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Forennutzerprofilanalyse und Eigenreflektion
Skaði:
Hier wollt ich nur ein paar wirre Gedanken abladen, aber ich glaub in so einem Offtopicbereich tu ich damit auch keinem weh und vielleicht mag ja wer mitfabulieren.
Aalso, kurzum geht es um die Kategorisierung des Erscheinungsbildes der Nutzerprofile dieses Forums. Hierbei vor allem um die Nutzerbezeichnung, die Avatar- und die Signaturgestaltung. Und dann lässt sich vielleicht ein wenig darüber reflektieren, wie das so kommt und was vielleicht dahinter steckt. ...ija, ich glaub jetzt schon, dass sich außer mir da vielleicht gar keiner für interessiert >.> ..naja, einen Versuch ists wert. x,x
KAT1: Glorifizierung des Kriege(r)s
Hier habe ich auch meinen aktuellen Avatar (z.Z. die Schützin aus dem Film 'Voyage to Avalon') wiedererkannt. Aber auch in dem HdR-Umfeld oder der Fantasy allgemein sieht man vielerlei bewaffnete Leute. Und auch den übrigen Medien, also Büchern, Filmen, Serien und zahllosen Spielen, gibt es, ich würde fast schon sagen in den meisten Fällen, irgendwelche Kämpfe und Schlachten auszutragen. Um bei den Spielen zu bleiben, gibt es da unter allen bekannten aus der Strategie-Sektion, im Rollenspiel und natürlich in Shootern wohl zu über 90% virtuelle Gefechte als eigentlich einzig vorgesehene Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen.
Das hört sich eigentlich ziemlich eigenartig an, wenn man da so drüber nachdenkt.. ich mag meine Kampfspiele auch nicht missen, aber vielleicht empfindet man diese Faszination in ferner Zukunft ja auch gemeinhin als recht befremdlich und eigenartig.
Mmh.. so ein kampfbereites Avatarbildnis in irgendeiner Schlachtpose signalisiert wohl in irgendeiner Form ein starkes, vielleicht herausforderndes Selbstbild oder den Wunsch nach einem solchen ..darüber hinaus aber irgendwie auch eine abgeschwächte Form der Gewaltverherrlichung, die hierbei aber nicht nur gesellschaftlich akzeptiert, sondern durchaus üblich ist.
KAT2: Der (Film)-Charakter
Hierbei geht es vor allem um irgendwelche Schauspieler in ihrem Kostüm. Das trifft auch noch auf mich zu x,x ..ist aber, denke ich, nach den womöglich unbekannten oder namenlosen Kriegern das nächsthäufigste hier. Weiter gegriffen können auch Computerspielcharaktere oder, vielleicht auch nur als Nutzername, Buchfiguren in die Kategorie fallen.
Zu Beginn fand ich das recht verwirrend hier drei Legolas-Profile zu sehen, in welchen die selbe Figur dann in eine jeweils andere Richtung guckend abfotografiert war, aber das zeugt dann wohl vor allem von dem bleibenden Eindruck, den die Gestalt nach den Filmen hinterlassen hat.
Das drückt, denke ich, zunächst einmal eine Vorliebe für das Werk und speziell diesen Charakter darin, dessen Geschichte oder vielleicht auch den Schauspieler dahinter aus. Womöglich hat er auch persönliche Vorbildfunktion und man wünscht sich Eigenarten, Auftreten und Wirkung oder Fähigkeiten der Figur oder des Schauspielers zu besitzen oder anzueignen.
KAT3: Das ungreifbare Böse
Zwei Augen in der Dusternis, ein Schatten unter dunkler Kapuze, vielleicht auch ein Nazgul, ein Sith oder irgendeine Bestie, ein bitterböser Drache oder Balrog sind hier gemeint. Vielleicht auch Sauron-Abbilder, aber eher in seiner Form als brennendes Auge. Der große Ritter scheint mir hier hingegen etwas greifbarer zu sein.
Stärker noch als beim Krieger soll hier wohl eine Bedrohung mitschwingen. Die Verstärkung findet durch die Ungreifbarkeit statt, da etwas un(an)greifbares und unfassbares präsentiert wird. Hiervon geht, was das Horror-Genre belegt, eine starke Faszination aus. Mehr fällt mir hierzu aber nicht ein.
Wünschen könnte man sich an dieser Stelle Un(an)greifbarkeit.
KAT4: Der Fantasie-Name
Eine Identifizierung mit einer selbst erdachten/geprägten Figur, die als Pseudonym gebraucht wird. Sei es als Forennick, E-Mail-Bezeichnung oder für die Benennung eigener Spielcharaktere. Die Figur kann sich an eine andere bekannte anlehnen und nach dieser oder ähnlich benannt, darüber hinaus aber selbst gestaltet worden sein.
Das mach ich eigentlich recht gerne. Oft kommt die Bezeichnung hierbei aus irgendeiner Mythologie, wobei der neuen Figur jedoch ein neues Äußeres und eine eigene Geschichte verpasst wird. Auch in anderen Medien wird davon oft Gebrauch gemacht, wenn man mal daran denkt, wie viele Versionen einer biblischen 'Lilith' da draußen herumlaufen.
Lilitu (früher wohl fälschlicherweise mit 'h', also Lilithu, geschrieben, die dann aber zur Lilith wurde..) ist hierbei eine babylonische Schlangengottheit, die nach Eroberung des Kulturraumes durch Christen dämonisiert und zur Schlange in der Genesis der Bibel wurde, hab ich mir in einer N24-Doku einreden lassen vor vielen Jahren. So wie der griechische Satyr dämonisiert und zum Teufel wurde, und so wie die Religion der Unterlegenen wohl stets dämonisiert wurde. Irgendeine Form der Eigengestaltung fand in diesem Fall hier auf der MU aber nicht statt. Zumindest nicht gewollt.
Eigenreflektion:
Ich denke auf mich trifft bei der Avatarwahl eher der Krieger als der Charakter zu. Und in dem Film ging es um den Verlust des Gefühles für die Realität, wie man das vielleicht eher aus dem Film eXistenZ kennt, was ich mit den vorgestellten möglichen Realitäten auch weit interessanter fand, als speziell diese Figur. Zu dieser Kriegerin und auch zu den Farben der MU äußerst passend, wie ich fand, ist die Signatur aus dem Flugzeugballerspiel 'Crimson Skies' entnommen. Da gehts um Luftpiraten, die Zeppeline überfallen und ihre eigene Fliegerstaffel aus ihren eigenen Zeppelinen heraus starten. Ein wenig wie bei Balu und seiner tollkühnen Crew. Des ist aber toll, das Spiel.
..wenn wer mag, kann man hier vielleicht eigene Kategorien ergänzen, die bestehenden erweitern oder darüber diskutieren, oder sich auch mal an der Eigenreflektion versuchen, und hier seine Motive für die eigene Profilgestaltung äußern.
..vielleicht findet sich ja doch wer, den das ein wenig interessiert <.<
lg
Radagast der Musikalische:
Ich glaube ja, dass man das nicht so pauschal kategorisieren kann. Man kann die Avatarbilder zwar bestimmten Kategorien zuordnen und natürlich würde man keinen Avatar benutzen, der einem nicht gefällt, aber man kann anhand dieser und der Nutzerbezeichnung keinen Eindruck von de Persönlichkeit des dahintersteckenden Menschen bekommen.
Nehmen wir mein Profil als Beispiel, weil es sich gerade anbietet :P!
Mein Profilname ist Radagast der Musikalische, alternativ nur Radagast oder anfänglich auch Radagast der Braune.
Ich habe mir diesen Namen damals vor allem ausgesucht, weil im Forum niemand so hieß und die Istari die ersten waren, die mir so in den Sinn kamen. Zwar finde ich Radagast ganz gut, aber mein Lieblingscharakter ist er nicht.
Auch von der Persönlichkeit passt er nicht unbedingt. Radagast ist ein "Naturmensch" durch und durch, ich aber überhaupt nicht.
Mein Avatar habe ich dann einfach passend zum Nutzernamen gewählt.
Skaði:
Neben Leuten, die das recht unbedacht und schnell abhandeln und zum Seitenthema passend wählen, gibt es aber, denke ich, auch viele, die sich mit der Profilgestaltung länger beschäftigen. ..weil das vielleicht irgendwie zum Selbstbild oder der Veräußerung von diesem gehört. So bin ich auch ein Mensch, der früher vor allem bei der Erstellung von Rollenspielcharakteren die längste Zeit damit verbrachte, der Figur einen Namen zu geben. So gibt es, vermute ich, sicher auch viele, bei denen man einen solchen Eindruck gewinnen kann.
Zu deinem Profil hätte man, wenn schon die Naturverbundenheit nicht passt, aber immerhin einen Istari, der sich vielleicht durch Ruhe und Besonnenheit oder einen gewissen Respekt für eine solche auszeichnet. Wie du selbst aber mit schneller Profilgestaltung geäußert hast, ist das in deinem Fall womöglich aber eher hochspekulativ als in irgendeiner Form greifbar. Aber naja, zumindest der musikalische Zusatz verspricht doch eine persönliche Note mitzutragen. Spielst du ein Instrument? [ugly] - Passend dazu ein wirrer Foto-Comic X.x
/Edit: Ich glaube ein größeres Problem ist die Ungreifbarkeit von den Persönlichkeiten einzelner Menschen. So kann man natürlich astrologische Allgemeinplätze sammeln, in denen sich jeder so ein wenig wiederfinden kann, das war hier aber eigentlich nicht beabsichtigt.
Meiner Theorie nach gibt es aber dennoch Aussagekraft zu den Persönlichkeiten (edit: oder vielmehr den Selbstdarstellungen), je länger und interessierter sich die Person mit der Profilerstellung befasst hat oder im allgemeinen befasst und je weniger generisch das Profil erscheint. In einen Aragorn oder Legolas sollte man damit dann aber weniger interpretieren können, als in ungewöhnliche oder gar einzigartige Name-Avatar-Signatur-Mischungen. Letztlich geht es hierbei ja um das eigene Auftreten. Irgendeine Botschaft wird damit vielleicht unbewusst schon vermitteln wollen..
Inwieweit sich das bewahrheitet lässt sich aber wohl nur mit weiteren Fallbeispielen und Eigenreflektionen klären.. so vielleicht eine Fortsetzung zur eigenen:
Lilitu ist historisch Unrecht widerfahren. - Ist mir Unrecht widerfahren?
Die Kriegerin mag nach KAT1 ein starkes Selbstbild präsentieren. - Will ich ..?
Die Geschichte von Avalon spricht von der Unwirklicheit einiger Realitäten. - Bin ich mit der eigenen unzufrieden? Mag ich eine verändert haben?
Die Luftpiraten sind eine radikale Macht, die sich in eigenen Uniformen den Autoritäten entgegen stellt. - ?
Und schon stehe ich vor einem Haufen schwammiger Fragen, die alle an irgendeine Geschichte geknüpft mehr oder weniger zutreffen können. Das ist wohl kaum ein Abbild meiner Persönlichkeit, aber schon ein Abbild der Persönlichkeit, die dieses Profil symbolisiert. Ich kann mich an dieser Stelle nur fragen, warum ich das gewählt habe.
Und eigentlich bin ich an dieser Stelle schon glücklich mit der Eigenreflektion.
Danke für den Beitrag.
Whale Sharku:
Finde ich ein absolut spannendes Thema, aber:
Wie schon gesagt wurde ist dieser Kategorisierung problematisch, wenn man wirklich ein bisschen Erkenntnisgewinn bezwecken will.
Es sind Schablonen die du erstellt hast um ein paar grobe, deutlich ins Auge springende Unterschiede zu erklären, nur ist das hier meiner Einschätzung nach Biographieanalyse oder so ähnlich. Das soll heißen, ohne eine tiefgreifende Erklärung der Person, deren Profil untersucht wird, kommen wir nicht so recht weiter.
Und das wird halt vielen zu privat sein um im Forum darüber zu reden. Keine Ahnung. Ich fänds spannend wenn nicht^^
Skaði:
Ich hab grad oben einiges editiert. Heraus kommt dann das Bild, welches das Profil schreibt, wenn man um alle Hintergründe der gewählten Bezeichnungen und Bilder Bescheid weiß.
Das ist sicher in keinem Fall eine Beschreibung der Persönlichkeit des Menschen dahinter, aber man kann das Puzzle hier zusammengesetzt präsentieren und sich dann fragen, wieso man es vermutlich gewählt hat. (So wie in meinem Fall oben)
An dieser Stelle darf man innehalten und dann mit der persönlichen Biographieanalyse selbst erforschen, wie man vielleicht darauf kam. Ich denke bis dahin ist das nicht so privat, und von da an darf man mit der Eigenreflektion auch alleine weitermachen. :)
lg
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