposten Linhir
Abdaberie
--- Ende Zitat ---
„Das ist gut. Du wirst es nicht verstehen, aber ich hatte mit einer weitaus schlechteren Nachricht gerechnet.“ Da hatte Eandril gegrinst und dann spöttisch fortgefahren: „Und was planst du jetzt? Du willst dem Fürsten seine Kinder klauen? –Mach dich nicht lächerlich.“ „Zusammen haben wir bestimmt eine Chance.“
„Du verstehst es nicht?! Du hast mir entweder nicht zugehört oder willst es nicht begreifen: Nichts würde mir fernerliegen, als Suladan und Sauron zu unterstützen. Odjana, neue Zeiten rücken heran. Du siehst doch, was dieser Krieg mit den Haradrim macht, das muss ein Ende haben! Wer ich bin, Odjana? -Ein freier Mann. Was habe ich dir eben gesagt? -Ein Wandel in Linhir! Sehe dich um, in den Straßen von Linhir und sag mir, was du siehst. Du siehst Haradrim, weitab von ihrer Heimat, die durch den Krieg alle Opfer gebracht haben und jetzt frage ich dich; wem werden sie folgen, wenn es drauf an kommt? Denk nach!“
Vielleicht zu schnell, hatte Odjana geantwortet: „Du bist ein Hochverräter! Du verrätst dein Land, dein Volk…“
„Ich? Sieh dich um? Ich bin hier nicht der Böse. Die Bösen sind unsere Anführer, die sich Sauron unterworfen haben. Doch damit ist bald Schluss. Was glaubst du, warum stehen Wachen auf der Stadtmauer? –Sie verhindern, dass keine Spione der Saurontreuen aus dem Heerlager die Stadt erreichen. Was glaubst du, warum Merian so einfach nach Linhir hineingekommen ist? –Weil wir ihn durchgelassen haben, in jener Nacht.“
„Das kann doch niemals sein? Soviel Einfluss könnt ihr nicht haben.“
„Und was wenn doch? Wenn wir hier die Kontrolle hätten? Odjana, du musst dich langsam entscheiden; auf welcher willst du stehen? Wo willst du sein, wenn sich die freien Haradrim und die Menschen aus Gondor gegen die noch verbleibenden Saurontreuen wenden?“
„Warum erzählst du mir das alles?“ 
„Ist das nicht offensichtlich? Du bist wunderschön und ich hoffe in der neuen Zeit mit dir zusammen zu leben.“

Seitdem hatte Odjana Eandril nicht wieder gesehen und war alleine mit ihren tiefgründigen Gedanken. Sie wusste nicht, wem sie trauen konnte und den Korsaren wollte sie darüber nichts sagen.
Es machte Sinn, was Eandril erzählte, doch glauben konnte sie es nicht. Sie bereute es inzwischen, ihm überhaupt den Brief gezeigt zu haben, ohne dafür wirklich Antworten erhalten zu haben.
Mit Einem hatte Eandril aber auf jeden Fall recht; sie war an einen gefährlichen Ort gekommen.
Was soll ich tun? Eandril verraten? Doch schien es so, als würde er für Höhere arbeiten und für sie spionieren. Dass es eine Gruppe von Verrätern gab, bezweifelte Odjana nicht, doch hatte sie keine Ahnung von ihrer Größe und ihren Anführern. Nur ein Satz blieb ihr in Erinnerung, den ihr Vater zu Merian gesagt hatte; „Und was ist mit Qúsay und Marwan, planen die etwas?“. Doch wem sollte sie trauen, jedem, dem sie vom Verrat erzählen konnte, könnte auch ein Verräter sein. Sollte sie es jemandem erzählen, oder den Dingen ihren Lauf lassen? Noch immer war sie der Idee der Entführung eines der Kinder Imrahils nicht abgeneigt.

Der vermummte Mann ging an Odjana vorbei und hinterließ nicht mehr, als einen üblen Geruch.
Odjana blieb kurz stehen und sah ihm nach, doch dann forderte ein anderer Haradrim Odjanas Aufmerksamkeit. Er kam durch die Straße gerannt und beorderte die Krieger zum Marktplatz: „Rasch, Männer Harads, eine Einberufung auf dem Marktplatz!“ Die Männer nahmen ihre Waffen und eilten in Richtung Stadtmitte. Odjana folgte ihnen, der üblichen Neugier wegen.

Odjana zum Marktplatz

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